Die großen Erfolge vergangener Tage lässt Sony mit der „Jak & Daxter“-Trilogie wieder neu aufleben. Alle drei Teile der Serie stammen ursprünglich aus der Feder des Entwicklers Naughty Dog, der zuletzt mit „Uncharted 3“ aufgewartet hat. Da „Jak & Daxter“ ausschließlich für die PS2 produziert wurde, mussten die drei auf der Disc versammelten Spiele auf die PS3 portiert werden, was vom Studio Mass Media gemacht wurde.
Erfreulich ist, dass im Zuge des Transfers auf Sonys aktuelle Konsole auch Trophäen Einzug gehalten haben. Genauso ist 3D-Unterstützung mit an Bord, und das bei allen dreien „Jak“-Folgen. Leider haben die Jungs von Mass Media darauf verzichtet, Dinge wie 5.1-Ton einzuarbeiten. Verständlich zwar, da dies wohl ein Umschreiben der Engine der drei „Jak“-Teile bedeutet hätte. Aber bei Sonys PS3-Neuauflage von „Ico“ durfte sich der Spieler sehr wohl über ein räumliches Klangbild freuen.
Das ist dafür so ziemlich der einzige Kritikpunkt an der neuaufgelegten Trilogie. Der Spielspaß ist nämlich ein konstant hoher, auch wenn sich die drei Teile überraschend deutlich von einander unterscheiden. Schon allein bei der Grafik wird schnell spürbar, dass Naughty Dog von 2001 bis 2005 eine technische Evolution angeführt haben. Sehen Jak und Daxter im ersten Serienteil noch recht blockig aus, trifft das Auge des Spielers bereits im Zweitling auf deutlich rundere Konturen, die dann in Ausgabe Drei perfektioniert wurden.
Auch im Gameplay gibt es Unterschiede, die durch die Story unterfüttert werden. Während Jak in Teil Eins den sympathischen Helden gibt, wird er in Teil Zwei in eine dystopische Stadt entführt und mit Medizin-Technologien so bearbeitet, dass er zu einer ein wenig unberechenbaren Kampfmaschine wird. Der Humor und die Interaktion zwischen Jak und Daxter bleiben zwar trotzdem erhalten, aber die Ausrichtung des Spiels fühlt sich durch die Wendung anders an. Zusätzliche Fähigkeiten wie Tauchen, Schießen und Skateboarden erweitern Jaks Potenzial. Bedauerlicher Weise wird der Schwierigkeitsgrad von Teil Zwei für viele Spieler (zu) hoch sein. Mehr Checkpoints wären gut gewesen – bereits 2003.
Eine weitere Änderung in der Grundausrichtung macht schließlich Teil Drei, der mit seiner Wüstenlandschaft ein perfektes Areal mitbringt, um deftige Schlachten vom Auto aus zu veranstalten. Die Rolle, die Daxter spielt, ist ungleich größer als zuvor. Das ist insofern begrüßenswert, als er nochmals deutlich witziger wirkt und die Dialoge noch mehr Spaß machen. Der durchdachte Plot überzeugt heute noch genauso wie vor sieben Jahren, speziell der Twist am Schluss muss einem erst einmal einfallen. Bravo, Entwickler-Team!
Um die gesamte Trilogie auf 720p zu bringen, werteten Mass Media die Texturen und Hintergrund-Szenerien auf. Trotzdem sieht man der Serie ihr Alter deutlich an: Was für die PS2 ein Wahnsinn war, wirkt auf der PS3 naturgemäß wie ein Rohentwurf. Dennoch lässt sich erahnen, wie viel Auge fürs Detail die Programmierer anno 2001 bis 2005 aufwenden mussten, ob uns solche Spiele präsentieren zu können. Und abgesehen vom sehr anspruchsvollen (d.h. schweren) zweiten Teil kann die Trilogie auch im Jahr 2012 mit seinen Innovationen in Punkto Story und Unterhaltungswert punkten.
Wir geben der „Jak & Daxter Trilogy“ 8 von 10 Punkten.
(Die Wertung wäre bei einem leichter schaffbaren zweiten Teil höher.)