P5,5 | Darkagent http://darkagent.blogsit.net We love being entertained! Thu, 08 Aug 2024 13:49:59 +0000 de hourly 1 https://wordpress.org/?v=6.4.5 The Primevals (2023 Filmkritik) http://darkagent.blogsit.net/2024/08/17/the-primevals-2023-filmkritik/ http://darkagent.blogsit.net/2024/08/17/the-primevals-2023-filmkritik/#respond Sat, 17 Aug 2024 05:00:25 +0000 http://darkagent.blogsit.net/?p=36771 Ein Yeti wird gefunden und gefangen genommen. Nun, eigentlich getötet und ausgestellt. Jedenfalls ruft das den Forscher Matt Connor (Richard Joseph Paul) auf den Plan. Der interessiert sich dafür, wo der Jeti gefunden/gefangen/getötet wurde und reist mit einer Gruppe anderer … Weiterlesen

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Ein Yeti wird gefunden und gefangen genommen. Nun, eigentlich getötet und ausgestellt. Jedenfalls ruft das den Forscher Matt Connor (Richard Joseph Paul) auf den Plan. Der interessiert sich dafür, wo der Jeti gefunden/gefangen/getötet wurde und reist mit einer Gruppe anderer Forscher mit, um sich hoch in den Bergen mal umzusehen.

Dort angekommen stellt man dann rasch fest, dass etwas nicht stimmt. Da gibt es Gebäude und nachdem man sich durch eine Höhle gezwängt hat ist es fast so, als würde man eine fremde Welt betreten. Die Euphorie endet jedoch rasch, als alle in einem Netz gefangen werden.

Und ehe sich die Truppe versieht, steckt sie in einer Arena und sieht sich dem Yeti gegenüber, der sie zur Belustigung der echsenartigen Bewohner töten soll. Nur will der Yeti das nicht. Gemeinsam macht man einen Aufstand, aber nicht alle werden überleben …

Dieser Film hat eine bewegte Geschichte hinter sich, die sehr gut erklärt, warum er wie aus der Zeit gefallen wirkt. Weil er es ist. Eigentlich schon 1975 gepitcht und dann nach mehreren Verschiebungen vom Regisseur selbst finanziert gedreht, ging das Vertriebsstudio pleite und Regisseur David Allen erkrankte schwer und verstarb. Produzent Charles Band blieb aber dran, schaffte es durch eine Crowdfunding-Kampagne das Geld aufzutreiben, um den Film fertigzustellen und fing 2018 damit an. 2022 war es dann soweit. Der Film war fertig.

Ein richtig, richtig alter Film, den wohl heutzutage niemand mehr sehen möchte. Außer Deppen wie ich. Denn dem Film merkt man sein Alter an – primär aufgrund der Kleidung, der Figuren und der – richtig – Stop-Motion-Bösewichte. Die sind gleichzeitig das größte Argument sich den Film anzusehen und das größte Argument es nicht zu tun. Denn die Stop Motion Sequenzen sind super, sie sehen richtig gut aus und vor allem in der Interaktionen mit den echten Schauspieler:innen ist das wirklich, wirklich gut gelungen, … es ist jedoch trotzdem schlichtweg Stop Motion und das sieht man schon von weitem.

Für mich waren diese Teile jedenfalls das Highlight, denn so liebevoll gemacht – das sieht man heutzutage nur noch selten. Ja, die Story ist hanebüchen, die Zeit bis man endlich zum Alienvolk kommt zieht sich und wenn sie dann da sind, dann ist das alles viel zu kurz bzw. fühlt es sich zu kurz an, aber Himmel ist das liebevoll gemacht. Einfach großartig.

Die Leute, die damals an dem Film gearbeitet und die Stop Motion-Teile gemacht haben, haben sich angeblich die Figuren aufgehoben, weil sie gehofft haben, dass der Film mal fertiggestellt wird. Und Charles Band hat sich auch nicht lumpen lassen, sondern mit Chris Endicott auch gleich jenen Mann mitsamt Team angeheuert den Film zu vollenden, die damals damit begonnen haben. Ich denke, das hat sich auf den Film übertragen.

Ich kann nur wiederholen: Für das heutige Publikum sicher viel zu zahm, harmlos und blutleer. Völlig ohne Effektgewitter, dafür (fast) alles mit physikalischen Effekten und Tricks gemacht. Toll.

Dafür lässt das Sounddesign zu wünschen übrig. Sicher, es funktioniert, aber da ist man heutzutage sicher schon anderes und besseres gewohnt. Wäre damals sicher ein Hammer guilty pleasure-Film gewesen. Gut per se, wäre auch vor 30 Jahren schon das falsche Wort dafür.

Filmfreunde, die mal einen alten-neuen Film sehen wollen: Greift zu. Mit Liebe gemacht. Da blickt man gerne mal über ein paar Schwächen hinweg.

„The Primevals“ bekommt von mir 5,5 von 10 möglichen, aufgrund der Stop Motion nostalgisch verklärte, Punkte.

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Detained (2024 Filmkritik) http://darkagent.blogsit.net/2024/08/10/detained-2024-filmkritik/ http://darkagent.blogsit.net/2024/08/10/detained-2024-filmkritik/#respond Sat, 10 Aug 2024 06:00:20 +0000 http://darkagent.blogsit.net/?p=36802 Rebecca (Abbie Cornish) trifft in einer Bar einen Mann, der ihr gefällt. Sie kommen ins reden, trinken etwas und einige Zeit später, wacht sie in einer Polizeistation auf. Angeblich hat sie Jemanden mit dem Auto angefahren und es soll eine … Weiterlesen

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Rebecca (Abbie Cornish) trifft in einer Bar einen Mann, der ihr gefällt. Sie kommen ins reden, trinken etwas und einige Zeit später, wacht sie in einer Polizeistation auf. Angeblich hat sie Jemanden mit dem Auto angefahren und es soll eine Menge Blut gefunden worden sein.

Behaupten zumindest die „Cops“ Avery (Laz Alonso) und Moon (Moon Bloodgood), doch schon bald bekommt Rebecca Zweifel, dass es sich hier wirklich um Vertreter des Gesetzes handelt und das Gebäude an sich, kommt ihr ebenso verdächtig vor…

Regisseur Felipe Mucci (Two Deaths of Henry Baker) kannte ich bisher nicht und Hauptdarstellerin Abbie Cornish, hat mich in Blackout und 6 Days – den letzten beiden Filmen, die ich von ihr gesehen habe – nicht gerade von ihrem Talent überzeugen können. Dennoch, hier hat mir dann der Trailer gereicht, da er ausnahmsweise mal gegen den modernen Trend nicht gleich den gesamten Film zeigt, sondern Interesse für den Film weckt.

Der Film wurde offensichtlich mit wenig Budget gedreht, was angesichts der Tatsache, dass fast die ganze Handlung ausschließlich in ein paar Zimmern eines Gebäudes spielen, nicht wirklich ins Gewicht fällt. Wer gerne Filme schaut, den werden auch die ein, zwei Twists kaum überraschen können, denn ich bin bei sowas vorauszusagen nicht gerade der Beste (weil ich auch meistens lieber mittendrin bin als drüber zu stehen), doch auch ich konnte das Ende voraus sagen.

Aber wisst ihr was, das macht hier nichts, denn der Weg ist wieder mal das Ziel und das sind hier die psychologischen Spielchen zwischen den Figuren und wie sie gespielt werden. Dabei kann ich gleich eine persönliche Entwarnung geben, denn Cornish, die hier auch als Produzentin fungiert, ist als Rebecca richtig stark. Verwirrt, traurig, verzweifelt, amüsiert und überlegen, ihre Bandbreite ist dabei nicht gerade klein und sie spielt klar die spannendste Figur.

Laz Alonso ist hier ebenfalls als Produzent dabei und spielt ihren Hauptgegenspieler (viele kennen ihn wohl als Mother´s Milk aus The Boys) und er ist dabei skrupellos und geht für seine Ziele weiter, als alle Anderen. Bei dieser Konstellation ist es klar, dass alle übrigen Mitspieler früher oder später zu Bauernopfern werden, aber wer dann dafür verantwortlich ist und wie es jeweils passiert, dass ist der spannende und gleichzeitig unterhaltsame Teil.

Für das Knistern in der Luft sorgen die meisten Szenen zwischen Cornish und Alonso, vor allem in der zweiten Filmhälfte, wobei man sich oft nicht ganz sicher ist, wer situativ wem jetzt genau warum überlegen ist. Fast schon selbstverständlich ist dabei die Tatsache, dass dieses Szenario nur bei der Erstsichtung involvieren kann, denn es gibt zwar intensivere Momente, aber keine Highlights, die man mehrfach sehen wollen könnte.

In Summe daher für mich wieder ein Vertreter der „ein verregneter Sonntag Nachmittag Film“ Kategorie, der vor allem Fans von Psychospielchen und Freunden der beiden Hauptdarsteller zu empfehlen ist. Der kleine, unspektakuläre Ausgleich zu den großen Blockbustern, hat für mich auch klar seine Daseinsberechtigung. Was man sich mitnehmen kann, ist dass es oft besser ist, warten zu können. Nicht typisch menschlich alles sofort zu wollen, einfach die richtigen Impulse säen und warten, bis es Zeit wird zu ernten.

„Detained“ bekommt von mir 5,5/10 Menschen nicht mit offensichtlichen Dingen fesselnde Empfehlungspunkte.

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Cash Out – Zahltag (Filmkritik) http://darkagent.blogsit.net/2024/07/09/cash-out-zahltag-filmkritik/ http://darkagent.blogsit.net/2024/07/09/cash-out-zahltag-filmkritik/#respond Tue, 09 Jul 2024 05:00:49 +0000 http://darkagent.blogsit.net/?p=36727 Eigentlich wollte sich der legendäre Dieb Mason Goddard (John Travolta) nach seiner neuesten Aktion zur Ruhe setzen, doch seine Partnerin Amelia (Kristin Davis), entpuppte sich als FBI Agentin, weswegen er und seine vierköpfige Crew, ihre Beute verloren haben und gerade … Weiterlesen

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Eigentlich wollte sich der legendäre Dieb Mason Goddard (John Travolta) nach seiner neuesten Aktion zur Ruhe setzen, doch seine Partnerin Amelia (Kristin Davis), entpuppte sich als FBI Agentin, weswegen er und seine vierköpfige Crew, ihre Beute verloren haben und gerade noch so dem Gefängnis entkommen konnten.

Nachdem sich Mason ein paar Monate seinem Selbstmitleid hingegeben hat, sucht ihn sein Bruder Shawn (Lukas Haas) auf und erzählt ihm von einem neuen Ding, das sie drehen wollen. Mason schickt ihn zunächst weg, doch als sich die Hackerin Link (Natali Yura) aus seiner Crew meldet und meint, dass sie Probleme bekommen werden und nur Mason seinem Bruder helfen kann, lässt er seine Lethargie hinter sich. Gut so, denn natürlich geht sofort etwas schief…

John Travolta ist mittlerweile auch schon 70 Jahre alt und die letzten Jahre habe ich ihn in eher schwächeren Produktionen für Streamingdienste oder Heimkino gesehen (wie etwa The Poison Rose oder The Fanatic). Regisseur Randall Emmett hat zuletzt oft ziemlich schwache Action-Filme produziert (seht lieber bei Interesse nach auf der imdb, nur so viel: es sind sehr viele), bis er mit Midnight in the Switchgrass im Jahr 2021, sein Regiedebüt gefeiert hat.

Cash Out ist unter dem Pseudonym Ives sein dritter Film als Regisseur und es wurde auch gleich eine Fortsetzung gedreht, bei der fast alle Darsteller wieder mit dabei sind. Dies hätte von den Voraussetzungen her für mich klar ein Film sein können, über den man schimpft, weil die Verantwortlichen einfach kein Gefühl für die Sache haben. Das Erlebnis ging für mich dann eher in eine andere Richtung und zwar kann man hier ein großes Kind beobachten, wie es mit seinem Spielzeug spielt aka einen Film dreht.

Müsste ich es mit ein paar Worten beschreiben, würde ich es als „fast food“ guilty pleasure bezeichnen. Nach dem Aufbau, spielt ja fast die ganze Handlung in einer Bank, in der die Gangster auch bekannt als Antihelden, sich mit den Geiseln verbarrikadiert haben. Hier ist der größte Pluspunkt, dass die Figuren mit Leben gefüllt werden von Schauspielern, die ihren Spaß hatten und wohl genau wussten, was sie hier machen und dennoch nicht so wirken, als wären sie gerne wo anders.

John Travolta selbst ist der smarte und coole Ruhepol, der immer ein, zwei Schritte voraus plant (zumindest vermittelt er das) und sein Spitzbuben-Charme funktioniert dabei noch immer. Lukas Haas (Dark Was the Night) ist als sein Bruder sympathisch, obwohl er einfach ein liebenswerter Tollpatsch ist. Natali Yura (Reprisal) als Hackerin Link, ist dann meine Lieblingsfigur, lässig und immer den Überblick bewahrend.

Beim Rest der Schauspieler hat man dann teilweise durchaus seinen Spaß, weil sie es einfach nicht wirklich drauf haben, überzeugend zu wirken. Was mich zur Inszenierung bringt und dabei muss ich loswerden, dass ich glaube ich noch nie einen Film gesehen habe, bei dem so viele Drohnenaufnahmen eingesetzt worden sind. Kameraflüge über die Szenarien inklusive Schwenk und Flug wieder zurück, das erzeugt eine eigene Videospiel-Dynamik und wisst ihr was, es ist plakativ wie das gesamte Erlebnis, aber es funktioniert.

Die Polizei rückt näher ans Gebäude heran, ein Mann wird verfolgt, die Geiseln werden von den Gentlemen-Gangstern betreut. Alles bekannte Szenen, aber durch die Kamerawahl bekommen sie irgendwie einen neuen Twist verpasst. Kann durchaus auch nervig werden mit der Zeit, jedoch habe ich mir das nur gedacht, es aber nicht gefühlt. Auch deshalb bleibt das auf ein Gebäude beschränkte Katz und Maus Spiel spaßig, dass mehr auf das Hin und Her zwischen den Figuren, als auf Action setzt.

Also nein, natürlich finde ich nicht, dass es sich hier um einen guten Film handelt. Wegen der Machart und der Spiellaune (unabhängig vom Können) der Beteiligten, hatte ich jedoch bei der einmaligen Sichtung durchaus meine Freude und werde mir auch die Fortsetzung ansehen. Travolta Fans, die ihre Erwartungshaltung an seine Werke der letzten Jahre angepasst haben, kommen ebenfalls auf ihre Kosten. Wie die Geschichte am Ende ausgeht, will man durchaus wissen und das ist dann trotz des etwas abrupten Endes doch eine Kunst, die nicht jeder kann.

„Cash Out“ bekommt von mir 5,5/10 sich lieber nur mit den „richtigen“ Leuten anlegende Empfehlungspunkte.

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Tarot: Tödliche Prophezeiung (Filmkritik) http://darkagent.blogsit.net/2024/06/06/tarot-toedliche-prophezeiung-filmkritik/ http://darkagent.blogsit.net/2024/06/06/tarot-toedliche-prophezeiung-filmkritik/#respond Thu, 06 Jun 2024 06:00:14 +0000 http://darkagent.blogsit.net/?p=36638 Sieben Freunde mieten eine Villa, um einen Geburtstag zu feiern. Als ihnen der Alkohol ausgeht, begeben sie sich in dem alten Gebäude auf die Suche nach verstecktem Nachschub. Dabei finden sie in einem verschlossenen Raum eine Box mit Tarot Karten. … Weiterlesen

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Sieben Freunde mieten eine Villa, um einen Geburtstag zu feiern. Als ihnen der Alkohol ausgeht, begeben sie sich in dem alten Gebäude auf die Suche nach verstecktem Nachschub. Dabei finden sie in einem verschlossenen Raum eine Box mit Tarot Karten. Da Haley (Harriet Slater) und Grant (Adain Bradley) sich gerade getrennt haben, kommt diese Ablenkung genau richtig.

Die in diesem Metier bewanderte Haley, ließt daraufhin ihren sechs Freunden und schließlich sich selbst die Horoskope mit Hilfe der Karten, was zu gemischten Reaktionen führt. Als am nächsten Tag eine von ihnen bei einem „Unfall“ stirbt, erkennt die Gruppe noch keinen Zusammenhang mit dem Kartenlesen, doch dann gibt es ein weiteres Opfer, scheinbar ohne Fremdverschulden…

Witchboards sind gefährlich, das weiß man spätestens seit den Ouija-Filmen. Dass diese Idee noch keinen guten Film ergibt, weiß man seither auch (die Fortsetzung hat es dafür wieder hingebogen). Die neueste Idee von Hollywood – und ich weiß nicht genau, warum man für diese „Story“, drei Drehbuchschreiber gebraucht hat, immerhin ist dies gleichzeitig eine lose Verfilmung des Romanes „Horrorscope“ aus dem Jahr 1992 von Autor Nicholas Adams – ist die Gefahr, die von verfluchten Tarot Karten ausgehen kann.

Spenser Cohen (Moonfall) und Anna Halberg (Classified) haben hier dann nicht nur das Drehbuch mitgeschrieben, sondern gleich auch die gemeinsame Regie übernommen. Es handelt sich hierbei um einen Horror-Film der Marke PG13, also mit möglichst wenig Gewalt, damit ja viele kreischende Teenager ins Kino gehen dürfen. Das kann durchaus funktionieren (immerhin lebt nun wirklich nicht jedes Horror-Subgenre von Gewalt), wie etwa bei Countdown, aber es kann auch schiefgehen wie zuletzt bei Imaginary.

Tarot wirkt in Summe wie ein Projekt von Filmemachern, die „so etwas“ auch einmal machen wollten, ich meine damit in die Richtung „Fuß fassen im Horror-Genre“. Also genau ein generisches Abenteuer mit den blutigen Szenen außerhalb des Blickwinkels der Kamera inszenieren, bei dem zeitweise nervige Teenager, der fehlenden Spannung hinterherlaufen. Warum ich dieses Abenteuer dann doch unterhaltsam genug finde, liegt an zwei Dingen.

Erstens mal das Design, vor allem was die Kreaturen betrifft. Also eigentlich alles, was mit den Karten selbst zu tun hat. Sowohl die Bilder auf dem Tarot-Deck, als auch die lebendig gewordenen Wesen samt den dazugehörigen Fantasie-Szenarien, da hat das Kostüm- und Effekt-Department, ganze Arbeit geleistet. In diesen Momenten ist die Atmosphäre auch dichter und es kommt hundert mal mehr Spannung auf, als in den realen Momenten.

Zweitens ist die mir bisher unbekannte Harriet Slater (Pennyworth) als Hauptcharakter Haley richtig gut darin, ihre Emotionen auf den Zuschauer zu übertragen. Die meisten hier sind ja wie so oft reines und austauschbares Kanonenfutter, doch sie spielt alle Facetten – von trotzig, traurig bis hin zu emphatisch und zielstrebig – so, dass ich immer auf ihrer Seite war. Gaming-Freunde können sich hier übrigens vom Talent von Humberly González (Charakter-Model und Sprecherin der Hauptfigur im kommenden Star Wars Outlaws Spiel) überzeugen, die in ihrer Nebenrolle, durchaus ein paar Sympathiepunkte sammelt.

Der restliche, sehr moderne, weil extrem diverse (einige Hautfarben kommen da zusammen) Cast inklusive lesbischen Pärchen ist solide, niemand ist peinlich und Olwen Fouéré (Texas Chainsaw Massacre) als wissende Überlebende, bringt Tiefe und Weisheit in ihre wenigen Szenen mit. Die größte Kunst hat der Film für mich dann aber dadurch geschaffen, dass ich die guten Teile viel anziehender finde, als die schlechten, denn sonst würde er bei mir noch viel schlechter abschneiden.

Somit finde ich ist Tarot in Summe irgendwo mittendrin, was PG13 Filme betrifft, es gibt für mich eben eindeutig bessere, aber auch schlechtere Beiträge, vor allem was die Effekte und das Schauspiel anbelangt. Ich glaube irgendwie, die Atmosphäre am Set war eine nette/familiäre und das spürt man auch auf der Leinwand. Wirklich gruseln wird man sich nur als Neuling in diesem Genre, doch für Zwischendurch, wenn man gerade wenig Anspruch hat, kann man sich hier schon die Karten legen lassen.

„Tarot“ bekommt von mir 5,5/10 von fremden Decks in Zukunft die Hände lassende Empfehlungspunkte.

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I Am Rage (Filmkritik) http://darkagent.blogsit.net/2023/12/12/i-am-rage-filmkritik/ http://darkagent.blogsit.net/2023/12/12/i-am-rage-filmkritik/#respond Tue, 12 Dec 2023 05:00:13 +0000 http://darkagent.blogsit.net/?p=36105 Erin (Hannaj Bang Bendz) ist nervös, immerhin will ihr Freund sie zu sich mit nach Hause nehmen und seinen Eltern vorstellen. Das ist insofern ziemlich fordernd für sie, denn aus sehr ungewöhnlichen Gründen muss Erin oft Medikamente nehmen: Sie wurde … Weiterlesen

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Erin (Hannaj Bang Bendz) ist nervös, immerhin will ihr Freund sie zu sich mit nach Hause nehmen und seinen Eltern vorstellen. Das ist insofern ziemlich fordernd für sie, denn aus sehr ungewöhnlichen Gründen muss Erin oft Medikamente nehmen: Sie wurde als vierjähriges Kind entführt und fast 17 Jahre lang gefoltert und missbraucht. Deshalb die Tabletten. Diese Erfahrung hat sie auch körperlich verändert, denn die permanente Anspannung hat dazu geführt, dass ihr Körper eine Menge an Adrenalin produziert die für andere Menschen tödlich wäre. Deshalb auch die Medikamente, die sie einnimmt, damit sie ruhig bleibt.

Dumm nur, dass sich die Familie ihres Freundes (sie sind verlobt!) sich als ziemlich schräg herausstellt. Noch schräger sogar als die erste Begegnung scheinen lässt, denn die Familie ist Teil eines alten Kults, welcher als Ziel hat durch das Trinken von Blut länger zu leben. Dazu muss das Blut rein sein und unter Schmerzen vom Opfer abgezapft werden.

Nur hat diese Familie nicht damit gerechnet, dass einerseits Erins Blut ein ganz besonderes Blut ist und andererseits haben sie keine Ahnung, wen sie sich da mit Erin ins Haus geholt haben. Denn diese ist alles andere als ein leichtes Opfer …

Über diesen Film bin ich gestolpert, weil mir YouTube den Trailer nach irgendeinem „Pitch Meeting“ (wer das nicht kennt: unbedingt ansehen!) gezeigt hat und ich mir dachte, dass das ganz okay aussieht. Und das trifft es dann auch. In keiner Welt ist „I Am Rage“ ein guter Film oder ein Film, der im Kopf hängen bleibt. Es ist aber auch kein richtig schlechter Film. Es ist eher so ein Film bei dem man sich ärgert, dass es nicht eine Spur besser ging, denn man sieht, dass alle Involvierten mit vollem Einsatz bei der Sache sind.

Die Story ist altbekannt: Abgelegenes Haus. Jagd auf Menschen. Reiche kaufen Blut und/oder Beute. Familie macht das seit Jahren. Die feschen Buben bringen Mädels heim. Die Show wird allerdings von der Tochter gesteuert. Und – Überraschung – eines Tages sucht sich die Familie die falschen Opfer aus. Punktum. Nichts davon neu.

Neu ist die Idee mit der Wut, die Erin in sich herumträgt und die sich immer wieder kurz nach draußen kämpft. Zum Beispiel gibt es eine Szene in welcher ihr ein Streich gespielt wird und Sarah (Antonia Whillans) sich tot stellt, Erin hingeht, sich besorgt über sie beugt und Sarah die Augen aufreisst und „Buh!“ ruft. Was bei Erin als Reaktion hervorruft, dass sie ihr mit voller Faust eine reindonnert, noch bevor sie weiß, was sie eigentlich macht. Solche Szenen sind super, lustig und haben mir gefallen. Wie generell der Film eine ziemlich lange Zeit richtig Spaß macht. Vor allem die ganzen Andeutungen auf Erins Vergangenheit und was das für sie, ihr Leben und die Wut in ihr bedeutet.

Mit dieser Vorahnung bzw. diesem Hintergrundwissen kommen ein paar recht spannende Momente zusammen, die man freilich in ähnlicher Form auch schon kennt. Aber sie funktionieren auch hier: Erin, festgebunden am Sessel, blickt in die Runde und sagt knochentrocken: „I will kill you all“ „Is that a threat?“ „No. It’s a fact.“ Das hat fast was von Bruce Willis in seinen besten Tagen. Und man glaubt ihr auch. Zumindest so lange es bei Andeutungen und Androhungen bleibt.

Leider kippt der Film dann relativ rasch oder besser: Wird seinen eigenen Andeutungen nicht gerecht, als dann die Action losgeht. Alles ist auf ein hartes, brutales und kaltes Action-Finale hin ausgelegt, welches dann nie kommt. Also, doch, ja, es kommt. Es passiert genau das, was wir wissen, dass passieren wird. Nur ist es … handzahm. Dabei meine ich noch nicht einmal die Dinge die passieren, die sind teilweise schon cool bzw. hätten sie cool sein können, wenn man sie besser gemacht hätte. Wenn es dann nämlich um glaubwürdige Kämpfe geht, dann stürzt der Film unweigerlich ab.

Das ist insofern schade, weil man permanent an der Grenze zum „guten Film“ dahinpendelt und immerzu in Sichtweite ist, wie gut der Film hätte werden können und in ein paar ganz seltenen Momenten, da ist er es auch. Zum Beispiel beim Zweikampf von Erin mit dem Bruder ihres Freundes an dessen Ende sie mit den Worten „I never did like you“ einen Spint auf seinen Kopf krachen lässt. Oder noch später als die Mutter der Familie vor Erin steht und sich offensichtlich rausreden will. Nur das Erin das nicht interessiert und sie die Mutter ohne großes Drama über den Haufen schießt. Mehrmals. Das sind Momente, die man emotional versteht, die man kommen sieht und die man sich sogar bis zu einem gewissen Grad wünscht. Und diese beiden hier sind sogar gut gemacht.

Wäre der Rest der Action nur nicht so … drucklos. Der Schnitt – in allen anderen Belangen wirklich gut geraten – lässt speziell bei diesen Szenen leider zu wünschen übrig. Ich weiß, fehlendes Martial Arts-Können kann auch der beste Schnitt nicht verdecken und da sind schon ganz andere Kaliber dran gescheitert. Ich werde allerdings den Verdacht nicht los, dass, wenn man hier und da eine Sekunde oder ein paar Frames früher geschnitten und ein paar coolere Soundeffekte draufgeklatscht hätte, die Sache durchaus besser rübergekommen wäre.

Wie dem auch sei: Das sind viele „Was wäre, wenn“s. Ich finde es halt schade, weil da ein an sich guter Film drunter wäre und einfach so viel stimmt, dass man an dieser letzten Hürden scheitern muss. Schauspielerisch gibt es hier nämlich nichts zu bekritteln (Antonia Whillans ist super!) und auch der Rest ist technisch wirklich gut dabei. Das Drehbuch wäre auch an sich okay (wenn auch nicht neu). Marta Svetek (primär Synchronsprecherin) als Margret ist angenehm abgehoben und man glaubt ihr, dass sie irre ist. Die Dialoge sind positiv-schlecht, in dem Sinn, dass sie nicht gut sind, aber für diese Art von Film quasi perfekt. Und Hannaj Bang Bendz ist wirklich gut in der Rolle. Ob es nun die Blicke sind, ihre Körperhaltung oder – nochmals, weil es so ist – ihre Blicke. Das passt schon alles. Nur halt bei den Kämpfen, da passt es dann nicht mehr. Das tut mir insofern doppelt leid, weil die gute Dame, also sie Schauspielerin, sympathisch wirkt und sie im echten Leben übrigens einen Kurzfilm mit dem Titel „Salvaje“ geschrieben, produziert, gedreht und geschnitten hat, der – Nerds, seid jetzt stark! – von X-23 handelt, die sie natürlich selbst spielt (was ich mir gut vorstellen kann). Genau. Wenn das mal nicht per se sympathisch macht, was denn dann? Da steckt Herzblut drin, sowas macht man nicht aus Kalkül.

Deshalb: Schade, wirklich schade, denn wer so lange so kompetent auf ein Finale zusteuert, welches den ganzen Film lang aufgebaut wird, der oder die sollte dann auch liefern können. Hit and miss, wie man so schön sagt. Übrigens finde ich den Titel „I Am Rage“ richtig cool.

„I Am Rage“ bekommt 5,5 von 10 möglichen, leider beim für diese Art Film am wichtigsten Punkt – nämlich der Action im Finale – scheiternde, Punkte.

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Citadel – Staffel 1 (Serienkritik) http://darkagent.blogsit.net/2023/07/13/citadel-staffel-1-serienkritik/ http://darkagent.blogsit.net/2023/07/13/citadel-staffel-1-serienkritik/#respond Thu, 13 Jul 2023 06:00:19 +0000 http://darkagent.blogsit.net/?p=35593 Citadel „war“ eine globale Spionageagentur, die außerhalb der Regeln bekannter Organisationen wie etwa der CIA oder NSA agiert. Viele Jahre zogen sie so im Hintergrund die Fäden und haben zahlreiche Katastrophen verhindert. Eines Tages wurden sie jedoch verraten, offensichtlich von … Weiterlesen

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Citadel „war“ eine globale Spionageagentur, die außerhalb der Regeln bekannter Organisationen wie etwa der CIA oder NSA agiert. Viele Jahre zogen sie so im Hintergrund die Fäden und haben zahlreiche Katastrophen verhindert. Eines Tages wurden sie jedoch verraten, offensichtlich von einem Unbekannten aus den eigenen Reihen. Die meisten Agenten starben durch die Hand des Verbrecher-Syndikats Manticore.

Den restlichen Agenten wurde von Citadel selbst aus Sicherheitsgründen mittels implantierten Chip, das Gedächtnis gelöscht. Acht Jahre schon lebt Mason Kane (Richard Madden) nun als Kyle mit seiner Frau Abby (Ashleigh Cummings) und der gemeinsamem Tochter zusammen, ohne sich an seine Zeit als Agent zu erinnern. Als eines Tages jedoch der Hacker von Citadel namens Bernard (Stanley Tucci) auf ihn aufmerksam wird, ist es mit dem ruhigen Leben schlagartig vorbei…

Citadel läuft seit April 2023 auf Amazon Prime und da die sechs Folgen der ersten Staffel circa 300 Millionen Dollar gekostet haben, handelt es sich um eine der teuersten Serien aller Zeiten. Die ganze Sache soll zu einem „Spy-Verse“ ausgebaut werden, mit Spin-Off Serien in verschiedenen Sprachen, die in Mexiko, Indien und Spanien spielen soll, wobei es 2024 mit der italienischen Variante namens „Citadel:Diana“ weitergehen soll. Staffel 2 des Originals ist ebenso schon genehmigt, hier wird dann Joe Russo bei allen Folgen Regie führen, nachdem er und sein Bruder Antony bei Staffel 1 nur als Produzenten agiert haben.

Viel Geld in etwas zu investieren, macht noch keine gute Serie aus, das ist keine neue Weisheit. Ich habe hier aber weniger das Problem, dass die Story unter dem Bombast erstickt worden wäre. Viel mehr will die Serie mit ihren zahlreichen Rückblicken und Twists cleverer sein, als sie ist. Noch schlimmer ist die Tatsache, dass die Erzähl-Geschwindigkeit extrem ins Stottern gerät und so die Spannung deutlich leidet.

Das wiederum liegt auch an den Figuren, von denen man (beinahe) keine so richtig mag. Die wahre Hauptfigur ist ja der von Richard Madden (Eternals) gespielte Mason, auch wenn hier die Trailer eine gewisse Zweiteilung des Haupt-Fokus suggerieren. Warum er als Identifikationsfigur fungiert, ist mittels Spoiler schnell erklärt, er leidet nämlich fast die ganze erste Staffel unter Gedächtnisverlust.

Deshalb lernen wir Zuschauer mit bzw. über ihn alle beteiligten Mitspieler/Organisationen auf beiden Seiten kennen. Dass sich da dann ein Twist am Ende wie ein Verrat anfühlt, ist sicherlich bewusst (die Schreiber sind eben „clever“), es führt jedoch dazu, dass dir auch die letzte Figur irgendwie egal wird. Priyanka Chopra Jonas (Quantico) als Nadia ist schon tough und schön anzusehen und Stanley Tucci (Jolt) auf eine verschmitzte Art und Weise arrogant, aber richtig mögen tut man sie nicht.

Einzig Ashleigh Cummings (Hounds of Love) als Abby mochte ich, doch sie hat leider viel zu wenig zu tun und der Rückblick der sie beleuchtet ist auch der einzige, von dem ich gerne mehr gesehen hätte. Nächstes Thema ist die Action. Besonders wenn man gerade Filme wie Extraction 2 gesehen und gefeiert hat so wie ich, dann ist die Action hier einfach beliebig, involviert nicht und lässt kalt. Passt zum Mega-Budget, schaut gut aus, aber nicht mehr.

Was das World-Building anbelangt, weil dies ja ein Franchise werden wird, nun da gibt es auf Grund der Charaktere auch das selbe Problem wie mit den Figuren, warum sollte mich das hier interessieren, wenn ich Niemanden vertrauen kann? Man kann durchaus in Staffel 2 Geheimnis auf Geheimnis stapeln und das dann unheimlich schlau weil undurchschaubar und irreführend finden, aber dann muss es auch einen Grund geben, warum ich meine Emotionen hier hinein lege.

Voriges Jahr ging es mir bei Amazon Prime mit The Terminal List ähnlich, doch bei Citadel fallen alle negativen Punkte noch mehr auf. Die Darsteller sind schon richtig gut, ebenso sind die Locations gut gewählt und abwechslungsreich und die Ausstattung ist großartig, aber all der Wirbel kann eben nicht darüber hinwegtäuschen, dass es hier nichts Greifbares gibt, an das ich meine Gefühle binden könnte, weswegen eben alles eher kalt lässt. Es gibt also wohl neben heißen Spionen auch ziemlich eiskalte…

„Citadel“ bekommt von mir 5,5/10 das Kartenhaus selbst zu Fall bringende Empfehlungspunkte.

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Scream 3 (Filmkritik) http://darkagent.blogsit.net/2023/07/06/scream-3-filmkritik/ http://darkagent.blogsit.net/2023/07/06/scream-3-filmkritik/#respond Thu, 06 Jul 2023 05:00:45 +0000 http://darkagent.blogsit.net/?p=35469 Sidney (Neve Campbell) hat sich zurückgezogen und abgeschottet und arbeitet als Beraterin für Frauen. In Isolation. Währenddessen wird in Hollywood gerade der dritte Teil der Stab-Reihe gedreht, die ja die Ereignisse in Woodsboro als Grundlage hatten. Nur gibt es ein … Weiterlesen

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Sidney (Neve Campbell) hat sich zurückgezogen und abgeschottet und arbeitet als Beraterin für Frauen. In Isolation. Währenddessen wird in Hollywood gerade der dritte Teil der Stab-Reihe gedreht, die ja die Ereignisse in Woodsboro als Grundlage hatten. Nur gibt es ein „kleines“ Problem: Jemand bringt nach und nach die Schauspieler:innen des Films um und zwar in der Reihenfolge des Drehbuchs. Dumm nur, dass davon mehrere Versionen existieren und so nicht klar ist, wer der nächste auf der Liste ist.

Dewey (David Arquette) und Gale Weathers (Courtney Cox) allerdings, die wollen die Sache nicht auf sich beruhen lassen und fahren hin. Sie recherchieren und finden auch diverse Spuren, aber alles läuft anders, als zuerst gedacht …

Und dann kam der dritte Teil und irgendwie war alles anders. Soweit bekannt, war Wes Craven abgeneigt den Film zu machen, aber er hat einen Deal ausgehandelt, dass er einen netten anderen Film drehen darf, wenn er zuvor einen dritten Scream liefert. Also, der Film ist nicht gerade eine Herzenssache. Das kann man, denke ich, so sagen.

Dazu kommt, dass Kevin Williamson, der die ersten beiden Teile verfasst hat, bereits an „Tötet Mrs. Tingle“ arbeitete (Drehbuch und Regie) und gerade mal Zeit für eine Drehbuchoutline hatte. Tatsächlich weiß ich nicht, ob der Film, den Williamson geschrieben hätte, so viel besser geworden wäre. Was ich aber weiß, ist, das Ehren Kruger, der die Drehbuchpflichten übernommen hat, auch nicht gerade geliefert hat. Und das, obwohl er kurz davor das Drehbuch zu „Arlington Road“ geschrieben hat (grandios!). Aber „Scream 3“ war wohl der Anfang vom Ende, denn danach folgten Drehbücher zu „Transformers 2“ und „Transformers 3“ und dem schlimmen „Transformers 4„. Und – oh -„Ghost In The Shell“ (mit Scarlett Johansson).

Wie dem auch sei, der Film bietet ein paar frische Ansätze: Der Ort ist neu, der Fokus ist weg von Sidney und auf Dewey und Gale (was jetzt nicht unbedingt die beste Idee war. Lag aber wohl daran, dass Neve Campbell bereits durch die ersten beiden Teile ein Star war und andere Drehverpflichtungen hatte). Die Meta-Ebene ist immer noch da und präsenter als zuvor, allein schon durch das Film-im-Film-Setting bieten sich ja viele Möglichkeiten. Dann gibt es einige Cameo-Auftritte und Gaststars kommen auch nicht wenige vor.

Es ist also mehr ein Spielchen, von wegen, wen können wir alle vor die Kamera zerren und was wäre witzig bzw. wer wäre witzig zu sehen. Ich mache jetzt keine Spoiler, aber da gibt es schon ein paar witzige und nette Ideen. Und das ist auch das Problem: Bei diesem Teil hier hatte ich das Gefühl, dass man vergessen hat, einen Horrorfilm machen zu wollen und stattdessen einfach wirklich alles durch den Kakao gezogen hat, was geht. Sicher, es gibt ein paar spannende Momente, aber in Summe ist das alles irgendwie … schräg.

Was ich allerdings damals (ich habe den Film in einer Scream-Night im Kino gesehen, alle drei Filme hintereinander. Und was am meisten hängen blieb: Sie haben vor jedem Film die gleiche Werbung und den gleichen Trailer gebracht. Nämlich den von „Frequency“ mit Dennis Quaid) übersehen hatte oder vielleicht war ich einfach noch nicht sensibel genug, denn die größte Satire ist das Folgende: Der Film thematisiert die sexuellen Übergriffe in Hollywood, das Ausnutzen von sexuellen Gefälligkeiten gegen Rollen und die klare Machtdominanz der „alten weißen Männer“. Was die Satire dabei sein soll? Nun, der Film wurde von Harvey Weinstein produziert. Ich weiß jetzt nicht, ob also Satire das richtige Wort ist, aber es ist zumindest Ironie.

Jedenfalls ist es bis dato (und es gibt immerhin bereits sechs Teile) der Film, der sich am wenigsten wie „Scream“ anfühlt, sondern nur wie die Kopie eines Scream-Films, bei dem die Macher:innen sich nicht ganz sicher waren, wie denn nun der Tonfall sein soll und wie das jetzt so richtig funktionieren soll.

Alles in allem ist es jetzt per se kein schlechter Film, es ist nur ein schlechter „Scream“-Film. Und wenn ich jetzt all die an den Haaren herbeigezogenen Story-Twists anführen würde, dann würde ihr euch an den Kopf greifen. Angeblich ist es ja so, dass zuerst ein ganz anderes Grundgerüst gepitcht wurde, aber dann kam das „Columbine“-Massaker und deshalb musste man vom ursprünglichen (erneut Woodsboro, erneute Student:innen, erneut Massaker unter ebendiesen) Vorhaben so weit wie möglich abrücken.

So gesehen ist das Ergebnis überraschend passabel, aber ich bleibe dabei: So richtig zünden mag das nicht. Auch, das Neve Campbell erst in der zweiten Hälfte auftaucht und dann noch dazu nicht so richtig Laune hat, ist nochmal ein anderes Thema.

„Scream 3“ bekommt von mir 5,5 von 10 möglichen, den Tiefpunkt der ersten Trilogie darstellende, Punkte.

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Bald wird eine hochschwangere Dame (Jennifer Lopez) Mutter werden, doch dafür muss sie erst in ein Zeugen-Schutzprogramm, sonst werden weder sie noch ihr Baby, die Geburt erleben. Sie hat sich nämlich mit gefährlichen Männern eingelassen und wie zu erwarten war steht Adrian (Joseph Fiennes) auch schon vor ihr, die meisten anwesenden Männer des FBI sind tot und auch sie entkommt nur knapp.

Um sie vor der Gefahr zu schützen, gibt sie ihre kurz darauf zur Welt kommende Tochter zur Adoption frei. Sie taucht danach unter und verhandelt mit FBI-Mann Cruise (Omari Hardwick), dass er sie über ihr Befinden auf dem Laufenden hält und sie kontaktiert, sollte es Probleme geben. 12 Jahre später bekommt sie einen Brief, obwohl es noch nicht die Zeit für aktuelle Geburtstagsfotos ihrer Tochter Zoe (Lucy Paez) ist…

Der neue, für Netflix produzierte Jennifer Lopez Film, der rechtzeitig zu Muttertag auf dem Streaming-Dienst erschienen ist, ist vor allem dazu da, die Hauptdarstellerin als Action-Heldin zu etablieren. Geeinigt hat man sich dabei mit Lopez auch darauf, dass möglichst viele Frauen in unterschiedlichen Rollen, an der Produktion beteiligt sind. So stammt das Drehbuch großteils von Damen und Regie führte Niki Caro (Mulan). Dass die Gegner böse weiße Männer sind und die guten Männer höchstens in unterstützender Form vorkommen, versteht sich dabei natürlich von selbst.

Das ist aber nicht das eigentliche Problem, aber ich fange mit dem Positiven an. Jennifer Lopez (Shotgun Wedding) füllt die Rolle der Mutter, die ihr Kind ungewollt hergeben musste, mit voller Leidenschaft aus. Dabei bekommt sie sowohl die emotionalen Seiten hin als auch die physische Komponente. Vor allem die Interaktion mit der von Lucy Paez gespielten Tochter ist spannend, weil da so viele unterschiedliche Gefühls-Ebenen spürbar sind (und Paez sollte man sich merken, die Kleine hat es drauf).

Was nicht etabliert wird, sind sämtliche anderen Figuren. Joseph Fiennes (Hercules) als Hauptbedrohung Adrian ist eine reine Schablone und völlig austauschbar ebenso wie der von Gael García Bernal (Old) gespielte, zweite Gegenspieler Hector, dessen Können fast schon in krimineller Weise nicht genutzt wird. Omari Hardwick (Army of the Dead) als FBI-Agent hätte eine gewisse Tiefe, doch er ist eben nur der Sidekick, den Lopez sogar als Hochschwangere noch retten muss.

Dann wäre da die Action, die zwischen langweilig und generisch hin und her schwankt. Ja, es gibt auch Highlights, wie etwa die Szene wo Lopez das Gebäude infiltriert um ihre Tochter zu retten oder die beiden Unfälle, wo Mensch auf Auto bzw. Auto auf Auto trifft und Zeitlupen zum Einsatz kommen, das sieht schon gut aus. In Summe hat man aber alles wo anders schon besser und intensiver gesehen, vor allem der finale Kampf ist schwach geworden.

Was hinzu kommt ist ein Problem mit der Geschwindigkeit in Form eines Stillstandes. Der Film dauert ja circa zwei Stunden und nach der Hälfte gibt es einen Rückzug von Mutter und Tochter, ein sich kennen lernen und gemeinsam trainieren. Kann man schon bringen so und ist von den Gefühlen auch interessanter als alle Action-Momente zusammen, aber dennoch ist es eine gewisser Totalstop des Erzähl-Flusses.

Der Metapher mit der Wolfsmutter und was sie alles tun wird/würde, um ihre Jungen zu beschützen, wird auch etwas überstrapaziert. Der Wechsel der Schauplätze ist dafür sehr gelungen, von schwül und aufgehitzt bis zum eiskalten Finale im Schnee. Besonders eine Sequenz ganz am Anfang ist dann doch einigermaßen unerwartet und auch unangenehm, doch insgesamt weiß man einfach genau was passiert, wer stirbt oder gesagt werden wird („du bist das einzig Gute, dass ich in meinem Leben richtig gemacht habe“…schon mal gehört den Satz?).

Ging es darum Jennifer Lopez außerhalb von romantischen Komödien im Action-Genre zu etablieren, dann ist die Sache schon gelungen. Die erst 14 jährige Lucy Paez hat auch das Zeug, mal starke Rollen abzustauben. Egal ob es nun eine Agenda, verschenkte Möglichkeiten oder einfach nur das mangelnde Action-Talent der Regisseurin ist (bei Mulan lief das auch nicht so optimal), in Summe ist das Ganze einfach gut gemacht, etabliert die Liebe/den Kampfgeist einer Mutter nicht wirklich als unaufhaltsame Macht.

„The Mother“ bekommt von mir 5,5/10 für das Wohl der eigenen Tochter, alles andere in den Hintergrund drängende Empfehlungspunkte.

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The Pope’s Exorcist (Filmkritik) http://darkagent.blogsit.net/2023/05/16/the-popes-exorcist-filmkritik/ http://darkagent.blogsit.net/2023/05/16/the-popes-exorcist-filmkritik/#respond Tue, 16 May 2023 06:00:43 +0000 http://darkagent.blogsit.net/?p=35459 Im Jahr 1987 wird Pater Gabriel Amorth (Russell Crowe) zum Papst (Franco Nero) zitiert. Amorth ist Exorzist und seine Erfolge sprechen für ihn, weswegen das Oberhaupt der Kirche, immer wieder gerne auf seine Dienste zurück greift. Aktuell schickt ihn der … Weiterlesen

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Im Jahr 1987 wird Pater Gabriel Amorth (Russell Crowe) zum Papst (Franco Nero) zitiert. Amorth ist Exorzist und seine Erfolge sprechen für ihn, weswegen das Oberhaupt der Kirche, immer wieder gerne auf seine Dienste zurück greift. Aktuell schickt ihn der Papst nach Spanien, wo er einem angeblich von einem Dämon besessenen Jungen helfen soll.

Dort angekommen stellt Amorth fest, dass diese Austreibung keine leichte Sache sein wird, denn der Dämon hat ausdrücklich nach „dem Priester“ verlangt und als Amorth ihm gegenüber steht, ist der Dämon an seinem Ziel angekommen…

Manchmal ist es die Erwartungshaltung, manchmal einfach der falsche Zeitpunkt. Ich empfinde Exorzismus-Filme grundsätzlich als unangenehm, doch hier habe ich mich kaum gegruselt. Das könnte daran liegen, dass ich vor kurzem Evil Dead Rise gesehen habe und dort ist die Sache mit den Besessenen Angst einflössend und in Summe um einiges intensiver. Dafür mag ich Russell Crowe als Darsteller sehr gerne und auch Regisseur Julius Avery ist durch Operation: Overlord und Samaritan, bei mir in bester Erinnerung geblieben.

Bei diesem Exorzisten des Papstes handelt es sich um die Verfilmung eines Drehbuches, dass auf den 1990 und 1992 erschienen Büchern „An Exorcist Tells His Story“ und „An Exorcist: More Stories“ von Father Gabriele Amorth basiert. Bereits 2020 sollte die Sache losgehen, doch erst nach Überarbeitungen des Drehbuches und einem Wechsel des Regisseurs, bekommen wir nun Crowe in der Rolle des Priesters zu sehen.

Seine Performance ist das klare Highlight hier, auch wenn man ihn für seinen italienischen Akzent angreifen könnte, was einige Kritiker auch gemacht haben. Dieses verschmitzte Grinsen, seine lockere, sogar verspielte Art, wenn er sich gerade nicht direkt mit Dämonen beschäftigt, das ist ein schöner Kontrast zu der ernsthaften Entschlossenheit, mit der er an die Arbeit aka Austreibungen herangeht.

Überhaupt sind die Schauspieler einfach authentisch. Sowohl Daniel Zovatto (Don´t Breathe) als ambitionierter, aber noch unerfahrener Priester, Alex Essoe (Neighbor) als besorgte Mutter oder Laurel Marsden (MS Marvel) als Tochter, die zwischen nicht Wahrhaben wollen und überfordert sein wechselt sind stark und vermitteln die Ernsthaftigkeit der Geschichte. Da liegt dann eben das Problem für mich, denn ich konnte die Sache nicht wirklich ernst nehmen.

Mir blieb die lockere Art von Crowe in den übrigen Szenen hängen und ich dachte mir nur „der macht das schon, da passiert schon nichts Schlimmes“ (abgesehen von dämonischer Besessenheit versteht sich). Dabei ist das MakeUp des jungen Opfers schon in Ordnung, aber die Stimme hat mir so gar keine Gänsehaut bereitet. Eher hat sie mich dazu verleitet, ihn nachzuahmen und zu provozieren (gut dass ich nicht im Film vorkomme).

Ich will damit nicht sagen, dass hier Stümper am Werk waren oder irgendetwas daran peinlich wäre, der Beginn mit dem Schwein ist sogar ziemlich involvierend. Insgesamt hat mir einfach die Spannung in der Luft gefehlt, die Atmosphäre schafft es leider nur stellenweise, dass man ansatzweise mitfiebert. Das bedeutet für mich in Summe dann, dass Regisseur Avery auf seine letzten drei Filme bezogen, mit jeden etwas schwächer geworden ist.

Als Exorzismus-Film eher mittelmäßig, für Crowe-Fans jedoch sehenswert, weil er wie zuletzt in Thor: Love and Thunder, einfach etwas über den Dingen zu stehen scheint und sein Spaß überträgt sich auf uns Zuschauer. Der Film hat übrigens bereits mehr als das dreifache seiner überschaubaren Kosten eingespielt und es wird bereits an einer Fortsetzung gearbeitet, bei der Crowe natürlich wieder beteiligt sein soll. Ich werde ihm sicher eine Chance geben, vielleicht passt ja der Zeitpunkt dann besser für mich.

„The Pope’s Exorcist“ bekommt von mir 5,5/10 von der Präsenz seines Stars lebende Empfehlungpunkte.

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Es ist Pandemie und alle sind am Limit. Hoolywood reagiert darauf und produziert nur wenige Filme, aber die, die produziert werden, sollen unter allen Umständen unbedingt gemacht werden. Einer davon ist „Cliff Beasts 6“. Eine Trash-Film-Reihe, die viele Fans hat und der neueste Teil ist im Entstehen.

Dabei sind unter anderem ein Regisseur, der für einen Art-House-Film viele Preise bekommen hat und ein Team an Schauspieler:innen, die sich der Filmreihe verpflichtet fühlen. Alle bis auf Carol (Karen Gillian). Die hat sich beim fünften Teil ausgeklinkt, um bei „Jerusalem Rising“ mitzuspielen, der auf allen Ebenen ein Flop war. Jetzt ist sie zurück und nicht alle sind glücklich damit.

Aber so ist das nun mal: Wer sich in die „Blase“ begibt, der muss mit den Leuten, die er sich ausgesucht hat, eben eine Weile zusammenbleiben. In diesem Fall sind es allerdings Monate …

„The Bubble“ ist in erster Linie eines: Unglaublich feige. Das Potential, dass die Grundidee eigentlich darstellt, ist fast unendlich, aber es wird erschreckend wenig daraus gemacht. Das große Problem ist, dass man die lange Zeit, welche die Leute gemeinsam verbringen, nicht wirklich spürbar ist. Tatsächlich sind die Figuren nach Monaten gemeinsam noch immer genauso wie sie am Anfang sind. Sicher, ein paar Kleinigkeiten, wie die Beziehungen untereinander, verändern sich sporadisch im Detail, aber in Summe bleibt der Umgang miteinander fast gleich und hat wenig bis kein Gewicht. Das „langsame“ Durchdrehen ist zwar theoretisch da und wird gezeigt, aber spürbar ist es nur selten.

Dazu kommt, der unglaublich große Cast für so eine kleine Idee. Was hier an Charakteren zusammengewürfelt wird, ist schon wirklich halbwegs viel und es bleibt so für fast niemand Zeit an Tiefe zu gewinnen. Sicher, es gibt zum Beispiel Sean (Keegan-Michael Key), der ein Buch zur Selbstfindung geschrieben hat und alle bei „Harmony Ignite“ dabei haben will, was sich später auflöst und klärt, aber selbst diese Charakterentwicklung fühlt sich flach und fast falsch an, außerdem wird viel zu wenig daraus gemacht, als es dass es irgendeine Emotione auslösen würde.

Oder das ehemalige Ehepaar, dass sich getrennt hat, aber auf jedem Filmset wieder erneut zusammenfindet und sich wieder zerstreitet. Nette Idee. Keine Emotion dabei.

Ohne jetzt jeden Handlungsstrang zu zerlegen, kann ich getrost sagen, dass mir der größte Teil der Figuren schlichtweg egal war. Völlig egal. Die schlimmen Dinge die passieren (und es passieren welche) lösen nichts aus, nicht mal Schadenfreude (dazu sind die alle zu harmlos) und in letzter Konsequenz ist das das Problem des Films. Er bleibt auf allen Ebenen oberflächlich und noch dazu ziemlich handzahm. Ja, man weiß schon, was auf die Schippe genommen wird, wie zum Beispiel die Produktion von „Jurassic World: Dominion“ (der sechste Film der Reihe) oder der eben erwähnte Sean, der ein bisschen Richtung Tom Cruise gehen soll, und ähnliche Dinge. Tatsache ist: Nichts davon ist überspitzt oder übertrieben genug, um wirklich zu greifen und witzig zu sein.

Tatsächlich gibt es für mich nur drei Ausnahmen: Pedro Pascals Dieter ist herrlich schräg und seine „Liebesgeschichte“ mit Anika, gespielt von Maria Bakalova, ist erfrischend irre, schräg und herrlich anzusehen. Interaktionen zwischen den beiden sind allerdings so selten, dass der frische Wind, den sie bringen rasch verweht ist. Aber: Jede Szene gemeinsam ist grandios. Als zweites fand ich die Mo-Cap-Dinosaurier-Darsteller super. Ebenfalls: Wenig bis keine Screentime, aber wenn da, dann super. Und als drittes kommt für mich Peter Serafinowicz dazu, der als Produzent einfach herrlich trocken und kühl bleibt – kann auch sein, dass ich seinen britischen Akzent einfach liebe.

Der Rest ist so lala.

Sicher, der Film ist nicht per se schlecht, aber er nutzt einfach das Potential des Irrsinns (mit Ausnahme: Dieter und Anika) nicht aus. Er ist handzahm, schaumgebremst, übervorsichtig. Als wollte man seinen Chef auf die Schaufel nehmen, hat aber Angst davor, was er machen könnte, wenn der Witz falsch ankommt und erzählt ihn deshalb so vorsichtig, dass dabei jeder Witz raus ist.

Judd Apatow, der ja für seine Tragik-Komödien durch die Bank gelobt wird/wurde, hat hier das Drehbuch und die Regie übernommen und der Cast – inklusive Cameo-Auftritten – ist wirklich ein Hammer. Nur macht man dann nichts damit. Teilweise sollen die Witze auf einer Ebene funktionieren, die in etwa auf diese Zeile runtergebrochen wird: „Das ist witzig, weil die Figur von James McAvoy gespielt wird. Checkt ihr’s? CHECKT ihr’s? Ist das nicht unglaublich witzig?“

Antwort: Nein, ist es nicht.

In Summe und unterm Strich kann ich sagen, dass die drei oben erwähnten Einsprengsel das ganze für mich unterhaltsam gemacht haben – dazu kommt die Idee, dass die Darsteller:innen um jeden Preis am Set bleiben müssen, wozu eine Sicherheitsfirma angeheuert wird, die ebenfalls unglaublich viel irres Potential darstellt, aber nie ausgebaut oder richtig genutzt wird. Da gibt es gegen Ende eine kurze „Rache-Szene“, die aus dem Nichts kommt. Kein aufgebauter Konflikt per se, sondern so im Vorbeigehen. Man versteht im Kopf schon, warum das jetzt passiert ist, aber emotional passiert da gar nix.

Ein netter Versuch, der aber leider nun sehr zahm und halbherzig umgesetzt wurde. Schade drum. Ich glaube ja, dass ich „Cliff Beats 6“ viel mehr mögen würde, als ich diesen Film hier mag.

„The Bubble“ bekommt von mir 5,5 von 10 möglichen, enttäuschende, aber noch halbwegs ansehbare (wenn auch zu lange) Persiflage, die sich nicht viel traut, Punkte.

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