History | Darkagent http://darkagent.blogsit.net We love being entertained! Sat, 05 Feb 2022 00:33:56 +0000 de-DE hourly 1 https://wordpress.org/?v=6.4.4 Assassin’s Creed Valhalla: Wrath Of The Druids (Game-Review) http://darkagent.blogsit.net/2022/02/05/assassins-creed-valhalla-wrath-of-the-druids-game-review/ http://darkagent.blogsit.net/2022/02/05/assassins-creed-valhalla-wrath-of-the-druids-game-review/#respond Sat, 05 Feb 2022 05:00:06 +0000 http://darkagent.blogsit.net/?p=34204 Nach seinen langen und in letzter Konsequenz durchaus erfolgreichen Bemühungen eine neue Heimat für seinen Clan zu finden, hat sich Eivor eigentlich Ruhe verdient. Dem Clan geht es gut. Er ist der neue Anführer. Alles ist soweit in guter Ordnung. … Weiterlesen

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Nach seinen langen und in letzter Konsequenz durchaus erfolgreichen Bemühungen eine neue Heimat für seinen Clan zu finden, hat sich Eivor eigentlich Ruhe verdient. Dem Clan geht es gut. Er ist der neue Anführer. Alles ist soweit in guter Ordnung.

Aber dann kommt Besuch aus Irland und bringt die Einladung des Königs von Dublin: Eivor soll zu Besuch kommen, denn Barid, Eivors Cousin, braucht Unterstützung.

Natürlich macht sich Eivor auf die Reise, vor allem, um weitere Handelsbeziehungen aufzubauen, aber auch um Cousin Barid zu seinem Erfolg zu gratulieren, denn die beiden haben sich Jahre nicht gesehen.

Als Eivor jedoch in Dublin ankommt stellt sich rasch heraus, dass nicht alles so toll läuft, wie es zuerst den Eindruck hatte. Denn auch in Irland gibt es verfeindete Clans und Flann Sinna ist bemüht, sie alle unter seinem (christlichen) Banner zu vereinen, egal ob mit Argumenten oder mit dem Schwert. An seiner Seite: Die ehemalige Druidin Ciara.

Durch eine Verkettung von Umständen findet sich Eivor plötzlich an der Seite von Barid, um Flann Senna zu beweisen, dass er die Krone Dublins zurecht auf seinem Haupt trägt …

Ich habe tatsächlich wieder mal ein gutes Jahr Pause von Assassin’s Creed gebraucht, denn der Umfang der aktuellen Titel sorgt mittlerweile echt dafür, dass ich ja jedes Mal mehrere Monate an einem Spiel hänge. Mittleweile sogar schon ohne DLCs.

Der Grund für meine Rückkehr zu „Valhalla“ war ein Crossover-Event. Und zwar gibt es ein gratis Update, welches „Valhalla“ eine komplett neue Mission spendiert, welches ein Wiedersehen mit einer alten Bekannten garantiert. Und zwar mit Kassandra aus „Odyssey„. Da musste ich ja quasi fast wieder zurückkehren nach England. Und was soll ich sagen? Der Crossover-Event hat mich nicht enttäuscht. Gut gelaunt, schnippisch und großartig eingebaut ist Kassandra auch in diesem Mini-Event eine Naturgewalt. Ich finde die Figur inklusive ihrer Entwicklung immer noch großartig (das Event in Odyssey ist größer: Man bekommt eine komplette neue Insel spendiert und die Story zeichnet den Weg von Kassandra nach, wie sie sich mit ihrer Bestimmung als „Hüterin des Stabs“ arrangiert.

Aber hier soll es um den kostenpflichtigen DLC „Zorn der Druiden“ gehen, der auch Teil des Season Pass ist. Und tja, was bekommt man denn in Irland so geliefert?

In erster Linie eine neue Story mit neuen Figuren, die wie üblich darauf hinausläuft, dass man einen alten Kult ausschalten muss (Dieses Mal mit dem Titel „Children Of Danu“) und zwar wie gewohnt indem man Hinweise auf die Identität der Mitglieder findet und diese dann ein:en nach dem/der anderen ausschaltet. Nebenbei gilt es das Wohlwollen diverser selbst ernannter Könige für Flann Sinna zu gewinnen und damit wiederum dessen Wohlwollen für Cousin Barid zu sichern, der seinen Anspruch auf den Thron wiederum für seinen Sohn Sichfrith in trockenen Tüchern wissen will.

Das heißt, es gibt eine Handvoll neuer Charaktere, von denen die „Poetess“ Ciara klar heraussticht. Allein der erste Auftritt der Frau macht sie absolut sympathisch. Ich erzähle nichts, das muss man gesehen haben. Unspektakulär, aber man mag die Dame einfach sofort. Und das bleibt so die ganze Zeit über.

Außerdem nutzen die Gegner, also die Druiden, ein Gas, welches Halluzinationen hervorruft, was heißt, dass Eivor unter anderem gegen Werwölfe kämpfen muss. Und die Druiden sind stärker und haben andere Fähigkeiten als die alten Gegner.

Aber wie ist das Gameplay? Nun, dass kann man kurz fassen: Ganz. Genau. Wie. In. Valhalla. Gibt es gar nichts Neues? Nein. Es gibt gar nichts Neues. Wie? Gar nichts? Nein, gar nichts.

Lang ausformuliert: Ihr stürmt Festungen, ihr besteht Prüfungen der Morrigan (ersetzen die Pilz-Mini-Missionen, sind aber das gleiche), ihr nehmt Handelsposten ein (damit ihr den Handel in Dublin weiter nach oben treiben könnt), ihr schaltet Zielpersonen aus, ihr bekämpft sogar zwei Drengr und zwei „seltene Tiere“. Ich kann es nur wiederholen: „Zorn der Druiden“ macht genau gar nichts neu (okay, die Handelsmöglichkeiten könnte man neu nennen, aber es läuft auf das Sammeln von Ressourcen heraus und funktioniert wie der Fischfang im Hauptspiel). Sogar die verfluchten Cairns sind wieder dabei.

Die Gegend ist neu, allerdings unterscheidet sich Irland nicht so großartig von den Gebieten Valhallas. Wie auch? Grüne Weide, Schafe, Hügel, scheiß Wetter. Sieht das alles wirklich gut aus? Ja, und wie. Würde ich anhand eines Screenshots erkennen, ob ich „Valhalla“ oder „Wrath Of The Druids“ vor mir habe … ich könnte es nicht sagen. Es sei denn es wäre ein Regenbogen im Bild. Das wäre dann „Zorn der Druiden“, denn hier gibt es zum ersten Mal automatische angezeigte, vom Wetter abhängige, Regenbögen zu bestaunen. Kitschig? Ja. Aber auch schön: Ebenfalls Ja.

Wer also mehr vom gleichen aushält oder sogar möchte, der oder die macht bei „Wrath Of The Druids“ nichts falsch. Es macht nach monatelanger Absenz wieder Spaß mit Eivor durch die Gegend zu reiten, aber alle Argumente die für oder gegen Valhalla gesprochen habe, treffen auch 1:1 hier zu.

Trotzdem wurde ich gut unterhalten. Das liegt vor allem an den Figuren und der Tatsache, dass die Karte halt nicht so groß ist und es so gut wie keinen Leerlauf gibt. Trotzdem: Wer sich auch nur den Hauch eines Experiments erwartet, der oder die kann einen Bogen um den DLC machen, da Ubisoft hier absolut auf Nummer sicher gespielt hat. Die Story an sich ist nett und ganz gut inszeniert, das Ende ist episch und wenn ihr euch nicht allzu ungeschickt anstellt, dann bekommt ihr eine coole neue Waffe.

Mehr ist da nicht. Auch wenn ich denke, wir bräuchten mehr Ciara. Ja, definitiv. Das wäre eine gute Idee gewesen.

Und der Trailer? Weit stimmiger und atmosphärischer als die Erweiterung. Was nicht heißt, dass sie schlecht ist. Aber sie ist halt auch absolut nichts Besonders. Oh, und falls sich jemand fragen sollte, ob der DLC der Gegenwartshandlung etwas hinzufügt: Nein. Die kommt nicht einmal vor.

„Assassin’s Creed: Wrath Of The Druids“ bekommt von mir 6 von 10 möglichen, sich auf alten Formeln ausruhende, Punkte.

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The Reckoning (Filmkritik) http://darkagent.blogsit.net/2021/03/04/the-reckoning-filmkritik/ http://darkagent.blogsit.net/2021/03/04/the-reckoning-filmkritik/#respond Thu, 04 Mar 2021 06:00:49 +0000 http://darkagent.blogsit.net/?p=33083 London, zu Zeiten der großen Plage in der zweiten Hälfte des 16ten Jahrhunderts. Grace (Charlotte Kirk) ist verzweifelt, denn vor kurzem hat sich ihr an der Pest erkrankter Mann Joseph (Joe Anderson) selbst das Leben genommen und seitdem sieht sie … Weiterlesen

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London, zu Zeiten der großen Plage in der zweiten Hälfte des 16ten Jahrhunderts. Grace (Charlotte Kirk) ist verzweifelt, denn vor kurzem hat sich ihr an der Pest erkrankter Mann Joseph (Joe Anderson) selbst das Leben genommen und seitdem sieht sie ihn immer wieder in ihren Tagträumen. Als hätte sie so nicht schon genug Sorgen, muss sie sich neben ihrem Baby, auch noch mit finanziellen Nöten herum schlagen.

Da sie jedoch eine starke Persönlichkeit ist und sich sich gegen die Avancen des Besitzers ihres Grundstückes wehrt, wird sie kurz darauf gefangen genommen. Ihr soll wegen Hexerei der Prozess gemacht werden und damit sie auch ja gesteht, dass sie eine Hexe ist, wird extra John Moorcroft (Sean Pertwee) eingeladen. Er ist ein Mann der Kirche und nach seinen „Befragungs-Methoden“, hat sich bis jetzt noch jede Frau der Hexerei schuldig bekannt.

Ich mochte Regisseur Neill Marshall schon immer sehr gerne. Im Jahr 2002 lernte ich ihn mit Dog Soldiers kennen, es folgte The Descent, Doomsday und Centurion. Zuletzt wurde die Comicverfilmung Hellboy: Call of Darkness nicht gerade positiv aufgenommen. Laut Interview hat er dafür die Einmischung des Studios verantwortlich gemacht und The Reckoning sei nun wieder ein echter Marshall.

Sollte das stimmen, dann finde ich es sehr schade, denn dies ist für mich eindeutig sein schwächster Film. Also furchtbar schlecht geht anders, aber meine Erwartungshaltung bei ihm ist einfach immer über dem Durchschnitt, aber genau dieses berühmte Mittelmaß bekommt man hier. Als Hintergrundwissen schadet es dabei nicht wenn man weiß, dass Charlotte Kirk bereits mit mehreren hohen Tieren in Hollywood Affären hatte und auch einige von ihnen damit karrieretechnisch zu Fall gebracht hat.

Nun hat sie sich eben Neill Marshall geangelt, die Hauptrolle in seinem Film bekommen, am Drehbuch mitgeschrieben und mit produziert. Das erwähne ich deshalb, weil man die Idee hinter dem Film viel klarer sieht, wenn man die Umstände der Entstehung kennt. Dies ist nämlich klar ein Vehikel, um Kirk als Leading Lady zu etablieren. Und – Überraschung – auch in Marshalls nächsten Film soll sie wieder dabei sein. Dabei will er dafür zu seinen Wurzeln zurück kehren, mal sehen ob das klappt.

So, nun aber endlich zum Film selbst. Frauen als Schuldige an der Pest darzustellen, damit die Schuldigen an der Krankheit gefunden sind und das Volk weiß, wen es dafür hassen muss. So weit so klar. Was jedoch nie aufgeklärt wird, ist ob der Dämon aka Teufel, der Grace immer wieder besucht und sie verführen will, echt ist, oder sich alles nur in ihrem Kopf abspielt. Es gibt am Ende nämlich auch eine Szene, wo man den Dämon sieht und dies klar nicht aus der Sicht von Grace.

Heißt das nun Hexen gab/gibt es wirklich, wenn sie dem Dämon nachgegeben haben? Wurden die dann zurecht verbannt? Warum sind dann alle Damen im Film offensichtlich unschuldig und Opfer der bösen Männer? Falls ihr euch nun wundert: ja, alle Männer sind hier Schweine oder Feiglinge, nur der Junge noch nicht, bei dem ist das böse Männergen wohl noch nicht ganz entwickelt. Was ist hier dann die Botschaft? Vielleicht soll der dämonische Besuch aber auch nur die paar Nacktszenen von Kirk möglich machen, immerhin muss man seine Frau ja gekonnt in Szene setzen (seht ihr, der Film sorgt selbst für Ironie, die muss man gar nicht erst suchen).

Was Kirk dann alles aushält, soll sicher ein Statement sein gegen die unterdrückenden Männer. Hat eigentlich schon Jemand erwähnt, dass Kirk wirklich stark ist und eine klare Leading Lady? Also wie normal sie gehen kann, welche Kraft sie hat und wie gepflegt sie aussieht nach den ekelhaften Foltermethoden (die man zum Glück kaum sieht), das ist schon eine eigene Kunst. Aber vielleicht ist sie ja doch eine Hexe – eine zauberhafte eben, wie bei Charmed – und hat sich selber geheilt.

Sorry, aber wenn ich so bissig dahin schreibe dann merke ich, dass der Film viel besser funktioniert, wenn man ihn nicht ernst nimmt. Das wiederum bin ich von Marshall nicht gewohnt und darum habe ich ihn nicht so angesehen. Atmosphärisch ist das Gesamtprodukt (nicht durchgehend) ganz stimmig, dafür hat vor allem Sean Pertwee (The Seasoning House), den Marshall schon mehrmals bei seinen Filmen dabei hatte, sichtlich seine Freude an der Rolle des feigen, manipulativen und selbstgerechten Mannes, der die Macht der Kirche hinter sich hat.

Insgesamt daher ein Film, der mich einfach nie richtig hinein gezogen hat und ich beim Betrachten viel zu viel Zeit hatte, über diverse Verbindungen auf der Metaebene nachzudenken. Vor allem für Fans von Pertwee zu empfehlen und auch wenn man es bisher nicht heraus lesen konnte, auch Kirk macht ihre Sache recht ordentlich. Trotz alledem wirkt dies alles etwas gebremst, also „Marshall light“ sozusagen und ist an mehreren Stellen nicht ganz stimmig. Hoffe der Regisseur ist bei seinem nächsten Werk, wieder voll bei der Sache.

„The Reckoning“ bekommt von mir 5/10 eine stimmiges Abenteuer als unmögliche Hexerei erkennende Empfehlungspunkte.

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Grenzgänger – Zwischen den Zeiten (Filmkritik) http://darkagent.blogsit.net/2021/01/21/grenzgaenger-zwischen-den-zeiten-filmkritik/ http://darkagent.blogsit.net/2021/01/21/grenzgaenger-zwischen-den-zeiten-filmkritik/#respond Thu, 21 Jan 2021 06:00:56 +0000 http://darkagent.blogsit.net/?p=33009 Mikhail Shurov (Pavel Priluchny) ist ein Geschäftsmann, der sich auf ein zwielichtiges Geschäft eingelassen hat und deshalb das Versprochene auch halten muss. Deshalb sind ihm die zwei Demonstranten, die auf seiner Baustelle streiken, ein Dorn im Auge. Sie wollen dass … Weiterlesen

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Mikhail Shurov (Pavel Priluchny) ist ein Geschäftsmann, der sich auf ein zwielichtiges Geschäft eingelassen hat und deshalb das Versprochene auch halten muss. Deshalb sind ihm die zwei Demonstranten, die auf seiner Baustelle streiken, ein Dorn im Auge. Sie wollen dass die Stätte als Erinnerung an gefallene russische Helden im zweiten Weltkrieg erhalten bleibt, weshalb die Dame vor Ort Mikhail deren Geschichte näher bringt.

Als sie sich gerade unter der Erde befinden, kommt es jedoch zu einem Unfall und Mikhail verliert das Bewusstsein. Als er wieder erwacht, befindet er sich an der selben Stelle, nur einige Jahre zuvor und zwar mitten im Kriegsgeschehen. Als er einige Strapazen später wieder in der Jetztzeit zu sich kommt, scheint das alles wie ein seltsamer Traum, doch kurz darauf sieht er wieder zahlreiche Zeitstrudel, die ihm offenbar etwas zeigen wollen…

Auch wenn ich damit eher alleine dastehe mit meiner Assoziation nach Betrachten des Filmes, doch dieses russische Abenteuer von Regisseur Dmitriy Tyurin (Trigger), mit dramatischer Grundstory und übernatürlichen Elementen, hat mich von seiner Grundthematik her an „A Christmas Carol“ von Charles Dickens erinnert. Dessen Protagonisten Ebenezer Scrooge zeigten Geister unter anderem auch Szenen aus der Vergangenheit, um ihn zu einem besseren Menschen zu machen und hier ist es Mikhail, der die Gefallenen im Krieg nicht zu ehren weiß.

Plötzlich ist er dann dabei am Schauplatz des Krieges, sieht lebendige Menschen, deren Story er nur von Fotos und Briefen kennt und sucht Verwandte, von deren Existenz er nichts wusste. Keine Sorge, die Auflösung am Ende ist einfach und kann man auch bald erahnen, doch das nimmt der Sache nichts an Wucht. Zu Beginn ist es schräg und wirkt befremdlich, wenn ein Mann mit Anzug mitten durch das Schlachtfeld stolpert, doch dann wird man genau wie er, immer mehr ins Geschehen involviert.

Das ist deswegen jedoch natürlich kein existentielles Drama, es sind schon klar „Blockbuster-Gefühle“ die hier im größer als das Leben Stil vermittelt werden, aber es funktioniert. Auch auf der Effekt-Ebene, denn die „Zeitstrudel“ bzw. Übergänge zwischen Gegenwart und Vergangenheit sind gut getrickst und die Kostüme und Settings überzeugen ebenso. Dabei wird erstaunlich wenig mit Humor abgefangen, alles wird (zumindest einem Teil der Themen entsprechend) sehr ernst inszeniert, man erzeugt damit aber niemals lächerliche Situationen.

Erstaunlich – wenn auch nicht verwunderlich – ist aus emotionaler Sicht die Tatsache, mit wieviel mehr „echten“ Gefühlen die Menschen in den Kriegszeiten agiert haben, im Vergleich zum Gleichgültigen Handeln der meisten Leute in der Jetztzeit. Und das obwohl sie permanent mit Grausamkeiten und Tod konfrontiert waren (oder vielleicht ja gerade deswegen). Die Interaktion mit Mikhail, ist dann emotional noch mal ein eigenes Kapitel.

Zunächst irritiert und nur mit Fluchtgedanken beschäftigt, fängt er immer mehr an sich zu involvieren und ist schließlich auf einer Mission, bei der er selbst weder den genauen Auftrag noch das Ziel zu kennen scheint. So weit das möglich ist, denn scheinbar sieht ihn Niemand und Menschen gehen einfach durch ihn durch, als wäre er ein Geist. Pavel Priluchny (Silver Spoon) als Mikhail macht seine Sache dabei sehr gut, denn zunächst ist er wirklich oberflächlich und unsympathisch, doch er taut richtig schön auf und ist gegen Ende eine Mensch, der sicherlich einige Sachen sehr anders sieht.

Insgesamt daher ein Film, der zwei Welten aufeinander prallen lässt und dabei erstaunlich gut ein homogenes Ganzes schafft. Emotional wird man auf jeden Fall mitgerissen und Schauwerte gibt es ebenso genug. Die Auflösung ist wie gesagt beinahe etwas zu einfach, aber das stört in Summe nicht wirklich. Zu guter Letzt wird auf Grund der Ereignisse sogar beim Zuschauer etwas die Selbstreflexion angeworfen und das ist nun wirklich so gut wie immer eine feine Sache.

„Grenzgänger“ bekommt von mir 7/10 aus der Vergangenheit spät aber doch seine Lehren ziehende Empfehlungspunkte.

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Young Guns (1988 Filmkritik) http://darkagent.blogsit.net/2020/11/12/young-guns-1988-filmkritik/ http://darkagent.blogsit.net/2020/11/12/young-guns-1988-filmkritik/#respond Thu, 12 Nov 2020 06:00:45 +0000 http://darkagent.blogsit.net/?p=32733 John Tunstall (Terence Stamp) hat ein Herz für Herumtreiber. Deshalb nimmt er auf seiner Farm auch immer wieder junge Vagabunde auf, bringt ihnen Lesen und Schreiben bei und will sie auf den „richtigen“ Pfad zurückführen. Allerdings sieht L. G. Murphy … Weiterlesen

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John Tunstall (Terence Stamp) hat ein Herz für Herumtreiber. Deshalb nimmt er auf seiner Farm auch immer wieder junge Vagabunde auf, bringt ihnen Lesen und Schreiben bei und will sie auf den „richtigen“ Pfad zurückführen. Allerdings sieht L. G. Murphy (Jack Palance) ihn als Konkurrenz. Und Murphy hat so gut wie alle wichtigen Leute in seiner Tasche. Vom Sheriff angefangen bis hin zum Governeur. Nach einer durchzechten Neujahresfeier passiert es: Murphy lässt Tunstall vor den Augen seiner „Vagabunden“ über den Haufen schießen.

Dieser Haufen an Vagabunden besteht allerdings unter anderem aus Billy The Kid Emilio Estevev), „Doc“ Scurlock (Kiefer Sutherland), Dick Brewer (Charlie Sheen) und Chavez Y Chavez (Loud Diamond Philipps). Und die Jungs lassen sich zu Hilfssherifss ernennen, um die Haftbefehle gegen die Mörder zu vollstrecken.

Allerdings hat William H. Bonney aka Billy The Kid nicht vor die Mörder zu verhaften, sondern Selbstjustiz zu üben. Und noch bevor man bis drei zählen kann, werden die Jäger selbst zu gejagten …

„Young Guns“ habe ich sicher schon zwanzig Mal gesehen. Es war einer dieser Filme, der mich als Junge so richtig beeindruckt hat und einer er Gründe, weshalb ich irgendwann mal dachte, ich möchte Cowboy – oder noch besser: Revolverheld – werden. Der Hauptgrund war sicher die Darstellung von Emilio Estevez als Billy The Kid.

Tatsächlich ist – wenn ich mir den Film heute ansehe, was ich vor kurzem getan habe – Billy sicher kein Held. Eigentlich ist er sogar ein ziemlicher Ungust, wie man so schön sagt. Trotzdem blieb er in meinem Kopf der Held der Geschichte. Und die Geschichte ist ja spannend. Billy hatte ja viele Namen und angeblich wurde er ja von seinem Freund Pat Garett von hinten erschossen. Es gibt allerdings auch Stimmen, die behaupten, dass dies nur ein Trick gewesen sei und Billy überhaupt nicht erschossen wurde (siehe dazu den zweiten Teil „Young Guns II“).

Über das Verhältnis von Billy und Pat Garrett gibt es ja durchaus mehrere Filme (nicht zuletzt „Pat Garrett und Billy The Kid“, dem wir ja „Knockin‘ On Heavens Door“ von Bob Dylan zu verdanken haben, denn genau um diese beiden geht es ja in dem Lied. Aber das nur am Rande.

Was „Young Guns“ so gut macht, ist das, was auch „Guardians Of The Galaxy“ gut macht: Es gibt einen verhältnismäßig großen Cast, aber man schafft es, allen Figuren einen Charakter zu geben und auch wenn sich die Zeit vor der Kamera natürlich klar in Richtung Billy fokussiert, so bekommen auch die anderen genug zu tun, um interessant zu bleiben. Hintergrundgeschichten bekommen nur ein Bruchteil der Charaktere spendiert, aber allein ihre Interaktionen untereinander sind spannend genug, dass man einfach wissen möchte, was mit ihnen allen passiert.

In meinem Kopf war „Young Guns“ immer ein Actionfilm, was er auch ist – wenn dann mal geballert wird. Allerdings passiert sehr viel verdichtete Handlung und die Geschichte vergeht wie im Fluge. Auch heute kann man sich den Film noch gut ansehen und er macht immer noch spaß.

Drehbuchautor John Fusco (der auch „The Highwaymen“ mit Kevin Costner geschrieben hat) wusste schon damals, wie man das macht. Und Christopher Cain hat ohne große Überraschungen, aber dennoch geschickt inszeniert (ich mochte übrigens den Film, den Cain vor „Young Guns“ gemacht hat, nämlich „The Prinicpal“ mit Jim Belushi als er noch ernste Rollen annahm, auch sehr gern).

Der große Bonus von „Young Guns“ sind natürlich die schrägen, schwarzhumorigen Szenen, wie zum Beispiel ein „Schönling Kopfgeldjäger“, der in einer Bar damit prahlt, derjenige zu sein, der Billys Kopfgeld einstreicht. Während Billy ein paar Meter weiter neben ihm steht und ihm zuhört, wohl wissend, dass der Kerl nicht mal eine Ahnung hat, wie Billy The Kid aussieht. Wie die Szene weitergeht und wie Billy ihn immer weiter provoziert, bis die Sache ein klares Ende nimmt. Das ist einerseits extrem cool und andererseits auch irgendwie erschreckend wie kaltblütig Billy damit umgeht und wie sehr es ihm Spaß macht.

Der Charakter von „Doc“ Scurlock sagt es im Film am besten und es trifft auch auf mich als Zuseher zu: „Ich muss sehen, dass ich wegkomme, denn wenn ich ihn wiedersehe … er hat eine Macht. Eine Gabe, dich dazu zu bringen, ihm zu folgen, ob du willst oder nicht.“ Und Ja, dem Ruf von Billy The Kid in „Young Guns“ folge ich gerne immer wieder mal.

Einfach, damit es erwähnt ist: Dass die Besetzung (Jack Palance, Terence Stamp, Emilio Estevez, Charlie Sheen, Kiefer Sutherland, Lou Diamond Philipps, und andere) mit dem Film groß rauskamen und steil Karriere (wenn auch teilweise nur im B-Movie-Bereich – ich blicke in deine Richtung, Lou Diamond Philipps) machten, spricht schon Bände.

„Young Guns“ bekommt von mir auch heute noch 8 von 10 möglichen, historisch vermutlich nicht allzu korrekte, Punkte.

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Assassin’s Creed: Liberation HD (Game-Review) http://darkagent.blogsit.net/2020/03/10/assassins-creed-liberation-hd-game-review/ http://darkagent.blogsit.net/2020/03/10/assassins-creed-liberation-hd-game-review/#respond Tue, 10 Mar 2020 06:00:50 +0000 http://darkagent.blogsit.net/?p=31288 Aveline de Grandpré ist ein Mischlingskind. Ihr Vater ist ein Franzose, ihre Mutter ist eine Afrikanerin. Sie selbst lebt in New Orleans mit ihrer Stiefmutter und ihrem Vater, da ihre leibliche Mutter verschwunden ist. Trotzdem ist Aveline keine Sklavin, sondern … Weiterlesen

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Aveline de Grandpré ist ein Mischlingskind. Ihr Vater ist ein Franzose, ihre Mutter ist eine Afrikanerin. Sie selbst lebt in New Orleans mit ihrer Stiefmutter und ihrem Vater, da ihre leibliche Mutter verschwunden ist. Trotzdem ist Aveline keine Sklavin, sondern dank ihres reichen Vaters und ihrer Ziehmutter frei und kann sich unter den oberen 10.000 herumtreiben.

Doch Aveline ist mehr als das – Aveline ist eine Assassinin und versucht sich gegen die Sklaverei aufzulehnen. Dazu nutzt sie anders als ihre Vorgänger auch mal Verkleidungen und nicht nur ihre Klinge. Aber die Geschichte kommt anders, denn wie es scheint könnte ihr Mutter noch am Leben und ihr Mentor nicht der sein, für den sie ihn hielt.

Lange Zeit habe ich „Liberation“, als Ableger des „großen Bruders“ „Assassin’s Creed 3„, nicht gespielt, weil ich einfach keine Möglichkeit dazu hatte. Dann kam es auf den PC und ich habe es seit Jahren bei Steam rumliegen. Kam aber nie dazu. Und jetzt – als Teil vom Season Pass von „Assassin’s Creed Odyssey“ hab ich mich endlich drüber getraut und bin – positiv überrascht. Da es ja immer hieß, es sei ein „kleines“ Assassin’s Creed hatte ich nicht damit gerechnet, dass die Story mich dann doch gespannt mitschleift und das Spiel ziemlich Spaß macht.

Das liegt an der Umgebung – die Sümpfe von Lousiana sind spannend, die Schmuggler nett und die Kämpfe (Quick-Time-Events) gegen Krokodile, sowie die Suche von Collectibles angenehm kurzweilig. Das liegt sicher auch daran, dass es von allem eine überschaubare Anzahl gibt. Wir suchen hier also zB keine 100 Federn, sondern 10 Münzen. Das macht es schon mal einfacher. Und da die Gebiete auch noch kleiner sind, geht das auch rascher und besser als früher.

Dazu kann Aveline etwas, was alle vor ihr nicht konnten: Sie kann sich aussuchen, ob sie als Sklavin verkleidet herumläuft (dann ist es so, dass alle ihre Aktivitäten sofort verdächtig sind) oder als edle Dame (die kann sich fast alles erlauben ohne verdächtig zu sein) oder als Assassinin (die hat zwar einen höheren Grundwert an Verdacht, dieser wird aber nur höher, wenn sie dumme Sachen macht).

Das ändert teilweise die Herangehensweise an Missionen – Nebenmissionen wohlgemerkt, da in den Hauptmissionen für euch entschieden wird, welche (Ver)Kleidung ihr tragen müsst. Zwischen den Missionen bzw. in Nebenmissionen ist es dann teilweise eure Sache.

Das System ist durchdacht und kann sicher auch als Systemkritik betrachtet werden, da natürlich eine Aussage dahintersteckt. Die Thematik mit der Sklaverei ist immerzu präsent und auch wenn die Story sich dann doch um viel persönliches dreht, so spielt Avelines sozialer Status immer eine Rolle. Es kann zB auch passieren, dass sie – sollte sie als feine Dame mit zu viel Geld unterwegs sein – von Räubern überfallen wird. Was schlecht ist, dann als edle Dame verkleidet fällt es a) schwer sich richtig zu verteidigen und b) fällt es viel mehr auf, sollte sie es tun.

Die Grafik ist sicher kein Meisterwerk, aber das geht in Ordnung zumal das Originalspiel ja doch einige Jahre auf dem Buckel hat und für einen Handheld entwickelt wurde. Unter diesen Vorraussetzungen muss ich sagen, dass es sogar wirklich gut aussieht (von einer etwas seltsame Gesichtsbeleuchtung, die hin und wieder auftritt abgesehen. Das Kampfsystem funktioniert wie eh und je (Konterknopf und Aus die Maus), auch das Anschleichen und Klettern sind altbewährt.

Schade finde ich, dass die Geschichte teilweise nur in Textfenstern weitererzählt wird, allerdings ist auch das vermutlich der Handheld-Herkunft geschuldet. Die langen Ladepausen kann ich angesichts der Grafik und überschaubaren Größe der Gebiete trotzdem nicht ganz nachvollziehen.

Alles in allem kam mir „Liberation“ nach „Origins“ und „Odyssey“ gerade recht, um mich wieder auf die alten Tugenden von „Assassin’s Creed“ zu erinnern, was dazu geführt hat, dass ich mich in der ersten Episode des zweiten DLC-Teils „The Fate Of Atlantis“ wieder mehr wie ein Assassine benommen habe und weniger wie ein Krieger (und dazu, dass ich die alte „Ezio Collection“ wieder ausgegraben und alle Ezio-Teile neu durchgespielt habe).

Allein schon dafür – Danke!

„Assassin’s Creed Liberation HD“ bekommt von mir 7,5 von 10 möglichen, aus seiner „kleinen“ Herkunft das Beste herausholende, Punkte.

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Jojo Rabbit (Filmkritik) http://darkagent.blogsit.net/2020/01/25/jojo-rabbit-filmkritik/ http://darkagent.blogsit.net/2020/01/25/jojo-rabbit-filmkritik/#respond Sat, 25 Jan 2020 06:00:37 +0000 http://darkagent.blogsit.net/?p=31897 In den späteren Jahren des zweiten Weltkrieges, lebt Johannes „Jojo“ Betzler (Roman Griffin Davis) alleine mit seiner Mutter Rosie (Scarlett Johansson) in Nazi-Deutschland. Der Vater ist an der Front in Italien und seine ältere Schwester ist vor kurzer Zeit an … Weiterlesen

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In den späteren Jahren des zweiten Weltkrieges, lebt Johannes „Jojo“ Betzler (Roman Griffin Davis) alleine mit seiner Mutter Rosie (Scarlett Johansson) in Nazi-Deutschland. Der Vater ist an der Front in Italien und seine ältere Schwester ist vor kurzer Zeit an einer Grippe verstorben. Aktuell geht gerade sein Traum in Erfüllung, denn er wird dem „Deutschen Jungvolk“ beitreten.

Da er aber im Herzen ein sehr unsicherer Junge ist, hat er einen imaginären Freund, der ihn in schwierigen Situationen unterstützt. Sein „Freund“ ist niemand anderer als sein Idol Adolf Hitler (Taika Waititi). Als Jojo eines Tages Geräusche in seinem Haus hört, geht er der Sache nach und entdeckt versteckt in einem Geheimraum ein jüdisches Mädchen namens Elsa (Thomasin McKenzie), dem seine Mutter Rosie Zuflucht gewährt hat…

Der neuseeländische Schauspieler, Drehbuchautor und Regisseur Taika Waititi. Ich muss zugeben bevor er „Thor: Ragnarok“ inszeniert hat, hatte ich noch nie von ihm gehört. Bei Thor wurde ihm auch in meinem Freundeskreis vorgeworfen, dass er alle emotionalen Szenen einfach mit Humor überspielt/zerstört, da das sein klarer Schwerpunkt ist. Nun, das kann man freilich so sehen, doch bei seinem aktuellen Werk, das auf dem Buch Caging Skies von Christine Leunens basiert, ist das sicherlich nicht der Fall.

Kritik gibt es natürlich auch hier und zwar wie die Nazis porträtiert werden. Ich habe damit kein Problem, auch weil ich den in einem Interview geäußerten Zugang des Regisseurs gut verstehe: Wie nimmt man etwas Furchtbarem am meisten Schrecken? In dem man über es lacht. In der heutigen Zeit heißt das für mich, sich gegen jede Form von Extremismus aufzulehnen, ohne Angst. Müsste man diese haben, dann wären nämlich sowieso bereits die falschen Menschen an der Macht.

Und was das Bedenkliche an der Figur eines „sympathischen Nazis“ betrifft. Erstens ist er das gar nicht, er macht nur zwei mal in seinem Leben das Richtige. Zweitens wird man ja nicht als Nazi geboren. Soll heißen: der ursprünglich gute, kindliche Kern eines Menschen kann zerstört sein oder auch verschüttet. In diesem Fall blitzt er eben dennoch manchmal durch. Heißt das jetzt Nazis sind gute Menschen? Das heraus zu lesen ist für mich dumm und nur dazu da, um sich künstlich aufzuregen.

So, jetzt aber zum eigentlichen Film und der funktioniert und zwar perfekt. Der Wechsel zwischen Humor und Drama, kindlichem Spaß und Kriegshorror ist dermaßen homogen, dass ich selbst ein paar mal den Kopf schütteln musste. Die Nazis sind dabei extrem stupide, stumpf und grotesk, so dass man sich sofort von ihnen distanzieren möchte. Ganz im Gegensatz zu Jojo und den beiden Damen in seinem Haus.

Wie bringt man einem Kind Fremdenhass bei? Man sagt ihm einfach, dass Juden Blut trinken, alles Schöne vernichten wollen und den Teufel in ihren Köpfen haben, der sie steuert. Jojo glaubt diese Dinge, ist auf seine Weise bereits fanatisch und wird quasi nebenbei erwachsen, als er intensiveren Kontakt zu einem jüdischen Mädchen hat. Da zweifelt er dann an seinem „Wissen“, doch um am Ende auch noch seinen Egoismus zu überwinden, da muss er sich noch mal einen richtigen Ruck geben.

Das ist der Kern der Story und es zieht einen hinein, daran hält man sich fest innerhalb all des Wahnsinns rund herum. Dazu passt natürlich auch Jojo´s Version von Hitler in seinem Kopf, denn wie sollte wohl das Idol eines zehnjährigen sein? Väterlich, cool und schräg wie Jojo selbst natürlich. Der Humor nimmt dabei den zahlreichen intensiveren Szenen nichts an Stärke, er hilft nur dabei nebenbei auch durchatmen zu können.

Roman Griffin Davis wurde ja quasi hiermit entdeckt und er passt ideal in die Titelrolle. Liebenswert, trotzig, voll mit Träumen und Zielen und klar ein Außenseiter. Thomasin McKenzie (Leave no Trace) als Elsa ist faszinierend und geheimnisvoll, verspielt und dann doch wieder unglaublich konsequent. Ihr darf auf keinen Fall etwas passieren, das ist klar. Die Erwachsenen sind ebenfalls voll bei der Sache und leben ihre Rollen.

Vor allem Scarlett Johansson (The Island) und Sam Rockwell (Moon) stechen dabei heraus. Sie, die liebende Mutter, die ihren Schmerz (fast) nie zeigt und auf ihre Art gegen die Unterdrückung der Nazis kämpft und er als verletzter und desillusionierter Captain, der sich nun mit der Ausbildung vom deutschen Jungvolk herumschlagen muss. Und Waititi selbst als Hitler? Als überdrehte Karikatur funktioniert er genau so wie er ist sehr gut.

Insgesamt also ein Film, der für mich sehr schön zeigt wie schnell man auf etwas hin gedrillt werden kann, doch auch dass es durchaus möglich ist, mit der Wahrheit dagegen anzukämpfen. Außer natürlich, man ist schon zu festgefahren. Schräg, skurril, traurig und zutiefst menschlich mit Szenen zwischen Jojo und dem Mädchen und Jojo und seiner Mutter (wie sie zum Beispiel seinen Vater „spielt“) als klare Highlights. Ich war danach, wachsamer, traurig und fühlte mich irgendwie wohl zugleich. Und ja, das war sehr stimmig so.

„Jojo Rabbit“ bekommt von mir 9/10 trotz übermächtigen Widerständen eigene Werte entwickelnde Empfehlungspunkte.

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The Wind (Filmkritik) http://darkagent.blogsit.net/2019/06/22/the-wind-filmkritik/ http://darkagent.blogsit.net/2019/06/22/the-wind-filmkritik/#respond Sat, 22 Jun 2019 07:00:50 +0000 http://darkagent.blogsit.net/?p=31290 Lizzy Macklin (Caitlin Gerard) lebt im Wilden Westen in Amerika, irgendwann so um 1800 herum. Sie ist die Besitzerin einer Ranch, die sie mit ihrem Mann bewirtschaftet. Die beiden halten sich mehr schlecht als recht über Wasser. Vor allem da … Weiterlesen

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Lizzy Macklin (Caitlin Gerard) lebt im Wilden Westen in Amerika, irgendwann so um 1800 herum. Sie ist die Besitzerin einer Ranch, die sie mit ihrem Mann bewirtschaftet. Die beiden halten sich mehr schlecht als recht über Wasser. Vor allem da ihr Mann Isaac (Ashley Zukerman) immer wieder mal für ein paar Tage in die Stadt muss um Besorgungen zu machen, ist Lizzy viel allein. Da ist es nur positiv als in der Nachbarranch, die man in der Ferne eben noch so sehen kann, ein neues Pärchen einzieht.

Emma (Julia Goldani Telles) und Gideon (Dylan McTee) sind frisch verheiratet und verliebt. Und irgendwie scheint sich Emma in Lizzys Mann zu vergucken, denn der kann nicht nur schöne Reden schwingen, sondern auch anpacken, wenn beim Haus was zu reparieren ist.

Während Lizzy also Emma immer ärgwöhnischer beobachtet entwickelt diese auch noch dazu eine Bessenheit und Angst vor den Dämonen, die in der Steppe/Wüste umher geistern. Auf dem Weg zur Ranch/ihrem neuen Zuhause haben sie nämlich einen Prediger getroffen, der Emma vor den Dämonen der Steppe gewarnt hat.

Ist es also ein Dämon, der langsam aber sicher alle in den Wahnsinn treibt, oder ist es die Einsamkeit, die Tat für Tag schwerer zu ertragen ist?

Manchmal guckt man sich Filme ja nur an, weil man das Cover bzw. das Poster mochte. „The Wind“ ist bei mir so ein Fall gewesen, bei dem ich nicht genau wusste, worauf ich mich einlasse und den ich trotzdem sehen wollte. Ich mochte das Plakat einfach.

Der Film beginnt auch gleich mal mit einem Paukenschlag und einer – in seiner Implikation – heftigen Szene. Wir steigen also quasi in der Mitte der Geschichte ein und sehen, wohin alles führen wird. Wir wissen allerdings nicht warum und was genau geschehen ist. Während in der „realen“ Zeit also alle – und vor allem Lizzy – mit den Konsequenzen der Geschehnisse umgehen müssen, so gibt es immer wieder Rückblenden, die erzählen, was eigentlich los gewesen ist.

Ein Kunstgriff, wie man gestehen muss, der immer wieder vorkommt und auch nicht per se neu ist. Trotzdem funktioniert die Sache hier wunderbar. Was nicht so gut funktionieren wird, ist die Erwartungshaltung einen „richtigen“ Horrorfilm zu sehen, denn dazu lässt „The Wind“ zu viel im Dunkel und bietet auch wenig wirklich Horror oder Grusel. Von der einen oder anderen Szene abgesehen lebt der Film in erster Linie von seiner unangehmen Atmosphäre und – vom Spiel von Caitlin Gerard. Die trägt nämlich den Großteil des Films auf ihren Schulter und sie macht es absolut großartig.

Der Film verrät euch in letzter Konsequenz nicht unbedingt, was da jetzt los ist bzw. war. Klar – man sieht viele Dinge, auch den Dämon und Lizzy wird auch immer wieder attackiert. Nur … sie ist bei jeder Attacke allein. Also stellt sich die Frage, ob sie sich alles eingebildet hat oder ob da wirklich „etwas“ da draußen unterwegs ist oder nicht. Das müsst ihr wohl selbst beantworten.

Auch wird das Ende von ein oder zwei Figuren wohl auch nicht bei allen auf Gegenliebe stoßen, denn, tja, wie soll ich sagen: Es kommen ohnehin nur wenige Figuren im Film vor und jene, die vorkommen haben tatsächlich eher geringe Überlebenschancen. Das aber nur am Rande, denn wie bereits oben erwähnt lebt der Film tatsächlich von seinen Aufnahmen, der Musik und der Mimik (erneut: hauptsächlich Caitlin Gerard) der Figuren.

Julia Goldani Telles hat mich positiv überrascht, zumal ich sie zuvor aus „Slender Man“ kannte und nicht damit gerechnet hatte, dass die Dame wirklich spielen kann. Die Männer – obwohl teils wichtige Träger von Handlungselementen – sind hier primär Beiwerk, fallen aber auch nicht weiter negativ auf.

Regisseurin Emma Tammi, die hier ihren ersten Spielfilm abliefert, hat wirklich tolle Arbeit geleistet. Die Kameraarbeit, die Ausleuchtung der Szenen, die Musik und … der Wind. Alles wirkt zusammen und schafft permament ein Gefühl der Unsicherheit und Anspannung. Wirklich großartig.

Wer einen plumpen, brutalen Monsterfilm erwartet wird hier keine Freude haben. Der Film ist langsam (ähnlich wie „Hereditary„) und legt einfach großen Wert auf Stimmung Emotionen bei den Figuren. Und das gelingt ihm ausgezeichnet.

„The Wind“ bekommt von mir 8 von 10 möglichen, mit (s)einem Dämonen kämpfende, Punkte.

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Mother! (Filmkritik) http://darkagent.blogsit.net/2018/12/30/mother-filmkritik/ http://darkagent.blogsit.net/2018/12/30/mother-filmkritik/#respond Sun, 30 Dec 2018 07:00:18 +0000 http://darkagent.blogsit.net/?p=30298 Das Paar lebt abseits von allem in einem alten Herrenhaus. Während Mutter (Jennifer Lawrence) das Haus renoviert versucht er (Javier Bardem) seine Schreibblockade zu überwinden, um wieder Neues zu schaffen. Da ihm das nicht gelingt, wird er zunehmen frustrierter. Eines … Weiterlesen

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Das Paar lebt abseits von allem in einem alten Herrenhaus. Während Mutter (Jennifer Lawrence) das Haus renoviert versucht er (Javier Bardem) seine Schreibblockade zu überwinden, um wieder Neues zu schaffen. Da ihm das nicht gelingt, wird er zunehmen frustrierter.

Eines Morgens steht plötzlich ein Fremder vor der Tür. Er sei Fan und habe leider keine Unterkunft für die Nacht. Entgegen dem Wunsch von Mutter, nimmt er den Fremden auf. Kurz darauf folgt dessen Frau. Dann die Söhne, die sich streiten und bald fließt das erste Blut.

Es dauert nicht lange und die Spannung(en) zwischen Mutter, ihm und ihren Gästen nimmt überhand. Die Situation eskaliert …

Was für ein Film. Ich finde wirklich nur selten wenig Worte, aber bei Aronofskys „Mother!“ muss ich mich selbst dazu bringen, einfach wenig zu sagen, denn wenn ich anfange mit jemanden zu diskutieren, dann höre ich lange nicht mehr auf. Man liest immer wieder von Filmen, die man liebt oder hasst, die einem aber nicht egal sein können (die meisten davon sind mir – erstaunlicherweise – egal, was angeblich ja gar nicht sein kann) und „Mother!“ wird wohl von den wenigsten mit einem Schulterzucken abgetan werden.

Das liegt zum einen an der breiten Möglichkeit auf Interpretation des Gesehenen (was ich allerdings nicht finde, denn den Film ist meines Erachtens sehr klar, wenn auch symbolisch) und zum anderen auf der schieren Direktheit dessen, was hier innerhalb der Laufzeit passiert.

So ruhig und entspannt der Film anfängt – spätestens nach zwei Drittel fragt man sich, ob es so etwas wie Entspannung und Ruhe überhaupt jemals gab. Ich bin völlig perplex vom Drehbuch und wie mühelos Aronofsky („The Wrestler“, „The Fountain“, „Black Swan„) es schafft die Eskalation in so kleinen Schritten so nachvollziehbar voranzutreiben, dass am Ende – Vorsicht, kleiner Spoiler! -, wenn der (wortwörtliche!) Krieg ausgebrochen ist, sich diese völlig surreale, abnormale und irre Situation als absolut natürlich und organisch entwickelt anfühlt.

Nie habe ich in Zweifel gezogen, dass was hier passiert einfach passieren muss. Gefällt mir alles was ich sehe? Oh nein, nein, nein, nein. Manche Szenen sind einfach auch extrem(!) hart, keine Frage und es passieren fast unaussprechliche Dinge in diesem Film, aber an keinem einzigen Moment fühlt es sich an, als würde eine Szene nicht unweigerlich zur nächsten führen. Ich bin sprachlos. Wow.

Rein technisch, kameratechnisch, inszenatorisch, schauspielerisch stimmt bei diesem Film einfach alles. Ich kann mir einfach nicht vorstellen, dass irgendjemand etwas daran schlecht finden kann. Von den Kulissen (das Haus! Der Keller!) über die Effekte (Das Feuer!) bis hin zu den SchauspielerInnen (Jennifer Lawrence ist großartig, Bardem ebenfalls! Michelle Pfeiffer! Ed Harris!) und den Kamerabewegungen – alles großartig.

Was durchaus sein kann – und das ist auch meistens das Problem, welches die Leute mit dem Film haben – ist die Handlung. Was hat man da eigentlich gesehen? Der Film erklärt nichts per se. Die Handlung ist die Handlung und man versteht/interpretiert sie für sich oder nicht. Für mich ist zB völlig klar, worum es in dem Film geht, was er zeigt, welches Kommentar er abgibt und wie ich dazu stehe,hatte aber bereits Gespräche mit Menschen, die mir erklärt haben, sie sehen da was anderes als ich und ihre Argumente waren völlig nachvollziehbar. Das muss ein Film erst einmal schaffen.

Ganz egal, wie man jetzt zu diesem Film steht (und es ist völlig in Ordnung, wenn man ihn gesehen hat und mit einem Schulterzucken quittiert), alleine die Spannungsschraube (die zumindest bei mir perfekt funktioniert hat) ist eine Meisterleistung.

„Mother!“ bekommt von mir 10 von 10 möglichen, einen unglaublichen Ritt darstellende, Punkte.

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Der fremde Sohn – Changeling (Filmkritik) http://darkagent.blogsit.net/2018/03/05/der-fremde-sohn-changeling-filmkritik/ http://darkagent.blogsit.net/2018/03/05/der-fremde-sohn-changeling-filmkritik/#comments Mon, 05 Mar 2018 05:00:59 +0000 http://darkagent.blogsit.net/?p=29340 Es ist das Jahr 1928. Christine Collins (Angelina Jolie) lebt alleinerziehend mit ihrem Sohn Walter. Sie arbeitet für eine Telefongesellschaft und ihr Sohn ist ihr ein und alles. Eines Tages springt sie unerwartet für eine Kollegin ein und als sie … Weiterlesen

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Es ist das Jahr 1928. Christine Collins (Angelina Jolie) lebt alleinerziehend mit ihrem Sohn Walter. Sie arbeitet für eine Telefongesellschaft und ihr Sohn ist ihr ein und alles. Eines Tages springt sie unerwartet für eine Kollegin ein und als sie verspätet nach Hause kommt ist Walter verschwunden. Auch eine Vermisstenanzeige bringt nichts. Walter taucht nicht wieder auf.

Vater Gustav Briegleb (John Malkovich) nutzt die Gunst der Stunde, um in seiner Radiosendung und auf der Kanzel darauf hinzuweisen, dass man den Jungen wohl nicht finden wird, weil das LAPD ja bekannt ist als legale Version der Mafia und die Korruption dermaßen tief gedrungen ist, dass die Polizei ja eigentlich die wahren Verbrecher sind.

Dann taucht die Polizei mit einem Jungen auf, von dem sie behaupten, es sei Walter. Aber Christine weiß, er ist es nicht. Und sie weist mehrmals (auch öffentlich) darauf hin. Was die Polizei dazu veranlasst sie mit allen möglichen Mittel zu diskreditieren und ihre geistige Gesundheit in Abrede zu stellen. Ein Höllenritt beginnt an dessen Ende 20 tote Kinder stehen und die Gewissheit für immer in Ungewissheit leben zu müssen …

„Der fremde Sohn“ ist so ziemlich der dümmste Titel, den man einem Film wie diesem hier geben kann. Es ist auch gleichzeitig der treffendste Titel, den man einem Film wie diesen hier geben kann. Denn einerseits passiert alles was passiert weil Christine einen „fremden“ Sohn bei sich hat, aber andererseits geht es ab einem gewissen Punkt nicht mehr um Christine und ihren Sohn, sondern darum, wie schlimm die Polizei vorgeht und welch abartige Sachen unternommen werden, nur um sich öffentlich keine Blöße geben zu müssen.

Dabei pendelt der Film zwischen mehreren Ebenen und auch die Tonart ändert sich mehrmals. So beginnt er als Drama und als Kampf einer Mutter, dreht sich dann ein Stück weit, um ein Kriminalfilm zu werden, in welchem es darum geht, dass die Polizei Christine zum Schweigen bringen will und Vater Briegleb sich darum bemüht Christine zu finden (die plötzlich zu einem Interview nicht mehr auftaucht), schwenkt dann um, als ein Junge gefunden wird, der als illegaler Migrant im Land ist und ein Geständnis über die Kindermorde seines Cousins abgibt hin zu einem knallharten Psychothriller (und dieser Teil ist nicht ohne) um dann wieder retour zu springen zu Christine und ein wenig Gerichtsdrama zu werden, um gegen Ende dann in einen psychologischen Zweikampf „Killer“ meines Sohnes oder „Nicht-Killer“ meines Sohnes überzugehen, der tatsächlich keine Antwort findet.

Puh. Da macht man schon was mit. Aber das Schöne daran ist: All das gelingt dem Regisseur völlig nebenbei und man bemerkt erst gegen Ende, wie sehr man auf einer Achterbahnfahrt dabei war. Der Mann hinter allem ist … Clint Eastwood. Ja, der gute Mann ist mittlerweile steinalt und – liefert fast perfekte Filme ab („Million Dollar Baby„, „Gran Torino„). Und gerade „Der fremde Sohn“ ist so ein Film, den ich mir nie angesehen hätte (meine Lebensgefährtin meinte, das klingt nach einem Sonntag-NM-Film), aber nach 30 Minuten saß ich an der Kante der Couch und wartete gespannt darauf was noch alles passieren würde und wie es ausgeht.

Die Besetzung des Films ist mal gut, mal schlecht. Angelina Jolie („Tomb Raider“, „Maleficent„, „The Tourist„) ist … ja, was ist sie. Sie ist da. Sie spielt streckenweise auch super, aber es hilft bei mir halt nicht. Ich sehe bei Angelina Jolie halt immer Angelina Jolie und nie die Figur. Und Angelina Jolie passt für mich immer noch am besten zu „Tomb Raider“. Alle anderen Rollen hab ich ihr nie abgekauft. Sie macht ihre Sache an sich gut, ich sehe halt für mich Angelina Jolie beim Weinen und Suchen zu und nicht Christine Collins.

John Malkovich („R.E.D.„, „Con Air„, „Bullet Head„) ist wie eh und je super. An seinem Charakter fand ich es spannend, dass ich der Meinung war, der würde Christine nur benutzen wollen (was er auch tut), aber je länger der Film läuft, desto mehr begreift man, wie sehr er sich eigentlich bemüht ein Unrecht zu bekämpfen, aber entgegen aller Wahrscheinlichkeit ist ihm dazu eben nicht jedes Mittel recht. Super Rolle, super Darsteller, super Charakter.

Die Optik und die Kulissen sind ohnehin über jeden Zweifel erhaben und und die Kameraführung ist fast schon perfekt. Die Geschichte reißt nach anfänglichen Schwächen (die ersten fünf Minuten dachte ich mir „Was wird das denn jetzt?“) wirklich mit und alles in allem verging die Zeit wie im Fluge. Ein wider Erwarten emotional knallharter Film, der sicher nicht kalt lässt.

Der englische Titel „Changeling“ trifft die Sache übrigens viel besser, weil es ein Wesen bezeichnet, das von Trollen/Feen/der Roggenmutter im Austausch gegen das echte Kind in eine Familie geschmuggelt wurde. Vielleicht ist jemanden der Begriff „Wechselbalg“ bekannt. In Europa ist diese Sage eher weit verbreitet. Ich selbst kenne sie noch von früher. Der Legende nach gibt es ein paar Methoden, wie man einen WEchselbalg dazu bringt, zuzugeben, dass er/sie ein Wechselbalg ist. Zum Glück wendet Christine Collins diese nicht an (eine davon ist, das Balg in den Ofen zu stopfen).

„Der Fremde Sohn“ bekommt von mir 8 von 10 möglichen, die SeherInnen durch eine Achterbahn der Gefühl schickende, Punkte.

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Der Geist und die Dunkelheit (Filmkritik) http://darkagent.blogsit.net/2018/01/29/der-geist-und-die-dunkelheit-filmkritik/ http://darkagent.blogsit.net/2018/01/29/der-geist-und-die-dunkelheit-filmkritik/#comments Mon, 29 Jan 2018 05:00:56 +0000 http://darkagent.blogsit.net/?p=29325 Col. John Henry Patterson (Val Kilmer) bekommt einen relativ einfachen Auftrag: Er soll nach Afrika und dort einen Brückenbau beschleunigen. Die Zeit dafür: 3 Monate. Warum? Weil er genau das macht: Brücken bauen. Außerdem wollte er schon ewig nach Afrika. … Weiterlesen

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Col. John Henry Patterson (Val Kilmer) bekommt einen relativ einfachen Auftrag: Er soll nach Afrika und dort einen Brückenbau beschleunigen. Die Zeit dafür: 3 Monate. Warum? Weil er genau das macht: Brücken bauen. Außerdem wollte er schon ewig nach Afrika. Seine Frau ist allerdings schwanger – da kommt ihm der zeitliche Druck eh gerade recht um wieder rechtzeitig zuhause sein zu müssen.

Und anfangs läuft alles nach Plan. Bis ein Löwe ein paar Menschen tötet. Patterson kümmert sich darum und erschießt ihn. Das hat aber nach einer anfänglichen Euphorie zur Folge, dass kurz darauf zwei weitere Löwen auftauchen. Und diese beiden benehmen sich nicht einfach wie Löwen. Diese jagen Menschen. Und zwar sehr gezielt. Also muss Patterson sich Hilfe holen bei Charles Remington (Michael Douglas), einem renommierten Jäger, der noch alles umgelegt hat, auf das er es abgesehen hatte …

1996. Das sind über zwanzig Jahre. Und in dieser Zeit kann viel passieren. Vor allem Karrieren können in dieser Zeit nicht nur einmal, sondern gleich mehrmals baden gehen. Wenn man sich vorstellt, dass Val Kilmer mal ein Garant für belegte Kinositze war (The Saint, irgendwer?), dann fragen heutzutage wohl die meisten „Val wer?“. Und in Anbetracht seiner letzten Filme (und ich meine das letzte Jahrzehnt) wohl auch berechtigt. Es wird ja behauptet, dass George Clooney das Batman-Franchise gemeinsam mit Joel Silver zerstört hat, aber sind wir ehrlich: Das hat Kilmer schon einen Film davor erledigt. Und mit aktuelleren Filmen wie „Twixt“ oder „Hardwired“ lief es für ihn ja auch nicht so toll.

„Der Geist und die Dunkelheit“ allerdings entstand zu einer Zeit als Val noch der Held eines Films sein konnte. Im Fall von diesem Film hier nicht ohne Unterstützung seines Produzenten Michael Douglas, der in die Haut von Remington schlüpft und versucht extrem cool zu sein. Was witzig dabei ist: Michael Douglas ist cool, weil er Michael Douglas („Ant-Man„), ist. Und wenn er versucht(!) cool zu sein, dann wirkt das wie Overacting ein wenig lächerlich.

Diversen Aussagen zufolge haben sich Produzent Douglas und Regisseur Stephen Hopkins (unter anderem: „A Nightmare On Elm Street 5“ oder „Predator 2„) während dem Film so richtig zerstritten und den Schnitt haben sie den Regisseur weggenonmmen. Das merkt man den Film streckenweise – wenn man es vor Sichtung weiß – auch an, denn nicht alles ist ganz stimmig, aber – ganz ehrlich: Heutzutage würde der Film in Summe als zu 100% logisch durchgehen, weil – wen jucken denn heutzutage noch Anschlussfehler? (*seufz*)

Der Film selbst ist ein Abenteuerfilm mit Horroranleihen, der eine wahre Geschichte (Brückenbau, Löwen, Patterson) mit Fantasieelementen mischt (Remington) und so ein unterhaltsames Erlebnis bietet, was vor allem an den Löwen liegt, die wirklich als hinterlistige Viecher dargestellt werden. Es gibt ein paar wirklich spannende Szenen (Ladehemmung, Finden der Höhle), aber auch ein paar richtig unnötige (Shamanentanz) Szenen und alles was dazwischen liegt.

Der Film ist kurzweilig, über die Dialoge muss man großteils hinwegsehen/hören, und bietet auch optisch einiges an Schauwerten, denn die Kamera fängt immer wieder tolle Bilder ein. Was ich auch toll finde: Da Patterson verheiratet ist und ein Kind erwartet gibt es keine aufgesetzte, doofe Love-Story im Hintergrund, sondern es geht wirklich um das Problem mit den Löwen und den damit einhergehenden (berechtigten) Panikattacken unter den Arbeitern.

Der immer wieder eingestreute Situationshumor trifft oftmals aufgrund des Sarkasmus perfekt (als der Arzt Patterson sein Spital mit den Worten zeigt: „This is my hospital. My advice to you: Don’t get sick.“) oder John Beaumont, der Patterson gleich mal erklärt, dass er ein Monster ist, der seine Arbeier ausbeutet und sich einen Dreck um alles andere schert, was Patterson zu der Aussage „Any more words of encouragement?“ verleitet. Dafür muss man auch Zeilen wie diese aushalten: „You build bridges, John. You need to go where the water is.“. Autsch.

„Der Geist und die Dunkelheit“ ist ein unterhaltsamer Abenteuerfilm, der alles in allem Spaß macht, wenn man nicht weiter nachdenkt, die Geschichte einfach so nimmt und primär einen Abenteuerfilm mit gemeinen Löwen sehen will. Da funktioniert er als trashiges Erlebnis sehr gut.

„Der Geist und die Dunkelheit“ bekommt von mir 6,5 von 10 möglichen, trashig unterhaltsame Punkte.

Anmerkung am Rande: Bei der Blu-Ray, die ich erworben habe, hat man wohl – wenn ich mir die Bildqualität so ansehe – aus versehen eine DVD auf eine Blu-Ray gebrannt.

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