P7 | Darkagent http://darkagent.blogsit.net We love being entertained! Sun, 09 Mar 2025 08:55:38 +0000 de hourly 1 https://wordpress.org/?v=6.4.5 #AMFAD – All My Friends Are Dead (Filmkritik) http://darkagent.blogsit.net/2025/03/11/amfad-all-my-friends-are-dead-filmkritik/ http://darkagent.blogsit.net/2025/03/11/amfad-all-my-friends-are-dead-filmkritik/#respond Tue, 11 Mar 2025 05:00:22 +0000 http://darkagent.blogsit.net/?p=37461 Eine Gruppe von Collage-Freunden reist mit ihrem Van mit Sarah (Jade Pettyjohn) als Fahrerin, gemeinsam zum größten Musikfestival des Jahres. Dieses kehrt nach 20 jähriger Pause zurück, da damals ein nie gefasster Mörder dort sieben Menschen nach dem Vorbild der … Weiterlesen

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Eine Gruppe von Collage-Freunden reist mit ihrem Van mit Sarah (Jade Pettyjohn) als Fahrerin, gemeinsam zum größten Musikfestival des Jahres. Dieses kehrt nach 20 jähriger Pause zurück, da damals ein nie gefasster Mörder dort sieben Menschen nach dem Vorbild der sieben Todsünden umgebracht hat. Die Fahrt verläuft soweit gut, bis sie plötzlich einen Reifenplatzer haben.

Eine Polizistin kommt zufällig vorbei und bringt sie schließlich zu einem naheliegenden Airbnb, wo sie die Zeit bis zum Festival verbringen können. Was mit Alkohol, Drogen und nicht durchgängig jugendfreien Spielen beginnt, findet bald ein abruptes Ende, denn überall im Haus sind Kameras installiert und eine maskierte Person schleicht durch die Gänge…

Auf seine Horror-Genre Beiträge bezogen, hat mich Regisseur Marcus Dunstan, bisher nie enttäuscht, wie etwa zuletzt mit Unhuman. Bei diesen (insgesamt vier) Filmen, hat er auch immer am Drehbuch mitgeschrieben, weswegen es für mich besonders interessant war zu sehen, wie ich eines seiner Werke finden werde, bei dem er „nur“ die Regie übernommen hat. Was ich am Ende dann wirklich faszinierend fand, ist dass ich einen Film mit fast nur dummen und unsympathischen Figuren, nie langweilig erlebt habe.

Ihr kennt ja sicher im Fernsehen diese Beiträge über die Worst Of Kandidaten bei diversen Casting Shows oder diese Gemeindebau, Tinder Reisen Shows, wo sie die Menschen mit dem niedrigsten IQ irgendwo ausgraben und als Hauptfiguren präsentieren. Diese Sendungen kann ich mir zwar nicht ansehen bzw. halte ich sie nicht aus, aber ein ähnliches Gefühl hatte ich hier. Das beziehe ich nicht rein auf die Dummheit der Figuren, sondern viel mehr auf deren fehlende Menschlichkeit und den zelebrierten Egoismus und Hedonismus (was für mich auch den Unterschied zu rein dummen Figuren wie bei z.b. Y2K ausmacht).

„Freunde“, sie sich eigentlich egal sind oder sich sogar hassen, ein nicht zu kleiner Teil der Spannung geht dabei davon aus, welche zwischenmenschlichen Abgründe sich hier noch auftun werden. Natürlich ist da ein klar erkennbares Final Girl mit dabei, was mich zu den Kills bringt – denn wie wird man denn zum FG(?) – die sich an den sieben Todsünden orientieren. Die sind zwar eher ein Gimmick, aber was den Opfern hier passiert, ist Over the Top, schwankt zwischen Splatter und Gore hin und her und ist dabei durchgehend blutig.

Den CGI-Charakter in manchen dieser Szenen finde ich dabei nicht wie meistens abturnend, ich finde eher es passt zu dem hier vorherrschenden Klischee des immer online Seins, dabei muss alles gepostet werden und viele Likes werden über alles andere gestellt. Die Grundatmosphäre hat dabei leichte IKWYDLS (ja, das steht für I know what yo did last summer) Schwingungen, mit einem tragischen Ereignis in der Vergangenheit, dass die jungen Leute wieder einholt.

Keinen der Stars, sorry, keines der Sternchen habe ich bisher in einem anderen Film gesehen, aber vor allem bei Jade Pettyjohn (Destroyer) merkt man, dass sie bereits als Kind vor der Kamera gestanden ist. Ihre Sarah wirkt wie eine harmlose Dame, doch sie spielt diese brave Art mit einer gewissen Komplexität, so dass man irgendwie spürt, dass da noch mehr in ihr steckt. Sie ist klar die vielschichtigste Figur, was man eindeutig nicht von jedem Final Girl behaupten kann.

Jennifer Ens (Chapelwaite) als Mona ist ebenso gut, sie kann man so richtig schön furchtbar finden, weil es immer nur um sie gehen muss und vielleicht deshalb mehr Kampfgeist in ihr steckt, als man zunächst vermuten würde. Was mir nicht gefallen hat, ist es den früheren Kinderstar, Musikerin JoJo Siwa prominent als zweiten Namen zu nennen, obwohl sie nur in einigen kurzen Rückblicken vorkommt. Aber vergesst das wieder, denn sie hat mich nicht überzeugt, weswegen ihre geringe Screentime – wenn auch ihr Name am Cover eine Mogelpackung ist – sich als Segen erweist.

Derber Humor, Slapstick Mentalität bei manchen Kills, die irgendwie witzig und unangenehm zugleich sind und bis auf zwei Charaktere (die ewige Jungfrau und das Final Girl) lauter Figuren, die nicht gerade mit ihren Sympathiewerten punkten und deren Tod 100 prozentig fix ist, dennoch tun sie dir dann irgendwie leid, wenn es so weit ist. Das ist plakativ und mitten ins Gesicht, aber genau das passt ja zum TikTok-Zeitalter.

P.S.: Nicht mein Lieblingsfilm von Dunstan, aber irgendwie schafft er immer etwas zu machen, was mich irgendwie interessiert bzw. etwas für mich dabei ist. Dieser zweite Handy-Anruf im Schlussspann, die Reaktion auf den Anruf und der Name der fiktiven Fortsetzung, da musste ich zum Abschluss noch eimal grinsen und ja, es war ein gemeines, hinterhältiges Grinsen.

„All My Friends Are Dead“ bekommt von mir 7/10, die Wichtigkeit von Freundschaften neu evaluierende Empfehlungspunkte.

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Cross – Staffel 1 (Serienkritik) http://darkagent.blogsit.net/2024/12/05/cross-staffel-1-serienkritik/ http://darkagent.blogsit.net/2024/12/05/cross-staffel-1-serienkritik/#respond Thu, 05 Dec 2024 06:00:06 +0000 http://darkagent.blogsit.net/?p=37136 Alex Cross (Aldis Hodge) arbeitet in Washington für die Mordkommission als Detective und forensischer Psychologe. Verbissen taucht er dabei in den Geist der Täter ein, um sie zu verstehen und zur Strecke zu bringen. Das lenkt ihn von seiner privaten … Weiterlesen

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Alex Cross (Aldis Hodge) arbeitet in Washington für die Mordkommission als Detective und forensischer Psychologe. Verbissen taucht er dabei in den Geist der Täter ein, um sie zu verstehen und zur Strecke zu bringen. Das lenkt ihn von seiner privaten Tragödie ab, da vor über einem Jahr, seine Frau ermordet wurde.

Sein aufbrausendes Temperament und seine Verweigerung einen Therapeuten aufzusuchen, machen ihn für sein Umfeld auf eine gewisse Weise unberechenbar. Deshalb überlegt er auch, ob er sich eine Weile eine Auszeit von seinem Job gönnen soll. Dann passiert jedoch ein Mord, der politisch für Aufsehen sorgt und ihm mit Ed Ramsey (Ryan Eggold) einen Gegenspieler beschert, der scheinbar unantastbar ist…

Aldis Hodge ist nach Morgan Freeman in Kiss the Girls und Tyler Perry in Alex Cross bereits der dritte Darsteller, der die Romanfigur Detective Alex Cross spielen darf. Erstmals gibt es seine Abenteuer nun in Serienform bei AmazonPrime, wo die acht Folgen der ersten Staffel seit Mitte November 2024 verfügbar sind. Bereits bevor die Serie überhaupt gestartet ist, wurde gleich eine zweite Staffel genehmigt, das Vertrauen in das Material, dürfte also vorhanden sein.

Um es gleich vorweg zu nehmen, die Serie ist gut geworden, ist spannend, abgründig und dramatisch, ist aber sicherlich kein Kandidat für „beste Serie des Jahres“ für mich. Das Zugpferd hier ist klar Aldis Hodge (Black Adam), der hier eine sehr charismatische und einnehmende Performance abliefert und so klar die bisher lebendigste und eigenständigste Version dieses Charakters auf der Leinwand abliefert. Dass er teilweise etwas dick aufträgt und das Finale etwas beliebig daherkommt, kann man dabei durchaus so empfinden.

Ebenfalls seine Rolle richtig lebend und nicht nur spielend ist Ryan Eggold (BlacKkKlansman) als sein Gegenspieler Ed Ramsey. Manipulativ und völlig in seiner Vision gefangen, gleicht er Unsicherheiten mit Reichtum aus, denn man muss seine Ansichten nicht teilen, er kann einfach dein Leben kaufen. Nebenrollen bleiben ebenfalls im Gedächtnis, etwa Alona Tal (Grimcutty) als sarkastische FBI-Agentin oder Johnny Ray Gill (BrainDead) als einschüchternder Mann fürs Grobe.

Es werden hier doch einige Figuren in die Handlung eingeführt und alle wirken wie Spieler auf einem Schachbrett, die den Fall weiter in eine Richtung lenken. Dabei gibt es neben dem Killer dieser Staffel auch noch einen zweiten Gegner zu besiegen, denn irgendwer hat es scheinbar auf Cross abgesehen und dieser Jemand verschafft sich Zugang zu den privatesten Bereichen seines Zieles. Auf strahlende Helden, wird dabei gänzlich verzichtet.

Natürlich gibt es hier bessere Menschen und schlechtere, aber alle fühlen sich echt an und vor allem Cross, der einerseits genial sein kann, wird immer wieder in zwischenmenschlichen Situationen, von seinem persönlichen Schmerz aus der Bahn geworfen. Genau das macht ihn zu einer Hauptfigur, der man ein gutes Ende vergönnt. Die Gegenseite wird mit Ramsey ebenfalls gut durchleuchtet, so dass man ihn nicht immer nur abstossend findet, sondern in Momenten durchaus auch faszinierend.

In Summe gibt es vielleicht etwas zu viel menschliches Drama, dass den Erzählfluss teilweise etwas ausbremst, dafür mehr Hintergründe liefert und der Sache zusätzlich Tiefe verleiht. Wenn es dann „Twists“ regnet in der finalen Folge, die nicht aufgesetzt wirken oder nur um uns Zuschauer in die Irre zu führen, dann fühlt man sich endgültig wie Cross als Mensch, dem der Boden unter den Füssen weggezogen wird.

Rein von der Produktion und den schauspielerischen Leistungen schon sehenswert und die Figur des Alex Cross wirkt hier alles andere als fertig, viel mehr ist er noch am Anfang seiner Reise. Sämtliche bereits bekannte Figuren, würde man auch gerne in der nächsten Staffel wiedersehen. Mein Fazit ist daher grundsolide mit Spitzen, in denen die Serie richtig zu fesseln weiß und mit Aldis Hodge, sollte man sich lieber nicht anlegen.

„Cross“ bekommt von mir 7/10 in die Psychologie der Täter eintauchende Empfehlungspunkte.

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The Killer´s Game (Filmkritik) http://darkagent.blogsit.net/2024/11/30/the-killers-game-filmkritik/ http://darkagent.blogsit.net/2024/11/30/the-killers-game-filmkritik/#respond Sat, 30 Nov 2024 06:00:48 +0000 http://darkagent.blogsit.net/?p=37088 Joe Flood (Dave Bautista) ist Profikiller. Bei seinem Job beseitigt er den Abschaum der Welt und hat dabei keine Zeit für ein Privatleben. Zumindest nimmt er sich diese nicht, was sich aber ändert, nachdem er die Tänzerin Maize (Sofia Boutella) … Weiterlesen

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Joe Flood (Dave Bautista) ist Profikiller. Bei seinem Job beseitigt er den Abschaum der Welt und hat dabei keine Zeit für ein Privatleben. Zumindest nimmt er sich diese nicht, was sich aber ändert, nachdem er die Tänzerin Maize (Sofia Boutella) kennenlernt. Die beiden verlieben sich, doch bald darauf erhält Joe schlechte Nachrichten.

Er ordert daraufhin einen Mord an sich selbst an, damit Maize nach seinem Tod finanziell abgesichert ist. Als sein völlig aufgelöster Arzt ihn anruft und mitteilt, dass die Ergebnisse vertauscht worden sind und Joe nicht an einer unheilbaren Krankheit leidet, ist es bereits zu spät. Sämtliche bekannte Killer machen sich auf, um Joe zu töten…

Nach dem sehr gelungenen Day Shift, ist dies für den erfahrenen Stuntman und Stunt-Koordinator J.J. Perry, erst der zweite Film als Regisseur. Hauptdarsteller Dave Bautista ist auch als Produzent mit an Bord und es gibt für Action-Fans eine Reihe von bekannten Gesichtern zu bewundern, doch finanziell hat es dennoch nicht funktioniert. Bei Kosten von 30 Millionen Dollar, konnte der Film nicht mal ganz 6 wieder einspielen.

Dies ist ja eine lose Verfilmung des gleichnamigen Romans von Autor Jay Bonansinga aus dem Jahr 1997 und schon Anfang der 2000er wollte man die Sache verfilmen, Namen wie Wesley Snipes und Jason Statham wurden damit verbunden und Regisseure wie John Woo und Alex Proyas wurde das Material angeboten. Eine schwierige Produktion ist öfters ein schlechtes Vorzeichen, was schade ist, denn was Batistas reine Genrebeiträge betrifft – also abgesehen von Sachen wie Guardians of the Galaxy, Blade Runner 2049 oder Knock at the Cabin – ist dies einer der unterhaltsamsten.

Vom Gefühl und der Story her ist der Film wohl am Besten mit Accident Man zu vergleichen und dabei wegen den überdrehten Szenen, vor allem mit dem zweiten Teil. Eine irre Mordszene, ein Insert (wahlweise auch mit Blut gespritzt) mit dem Namen und schon starten die Killer los, um Joe zu jagen. Diese Figuren und ihre spielfreudigen Darsteller sind die Höhepunkte hierbei bzw. darum hat der Film funktioniert für mich, obwohl was den Humor betrifft, nicht alle Gags zünden.

Aber fokussieren wir uns auf das Positive, denn keiner dieser Killer hat zu viel Screentime, von jedem/jeder, hätte man gerne noch mehr gesehen, es folgen ein paar Beispiele. Scott Adkins (The Intergalactic Adventures of Max Cloud) und Wrestler Drew McIntyre als ausgeflippte, saufende Brüder, Marko Zaror (Undisputed 3) als Botas, der die Kunst des Tötens tanzt und Daniel Bernhardt (Extraction 2) als eiskalter Söldner.

Dave Bautista (My Spy 2) sollte mal aufhören seine Haare zu färben (sieht sehr unecht aus), aber vor allem seine eher unbeholfene Art bei den romantischen Szenen (weil er es berufsbedingt nicht gewohnt ist zu daten), ist wirklich witzig. Sofia Boutella (Rebel Moon) ist als Maize gut eingependelt zwischen Damsel in Distress und kämpferischer Dame, Ben Kingsley (Security) sorgt für Grinsen als Mentor/Freund und Pom Klementief (The Guardians of the Galaxy Holiday Special) ist herrlich psychotisch. Hier ist also mal Mantis der Psycho, nicht Drax, wenn ihr wisst, was ich meine.

Die Stunts sind auf Grund des Regisseurs naturgemäß wuchtig und wenn Menschen durch die Gegend geschleudert werden, wirkt dies dementsprechend echt. Man ist durch die letzten Jahre in diesem Genre aber etwas verwöhnt, weswegen hier nichts vom Hocker haut, dafür gibt es keine einzige langgezogene Kampf-Sequenz, alles ist extrem kurzweilig gestaltet. Blutig ist es ebenfalls, genau in der over the top Weise, wie es zur restlichen Handlung passt.

Ich hatte also meinen Spaß, das Level von Irrsinn und gleichzeitig die Trauer/Tiefe eines Boy Kills World, wird hier aber nie erreicht. Dafür handelt es sich auch in Summe zu sehr um ein „Play it save“ Szenario. Von Regisseur Perry kommt ja nächstes Jahr „Afterburn“ wieder mit Bautista und Olga Kurylenko und Samuel L. Jackson sind auch mit dabei, vielleicht können die beiden Herren mit diesem Projekt dann, auch einen finanziellen Erfolg erreichen.

„The Killer´s Game“ bekommt von mir 7/10 sich selbst die Konkurrenz aufhetzende und danach beseitigende Empfehlungspunkte.

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Strange Darling (Filmkritik) http://darkagent.blogsit.net/2024/11/26/strange-darling-filmkritik/ http://darkagent.blogsit.net/2024/11/26/strange-darling-filmkritik/#respond Tue, 26 Nov 2024 06:00:10 +0000 http://darkagent.blogsit.net/?p=37118 Die Lady (Willa Fitzgerald) trifft auf den Demon (Kyle Gallner). Die Anziehung ist da und beide beschließen deshalb, in einem Motel einen One Night Stand miteinander zu verbringen. Einige Zeit später, ist die Lady auf der Flucht und der Demon … Weiterlesen

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Die Lady (Willa Fitzgerald) trifft auf den Demon (Kyle Gallner). Die Anziehung ist da und beide beschließen deshalb, in einem Motel einen One Night Stand miteinander zu verbringen.

Einige Zeit später, ist die Lady auf der Flucht und der Demon ihr auf den Fersen. Wie hat es von einer intimen Situation zu dieser Eskalation kommen können?

Regisseur und Drehbuchautor JT Mollner (Outlaws and Angels) hatte hier eindeutig einen klaren Plan vor Augen und genau die richtigen Leute für den Job organisiert. Deshalb ist dieser Thriller auch weit fesselnder, als man es rein von der Beschreibung der Handlung erwarten hätte können. Der Film wird in sechs Kapitel unterteilt, die man jedoch nicht in chronologischer Reihenfolge präsentiert bekommt, fertig ist das involvierende Katz und Maus Spiel.

Wobei das Studio hier fast den fertigen Film völlig zerstört hätte (wie etwa zuletzt bei Borderlands). Sie wollten eine Neubesetzung der Lady und unterbrachen die Produktion für mehrere Tage, weil sie mit dem Material nicht zufrieden waren. Zusätzlich wurde hinter dem Rücken des Regisseurs ein Cutter engagiert, um die Episoden in chronologischer Reihenfolge umzuschneiden. Auf eine aufwendige Szene musste aus Budget-Gründen verzichtet werden. Nach starken Reaktionen bei Test-Screenings, ließ das Studio die Version des Regisseurs jedoch unberührt.

Dies ist ein Spiel mit Erwartungshaltungen und Sehgewohnheiten, optisch bestechend gefilmt auf 35mm von Schauspieler Giovanni Ribisi (Avatar, Contraband), der hiermit sein Debüt als Cinematograph abliefert und sich für weitere Projekte in dieser Funktion empfiehlt. Erzählweise und Optik sind schon mal involvierend und dann kommt auch noch die psychologische Ebene ins Spiel. Ein Mann trifft eine Frau und sie landen nach einem Plan, was ablaufen soll, gemeinsam im Bett.

Mehr darf und will ich nicht verraten nur so viel: was direkt ausgelöste Gefühle betrifft, hier muss man klar sehr flexibel sein, was das hin und her Pendeln, der Sympathiepunkte betrifft. Das gleiche gilt für Beweggründe und Motivationen, die man erahnen kann und man denkt auch über das Warum(?) nach, aber gerade weil der Film darauf nicht einmal versucht Antworten zu liefern, wirken die Aktionen so roh und direkt und zielen eindeutig ungebremst auf die Magengrube.

Das wiederum funktioniert so gut, wegen den herausragenden Performances, allen voran von Willa Fitzgerald (Scream-Serie, Blood Money). Als The Lady zeigt sie so gut wie die gesamte Bandbreite menschlicher Emotionen und besonders die Übergänge zwischen zwei sehr unterschiedlichen Gefühlsregungen, sind wirklich auf eine unheimliche Art und Weise beeindruckend. Irgendwie fühlt sich jedes Wort bei ihr wie eine Manipulation an und so ist es wohl auch.

Die Spitzen kommen dann vor allem bei den Interaktionen mit dem von Kyle Gallner (Smile) gespielten Charakter namens The Demon, der ebenso extrem stark agiert, wodurch bei so gut wie jeder Szene zwischen den beiden Hauptfiguren, richtig die Funken sprühen. Kombiniert mit Momenten wie die mit einem schrägen Weltuntergangs-Hippie Pärchen – wie die lachen und wie die Kamera das Kochen filmt… – seltsam eigen und außerhalb der Norm sind nur zwei Bezeichnungen, die mir dazu spontan einfallen.

Natürlich hat diese Art von Film das Gimmick, genau beim ersten Mal am Besten zu unterhalten, weil man da die Handlung noch nicht kennt und den Twist, sehen sicherlich viele Seher voraus. Deshalb auch eine Empfehlung, schaut euch den Film ohne viel Vorwissen an, verzichtet wenn ihr wollt sogar auf den Trailer, dann kommt die größte Spannung und emotionale Achterbahnfahrt dabei heraus. Es ist so ein Film, den ich gerne Jemand anders zeigen möchte, nur um seine/ihre Reaktion zu sehen, denn manche sind durchaus direkter oder auch naiver als man glaubt.

Also zumindest einmalig gut – wegen dem Schauspiel und Grindhouse-Feeling auch zur mehrmaligen Sichtung geeignet – und sicherlich einer der besten Thriller des Jahres 2024. Für mich ist die Sache ähnlich wie bei Longlegs, der für manche Menschen, so gar nicht gepasst hat, so geht es mir auch hier. Ich mag zwar nicht alle Gefühle, die hier ausgelöst werden, aber ich mag es, sie erlebt zu haben. Wer das jetzt unlogisch findet, viel Spaß beim Film 😉

„Strange Darling“ bekommt von mir 7/10 Katz und Maus sich gegenseitig jagende und dabei Rollen tauschende Empfehlungspunkte.

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Im Wasser der Seine aka „Sous la Seine“ (Filmkritik) http://darkagent.blogsit.net/2024/10/26/im-wasser-der-seine-aka-sous-la-seine-filmkritik/ http://darkagent.blogsit.net/2024/10/26/im-wasser-der-seine-aka-sous-la-seine-filmkritik/#respond Sat, 26 Oct 2024 05:00:23 +0000 http://darkagent.blogsit.net/?p=36988 Sophia (Bérénice Bejo) ist Tiefseetaucherin und Forscherin. Aktuell erforscht sie Haifische. Als sie und ihre Freunde aber einen riesengroßen Hai markieren, der unter einer Mülldecke im Meer existiert – und vielleicht von dieser negativ beeinflusst wurde -, da geht etwas … Weiterlesen

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Sophia (Bérénice Bejo) ist Tiefseetaucherin und Forscherin. Aktuell erforscht sie Haifische. Als sie und ihre Freunde aber einen riesengroßen Hai markieren, der unter einer Mülldecke im Meer existiert – und vielleicht von dieser negativ beeinflusst wurde -, da geht etwas schief und nicht alle kommen lebendig nach Hause.

Lange Zeit später wird Sophia von einer Studentin angesprochen, die für eine Art Amateur-Greenpeace arbeitet und ihr sagt, dass sie sich in die Signale gehakt haben mit denen sie und ihre Forscherfreunde die Haie markiert haben und der Hai, der ihre Freunde getötet hat … der befindet sich in Paris. Irgendwo in der Seine.

Warum er hier ist und was er will ist die Frage. Denn es tauchen Toten auf und natürlich glaubt niemand an den Hai. Selbst die Wasserwacht glaubt nicht an den Hai, wird dann aber eines Besseren belehrt … und da ist ja auch noch ein Festival in der Stadt und das wird … richtig: Am Wasser gefeiert …

Xavier Gens. Der Name ist vielen mit seinem „Frontier(s)“ das erste Mal zu Ohren gekommen und in Zeiten in denen „Hostel“ damals die Grenzen des Zeigbaren nach oben korrigiert hat, da kam der Franzose und zeigte mal allen so gefühlsmäßig im Vorbeigehen, wie Spannung und Horror geht. Danach hat er „Hitman“ (den ersten mit Timothy Olyphant) gedreht und dann … andere Sachen („Cold Skin“ steht noch immer auf meiner To-Watch-Liste).

Unlängst habe ich gelesen, dass „Under Paris“ oder „Im Wasser der Seine“ oder „Sous La Seines“ ein ziemlich gelungener Hai-Film sein soll. Und war überrascht, dass er von Xavier Gens stammt. Aber doch, tut er. Er hat auch am Drehbuch mitgeschrieben (interessanterweise habe ich Gens eine zeitlang mit „Silent Hill“ Christophe Gans verwechselt).

Ich stimme zu was den Haifilm-Part betrifft.

„Sous La Seine“ ist ein ziemlich cooler Film mit ein paar coolen Ideen und einem ziemlich schwarzhumorigen Ende. Ich mochte den Film. Man sollte zwar wissen, dass der Film – je länger er dauert – immer abgehobener wird und gerade gegen Ende wird es dann wirklich, wirklich schräg und … ich will nicht spoilern, aber … hm, wie sage ich das: Suspension Of Disbelief ist hier wichtig. Ganz wichtig. Einfach Hirn ausschalten und den Ritt genießen.

Ich fand einige der Set-Pieces richtig cool und außerdem haben mir die typischen französischen, absolut trocken präsentierten Seitenhiebe richtig gut gefallen.

Beispiel: Wenn Umweltschützer:innen zum Haifischretten aufrufen, weil „wenn wir diesen Hai retten, dann retten wir die Welt!“, dann müsst ihr aus Reflex den Kopf schütteln aus Unglauben über diese jung-naive Weltsicht? Okay – guckt euch diesen Film an. Es gibt da eine Szene, die ihr euch öfter ansehen wollen werdet. (Und die ist heftig und ziemlich lange)

Ich muss auch anführen, dass der Film jederzeit(!) absolut leicht angreifbar ist und auf Logik braucht man keine Rücksicht nehmen. Alle erfüllen ihre typischen und schon x Mal getesteten Stereotypen und ja, sie machen ihre Sache gut. Absolut. Die Effekte pendeln zwischen sehr gut und … okay. Gerade, wenn ein Hai blitzschnell zuschnappt, dann wirkt das schon mal wie aus einem anderen Film. Aber man gewöhnt sich daran und es macht Laune.

Und auch wenn die Figuren Klischees sind – man wünscht ihnen nichts Böses und drückt ihnen die Daumen, dass sie einerseits überleben und andererseits auch möglichst viele Menschen gleichzeitig retten. Was natürlich in beiden Fällen nicht immer klappt. Und es fließt Blut. Viel Blut.

Dass der Film sich zu einhundert Prozent ernst nimmt, hat mir in diesem Fall wirklich gut gefallen, denn um mit Humor zu punkten, da ist er zu hart – nicht vom Gore-Faktor, sondern in seiner Erzählung – und bodenständig. Es ist ein Trashfilm, ich meine: Lest mal die Handlung. Aber es ist ein verdammt gut gemachter und ziemilch cooler Trashfilm, der in meinen Augen einen Film wie „The Meg“ (von „The Meg 2“ nicht mal zu reden) meilenweit abhängt.

„Im Wasser der Seine“ bekommt 7 von 10 möglichen, absolut angreifbare, aber einfach Spaß machende, Punkte.

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Twister (Filmkritik) http://darkagent.blogsit.net/2024/09/17/twister-filmkritik/ http://darkagent.blogsit.net/2024/09/17/twister-filmkritik/#respond Tue, 17 Sep 2024 06:00:27 +0000 http://darkagent.blogsit.net/?p=36840 Im Oklahoma des Jahres 1969, muss ein junges Mädchen namens Jo mit ansehen, wie ihr Vater durch einen Tornado ums Leben kommt. 27 Jahr später ist Jo (Helen Hunt) eine von Tornados besessene Sturmjägerin. Aktuell besucht sie gerade der von … Weiterlesen

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Im Oklahoma des Jahres 1969, muss ein junges Mädchen namens Jo mit ansehen, wie ihr Vater durch einen Tornado ums Leben kommt. 27 Jahr später ist Jo (Helen Hunt) eine von Tornados besessene Sturmjägerin. Aktuell besucht sie gerade der von ihr entfremdete Ehemann Bill (Bill Paxton), der möchte, dass sie endlich die Scheidungspapiere unterschreibt.

Jo zeigt Bill daraufhin „Dorothy“, eine realisierte Idee von ihm, wobei es sich um hunderte kleine Sensoren handelt, durch die man – befinden sie sich erst mitten im Sturm – ein Konzept für ein Frühwarnsystem erstellen kann, das zahlreiche Leben retten könnte. Ohne die Papiere zu unterschreiben rast Jo daraufhin davon, um ihren Plan in die Tat umzusetzen…

Kameramann Jan de Bont hatte seine große Zeit als Regisseur in den 90er Jahren, obwohl er insgesamt nur fünf Filme gedreht hat, denn im Jahr 2003 war mit Tomb Raider: Die Wiege des Lebens Schluss. „Speed“ ist wohl sein bekanntestes Werk, während „Speed 2: Cruise Control“ sein größter Flop war, wobei auch „Das Geisterschloss“ bei Kritikern nicht so gut ankam. Sein kommerziell erfolgreichster Film ist jedoch Twister aus dem Jahr 1996.

Ich muss zugeben ich habe den Film zwar damals im Kino gesehen, mir aber zu diesem Zeitpunkt nie auf DVD besorgt und auch meine Erinnerungen an ihn waren schon ziemlich verblasst. Nachdem dieses Jahr – also fast 30 Jahre später – ein Standalone Sequel der Marke „unerwartetste Fortsetzung des Jahres“ in die Kinos gekommen ist und ebenso ein Erfolg wurde, habe ich mir die Blu-Ray besorgt und den Film wieder angesehen.

Ich muss schon sagen, ich hatte ihn nicht so unterhaltsam in Erinnerung und die Effekte sind richtig gut gealtert, vor allem wenn man an den Status des modernen Hollywood denkt und wie sie ihre CGI-Effekte vermasseln. Aber zurück zur Story, die natürlich in einem Satz gesagt ist, sich aber tiefer anfühlt. Dieses „On the Edge“ Leben und das „Thrill Seeking“ der sogenannten Stormchaser, das ist psychologisch interessant und reißt vor allem mit.

Man wäre gerne selber so, einfach Naturgewalten oder Dingen, die aus dem Nichts kommen und man nicht beeinflussen kann trotzen, sich dem entgegenstellen und ins Auge des Orkans starren. Wer wäre nicht gerne so mutig? Ich meine das natürlich mehr als Metapher auf sämtliche Lebenssituationen bezogen, denn die wenigsten von uns, werden so eine Karriere wirklich anstreben. Für Hauptfigur Jo ist es auf jeden Fall ihr Weg, um mit der Ohnmacht umgehen zu können, ihren Vater bei einem Sturm verloren zu haben.

Dass darunter auch eine Ehe leiden kann ist fast logisch und wie sie bei ihrem Mann diese Liebe zur Jagd wieder entfacht und sie sich wieder annähern, ist genau der emotionale Kern, damit dich das Spektakel nicht kalt lässt. Die Effekte haben dabei wie gesagt nichts an ihrer Wirkung verloren, man spürt die Wucht und hat Ehrfurcht vor der puren Energie und Stärke dieser Stürme und persönlich wohne ich in einem alten Haus und bin daher froh, nicht in so einem Gebiet zu leben.

Bill Paxton (Aliens) ist ja 2017 plötzlich verstorben, war damals aber nicht umsonst in zahlreichen Produktionen zu sehen. Als Bill ist er zunächst resigniert und will ein neues Leben beginnen, aber je mehr er in die Welt der Tornados wieder hineingezogen wird, umso sympathischer wird er. Der ebenfalls bereits gestorbene Philip Seymour Hoffman (Mission Impossible 3), bringt einen ansteckenden Enthusiasmus mit sich. Helen Hunt (Soul Surfer) schließlich als Jo ist so spezialisiert auf ihre „Bestimmung“, dass sie bei normalen Gesprächen Leute gerne vor den Kopf stoßt und das macht wiederum sie zu einer Figur, der man gerne zusieht.

Inszeniert als Wettlauf mit der Zeit – die Desaster Movie typische Zerstörungsorgie hält sich dabei vergleichsweise in Grenzen – gehört somit auch heute noch zu den besseren Vertretern des Genres. Dass Tanklaster fliegen während unsere Helden ein paar Meter entfernt nicht den Boden unter den Füßen verlieren ist dabei genauso klar, wie bei einem Actionfilm die hunderten Kugeln der Schurken, den Helden nicht treffen. Nur so zur Klarstellung, weil nämlich und überhaupt.

„Twister“ bekommt von mir 7/10 sich durch keine Windstärke vom eigenen Kurs abbringen lassende Empfehlungspunkte.

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The Equalizer 3 – The Final Chapter (Filmkritik) http://darkagent.blogsit.net/2024/09/12/the-equalizer-3-the-final-chapter-filmkritik/ http://darkagent.blogsit.net/2024/09/12/the-equalizer-3-the-final-chapter-filmkritik/#respond Thu, 12 Sep 2024 06:00:48 +0000 http://darkagent.blogsit.net/?p=36853 Seit Jahren schon hilft Robert McCall (Denzel Washington) Menschen in scheinbar ausweglosen Situationen. Dabei legt er sich immer wieder mit sehr gefährlichen Leuten an aka er eliminiert sie. Aktuell führt ihn sein Weg nach Sizilien, doch ausnahmsweise läuft nicht Alles … Weiterlesen

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Seit Jahren schon hilft Robert McCall (Denzel Washington) Menschen in scheinbar ausweglosen Situationen. Dabei legt er sich immer wieder mit sehr gefährlichen Leuten an aka er eliminiert sie. Aktuell führt ihn sein Weg nach Sizilien, doch ausnahmsweise läuft nicht Alles nach Plan. Er wird angeschossen, ohnmächtig und erwacht schließlich in der Küstenstadt Altamonte.

Hier kümmert sich der Doktor dieses Ortes um ihn, ohne Fragen zu stellen. McCall hat nun Zeit, über die jüngsten Ereignisse nachzudenken, während er körperlich wieder zu Kräften kommt. Die Heilung sollte dabei schnell vorangehen, denn bald schon werden seine speziellen Fähigkeiten gebraucht und das ausgerechnet an diesem Ort, den er beinahe schon sein neues Zuhause nennen würde…

The Equalizer stammt aus dem Jahr 2014, der zweite Teil folgte 2018 und 2023 kam dieser dritte und finale Teil heraus (obwohl Regisseur Antoine Fuqua laut Interview weiter machen würde, sollte Hauptdarsteller Denzel Washington auch wollen). In meiner Review werden leichte und schwere Spoiler vorkommen, da ich hier ein paar kleine Sachen erlebt habe, die das Erlebnis aus dem reinen „more of the same“ Schema herausheben.

Zunächst mal der Beginn, der Action-Einstieg in die Handlung. McCall wirkt irgendwie müde, gelähmt von der eigenen Effizienz, die er wie eine Maschine durchzieht, fast möchte man meinen, er erlebt die Langeweile der Perfektion. Es wirkt so, als würde er wollen, dass seiner Existenz endlich Jemand ein Ende setzt. Als ihm kurz darauf in den Rücken geschossen wird, ist er zunächst ziemlich irritiert, worauf seine nächste logische Reaktion folgt und zwar sich eine Kugel in den Kopf zu schießen.

Ein bezeichnender Moment in mehrerer Hinsicht, denn das Magazin ist leer, was er normalerweise natürlich wissen müsste, genau und effizient wie er ist. Was folgt ist wieder etwas Neues innerhalb des Franchise und zwar McCall verwundbar wie noch nie, auf die Hilfe anderer Menschen und später auch einen Stock angewiesen, um seine Gänge zu bewältigen. Er reflektiert seine letzten Morde und fast scheint es, als könnte er der Spirale der Gewalt entkommen und hier Frieden finden.

Hier das ist Italien und somit wurde hier erstmals eine andere Gegend als Hauptspielplatz der Handlung gewählt. Wunderschön diese Küstenstadt und klar ein Ort, an dem man sich zur Ruhe setzen möchte. Zusätzlich sind die Menschen freundlich und lebensfroh. Dem dann eiskalte Mafia-Paten entgegenzustellen, ist zwar plakativ, aber wow sind die perfekte Feinbilder hier. Perfekt ist auch das Gefühl der abgeschlossenen Trilogie, von der Selbstfindung über den Abschluss durch persönliches Drama und hier dann das zur Ruhe kommen, nach extremer Gewalt.

Vielleicht ist dieser Teil objektiv gesehen nicht der brutalste Teil, aber er wirkt so. Was auch stark an der Art und Weise liegt, wie McCall vor allem die beiden wichtigsten Gegenspieler beseitigt und speziell, wie er sie beim Sterben beobachtet. Das ist genau dieses „du hattest deine Chance, jetzt ist es zu spät für dich“ Blick, der konsequenter nicht sein könnte. Denzel Washington darf dieses mal in dieser Rolle dennoch auch mehr Gefühle zeigen, als jemals zuvor.

Egal ob er flirtet, mit Leuten spricht oder einfach nur Tee trinkt, seine reine Präsenz fordert dabei förmlich Aufmerksamkeit. Neunzehn Jahre nach ihrem gemeinsamen Film „Man on Fire“, gibt es hier dann ein Wiedersehen mit Dakota Fanning (The Runaways) in einer Schlüsselrolle. Dakota hat ja betont, was sie alles von Denzel gelernt hat und wie herausfordernd es sein kann, mit seinen Improvisationen mit zu halten und man kann die Funken hier deutlich spüren, in ihren gemeinsamen Szenen. Die pushen sich gegenseitig, da muss man einfach grinsen.

Was also in Summe gelingt, ist die gleiche Formel um einen neuen Schauplatz, weitere Seiten rund um McCall und einen Abschluss bezogen auf seine verstorbene Freundin Susan zu erweitern. Als Finale einer Trilogie, ist die Sache ebenso gelungen und stimmig. Von mir aus muss es deshalb keinen weiteren Teil mehr geben, denn das Niveau so zu halten, kann nicht ewig so weitergehen und Denzel hat in seinem Alter, den Action-Ruhestand durchaus verdient.

„The Equalizer 3“ bekommt von mir 7/10 die Schönheit Italiens zelebrierende Empfehlungspunkte.

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Iden Versio ist Teil eines Sonderkommandos des Imperiums. Sie ist da für die harten Aufgaben. Gerade eben hat sie eine Rebellenbasis infiltriert und geheime Pläne zerstört, welche die Falle, die der Imperator für die Rebellen gestellt hat, hätte aufliegen lassen können. Jetzt ist sie mit ihrem Team auf Endor und muss ungläubig mit ansehen, wie der Todesstern explodiert und Imperator Palpatine stirbt.

Die Flucht gelingt und wie sich herausstellt, hat der Imperator vorgeplant und geheime Befehle gegeben, was im Falle seines Todes zu tun ist. Aber das inkludiert ganze Planeten voller Unschuldiger, die ausradiert werden sollen. Iden will da nicht mitmachen.

Also wird sie als Verräterin gekennzeichnet und muss sich wohl ober übel den Rebellen anschließen, wenn sie überleben will …

Ach, Battlefront 2, warum nur, warum tust du das? Da hätte man mal die Chance die ganze Geschichte aus Sicht des Imperiums zu erzählen und dann wechselt die Hauptfigur nach ein paar Missionen die Seiten. Das ist fast schon ein wenig Betrug, wenn ich das mal so sagen darf. Schade. Wirklich schade.

Naja, wie dem auch sei: Story ist ohnehin nicht die große Stärke der Solokampagne von „Battlefront 2“, denn auch wenn die Geschichte einige Lücken füllt und im „Battle Of Jakku“ mündet, so bleibt doch viel Potential links liegen. Die Cutscenes sind zwar richtig fein gemacht, aber um wirklich zu zünden springt das Spiel zu viel herum.

Man spielt mehrere Personen, was im Kontext der Story mal mehr und mal weniger Sinn ergibt, aber ich verrate jetzt nicht, welche Figuren. Aber eins muss ich anmerken: Würde man jemand spielen, der ein Lichtschwert trägt und hätte man vorher vielleicht „Star Wars Jedi: Fallen Order“ oder „Star Wars Jedi: Survivor“ gespielt, dann würde man das Handling des Schwerts in „Battlefront 2“ als maximal lachhaft bezeichnen. Man beachte den Konjunktiv.

Was allerdings ganz gut passt ist die Abwechslung sowohl in den Umgebungen als auch im Gameplay selbst. Da läuft man in Third-Person-Ansicht durch die Urwälder von Endor und ballert munter Rebel-Scum weg, nur um relativ kurz darauf in einem Raumschiff zu sitzen und die Gegner im gewohnten Look und Sound-Design vom Sternenhimmel zu pusten. Das fühlt sich gut an, macht Spaß, wenn auch die KI nicht der schwerste Gegner ist.

Dass die Optik extrem großartig geworden ist erwähne ich einfach der Vollständigkeit halber. Ich kann mich noch erinnern, als ich es toll fand, wenn man in „Wing Commander III: The Heart Of The Tiger“ auf den Großraumschiffen einzelnen Kanonen erkennen konnte. Und jetzt fliege ich über Sternenzerstörer, die im Vergleich quasi fotorealistisch sind. Hui – da hat sich doch einiges getan. Wow, sag ich nur, wow.

Das Gameplay setzt bei den Third-Person-Shooter-Teilen auf absolut gewohnte Missionen. Außerdem habt ihr einen Droiden dabei, der immer mal wieder Türen aufmacht oder Elektroblitze verteilt oder halt mit anderen Dingen im Level interagiert. Ihr habt (wenn ihr sie finden) verschiedene Karten mit verschiedenen Fähigkeiten für Iden, von denen ihr immer nur ein paar gleichzeitig einsetzen dürft.

Auch bei den Knarren dürft ihr euch die auswählen, die euch am besten passt. Wobei es etwas ärgerlich ist, dass man an jedem Levelanfang neu umstellen muss, welche Ausrüstung man hat, weil das Spiel darauf beharrt, es besser zu wissen. Soll heißen: Jeder Levelanfang beginnt mit einer vorgegebenen Ausrüstung. Hätt man sicher auch anders und besser lösen können.

Aber – eigentlich war ich in Summe positiv überrascht. Die Kampagne ist kurz genug, dass sie bis zum Ende Spaß macht, die Optik passt und das Sound-Design ist schlichtweg ein Hammer. Was mir nicht gefallen hat, war das Ende der Story. Einerseits weil es nicht gepasst hat (ich spoilere: Man spielt Kylo Ren, der in die Gedanken eines Gefangenen eindringt, um geheime Informationen zu erhalten. Der Gefangene wird dann erschossen) wie die Sache endet, nämlich ziemlich düster und heftig. Und zum anderen war das Level nicht unbedingt großartig gemacht/gewählt.

Es gibt dann zwar (in der Celebration Edition dabei) einen Story-Zusatz mit Iden Versio, der nahtlos am Ende anknüpft und gut gemacht ist, eine Spur besser erzählt wird und auch einen Abschluss bietet, der für mich stimmung und rund war. Aber ganz ehrlich: Das hätte man sicher besser hinbekommen. Auch wenn ich zugeben muss, dass Shriv (Chef des „Danger Squadrons“) richtig cool ist. Der Kerl begleitet einen nach dem Seitenwechsel eine ganze Weile lang. Und egal mit wem er unterwegs ist – es ist immer super.

Ob der Multiplayer was taugt im Jahr 2024 kann ich nicht beurteilen, weil ich den nicht gespielt habe und ich habe es offen gesprochen auch nicht vor. Der reizt mich so gar nicht, nämlich. Die Loot-Boxen wurden angeblich entschärft und das große Drama beim Release ist auch mittlerweile vorbei, vor allem weil EA doch halbwegs zurückgerudert hat.

Für Fans, die die Story erleben wollen und das Spiel im Sale bekommen, ja, da passt das. Aber nur für die Solo-Kampagne sollte man nicht zu viel Geld ausgeben.

„Star Wars: Battlefront 2 (Solo-Kampagne)“ bekommt von mir 7 von 10 möglichen, zumindest optisch und von der Story her im Ansatz überzeugende, Punkte.

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Robert McCall (Denzel Washington) fühlt sich mittlerweile sehr wohl in seiner Rolle des effektiven Helfers für Menschen in verzweifelten Lebenslagen. Gerade hat er ein entführtes Mädchen zu seiner Mutter zurück gebracht und hilft seinem jungen Nachbarn dabei, auf dem rechten Weg zu bleiben. Plötzlich erhält er jedoch eine schlimme Nachricht, denn seine langjährige Freundin Susan (Melissa Leo) wurde ermordet.

Diese Tat aufzuklären und die verantwortlichen Männer zu beseitigen, wird somit klar und sofort zur höchsten Priorität von McCall, der dafür seinen alten Teamkollegen Dave (Pedro Pascal) aufsucht, der ihn bis jetzt für tot gehalten hat…

Keine Ahnung warum ich eigentlich erst jetzt dabei bin, die Equalizer-Trilogie mit Denzel Washington anzusehen. Irgendwie habe ich mich damals für John Wick entschieden, obwohl die beiden Franchises (wie ich jetzt weiß), sehr unterschiedlich funktionieren. Den ersten Teil aus dem Jahr 2014 hat mein Kollege geschrieben und ich stimme ihm nicht bei allen Dingen zu, aber die Punktezahl von 7 geht auf jeden Fall in Ordnung.

Diese Fortsetzung stammt aus dem Jahr 2018 und neben Washington, Bill Pullman und Melissa Leo, ist auch Regisseur Antoine Fuqua (Infinite) wieder mit dabei. Obwohl unser Equalizer McCall seinen Lebenssinn am Ende des Erstlings wieder gefunden hat, hat sich die Filmformel hier erwartungsgemäß nicht geändert. Nach dem kurzen Action-Einstieg wird viel Zeit dafür verwendet, McCall und seine Umgebung zu zeigen, wie er mit Menschen agiert und ihnen auch ohne Fäuste, sondern mit seiner Erfahrung hilft.

Wieder gibt es einen jungen Mann, den er unterstützt und der in den Kampf von McCall und seinen Gegnern hinein gezogen wird. Dieser fällt dann persönlicher aus als zuvor, da ihm (wie im Trailer zu sehen ist) eine seiner wenigen verbliebenen Freundinnen genommen wird. Ihm dabei zuzusehen, wie er Leuten hilft, da könnte man bei Erfolg ja endlos weitere Teile drehen (da merkt man, dass Equalizer auf einer Serie basiert), aber man hat sich wohl entschlossen, es beim zweiten Teil intimer werden zu lassen.

Das Finale löst auch ein gewisses Deja-Vu aus, inklusive der Zeitlupe beim letzten Kill und der Titelmelodie als Begleitmusik. Mich stört diese Treue zum Ausgangsmaterial aber in keiner Weise, denn wie bei John Wick weiß man auch hier genau, was man will und auch bekommen wird. Speziell beim Ende ist das Setting dann mit einer verlassenen Küstenstadt während eines Sturmes gut gewählt und fühlt sich unverbraucht an.

Die Action ist wieder wohl dosiert und hart und auch wenn es hinter seinem Pokerface diesmal mehr persönlichere Emotionen gibt, lässt McCall seine Gegner nie extra lange leiden. Denzel füllt diese Rolle erneut mit dieser explosiven Ruhe und wissenden Ausstrahlung, wobei nie auf seine grundsätzliche Traurigkeit vergessen wird. Dabei bleibt er immer Antiheld, denn z.b. wenn ein Gegner Frau und kleine Kinder zu Hause sitzen hat, bremst ihn das in keiner Weise, diesen zu töten.

Neu dabei ist Pedro Pascal (Prospect) als Dave – Spoiler folgen – und die Macher versuchen dabei klugerweise gar nicht, die Performance von Marton Csokas als Hauptgegenspieler aus dem ersten Teil zu kopieren. Dave ist vielmehr ein Schlitzohr, eine Beobachter, selbstgerecht und im Grund auch feige, weil er die anderen die Drecksarbeit machen lässt. Auf ihn kann man so richtig schön wütend werden, dafür erfährt man durch seine Aktionen auch mehr aus McCalls Vergangenheit. Spoiler Ende.

In Summe also alle Versatzstücke genommen, genau das Gleiche noch einmal abgeliefert und die Fans glücklich gemacht. Vom Fluss her finde ich die Story hier sogar noch etwas stimmiger, ich kann für mich aber nicht klar sagen, welchen der beiden Filme, ich besser finde. Als entspannterer Gegenpol zu Daueraction (um ein drittes mal an John Wick zu erinnern), funktioniert diese Reihe auf jeden Fall weiterhin sehr gut, Teil 3 aus dem Jahr 2023, bringt dann sogar neue Ansätze hinzu.

„The Equalizer 2“ bekommt von mir 7/10 die Konsequenzen der Taten über sämtliche frühere Bindungen stellende Empfehlungspunkte.

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Während ihr Vater (John Krasinski) im Krankenhaus auf eine Operation am Herzen wartet, zieht die 12 jährige Bea (Cailey Fleming) zu ihrer Großmutter nach New York. Dort angekommen, beginnt sie plötzlich seltsame Wesen zu sehen. Sie verfolgt eines von ihnen und trifft schließlich auf Cal (Ryan Reynolds).

Von ihm erfährt sie, dass es sich bei den Kreaturen um imaginäre Freunde von Kindern handelt, die erwachsen geworden sind und deshalb auf ihre IF´s vergessen haben. Bea beschließt Cal bei der Suche nach neuen Kindern für die einsamen IF´s zu finden, doch wäre es nicht am Schönsten für alle Beteiligten, könnten sich die erwachsenen Menschen, an ihre eigenen imaginären Freunde wieder erinnern?

Schauspieler John Krasinski (13 Hours) ist als Regisseur vor allem bekannt geworden durch die Horrorfilme A Quiet Place und dessen Fortsetzung, wobei er bei beiden Filmen auch am Drehbuch beteiligt gewesen ist. Nun meldet er sich mit einem familienfreundlicheren Film zurück (die Regie hat er übernommen, das Drehbuch alleine geschrieben und als Produzent und Schauspieler ist er auch mit dabei), sozusagen die kindgerechtere Version des eher misslungenem Imaginary.

Dieser Film gehört dann für mich in die Kategorie: man könnte ihn ganz leicht angreifen, doch ich will das nicht wirklich tun. Von der reinen Logik wann man nun einen imaginären Freund sehen kann (besonders nach dem Finale denkt man sich das) und wie sie mit der echten Welt interagieren können, über die Tatsache, dass Bea stundenlang durch New York läuft, ohne ihrer Großmutter wirklich abzugehen über Probleme mit der Erzählgeschwindigkeit – wo die Show oder auch das Worldbuilding über das Weiterbringen der Handlung gestellt wird – da kann man schon ausholen, wenn man möchte.

Warum das für mich nicht so ins Gewicht fällt, ist die Botschaft. Imaginäre Freunde vergisst man als Erwachsener, weil man glaubt, sie nicht mehr zu brauchen. In Wirklichkeit sind sie für ältere Menschen, fast noch wichtiger. Wer nie einen IF hatte, der ersetzt das einfach mit Fantasie, ohne die das Leben ja ziemlich leer ist. Kind bleiben und es in bestimmten Situationen auch zeigen zu können, gehört ebenso dazu.

Das ist für mich eine universelle Wahrheit, die man sich aber immer wieder mal ins Gedächtnis rufen muss, weil die Welt da draußen, ja etwas ganz anderes von uns will. Übrigens was die Welt betrifft, ist dies eine super alternative zu Disney und ihren Agendas. Hier darf z.b. sogar ein weißer, heterosexueller Mann eine positive Rolle spielen, fast schon eine Seltenheit in Hollywood und beim Haus der Maus derzeit eigentlich unmöglich.

Cailey Fleming (Peppermint) ist mittlerweile 17 Jahre alt und einige von uns, haben sie zur jungen Dame heranwachsen sehen. Richtig, ich meine in der The Walking Dead Serie, wo sie Judith Grimes gespielt hat, die Tochter von Serienheld Rick. Als Bea ist sie wirklich perfekt besetzt und ganz abgesehen von den Sympathiepunkten, die sie hier sammelt, kann man auch von kleinen Gesten und Blicken sofort erkennen, was in ihr gerade vorgeht.

Ryan Reynolds (The Adam Project) als Cal ist charmant, fungiert aber hauptsächlich als Unterstützer für Fleming, was eine weise Entscheidung gewesen ist. Was dann die Stimmen der IF´s im Original betrifft, da geben sich die Stars die Hand. Von Steve Carrell über George Clooney, Matt Damon, Bradley Cooper, Sam Rockwell bis hin zu Blake Lively und Emily Blunt – den Ehefrauen von Reynolds und Krasinski – da kommt schon was zusammen. Brad Pitt wird als unsichtbarer IF namens Keith genannt, der kein Wort spricht, ein Gag bzw. ein Hinweis auf seine ähnlich unsichtbare Rolle in Deadpool 2.

Somit steht für mich die Botschaft, das Schauspiel von Fleming und das offensichtliche Wohlwollen sämtlicher Gastsprecher klar über Stimmen, die das Gezeigte hier zu harmlos, teilweise ziellos oder gar langweilig finden. Ich verstehe diese Kritik, doch wer schöne Momente für mich klar am Kitsch vorbei inszeniert und ich dabei feuchte Augen bekomme, der hat klar meine Unterstützung auf seiner Seite und Fleming sowieso, ich hoffe, sie bekommt in Zukunft spannende Rollen.

„IF“ bekommt von mir 7/10 den Tod der Fantasie mit dem Tod der Lebenslust gleichsetzende Empfehlungspunkte.

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