P5,5 | Darkagent http://darkagent.blogsit.net We love being entertained! Mon, 11 Dec 2023 07:05:27 +0000 de-DE hourly 1 https://wordpress.org/?v=6.4.4 I Am Rage (Filmkritik) http://darkagent.blogsit.net/2023/12/12/i-am-rage-filmkritik/ http://darkagent.blogsit.net/2023/12/12/i-am-rage-filmkritik/#respond Tue, 12 Dec 2023 05:00:13 +0000 http://darkagent.blogsit.net/?p=36105 Erin (Hannaj Bang Bendz) ist nervös, immerhin will ihr Freund sie zu sich mit nach Hause nehmen und seinen Eltern vorstellen. Das ist insofern ziemlich fordernd für sie, denn aus sehr ungewöhnlichen Gründen muss Erin oft Medikamente nehmen: Sie wurde … Weiterlesen

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Erin (Hannaj Bang Bendz) ist nervös, immerhin will ihr Freund sie zu sich mit nach Hause nehmen und seinen Eltern vorstellen. Das ist insofern ziemlich fordernd für sie, denn aus sehr ungewöhnlichen Gründen muss Erin oft Medikamente nehmen: Sie wurde als vierjähriges Kind entführt und fast 17 Jahre lang gefoltert und missbraucht. Deshalb die Tabletten. Diese Erfahrung hat sie auch körperlich verändert, denn die permanente Anspannung hat dazu geführt, dass ihr Körper eine Menge an Adrenalin produziert die für andere Menschen tödlich wäre. Deshalb auch die Medikamente, die sie einnimmt, damit sie ruhig bleibt.

Dumm nur, dass sich die Familie ihres Freundes (sie sind verlobt!) sich als ziemlich schräg herausstellt. Noch schräger sogar als die erste Begegnung scheinen lässt, denn die Familie ist Teil eines alten Kults, welcher als Ziel hat durch das Trinken von Blut länger zu leben. Dazu muss das Blut rein sein und unter Schmerzen vom Opfer abgezapft werden.

Nur hat diese Familie nicht damit gerechnet, dass einerseits Erins Blut ein ganz besonderes Blut ist und andererseits haben sie keine Ahnung, wen sie sich da mit Erin ins Haus geholt haben. Denn diese ist alles andere als ein leichtes Opfer …

Über diesen Film bin ich gestolpert, weil mir YouTube den Trailer nach irgendeinem „Pitch Meeting“ (wer das nicht kennt: unbedingt ansehen!) gezeigt hat und ich mir dachte, dass das ganz okay aussieht. Und das trifft es dann auch. In keiner Welt ist „I Am Rage“ ein guter Film oder ein Film, der im Kopf hängen bleibt. Es ist aber auch kein richtig schlechter Film. Es ist eher so ein Film bei dem man sich ärgert, dass es nicht eine Spur besser ging, denn man sieht, dass alle Involvierten mit vollem Einsatz bei der Sache sind.

Die Story ist altbekannt: Abgelegenes Haus. Jagd auf Menschen. Reiche kaufen Blut und/oder Beute. Familie macht das seit Jahren. Die feschen Buben bringen Mädels heim. Die Show wird allerdings von der Tochter gesteuert. Und – Überraschung – eines Tages sucht sich die Familie die falschen Opfer aus. Punktum. Nichts davon neu.

Neu ist die Idee mit der Wut, die Erin in sich herumträgt und die sich immer wieder kurz nach draußen kämpft. Zum Beispiel gibt es eine Szene in welcher ihr ein Streich gespielt wird und Sarah (Antonia Whillans) sich tot stellt, Erin hingeht, sich besorgt über sie beugt und Sarah die Augen aufreisst und „Buh!“ ruft. Was bei Erin als Reaktion hervorruft, dass sie ihr mit voller Faust eine reindonnert, noch bevor sie weiß, was sie eigentlich macht. Solche Szenen sind super, lustig und haben mir gefallen. Wie generell der Film eine ziemlich lange Zeit richtig Spaß macht. Vor allem die ganzen Andeutungen auf Erins Vergangenheit und was das für sie, ihr Leben und die Wut in ihr bedeutet.

Mit dieser Vorahnung bzw. diesem Hintergrundwissen kommen ein paar recht spannende Momente zusammen, die man freilich in ähnlicher Form auch schon kennt. Aber sie funktionieren auch hier: Erin, festgebunden am Sessel, blickt in die Runde und sagt knochentrocken: „I will kill you all“ „Is that a threat?“ „No. It’s a fact.“ Das hat fast was von Bruce Willis in seinen besten Tagen. Und man glaubt ihr auch. Zumindest so lange es bei Andeutungen und Androhungen bleibt.

Leider kippt der Film dann relativ rasch oder besser: Wird seinen eigenen Andeutungen nicht gerecht, als dann die Action losgeht. Alles ist auf ein hartes, brutales und kaltes Action-Finale hin ausgelegt, welches dann nie kommt. Also, doch, ja, es kommt. Es passiert genau das, was wir wissen, dass passieren wird. Nur ist es … handzahm. Dabei meine ich noch nicht einmal die Dinge die passieren, die sind teilweise schon cool bzw. hätten sie cool sein können, wenn man sie besser gemacht hätte. Wenn es dann nämlich um glaubwürdige Kämpfe geht, dann stürzt der Film unweigerlich ab.

Das ist insofern schade, weil man permanent an der Grenze zum „guten Film“ dahinpendelt und immerzu in Sichtweite ist, wie gut der Film hätte werden können und in ein paar ganz seltenen Momenten, da ist er es auch. Zum Beispiel beim Zweikampf von Erin mit dem Bruder ihres Freundes an dessen Ende sie mit den Worten „I never did like you“ einen Spint auf seinen Kopf krachen lässt. Oder noch später als die Mutter der Familie vor Erin steht und sich offensichtlich rausreden will. Nur das Erin das nicht interessiert und sie die Mutter ohne großes Drama über den Haufen schießt. Mehrmals. Das sind Momente, die man emotional versteht, die man kommen sieht und die man sich sogar bis zu einem gewissen Grad wünscht. Und diese beiden hier sind sogar gut gemacht.

Wäre der Rest der Action nur nicht so … drucklos. Der Schnitt – in allen anderen Belangen wirklich gut geraten – lässt speziell bei diesen Szenen leider zu wünschen übrig. Ich weiß, fehlendes Martial Arts-Können kann auch der beste Schnitt nicht verdecken und da sind schon ganz andere Kaliber dran gescheitert. Ich werde allerdings den Verdacht nicht los, dass, wenn man hier und da eine Sekunde oder ein paar Frames früher geschnitten und ein paar coolere Soundeffekte draufgeklatscht hätte, die Sache durchaus besser rübergekommen wäre.

Wie dem auch sei: Das sind viele „Was wäre, wenn“s. Ich finde es halt schade, weil da ein an sich guter Film drunter wäre und einfach so viel stimmt, dass man an dieser letzten Hürden scheitern muss. Schauspielerisch gibt es hier nämlich nichts zu bekritteln (Antonia Whillans ist super!) und auch der Rest ist technisch wirklich gut dabei. Das Drehbuch wäre auch an sich okay (wenn auch nicht neu). Marta Svetek (primär Synchronsprecherin) als Margret ist angenehm abgehoben und man glaubt ihr, dass sie irre ist. Die Dialoge sind positiv-schlecht, in dem Sinn, dass sie nicht gut sind, aber für diese Art von Film quasi perfekt. Und Hannaj Bang Bendz ist wirklich gut in der Rolle. Ob es nun die Blicke sind, ihre Körperhaltung oder – nochmals, weil es so ist – ihre Blicke. Das passt schon alles. Nur halt bei den Kämpfen, da passt es dann nicht mehr. Das tut mir insofern doppelt leid, weil die gute Dame, also sie Schauspielerin, sympathisch wirkt und sie im echten Leben übrigens einen Kurzfilm mit dem Titel „Salvaje“ geschrieben, produziert, gedreht und geschnitten hat, der – Nerds, seid jetzt stark! – von X-23 handelt, die sie natürlich selbst spielt (was ich mir gut vorstellen kann). Genau. Wenn das mal nicht per se sympathisch macht, was denn dann? Da steckt Herzblut drin, sowas macht man nicht aus Kalkül.

Deshalb: Schade, wirklich schade, denn wer so lange so kompetent auf ein Finale zusteuert, welches den ganzen Film lang aufgebaut wird, der oder die sollte dann auch liefern können. Hit and miss, wie man so schön sagt. Übrigens finde ich den Titel „I Am Rage“ richtig cool.

„I Am Rage“ bekommt 5,5 von 10 möglichen, leider beim für diese Art Film am wichtigsten Punkt – nämlich der Action im Finale – scheiternde, Punkte.

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Citadel – Staffel 1 (Serienkritik) http://darkagent.blogsit.net/2023/07/13/citadel-staffel-1-serienkritik/ http://darkagent.blogsit.net/2023/07/13/citadel-staffel-1-serienkritik/#respond Thu, 13 Jul 2023 06:00:19 +0000 http://darkagent.blogsit.net/?p=35593 Citadel „war“ eine globale Spionageagentur, die außerhalb der Regeln bekannter Organisationen wie etwa der CIA oder NSA agiert. Viele Jahre zogen sie so im Hintergrund die Fäden und haben zahlreiche Katastrophen verhindert. Eines Tages wurden sie jedoch verraten, offensichtlich von … Weiterlesen

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Citadel „war“ eine globale Spionageagentur, die außerhalb der Regeln bekannter Organisationen wie etwa der CIA oder NSA agiert. Viele Jahre zogen sie so im Hintergrund die Fäden und haben zahlreiche Katastrophen verhindert. Eines Tages wurden sie jedoch verraten, offensichtlich von einem Unbekannten aus den eigenen Reihen. Die meisten Agenten starben durch die Hand des Verbrecher-Syndikats Manticore.

Den restlichen Agenten wurde von Citadel selbst aus Sicherheitsgründen mittels implantierten Chip, das Gedächtnis gelöscht. Acht Jahre schon lebt Mason Kane (Richard Madden) nun als Kyle mit seiner Frau Abby (Ashleigh Cummings) und der gemeinsamem Tochter zusammen, ohne sich an seine Zeit als Agent zu erinnern. Als eines Tages jedoch der Hacker von Citadel namens Bernard (Stanley Tucci) auf ihn aufmerksam wird, ist es mit dem ruhigen Leben schlagartig vorbei…

Citadel läuft seit April 2023 auf Amazon Prime und da die sechs Folgen der ersten Staffel circa 300 Millionen Dollar gekostet haben, handelt es sich um eine der teuersten Serien aller Zeiten. Die ganze Sache soll zu einem „Spy-Verse“ ausgebaut werden, mit Spin-Off Serien in verschiedenen Sprachen, die in Mexiko, Indien und Spanien spielen soll, wobei es 2024 mit der italienischen Variante namens „Citadel:Diana“ weitergehen soll. Staffel 2 des Originals ist ebenso schon genehmigt, hier wird dann Joe Russo bei allen Folgen Regie führen, nachdem er und sein Bruder Antony bei Staffel 1 nur als Produzenten agiert haben.

Viel Geld in etwas zu investieren, macht noch keine gute Serie aus, das ist keine neue Weisheit. Ich habe hier aber weniger das Problem, dass die Story unter dem Bombast erstickt worden wäre. Viel mehr will die Serie mit ihren zahlreichen Rückblicken und Twists cleverer sein, als sie ist. Noch schlimmer ist die Tatsache, dass die Erzähl-Geschwindigkeit extrem ins Stottern gerät und so die Spannung deutlich leidet.

Das wiederum liegt auch an den Figuren, von denen man (beinahe) keine so richtig mag. Die wahre Hauptfigur ist ja der von Richard Madden (Eternals) gespielte Mason, auch wenn hier die Trailer eine gewisse Zweiteilung des Haupt-Fokus suggerieren. Warum er als Identifikationsfigur fungiert, ist mittels Spoiler schnell erklärt, er leidet nämlich fast die ganze erste Staffel unter Gedächtnisverlust.

Deshalb lernen wir Zuschauer mit bzw. über ihn alle beteiligten Mitspieler/Organisationen auf beiden Seiten kennen. Dass sich da dann ein Twist am Ende wie ein Verrat anfühlt, ist sicherlich bewusst (die Schreiber sind eben „clever“), es führt jedoch dazu, dass dir auch die letzte Figur irgendwie egal wird. Priyanka Chopra Jonas (Quantico) als Nadia ist schon tough und schön anzusehen und Stanley Tucci (Jolt) auf eine verschmitzte Art und Weise arrogant, aber richtig mögen tut man sie nicht.

Einzig Ashleigh Cummings (Hounds of Love) als Abby mochte ich, doch sie hat leider viel zu wenig zu tun und der Rückblick der sie beleuchtet ist auch der einzige, von dem ich gerne mehr gesehen hätte. Nächstes Thema ist die Action. Besonders wenn man gerade Filme wie Extraction 2 gesehen und gefeiert hat so wie ich, dann ist die Action hier einfach beliebig, involviert nicht und lässt kalt. Passt zum Mega-Budget, schaut gut aus, aber nicht mehr.

Was das World-Building anbelangt, weil dies ja ein Franchise werden wird, nun da gibt es auf Grund der Charaktere auch das selbe Problem wie mit den Figuren, warum sollte mich das hier interessieren, wenn ich Niemanden vertrauen kann? Man kann durchaus in Staffel 2 Geheimnis auf Geheimnis stapeln und das dann unheimlich schlau weil undurchschaubar und irreführend finden, aber dann muss es auch einen Grund geben, warum ich meine Emotionen hier hinein lege.

Voriges Jahr ging es mir bei Amazon Prime mit The Terminal List ähnlich, doch bei Citadel fallen alle negativen Punkte noch mehr auf. Die Darsteller sind schon richtig gut, ebenso sind die Locations gut gewählt und abwechslungsreich und die Ausstattung ist großartig, aber all der Wirbel kann eben nicht darüber hinwegtäuschen, dass es hier nichts Greifbares gibt, an das ich meine Gefühle binden könnte, weswegen eben alles eher kalt lässt. Es gibt also wohl neben heißen Spionen auch ziemlich eiskalte…

„Citadel“ bekommt von mir 5,5/10 das Kartenhaus selbst zu Fall bringende Empfehlungspunkte.

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Scream 3 (Filmkritik) http://darkagent.blogsit.net/2023/07/06/scream-3-filmkritik/ http://darkagent.blogsit.net/2023/07/06/scream-3-filmkritik/#respond Thu, 06 Jul 2023 05:00:45 +0000 http://darkagent.blogsit.net/?p=35469 Sidney (Neve Campbell) hat sich zurückgezogen und abgeschottet und arbeitet als Beraterin für Frauen. In Isolation. Währenddessen wird in Hollywood gerade der dritte Teil der Stab-Reihe gedreht, die ja die Ereignisse in Woodsboro als Grundlage hatten. Nur gibt es ein … Weiterlesen

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Sidney (Neve Campbell) hat sich zurückgezogen und abgeschottet und arbeitet als Beraterin für Frauen. In Isolation. Währenddessen wird in Hollywood gerade der dritte Teil der Stab-Reihe gedreht, die ja die Ereignisse in Woodsboro als Grundlage hatten. Nur gibt es ein „kleines“ Problem: Jemand bringt nach und nach die Schauspieler:innen des Films um und zwar in der Reihenfolge des Drehbuchs. Dumm nur, dass davon mehrere Versionen existieren und so nicht klar ist, wer der nächste auf der Liste ist.

Dewey (David Arquette) und Gale Weathers (Courtney Cox) allerdings, die wollen die Sache nicht auf sich beruhen lassen und fahren hin. Sie recherchieren und finden auch diverse Spuren, aber alles läuft anders, als zuerst gedacht …

Und dann kam der dritte Teil und irgendwie war alles anders. Soweit bekannt, war Wes Craven abgeneigt den Film zu machen, aber er hat einen Deal ausgehandelt, dass er einen netten anderen Film drehen darf, wenn er zuvor einen dritten Scream liefert. Also, der Film ist nicht gerade eine Herzenssache. Das kann man, denke ich, so sagen.

Dazu kommt, dass Kevin Williamson, der die ersten beiden Teile verfasst hat, bereits an „Tötet Mrs. Tingle“ arbeitete (Drehbuch und Regie) und gerade mal Zeit für eine Drehbuchoutline hatte. Tatsächlich weiß ich nicht, ob der Film, den Williamson geschrieben hätte, so viel besser geworden wäre. Was ich aber weiß, ist, das Ehren Kruger, der die Drehbuchpflichten übernommen hat, auch nicht gerade geliefert hat. Und das, obwohl er kurz davor das Drehbuch zu „Arlington Road“ geschrieben hat (grandios!). Aber „Scream 3“ war wohl der Anfang vom Ende, denn danach folgten Drehbücher zu „Transformers 2“ und „Transformers 3“ und dem schlimmen „Transformers 4„. Und – oh -„Ghost In The Shell“ (mit Scarlett Johansson).

Wie dem auch sei, der Film bietet ein paar frische Ansätze: Der Ort ist neu, der Fokus ist weg von Sidney und auf Dewey und Gale (was jetzt nicht unbedingt die beste Idee war. Lag aber wohl daran, dass Neve Campbell bereits durch die ersten beiden Teile ein Star war und andere Drehverpflichtungen hatte). Die Meta-Ebene ist immer noch da und präsenter als zuvor, allein schon durch das Film-im-Film-Setting bieten sich ja viele Möglichkeiten. Dann gibt es einige Cameo-Auftritte und Gaststars kommen auch nicht wenige vor.

Es ist also mehr ein Spielchen, von wegen, wen können wir alle vor die Kamera zerren und was wäre witzig bzw. wer wäre witzig zu sehen. Ich mache jetzt keine Spoiler, aber da gibt es schon ein paar witzige und nette Ideen. Und das ist auch das Problem: Bei diesem Teil hier hatte ich das Gefühl, dass man vergessen hat, einen Horrorfilm machen zu wollen und stattdessen einfach wirklich alles durch den Kakao gezogen hat, was geht. Sicher, es gibt ein paar spannende Momente, aber in Summe ist das alles irgendwie … schräg.

Was ich allerdings damals (ich habe den Film in einer Scream-Night im Kino gesehen, alle drei Filme hintereinander. Und was am meisten hängen blieb: Sie haben vor jedem Film die gleiche Werbung und den gleichen Trailer gebracht. Nämlich den von „Frequency“ mit Dennis Quaid) übersehen hatte oder vielleicht war ich einfach noch nicht sensibel genug, denn die größte Satire ist das Folgende: Der Film thematisiert die sexuellen Übergriffe in Hollywood, das Ausnutzen von sexuellen Gefälligkeiten gegen Rollen und die klare Machtdominanz der „alten weißen Männer“. Was die Satire dabei sein soll? Nun, der Film wurde von Harvey Weinstein produziert. Ich weiß jetzt nicht, ob also Satire das richtige Wort ist, aber es ist zumindest Ironie.

Jedenfalls ist es bis dato (und es gibt immerhin bereits sechs Teile) der Film, der sich am wenigsten wie „Scream“ anfühlt, sondern nur wie die Kopie eines Scream-Films, bei dem die Macher:innen sich nicht ganz sicher waren, wie denn nun der Tonfall sein soll und wie das jetzt so richtig funktionieren soll.

Alles in allem ist es jetzt per se kein schlechter Film, es ist nur ein schlechter „Scream“-Film. Und wenn ich jetzt all die an den Haaren herbeigezogenen Story-Twists anführen würde, dann würde ihr euch an den Kopf greifen. Angeblich ist es ja so, dass zuerst ein ganz anderes Grundgerüst gepitcht wurde, aber dann kam das „Columbine“-Massaker und deshalb musste man vom ursprünglichen (erneut Woodsboro, erneute Student:innen, erneut Massaker unter ebendiesen) Vorhaben so weit wie möglich abrücken.

So gesehen ist das Ergebnis überraschend passabel, aber ich bleibe dabei: So richtig zünden mag das nicht. Auch, das Neve Campbell erst in der zweiten Hälfte auftaucht und dann noch dazu nicht so richtig Laune hat, ist nochmal ein anderes Thema.

„Scream 3“ bekommt von mir 5,5 von 10 möglichen, den Tiefpunkt der ersten Trilogie darstellende, Punkte.

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The Mother (Filmkritik) http://darkagent.blogsit.net/2023/05/23/the-mother-filmkritik/ http://darkagent.blogsit.net/2023/05/23/the-mother-filmkritik/#respond Tue, 23 May 2023 05:00:42 +0000 http://darkagent.blogsit.net/?p=35477 Bald wird eine hochschwangere Dame (Jennifer Lopez) Mutter werden, doch dafür muss sie erst in ein Zeugen-Schutzprogramm, sonst werden weder sie noch ihr Baby, die Geburt erleben. Sie hat sich nämlich mit gefährlichen Männern eingelassen und wie zu erwarten war … Weiterlesen

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Bald wird eine hochschwangere Dame (Jennifer Lopez) Mutter werden, doch dafür muss sie erst in ein Zeugen-Schutzprogramm, sonst werden weder sie noch ihr Baby, die Geburt erleben. Sie hat sich nämlich mit gefährlichen Männern eingelassen und wie zu erwarten war steht Adrian (Joseph Fiennes) auch schon vor ihr, die meisten anwesenden Männer des FBI sind tot und auch sie entkommt nur knapp.

Um sie vor der Gefahr zu schützen, gibt sie ihre kurz darauf zur Welt kommende Tochter zur Adoption frei. Sie taucht danach unter und verhandelt mit FBI-Mann Cruise (Omari Hardwick), dass er sie über ihr Befinden auf dem Laufenden hält und sie kontaktiert, sollte es Probleme geben. 12 Jahre später bekommt sie einen Brief, obwohl es noch nicht die Zeit für aktuelle Geburtstagsfotos ihrer Tochter Zoe (Lucy Paez) ist…

Der neue, für Netflix produzierte Jennifer Lopez Film, der rechtzeitig zu Muttertag auf dem Streaming-Dienst erschienen ist, ist vor allem dazu da, die Hauptdarstellerin als Action-Heldin zu etablieren. Geeinigt hat man sich dabei mit Lopez auch darauf, dass möglichst viele Frauen in unterschiedlichen Rollen, an der Produktion beteiligt sind. So stammt das Drehbuch großteils von Damen und Regie führte Niki Caro (Mulan). Dass die Gegner böse weiße Männer sind und die guten Männer höchstens in unterstützender Form vorkommen, versteht sich dabei natürlich von selbst.

Das ist aber nicht das eigentliche Problem, aber ich fange mit dem Positiven an. Jennifer Lopez (Shotgun Wedding) füllt die Rolle der Mutter, die ihr Kind ungewollt hergeben musste, mit voller Leidenschaft aus. Dabei bekommt sie sowohl die emotionalen Seiten hin als auch die physische Komponente. Vor allem die Interaktion mit der von Lucy Paez gespielten Tochter ist spannend, weil da so viele unterschiedliche Gefühls-Ebenen spürbar sind (und Paez sollte man sich merken, die Kleine hat es drauf).

Was nicht etabliert wird, sind sämtliche anderen Figuren. Joseph Fiennes (Hercules) als Hauptbedrohung Adrian ist eine reine Schablone und völlig austauschbar ebenso wie der von Gael García Bernal (Old) gespielte, zweite Gegenspieler Hector, dessen Können fast schon in krimineller Weise nicht genutzt wird. Omari Hardwick (Army of the Dead) als FBI-Agent hätte eine gewisse Tiefe, doch er ist eben nur der Sidekick, den Lopez sogar als Hochschwangere noch retten muss.

Dann wäre da die Action, die zwischen langweilig und generisch hin und her schwankt. Ja, es gibt auch Highlights, wie etwa die Szene wo Lopez das Gebäude infiltriert um ihre Tochter zu retten oder die beiden Unfälle, wo Mensch auf Auto bzw. Auto auf Auto trifft und Zeitlupen zum Einsatz kommen, das sieht schon gut aus. In Summe hat man aber alles wo anders schon besser und intensiver gesehen, vor allem der finale Kampf ist schwach geworden.

Was hinzu kommt ist ein Problem mit der Geschwindigkeit in Form eines Stillstandes. Der Film dauert ja circa zwei Stunden und nach der Hälfte gibt es einen Rückzug von Mutter und Tochter, ein sich kennen lernen und gemeinsam trainieren. Kann man schon bringen so und ist von den Gefühlen auch interessanter als alle Action-Momente zusammen, aber dennoch ist es eine gewisser Totalstop des Erzähl-Flusses.

Der Metapher mit der Wolfsmutter und was sie alles tun wird/würde, um ihre Jungen zu beschützen, wird auch etwas überstrapaziert. Der Wechsel der Schauplätze ist dafür sehr gelungen, von schwül und aufgehitzt bis zum eiskalten Finale im Schnee. Besonders eine Sequenz ganz am Anfang ist dann doch einigermaßen unerwartet und auch unangenehm, doch insgesamt weiß man einfach genau was passiert, wer stirbt oder gesagt werden wird („du bist das einzig Gute, dass ich in meinem Leben richtig gemacht habe“…schon mal gehört den Satz?).

Ging es darum Jennifer Lopez außerhalb von romantischen Komödien im Action-Genre zu etablieren, dann ist die Sache schon gelungen. Die erst 14 jährige Lucy Paez hat auch das Zeug, mal starke Rollen abzustauben. Egal ob es nun eine Agenda, verschenkte Möglichkeiten oder einfach nur das mangelnde Action-Talent der Regisseurin ist (bei Mulan lief das auch nicht so optimal), in Summe ist das Ganze einfach gut gemacht, etabliert die Liebe/den Kampfgeist einer Mutter nicht wirklich als unaufhaltsame Macht.

„The Mother“ bekommt von mir 5,5/10 für das Wohl der eigenen Tochter, alles andere in den Hintergrund drängende Empfehlungspunkte.

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The Pope’s Exorcist (Filmkritik) http://darkagent.blogsit.net/2023/05/16/the-popes-exorcist-filmkritik/ http://darkagent.blogsit.net/2023/05/16/the-popes-exorcist-filmkritik/#respond Tue, 16 May 2023 06:00:43 +0000 http://darkagent.blogsit.net/?p=35459 Im Jahr 1987 wird Pater Gabriel Amorth (Russell Crowe) zum Papst (Franco Nero) zitiert. Amorth ist Exorzist und seine Erfolge sprechen für ihn, weswegen das Oberhaupt der Kirche, immer wieder gerne auf seine Dienste zurück greift. Aktuell schickt ihn der … Weiterlesen

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Im Jahr 1987 wird Pater Gabriel Amorth (Russell Crowe) zum Papst (Franco Nero) zitiert. Amorth ist Exorzist und seine Erfolge sprechen für ihn, weswegen das Oberhaupt der Kirche, immer wieder gerne auf seine Dienste zurück greift. Aktuell schickt ihn der Papst nach Spanien, wo er einem angeblich von einem Dämon besessenen Jungen helfen soll.

Dort angekommen stellt Amorth fest, dass diese Austreibung keine leichte Sache sein wird, denn der Dämon hat ausdrücklich nach „dem Priester“ verlangt und als Amorth ihm gegenüber steht, ist der Dämon an seinem Ziel angekommen…

Manchmal ist es die Erwartungshaltung, manchmal einfach der falsche Zeitpunkt. Ich empfinde Exorzismus-Filme grundsätzlich als unangenehm, doch hier habe ich mich kaum gegruselt. Das könnte daran liegen, dass ich vor kurzem Evil Dead Rise gesehen habe und dort ist die Sache mit den Besessenen Angst einflössend und in Summe um einiges intensiver. Dafür mag ich Russell Crowe als Darsteller sehr gerne und auch Regisseur Julius Avery ist durch Operation: Overlord und Samaritan, bei mir in bester Erinnerung geblieben.

Bei diesem Exorzisten des Papstes handelt es sich um die Verfilmung eines Drehbuches, dass auf den 1990 und 1992 erschienen Büchern „An Exorcist Tells His Story“ und „An Exorcist: More Stories“ von Father Gabriele Amorth basiert. Bereits 2020 sollte die Sache losgehen, doch erst nach Überarbeitungen des Drehbuches und einem Wechsel des Regisseurs, bekommen wir nun Crowe in der Rolle des Priesters zu sehen.

Seine Performance ist das klare Highlight hier, auch wenn man ihn für seinen italienischen Akzent angreifen könnte, was einige Kritiker auch gemacht haben. Dieses verschmitzte Grinsen, seine lockere, sogar verspielte Art, wenn er sich gerade nicht direkt mit Dämonen beschäftigt, das ist ein schöner Kontrast zu der ernsthaften Entschlossenheit, mit der er an die Arbeit aka Austreibungen herangeht.

Überhaupt sind die Schauspieler einfach authentisch. Sowohl Daniel Zovatto (Don´t Breathe) als ambitionierter, aber noch unerfahrener Priester, Alex Essoe (Neighbor) als besorgte Mutter oder Laurel Marsden (MS Marvel) als Tochter, die zwischen nicht Wahrhaben wollen und überfordert sein wechselt sind stark und vermitteln die Ernsthaftigkeit der Geschichte. Da liegt dann eben das Problem für mich, denn ich konnte die Sache nicht wirklich ernst nehmen.

Mir blieb die lockere Art von Crowe in den übrigen Szenen hängen und ich dachte mir nur „der macht das schon, da passiert schon nichts Schlimmes“ (abgesehen von dämonischer Besessenheit versteht sich). Dabei ist das MakeUp des jungen Opfers schon in Ordnung, aber die Stimme hat mir so gar keine Gänsehaut bereitet. Eher hat sie mich dazu verleitet, ihn nachzuahmen und zu provozieren (gut dass ich nicht im Film vorkomme).

Ich will damit nicht sagen, dass hier Stümper am Werk waren oder irgendetwas daran peinlich wäre, der Beginn mit dem Schwein ist sogar ziemlich involvierend. Insgesamt hat mir einfach die Spannung in der Luft gefehlt, die Atmosphäre schafft es leider nur stellenweise, dass man ansatzweise mitfiebert. Das bedeutet für mich in Summe dann, dass Regisseur Avery auf seine letzten drei Filme bezogen, mit jeden etwas schwächer geworden ist.

Als Exorzismus-Film eher mittelmäßig, für Crowe-Fans jedoch sehenswert, weil er wie zuletzt in Thor: Love and Thunder, einfach etwas über den Dingen zu stehen scheint und sein Spaß überträgt sich auf uns Zuschauer. Der Film hat übrigens bereits mehr als das dreifache seiner überschaubaren Kosten eingespielt und es wird bereits an einer Fortsetzung gearbeitet, bei der Crowe natürlich wieder beteiligt sein soll. Ich werde ihm sicher eine Chance geben, vielleicht passt ja der Zeitpunkt dann besser für mich.

„The Pope’s Exorcist“ bekommt von mir 5,5/10 von der Präsenz seines Stars lebende Empfehlungpunkte.

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The Bubble (Filmkritik) http://darkagent.blogsit.net/2023/04/13/the-bubble-filmkritik/ http://darkagent.blogsit.net/2023/04/13/the-bubble-filmkritik/#respond Thu, 13 Apr 2023 05:00:53 +0000 http://darkagent.blogsit.net/?p=35350 Es ist Pandemie und alle sind am Limit. Hoolywood reagiert darauf und produziert nur wenige Filme, aber die, die produziert werden, sollen unter allen Umständen unbedingt gemacht werden. Einer davon ist „Cliff Beasts 6“. Eine Trash-Film-Reihe, die viele Fans hat … Weiterlesen

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Es ist Pandemie und alle sind am Limit. Hoolywood reagiert darauf und produziert nur wenige Filme, aber die, die produziert werden, sollen unter allen Umständen unbedingt gemacht werden. Einer davon ist „Cliff Beasts 6“. Eine Trash-Film-Reihe, die viele Fans hat und der neueste Teil ist im Entstehen.

Dabei sind unter anderem ein Regisseur, der für einen Art-House-Film viele Preise bekommen hat und ein Team an Schauspieler:innen, die sich der Filmreihe verpflichtet fühlen. Alle bis auf Carol (Karen Gillian). Die hat sich beim fünften Teil ausgeklinkt, um bei „Jerusalem Rising“ mitzuspielen, der auf allen Ebenen ein Flop war. Jetzt ist sie zurück und nicht alle sind glücklich damit.

Aber so ist das nun mal: Wer sich in die „Blase“ begibt, der muss mit den Leuten, die er sich ausgesucht hat, eben eine Weile zusammenbleiben. In diesem Fall sind es allerdings Monate …

„The Bubble“ ist in erster Linie eines: Unglaublich feige. Das Potential, dass die Grundidee eigentlich darstellt, ist fast unendlich, aber es wird erschreckend wenig daraus gemacht. Das große Problem ist, dass man die lange Zeit, welche die Leute gemeinsam verbringen, nicht wirklich spürbar ist. Tatsächlich sind die Figuren nach Monaten gemeinsam noch immer genauso wie sie am Anfang sind. Sicher, ein paar Kleinigkeiten, wie die Beziehungen untereinander, verändern sich sporadisch im Detail, aber in Summe bleibt der Umgang miteinander fast gleich und hat wenig bis kein Gewicht. Das „langsame“ Durchdrehen ist zwar theoretisch da und wird gezeigt, aber spürbar ist es nur selten.

Dazu kommt, der unglaublich große Cast für so eine kleine Idee. Was hier an Charakteren zusammengewürfelt wird, ist schon wirklich halbwegs viel und es bleibt so für fast niemand Zeit an Tiefe zu gewinnen. Sicher, es gibt zum Beispiel Sean (Keegan-Michael Key), der ein Buch zur Selbstfindung geschrieben hat und alle bei „Harmony Ignite“ dabei haben will, was sich später auflöst und klärt, aber selbst diese Charakterentwicklung fühlt sich flach und fast falsch an, außerdem wird viel zu wenig daraus gemacht, als es dass es irgendeine Emotione auslösen würde.

Oder das ehemalige Ehepaar, dass sich getrennt hat, aber auf jedem Filmset wieder erneut zusammenfindet und sich wieder zerstreitet. Nette Idee. Keine Emotion dabei.

Ohne jetzt jeden Handlungsstrang zu zerlegen, kann ich getrost sagen, dass mir der größte Teil der Figuren schlichtweg egal war. Völlig egal. Die schlimmen Dinge die passieren (und es passieren welche) lösen nichts aus, nicht mal Schadenfreude (dazu sind die alle zu harmlos) und in letzter Konsequenz ist das das Problem des Films. Er bleibt auf allen Ebenen oberflächlich und noch dazu ziemlich handzahm. Ja, man weiß schon, was auf die Schippe genommen wird, wie zum Beispiel die Produktion von „Jurassic World: Dominion“ (der sechste Film der Reihe) oder der eben erwähnte Sean, der ein bisschen Richtung Tom Cruise gehen soll, und ähnliche Dinge. Tatsache ist: Nichts davon ist überspitzt oder übertrieben genug, um wirklich zu greifen und witzig zu sein.

Tatsächlich gibt es für mich nur drei Ausnahmen: Pedro Pascals Dieter ist herrlich schräg und seine „Liebesgeschichte“ mit Anika, gespielt von Maria Bakalova, ist erfrischend irre, schräg und herrlich anzusehen. Interaktionen zwischen den beiden sind allerdings so selten, dass der frische Wind, den sie bringen rasch verweht ist. Aber: Jede Szene gemeinsam ist grandios. Als zweites fand ich die Mo-Cap-Dinosaurier-Darsteller super. Ebenfalls: Wenig bis keine Screentime, aber wenn da, dann super. Und als drittes kommt für mich Peter Serafinowicz dazu, der als Produzent einfach herrlich trocken und kühl bleibt – kann auch sein, dass ich seinen britischen Akzent einfach liebe.

Der Rest ist so lala.

Sicher, der Film ist nicht per se schlecht, aber er nutzt einfach das Potential des Irrsinns (mit Ausnahme: Dieter und Anika) nicht aus. Er ist handzahm, schaumgebremst, übervorsichtig. Als wollte man seinen Chef auf die Schaufel nehmen, hat aber Angst davor, was er machen könnte, wenn der Witz falsch ankommt und erzählt ihn deshalb so vorsichtig, dass dabei jeder Witz raus ist.

Judd Apatow, der ja für seine Tragik-Komödien durch die Bank gelobt wird/wurde, hat hier das Drehbuch und die Regie übernommen und der Cast – inklusive Cameo-Auftritten – ist wirklich ein Hammer. Nur macht man dann nichts damit. Teilweise sollen die Witze auf einer Ebene funktionieren, die in etwa auf diese Zeile runtergebrochen wird: „Das ist witzig, weil die Figur von James McAvoy gespielt wird. Checkt ihr’s? CHECKT ihr’s? Ist das nicht unglaublich witzig?“

Antwort: Nein, ist es nicht.

In Summe und unterm Strich kann ich sagen, dass die drei oben erwähnten Einsprengsel das ganze für mich unterhaltsam gemacht haben – dazu kommt die Idee, dass die Darsteller:innen um jeden Preis am Set bleiben müssen, wozu eine Sicherheitsfirma angeheuert wird, die ebenfalls unglaublich viel irres Potential darstellt, aber nie ausgebaut oder richtig genutzt wird. Da gibt es gegen Ende eine kurze „Rache-Szene“, die aus dem Nichts kommt. Kein aufgebauter Konflikt per se, sondern so im Vorbeigehen. Man versteht im Kopf schon, warum das jetzt passiert ist, aber emotional passiert da gar nix.

Ein netter Versuch, der aber leider nun sehr zahm und halbherzig umgesetzt wurde. Schade drum. Ich glaube ja, dass ich „Cliff Beats 6“ viel mehr mögen würde, als ich diesen Film hier mag.

„The Bubble“ bekommt von mir 5,5 von 10 möglichen, enttäuschende, aber noch halbwegs ansehbare (wenn auch zu lange) Persiflage, die sich nicht viel traut, Punkte.

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Früher war Colton Briggs (Nicolas Cage) ein gefürchteter Revolverheld. Diese Tage hat er jedoch schon einige Zeit hinter sich gelassen und das nur aus einem Grund, weil er sich zum ersten und einzigen Mal in seinem Leben, unsterblich verliebt hat. Gemeinsam mit seiner Ehefrau Ruth (Kerry Knuppe) und der gemeinsamen Tochter Brooke (Ryan Kiera Armstrong), lebt er auf einer Farm und verdient ehrliches Geld mit seinem Geschäft.

Zumindest bis vier Gangster auftauchen, seine Frau töten und ihm eine unmissverständliche Botschaft hinterlassen, dass dies noch nicht das Ende ist. Daraufhin verbrennt er sein zu Hause und bricht zusammen mit seiner Tochter auf, um die Verbrecher zu verfolgen und zur Rechenschaft zu ziehen. Dabei lernt er nicht nur seine Tochter besser kennen, sondern bringt ihr auch Dinge bei, die ihre Überlebenschancen deutlich verbessern könnten.

Ich schätze Nicolas Cage ja sehr und besonders zuletzt in Willy´s Wonderland und natürlich Massive Talent, hat er sich tolle Filme ausgesucht und großartige Performances abgeliefert. Zuvor gab es eine Phase, wo er wegen Schulden in vielen Produktionen mitgespielt hat, die eher mittelmäßig waren (etwa Jiu Jitsu oder Primal), wobei er darin immer zu den besten Dingen zählte. Nun ist er aktuell erstmals in einem Western zu sehen, unter der Regie von Brett Donowho (Acts of Violence).

Leider ist dieser erste Ausflug in dieses Genre ein Film der zweiten Kategorie geworden, die ich oben genannt habe. Das soll aber nicht heißen, dass es nicht auch positive Seiten gibt, ich fange aber mal mit dem an, was weniger gut funktioniert. Als Western verglichen mit anderen Produktionen, ist dieser sicherlich auch wegen dem geringen Budget, hundert prozentig beliebig. Weder bei den Kameraeinstellungen noch bei den Schusswechseln hat man versucht, irgendetwas ikonisches zu schaffen bzw. zu kopieren.

Zusätzlich schafft es die Regie – nach dem sich seltsam anfühlenden und etwas langweiligen Beginn – nicht den nötigen Zug aufzubauen. Das hängt mit einer anderen Sache zusammen, die dann wiederum aus anderen Gründen gut funktioniert. Colton ist ja ein Mann, der abgesehen von der Liebe zu seiner und Angst um seine Frau, zu keinerlei Gefühlen fähig ist. Seiner Tochter scheint er diesen „Zustand“ vererbt zu haben. Was glaubt ihr wohl, sind diese beiden sympathisch bzw. hat man Angst um sie?

Richtig, hat man nicht, weswegen so etwas wie Spannung, kaum aufkommt. Dafür erinnert ihre Beziehung in den besten Momenten beinahe an Szenen aus Kick-Ass, wo Cage als Big Daddy seiner Tochter Hit-Girl Dinge über das Leben beibringt. Zu sehen wie sie sich hier entwickelt und dazwischen versucht „normal“ zu agieren, gehört zu den witzigsten Teilen im gesamten Film. Das ist stimmig und involviert, im Vergleich zu der teilweise zu idyllischen Musik in ruhigen Momenten, die eher irritiert.

Ein wenig Frieden, dann die dahinplätschernde Jagd nach den Tätern und am Ende ein sehr kurzer Showdown. Genau hier rettet die Vater/Tochter Dynamik den Erzählfluss, der sonst schwer ins Straucheln gerät. Auf die Darsteller kann man sich dafür verlassen. Cage selbst liefert eine für ihn sehr geerdete Performance ab, seine Wut ist fast ausschließlich unter Kontrolle und die Szene, als er seiner Tochter beim Lagerfeuer erzählt, wie er ihre Mutter kennengelernt hat, ist richtig stark.

Ryan Kiera Armstrong (The Tomorrow War) als seine Tochter hat mir auch sehr gut gefallen, von gefühlskalt bis emotional durchlebt sie einige Regungen und vor allem bei gespielten Gefühlen vs den „echten“ sieht man dann, dass sie klar schauspielerisches Talent hat. Warum ich das erwähne ist weil es vor kurzem eine Kontroverse um sie gab, weil sie als erst zwölfjährige für ihre Rolle in „Firestarter“ als schlechteste Darstellerin nominiert wurde. Mittlerweile wurde diese Nominierung jedoch wieder zurückgezogen und das Mindestalter für die Goldene Himbeere, auf 18 angehoben.

Insgesamt also für Cage-Freunde zwar ein Pflichttermin, aber man sollte nicht zu viel erwarten. Das Gesehene hier ist nicht „ach so schlecht“, aber einfach zu harmlos und generisch und ohne Cage und Armstrong und ihre Dynamik, hätte ich mir den Film wohl nicht mal zu Ende angesehen. Kann man aber auch als Fan kleiner Western durchaus schauen, aber eben wie so oft aka immer, an die eigene Erwartungshaltung denken. Cage ist ja bald zurück in „Renfield“, das wird dann dem Trailer nach zu urteilen, wieder richtig gut.

„The Old Way“ bekommt von mir 5,5/10 sich von der Vergangenheit einholen lassende Empfehlungspunkte.

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Die Känguru-Chroniken (Filmkritik) http://darkagent.blogsit.net/2023/02/11/die-kaenguru-chroniken-filmkritik/ http://darkagent.blogsit.net/2023/02/11/die-kaenguru-chroniken-filmkritik/#respond Sat, 11 Feb 2023 05:02:08 +0000 http://darkagent.blogsit.net/?p=35191 Marc-Uwe Kling (Dimitrij Schaad) ist (Klein)Künstler und davon lebt er. Oder besser: Er lebt mehr oder weniger in den Tag hinein. Das ändert sich, als in der Wohnung gegenüber ein Känguru „einzieht“, welches starke kommunistische Tendenzen hat. Es dauert nicht … Weiterlesen

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Marc-Uwe Kling (Dimitrij Schaad) ist (Klein)Künstler und davon lebt er. Oder besser: Er lebt mehr oder weniger in den Tag hinein. Das ändert sich, als in der Wohnung gegenüber ein Känguru „einzieht“, welches starke kommunistische Tendenzen hat. Es dauert nicht lange und das Känguru wohnt bei ihm.

Relativ zeitgleich plant der Großindustrielle Jörg Dwigs (Henry Hübchen) die Sozialwohnungen der Stadt abzureißen und einen Dwigs-Tower zu bauen. Weil: Ego und so.

Das können Marc-Uwe, das Känguru und deren Außenseiter-Freunde natürlich nicht zulassen …

Es hat ja so kommen müssen. Die Känguru-Bücher sind verfilmt worden. Oder zumindest das erste Buch. Wer sie nicht kennt: Die mittlerweile vier Bücher von Marc-Uwe Kling, die von seinem Leben mit dem sprechenden und kommunitischen Känguru erzählen, sind Bestseller (auch wenn ich anmerken muss, dass die einzige richtige Art und Weise das Känguru kennenzulernen, die Hörbücher sind). Und es war ja wohl klar, dass diese mal ihren Weg auf die Leinwand oder die TV-Schirme finden würden (siehe das Ende von „Die Känguru-Apokryphen“).

Randnotiz: Wer die (Hör)Bücher kennt und mag, der oder die muss wohl aus dem eher linken Eck der politischen Szene kommen, denn die Bücher sind ziemlich Kapitalismus-kritisch und es gibt viele Stellen, die klar gegen rechte und ausländerfeindliche Tendenzen sind. Für Linke witzig, für Rechte vermutlich weniger. Aber genau deswegen mag ich zB das Känguru ja, weil es einfach ziemlich geradeaus (wenn auch hin und wieder sehr verkopft und intellektuell) sagt, was Sache ist und nichts verschleiert. Eine meine Lieblingsszenen ist, als es Marc-Uwe bittet, ihm es aus „dem lustigen Buch“ vorzulesen. Dieses lustige Buch ist das Referenzwerk von John Smith (kennt ihr alle: „Die Freie Hand Des Marktes“ und so weiter). Das in einen Film, der ja per Definition ein visuelles Werk ist, zu packen, hab ich mir schwer vorgestellt.

Und tja, was soll ich sagen: Wer wirklich gute, fundierte, witzig geschriebene und wunderbar vorgelesene humorvolle Bücher mag, der oder die sollte mal reinhören (bzw. lesen). Im Grunde ist es Sozialkritik in Anekdoten verpackt, die mal witzig sind und bei denen einem manchmal das Lachen im Hals stecken bleibt.

Wie dem auch sei: Der Film (mittlerweile gibt es einen zweiten) ist einfach nicht gut adaptiert.

Wobei: Die Effekte (also das Känguru) sehen fantastisch aus. Und es gibt auch immer wieder Szenen die witzig und okay sind, aber in Summe zieht fast keiner der Witze und der Aufbau ebendieser, genauso wie die Art und Weise wie die Schauspieler:innen sie bringen … funktioniert für mich nicht. Dazu gehört auch, dass ich die Rollen irgendwie seltsam finde. Sie passen für mich nicht zu den Figuren aus dem Buch und selbst wenn ich das Buch nicht kennen würde, dann wären sie einfach zu platt und tatsächlich charakterlos. So zum Beispiel die beiden Türken Friedrich Wilhelm und Otto Von (deren Eltern es mit der Integration übertrieben haben) sind im Buch ein Traum. Im Film sind sie auch nett, aber nicht irgendwie besonders. Schauspielerisch gibt es nicht viel zu meckern, aber auch nicht viel zu loben. Alles solide, Gastauftritte (Helge Schneider) inklusive.

Einzig Rosalie Thomass als Maria hinterlässt Eindruck, auch weil sie eine Powerfrau ist, weniger als spezieller Charakter, sondern einfach aufgrund ihrer Ausstrahlung. Dimitrij Schaad bemüht sich, aber wie oft kann man sich den „freundlichen Loser“ im Bademantel noch ansehen? Den „Dude“ gibt es bereits, wozu sollte den jemand kopieren? Abgesehen davon, dass es auch als Hommage nicht funktioniert.

Sicher, viele Witze und Dialoge sind aus dem Buch, aber in einem anderen Kontext und die „Klassiker“ wirkten für mich einfach … gezwungen. Manche Aussagen fühlen sich wie Fremdkörper an, die man halt im Film hat, weil sie im Buch gut angekommen sind, aber das sind keine Aussagen, die jetzt von den Charakteren kommen und teilweise passen sie auch nicht zu dem, wie die Figuren im Film vorgestellt werden. Auch der Charakter des Kängurus ist nicht der aus dem Buch. Aus dem schlagfertigen, fast dauergrantigen Beuteltier, welches doch immer irgendwie den Kapitalismus ausnutzen will, um über die Runden zu kommen, ist ein kleines Slapstick-Tier geworden, welches zwar die Dialoge seines Bruders im Geister sagt, aber … nun, wie gesagt: Ich finde es funktioniert nicht. Oder zumindest: Wenn es funktioniert, dann auf einer viel, viel, viel seichteren Ebene. Ein bisschen so, als hätte man sich dem Massenmarkt angebiedert (was ich nicht verstehe, wenn das Franchise (kann man glaub ich schon so nennen) ohnehin schon so bekannt ist und ein riesige Zielgruppe hat).

Dass die Story diesen Namen nicht verdient und quasi nur ein Alibi für Zitate aus dem Buch darstellt, kann ich ja verkraften, aber dass diese dann so platt und unwitzig rübergebracht werden, nun, das ist halt wirklich schade.

Vielleicht hätte es geholfen wenn man nicht Marc-Uwe Kling (also den Urheber) das Drehbuch hätte schreiben lassen. Vielleicht hätte er jemand gebraucht, der im erklärt, wie Spannungsaufbau im Film funktioniert oder wie man Figuren für einen Film einführt. Das funktioniert auf 90 Minuten audiovisuelles Erlebnis halt anders als in Büchern oder in Hörstücken. Die Regie hat zwar jemand anderer übernommen (Dani Levy), aber auch der kann nicht viel retten. Was ich schade finde.

Was soll ich sagen? Es ist ein harmloser Kinderfilm (die Bücher sind absolut nicht für Kinder) bei dem der Autor das Drehbuch geschrieben hat. Beim zweiten Film („Die Känguru-Verschwörung“ – Kritik folgt noch) hat er sogar das Regieruder übernommen. Für mich klingt das einfach so, als hätte man sich dem Urheber beim Drehbuch nicht widersprochen getraut und das hier ist, was dabei rauskam. Schade. Da wäre ein Kultfilm drin gewesen. Rausgekommen ist ein zahmer Film, der sich sicher in Romanform gut für den Ullstein-Buchpreis eigenen würde. Kategorie: Buch mit sprechendem Tier.

„Die Känguru Chroniken“ bekommen von mir 5,5 von 10 möglichen, leider seiner Vorlage nicht gerecht werdende Punkte.

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Slayers (Filmkritik) http://darkagent.blogsit.net/2022/12/08/slayers-filmkritik/ http://darkagent.blogsit.net/2022/12/08/slayers-filmkritik/#respond Thu, 08 Dec 2022 06:00:14 +0000 http://darkagent.blogsit.net/?p=34962 Ein Superstar unter den zahllosen Influencern zu sein, das ist ein Traum, den Jules (Abigail Breslin), Flynn (Kara Hayward) inklusive ihrem Bruder und seiner Verlobten bereits geschafft haben. Dennoch ist es natürlich etwas Besonderes, wenn man in eine abgelegene Villa … Weiterlesen

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Ein Superstar unter den zahllosen Influencern zu sein, das ist ein Traum, den Jules (Abigail Breslin), Flynn (Kara Hayward) inklusive ihrem Bruder und seiner Verlobten bereits geschafft haben. Dennoch ist es natürlich etwas Besonderes, wenn man in eine abgelegene Villa eines zurückgezogen lebenden Milliardärs eingeladen wird. Da verunsichern auch die Warnungen eines Mannes namens Elliot (Thomas Jane) kaum.

Der hat ihnen auf ihrer Anreise den Weg kurzzeitig versperrt und ihnen empfohlen, sie sollen lieber umdrehen. Beim Haus angekommen ist der Empfang durch die Frau des Hausherrn (Malin Akerman) zunächst überschwänglich, doch vor allem Flynn beginnt bald an der ach so heilen Welt zu zweifeln und kommt zu der Feststellung, dass der Mann von der Straße vielleicht doch nicht so verrückt war, wie sie zunächst angenommen haben…

Regisseur und Drehbuchautor K. Asher Levin hat hier genau wie bei seinem letzen Film Dig, offensichtlich nicht sehr viel Geld zur Verfügung gehabt, doch er kann eindeutig seine Ideen gut vermitteln. Mit Thomas Jane (Breach), Abigail Breslin (Maggie) und Malin Akerman (The Final Girls) sind hier nämlich gleich drei (mehr oder weniger) bekanntere Namen sowohl als Darsteller, als auch Produzenten mit dabei und nicht nur das finde ich hier sympathisch.

Wie hier bekannte Persönlichkeiten quer durch die Geschichte in kurzen Sequenzen als Vampirjäger gezeigt werden oder die Geschichten über die drei Jäger, die es fast geschafft haben, ein Vampir-Oberhaupt zu töten, da stecken schon einige Überlegungen dahinter und eine klare Liebe zum Detail. Die Vampire als Metapher für die Blutsauger innerhalb unser Gesellschaft ist zwar sehr plakativ, doch im Prinzip genau so richtig.

Die Seitenhiebe auf das oberflächliche Influencer-Leben, vor allem auch dass die Zuschauer auch genau diese Inhalte lieben, das zieht sich dann als roter Faden quer durch den gesamten Film. Ich finde auch die Inserts lustig – passend dazu, dass eine Dame hier eine Profi-Gamerin ist – wo ein Zähler „Menschen vs Vampire“ immer wieder eingeblendet wird und man so genau weiß, wer vom jeweils anderen derzeit mehr getötet hat.

Das alles bleibt klar an der Oberfläche witzig, wirkt verspielt und nicht wie eine böse Satire. Diese Ebene gehört eindeutig zu den Stärken des Filmes, denn zwei Dinge funktionieren gar nicht bzw. kaum. Erstens Suspense kommt keine auf, man hat auch nie Angst um Jemanden, weil man wohl auch genau weiß, wer überleben wird. Ebenfalls eher laienhaft ist die Action inszeniert, der Kampf Jäger gegen Vampir oder wenn ein Opfer überfallen wird.

Würden die Sachen mit der Action und dem Horror besser gemacht sein, dann könnte man hier richtig ungebremst Spaß haben, aber so wirkt das Geschehen immer wieder mal zu trashig, um es richtig gut finden zu können. Thomas Jane (Deep Blue Sea) wusste ziemlich sicher, dass er sich hier nicht allzu viel anstrengen werden muss, doch seine lakonische Stimme in der Funktion des Erzählers ist charismatisch und voll mit sarkastischen Zwischentönen.

Kara Hayward (Us) als Flynn ist als Figur am Interessantesten, glaubt sie doch abgebrüht zu sein und Dinge zu checken, die andere nicht gleich erkennen. Für ihren Bruder würde sie dennoch immer alles tun, egal wir überfordernd die Situation auch sein mag. Der wird von Jack Donnelly (Atlantis) gespielt – er ist im echten Leben mit Malin Akerman verheiratet – und ihn zu beobachten ist insofern witzig, weil er immer zwischen dem Blick hinter die Kulissen seiner Schwester und der seichten Art seiner Freundin hin un her gezogen wird.

Insgesamt also – wie ich von Levin bereits gewohnt bin – ein sehr kleiner Film, der seine Geschichte dennoch gekonnt vermittelt. Der Humor und die Schauspieler passen, die Vampir-Effekte und auch die Kämpfe sind dafür eher lächerlich geraten. Dennoch macht das einmalig durchaus Spaß und durch die scheinbar gute Stimmung hinter den Kulissen, bin ich der Produktion gegenüber sowieso wohlwollend eingestellt.

„Slayers“ bekommt von mir 5,5/10 alle unmöglichen Höhen und Tiefen des Lebens als Influencer durchgehende Empfehlungspunkte.

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They/Them (Filmkritik) http://darkagent.blogsit.net/2022/11/22/they-them-filmkritik/ http://darkagent.blogsit.net/2022/11/22/they-them-filmkritik/#respond Tue, 22 Nov 2022 05:00:46 +0000 http://darkagent.blogsit.net/?p=34912 Owen Whistler (Kevin Bacon) ist der Leiter eines Umerziehungslagers. Und gerade ist wieder ein Bus von auffälligen Jugendlichen bzw. jungen Erwachsenen gekommen. Das Auffällige an ihnen ist ihre sexuelle Orientierung (homosexuell oder bisexuell) und ihre Kleidungswahl. Manche sind Drag-Queens, andere … Weiterlesen

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Owen Whistler (Kevin Bacon) ist der Leiter eines Umerziehungslagers. Und gerade ist wieder ein Bus von auffälligen Jugendlichen bzw. jungen Erwachsenen gekommen. Das Auffällige an ihnen ist ihre sexuelle Orientierung (homosexuell oder bisexuell) und ihre Kleidungswahl. Manche sind Drag-Queens, andere sind transgender und ähnliches.

Das Ziel des Lagers ist es, die jungen Erwachsenen zu „wertvollen“ Mitgliedern der Gesellschaft zu erziehen. Völlig ohne Druck und ohne religiösen Bla-Bla. Meint zumindest Owen.

Aber dann beginnt jemand, Leute zu ermorden …

Ich fange diese Kritik wohl am besten damit an, wie die IMDB (International Movie DataBase) die Handlung dieses Films (Stand 21.11.2022, eben nochmals gegengecheckt) zusammenfasst:

„LGBTQIA+ Empowerment-Geschichte, die in einem schwulen Konversionslager spielt.“

Ja, das ist die Zusammenfassung der Geschichte. Und wer bei den Buchstaben LGBTQIA+ schon mal abspringt, der oder die tut gut daran, denn der Film dreht sich natürlich um diese Charaktere und ja, er hat eine klare Agenda, nämlich diese, dass jeder Mensch okay ist, wie er ist, solange er niemand anderem dabei wehtut. Und sorry, ihr Anti-Woker, aber diese Message unterschreibe ich und mir ist es auch egal, wer mir diese Message vermittelt, ob diese Person ein Mann oder eine Frau ist, oder irgendwas anderes sein will. Völlig egal. Und, Nein, ich bin nicht woke. Ich bin aber auch nicht das Gegenteil. Hauptsache der Film ist gut.

Tja, und da fängt jetzt das eigentliche Problem an. Bitte lest den Satz der Handlungszusammenfassung nochmals. Merkt ihr es? Richtig. Es sollte heißen, „…, die in einem Konversionslager für Schwule spielt“. Und lassen wir mal zur Seite, dass es nicht nur um Schwule geht, weil das hier nebensächlich ist. Im Satz der Zusammenfassung (und wer die IMDB kennt, der oder die weiß, dass die Macher des Films die Seite ziemlich sicher selbst eingerichtet haben) steht, dass das Konversionslager schwul ist. Das ist eine völlig andere (und komplett unsinnige, sinnfreie und tatsächlich unmögliche) Beschreibung einer Situation.

Und das ist bei diesem Film hier ähnlich. Der Film weiß einfach nicht, was er sein will und da er als Horrorfilm vermarktet wird, wird es mich nicht wundern, wenn (bzw. sobald) er von Horrorfans völlig zerrissen und niedergemacht wird. Das liegt allerdings meiner Ansicht nach daran, dass es für knappe drei Viertel des Film kein Horrorfilm ist. Sicher, es gibt die eine oder andere unangenehme Szene, ja, aber die könnte auch aus einem x-beliebigen Drama über Konversionslager stammen. Hier gibt es ganz, ganz lange nichts, was man nur irgendwie als Horror bezeichnen kann. Und wenn dann (die letzten 20 Minuten) der Horror anfängt, dann laufen die Morde in etwa so ab: Killer:in mit Maske. Hebt Axt hoch. Opfer schreit. Schlägt mit Axt (aus dem Bild raus ins OFF) zu. Blut spritzt auf ein Bild an der Wand oder so ähnlich. Genau. Jetzt könnt ihr euch in etwa vorstellen wie groß die Freude bei Horrorfans sein wird, wenn die sehen, wie handzahm die Sache dann gegen Ende ist.

Irgendwie hatte ich die ganze Zeit das Gefühl, dass da ein wirklich gutes Drama in dem Film drinsteckt, welches aber vom Horror-Versuch verhindert wird. Und auf der anderen Seite steckt ein guter Horrorfilm hier drin, aber die drei Viertel Teenie-Drama und Sexualorientierung und (ja, ich sage es) Klischees, die hier geboten werden, verhindern den Horrorfilm.

Also quasi weder Fisch noch Fleisch. Oder besser passend: Weder Mann noch Frau. Mag das im echten Leben im Jahr 2022 funktionieren, so funktioniert dieser Film hier in Summe leider nicht.

Was ich allerdings anmerken möchte: Kevin Bacon ist großartig, nur retten kann er leider nichts.

Spannend an der ganzen Sache fand ich, wie bewusst provokant der Film streckenweise dann doch wieder ist. So bekommt man die (zu erwartende) Frau-mit-Frau-Sexszene geliefert. Aber gleich darauf bekommt man auch die Mann-mit-Mann-Sexszene geliefert und tja, was soll ich sagen: Das ist was, womit viele noch immer nicht gut umgehen können. Wobei es in diesem Fall bis zu einem gewissen Grad sogar wichtig für die Handlung war. Wäre der Film bei seinem Horror (wenn er dann anfängt) auch so konsequent, dann wäre schon viel gewonnen. Aber so …

Das Drehbuch ist sogar, wie ich fand, grundsätzlich spannend und die Charaktere (Klischee hin oder her) zumindest so sympathisch, dass man jetzt niemand wünscht ihn oder sie oder was es sonst noch so gibt, möge so rasch wie möglich der Screen-Tod ereilen. Aber dann gibt es knapp in der Mitte einen Dialog … „He doesn’t know who he’s hunting this time.“ … der einfach … das ist sowas von deplatziert und peinlich. Vor allem, da es bis zu diesem Zeitpunkt nichts gibt, was diese Aussage auch nur irgendwie rechtfertigt. Und – offen gesprochen – auch danach kommt nichts.

Das Irre daran? Das Drehbuch stammt vom gleichen Mann, der folgende Filme geschrieben hat: „Skyfall„, „Ringo“, „Aviator“, „Last Samurai“, „Gladiator“ und „Sweeney Todd“. Hier hat er auch noch die Regie übernommen. Zum ersten Mal. Und die ist okay. Aber das war es auch schon.

Hat mir der Film gefallen? Ja. Und Nein. Jein. Irgendwie passend, oder? 😉

„They/Them“ bekommt von mir 5,5 von 10 möglichen, es sich und auch sonst niemanden leicht machende, Punkte.

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