Western | Darkagent http://darkagent.blogsit.net We love being entertained! Mon, 15 Jan 2024 07:58:53 +0000 de hourly 1 https://wordpress.org/?v=6.4.5 Oldies but Goldies: Sador – Herrscher im Weltraum aka. Battle Beyond The Stars (Filmkritik) http://darkagent.blogsit.net/2024/01/16/oldies-but-goldies-sador-herrscher-im-weltraum-aka-battle-beyond-the-stars-filmkritik/ http://darkagent.blogsit.net/2024/01/16/oldies-but-goldies-sador-herrscher-im-weltraum-aka-battle-beyond-the-stars-filmkritik/#respond Tue, 16 Jan 2024 05:00:11 +0000 http://darkagent.blogsit.net/?p=36218 Der friedliche Planet, auf dem Shad (Richard Thomas) lebt, wird von Sador (John Saxon), einen im gesamte Universum bekannten Tyrannen bedroht. Also macht sich Shad auf den Weg, um Verbündete zu finden, die ihm helfen können, seinen Planeten zu verteidigen. … Weiterlesen

The post Oldies but Goldies: Sador – Herrscher im Weltraum aka. Battle Beyond The Stars (Filmkritik) first appeared on Darkagent.]]>
Der friedliche Planet, auf dem Shad (Richard Thomas) lebt, wird von Sador (John Saxon), einen im gesamte Universum bekannten Tyrannen bedroht. Also macht sich Shad auf den Weg, um Verbündete zu finden, die ihm helfen können, seinen Planeten zu verteidigen. Und er schafft es, eine ganze Truppe von schrägen und sehr diversen Mitstreiter:innen zu finden.

Egal, ob es nun der Space Cowboy (George Peppard) ist, die Amazone St. Exmin (Sybil Danning) oder der reiche, aber ziemlich kriegsmüde Assassine Gelt (Robert Vaughn). Und sie alle helfen – zu einem Preis.

Und kaum zurück, beginnt schon der große, finale Kampf ums Überleben …

Ach, ich war schon Fan von Roger Corman bevor ich noch wusste, dass ich es war. Keine Ahnung mehr, wie oft ich „Sador“ als Kind bzw. Jugendlicher gesehen habe. Ja, auch als Jugendlicher noch, denn die illustre Riege an Charakteren im Film, die hat mich einfach verzaubert. Wir hatten den Film auf VHS und irgendwann war das Band dann schon so schlecht, dass es fast nur noch rauschte.

Jahre, viele Jahre später, habe ich tatsächlich versucht den Film irgendwo aufzutreiben (damals, als man sich noch DVDs ins Regal stellte anstatt zu streamen), um ihn in meiner Sammlung zum Immer-wieder-Gucken zu haben. Und dann kam der Tag als ich ihn fand. Voller Erwartung und Vorfreude habe ich ihn eingelegt, gespannt darauf, ob der Film nun immer noch für mich funktioniert oder ob er einfach als alt, dumm und schlecht enttarnt wird. Was soll ich sagen? Er hat mir immer noch gefallen.

Und jetzt, nochmals Jahre später, habe ich im Zuge von „Rebel Moon“ wieder an ihn gedacht. Und ihn mir nochmals angesehen. Der Film ist mittlerweile ja über 40 Jahre alt und … nun, er ist immer noch großartig. Das liegt jetzt naturgemäß nicht an den tollen visuellen Tricks, denn die sind … sagen wir es mal so: Man hat damals schon gemerkt, dass es eher ein Budget-Streifen war (guckt euch einfach mal Nestors „drittes Auge“ an und ihr wisst, was ich meine) und das merkt man immer noch. Es ist halt jetzt ein 40 Jahre alter Budget-Streifen und … ER ROCKT IMMER NOCH.

Die Figuren sind einfach herrlich. Vom coolen und absolut sympathischen Space Cowboy angefangen, über Gelt (großartiger Name), der ja doch das Herz irgendwie am richtigen Fleck hat, auch wenn er gern so absolut unnahbar wäre (und großartig gespielt von Robert Vaughn), über Earl Boens Nestor – eine Rasse, die aus Individuen besteht, die aber alle alles sehen, hören und fühlen, was die anderen sehen/hören/fühlen. Und das auch wirklich nutzen, um Sador auszuschalten (bzw. versuchen sie es).

Das der Film Anfang der 80iger (konrekt: 1980) gedreht wurde merkt man halt an allen Ecken und Enden, aber das passt perfekt zur gesamten Stimmung des Films. Die Amazone trägt ein Outfit, bei dem man denkt, es hätte rein den Sinn die Gegner so zu verwirren, dass sie alle nur ihr Dekolleté anstarren. Die Männer sind cool und heldenhaft. Die Bösen sind so richtig, richtig böse. Und die Raumschiffe, nun, sagen wir mal, die haben teilweise (Nell), sehr interessante Designs.

John Saxon als Sador ist herrlich als richtig gemeiner Bösewicht, der einfach in Erinnerung bleibt – nicht umsonst ist der deutsche Titel des Films sein Name. Dem Typen glaubt man, wenn er sagt, er zerlegt dich und deinen Planeten im Vorbeigehen. Der hat einfach eine absolut beeindruckende Ausstrahlung. Das Ende bzw. der finale Kampf geht richtig rein und findet an mehreren Fronten statt. Die Schusswechsel sind cool geworden und jede, absolut jede Figur hat ihren Moment in dem sie strahlen kann. Entweder in einem tragisch-heroischen Ende oder in anderer Form.

Dass die ganze Sache ein klarer Rip-Off von Star Wars war tut nichts zur Sache. Hier war ich Zuhause. Hier kommt meine Liebe zur Science Fiction her. Die Figuren, ich kann es nur wiederholen, die Figuren. Die Ideen. Das Casting. Die Welt, die sich da dahinter auftut. Dagegen fand ich Star Wars (Lichtschwerter ausgenommen. Es gibt nichts, was cooler ist als Lichtschwerter) eher so naja. Und das „Die Sieben Samurai“ eingeflochten wurden als Inspiration war damals noch neu (was es heute ja nicht unbedingt mehr trifft …).

Das Drehbuchautoren-Team bestehend aus John Sayles (arbeitet immer noch, zB hat er drei Folgen von „The Alienist“ mit Daniel Brühl geschrieben, übrigens gehen auch die Drehbücher zu „Piranha“ und „Das Tier“ auf seine Rechnung) und Anne Dyer (die seitdem nichts mehr in dieser Richtung gemacht hat) hat ganze Arbeit bei den Figuren geleistet. Ja, es mag auf Klischees beruhen, aber erstens waren sie das damals noch nicht und andererseits beruhen sie zumindest auf den Klischees die immer noch funktionieren. Ich kann mir nicht vorstellen, wie dieser Film jemand, der (nicht die abgehobene, verkopfte „The Arrial“-Sci-Fi, sondern die bodenständige, Krach-Bumm-Sci-Fi) Sci-Fi mag nicht gefallen kann.

Regisseur Jimmy T. Murakami (leider 2014 verstorben) hat meiner Ansicht nach ordentlich abgeliefert. Und wie man mittlerweile weiß hatte ja auch Roger Corman teilweise seine Finger im Spiel. Ich glaube, dass nicht vielen bekannt ist, was Corman eigentlich alles ins Laufen gebracht hat (man denke nur mal, wessen Karrieren der ins Laufen gebracht hat. Aber dazu gibt es ja eh eine eigene Dokumentation).

Alles in allem ist und bleibt „Battle Beyond The Stars“ ein absolutes Action-Sci-Fi-Highlight. Selbst 2024 noch. Wow. Ich bin genauso überrascht wie ihr. Voll von kleinen, genialen Diaogen und Momenten … zum Beispiel (Vorsicht: Kleiner Spoiler) als Gelt stirbt und folgender Dialog passiert. „Have somebody prepare a meal“ — „A meal?“ — „Full Course. And bury it with him.“ – „Bury it?“ — „That was our deal: A meal and a place to hide“. Großartig. Ich kriege immer noch Gänsehaut.

„Battle Beyond The Stars“ bekommt von mir 10 von 10, auch im Jahr 2024 immer noch großartig seiende, Punkte.

The post Oldies but Goldies: Sador – Herrscher im Weltraum aka. Battle Beyond The Stars (Filmkritik) first appeared on Darkagent.]]>
http://darkagent.blogsit.net/2024/01/16/oldies-but-goldies-sador-herrscher-im-weltraum-aka-battle-beyond-the-stars-filmkritik/feed/ 0
Kill Bill Vol. 2 (Filmkritik) http://darkagent.blogsit.net/2023/08/17/kill-bill-vol-2-filmkritik/ http://darkagent.blogsit.net/2023/08/17/kill-bill-vol-2-filmkritik/#respond Thu, 17 Aug 2023 05:00:20 +0000 http://darkagent.blogsit.net/?p=35741 Die Braut (Uma Thurman) hat erfahren, dass ihre Tochter noch lebt. Auf ihrer Todesliste sind noch drei Namen: Budd (Michael Madsen), Elle (Daryl Hannah) und Bill (David Carradine). Auf dem Weg von einem zur anderen (oder umgekehrt) gibt es auch … Weiterlesen

The post Kill Bill Vol. 2 (Filmkritik) first appeared on Darkagent.]]>
Die Braut (Uma Thurman) hat erfahren, dass ihre Tochter noch lebt. Auf ihrer Todesliste sind noch drei Namen: Budd (Michael Madsen), Elle (Daryl Hannah) und Bill (David Carradine).

Auf dem Weg von einem zur anderen (oder umgekehrt) gibt es auch Erinnerungen. Daran, wie es so weit gekommen ist. Erinnerungen, wieso sie gut kämpfen kann. Erinnerungen an Leben vor ihrem Rachefeldzug.

Und wenn alles so läuft, wie sie sich das vorstellt, dann wird es nur ein Ende geben: Den Tod von Bill.

Ich habe es in meiner Kritik zum ersten Teil schon angeführt: Der zweite Teil ist anders und hinkt meiner Ansicht nach dem ersten ein wenig nach. Das liegt natürlich wie so oft an der Erwartungshaltung. Wer mit so einem Film wie „Kill Bill Vol. 1“ anfängt, der sollte beim zweiten Teil mächtig liefern.

Und das passiert nicht.

Naja, irgendwie passiert es auch schon. Aber die viele und extrem coole Action aus Vorgängen kann man halt einfach nicht toppen. Da gibt es keine Luft mehr nach oben. Was hätte denn noch passieren sollen? Eben. also hat Quentin Tarantino das einzig Richtige gemacht: Er hat es nicht mal versucht. Action wurde im zweiten Teil durch Handlung ersetzt. Viel Handlung. Und Dialoge. Außerdem kommt dieses Mal auch David Carradine wirklich vor. Der hat nämlich mitbekommen, das jemand seine alte Crew tötet und ihm ist klar, wer das ist und was ihr Plan ist.

Das hat zur Folge, dass viel Vorgeschichte vorkommt. Wie ist die Braut so eine toughe Kämpferin geworden, wie ist sie zu Bill gekommen, was hat sie gemacht, bevor sie eine Kugel in den Kopf bekommen hat? All diese Fragen finden ihre Antwort hier. Sogar die nach ihrem Namen. Viel davon wird gezeigt, aber viel davon wird auch erzählt und es wird wirklich viel erzählt. Gerade das Finale ist ein Dialog mit kurzen Action-Einschüben.

Und nochmals: Das passt. Was hätte kommen sollen? Eben. Volume 2 ist auch witziger als Volume 1 und das ist schon grundsätzlich mal gut. Der erste war auch witzig, aber auf eine sehr schwarzhumorige Art und Weise. Dieser hier ist direkter mit seinen Witzen.

Er fühlt sich aber auch länger an als der Erste. Und das große Finale auf welches viele gewartet haben fühlt sich … seltsam an. Sicher, es gibt einige coole Momente. Etwa das lebendig begraben werden der Braut und ihren Ausbruch. Den Zweikampf mit Elle und vor allem das Ende. Auch ihr Training ist mehr oder weniger cool. Aber alles in allem bleibt es schlichtweg hinter der reinen Coolness von Volume 1 zurück.

Ich weiß nicht, ob es Uma Thurman war (die ja am Drehbuch mitgeschrieben hat) oder Tarantino, der oder die eben verstanden hat, dass hier was anderes gemacht werden muss als in der ersten Hälfte, aber dieser Film passt nicht zu 100% zum Vorgänger. Tarantino meinte mal Volume 1 sei sein Eastern und Volume 2 sein Western. Wenn man es so sieht, ist es stimmig. Aber irgendwie war Volume 2 trotzdem eine kleine Enttäuschung für mich.

Bei all dem darf man nicht vergessen, dass hier wir hier ebenfalls einen extrem toll gefilmten und choreographierten Film vor uns haben, mit Schauspieler:innen, die ihr Bestes geben und sich zu 100% in ihre Rollen schmeissen. Auch die Musik ist perfekt abgestimmt auf die Szenen (siehe Wortmeldung „Western“ weiter oben). Aber das ist man von Tarantino ja gewohnt. Technisch gibt es nichts zu bekritteln. Gar nichts.

Allein, dass die Steilvorlage namens „Volume 1“ halt einfach zu sehr eingeschlagen hat. Da war klar, dass alles was danach kam, nicht zu 100% mithalten kann.

Allerdings: Wenn ihr Tarantino aufgrund der absurden Situationen und der Dialoge liebt und weniger aufgrund seines Regiestils, dann ist „Volume 2“ vermutlich genau euer Ding. Handlung und Charakterentwicklung passieren nämlich in erster Linie hier.

„Kill Bill Vol. 2“ bekommt 8 von 10 möglichen, immer noch spannend und unterhaltsam seiende, Punkte.

The post Kill Bill Vol. 2 (Filmkritik) first appeared on Darkagent.]]>
http://darkagent.blogsit.net/2023/08/17/kill-bill-vol-2-filmkritik/feed/ 0
The Old Way (Filmkritik) http://darkagent.blogsit.net/2023/03/09/the-old-way-filmkritik/ http://darkagent.blogsit.net/2023/03/09/the-old-way-filmkritik/#respond Thu, 09 Mar 2023 06:00:42 +0000 http://darkagent.blogsit.net/?p=35241 Früher war Colton Briggs (Nicolas Cage) ein gefürchteter Revolverheld. Diese Tage hat er jedoch schon einige Zeit hinter sich gelassen und das nur aus einem Grund, weil er sich zum ersten und einzigen Mal in seinem Leben, unsterblich verliebt hat. … Weiterlesen

The post The Old Way (Filmkritik) first appeared on Darkagent.]]>
Früher war Colton Briggs (Nicolas Cage) ein gefürchteter Revolverheld. Diese Tage hat er jedoch schon einige Zeit hinter sich gelassen und das nur aus einem Grund, weil er sich zum ersten und einzigen Mal in seinem Leben, unsterblich verliebt hat. Gemeinsam mit seiner Ehefrau Ruth (Kerry Knuppe) und der gemeinsamen Tochter Brooke (Ryan Kiera Armstrong), lebt er auf einer Farm und verdient ehrliches Geld mit seinem Geschäft.

Zumindest bis vier Gangster auftauchen, seine Frau töten und ihm eine unmissverständliche Botschaft hinterlassen, dass dies noch nicht das Ende ist. Daraufhin verbrennt er sein zu Hause und bricht zusammen mit seiner Tochter auf, um die Verbrecher zu verfolgen und zur Rechenschaft zu ziehen. Dabei lernt er nicht nur seine Tochter besser kennen, sondern bringt ihr auch Dinge bei, die ihre Überlebenschancen deutlich verbessern könnten.

Ich schätze Nicolas Cage ja sehr und besonders zuletzt in Willy´s Wonderland und natürlich Massive Talent, hat er sich tolle Filme ausgesucht und großartige Performances abgeliefert. Zuvor gab es eine Phase, wo er wegen Schulden in vielen Produktionen mitgespielt hat, die eher mittelmäßig waren (etwa Jiu Jitsu oder Primal), wobei er darin immer zu den besten Dingen zählte. Nun ist er aktuell erstmals in einem Western zu sehen, unter der Regie von Brett Donowho (Acts of Violence).

Leider ist dieser erste Ausflug in dieses Genre ein Film der zweiten Kategorie geworden, die ich oben genannt habe. Das soll aber nicht heißen, dass es nicht auch positive Seiten gibt, ich fange aber mal mit dem an, was weniger gut funktioniert. Als Western verglichen mit anderen Produktionen, ist dieser sicherlich auch wegen dem geringen Budget, hundert prozentig beliebig. Weder bei den Kameraeinstellungen noch bei den Schusswechseln hat man versucht, irgendetwas ikonisches zu schaffen bzw. zu kopieren.

Zusätzlich schafft es die Regie – nach dem sich seltsam anfühlenden und etwas langweiligen Beginn – nicht den nötigen Zug aufzubauen. Das hängt mit einer anderen Sache zusammen, die dann wiederum aus anderen Gründen gut funktioniert. Colton ist ja ein Mann, der abgesehen von der Liebe zu seiner und Angst um seine Frau, zu keinerlei Gefühlen fähig ist. Seiner Tochter scheint er diesen „Zustand“ vererbt zu haben. Was glaubt ihr wohl, sind diese beiden sympathisch bzw. hat man Angst um sie?

Richtig, hat man nicht, weswegen so etwas wie Spannung, kaum aufkommt. Dafür erinnert ihre Beziehung in den besten Momenten beinahe an Szenen aus Kick-Ass, wo Cage als Big Daddy seiner Tochter Hit-Girl Dinge über das Leben beibringt. Zu sehen wie sie sich hier entwickelt und dazwischen versucht „normal“ zu agieren, gehört zu den witzigsten Teilen im gesamten Film. Das ist stimmig und involviert, im Vergleich zu der teilweise zu idyllischen Musik in ruhigen Momenten, die eher irritiert.

Ein wenig Frieden, dann die dahinplätschernde Jagd nach den Tätern und am Ende ein sehr kurzer Showdown. Genau hier rettet die Vater/Tochter Dynamik den Erzählfluss, der sonst schwer ins Straucheln gerät. Auf die Darsteller kann man sich dafür verlassen. Cage selbst liefert eine für ihn sehr geerdete Performance ab, seine Wut ist fast ausschließlich unter Kontrolle und die Szene, als er seiner Tochter beim Lagerfeuer erzählt, wie er ihre Mutter kennengelernt hat, ist richtig stark.

Ryan Kiera Armstrong (The Tomorrow War) als seine Tochter hat mir auch sehr gut gefallen, von gefühlskalt bis emotional durchlebt sie einige Regungen und vor allem bei gespielten Gefühlen vs den „echten“ sieht man dann, dass sie klar schauspielerisches Talent hat. Warum ich das erwähne ist weil es vor kurzem eine Kontroverse um sie gab, weil sie als erst zwölfjährige für ihre Rolle in „Firestarter“ als schlechteste Darstellerin nominiert wurde. Mittlerweile wurde diese Nominierung jedoch wieder zurückgezogen und das Mindestalter für die Goldene Himbeere, auf 18 angehoben.

Insgesamt also für Cage-Freunde zwar ein Pflichttermin, aber man sollte nicht zu viel erwarten. Das Gesehene hier ist nicht „ach so schlecht“, aber einfach zu harmlos und generisch und ohne Cage und Armstrong und ihre Dynamik, hätte ich mir den Film wohl nicht mal zu Ende angesehen. Kann man aber auch als Fan kleiner Western durchaus schauen, aber eben wie so oft aka immer, an die eigene Erwartungshaltung denken. Cage ist ja bald zurück in „Renfield“, das wird dann dem Trailer nach zu urteilen, wieder richtig gut.

„The Old Way“ bekommt von mir 5,5/10 sich von der Vergangenheit einholen lassende Empfehlungspunkte.

The post The Old Way (Filmkritik) first appeared on Darkagent.]]>
http://darkagent.blogsit.net/2023/03/09/the-old-way-filmkritik/feed/ 0
R.I.P.D. 2: Rise of the Damned (Filmkritik) http://darkagent.blogsit.net/2023/02/18/r-i-p-d-2-rise-of-the-damned-filmkritik/ http://darkagent.blogsit.net/2023/02/18/r-i-p-d-2-rise-of-the-damned-filmkritik/#respond Sat, 18 Feb 2023 06:00:27 +0000 http://darkagent.blogsit.net/?p=34978 Wir schreiben das Jahr 1876. Gerade hat Sheriff Roy Pulsipher (Jeffrey Donovan) seine Tochter und ihren zukünftigen Ehemann nach ihrer Zugreise vom Bahnhof abgeholt, schon steckt er wieder mal mitten in einer Schießerei. Diese endet jedoch abrupt, als Roy feige … Weiterlesen

The post R.I.P.D. 2: Rise of the Damned (Filmkritik) first appeared on Darkagent.]]>
Wir schreiben das Jahr 1876. Gerade hat Sheriff Roy Pulsipher (Jeffrey Donovan) seine Tochter und ihren zukünftigen Ehemann nach ihrer Zugreise vom Bahnhof abgeholt, schon steckt er wieder mal mitten in einer Schießerei. Diese endet jedoch abrupt, als Roy feige von hinten erschossen wird. Ein paar Tage später haben die Mächte dort oben über sein Schicksal entschieden, er wird in Zukunft für das R.I.P.D.(Rest In Peace Department) arbeiten.

Dabei wird er mit speziellen Waffen ausgestattet und wieder auf die Erde geschickt, um böse Seelen, die aus der Hölle geflohen sind und andere Menschen übernommen haben, wieder zurück zu schicken. Als Roy wieder auf der Erde ankommt, will er sofort seine Tochter aufsuchen, wird jedoch von seiner neuen Partnerin Jeanne (Penelope Mitchell) aufgehalten, die ihn die Regeln des R.I.P.D. näher bringt, von denen Rory jedoch nichts wissen will…

Eraser: Reborn, Blade of the 47 Ronin, Puss in Boots: The Last Wish und nun R.I.P.D. 2, 2022 kann man aus filmtechnischer Sicht durchaus als das Jahr mit den unwahrscheinlichsten Fortsetzungen bezeichnen (auf die wir jeweils über zehn Jahre „warten mussten“). Dabei hatte ich mit allen Spaß und ein paar sind aus meiner Sicht auch besser als ihre Vorgänger.

R.I.P.D. basiert auf dem Comicbuch von Autor Peter M. Lenkov aus dem Jahr 1999 und wurde 2013 mit Ryan Reynolds und Jeff Bridges verfilmt. Kritiker hassten ihn und auch die Zuschauer blieben aus, er wurde ein Flop, eine echte Box-Office Bombe. Was Regisseur und Drehbuchautor Paul Leyden (Chick Fight) hier geschaffen hat, ist ein Prequel, dass den Tod bzw. Einstieg ins R.I.P.D.-Department von Sheriff Roy Pulsipher zeigt, der Figur, die beim Erstling von Jeff Bridges gespielt wurde und dessen Rolle nun Jeffrey Donovan übernommen hat. Offensichtlich war das Budget gering, dies ist ein kleiner Western für das Heimkino, dennoch sind die CGI-Dämonen ganz ordentlich animiert und niemals peinlich.

Ich weiß nicht genau warum, aber ich finde diese unerwarteten Fortsetzungen vom letzten Jahr sympathisch. Ich werde euch jetzt – Spoiler folgen – ein Beispiel geben. Jeanne ist eine starke Leading Lady, offensichtlich erfahrener in ihrem Job, als Roy. Doch sie hat eine riesige Angst vor Feuer, denn sie ist durch Verbrennen verstorben. Am Ende inspiriert sie Roy sich dem Trauma zu stellen, sie rettet den Tag und er danach noch sie vor dem Oberbösewicht.

Ist Jeanne jetzt eine schwächere Dame, weil sie Hilfe bekommen hat von einem (weißen) Mann? Nein, es wirkt so, als hätten sie sich gegenseitig stärker gemacht. Ihr seht worauf ich hinaus will? Neben echten starken Damen, bringt man auch das Thema Rassismus ohne Zeigefinger hinein, denn die beiden Avatare – also wie Roy und Jeanne für alle „normalen“ Menschen auf der Erde aussehen – sind zwei dunkelhäutige Damen. Glaubt ihr die wurden gleichwertig behandelt 1876?

Wie die Szenen wechseln, also man immer wieder auch sieht, wie die Avatare auf andere Menschen wirken und mit ihnen interagieren, ist einfach witzig und charmant. Dadurch wird die zweier Buddy-Dynamik, auf vier Leute aufgeteilt. Dann gibt es da noch den von Jake Joi (Keep Hope Alive) gespielten Slim, einer der bösen Seelen, der gar nicht so gemein wirkt. Abgesehen von einigen lustigen Sachen, weil Roy einfach so herrlich nerven kann, wird so auch das Thema mit eingebracht, dass man einen offenen Geist haben sollte und nicht alle Leute gleich verurteilen muss. Hat da Jemand zweite Chance gesagt?

Übrigens ist er ein Asiate. Was woanders nach political correctness stinken würde, wirkt hier einfach natürlich. Rein die Tatsache, dass hier durch das Graben in der Miene in Richtung Hölle Gase austreten, die dich krank machen und nur Masken dich schützen können, das empfinde ich zu 100 Prozent als Covid19 Seitenhieb, denn Masken sind die „einzige“ Maßnahme, die uns retten kann. Ich unterstelle Paul Leyden hier einfach mal, dass sein Drehbuch weit cleverer ist, als es hätte sein können/müssen.

Den Rest erledigen dann Jeffrey Donovan (Extinction) und Penelope Mitchell (Look Away), die als Duo perfekte Buddy-Dynamik versprühen. Er, der etwas arrogante Held, der Fragen schon beantwortet, bevor sie gestellt werden und sie die erfahrene Veteranin, die sich dennoch ein verschmitztes Grinsen da und dort nicht verkneifen kann, ich mag die zwei einfach. Richard Brake (Mandy) als Otis schließlich genießt es einfach, das ultimative Böse heraus hängen zu lassen (scene chewing nennt man das wohl auf englisch).

Ob es noch Fans des Originals gibt und ich ihnen dieses Prequel empfehlen könnte? Ich habe ehrlich gesagt keine Ahnung, da ich kaum mehr Erinnerungen an den Erstling habe. Mir hat diese kleine und billigere Variante aus diesem Universum jedoch besser gefallen, als ein seelenloser Blockbuster. Ja, die Action ist überschaubar, die Effekte könnten noch besser sein und die Story ist nichts Besonderes, aber wie man vielleicht doch auch herauslesen konnte, habe ich hier einiges bekommen, was ich so nicht erwartet habe. Ich sage euch nicht, dass diese Fortsetzung nötig war, ich sage nur, dass ich meinen Spaß hatte, alle Beteiligten haben hier meine Sympathie auf ihrer Seite.

„R.I.P.D. 2: Rise of the Damned“ bekommt von mir 6/10 wieder für frische Luft sorgende Empfehlungspunkte.

The post R.I.P.D. 2: Rise of the Damned (Filmkritik) first appeared on Darkagent.]]>
http://darkagent.blogsit.net/2023/02/18/r-i-p-d-2-rise-of-the-damned-filmkritik/feed/ 0
Rambo: Last Blood (Filmkritik) http://darkagent.blogsit.net/2021/03/20/rambo-last-blood-filmkritik/ http://darkagent.blogsit.net/2021/03/20/rambo-last-blood-filmkritik/#respond Sat, 20 Mar 2021 06:00:46 +0000 http://darkagent.blogsit.net/?p=33149 Seine Zeit als Soldat hat er mehr oder weniger hinter sich gelassen, von kurzen Phasen an Flashbacks abgesehen. Man kann auch sagen, John Rambo (Sylvester Stallone) leidet an posttraumatischer Belastungsstörung. Aber er hat sein Leben gut im Griff und auf … Weiterlesen

The post Rambo: Last Blood (Filmkritik) first appeared on Darkagent.]]>
Seine Zeit als Soldat hat er mehr oder weniger hinter sich gelassen, von kurzen Phasen an Flashbacks abgesehen. Man kann auch sagen, John Rambo (Sylvester Stallone) leidet an posttraumatischer Belastungsstörung. Aber er hat sein Leben gut im Griff und auf seinen dunklen Seiten hat er „den Deckel drauf“. Als psychologischen Ausgleich gräbt er auf seiner Ranch Tunnel, baut quasi ein Labyrinth unter der Weide, die gefährlich krankhaft wie jene von Vietcongs aussehen, schmiedet weiter Waffen und hört sich Musik an, die klar von Kriegsheimkehrern bevorzugt wurde (zB The Doors).

Aber das ist alles mehr oder weniger unter der Oberfläche, denn tatsächlich besteht sein Leben aus seiner Ranch, dem Aufwachsen seiner Ziehtochter Gabriela (Yvette Monreal) und das war es dann auch schon. Seine Dämonen hat er hinter Gittern eingesperrt und irgendwo tief in sich vergraben. Das Leben, könnte man so sagen, ist schön.

Doch dann will Gabriela ihren leiblichen Vater finden und ihn fragen, warum er sie als Kind verlassen hat. John rät ihr davon ab, denn er Kerl befindet sich in Mexiko und ist alles andere als nett. Aber Gabriela hört nicht und es kommt, wie es kommen muss: Sie wird von Mädchenhändlern entführt, drogenabhängig gemacht und als Sexsklavin benutzt.

Rambo versucht sie zu finden, muss aber feststellen, dass im Mexiko des neuen Jahrtausends andere Regeln gelten als im Dschungel von Vietnam oder den Schlachtfeldern von Burma …

Die erste Frage, die man sich bei „Last Blood“ stellt ist: Braucht es diesen Film? Hatte der vorige Teil nicht den perfekten, runden Abschluss von Rambos Geschichte geliefert? Und die Antwort ist: Nein, niemand „braucht“ diesen Film.

Die zweite Frage, die sich stellt: Ist „Last Blood“ überhaupt ein „echter“ Rambo-Film, wenn er in den USA/Mexiko spielt und sich der Hauptcharakter mit Mädchenhändlern und Gangstern anlegt? Die Antwort lautet: Definitiv ja. Es ist viel mehr ein Rambo-Film als es der zweite und dritte Teil waren, wenn man nach dem Charakter geht. Geht man nach der Comic-Action, dann eher nicht so richtig, denn „Last Blood“ ist vor allem eines: Richtig, richtig düster. Damit meine ich nicht die Brutalität im Sinne von Gewalt, sondern im Sinne dessen, was den Charakteren passiert und was sie ertragen müssen.

Die dritte Frage lautet: Ist es der letzte Rambo-Film? Ich vermute mal nicht. Stallone meinte zwar, das war es, aber am Ende hat man sich ein Hintertürchen offen gelassen und ein paar Wochen, nachdem er verknüdet hatte, dass es der letzte sein würde, hat er angemerkt, dass er – wenn dieser Teil sich gut verkaufen würde – er bereit wäre, einen weiteren zu machen.

Die Entstehungsgeschichte von „Last Blood“ ist übrigens auch ziemlich spannend, vor allem die Versionen, die es gibt. So gibt es eine (europäische) Version, in welcher der Film mit der Rettung von zwei Wanderern beginnt, die in der anderen (amerikanischen) Version rausgeschnitten wurde. Scheinbar gibt es in einer der beiden Versionen auch mehr Szenen, die Hintergründe über Rambos Zustand/Charakter und Besessenheit mit den Tunneln erklärt (also seine PTBS thematisiert), ich weiß aber nicht in welcher. Vermutlich läuft es darauf hinaus: Die Europäer kriegen mehr Charakter. Die Amerikaner mehr Action ohne Charakter. Wie es halt jeweils zum Land/Kontinent passt.

Die vierte Frage lautet, ob „Rambo: Last Blood“ ein guter Film ist. Unabhängig von der Erwartung die mit dem Namen Rambo einhergeht, kann ich sagen: Ja. Es ist ein kalter, harter, nihilistischer Film, aber es ist ein guter Film. Die Story ist per se nicht neu, aber auch dieses Mal schafft es Stallone (hier unter der Regie von Adrian Grunberg, der zB Mel Gibson in „Get The Gringo“ perfekt in Szene setzte) eine stimmige Geschichte zu präsentieren, die dieses Mal auf den Charakter von John Rambo zugeschnitten ist: Er ist zufrieden. Er hat eine (nicht leibliche) Tochter, die er liebt. Es geht gut und er schafft es, die Abgründe, die in ihm schlummern, unter Kontrolle zu halten. Weil er liebt und geliebt wird.

Dann wird ihm das genommen (und ihr rechnet nicht damit, wie genau ihr gezeigt bekommt, was Gabriela alles passiert) und es reißt ihm das Herz aus der Brust. Und dann passiert, was passieren muss: Der Abgrund öffnet sich und wir sind wieder im „brutalen Rache-Rambo Land“. Und zwar so richtig. Und dann sieht man, was John von den Vietcong gelernt hat.

Ich fand es ziemlich toll, dass man sich wirklich viel Zeit für die Story gelassen hat. Die Action (auf die ja scheinbar immer alle warten) kommt erst in den letzten 20 Minuten. Dann dafür so richtig. Aber sie funktioniert primär deshalb, weil wir über eine Stunde lang sehen, was vorher alles passiert. Ist diese Action dann übertrieben (und wie viele Männer passen in die paar Autos?) und extrem brutal? Ja. Aber sie befriedigt auch ziemlich, nach dem, was man davor gesehen hat.

Was ich übrigens extrem cool und witzig fand: Trump sprach ja immer von der Mauer und so weiter, welche die „bösen Mexikaner“ aus dem Land raushalten sollte. Stallone handelt das Thema in fünf Sekunden ab, denn man sieht die Mexikaner weit von der Grenze weg in einen Tunnel marschieren und kurz darauf auf der amerikanischen Seite (erneut weit von der Grenze weg) rauskommen. Ähnlich wie in „Sicario„. Fand ich einen netten Seitenhieb. Achja, es gab auch eine Menge Rassismus-Vorwürfe gegen den Film, was ich zwar nachvollziehen kann (diesen Vorworf kann man bei diesem Film eigentlich ganz leicht konstruieren), aber nicht so empfunden hatte. In „Last Blood“ stellen keine Mexikaner schlimme Sachen an, sondern die Kartelle und einzelne Personen. Ich habe im gesamten Film keine Pauschalverurteilung oder ähnliches gehört. Das ist als würde mir jemand erklären, ich sei Rassist und würde Italien schlechtmachen, wenn ich sage, dass die Mafia brutal und gefährlich ist. Das sind für mich einfach zwei Paar Schuhe.

Stallone selbst wirkt hier so alt wie überhaupt noch nie. Sein Gesicht scheint nur noch aus Falten zu bestehen und wenn er spricht, dann kann man oft nur überlegen, ob er jetzt wirklich was gesagt oder nur gegrummelt hat. Wenn das die Maskenabteilung war, die ihn so alt geschminkt hat, dann bin ich beeindruckt. Wenn er mittlerweile wirklich so alt aussieht, dann bin ich fast ein bisschen schockiert.

„Rambo: Last Blood“ bekommt von mir 8 von 10 möglichen, sich erstaunlich viel Zeit für eine erstaunlich tragische, berührende, Story nehmende, Punkte.

The post Rambo: Last Blood (Filmkritik) first appeared on Darkagent.]]>
http://darkagent.blogsit.net/2021/03/20/rambo-last-blood-filmkritik/feed/ 0
Young Guns (1988 Filmkritik) http://darkagent.blogsit.net/2020/11/12/young-guns-1988-filmkritik/ http://darkagent.blogsit.net/2020/11/12/young-guns-1988-filmkritik/#respond Thu, 12 Nov 2020 06:00:45 +0000 http://darkagent.blogsit.net/?p=32733 John Tunstall (Terence Stamp) hat ein Herz für Herumtreiber. Deshalb nimmt er auf seiner Farm auch immer wieder junge Vagabunde auf, bringt ihnen Lesen und Schreiben bei und will sie auf den „richtigen“ Pfad zurückführen. Allerdings sieht L. G. Murphy … Weiterlesen

The post Young Guns (1988 Filmkritik) first appeared on Darkagent.]]>
John Tunstall (Terence Stamp) hat ein Herz für Herumtreiber. Deshalb nimmt er auf seiner Farm auch immer wieder junge Vagabunde auf, bringt ihnen Lesen und Schreiben bei und will sie auf den „richtigen“ Pfad zurückführen. Allerdings sieht L. G. Murphy (Jack Palance) ihn als Konkurrenz. Und Murphy hat so gut wie alle wichtigen Leute in seiner Tasche. Vom Sheriff angefangen bis hin zum Governeur. Nach einer durchzechten Neujahresfeier passiert es: Murphy lässt Tunstall vor den Augen seiner „Vagabunden“ über den Haufen schießen.

Dieser Haufen an Vagabunden besteht allerdings unter anderem aus Billy The Kid Emilio Estevev), „Doc“ Scurlock (Kiefer Sutherland), Dick Brewer (Charlie Sheen) und Chavez Y Chavez (Loud Diamond Philipps). Und die Jungs lassen sich zu Hilfssherifss ernennen, um die Haftbefehle gegen die Mörder zu vollstrecken.

Allerdings hat William H. Bonney aka Billy The Kid nicht vor die Mörder zu verhaften, sondern Selbstjustiz zu üben. Und noch bevor man bis drei zählen kann, werden die Jäger selbst zu gejagten …

„Young Guns“ habe ich sicher schon zwanzig Mal gesehen. Es war einer dieser Filme, der mich als Junge so richtig beeindruckt hat und einer er Gründe, weshalb ich irgendwann mal dachte, ich möchte Cowboy – oder noch besser: Revolverheld – werden. Der Hauptgrund war sicher die Darstellung von Emilio Estevez als Billy The Kid.

Tatsächlich ist – wenn ich mir den Film heute ansehe, was ich vor kurzem getan habe – Billy sicher kein Held. Eigentlich ist er sogar ein ziemlicher Ungust, wie man so schön sagt. Trotzdem blieb er in meinem Kopf der Held der Geschichte. Und die Geschichte ist ja spannend. Billy hatte ja viele Namen und angeblich wurde er ja von seinem Freund Pat Garett von hinten erschossen. Es gibt allerdings auch Stimmen, die behaupten, dass dies nur ein Trick gewesen sei und Billy überhaupt nicht erschossen wurde (siehe dazu den zweiten Teil „Young Guns II“).

Über das Verhältnis von Billy und Pat Garrett gibt es ja durchaus mehrere Filme (nicht zuletzt „Pat Garrett und Billy The Kid“, dem wir ja „Knockin‘ On Heavens Door“ von Bob Dylan zu verdanken haben, denn genau um diese beiden geht es ja in dem Lied. Aber das nur am Rande.

Was „Young Guns“ so gut macht, ist das, was auch „Guardians Of The Galaxy“ gut macht: Es gibt einen verhältnismäßig großen Cast, aber man schafft es, allen Figuren einen Charakter zu geben und auch wenn sich die Zeit vor der Kamera natürlich klar in Richtung Billy fokussiert, so bekommen auch die anderen genug zu tun, um interessant zu bleiben. Hintergrundgeschichten bekommen nur ein Bruchteil der Charaktere spendiert, aber allein ihre Interaktionen untereinander sind spannend genug, dass man einfach wissen möchte, was mit ihnen allen passiert.

In meinem Kopf war „Young Guns“ immer ein Actionfilm, was er auch ist – wenn dann mal geballert wird. Allerdings passiert sehr viel verdichtete Handlung und die Geschichte vergeht wie im Fluge. Auch heute kann man sich den Film noch gut ansehen und er macht immer noch spaß.

Drehbuchautor John Fusco (der auch „The Highwaymen“ mit Kevin Costner geschrieben hat) wusste schon damals, wie man das macht. Und Christopher Cain hat ohne große Überraschungen, aber dennoch geschickt inszeniert (ich mochte übrigens den Film, den Cain vor „Young Guns“ gemacht hat, nämlich „The Prinicpal“ mit Jim Belushi als er noch ernste Rollen annahm, auch sehr gern).

Der große Bonus von „Young Guns“ sind natürlich die schrägen, schwarzhumorigen Szenen, wie zum Beispiel ein „Schönling Kopfgeldjäger“, der in einer Bar damit prahlt, derjenige zu sein, der Billys Kopfgeld einstreicht. Während Billy ein paar Meter weiter neben ihm steht und ihm zuhört, wohl wissend, dass der Kerl nicht mal eine Ahnung hat, wie Billy The Kid aussieht. Wie die Szene weitergeht und wie Billy ihn immer weiter provoziert, bis die Sache ein klares Ende nimmt. Das ist einerseits extrem cool und andererseits auch irgendwie erschreckend wie kaltblütig Billy damit umgeht und wie sehr es ihm Spaß macht.

Der Charakter von „Doc“ Scurlock sagt es im Film am besten und es trifft auch auf mich als Zuseher zu: „Ich muss sehen, dass ich wegkomme, denn wenn ich ihn wiedersehe … er hat eine Macht. Eine Gabe, dich dazu zu bringen, ihm zu folgen, ob du willst oder nicht.“ Und Ja, dem Ruf von Billy The Kid in „Young Guns“ folge ich gerne immer wieder mal.

Einfach, damit es erwähnt ist: Dass die Besetzung (Jack Palance, Terence Stamp, Emilio Estevez, Charlie Sheen, Kiefer Sutherland, Lou Diamond Philipps, und andere) mit dem Film groß rauskamen und steil Karriere (wenn auch teilweise nur im B-Movie-Bereich – ich blicke in deine Richtung, Lou Diamond Philipps) machten, spricht schon Bände.

„Young Guns“ bekommt von mir auch heute noch 8 von 10 möglichen, historisch vermutlich nicht allzu korrekte, Punkte.

The post Young Guns (1988 Filmkritik) first appeared on Darkagent.]]>
http://darkagent.blogsit.net/2020/11/12/young-guns-1988-filmkritik/feed/ 0
Bloodrayne 2: Deliverance (Filmkritik) http://darkagent.blogsit.net/2019/09/14/bloodrayne-2-deliverance-filmkritik/ http://darkagent.blogsit.net/2019/09/14/bloodrayne-2-deliverance-filmkritik/#respond Sat, 14 Sep 2019 07:00:31 +0000 http://darkagent.blogsit.net/?p=31063 In der kleinen Stadt Deliverance herrscht Chaos: Ein junger Cowboy namens Billy The Kid (Zack Ward) treibt sein Unwesen und die Vermutung liegt nahe, dass er unsterblich ist. Genau deshalb ist Rayne (Natassia Malthe) auch auf dem Weg dorthin. Ebenfalls … Weiterlesen

The post Bloodrayne 2: Deliverance (Filmkritik) first appeared on Darkagent.]]>
In der kleinen Stadt Deliverance herrscht Chaos: Ein junger Cowboy namens Billy The Kid (Zack Ward) treibt sein Unwesen und die Vermutung liegt nahe, dass er unsterblich ist. Genau deshalb ist Rayne (Natassia Malthe) auch auf dem Weg dorthin. Ebenfalls eine Rechnung mit Billy hat Pat Garrett (Michael Paré) offen, der das Monster schon eine Weile verfolgt.

Nach einer für Rayne eher ernüchternden Konfrontation stellt sich rasch heraus, das sie Hilfe braucht, also stellt sie ein kleines Team zusammen, um Billy endgültig den Garaus zu machen.

Das nenne ich mal eine Steigerung nach oben. Unerwartet, weil „Bloodrayne: Deliverance“ der Nachfolger von „Bloodrayne“ ist und dieser fiel vor allem durch zwei Dinge auf: Verschenkte Schauspieler/innen und verschenktes Potential. Da ist es doch eine Freude, dass der zweite Teil eigentlich alles – und ich meine alles – besser macht als der erste Teil.

Die Regie hat wieder Uwe Boll in der Hand und dieses Mal hat er sich wirklich was überlegt, denn tatsächlich ist der Film spannend geraten. Dazu muss man sich allerdings auf die – zugegeben – gewöhnungsbedürftige Grundidee, konkret: Vampire im Wilden Westen, einlassen und die Prämisse ohne großes Nachfragen akzeptieren.

Was mir nicht weiter schwergefallen ist, denn Boll hat tatsächlich ein paar verdammt spanennde und coole Szenen hinbekommen. Die Showdowns, die Revolverduelle und vor allem die Vorbereitung darauf funktioniert für mich wirklich richtig gut.

Sogar die Figuren, wenn auch nicht immer völlig sympathisch, sind durchdacht und haben weit mehr Charakter als in vielen anderen Filmen und vor allem – sie spielen alle wirklich gut und scheinen auch Spaß dabei zu haben. Zack Ward als Billy ist einfach ein Böser, wie man ihn hassen muss. Michael Paré („1968 Tunnel Rats„, „Ninja Cheerleaders„, „Abbatoir„) ist ein cooler Garrett. Auch die beiden Sidekicks Slim Bag Franson (gespielt von Michael Teigen, „Severed“) und The Preacher (Michael Eklund, „The Marine 3„) kommen gut rüber. Auch wenn sie Klischeés darstellen sollten – es macht Spaß und Laune ihnen zuzusehen.

Natassia Malthe als Rayne macht ihre Sache gut, auch wenn ihr vielleicht jemand in manchen Szenen die Klingen richtig herum in die Hand gedrückt hätte. Ich kenne Fans von Videospielen – die werden das dem Film nie verzeihen. Ansonsten macht sie ihre Sache gut. Sie sieht zwar (vom Cover des Films abgesehen – und auch da kommt es drauf an in welchem Land) nicht aus wie Rayne, aber hey. Geschenkt. Dafür passt der „Badass“-Charakterzug wirklich gut.

Ansonsten kann ich nur sagen: Ja, der Film macht Spaß und ist spannend. Der Spannungsaufbau ist gelungen, der Böse angenehm böse und die guten angenehm ambivalent. Die Bevölkerung der Stadt ist realistisch feige (da gibt es ein paar großartige Szenen gegen Ende) und alles läuft auf eine Schießerei hinaus. Gerade die Szene im Schuppen hätte lange werden können, aber hey – das hat echt Laune gemacht.

„Bloodrayne: Deliverance“ bekommt von mir 7,5 von 10 möglichen, in seiner Mischung ungewöhnliche, aber sehr gut verdauliche, Punkte.

The post Bloodrayne 2: Deliverance (Filmkritik) first appeared on Darkagent.]]>
http://darkagent.blogsit.net/2019/09/14/bloodrayne-2-deliverance-filmkritik/feed/ 0
In a Valley of Violence (Filmkritik) http://darkagent.blogsit.net/2016/12/11/in-a-valley-of-violence-filmkritik/ http://darkagent.blogsit.net/2016/12/11/in-a-valley-of-violence-filmkritik/#respond Sun, 11 Dec 2016 05:00:24 +0000 http://darkagent.blogsit.net/?p=25776 Ein schweigsamer Cowboy (Ethan Hawke) reitet in Richtung Mexico, gemeinsam mit seiner treuen Hundedame Abby. Auf seinem Weg besucht er die Stadt Denton, um Proviant zu kaufen und endlich ein überfälliges Bad zu nehmen. In der örtlichen Bar kommt es … Weiterlesen

The post In a Valley of Violence (Filmkritik) first appeared on Darkagent.]]>
Ein schweigsamer Cowboy (Ethan Hawke) reitet in Richtung Mexico, gemeinsam mit seiner treuen Hundedame Abby. Auf seinem Weg besucht er die Stadt Denton, um Proviant zu kaufen und endlich ein überfälliges Bad zu nehmen. In der örtlichen Bar kommt es zu einer Auseinandersetzung mit einem Typen namens Gilly (James Ransone), die der Fremde mit einem schnellen Kinnhaken für sich entscheiden kann.

Gilly jedoch ist der Sohn des örtlichen Marshalls (John Travolta) und gleichzeitig sein Deputy. Nach einem kurzen Gespräch löst sich das Problem dann aber auf und der Cowboy verlässt die Stadt und kehrt nie wieder zurück. Denkt er zumindest, denn Gilly widersetzt sich der Entscheidung seines Vaters und überfällt den Fremden mit drei seiner Freunde, tötet dessen Hund und lässt ihn zum Sterben zurück.

in-a-valley-of-violence

Regisseur Ti West wurde vor allem bekannt durch sein Mitwirken bei verschiedenen Bereichen diverser Horrorfilm-Produktionen wie etwa bei Cabin Fever 2, The Innkeepers oder The ABC´s of Death. Mit seinem ersten Drehbuch zu einem Western wollte West nun etwas Neues ausprobieren und schrieb die Rolle des einsamen Cowboys speziell für Ethan Hawke, der seinerseits nach einem Projekt in diesem Genre gesucht hat (hat ihm scheinbar gefallen, immerhin war er danach auch bei Den Glorreichen Sieben mit dabei).

Bei all der Motivation ist klar, dass es sich nicht um eine heruntergekurbelte Auftragsarbeit handelt. Dieses Tal der Gewalt fühlt sich an wie eine Mischung aus Hommage und einem ständig mitschwingenden Unterton der Satire. Nein, der Film macht sich nicht lustig über Western an sich, er nimmt nur typische Klischees, verwendet sie weil es eben so sein muss und schafft es dann irgendwie gleichzeitig, gewisse Erwartungen zu erfüllen und dennoch einen kleinen Twist hinzu zu mischen.

Er ist kein Dieb, dafür aber ein Killer. Er will nur seine Ruhe und ist auf der Durchreise. Ist es klug sich mit so jemanden anzulegen? Sollte man dessen Hund töten? Hat da jemand John Wick gesagt? Man bekommt schon eine Wut auf vier Täter, doch hat man teilweise auch Mitleid mit ihnen, denn die Dämonen die unseren Antihelden quälen, machen ihn zu einem eiskalten Kontrahenten. Dass sein Wille heil aus der Sache wieder heraus zu kommen auch nicht der ausgeprägteste ist, macht ihn zusätzlich gefährlich.

Die vom Grundprinzip her einfach gehaltene Handlung wird eingebettet in wunderschöne Bilder, durch klassische Einstellungen und Kamerafahrten entstehen dabei romantisch verklärte Western-Landschaften, alles jedoch im minimalistischen Stil, da ja in der kleinen Stadt mit den paar Menschen darin, ein Großteil der Handlung spielt. Herrlich altmodisch und im Hintergrund ständig als treibende Kraft eingesetzt, leistet der Score von Jeff Grace ebenfalls einen großen Beitrag, um den Film als Gesamtprodukt, sehr stimmig erscheinen zu lassen.

Genial und wirklich anders als ich sie bis jetzt gesehen habe, ist Taissa Farmiga (Mindscape, The Final Girls) als Mary-Anne, die mit ihrer von Karen Gillan (Oculus) als angepassten Gegenpol gespielten Schwester das Hotel in der Stadt leitet. Sie redet nur nicht wenn sie gerade Luft holt, hat überhaupt keine Berührungsängste auch auf Fremde bezogen und lehnt sich gegen das System auf, dem sie sich innerhalb ihrer Stadt fügen sollte. Sie funktioniert wie ein hyperaktiver Lichtschein in einer sonst ziemlich dunklen Welt.

Ethan Hawke (Boyhood) ist souverän als einsamer und verbitterter Mensch, der seine Menschlichkeit durch die Beziehung zu seiner Hündin am Leben erhält. Als er um ihr Leben bettelt, das ist schon richtig unangenehm anzusehen. John Travolta (Basic) als Marshall ist zwar nicht schlecht, seine durch Worte erzeugte Bedrohlichkeit, geht jedoch bald schon wieder verloren. James Ransone (Sinister) als Gilly schließlich, nun der ist genau der Typ arroganter und dummer Macho, dem man von seiner ersten Szene an, am Liebsten ins Gesicht schlagen würde.

Insgesamt daher ein sehr kleiner Western, der technisch ansprechend inszeniert ist und von ein paar richtig starken Performances getragen wird. Erstaunlich viel Zeit wird hier dafür verwendet, Stimmung zu erzeugen und Figuren und deren Verhältnisse zueinander vorzustellen, die obligatorische Schießerei gibt es dann erst beim Showdown. Coolness gemischt mit der Schwere die Verlust und Schuld auf die Psyche auslösen, genau das macht unseren Helden aus und deshalb begleitet man ihn auch gerne auf seiner Reise in den Abgrund.

„In a Valley of Violence“ bekommt von mir 7,5/10 wenigen Worten einige Taten folgen lassende Empfehlungspunkte.

[amazon template=multinational&asin=B01M7YQRKY,B01MFGSSIU]

The post In a Valley of Violence (Filmkritik) first appeared on Darkagent.]]>
http://darkagent.blogsit.net/2016/12/11/in-a-valley-of-violence-filmkritik/feed/ 0
Die glorreichen Sieben – The Magnificent Seven (Filmkritik) http://darkagent.blogsit.net/2016/10/13/die-glorreichen-sieben-the-magnificent-seven-filmkritik/ http://darkagent.blogsit.net/2016/10/13/die-glorreichen-sieben-the-magnificent-seven-filmkritik/#respond Thu, 13 Oct 2016 04:00:36 +0000 http://darkagent.blogsit.net/?p=25483 Im Jahr 1879 fällt der korrupte Industrielle Bartholomew Bogue (Peter Sarsgaard) mit seinen Männern über die kleine Bergarbeitersiedlung Rose Creek her und tötet dabei einige Bewohner, die sich wehren wollten. Emma Cullen (Haley Bennett), die bei der Schießerei ihren Mann … Weiterlesen

The post Die glorreichen Sieben – The Magnificent Seven (Filmkritik) first appeared on Darkagent.]]>
Im Jahr 1879 fällt der korrupte Industrielle Bartholomew Bogue (Peter Sarsgaard) mit seinen Männern über die kleine Bergarbeitersiedlung Rose Creek her und tötet dabei einige Bewohner, die sich wehren wollten. Emma Cullen (Haley Bennett), die bei der Schießerei ihren Mann verloren hat, reitet daraufhin in die benachbarte Stadt, um Männer für den Kampf gegen ihren Peiniger anzuheuern. Schon bald ist ihre Suche erfolgreich denn als sie den Namen Bogue erwähnt, ist der Kopfgeldjäger Chisolm (Denzel Washington) sehr interessiert an dieser Aufgabe.

Auf ihrem Weg zurück nach Rose Creek, rekrutiert Chisolm den Spieler Josh Faraday (Chris Pratt) und seinen alten Freund, den Scharfschützen Goodnight (Ethan Hawke) und dessen Kumpel, den Assassinen Billy Rocks (Byung-hun Lee). Die Gruppe vollständig machen schließlich der Fährtenleser Jack Horne (Vincent D’Onofrio), der mexikanische Outlaw Vasquez (Manuel Garcia-Rulfo) und der Indianer Red Harvest (Martin Sensmeier). Diese sieben Männer gegen eine kleine Armee, möge der glorreiche Kampf beginnen!

the-magnificent-seven

Ein Remake des gleichnamigen Klassikers aus dem Jahr 1960, der wiederum die Neuauflage des japanischen Filmes „Seven Samurai“ aus dem Jahr 1954 war, kann das denn überhaupt gut sein oder fällt das Ergebnis ähnlich vernichtend aus, wie vor kurzer Zeit die Kritiken zu dem neuen Ben Hur Film? Da ich kein Verfechter aus dem „nur Original ist genial“ Lager bin und sehr gut unterhalten wurde, kann ich nur klar „ja, das kann gut sein“ auf diese Frage antworten. Regisseur Antoine Fuqua, ein Profi was das Inszenieren von actionreichen Stoffen betrifft – siehe The Equalizer, Southpaw oder Shooter – hat hier eindeutig keine einfach heruntergekurbelte Auftragsarbeit abgeliefert.

Der Anfang des Filmes ist atmosphärisch bereits extrem stark, was das Involvieren des Zuschauers in die Handlung betrifft. Die Hoffnungslosigkeit der gewöhnlichen Leute, die Übermacht von Bogue und dessen Männern und der bedrohliche Wahn, der von seiner Person ausgeht gipfelt dann in einer Schießerei, nach der das Böse scheinbar gewonnen hat. Zentrale Figur und Grund warum all die folgenden Dinge passieren, ist Emma Cullen. Leicht hätte sie die obligatorisch starke Dame sein können, die eben im Drehbuch steht, weil der Zeitgeist nach ihr verlangt. Ihre Stärke wirkt jedoch so unerzwungen und erfrischend, dass man sie einfach gerne haben muss.

Auch die Tatsache, dass der Quoten-Schwarze (ich glaube wirklich es war sonst kein einziger Kerl mit dunkler Hautfarbe dabei) die Hauptrolle spielt und zusätzlich noch einen Mexikaner und einen Indianer im Team hat, ist eine feine Sache. Nach dem bedrückenden Start ist es dann genau der Rekrutierungsprozess der restlichen sechs Männer, der für einiges Schmunzeln sorgt und die anfängliche Stimmung gekonnt auflockert. Dank der guten Chemie zwischen den Darstellern und deren spielfreudigen Performances, bekommt man ein gutes Gefühl für diese Charaktere, ohne sie wirklich zu kennen.

Einige lockere und die Motivationen der Figuren klärende Gespräche später und nachdem man die schönen Landschaftsaufnahmen und den angenehm klassischen Score von James Horner (der ja leider bei einem Unfall verstorben ist und dessen Freund Simon Franglen seine Arbeit vollendet hat) geniessen konnte, kommt es dann zum finalen Showdown. Der fällt dann ziemlich lange aus, ist zwar nie langweilig, hat für mich in seiner Gesamtheit jedoch eine gewisse lähmende Wirkung gehabt. Wobei ich sowieso dieses Gefühl hatte, dass es hier darum ging ein Ende mit Schrecken zu erzeugen, bevor der Schrecken durch Bogue nie ein Ende nehmen würde. Ein bittersüsser Sieg, der nicht ohne Verluste möglich war.

Denzel Washington (Flight) als Chisolm kann man auf seine Coolness bezogen gar nicht mehr überbieten, nebenbei ist er auch noch ein Ruhepol für seine Partner und das Bindeglied, dass alle zusammen hält. Als ebenbürtiger Sidekick kann Chris Pratt (Guardians of the Galaxy) als Faraday wieder das machen, was er am Besten kann: lockere Sprüche klopfen und seine Gegner dazu bringen, dass sie ihn unterschätzen. Ethan Hawke (Predestination) als Goodnight ist insgesamt der offensichtlich gebrochenste Charakter, unter dessen kühlen Fassade, es ständig brodelt.

Bei Vincent D’Onofrio (Daredevil) als Jack Horne war ich vor allem von seiner optischen Wandlung fasziniert (im Vergleich zu sonstigen Rollen) und was er mit seiner Stimme macht – was es ist kann ich nicht sagen, aber es ist sehr eigen. Auch die übrigen der Glorreichen machen ihre Sache großartig, Haley Bennett (Kristy) möchte ich aber noch hervorheben. Ihre Ausstrahlung ist faszinierend und anders und auch wenn man beinahe ständig Trauer und Angst auf ihrem Gesicht sehen kann, habe ich schon lange keine derart natürlich starke Dame auf der Leinwand gesehen.

Insgesamt daher ein Western, der auf der einen Seite klassisch mit schöner Musik, der Landschaft und der daraus entstehenden Stimmung und den tollen Darstellern punkten kann, auf der anderen Seite auch zeigt, wie man gute Frauenfiguren und Menschen mit nicht Hollywood-typischer (sorry, aber der Seitenhieb musste sein) Hautfarbe, in Szene setzt, ohne dass es wie eine gutmenschliche Anordnung der hohen Studiobosse wirkt. Kein Wohlfühl-Film, jedoch einer der diese Elemente enthält und dennoch genau weiß, dass man seine Komfort-Zone verlassen muss, um über sich hinaus zu wachsen, Opfer bringen zu können und am Ende das „Richtige“ zu tun, was immer das dann auch sein mag.

„Die glorreichen Sieben“ bekommt von mir 8/10 die sieben um eine starke Dame erweiternde Empfehlungspunkte.

[amazon template=multinational&asin=B01M16NHXH,B01LWMN81L]

The post Die glorreichen Sieben – The Magnificent Seven (Filmkritik) first appeared on Darkagent.]]>
http://darkagent.blogsit.net/2016/10/13/die-glorreichen-sieben-the-magnificent-seven-filmkritik/feed/ 0
Jane Got A Gun (Filmkritik) http://darkagent.blogsit.net/2016/05/05/jane-got-a-gun-filmkritik/ http://darkagent.blogsit.net/2016/05/05/jane-got-a-gun-filmkritik/#respond Thu, 05 May 2016 04:00:23 +0000 http://darkagent.blogsit.net/?p=24161 Als Bill Hammond (Noah Emmerich) schwer verletzt kurz bevor er bei seinem Haus ankommt vom Pferd fällt eröffnet er seiner Frau, dass der gesuchte Gangster John Bishop (Ewan McGregor) und seine Jungs auf dem Weg sind, um ihn zu töten. … Weiterlesen

The post Jane Got A Gun (Filmkritik) first appeared on Darkagent.]]>
Als Bill Hammond (Noah Emmerich) schwer verletzt kurz bevor er bei seinem Haus ankommt vom Pferd fällt eröffnet er seiner Frau, dass der gesuchte Gangster John Bishop (Ewan McGregor) und seine Jungs auf dem Weg sind, um ihn zu töten. Jane pflegt seine Wunden, bringt ihre kleine Tochter zu einer Freundin, kauft Waffen und Dynamit in der Stadt ein und wendet sich Hilfe suchend an den einzigen Kerl, der verrückt genug dafür ist, gegen die Übermacht der bösen Jungs anzutreten, nämlich ihren Ex-Freund Dan Frost (Joel Edgerton).

Der lehnt zunächst ab, entschließt sich aber schließlich doch Jane und ihrer Familie zu helfen. Die kommenden Ereignisse werden dabei nicht nur zum erwarteten Überlebenskampf sondern führen auch zu einer Aufarbeitung vergangener Erlebnisse, die damals zur Trennung von Jane und Dan geführt haben. Dabei erkennen beide, dass es oft gar nicht so schlecht ist, über den Horizont der eigenen Version der Story hinwegzusehen.

Jane Got a Gun

Manchmal fliegen hinter der Produktion eines Filmes mehr Kugeln als vor der Kamera, selbst wenn es sich dabei um einen Western handelt. Zunächst sollte bei „Jane Got A Gun“ nämlich Lynne Ramsay (We Need To Talk About Kevin) Regie führen, Michael Fassbender hatte die Rolle des Helden und Joel Edgerton war der Bösewicht. Fassbender musste aussteigen wegen Verzögerungen bei „X-Men Days of Future Past“ und so wurde Edgerton umgecastet als Held und Jude Law sollte John Bishop spielen. Danach warf die Regisseurin das Handtuch und auch Law ging wieder, da er mit ihr arbeiten wollte.

Gavin O’Connor (Warrior) übernahm den Regiestuhl und Bradley Cooper wurde das neue Gesicht des Bösen. Doch nur kurz, denn dann musste er doch wieder wegen seinen Verpflichtungen bei American Hustle aussteigen. Ein ganzes Jahr hat dieser „Hin und Her“- Prozess gedauert, bis schließlich Ewan McGregor der finale Schauspieler für die Rolle wurde. Eine chaotische Vorgeschichte hatte ja schon so manche Produktion hinter sich, doch hier konnte ich auf Grund der eben aufgezählten Namen während der Sichtung dieses Filmes nicht anders und musste daran denken, was gewesen wäre wenn doch Fassbender (oder einer der anderen) mit dabei gewesen wäre.

Was ich den Leuten hinter der neuen Western-Welle des Jahres 2016 klar zugestehen muss: sie wiederholen sich nicht und wissen durchaus das Sub-Genre zu variieren, von Horror über Drama bis hin zu (ich nenne es mal einfach) Psycho-Thriller, war schon einiges mit dabei. Gemeinsam haben all diese Filme eine grundsätzlich langsame Erzählweise, genau wie Jane, die auch eine große Portion Drama mitbringt doch auch eine klare Liebesfilm-Ebene hat, die storybedingt keinen Raum für jeglichen Kitsch enthält.

Die Spannung entsteht dann auch nicht durch die Schusswechsel, denn Actionfans werden hier sicherlich enttäuscht werden, da außer dem explosiven Finale, in diese Richtung nicht viel los ist. Interessant ist es hingegen diese Figuren zu beobachten, wie sie sich vorbereiten auf die Konfrontation und selbst nicht genau wissen, auf welcher Ebene sie diese auch gegenseitig führen werden und wo das Konfliktpotential sie hinführen wird. Dan soll seine große Liebe beschützen, die jedoch einen Anderen geheiratet hat und mit ihm ein Kind hat. Er selbst war im Krieg und sie hat nicht gewartet. Ende (seiner Version) der Geschichte. Bis sich Jane und Dan dann gegenseitig die ganze Story erzählen, werden einige schöne Erlebnisse aus der Vergangenheit vor dem inneren Auge wieder ausgegraben.

Für romantische Verklärung ist dabei kein Platz, denn jeder hier hat schon Fehler gemacht und ist enttäuscht worden und hat das eigene Herz, das etwas anderes will als der Verstand, unter Kontrolle. Natalie Portman (Black Swan) war ja seit Anfang an bei dieser Produktion dabei und fungierte auch als Produzentin. Ihre Jane ist klar eine starke Frau, die an ihrem Schmerz nicht zerbrochen ist, die jedoch nicht zu stolz ist um Hilfe zu erbitten, auch wenn diese Person der auf sie wütende Ex-Freund ist. Joel Edgerton (The Gift), das zweite Standbein dieses Filmes, hatte seine Finger auch beim Umschreiben des Drehbuches im Spiel.

Sein Dan ist zynisch, trinkt gerne und häufig starken Alkohol aus der Flasche und versteckt seine Enttäuschung unter seinem Hut und hinter seinem grimmigen Blick. Überzeugend ist dann auch die Wiederentdeckung seines Kampfgeistes, als er sich emotional öffnet und sein und Janes Leben auf dem Spiel steht. Ewan McGregor (Son of a Gun) schließlich als Schurke John Bishop ist oberflächlich ruhig und freundlich doch offensichtlich nur, um seine Geldgier zu verstecken, für die er über Leichen geht. Wenn man ihn betrügt oder etwas nimmt dass (angeblich) ihm gehört, dann sollte man sich richtig gut verstecken.

Insgesamt daher ein klarer Fall von elegischem Schauspieler-Western, mit einigen tollen Landschaftsaufnahmen und wie immer wunderschöner und emotionaler Musik von Lisa Gerrard (Gladiator). Die Figuren selbst und die Dialoge stehen im Vordergrund, Schießereien und die dabei gezeigte Gewalt dient klar nur als Rahmen für die Story von zwei Menschen, die trotz der Dinge die zwischen ihnen stehen, versuchen zusammen zu arbeiten. Was nun mit anderen Darstellern draus geworden wäre? Keine Ahnung, wir werden es nie erfahren.

„Jane Got A Gun“ bekommt von mir 6,5/10 sich äußerlich und innerlich für die finale Konfrontation vorbereitende Empfehlungspunkte.

[amazon template=multinational&asin=B019EYIKHW,B019EYIKS6]

The post Jane Got A Gun (Filmkritik) first appeared on Darkagent.]]>
http://darkagent.blogsit.net/2016/05/05/jane-got-a-gun-filmkritik/feed/ 0