Highlander (Filmkritik)

Die Geschichte ist kompliziert, die Brenda (Roxanne Hart) da aufdeckt – der jugendlich-agile Russel Nash (Christopher Lambert), Altwarenhändler, ist in Wahrheit nämlich 1518 geboren und heißt Connor MacLeod. Er ist ein Unsterblicher, aus Schottland und in der Kunst des Schwertkampfs geübt – so wie alle anderen Unsterblichen, die unerkannt unter uns leben. Denn nur wenn man ihren Kopf vom Rumpf trennt, sterben sie wirklich.

Und genau dazu sind sie verdammt – sich gegenseitig zu töten bis nur noch einer von ihnen übrig bleibt. Kurgan (Clancy Brown) – auch unsterblich und ein alter Feind von Connor – befindet sich ebenfalls in New York. Er jagt Connor, denn … es kann nur einen geben.

Highlander Film

Es hätte überhaupt nicht funktionieren dürfen. Ein Franzose (Christopher Lambert) wird gecastet um einen schottischen Highlander zu spielen, der sich mit einem alten, unsterblichen Ägypter, der zufällig in Schottland unterwegs ist, der allerdings von einem gebürtigen Schotten (Sean Connery) dargestellt wird, zusammentut, um zu überleben. Dazu ein Drehbuch, das ein Filmstudent verfasst hat und ein Regisseur, der gerade Mal ein paar Musikvideos drehte (Russel Mulcahy). Einzig die Filmmusik von QUEEN, die hatte klarerweise von Anfang an Hitpotential.

Trotzdem ist „Highlander“ wohl einer der bekanntesten Filme der 80iger (er kam 1986 ins Kino) und hat nicht nur bis dato vier Fortsetzungen bekommen, sondern sogar eine sechs Staffel lange TV-Serie nach sich gezogen, die Adrian Paul berühmt gemacht hat. Dass Christopher Lambert seither jahrelang eine Berühmtheit war, braucht wohl nicht extra erwähnt werden. Die Mitwirkung von Sean Connery (nach seiner Zeit als James Bond) hat wohl auch nicht geschadet.

Was aber ist so besonders an dieser Geschichte von unsterblichen Personen, die jahrhundertelang durch die Welt pilgern, sich gegenseitig mit Schwertern bekämpfen bis nur noch einer übrig ist und dabei das Wissen ihrer erlegten Feinde aufnehmen? Ihr wollt die Wahrheit hören? Nichts. Überhaupt nichts.

Es ist die Mischung, die es ausmacht. Zum einen das Casting von Christopher Lambert, der – sogar ich als Mann muss das zugeben – Augen hat, die selbst aus dem TV heraus bis in die Seele seiner Gegenüber starren. Ein Sean Connery, charmant wie nie zuvor (als Bond war er mir immer ein wenig zu „arrogant“). Ein Gegenspieler – Clancy Brown –, der offensichtlich absolut viel Spaß daran hat, ein aggressiver Mistkerl ohne Skrupel zu sein, dazu witzige Rückblenden an alte Zeiten (unvergesslich – das „Duell“!) und sympathische Hauptcharaktere.

Schnitt, Bildkomposition, ein kluges Drehbuch, das die Geschichte in der Jetztzeit zu klugen Zeitpunkten mit Rückblenden vertieft und ein Soundtrack, der nahezu perfekt ist („Who wants to live forever“, „Don’t lose your head“, „A Kind Of Magic“, „Princes Of The Universe“, usw). Was will man mehr?

Russel Mulcahy hat sich seitdem immer tiefer in die Sch***e geritten und war leider dumm genug, einen zweiten Teil zu drehen, der den ersten (von der Geschichte her) komplett zerstörte.

Nichtsdestrotz ist „Highlander“ immer noch einer DER Filmklassiker aus den 80iger und interessanterweise auch heute noch ein Film, den man sich jederzeit ansehen kann und der im Vergleich zu anderen Filmkollegen absolut gut gealtert ist. Dieser Film bleibt einfach (auch dank der super choreographierten Kämpfe) selbst fast dreißig Jahre nach seinem Erscheinen immer noch ein Highlight.

Aktuell laufen Gespräche über ein Remake – ich bin ja offen für Remakes – aber gerade in diesem Fall kann es meiner Meinung nach nur in die Hose gehen. Dass dieses Konzept einmal funktioniert hat, liegt wirklich an der zufällig brillanten Mischung. Ein zweites Mal kann das gar nicht aufgehen (wie man an den ganzen misslungenen Nachfolgern auch gut sehen kann).

„Highlander“ bekommt von 9,5 von 10 möglichen, die Jahrhunderte überdauernde, Punkte.

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