Darkagent http://darkagent.blogsit.net We love being entertained! Mon, 13 Oct 2025 07:32:12 +0000 de hourly 1 https://wordpress.org/?v=6.4.7 Haunted Hotel (Serienkritik) http://darkagent.blogsit.net/2025/10/14/haunted-hotel-serienkritik/ http://darkagent.blogsit.net/2025/10/14/haunted-hotel-serienkritik/#respond Tue, 14 Oct 2025 05:00:17 +0000 http://darkagent.blogsit.net/?p=38109 Katherine (Eliza Coupe) hat ein Hotel geerbt, da ihr Bruder verstorben ist. Gemeinsam mit ihren beiden Kindern Ben (Skylar Gisondo) und Esther (Natalie Palamides) zieht sie ein, stellt aber rasch fest, dass sich hier einiges tut, was so nicht klar … Weiterlesen

The post Haunted Hotel (Serienkritik) first appeared on Darkagent.]]>
Katherine (Eliza Coupe) hat ein Hotel geerbt, da ihr Bruder verstorben ist. Gemeinsam mit ihren beiden Kindern Ben (Skylar Gisondo) und Esther (Natalie Palamides) zieht sie ein, stellt aber rasch fest, dass sich hier einiges tut, was so nicht klar war. Denn das Hotel ist verwunschen. Alle, die in dem Hotel oder in einem gewissen Umkreis davon sterben, bleiben als Geister hier.

Dieses Schicksal hat auch Katherines Bruder Nathan (Will Forte) ereilt, er immer noch als Geist hier ist, sein Dasein eigentlich ganz okay findet und mit Tipps und Tricks bei der Hotelführung mitredet. Wenn auch selten wirklich hilfreich.

Trotz diverser Rückschläge versucht Katherine das Hotel zu führen und auch davon leben zu können. Die Anwesenheit der Geister macht das allerdings schwierig. Dazu kommt noch die Präsenz eines Höllendämons namens Abbadon (Jimmi Simpson), der im Körper eines ewig jungen Kindes gefangen ist und sich der Familie sozusagen angeschlossen hat, wenn auch aus völlig eigenen Motiven heraus.

Alltag? Pft. Wer braucht schon Ruhe und Ordnung?

Netflix kann durchaus gute Serien produzieren, was ich vor allem im Animationsbereich manifestiert (haha, Wortspiel!). Um es gleich vorweg zu sagen: „Haunted Hotel“ erfindet weder das Rad neu, noch sind die Figuren besonders kreativ geworden – trotzdem macht die Sache jedoch Spaß. Das liegt an den flotten Dialogen und den schrägen Möglichkeiten, welche die Geister und die Interaktion mit ebendiesen bieten. Zumindest in den ersten Folgen ist es noch die Überraschung, wie die Familie mit der Situation umgeht, die für gute Laune sorgt – so spielt Töchterlein Esther in der ersten Folge mit einem typischen Slasher-Killer „Mörder“ und „Opfer“. Das war schon witzig anzusehen. Auch die anderen Geister, insofern sie eine Persönlichkeit bekommen haben, sind unterhaltsam und schräg.

Je länger die Serie dauert, desto mehr rücken diese Dinge jedoch in den Hintergrund, einfach weil der Faktor des Neuen wegfällt und man schon ein wenig daran gewöhnt ist, dass jetzt dann wieder etwas Schräges passiert. Da gibt es einen gewissen Gewöhnungseffekt. Die Macher:innen – allen voran der Showrunner Matt Roller, der auch bei Community und Rick und Morty mitgewerkt hat, bemühen sich, diese Tatsache zu entkräften indem sie sich auf die Schicksale der menschlichen Protagonist:innen konzentrieren und eben deren Eigenschaften.

Da gibt es zum Beispiel Ben, der ältere Sohn, der eine Affäre mit einem Geist aus den 1920er Jahren anfängt. Oder Esther, die ihre Freizeit mit Abbadon verbringt und sich selbst schwarze Magie beibringt, was sie oft zur Lösung aber auch zur Ursache diverser Probleme werden lässt. Katherine muss mit dem Hotel, dem finanziellen Kollaps (der allerdings nie irgendwie richtig Thema wird) und ihrem Single-Dasein umgehen. Das führt zum Beispiel in einer Folge dazu, dass sich die Honeymoon-Suite in Katherine verknallt und diese das anfangs durchaus genießt. Und ja, ihr lest richtig: Ein Zimmer verknallt sich in Katherine.

Heimlicher (oder auch nicht ganz so heimlicher) Star der Show ist allerdings Abbadon, der – all seiner magischen Höllenkräfte beraubt – ein Dasein als junger Knirps fristet, allerdings mit dem Wissen von Äonen aus der Hölle und keiner Ahnung, wie die aktuelle Welt funktioniert. Das wird oft wirklich cool genutzt – als Beispiel eine Folge, die er damit verbringt hinter einer Tür zwischen zwei Wänden gefangen zu sein, weil er Türstopper ihn einsperrt. Geniale Szenen und Dialoge. Sein einziger Freund – und ehemals Erzfeind -: Eine Spinne. Großartig.

Vom Zeichenstil und den Animationen her ist alles erste Sahne. Und ja, die Macher:innen sind sich auch nicht zu schade immer wieder Referenzen oder visuelle Witze und Hommagen an Horrorklassiker einzubauen. So steht zum Beispiel Quint (aus „Der weiße Hai“ ) im Wasser im See und angelt. Allerdings nur die obere Hälfte, weil die untere ja der weiße Hai gefressen hat. Und solche Anspielungen gibt es Zuhauf. Ich habe sicher nicht alle mitbekommen. Die, die ich verstanden habe waren allerdings sehr liebevoll eingebaut.

Die letzten Episoden sind dann – wie ich finde – besser als die kurzen, netten, aber unspektakulären Folgen in der Mitte – und gerade die letzte Folge ist ein Hammer. Da haben die Macher:innen wohl erst entdeckt, was für Potential diverser Charaktere eigentlich haben. Auch eine Folge in welcher Esther einen Zombie als Vater-Eratz in die Sprechstunde schickt ist super geworden.

Leider muss ich auch ein Thema ansprechen, welches mir schon stark gegen den Strich geht: Ja, die Serie hat die üblichen Klischees. Katherine ist die Powerfrau, die intelligent ist und an welcher die gesamte Last der Familie und des Hotels hängt. Esther ist die kleine Wunderfee, die quasi alle anderen mit ihrem IQ und ihrem arkanem Wissen in den Schatten stellt. Ben ist der dumme männliche Teenager, der selten mit dem Kopf, sondern mit dem zwischen den Beinen denkt. Und Nathan ist einfach ein Depp, der im Leben nichts auf die Reihe gebracht hat und auch als Geist nicht die beste Figure macht und der sich nutzlos vorkommt. Ihr seht worauf ich hinauswill: Die Männer sind dumm. Die Frauen sind super. Damit muss man leben – oder es ignorieren können. Wen sowas stört: Macht einen Bogen.

In diesem Fall hat es mich nicht gejuckt, weil einfach rundherum viel passiert und die Gag-Dichte hoch ist, als auch die Synchronsprecher (in der englischen OV) einen Hammer-Job machen. Gerade diverse Mini-Szenen und Momente sind großartig. Es gibt zB eine Folge in welcher die Eigenschaften von Ben in Form von „Klonen“ ein Eigenleben entwicklen und eine ist dabei, die nennt sich „Katzen-Ben“, der trägt einen Hoodie mit Katzenohren und macht relativ oft unterwürfige Gesten mit einem leicht sexuellen „Miau“ dazu. Das führt den (Original)-Ben dazu, ihm während einer Flucht die Worte „I don’t understand how you’re a part of me.“ entgegenzuschmeißen.

Das sind so kleine, aber feine Momente, in denen subtilerer, anarchischer Humor durchscheint, der aber nie zum richtigen Ausbruch kommt. „Rick und Morty“ ist das hier nicht. Es ist nicht mal „Community“. Aber es funktioniert, macht Laune und tatsächlich hoffe ich auch eine zweite Staffel. Und wenn wir schon dabei sind: Bringt „Inside Job“ zurück!

„Haunted Hotel“ bekommt von mir 7,5 von 10 möglichen, sein Potential nicht vollends ausschöpfende, aber sehr unterhaltsame, Punkte.

The post Haunted Hotel (Serienkritik) first appeared on Darkagent.]]>
http://darkagent.blogsit.net/2025/10/14/haunted-hotel-serienkritik/feed/ 0
Weapons – Die Stunde des Verschwindens (Filmkritik) http://darkagent.blogsit.net/2025/10/11/weapons-die-stunde-des-verschwindens-filmkritik/ http://darkagent.blogsit.net/2025/10/11/weapons-die-stunde-des-verschwindens-filmkritik/#respond Sat, 11 Oct 2025 05:00:39 +0000 http://darkagent.blogsit.net/?p=38041 Eines Nachts verschwinden bis auf einen Jungen, alle Kinder einer Schulklasse um die selbe Zeit. Statt an diese nicht greifbare Tatsache mit Verstand heran zu gehen, suchen einige in der Stadt einen Schuldigen, wie etwa Justine (Julia Garner), die Lehrerin … Weiterlesen

The post Weapons – Die Stunde des Verschwindens (Filmkritik) first appeared on Darkagent.]]>
Eines Nachts verschwinden bis auf einen Jungen, alle Kinder einer Schulklasse um die selbe Zeit. Statt an diese nicht greifbare Tatsache mit Verstand heran zu gehen, suchen einige in der Stadt einen Schuldigen, wie etwa Justine (Julia Garner), die Lehrerin dieser Klasse.

Archer (Josh Brolin) ist der Vater eines der vermissten Kinder und auch er hat es auf sie abgesehen, aber er sucht nebenbei durch Überwachungsvideos auch nach anderen Hinweisen, um herauszufinden, was wirklich passiert ist…

Es ist wohl durchaus nicht falsch zu behaupten, dass Schauspieler Zach Gregger seinen Durchbruch als Regisseur im Jahr 2022 mit Barbarian hatte. Der Film war ein mutiger Mix, Protagonisten-Wechsel und Genre Vermischungen inklusive. Sein neuer Film funktioniert eher wie ein Mysterium, in gewisser Weise ein ist das hier eine Krimi-Handlung, die sich durch die Sichtweisen verschiedener Hauptfiguren, zu einem Gesamtbild zusammenfügt und so die Story zu einem Ende findet.

Finanziell hat es auf jeden Fall funktioniert, denn bei Kosten von 38 Millionen, steht der Film bis jetzt bei einem Einspiel von 265 Millionen Dollar. Cregger hat seinen Status als neues Wunderkind innerhalb des Horror-Genres bestätigt, doch wie ist die Sache nun bei meiner Wenigkeit angekommen? Nun eines ist hier ganz objektiv genial und das ist die Cinematographie, also die Kombination der Vision des Regisseurs mit dem Können des Kameramannes.

Wie die Kamera den Figuren folgt involviert dich als Zuschauer zu jeder Sekunde und wenn es darum geht, mit Perspektiven und Winkeln Atmosphäre zu schaffen, dann ist dies ebenso großes Kino. Diese Ruhe, die man trotz der unheilvollen Grundatmosphäre während dem Perspektivenwechsel der sechs Darsteller verspürt, hat ebenso etwas sehr eigenes. Man will wissen was hier läuft, konzentriert sich auf die Handlung und nein, weder fehlende Action noch Horror fehlen in diesen Situationen.

Wer Cregger kennt der weiß, dass die (Blut)Explosion früher oder später kommen muss, doch man sehnt sie nicht herbei, man spürt einfach nur, dass dies hier gar nicht anders enden kann. Kleine Anspielungen wie den Film „Willow“ ins Spiel zu bringen oder eine Dokumentation mit einem gewissen Thema (ich will hier nicht spoilern) bevor es zu einer Konfrontation kommt haben zumindest mich dazu angeregt, auf kleine Details noch mehr zu achten.

Da hab ich dann für mich ein oder zwei Dinge gefunden, die mir nicht gänzlich stimmig vorgekommen sind und auch das Ende ist eher trist (wenn auch nicht ohne Hoffnung, wurde nach Testscreenings scheinbar abgewandelt) bzw. konnte das Finale davor dem starken Aufbau nicht ganz standhalten, doch das ändert in keiner Weise, was die Klasse der optischen und inhaltlichen Seite hier anbelangt und auf jeden Fall ist das Finale eines und das ist explosiv.

Die praktischen Effekte, die hervorstehenden Augen und Laufweise, wer hier das Böse repräsentiert und was für Metapher man darauf anwenden könnte, hat mir ebenfalls sehr gut gefallen. Den Rest liefern dann die Schauspieler ab. Egal ob Julia Garner (The Fantastic Four: First Steps) als Lehrerin, Josh Brolin (Sicario 2) als suchender Vater oder Alden Ehrenreich (Cocaine Bear) als Polizist (um nur ein paar zu nennen), allesamt liefern engagierte Performances, die dich noch mehr involvieren.

Für mich in Summe nicht der Hit über den ich schwärme, sondern einfach ein innovativer, auf allen Ebenen stark gemachter Horrorfilm, den ich loben und empfehlen kann, der nicht schlauer sein will als er ist und vor allem das Publikum nicht für dumm verkauft. Für seine Ehefrau Sara Paxton (Cheap Thrills) und Barbarian Hauptdarsteller Justin Long hat Cregger übrigens (in ihrem Fall wieder) Cameo-Auftritte mit dabei, was ihn zusätzlich sympathisch macht. Sein nächster Film heißt ja „Resident Evil“ und soll eine eigenständige Story innerhalb des Franchise erzählen. Den will ich auf jeden Fall sehen.

„Weapons“ bekommt von mir 8/10 Alles als Waffe verwenden zu können, auf einen neuen Höhepunkt treibende Empfehlungspunkte.

The post Weapons – Die Stunde des Verschwindens (Filmkritik) first appeared on Darkagent.]]>
http://darkagent.blogsit.net/2025/10/11/weapons-die-stunde-des-verschwindens-filmkritik/feed/ 0
Smile 2 (Filmkritik) http://darkagent.blogsit.net/2025/10/09/smile-2-filmkritik/ http://darkagent.blogsit.net/2025/10/09/smile-2-filmkritik/#respond Thu, 09 Oct 2025 05:00:30 +0000 http://darkagent.blogsit.net/?p=37849 Skye Riley (Naomi Scott) ist Sängerin mit einer tragischen Geschichte. Überfahren von ihrem Erfolg, vollgepumpt mit Drogen und einer ganzen Prise an Hass, verursacht sie einen Autounfall bei dem ihr Partner, der Schauspieler Paul Hudson ums Leben kommt und sie … Weiterlesen

The post Smile 2 (Filmkritik) first appeared on Darkagent.]]>
Skye Riley (Naomi Scott) ist Sängerin mit einer tragischen Geschichte. Überfahren von ihrem Erfolg, vollgepumpt mit Drogen und einer ganzen Prise an Hass, verursacht sie einen Autounfall bei dem ihr Partner, der Schauspieler Paul Hudson ums Leben kommt und sie trägt schwere Verletzungen davon.

Ein Jahr später ist sie scheinbar bereit für ihr Comeback. Nur ihre Schmerzen im Rücken sind immer noch schlimm, also holt sie sich im Geheimen – weil weder ihre Mutter (Rosemarie DeWitt) als ihre Managerin noch ihr Stage-Manager Joshua (Miles Gutierrez-Riley) dürfen das wissen – Schmerzmittel bei einem alten Kumpel. Der sich dann vor ihren Augen ziemlich brutal umbringt.

Und dann geht es bergab. Skye beginnt Tote zu sehen und immer Menschen in ihrem Umfeld treten ihr mit einem ziemlich beängstigenden Grinsen gegenüber …

Nachdem mich der erste „Smile“ damals zwar unterhalten aber nicht so richtig überzeugt hat, war ich in keiner Eile mir den Nachfolger anzusehen. Ich habe aber mitbekommen, dass der Film als er 2024 in die Kinos gekommen ist ziemlich viel positive Kritik bekommen hat. Weit besser als der erste Teil solle er sein, mutig und furchteinflössend und außerdem noch quasi ein Meisterwerk (jedesmal einen Euro, wenn ein neuer Film an den in fünf Jahren niemand mehr denkt, als „Meisterwerk“ bezeichnet wird und ich wäre reich).

Nun, nein. Ein Meisterwerk ist „Smile 2“ in meinen Augen und für mein Empfinden nicht. Wo ich jedoch zustimme: Er ist in so ziemlich allen Belangen besser als sein Vorgänger (vom Schauspiel abgesehen, denn da gab es schon im ersten Film nichts auzusetzen). Viele der Klischees und der völlig abgenutzten Szenen – also die Standard-muss-in-jedem-Horrorfilm-vorkommen-Szenen – werden hier großteils außen vor gelassen oder – wenn auch erst gegen Ende – auf den Kopf gestellt. Das fand ich schon mal super.

Tatsächlich gibt es für mich drei Faktoren, die den Film trotz seiner bekannten, altbackenen und vorhersehbaren Geschichte das Gefühl von etwas Neuem verleihen:

Die Anfangssequenz, die ein (digital korrigierter und verknüpfter) One-Take ist. Ein Herr aus dem ersten Teil (keine Spoiler hier) will den Smile-Fluch loswerden und ihn zwei Drogendealern umhängen. Geht natürlich schief und endet ziemlich schwarzhumorig und blutig. Aber der Take – also die gesamte Kamerafahrt – wow, sag ich nur. Das war mal ein verdammt cooler und beeinddruckender Einstieg.

Dann – nach dem Vorspann – beginnt der eigentliche Film mit der Einführung von Skye, die sich ihren ersten Pressetermin in der Talkshow von Drew Barrymore gibt. Und dann sind wir auch schon mittendrin.

Und das ist der zweite Faktor: Das Setting.

Wir sind hier in Popstar-Welten, erleben mit, wie getanzt und choreografiert wird, wie die Pressetermine und Fan-Events ablaufen – all das ist in dieser Form neu und in Kombination mit dem „Smile-Fluch“ auch bedrohlich. Wenn ein Fan Skye völlig durchgeknallt angrinst, dann stellt sich – für Skye als auch für die Seher:innen – natürlich die Frage: Fluch? Oder einfach ein überdrehter Fan? Das hat Potential.

Das Setting wird im Film wirklich gut genutzt und die Tatsache, dass Skye ja ob ihres Comebacks quasi unter permanenter öffentlicher Beobachtung steht, macht alles was passiert noch unangenehmer. Wenn ihr euch also leicht für andere schämt, dann macht einen Bogen um diesen Film, denn der Fluch, der mit Skyes Kopf spielt hat es richtig gut drauf Skye immer und immer wieder öffentlich zu blamieren. Fremdschämen ist also quasi vorprogrammiert.

Der dritte Faktor ist die Naturgewalt Naomi Scott. Die Frau spielt als ginge es wirklich um ihr Leben. Jede Minute, die der Film nicht mit der Kamera auf ihr Gesicht gerichtet verbringt, ist schade, denn die Frau geht hier absolut durch alle Emotionen und jede einzelne kann man ihr am Gesicht ablesen. Grandios. Ist manches Over-The-Top? Klar. Wie auch nicht? Es ist ein Smile-Film. Trotzdem – ihr zuzusehen verursacht schon einen ganz eigenen Sog.

Extrem toll war auch noch eine Szene, die sich ein wenig bei Dr. Who bedient: Eine Gruppe von Menschen mit dem typisch-abstoßenden Grinsen stürmt auf Skye zu, bewegt sich aber nur wenn sie nicht hinsieht. Einerseits optisch ein Hammer, denn die Menge vor ihr sind ihre Backgroundtänzer- und -innen. Allein die Optik, wie sie auf Skye zustürmen, in der Bewegung eingefroren – das ist ein Albtraum aus grinsenden Menschen. Hammer. Als dann noch eine zweite Gruppe aus einer anderen Richtung kommt – mit dem gleichen „Hinsehen-Gimmick“, da wird die Spannungsschraube nach ganz oben gedreht.

Und dann ist da noch das Finale bzw. die Auflösung des Finales und die damit einhergehenden Probleme.

Denn ein Riesenproblem hat der Film für mich sehr wohl: Das Drehbuch.

Die einzelnen Szenen sind super, reißen mit und sind spannend. Und wenn man sich fragt, wie kann das jetzt ausgehen – Tada! Der Kopf hat dir einen Streich gespielt. Ist ja gar nicht wirklich passiert. Schwache Lösung. Und kommt leider zu oft vor. Auch als letzter Twist – ich verrate nichts – wird etwas verwendet, was ich einfach schwach fand. Außerdem sieht man das innere Monster und das wirkt zwar grotesk, aber grotesk lächerlich. Und das „wirkliche“ Ende … das hätte besser sein können. Ohne jetzt zu spoilern: Am Ende gibt es natürlich noch einen Tod. Und zwar durch einen eher ungewöhnlichen Gegenstand. Da kam mir wirklich ein Lachen aus. Aber gut. War vermutlich Absicht.

Alles in allem verlässt sich der Film zu sehr auf seine „Alles im Kopf“-Joker-Karte, aber das Setting, einzelne Szenen und deren visueller Aufbau (erneut: Smile-Dancer-Szene) sowie das wirklich mitreissende Spiel von Naomi Scott halten bei der Stange. Und das Gefühl des Films, also die Atmosphäre, ist tatsächlich richtig frisch und fühlt sich fast ein wenig frech an. Fand ich großartig.

Wenn jetzt Parker Finn (der für beide Smile-Filme Drehbuch und Regie verantwortet) für den dritten Teil, der scheinbar schon in der Mache ist, auch noch ein Drehbuch schreibt, welches nicht immer den leichten Ausweg nimmt, dann könnte das was richtig, richtig Großes werden.

„Smile 2“ bekommt von mir 8 von 10 möglichen, durch sein Setting und seine Hauptdarstellerin wirklich seinen Vorgänger übertreffende, Punkte.

The post Smile 2 (Filmkritik) first appeared on Darkagent.]]>
http://darkagent.blogsit.net/2025/10/09/smile-2-filmkritik/feed/ 0
American Horror Story: Murder House (Serienkritik) http://darkagent.blogsit.net/2025/10/07/american-horror-story-murder-house-serienkritik/ http://darkagent.blogsit.net/2025/10/07/american-horror-story-murder-house-serienkritik/#respond Tue, 07 Oct 2025 05:00:55 +0000 http://darkagent.blogsit.net/?p=31663 Nach ihrer Fehlgeburt war Vivien Harmon (Connie Britton) am Boden zerstört und ging auf Distanz zu ihrem Mann Ben (Dylan McDermott). Der wiederum hatte während dieser Zeit eine Affäre mit seiner Studentin Hayden (Kate Mara). Um ihre Ehe zu retten, … Weiterlesen

The post American Horror Story: Murder House (Serienkritik) first appeared on Darkagent.]]>
Nach ihrer Fehlgeburt war Vivien Harmon (Connie Britton) am Boden zerstört und ging auf Distanz zu ihrem Mann Ben (Dylan McDermott). Der wiederum hatte während dieser Zeit eine Affäre mit seiner Studentin Hayden (Kate Mara). Um ihre Ehe zu retten, wollen sie gemeinsam mit ihrer Teenager Tochter Violet (Taissa Faramiga) von Boston nach Los Angeles ziehen.

Dort erfahren sie warum das Haus das sie sich kaufen möchten, um einiges billiger auf dem Markt ist. Hier sind nämlich über die Jahre bereits mehrere schlimme Dinge passiert und auch die beiden Vorbesitzer fanden ein blutiges Ende. Familie Harmon lässt sich davon jedoch nicht abschrecken und nimmt das Haus dennoch, was sie schon sehr bald bereuen werden…

Die Serie American Horror Story oder kurz AHS, geschaffen von Brad Falchuk and Ryan Murphy (Scream Queens), begann mit dieser Staffel im Jahre 2011. Den Titel „Murder House“ hat sie nachträglich spendiert bekommen, da alle folgenden Staffeln, einen Beinamen tragen. Ich habe mit der Serie im Jahr 2019 angefangen, kam nach zwei Staffeln wegen einer veränderten Lebenssituation jedoch nie weiter und bevor das vielleicht nie was wird, gebe ich jetzt passend zu Halloween, sechs Jahr später meine beiden Eindrücke der ersten zwei Staffeln am Blog frei.

Für mich war dies bis jetzt eine Serie von deren Existenz ich bereits wusste, die ich jedoch noch nicht für mich entdeckt hatte. Das hat sich nun geändert. Wie AHS als Anthologie-Serie funktioniert, jede Staffel an einem anderen Ort und zu einer anderen Zeit spielt und zahlreiche Stars im Laufe der Jahre immer wieder andere Charaktere spielen, ist an sich schon ein sehr innovatives Konzept.

Ich bleibe bei meiner Kritik nun aber bei den Ursprüngen der Serie. Alleine schon die Titelsequenz von Kyle Cooper (auch die von Seven ist von ihm) und seiner Firma in Kombination mit der Musik von Charlie Clouser (Saw) und Sounddesigner Cesar Davila-Irizarry ist derart unangenehm und an den Nerven zerrend, dass mein Kater jedes Mal beim Vorspann den Kopf gehoben hat und mit den Ohren wackelte. Ja, das heißt was, das macht er sonst nämlich nie.

Wenn wir schon bei unheilvoll und/oder ungemütlich sind: die Form wie hier die Grundatmosphäre bedrohlich und schleichend immer mehr an den Nerven zerrt oder vielmehr öfters noch von ihnen zehrt, ist anstrengend und auf eine faszinierende Art spannend zugleich. Soll heißen: müde und nicht ganz bei der Sache war es mir unmöglich eine der zwölf Folgen der ersten Staffel anzusehen, ich musste dafür immer voll bei der Sache sein.

Der „Over the Top“ Charakter einiger Sequenzen lenkt dabei gekonnt ab von der ständig lauernden Gefahr, auf die man dann nur allzu gerne vergisst, was freilich ein Fehler ist. Genau so geht es auch den Figuren, von denen keiner sicher ist. Schon in den ersten beiden Folgen passiert so viel, dass es wohl andernorts, für eine ganze Staffel gereicht hätte. Von vielen Charakteren würde man dabei gerne noch mehr sehen/erfahren, was nie ein schlechtes Zeichen ist.

Der Hauptcast gibt klar durchgehend sein Bestes und wird dabei von zahlreichen Gaststars in bester Spiellaune unterstützt. Hervorheben möchte ich gleich mal Evan Peters (The Lazarus Effect), der als Tate auch im Vergleich mit all der allgegenwärtigen psychischen und physischen Grausamkeiten, das wahre Monster der Geschichte ist und dabei trotz all der narzisstischen Egomanie, dennoch immer wieder sympathisch erscheint.

Taissa Farmiga (The Final Girls) hat als Violet die meisten Szenen mit ihm und sie ist ebenfalls großartig als Prototyp eines Teenagers, der seinen Platz in der Welt noch nicht gefunden hat. Dylan McDermott (Survivor) als ihr Vater Ben ist das beste Beispiel dafür, dass es hier kaum rein weiße oder rein schwarze Figuren gibt. Er hat moralisch sicherlich hohe Ziele, doch sein Fleisch ist einfach viel zu schwach.

Mit Connie Britton (American Ultra) als zunehmend verzweifelte Mutter ist die Familie komplett. Jessica Lange als Bindeglied zahlreicher Figuren ist ebenfalls eine Klasse für sich. Freude bereiten zusätzlich Zachary Quinto (Star Trek), Kate Mara (Morgan), Sarah Paulson (Glass), Rosa Salazar (Alita) und viele mehr in wiederkehrenden Nebenrollen.

Wer also eine auf mehreren Ebenen gruselige Serie sucht, die abwechselnd mit subtilen und plakativen Mechaniken arbeitet und starke Darsteller dabei hat, die allesamt keine Helden sondern (mehr oder weniger) normal gestörte Leute spielen, der ist bei dieser ersten Staffel von AHS, genau richtig. Und das Wichtigste: viel hier beim Betrachten hervor gerufene Gefühle sind nicht angenehm, doch man fühlt hier wirklich etwas, was ich bei der Abstumpfung heutzutage, auch über mich selbst wahrlich nicht immer behaupten kann.

„AHS: Murder House“ bekommt von mir 8,5/10 auf eine sehr erwachsene Art unheimliche und nach Liebe suchende Empfehlungspunkte.

The post American Horror Story: Murder House (Serienkritik) first appeared on Darkagent.]]>
http://darkagent.blogsit.net/2025/10/07/american-horror-story-murder-house-serienkritik/feed/ 0
Best Of Worst Case: Bambi: The Reckoning (Filmkritik) http://darkagent.blogsit.net/2025/10/04/best-of-worst-case-bambi-the-reckoning-filmkritik/ http://darkagent.blogsit.net/2025/10/04/best-of-worst-case-bambi-the-reckoning-filmkritik/#respond Sat, 04 Oct 2025 05:00:13 +0000 http://darkagent.blogsit.net/?p=38082 Xana (Roxanne McKee) ist mit ihrem Sohn auf dem Weg zum Kindsvater. Die beiden leben getrennt. Aber am Weg passiert etwas sehr Seltsames und Tödliches: Das Auto wird von einem Hirsch von der Straße gerammt und das Tier verfolgt ganz … Weiterlesen

The post Best Of Worst Case: Bambi: The Reckoning (Filmkritik) first appeared on Darkagent.]]>
Xana (Roxanne McKee) ist mit ihrem Sohn auf dem Weg zum Kindsvater. Die beiden leben getrennt. Aber am Weg passiert etwas sehr Seltsames und Tödliches: Das Auto wird von einem Hirsch von der Straße gerammt und das Tier verfolgt ganz offensichtlich möderische Absichten. Noch dazu scheint es mutiert zu sein, denn ein normaler Hirsch hat weder solche Kraft noch sieht er so aus.

Die Flucht gelingt (wenn auch nicht allen), aber das Tier nimmt die Verfolgung auf. Und wie sich herausstellt ist es nicht allein der Hirsch, sondern generell ein paar Bewohner:innen des Waldes, die sich jetzt mal die Zeit nehmen, um Rache zu üben an den Menschen, die sie offensichtlich zu lange zu schlecht behandelt haben …

Da haben wir ihn nun – den vierten Vertreter des „Twisted Childhood Universe“. Was vor ein paar Jahren mit „Winnie The Pooh: Blood And Honey“ seinen Anfang nahm, hat nun Bambi erreicht.

Und was soll ich sagen? Der Film wird online von einigen als der bis dato beste Eintrag der „Reihe“ tituliert. Das mag jetzt bei einer Trashfilm-Reihe wie dieser allerdings nicht viel heißen, auch wenn man anmerken muss, dass „Blood And Honey 2“ schon weit positiver ankam und auch „Peter Pan’s Neverland Nightmare“ manche wirklich überzeugt hat. Letzteren hab ich noch nicht gesehen. Werde ich sicher irgendwann mal nachholen, aber ich bin jetzt nicht per se ein Fan der Reihe.

Damit kommen wir zu „Bambi“. Das weltbekannte Rehkitz ist erwachsen geworden, ist dank Sondermüll im Wald mutiert und nun macht es Jagd auf Menschen. Und Bambi mordet viel, das kann ich euch sagen.

Was ich euch auch sagen kann: Es ist jetzt nicht der großartigste Film aller Zeiten geworden. Tatsächlich empfand ich ihn sogar als halbwegs langweilig und ganz offen gesprochen bin ich ein wenig entsetzt, wie wenig man die Tatsache nutzt, dass das hier freaking Bambi ist. Streicht den Namen und ihr habt keine Ahnung, dass dies Bambi sein soll. Also man macht aus der an und für sich spannenden Situation wieder mal nichts.

Es gibt dann auch noch die drangepeppte Storyline mit der Mutter-Sohn und Kindsvater (natürlich der Böse) – Dynamik, aber die war einfach nur aufgesetzt. Und es gibt noch Jäger, die Bambi jagen, weil sie … halt Bambi jagen. Fein. Na dann.

Alles in allem hab ich mir ja nicht viel erwartet und vielleicht werden ja ein paar Dinge, die ich oben erwähne im Film erklärt, aber tatsächlich waren mir die im Film vorkommenden Figuren dermaßen egal, dass ich gedanklich mehrmals leider davongewandert bin und erst wieder zum Film zurückkam als irgendjemand einen Schrei ausgestoßen hat (was, das sei der Fairness halber angemerkt, oft passiert).

Schauspielerisch haben wir genau das Niveau welches zu erwarten war, aber da habe ich schon weit schlimmeres gesehen. Tatsächlich gibt es wenig Kritik meinerseits. Die Farbgebung ist auf Grau und Grau und Bläulich ausgelegt. Das CGI ist besser als erwartet und die paar Szenen in denen der Film sowas wie Humor durchsickern lässt – konkret: Die Persiflage auf „Jurassic Park“ (Bambi hat gelernt Türen zu öffnen) und die Szene mit den Hasen – da macht er richtig Spaß. Aber das kommt leider zu selten und zu kurz vor.

Am Ende kommt dann noch der Versuch auf die Tränendrüse zu drücken, aber – ihr erahnt es – meine einzige Emotion war: „Mhm. Na dann.“ Auch wenn (Vorsicht: Leichter Spoiler) das Rehkitz zuckersüß ist.

Alles in allem: Ist eh okay. Meine Referenz bei Tierhorror ist und bleibt „Rise Of The Animals„, weil wenn Trash, dann richtig Trash. Und ja, ich erwähne das immer wieder: Da wird ein Pferd k.o. geschlagen 🙂 In „Rise Of The Animals“. Nicht hier. Hier schlägt Bambi andere tot. Ist aber weit weniger lustig.

„Bambi: The Reckoning“ bekommt von mir 4 von 10 möglichen, eh ganz okay seiende Punkte.

Best Of Worst Case-Urteil (Trashfaktor: Drehbuch, Schauspiel):

Wieder so ein Fall bei dem man sagen kann, dass der Film für einen richtigen Trashfilm zu gut gemacht ist. Aber gleichzeitig ist er nicht gut genug um als „echter“ Film durchzugehen. Wir bewegen uns hier im Graubereich, wobei man schon anmerken muss, wenn sich jemand einen Film mit dem Titel „Bambi: The Reckoning“ ansieht, dann muss ja doch klar sein worauf man sich einlässt.

Fazit: Einmal ansehen geht okay, ist aber nichts Besonderes.

The post Best Of Worst Case: Bambi: The Reckoning (Filmkritik) first appeared on Darkagent.]]>
http://darkagent.blogsit.net/2025/10/04/best-of-worst-case-bambi-the-reckoning-filmkritik/feed/ 0
I Know What You Did Last Summer – Ich weiß, was du letzten Sommer getan hast (2025 Filmkritik) http://darkagent.blogsit.net/2025/10/02/i-know-what-you-did-last-summer-ich-weiss-was-du-letzten-sommer-getan-hast-2025-filmkritik/ http://darkagent.blogsit.net/2025/10/02/i-know-what-you-did-last-summer-ich-weiss-was-du-letzten-sommer-getan-hast-2025-filmkritik/#respond Thu, 02 Oct 2025 05:00:25 +0000 http://darkagent.blogsit.net/?p=38031 Fünf Freunden passiert das, was bereits circa 30 Jahre zuvor in ihrem Heimatort passiert ist. Ein Unfall mit Todesfolge und das damit verbundene Geheimnis, dass die fünf beteiligten Freunde, für sich behalten wollen. Ein Jahr später haben sich die Reaktionen … Weiterlesen

The post I Know What You Did Last Summer – Ich weiß, was du letzten Sommer getan hast (2025 Filmkritik) first appeared on Darkagent.]]>
Fünf Freunden passiert das, was bereits circa 30 Jahre zuvor in ihrem Heimatort passiert ist. Ein Unfall mit Todesfolge und das damit verbundene Geheimnis, dass die fünf beteiligten Freunde, für sich behalten wollen. Ein Jahr später haben sich die Reaktionen auf diese Schuld, bei den jungen Leuten unterschiedlich ausgewirkt, doch jeder versucht sein Leben weiter zu führen.

Bis Danica (Madelyn Cline) bei ihrer „Bridal Shower“ (ein Geschenkfest für eine zukünftige Braut) einen Zettel mit den Worten „Ich weiß, was du letzten Sommer getan hast“ bekommt. Die damit erzeugte Angst ist groß, jeder wirkt verdächtig und bald gibt es in Form von Danicas Verlobten, auch den ersten Toten…

Nach dem kultigen Original-Film aus dem Jahre 1997 und der ein Jahr später veröffentlichen, unterhaltsamen Fortsetzung, ist dies fast 30 Jahre später, eine direkte Weiterführung der Geschichte. Ignoriert werden dabei der miese dritte Teil und die halbgare Serie aus 2021, die es nur auf eine Staffel geschafft hat. Regie führt hier Jennifer Kaytin Robinson (Do Revenge) und sie ist auch am Drehbuch beteiligt und als Produzentin mit an Bord.

Um es gleich vorweg zu nehmen: hier funktioniert nur sehr wenig und um es zu beschreiben aka meinen Emotionen freien Lauf lassen zu können, folgen ab jetzt viele SPOILER. Zuerst mal gleich zu einem verhassten Hollywood Trend. Die Nostalgie-Falle bzw. sogenannte Legacy-Charaktere, wieder zurück zu bringen. Vor allem männliche Helden hassen sie ja schon seit Jahren, weswegen ihr Image natürlich demontiert werden muss. Beispiele gefällig?

Entweder sie sterben unnötigerweise wie Han Solo in Episode 7, oder unnötig und unnötig brutal wie Dewey in Scream (2022) oder sie werden zusätzlich vor dem Tod noch lächerlich gemacht wie Luke Skywalker in Episode 8. Auch möglich und vielleicht noch schlimmer, ist ihm eine junge Dame gegenüber zu stellen, die alles besser kann und ihn am Schluss rettet, wie beim letzten Indiana Jones, da macht das Leben Spaß. Was fehlt da noch als mögliche Erweiterung?

Richtig, der frühere Held ist gefallen und wird selbst zum Killer und dann darf er sterben, wie Ray in diesem aktuellen Sommer-Film. Jaja, wird erklärt mit Trauma verdrängen und nicht los lassen können, schon klar, aber das hat für mich so richtig gar nicht gepasst. Heldin Julie (aus den ersten beiden Teilen) hat auch nichts zu tun, außer die jungen Leute zum Kämpfen zu animieren und Ray beim Finale abzulenken, aber sie bleibt natürlich die Gute, hat sich ja weiter entwickelt und so, alles klar.

Nun zu Kritikpunkten, bei denen die Metaebene nicht hinein ragt. Die Morde an sich, sind vom Schnitt her großteils so gestaltet, dass sie dieses „something is off“ Gefühl erzeugen. Wie ein hin und her von „was soll ich zeigen und was ist zu brutal“. Außerdem sind sie unkreativ und so langweilig gestaltet, wie die meisten Figuren, denen man nicht mal den Tod wünscht, weil man sie schon wieder vergessen hat.

Hier kommt dann die einzige Rettung ins Spiel, damit das Erlebnis hier nicht total furchtbar wird und das ist Madelyn Cline (Glass Onion) als Danica. Wie sie dieses oberflächliche Getue mit alle den Life-Coaches, schöner Leben Hilfstips und Tabletten managed und dennoch sympathisch ist, kämpft und sozusagen vom sicheren Opfer zum Co-Final Girl mutiert, ist große Klasse. Sie spielt das großartig, rettet hier für mich einiges und sieht dabei auch noch gut aus. Vom Comedic Relief zum kämpfenden Final Girl, dass echte Angst ausstrahlt hin und her schalten zu können, das muss man so mal hinbekommen. Ich habe es richtig gefeiert, als sie am Ende doch überlebt hat.

Vorhersehbar ist hingegen der angebliche Twist. Als Ray auf die Frage ob er mit July verheiratet war mit „unglücklicherweise“ antwortet (pfui, was für eine toxische, nicht selbstreflexive Reaktion, so einer kann kein Held sein) in Verbindung mit dem Wissen, dass eine Murder Podcast Dame ihn kurz vor ihrem Tod demaskiert und erkennt (wir Zuschauer sehen ihn dabei freilich noch nicht), da weiß man schon genau, dass er zumindest einer der Killer sein muss. Nein, ich bin nicht der beste Detektiv, aber wer aufpasst, der erkennt das ziemlich leicht.

Das angebliche Final Girl Ava vom Klischee-Image zu korrumpieren, indem sie sich beim Sex (von Männern und Frauen, ach wie modern) würgen aka bestrafen lässt für ihr schlechtes Gewissen, kann man durchaus noch interessant finden, auch dass sie und Danica sich am Ende ausmachen, dass sie die überlebende Killerin wohl gemeinsam töten müssen. Das Julie aber am Ende auf die wieder von Brandy gespielte Karla aus dem zweiten Teil trifft, ist reiner Click Bait Inhalt, für einen potentiellen weiteren Teil.

In Summe war wohl Robinson einfach die Falsche für dieses Projekt, denn Mechanismen zu verstehen heißt noch lange nicht, auch ein Gefühl für eine Sache zu haben. Betrachtet man diesen Slasher außerhalb eines Franchise, ist er ebenso höchstens mittelmäßig, aber innerhalb des IKWYDLS-Universums, ist er eine Enttäuschung auf (fast) allen Ebenen und nicht einmal in Ansätzen auf eine lustige Art und Weise schlecht, wie der furchtbare dritte Teil.

„I Know What You Did Last Summer“ bekommt von mir 4/10 den Sommer als Lieblingsjahreszeit endgültig hinter sich lassende Empfehlungspunkte.

The post I Know What You Did Last Summer – Ich weiß, was du letzten Sommer getan hast (2025 Filmkritik) first appeared on Darkagent.]]>
http://darkagent.blogsit.net/2025/10/02/i-know-what-you-did-last-summer-ich-weiss-was-du-letzten-sommer-getan-hast-2025-filmkritik/feed/ 0
Get Away (2025 Filmkritik) http://darkagent.blogsit.net/2025/09/30/get-away-2025-filmkritik/ http://darkagent.blogsit.net/2025/09/30/get-away-2025-filmkritik/#respond Tue, 30 Sep 2025 05:00:35 +0000 http://darkagent.blogsit.net/?p=38076 Familie Smith fährt nach Schweden in den Urlaub. Ganz konkret wollen sie ein kleines Festival auf einer abgelegenen Insel sehen, denn dort fand vor Jahren ein Massaker statt – Kannibalismus inklusive. Der Grund: Die Invasion der Engländer und eine Quarantäne. … Weiterlesen

The post Get Away (2025 Filmkritik) first appeared on Darkagent.]]>
Familie Smith fährt nach Schweden in den Urlaub. Ganz konkret wollen sie ein kleines Festival auf einer abgelegenen Insel sehen, denn dort fand vor Jahren ein Massaker statt – Kannibalismus inklusive. Der Grund: Die Invasion der Engländer und eine Quarantäne.

Jedenfalls ist es bereits bei der Ankunft – oder eigentlich schon vorher in einem Café in dem sie kurz was essen wollen – schräg. Und Nein, sie sind nicht willkommen. Außer bei ihrem Anbieter der AirBnB-Wohnung. Aber auch nur deshalb, weil er ihre Tochter durch versteckte Überwachungskameras stalken will.

Und dann findet das Festival statt. Und jemand bringt ihnen Kekse. Und irgendwie schmecken die komisch. Und dann gibt es Tote.

Viele. Tote.

Wenn ich vor ein paar Jahren gelesen habe, das Nick Frost in einem Film dabei ist, dann musste ich dick grinsen und war mir sicher: Der Film wird vielleicht kein Meilenstein der Filmgeschichte, aber zumindest ist er unterhaltsam. Nun. Das stimmt schon eine Weile nicht mehr.

Und das gleiche gilt nun auch für Filme bei denen er das Drehbuch geschrieben hat. Denn das hat er bei „Get Away“ gemacht. Die Grundidee ist nett, der Twist nach gut 2/3 des Films zwar heftigst vorgezeichnet und angekündigt, aber dennoch als Idee nett. Und ich will gar nicht näher ins Detail gehen, außer: Nein, nur weil Blut fließt und Leute geköpft werden, ist ein Film auch für Gore-Fans nicht automatisch gut. Die Balance Humor/Horror ist eine feine Linie, und wenn Brutalo-Action auch lustig sein soll, dann sollte man einiges an Erfahrung mitbringen.

Und eigentlich sollte man Nick Frost so ein Drehbuch zutrauen, denn immerhin treffen zB „Shaun Of The Dead“ oder „World’s End“ diese Linie super bzw. schaffen diese den Spagat und schaffen es sogar es leicht aussehen zu lassen.

Nun, nach den letzten Filmen von Nick Frost und speziell diesem hier, wissen wir, warum die oben erwähnten Filme funktioniert haben: Drehbuch von Simon Pegg. Regie von Edgar Wright. Vielleicht mit ein paar Einsprengseln von Nick Frost, aber viel kann es nicht gewesen sein.

Hier stammt wie oben erwähnt das Drehbuch von ihm. Die Regie hat Steffen Haars übernommen, der mir nichts sagte und den ich nach „Get Away“ auch nicht weiter verfolgen werde. Die ersten zwei Drittel sind uninspirierter Durchschnittsfilm und das letzte Drittel ist Blutvergießen ohne emotionales involviert sein, noch dazu manchmal am Schauspiel scheiternd bzw. am Drehbuch, dass einfach zu bemüht witzig sein will. Und es meistens einfach nicht ist.

Ich finde auch das Ende ziemlich doof. Ich sage mal so: Wenn Mörder:innen einen Meter entfernt vom Polizisten sitzen und dann laut(!) Dinge sagen wie (sinngemäß): „Killing those people really made me aprecciate you more as a person“, dann ist das seltsam. Richtig seltsam. Ja, man musste wohl noch einen letzten schlechten Witz anbringen, aber allein an der Tatsache, dass es keinen Menschen juckt, dass der Polizist einen Meter daneben steht, kann man ablesen, was das Problem des Films ist.

Nämlich: So viele Dinge im Film sind einfach für die Zuseher:innen gemacht mit völliger Gleichgültigkeit gegenüber den Regeln des eigenen Films. Und wenn dann Killer herumspazieren, die so viel Spaß an der Sache haben und das Gesamtpaket als großartig lustige Komödie gespielt wird, dann nervt das irgendwann. Zumal wir jene, die ermordet werden eigentlich selten etwas Böses tun sehen (ja, ein paar gibt es, aber in Summe erstaunlich wenige).

Wie dem auch sei: Der Film ist weder lustig noch spannend und als Kommentar über die Kolonialisierungstätigkeiten der Briten aus Sicht eines Landes welches „kolonialisiert“ wird ist er zu wenig konkret und zu wenig anklagend bzw. stellt er die Killer:innen als zu sympathisch dar. Und auch das finde ich ultimativ dumm. Wie dem auch sei, was auch immer „Get Away“ sein soll – für mich versagt er auf so gut wie allen Linien.

Und das muss man bei der Prämisse und diesen Schauspieler:innen erst einmal schaffen.

„Get Away“ bekommt von mir 4 von 10 möglichen, keine seiner Möglichkeiten ausnutzende und seine Chanccn in den Sand setzten etwas daraus machende, Punkte.

The post Get Away (2025 Filmkritik) first appeared on Darkagent.]]>
http://darkagent.blogsit.net/2025/09/30/get-away-2025-filmkritik/feed/ 0
From the World of John Wick: Ballerina (Filmkritik) http://darkagent.blogsit.net/2025/09/27/from-the-world-of-john-wick-ballerina-filmkritik/ http://darkagent.blogsit.net/2025/09/27/from-the-world-of-john-wick-ballerina-filmkritik/#respond Sat, 27 Sep 2025 05:00:49 +0000 http://darkagent.blogsit.net/?p=37813 Eve (Ana de Armas) musste als kleines Mädchen miterleben, wie ihr Vater, während er sie vor einer mysteriösen Organisation beschützen wollte, ums Leben gekommen ist. Sie tritt daraufhin wie ihr Vater zuvor den Ruska-Roma bei und hat in den letzten … Weiterlesen

The post From the World of John Wick: Ballerina (Filmkritik) first appeared on Darkagent.]]>
Eve (Ana de Armas) musste als kleines Mädchen miterleben, wie ihr Vater, während er sie vor einer mysteriösen Organisation beschützen wollte, ums Leben gekommen ist. Sie tritt daraufhin wie ihr Vater zuvor den Ruska-Roma bei und hat in den letzten zwölf Jahren, die Kunst des Tötens perfektioniert.

Aktuell ist sie jedoch ihrem wahren Lebensziel so nahe wie nie zuvor, denn sie will die Verantwortlichen für ihr tragisches Kindheitserlebnis, zur Strecke bringen. Der Anführer dieser Gruppe, der Mann den sie Kanzler (Gabriel Byrne) nennen, hat jedoch ein Abkommen mit den Ruska-Roma, dass sich beide Organisationen, nicht in die Quere kommen…

Das John Wick Universum abgesehen von den vier erfolgreichen Filmen und den drei Folgen der „The Continental“ Serie noch weiter zu einem Franchise ausbauen zu wollen, ist für Hollywood mehr als nur logisch. Dieses Spin-Off mit weiblicher Protagonistin von Regisseur Len Wiseman (Underworld), hat jedoch 90 Millionen Dollar gekostet und nur circa 137 Millionen, wieder eingespielt und gilt deshalb als Flop.

Aus meiner Sicht, hat er das überhaupt nicht verdient und ich muss kurz drei der möglichen Gründe nennen, da es mir am Herzen liegt. Erstens mal finden so subversivere Titel, nur Nerds cool (wie ich eben), aber die breite Masse weiß nicht, dass ein Film namens Ballerina, ein Action-Abenteuer sein soll, auch wenn John Wick dabei steht (der Name sagt einigen sicher gar nichts). Zweitens gibt es sicher viele Fans, die nur wegen John Wick in einen John Wick Film gehen und hier ist er ja nur ein kurzer Gast.

Das klingt vielleicht lächerlich, aber hier ein sogenanntes „Killer-Argument“: warum hat es all die Jahre kein Spin Off von James Bond gegeben? Richtig, weil da Bond nicht dabei gewesen wäre und keiner hätte es sich angesehen. Drittens und das ist für mich sehr schade, haben die von Disney geschädigten Fans, bei dem Film wohl die Anwendung der „Girl Boss Charakter, der wieder mal eine männliche Figur ersetzen soll“ Methode vermutet. Das Labeling ersetzt dabei wieder mal klar, den Diskurs.

Mittlerweile gehen mir Menschen, die alles wo eine Dame in der Hauptrolle ist als „woke“ bezeichnen gleich stark auf die Nerven wie jene, die diesem Unwort alle Ehre machen. Konkret meine ich damit Szenen, in denen eine zierliche 150 cm große Dame, einen zwei Meter großen Muskelprotz durch die Gegend schleudert. In dieser oder ähnlicher Form nenne ich das auf die letzten Jahre bezogen, ein Disney-Drehbuch.

Um nun endlich zum Film zu kommen: Ballerina könnte man durchaus als anti-woke bezeichnen und ab jetzt folgen auch Spoiler. Wie man schon im Trailer hört, wird Eve immer schwächer sein, als ihre männlichen Gegner, weswegen sie „wie ein Mädchen“ kämpfen soll. In den Kämpfen wird sie dann auch geschlagen und durch die Gegend geschleudert, sie gewinnt dann neben ihrer Kampfkunst und ihrem Willen aber vor allem deswegen, weil sie neben Pistolen und Gewehren, auch sämtliche andere Gegenstände als Waffen einsetzt.

Das ist richtig effektiv, liefert innovative Action-Sequenzen und ist für mich auf eine überraschende Art und Weise erfrischend. Dann wäre da der kurze Kampf Eve gegen Wick. Der ist von Respekt gezeichnet und man sieht in ihren Augen, dass sie weiß, dass sie ihn nicht besiegen kann. Eve fühlt sich eben an wie ein Mensch und der bleibt sie auch, wenn sie hunderte Gegner erledigt, eben gerade auch weil das nicht spurlos an ihr vorüber geht.

Von dem explosiven Rückblick zu Beginn über die Entwicklung von Eve, der Ausführung der Rachestory (altbekannt, fühlt sich hier aber auch nie so an) bis hin zu dem Finale, bei dem Eve im Prinzip gegen so gut wie alle Bewohner eines Dorfes kämpft, von dem ruhigeren Start hin zum überdrehten Wick-Style Finish, das ist stimmig, zu keiner Sekunde fad und nutzt die Settings so wie die Darsteller einfach perfekt aus.

Ana de Armas (Ghosted) als Eve ist eine Mischung aus stahlhart, charismatisch und verführerisch und sie überzeugt nicht nur bei der Action, sondern schaltet blitzschnell auf ihren menschlichen Modus um, wo ihre Augen einfach Wärme ausstrahlen. Sie als Zuschauer nicht unterstützen zu wollen, ist eigentlich unmöglich. Ansonsten erfreuen vor allem die wiederkehrenden Gesichter, neben Keanu Reeves vor allem Ian McShane als Winston.

Das ergibt in Summe einen Actionfilm, der vom SetUp, über die Schauplätze, die Interaktionen, die Martial Arts Sequenzen, die unterschiedlichsten Waffen bis hin zu den Darstellern für mich alles richtig gemacht hat. Das ist „Dauer-Action“, die niemals langweilig wird und ich mir gerne mehrmals ansehen möchte. Schade finde ich nicht, dass es nicht weiter geht (weil es so wie es ist stimmig abgeschlossen ist), sondern warum es nicht weiter geht (siehe oben genannte Gründe).

„Ballerina“ bekommt von mir 8,5/10 sich mit der nötigen Eleganz durch dieses blutige Ballett tanzende Empfehlungspunkte.

The post From the World of John Wick: Ballerina (Filmkritik) first appeared on Darkagent.]]>
http://darkagent.blogsit.net/2025/09/27/from-the-world-of-john-wick-ballerina-filmkritik/feed/ 0
Star Wars: Andor – Season 2 (Serienkritik) http://darkagent.blogsit.net/2025/09/25/star-wars-andor-season-2-serienkritik/ http://darkagent.blogsit.net/2025/09/25/star-wars-andor-season-2-serienkritik/#respond Thu, 25 Sep 2025 05:00:35 +0000 http://darkagent.blogsit.net/?p=38004 Cassian Andor (Diego Luna) hat sich der Rebellion angeschlossen. Aber das Imperium schläft nicht – es braucht ein seltenes Kristall, welches sich in der Erde eines abgelegenen, aber bekannten Planeten befindet, um etwas zu bauen was sich als die ultimative … Weiterlesen

The post Star Wars: Andor – Season 2 (Serienkritik) first appeared on Darkagent.]]>
Cassian Andor (Diego Luna) hat sich der Rebellion angeschlossen. Aber das Imperium schläft nicht – es braucht ein seltenes Kristall, welches sich in der Erde eines abgelegenen, aber bekannten Planeten befindet, um etwas zu bauen was sich als die ultimative Waffe herausstellen wird.

Nur – wie? Syril Karn (Kyle Soller) wird hingeschickt. Unter der Aufsicht von Dedra Meero (Denise Gough). Und das Imperium zieht die Schrauben langsam und sicher immer enger.

Luthen (Stellan Skarsgard) ist immer noch am Schmieden von Plänen und am Aufbauen des Widerstands. Aber auch für ihn wird es immer enger. Und als er entdeckt, was vor sich geht und was das Imperium plant wird es Zeit Stellung zu beziehen und die Rebellion darauf vorzubereiten, was da kommen wird.

Und ist die Rebellion bereit? Oder ist sie immer noch ein Haufen von Chaoten, die nichts auf die Reihe kriegen und für die „Rebellion“ nach Pubertät klingt anstatt Krieg und Blut und Opfer …

Ich glaube nicht, dass es möglich ist all die Handlungsstränge der zweiten Staffel von Andor in einer einzigen Review zusammenzufassen. Tatsächlich müsste man fast für jeden Charakter (oder jedes Charakterpaar) eine eigene Review schreiben, denn wer Staffel 1 kennt, der oder die weiß, dass oben eine ganze Menge an Figuren fehlen und – ja, die kommen auch wieder alle vor.

Aber nicht alle erleben das Ende der Staffel.

Zurück zur Kritik: Ich war etwas irritiert als die erste Folge der zweiten Staffel damit beginnt, dass Andor einen Tie-Figher-Prototypen stehlen muss und – dann passiert ganz viel unnötiger und schräger Slapstick. Ich dachte erst, ich bin in der falschen Serie gelandet. Aber nein. Das ist wirklich Andor. Na gut, dachte ich. Das wird dann jetzt wohl eher schräg werden.

Und die ersten drei Folgen sind schräg. Ich spoilere kurz: Andor kann den Tie-Fighter deshalb nur schwer fliegen, weil er falsche Infos über das Modell hatte, welches er stehlen sollte. Und auch die Übergabe klappt nicht, weil sein Rebellen-Kontakt von – Vorsicht! – Rebellen getötet wurde, weil sie ihm nicht geglaubt haben, dass er ein Rebell ist. Und noch mehr: Die Typen, die Andor empfangen und die sich als Rebellen bezeichnen sind dermaßen strunzdumm, dass ein Streit eskaliert und sie anfangen sich gegenseitig umzubringen. Und Andor ist mittendrin.

Und generell muss ich sagen: Die ersten drei Folgen … nun, die wirken erst einmal deplatziert. Aber bei Folge vier habe ich dann kapiert, was hier los ist. Wir befinden uns 4 Jahre vor der Schlacht um Yavin, also „Star Wars: A New Hope„. Und jeweils drei Folgen umfassen ein Jahr. Dann springen wir ein Jahr nach vorne.

Und bis zum Ende sind wir dann an dem Punkt an dem die Rebellion eine Einheit ist, sich organisieren kann und an dem Dinge, wie in den ersten Folgen nicht mehr passieren würden. Wir sehen hier also anhand von jeweils drei Folgen pro Jahr, wie sich die Rebellion entwickelt und nach und nach wirklich eine Bedrohung für das Imperium wird.

Und diese Geschichte erleben wir durch die Augen der Figuren, die wir in Staffel 1 kennengelernt haben.

Und wie wir sie erleben.

Die Show ist dermaßen dicht mit Geschichten und Spannungsaufbau, dass wichtige Elemente der Geschichte nur angedeutet und nicht mal gezeigt werden, weil wir ohnehin wissen, was das bedeutet. Wenn zum Beispiel ein bestimmter Charakter, den wir aus Staffel 1 kennen, einen anderen Charakter als Chaffeur verkleidet in seinen „Wagen“ begleitet und dann mit einem vielsagenden Blick losfährt, während wir eine bestimmte Musik hören … nun, dann wissen wir, was mit der Person passieren wird.

Ich fand die ersten drei Folgen unterhaltsam, aber nicht so richtig großartig. Aber Folgen 4 bis 6 sind super (wenn auch teilweise etwas lang in bestimmten Momenten), und Folgen 7 bis 9 sind … hammerhart, hochdramatisch und – vor allem aufgrund des Aufbaus in den ersten sechs Folgen – der Grund, warum viele behaupten, dass wir nie wieder „so gutes Star Wars bekommen werden.“

Weil wir hier sehen, wie die Mechanismen des Imperiums arbeiten. Wie sie funktionieren. Wir sehen hinter die Systeme von Propagande, Betrug und einer absolut grausamen Falle, die unausweichlich zuschnappt. Wir sehen die Maschine des Bösen wie sie in ihrer Hochzeit absolut effizient und effektiv löuft. Und es ist schockierend.

Das Geniale daran ist, dass wir eine Figur – sorry, Spoiler – haben, die absolut an das Imperium glaubt, in diese Pläne/Falle aber nicht eingeweiht wurde und dann genau wie die Bewohner:innen des Planeten völlig aus dem Nichts mit dem konfrontiert wird, was das Imperium ohnehin von Anfang an geplant hatte. Das waren Hammerszenen und unglaublich großartig gespielt und inszeniert. Einfach … wow. Ich weiß gar nicht, was ich schreiben soll. Das müsst ihr einfach gesehen haben.

Aber das funktionert eben nur, weil wir die Figuren aus Staffel 1 kennen und außerdem durch den Aufbau aus den ersten sechs Folgen. Hier hat alles seinen Plan und seinen Platz und wenn man dann zurückdenkt wie welche Figuren wo in Stellung gebracht wurden, dann passt da einfach alles zusammen. Und ja, Respekt an die Macher:innen und Autor:innen. Wahnsinn.

Die letzten drei Folgen können nicht ganz mithalten, gehen durch den Tod eines wichtigen Charakters, der Entdeckung, warum das oben erwähnte Material so wichtig ist und was zum Kuckuck Andor und seine Mithäftlinge in Staffel 1 eigentlich im Gefängnis gebaut haben, sowie die daraus resultierende Konfrontation zwischen zwei Personen, auf die Zuseher:innen wirklich lange gewartet haben, aber trotzdem unter die Haut.

Und es gibt eine ganze Folge, die sich um zwei der Hauptfiguren dreht und die auf zwei Zeitebenen spielt. Die aktuelle Zeit ist eigentlich „nur“ der Weg in ein Krankenhaus bis zu einem Zimmer und wieder raus, aber – Hölle, ist das spannend gemacht. Und die Rückblenden bringen uns die Figuren wirklich näher. Toll geschnitten und gespielt. Hammer. Wirklich.

Die letzte Folge endet damit, dass Andor in ein Raumschiff steigt und einen Informanten treffen soll – und endet damit quasi einen Shuttleflug vor „Rogue One„. Und ja, jetzt, wo ich Andor gesehen habe, da dachte ich mir bei Rogue One (sozusagen die dritte Staffel von Andor in Filmform), dass ich gern Andor als Hauptfigur gehabt hätte. Und einige der Gespräche in „Rogue One“ haben jetzt mehr, viel mehr Gewicht als ohne der Serie „Andor“. Gänsehaut. Erneut.

Kurz gefasst: „Andor“ ist DIE Star Wars-Serie, von der ich nicht wusste, das sich sie brauchte, aber froh bin, das sich sie gesehen habe. Serien können nicht viel besser werden als das hier.

„Andor – Staffel 2“ bekommt 9 von 10, quasi alles richtig machende, Punkte.

The post Star Wars: Andor – Season 2 (Serienkritik) first appeared on Darkagent.]]>
http://darkagent.blogsit.net/2025/09/25/star-wars-andor-season-2-serienkritik/feed/ 0
Red Sonja (2025 Filmkritik) http://darkagent.blogsit.net/2025/09/23/red-sonja-2025-filmkritik/ http://darkagent.blogsit.net/2025/09/23/red-sonja-2025-filmkritik/#respond Tue, 23 Sep 2025 05:00:38 +0000 http://darkagent.blogsit.net/?p=38046 Als sie noch ein kleines Kind war, haben Barbaren ihr Dorf angegriffen und die meisten Einwohner ihres Dorfes umgebracht. Sonja (Matilda Lutz) konnte damals fliehen und lebt seitdem mit ihrem treuen Pferd in den Wäldern. Als Söldner in den Wald … Weiterlesen

The post Red Sonja (2025 Filmkritik) first appeared on Darkagent.]]>
Als sie noch ein kleines Kind war, haben Barbaren ihr Dorf angegriffen und die meisten Einwohner ihres Dorfes umgebracht. Sonja (Matilda Lutz) konnte damals fliehen und lebt seitdem mit ihrem treuen Pferd in den Wäldern. Als Söldner in den Wald eindringen und unschuldige Tiere töten, macht sie sich an die Verfolgung.

Sie erfährt, dass die Soldaten exotische Tiere einfangen, um sie in der Arena für ihren Herrscher Draygan (Robert Sheehan) gegen seine gefangenen Feinde antreten zu lassen. Daraufhin will sich Sonja sofort an die Befreiung der Kreaturen machen, landet aber durch die feindliche Übermacht kurz danach selbst in der Arena…

Nachdem ersten Red Sonja Film mit Brigitte Nielsen aus dem Jahr 1985, gab es jahrelang Pläne für einen weiteren Teil. Verschiedne Regisseure (u.a. Robert Rodriguez und Bryan Singer) wurden mit dem Projekt in Verbindung gebracht und auch die Idee es als Fortsetzung für das Conan the Barbarian Remake aus dem Jahr 2011 zu planen, wurde verfolgt und nach dessen Flop wieder verworfen. Nach all den Jahren war es dann schließlich M.J. Bassett (Rogue), die auf dem Regiestuhl Platz nehmen durfte.

Ich beantworte gleich zu Beginn nicht die „hat sich das lange Warten gelohnt“ Frage sondern stelle lieber eine andere: wie viele Projekte mit derart vielen Problemen im Vorfeld und einer Planung über Jahrzehnte, sind am Ende wirklich gut geworden? Richtig, spontan fällt mir da auch keines ein. Wollt ihr auch noch wissen, wer maßgeblich am Drehbuch beteiligt war? Das wäre Tasha Huo, die zuvor „großartige“ Dinge wie The Witcher Blood Origins und Tomb Raider: The Legend of Lara Croft geschrieben hat.

Wie man bereits erwarten konnte, ist Red Sonja purer Trash und in den besten Momenten einfach herrlich unfreiwillig komisch. Bevor ich ein paar Beispiele gebe muss ich noch festhalten, dass Matilda Lutz (Zone 414) nichts dafür kann. Ihr Schauspiel wirkt pur und verletzlich in ruhigen Momenten und von ihren Muskeln her und ihren Blicken und Bewegungen, macht sie auch in den Action-Momenten eine gute Figur. Ein reiner Zusammenschnitt nur ihrer Szenen, wäre (nicht nur optisch) ein besserer Film.

Am Witzigsten finde ich die Pseudo-Auflehnung gegen den sogenannten Male Gaze, der auch in Interviews thematisiert wurde. Zuerst trägt sie den klassischen Kettenbikini als Zeichen der Unterdrückung des Patriarchats, dann verlangt sie „eine echte Rüstung“ und die bleibt an den selben Orten angreifbar – kurzer Rock plus bauchfrei – aber laut Lutz Aussagen „now she owns it“. Hmm, das lass ich mal einfach so stehen.

Dann wären da die Schauplätze, von denen ausnahmslos alle wie Settings wirken, also wie extra geschaffen für den Film und keine echten Locations. Nicht mal der Wald wirkt richtig echt. Die Kostüme schwanken ebenso zwischen vielleicht glaubhaft und Laientheater hin und her. Das World Building ist quasi nicht existent, z.b. die Affenmenschen gibt es hier einfach ohne Hintergründe, genau wie andere Fabelwesen wie den Cyclops, der wegen dem geringen Budget schnell wieder flüchten darf.

Es gibt zusätzlich gleich zwei grundlegende Probleme mit dem Bösewicht. Robert Sheehan (Mortal Engines) als Draygan ist das größte „Manbaby“ seit Kylo Ren. Ein Weichei mit dem Charisma eines Lamas (also einem Außenseiter-Lama, nicht einem, dass innerhalb einer Gruppe funktionieren würde) und der soll der mächtigste Anführer weit und breit sein und zwar aus eigener Kraft? Ja, seine Macht kommt von der Wissenschaft, aber das glaubt man ihm ebenso wenig.

Der Endkampf bleibt Sonja und uns verwehrt und dann kommt ein weiteres aktuelles Hollywood-Problem hinzu: der Böse darf nicht einfach böse sein. Wäre er doch als Kind nicht entführt worden, wäre er doch besser beschützt worden, alles ist grau, unverdiente weil keine Reue zeigende Wiedergutmachung und Vergebung stehen im Raum, aber natürlich erst beim Finale aus dem Nichts und ohne vorherigen Aufbau. Das ist keine Vielschichtigkeit sondern eher eine Indoktrination von Menschen, dass sie Verbrecher/Verbrechen, auch im echten Leben nicht schlimm finden (siehe aktuell in Amerika das Feiern eines Attentats).

Teils doofe Dialoge wie „ich trage ein Holzschwert“ und die Antwort „dann hoffen wir, dass dein Gegner kein Biber ist“ (ja, das ist fast wörtlich der geistreiche Dialog) tragen zusätzlich dazu bei, dass sämtliche Ansätze auf ernsthafte Unterhaltung, im Keim erstickt werden. Die Kampfkunst der Heldin, kommt nebenbei aus dem Nichts also ohne Trainings-Montage. Der Großteil der Schande hier geht aber ziemlich klar vom unüberlegten Drehbuch aus, denn gute Leute, hält auch wenig Budget nicht auf. Ein Film der Marke: sollte man gesehen haben, damit man glauben kann, dass so etwas im Jahr 2025 veröffentlicht wird.

„Red Sonja“ bekommt von mir 4/10, das Kunststück den Girlboss im Film als das geringste Problem porträtierende und als Zuschauer erlebende Empfehlungspunkte.

The post Red Sonja (2025 Filmkritik) first appeared on Darkagent.]]>
http://darkagent.blogsit.net/2025/09/23/red-sonja-2025-filmkritik/feed/ 0