Sci-Fi | Darkagent http://darkagent.blogsit.net We love being entertained! Thu, 03 Jul 2025 05:51:39 +0000 de hourly 1 https://wordpress.org/?v=6.4.5 The Fountain (2006 Filmkritik) http://darkagent.blogsit.net/2025/07/03/the-fountain-2006-filmkritik/ http://darkagent.blogsit.net/2025/07/03/the-fountain-2006-filmkritik/#respond Thu, 03 Jul 2025 05:00:21 +0000 http://darkagent.blogsit.net/?p=37815 Tommy (Hugh Jackman) will seine Frau Isabel (Rachel Weisz) retten. Diese hat Krebs. Er ist Forscher und er sucht nach einem Gegenmittel, nach Heilung, aber seine Versuche gehen immer schief. Je schlechter es seiner Frau geht, desto verzweifelter wird er … Weiterlesen

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Tommy (Hugh Jackman) will seine Frau Isabel (Rachel Weisz) retten. Diese hat Krebs. Er ist Forscher und er sucht nach einem Gegenmittel, nach Heilung, aber seine Versuche gehen immer schief. Je schlechter es seiner Frau geht, desto verzweifelter wird er in seinen Versuchen, sie zu retten, neue Erkenntnisse zu erhalten und irgendwie den Tod austricksen zu können.

Aber gibt es eine Liebe, welche die Grenzen von Zeit und Raum überqueren kann? Ist Liebe jenseits von Zeit und Raum? Kann der Tod sie aufhalten?

Darren Aronofsky ist mittlerweile ja ein Name, den man kennt, wenn man sich ein wenig für schräge, mutige und doch immer wieder auf ihre eigene Art und Weise interessante Filme, nun, interessiert.

Eine Zeit lang – primär Ende der 90iger und Anfang der 2000er Jahre konnte er sozusagen nichts falsch machen. Mit „Pi“ erschien er mit einem Film auf der Weltbühne, der anders war als das meiste, was man bis dato gesehen hatte. Anleihen bei David Lynch waren klar vorhanden und auch kam irgendwie immer wieder ein Vergleich mit dem frühen Christopher Nolan (sein erster Film „Following“ vor allem). Aber während Nolan ein Mainstream-Blockbuster-Arthouse-Fanliebling wurde, so blieb Aronofsky irgendwie immer ein wenig … anders.

Man denke nur an seinen zweiten Film „Requiem For A Dream“, der in bestimmten Kreisen bis heute ein absoluter Kultfilm ist (und für mich einen absoluten Albtraum darstellt und wer auch immer denke, er oder sie möchte mal Drogen probieren – seht euch diesen Film an und ihr werdet anders denken …).

Und dann folgte „The Fountain“, ein wirklich ambitionierter und – zugegeben – streckenweise wirklich abgehobener Film. Denn, nun, der Film hat mehrere Zeitebenen und in allen sind Tommy und Isabel sind durch alle Zeiten verbunden.

Hugh Jackman ist einmal ein Inquisitor, der seine Königin, die er liebt und der er ergeben ist, retten will – dazu sucht er den Baum des Lebens. Einmal ist er der Forscher, der den Krebs seiner Frau heilen will und der – ja, da ist ein Muster – mit Bäumen arbeitet. Und er ist ein Raumfahrer, der – korrekt – einen kleinen Baum in seinem Raumschiff transportiert und der auf dem Weg zu einem sterbenden Stern ist, weil er sich dort erhofft, die „Wiege des Lebens“ zu finden …

Und das ist schön und traurig gleichzeitig anzusehen, denn, nun, irgendwie gehen alle Versuche schief und trotzdem hat man das Gefühl, dass Tommy seinem Ziel irgendwie doch immer einen Schritt näher kommt, um dann im Finale, nun, ich will nichts spoilern, aber … ich fand das Ende mutig und toll und im Endeffekt dreht sich um ein Gespräch mit einem Grabstein, wenn ich das mal so kryptisch anmerken darf.

Ja, es gibt auch einen glatzköpfigen Hugh Jackman, der in Yoga-Pose in einer Blase durch das Universum schwebt und … nun, ich sage mal so: Das Ende von „2001“ ist nicht halb so abgehoben wie das hier. Und trotzdem passt es. Ich habe geheult – und für alle, die sich fragen, wie oft ich eigentlich heule bei Filmen und Spielen oder so – eigentlich nicht oft. Und diesem Fall meinte ich das erste Mal als ich den Film gesehen habe – das war eben 2006. Ich habe bei der Zweitsichtung vielleicht nicht geweint, aber die Emotion, die mich das erste Mal gepackt hat, die war auch dieses Mal wieder da.

Ich denke, die beste Beschreibung für mich ist traurig-schön. Natürlich ist der Film eine Abhandlung die Sterblichkeit, über das Leben und über die Akzeptanz und dem Umgang mit dem Tod. Aber das wird alles in wunderbare Bilder gepackt und Hugh Jackman und Rachel Weisz haben für mich wirklich wundervoll harmoniert.

Manche Filme haben „das gewisse Etwas“ – und ich kenne Leute, die mit diesem Film genau null anfangen können, aus diversen Gründen, weil zu verkopft, zu abgehoben, zu was auch immer und ich verstehe jedes negative Kommentar zu dem Film – und dieser hier hat mich einfach genau richtig erwischt und ja, auch gut 20 Jahre nachdem er rausgekommen ist, trifft er es immer noch.

Hammer.

„The Fountain“ bekommt von mir 8,5 von 10 möglichen, abespacte, aber gleichzeitig auch unglaublich bodenständige, Punkte.

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Clair Obscur: Expedition 33 (Game-Review) http://darkagent.blogsit.net/2025/06/28/clair-obscur-expedition-33-game-review/ http://darkagent.blogsit.net/2025/06/28/clair-obscur-expedition-33-game-review/#respond Sat, 28 Jun 2025 05:00:51 +0000 http://darkagent.blogsit.net/?p=37791 Gommage. Der Tag oder der Moment, an dem alle, die ein bestimmtes Alter erreicht haben, sich auflösen. Heute, wenn die Sonne versinkt und der Mond aufgeht ist es soweit. Dieses Mal ist auch Gustaves (Charlie Cox) Liebe Sophie dabei. Sie … Weiterlesen

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Gommage. Der Tag oder der Moment, an dem alle, die ein bestimmtes Alter erreicht haben, sich auflösen. Heute, wenn die Sonne versinkt und der Mond aufgeht ist es soweit. Dieses Mal ist auch Gustaves (Charlie Cox) Liebe Sophie dabei. Sie wird sich auflösen. Unaufhaltbar.

Am Tag darauf wird Gustave mit vielen Freiwilligen, die dieses Schicksal nächstes Jahr am gleichen Tag, zum gleichen Moment ereilen wird, zu einer Expedition aufbrechen, um „die Malerin“ – die vermutete Ursache hinter der Gommage – aufzuhalten. Seit der „Fracture“ in welcher Lumiére aus der Welt gerissen wurde und eine kaputte Insel ist anstatt einer einst stolzen Stadt sitzt die Malerin vor einem mächtigen Monolithen, der gemeinsam mit ihr aufgetaucht ist und wartet. Wartet auf den nächsten Tag, an dem sie erwachen und die Zahl, die am Monolithen steht um 1 kleiner machen wird.

Sie muss gestoppt werden. Dazu reist jedes Jahr eine Expedition voller ohnehin todgeweihter Bürger:innen auf den Kontinent, der von Nevron und Gestrals und anderen Wesen bewohnt wird, um die Malerin zu erreichen. Keiner rechnet damit, dass sie zurückkehren, aber es geht darum ein Stück weiter zu kommen als jene vor ihnen, den Weg zu ebnen und sicherzustellen, dass jene, die nachfolgen noch weiter kommen, bis jemand sie erreicht.

Die Zahl am Monolithen zeigt 33. Viele Jahre bleiben nicht mehr …

Ich bin mir nicht sicher, ob es noch sehr viel Sinn hat, über „Clair Obscur: Expedition 33“ zu schreiben, weil es ohnehin der Überraschungshit 2025 ist und es alle, die sich dafür interessieren eh schon gespielt haben.

Für alle unentschlossenen, vielleicht doch ein paar Worte: Das war das erste Spiel seit langem bei dem ich nicht skeptisch war, ob es mir gefallen würde, weil der Trailer, die Welt, die Stimmung die Musik (Die Musik!) genau meinen Nerv getroffen haben. Deshalb habe ich mir das Ding auch am Tag 1 geholt und installiert und habe angefangen.

Der Einstieg war schon mal fein, dann spielt man Gustave und übt ein paar Kämpfe (die ich mit Mühe und Not am leichtesten Schwierigkeitsgrad geschafft habe) und dann geht es in die richtige Welt. Und ich bin kläglich gescheitert. Egal, welches Wesen, egal welche Figur – ich habe die Kämpfe eigentlich immer nur aufgrund von Glück überlebt.

Weil das Kampfsystem per se genial ist, man aber auch viel Übung, ein Auge für Details, ein gutes Gedächtnis und – gute Ohren(!) braucht, um zu das alles zu überstehen. Und kämpfen, nun, das werdet ihr sehr viel, wenn ihr das Spiel hier spielt.

Das Kampfsystem ist einfach zu lernen, aber schwer zu meistern, wie man so schön sagt. Im Grunde ist es rundenbasiert. Jede:r ist einmal am Zug, ihr oder eure Gegner. Und ihr könnte pro Runde für jede Person entweder frei zielen und Echtzeit schießen, was Aktionspunkte aufbraucht. Oder eine Spezialfähigkeit einsetzen – was Aktionspunkte aufbraucht. Oder einfach mit dem Standardangriff angreifen. Was Aktionspunkte besorgt. Klingt einfach für’s erste.

Dann kommen die Gegner an die Reihe und hier gibt es drei Optionen: Ausweichen, parieren oder treffen lassen. Ausweichen hat ein gutes Zeitfenster, dauert aber oft so lange, dass beim wieder an den Kampfplatz treten bereits der nächste Treffer der Gegner sitzt. Parieren ist klar von Vorteil, weil beim erfolgreichen parieren aller Angriffe (alle haben Angriffsmuster, manchen Attacken kommen einmal, manche sind eine Kette aus mehreren Angriffen) führt die Figur, die angegriffen wird einen Konter aus, der meist viel Schaden verursacht und vor allem bekommt man dafür Aktionspunkte gutgeschrieben.

Soweit auch noch einfach.

Dann gibt es Piktos, die man finden oder gewinnen kann und das sind Bonusfähigkeiten, die man ausrüsten kann. Zum Beispiel: Immer als erster einen Angriff starten, oder vom Start weg mehr Aktionspunkte bekommen und so weiter. Wenn ihr ein Pikto ein paar Angriffe lang genutzt habt, dann versteht eure Gruppe, wie es funktioniert und man kann es als Lumina nutzen – das sind Piktos, welche die gesamte Gruppe nutzen kann und nicht nur die Person, die sie ausgerüstet hat. Auch noch einfach, aber schon deutlich komplexer.

Vor allem findet ihr so viele Piktos, dass ihr da wirklich viel verändern könnt, was eure Vorteile im Kampf betrifft. Man muss halt viel lesen und nachdenken, denn: Alle Charaktere funktionieren nach einem ähnlichen, aber doch anderm System: Lune zum Beispiel bekommt für jedes Nutzen einer Fähigkeit ein bestimmtes Element gutgeschrieben. Wenn ihr eine bestimmte Kombination an Elementen habt, dann verstärkt das manche Angriffe so richtig. Oder Sciel, die Sonnen- und Mond-Fähigkeiten verwenden kann, um „Foretells“ auf Gegner zuzuweisen. Wenn man Sonne- UND Mondpunkte hat, dann kippt Sciel in den „Twilight“-State und verteilt mehr Schaden – und noch mehr, wenn eine Gegner viele „Foretell“ auf sich kleben hat.

Ihr merkt. Hier wird es kompliziert. Dabei habe ich anderen Charaktere noch gar nicht erwähnt. Das liest sich jetzt aber alles komplizierter als es ist. Wenn man ein wenig gespielt hat und ein wenig mitdenkt, was wo wie passiert wenn man was macht, dann hat man den Dreh relativ rasch raus. Am Wichtigsten ist ohnehin das Parieren. Ohne dem macht man keinen Meter und es gibt einiges da draußen, was euch mit einem einzigen Schlag aus den Socken haut.

Oh – außerdem gibt es noch Quick-Time-Events bei Angriffen, die ihr schaffen müsst (manchmal ein Knopfdruck, manchmal mehr), um mehrmals anzugreifen und ebenfalls mehr Schaden auszuteilen.

Ihr wisst also jetzt, was ich meine, wenn ich sagen: Einfach zu lernen, schwer zu meistern.

ABER und das ist bewusst in Großbuchstaben: Wenn man den Dreh raus hat, dann macht es so richtig Spaß. Bosse, die man anfangs für unmöglich schaffbar hält haut man später locker aus den Latschen und auch Feinde, die euch höllisch überlegen sind könnt ihr aus den Socken hauen, wenn ihr das Parieren drauf habt. Dauert halt dann länger, aber da macht nichts, denn alles ist einfach großartig animiert und das Design der Figuren und Monster – fantastisch. Einfach fantastisch.

Das gilt übrigens für die ganze Welt. Ich war zu Beginn ein wenig unterwältigt, aber je länger ich gespielt habe, desto besser hat es mir gefallen und desto mehr konnte ich das Art-Design genießen.

Was mir am besten gefallen hat, ist aber klar die melancholische Grundstimmung des Spiels. Es geht nicht darum zu gewinnen, es geht darum so weit wie möglich zu kommen, um den nächsten die Chance zu geben, es zu schaffen. „Tomorrow Comes“, wie es so schön heißt. Oder „For Those who come after“.

Und die Geschichte ist traurig schön, mystisch, geheimnisvoll, irre, tragisch und tatsächlich herrlich kreativ. Am Ende ergibt (wenn ich nichts übersehen habe) alles einen Sinn, auch wenn es am Weg ein paar fette „WTF?!“ gegeben hat. Gerade das Ende von Akt 2 hat mich fast umgehauen. Und das, obwohl das Ende von Akt 1 schon nicht völlig überraschend kam. Wirklich, wirklich gut gemacht und toll erzählt. Hier wird nicht von Story-Beat zu Story-Beat gehetzt, hier wird Emotion vermittelt. Fand ich toll und finde ich toll. Und die Inszenierung ist top! Wirklich top!

Ich mag von der Geschichte hier nichts verraten, denn die muss man – bis zum Ende – selbst erleben und es ist mit Sicherheit eine Geschichte, die ich in dieser Form noch nie gehört, gesehen oder gelesen habe. Respekt, wirklich. Dazu kommt, dass mir die Dialoge und die Figuren richtig gut gefallen haben. Es gibt unheimlich viele kleine Details, die – wenn man die Zusammenhänge erkennt – richtige Aha-Momente auslösen und aber auch Herzschmerz verursachen. Es gibt zB eine Person, die mehrmals betont, dass der Kampf erst vorbei ist, wenn keiner mehr steht. Und dann gibt es eine Szene (ich sage nicht wann, ich sage nicht wo), sich diese hinsetzt. Und ich hatte Tränen in den Augen. Wirklich.

Apropos Tränen: Es ist jetzt eher selten, dass es ein Spiel gibt bei welchem ich schon nach 10 Minuten geheult habe wie ein Schlosshund. Hier war es so. Der Anfang, die Figuren, die Dialoge, das was als Subtext mitschwingt (ich sag nur: „I’m here.“), die Bilder, Farbgebung und die Musik – das ist richtig hohes Niveau.

Sicher, an der Auflösung (oder den Auflösungen) werden sich die Geister scheiden, genauso wie an den möglichen Enden, aber alles in allem: Ein mutiges Spiel, das leicht hätte scheitern können, aber hier machen so viele Sachen richtig „klick“, dass man gerne immer wieder zurückkehrt.

Zwei Mankos: Die Jump-n-Run-Passagen sind hakelig. Ich bin x-mal rein wegen der Steuerung gescheitert. Und es gibt keine Karte, keine Mini-Map für die Areale. Es gibt – später mal – eine für die „Oberwelt“, aber für die tatsächlichen Gebiete gibt es keine. Das fand ich als Person, der sich in seiner Heimatstadt verlaufen kann, eher schlecht. Aber nicht mal das hat das Spiel für mich nach unten gezogen, weil ich einfach diese Welt und die Figuren und … *seufz* … wie könnte ich auf Esquie böse sein? Eben. Geht nicht.

Wie groß war das Team nochmals? Knapp 30 Leute? Respekt, absolut Respekt. Und die Musik – nun, was soll ich sagen? Das ist der vierte OST aus einem Spiel, den ich innerhalb kurzer Zeit gekauft habe („Nier: Automata“, „Baldur’s Gate 3“, „Stellar Blade“ und „Clair Obscur: Expedition 33“, wer’s wissen will).

„Clair Obscur: Expedition 33“ bekommt 10 von 10 möglichen, wenn ihr das beschriebene Kampfsystem oben zu kompliziert findet, dann könnt ihr 4 Punkte abziehen, Punkte.

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Predator: Killer Of Killers (Filmkritik) http://darkagent.blogsit.net/2025/06/19/predator-killer-of-killers-filmkritik/ http://darkagent.blogsit.net/2025/06/19/predator-killer-of-killers-filmkritik/#respond Thu, 19 Jun 2025 06:58:01 +0000 http://darkagent.blogsit.net/?p=37766 Es sind drei verschiedene Epochen: Wikinger, Samurai und Zweiter Weltkrieg. In der Zeit der Wikinger sucht Ursa (Lindsay LaVanchy) nach Rache für den Tod ihres Vaters und geht dafür über Leichenberge. Aber ein Predator ist ihr auf der Spur, denn … Weiterlesen

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Es sind drei verschiedene Epochen: Wikinger, Samurai und Zweiter Weltkrieg. In der Zeit der Wikinger sucht Ursa (Lindsay LaVanchy) nach Rache für den Tod ihres Vaters und geht dafür über Leichenberge. Aber ein Predator ist ihr auf der Spur, denn die absolut fähige Kämpferin, scheint perfekt für seine Trophäensammlung zu sein.

Anders in Japan: Zwei Brüder, die einen strengen Vater haben und ein Verrat führen dazu, dass sich alles ändert. Jahre später bricht ein Ninja in den Palast ein. Der will Rache nehmen und räumt dafür Dutzende Wachen aus dem Weg. Das ruft einen Predator auf den Plan, denn dieser Kämpfer scheint würdig zu sein.

Und im zweiten Weltkrieg bekommt es die Luftwaffe mit einem Predator-Raumschiff und dessen überlegener Technik zu tun. Was können alte Flugzeuge schon gegen ein modernes und technisch hochüberlegenes Raumschiff ausrichten?

Und am Ende bleiben drei Gefangene aus drei Zeitepochen. Und für die gibt es einen Plan …

Dan Trachtenberg hat ja mit „Prey“ den nach allgemeiner Meinung besten „Predator“-Film seit langem (manche meinen sogar, seit dem Erstling) gedreht und einen Überraschungshit gelandet. Ich selbst fand „Prey“ auch ziemlich gut in seiner Gesamtheit, was allerdings am meisten hängen blieb sind Action-Szenen, die ich in der Form noch nicht gesehen hatte. Mit Pfeil und Bogen im Nahkampf gegen einen Predator … das gab es noch nie war richtig cool und spannend inszeniert.

Und jetzt gibt es einen weiteren Film aus der Franchise von ihm und ich kann gleich mal sagen: Hut ab! Der Mann begreift scheinbar, wie Predator-Filme sein müssen. Ich muss gestehen, skeptisch gewesen zu sein, ob ein animierter in Klein-Storys heruntergebrochene Segmente wirklich was hermachen kann, aber ja, das tut er.

Die 3 Teile (oder 4, wenn man das Finale mitzählt) sind sich in ihrem Aufbau zwar sehr ähnlich, aber in ihren Set-Pieces unterschiedlich genug, dass es nie langweilig wird und vor allem kommen die Macher:innen mit immer neuen Ideen um die Ecke.

In „The Shield“, der ersten Episode etwa, da kommt es zu einem sehr kreativen Kampf mit dem Predator, der nur gewonnen wird, weil Ursa einfach nicht nur eine brutale, sondern auch eine kluge, Kämpferin ist, die ihr Köpfchen nutzt und ihren Feind aufmerksam beobachtet. Apropos brutal: Hui, was hier abgeht würde in einem Live-Action-Film eh nicht gehen – da werden Menschen zerteilt, zerstückelt, geköpft, aufgespießt und was weiß ich was sonst noch alles. Wer zimperlich ist, muss hier einen Bogen machen. Das wird allerdings nie per se zelebriert, sondern passiert als Mittel zum Zweck und es macht ordentlich Laune.

Bei „The Sword“ fand ich es extrem spannend, dass im Grunde, bis zum Ende der Episode, nicht gesprochen wird. Die gesamte Story wird ohne Dialoge erzählt, aber man erkennt allein schon durch die Mimik und die Taten der Handelnden was los ist, wer was denkt und was vorhat. Das war schon ganz großes Kino. Auch die Kampfchoreografie muss ich erneut loben: Die ist hier erste Sahen inklusive all des technischen Schnickschnacks, den der Predator benutzt.

Die dritte Episode „The Bullet“ ist zwar für mich klar die schwächste, denn sie setzt auf einen typischen, viel quatschenden Jüngling, wie man ihn in viel zu vielen Filmen sieht und hier fällt auch so richtig auf, wie viel „Plot Armor“ die Protagonist:innen eigentlich haben (Plot Armor bedeutet, dass sie Dinge überleben, einfach weil sie die Hauptfiguren sind. Alle Nebenfiguren wären bei gleichen Aktionen draufgegangen) und manchmal ist die Sache schon extrem übertrieben. Aber alles in allem: Ein Predator-Raumschiff gegen eine Propeller-Maschine aus dem ersten Weltkrieg, nun, das hat man auch noch nie gesehen.

Das Finale als vierte Episode war dann klassische und erwartet, aber auch hier halt: Sehr viel Plot Armor. Wie dem auch sei: Spannend und actionreich war es allemal und das Ende lässt zwar viel offen, zeigt aber auch, was hier noch alles kommen könnte.

Auch wenn ich bis zum Ende nicht verstanden habe, wie die Predatoren die Personen aus mehreren Zeitlinien gleichzeitig eingesammelt haben, aber das hab ich vielleicht überhört und außerdem war es mir auch egal – der Film war mitreissend und Logik ist ohnehin bei Filmen wie diesen überbewertet.

Die Optik ist grandios, die Animationen geschmeidig und das Art-Design, vor allem der Predatoren, grandios gut geworden. Auch die Sound-Effekte, die bei einem Predator-Film ja sehr wichtig sind, waren wuchtig und punktgenau.

Alles in allem bin ich gespannt wie es weitergeht und ich bin – trotz des ersten nicht sehr überragenden Eindrucks vom Trailer – jetzt viel positiver und viel mehr gespannt auf „Predator: Badlands“. Schauen wir mal.

„Predator: Killer Of Killers“ bekommt von mir 8 von 10 möglichen, actionreiche und die Predator-Franchise toll erweiterende, Punkte.

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Asterigos – Curse Of The Stars (Game-Review) http://darkagent.blogsit.net/2025/05/31/asterigos-curse-of-the-stars-game-review/ http://darkagent.blogsit.net/2025/05/31/asterigos-curse-of-the-stars-game-review/#respond Sat, 31 May 2025 05:00:20 +0000 http://darkagent.blogsit.net/?p=37624 Hilda ist auf der Suche. Und zwar nach der zehnten Legion und ihrem Vater, denn der ist der Anführer. Die Truppe ist nach Aphes aufgebrochen, denn dort hat Asterigos – der Fluch der Sterne – dafür gesorgt, dass die meisten … Weiterlesen

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Hilda ist auf der Suche. Und zwar nach der zehnten Legion und ihrem Vater, denn der ist der Anführer. Die Truppe ist nach Aphes aufgebrochen, denn dort hat Asterigos – der Fluch der Sterne – dafür gesorgt, dass die meisten Einwohner:innen sich in Monster verwandeln. Zumindest, wenn sie die Droge Sternenstaub nicht nehmen und davon ist ohnehin nie genug für alle da.

Schuldig ist Eumenides, einer der höheren Kaste der Stadt, der irgendwie irgendwas bei einem Ritual oder so verbockt hat. Mysteriös das Ganze.

Aber es gibt Widerstand: Seine ehemalige Geliebte Minvera scharrt Widerstandskämpfer und -innen um sich, um ihn aufzuhalten und den Fluch zu brechen. Aber kann Hilda ihr vertrauen? Und was mit dem seltsamen Kult, der sich in der Stadt breit gemacht hat? Und dem Verbrechersyndikat im Armenviertel und warum sind alle noch lebenden Politiker in der Stadt irgendwie nur auf ihre eigenen Vorteile bedacht? Und … sind das Werwölfe?!

Hat Hilda sich überhoben? Kann sie die Herausforderung meistern und ihren Vater retten?

Ich sag es ehrlich: Das Cover-Bild und der Trailer haben mich abgeholt also hab ich mir Asterigos gekauft. Und nach zwei oder drei Stunden wieder damit aufgehört, denn ich war hoffnungslos verloren. Und ich meine das nicht vom Schwierigkeitsgrad her oder von der Story zu verwirrt, nein – ich habe mich schlichtweg dermaßen oft buchstäblich in Aphes verlaufen, dass ich das Interesse verloren habe.

Der Grund: Weil es in „Asterigos“ keine Map gibt. Gar keine. Und gerade das erste Gebiet nach dem Prolog bzw. der Ankunft in der Stadt hat für mich einfach zu gleich ausgesehen. Ich war wirklich verloren. Also hab ich’s weggepackt.

Aber nach ein paar Wochen habe ich mir dann doch gedacht, ich schau nochmals rein, denn – man weiß es nicht – „Horizon: Zero Dawn“ war im ersten Anlauf auch nicht mein Ding. Und dann hat es „klick“ gemacht. Manchmal muss halt die Stimmung zum Einstieg passen.

Beim zweiten Anlauf hat es dann geklappt. Lag vielleicht auch daran, dass ich erst beim zweiten Anlauf gecheckt habe, dass es in den Gebieten Symbole gibt, die den Weg weisen. Tja. Wer aufmerksam ist, ist klar im Vorteil. Ich kann mich zwar nicht erinnern, dass das Spiel mir das mit den Symbolen gesagt hat, aber ganz ehrlich: Kann man schon von allein draufkommen. Und ja, es ist diese Art Spiel: Auf viel muss man einfach selbst draufkommen. Dazu später mehr.

Was hat mich an „Asterigos“ von Anfang an genug gereizt, dass ich mir dachte, ich versuche es nochmals? Nun, die Optik. Die comichafte, klare und farbenprächtige Grafik – das Design von Hilda und den Figuren, das Setting – eigentlich so gut wie alles, wenn ich ehrlich bin. Das Kampfsystem, die Dialoge (die manchmal allerdings ein „klein wenig“ ausufern) und die Figuren mitsamt der Story, die dann nach einem eher zähen Anfang ziemlich cool wird.

Ich war mir zum Beispiel bis zum Ende nicht sicher, ob Minerva und ihre Kumpan:innen nicht vielleicht in Wahrheit die Bösen sind – immerhin trifft man Eumenides mehrmals während des Spiels und nun, was soll ich sagen? Er klang in seinem Anliegen die Stadt zu retten immer ehrlich.

Man trifft während des Spiels viele weitere Charaktere und alle sind fein geschrieben – ja, es sind wie üblich ein wenig Stereotypen, aber allesamt sind sie sympathisch und man verbringt gern Zeit mit ihnen.

Dazu kommen die Bossfights, die allesamt gut inszeniert sind, die Gegenspieler:innen fein aufbauen und auch nicht allzu schwer sind. Man merkt einfach die gesamte Zeit, dass das Spiel mit viel Herzblut gemacht wurde. Die Animationen von Hilda sind eine Augenweide und geschmeidig und – die Gute ist mir sehr rasch ans Herz gewachsen. Ich mochte das freche Mädel einfach, die sich einerseits nichts gefallen lässt, aber das Herz am richtigen Fleck hat. Das ist ein schmaler Grad und gefährlich zu sehr in die eine oder andere Richtung zu kippen, aber in diesem Fall ist die Balance gut gelungen.

Aber vielleicht ein paar Schritte zurück: „Asterigos“ ist ein im Verhältnis leichtes „Soulslike“. Ausweichen, Parieren, zuschlagen, schwache und starke Angriffe inklusive Skilltrees, Erfahrungspunkten und allem drum und dran.

Was ich auch super fand: Man hat von Anfang alle Waffen zur Auswahl, die da lauten: zwei Dolche, Speer, Hammer, Schwert mit Schild, Zauberstab und Armbänder, die wie magische Schlagringe funktionieren. Je nach Spielstil kann man natürlich diverse Spezialattacken und Zauber freischalten und alle haben ihre Vor- und Nachteile, haben sich in meinem Fall aber sehr oft als lebensrettend erwiesen.

Die Kämpfe sind flott, dauern nie zu lange und sind auch für Anti-Soulslike-Typen wie mich schaffbar gewesen. Und ich habe mich immer über neue Bosse gefreut, weil sie einfach vom Grafikstil her super aussehen. Wirklich nämlich. Vor allem in Bewegung.

Hilda hat ein Amulett mit welchem sie Speicherpunkte freischalten kann, die später auch zur Schnellreise dienen. Allerdings erst nach gut der Hälfte des Spiels, da gibt es dann auch eine Karte, auf welcher man die Schnellreisepunkte anwählen kann und die man auch ein wenig zur Orientierung nutzen kann. Trotzdem ist die fehlende Landkarte in meinen Augen das einzige wirklich große Manko von Asterigos. Das hat mich bis zum Ende stark genervt und wurde auch nie besser. Mir hätte eine Karte – im besten Fall vielleicht sogar eine, auf der ich selbst für mich wichtige Punkte markieren kann – sehr geholfen und das Spiel nochmals eine Stufe höher gehoben.

Aber – es gibt keine. Ist so. Die Speicherpunkte sind natürlich auch die Respawn-Punkte und wenn Hilda stirbt, wird sie dort wiedererweckt inklusive aller Gegner, die ihr bis dahin ausgeschaltet hattet. Was aber kein großes Thema ist, weil die Speicherpunkte gut verteilt sind.

Von einer Mission abgesehen, die einer Mine spielt – das war auch leicht nervig, weil die Sprungsteuerung von Hilda nicht so punktgenau funktioniert, dass man auch hin und wieder mal vorbeispringt und abstürzt. Aber das war zu verkraften.

Vielleicht sollte ich noch anmerken, dass das Spiel euch in seinem Lauf immer wieder neue Mechaniken präsentiert, diese aber nicht erklärt. Irgendwann findet ihr seltsame Wände und wenn Hilda vor ihnen steht, dann ist plötzlich ein X eingeblendet mit dem Wort „climb“. Und von da an muss man öfter klettern. Oder ihr trefft auf Kisten, die ihr öffnen könnt und die wichtige Items enthalten zum Aufleveln und so weiter. Plötzlich sind da Kisten, die von einem glänzenden Licht umgeben sind und die ihr nicht öffnen könnt. Na gut. Ist so. Oder Feuer versperrt euch den Weg. Pech gehabt.

Es sei denn ihr versucht die Kisten mit einer von euren Elemtarfähigkeiten (die ihr locker flockig umschalten könnte, wenn ihr sie mal erhalten habt) draufhaut und siehe da: Das Schutzschild bekommt Risse und dann bricht es. Also könnt ihr sie öffnen. Und das Feuer? Rüstet den Zauberstab mit dem Eis-Element aus und löscht sie, schon könnt ihr durch. Kann man schon selbst draufkommen. Und das meine ich durchaus so, wie ich es schreibe. Das Niveau bzw. die Balance zwischen Spieler:innenführung und selbst draufkommen wird gut gehalten und erneut – war nie frustig.

Vor allem aber möchte ich nochmals anmerken, dass es einfach wirklich Spaß gemacht hat mit Hilda durch die Gegend zu laufen, alles zu erkunden und auch die Kämpfe – optisch alles super. An Hildas Animationen können sich andere Studios gern ein paar Scheiben abschneiden. Hammer, wirklich.

Kurz gefasst: Sollte man spielen. Und wenn ihr das macht, dann werdet ihr irgendwann denken: „Ja, Fireagent hatte Recht mit der Karte“. Aber alles andere? Wundervoll. Ich war sogar an ein paar Stellen richtig gerührt.

Es gibt auch einen DLC für das Spiel, den ich mir auch gegönnt habe und ja, auch der hat wirklich Spaß gemacht. Was ich allerdings ein wenig schade fand, aber das wirklich nur als Randnotiz, ist, dass Hilda nur wenige Kostüme freischalten kann und diese auch teilweise schwer verdient werden müssen. Dafür ändert sich teilweise wirklich ihr gesamtes Erscheinungsbild inklusive Frisur und Co. Fand ich gut, fand ich nett. Wer jedoch eine freizügige Outfit-Collection erwartet, wie sie in „Stellar Blade“ vorkommt: No, sir. Falsches Spiel. Hier ist nichts anzüglich, sondern alles schlichtweg einfach wundervoll comichaft cool.

Hilda rocks.

Und für’s Protokoll: Die Synchronsprecher:innen sind alle top.

„Asterigos: Curse Of The Stars“ bekommt von mir 8 von 10 möglichen, mit Karte wären es 9,5, Punkte.

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Der wilde Roboter aka The Wild Robot (Filmkritik) http://darkagent.blogsit.net/2025/05/17/der-wilde-roboter-aka-the-wild-robot-filmkritik/ http://darkagent.blogsit.net/2025/05/17/der-wilde-roboter-aka-the-wild-robot-filmkritik/#respond Sat, 17 May 2025 05:00:02 +0000 http://darkagent.blogsit.net/?p=37676 Roz (Lupita Nyong’o) ist ein Roboter, der leider eine Bruchlandung erlitten hat als er ausgeliefert hätte werden sollen. Das Problem: Roz ist so programmiert, dass er seinem Auftraggeber alle Aufträge erfüllt. Jetzt stürzt dieser Roboter in der Wildnis ab und … Weiterlesen

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Roz (Lupita Nyong’o) ist ein Roboter, der leider eine Bruchlandung erlitten hat als er ausgeliefert hätte werden sollen. Das Problem: Roz ist so programmiert, dass er seinem Auftraggeber alle Aufträge erfüllt. Jetzt stürzt dieser Roboter in der Wildnis ab und nun, niemand kann ihm Aufträge geben. Also lernt er die Sprache(n) der Tiere, damit er sich halt doch noch einen Auftrag abholen kann.

Da kommt ihm der Fuchs Fink (Pedro Pascal) unter, der ihm ein Ei klauen will. Roz hat nämlich versehentlich ein Nest zerstört, die Vogel-Eltern zerquetscht und alle Eier bis auf eines kaputt gemacht. Roz will es ausbrüten und großziehen, Fink will es essen. Nun, man einigt sich, denn das Ei ist eine Gans und Fink ist ja quasi ein Gans-Experte und „unterstützt“ Roz bei ihrem Unterfangen … natürlich völlig uneigennützig.

Mit der Zeit entsteht eine Freundschaft, auch wenn alle anderen Tiere im Wald Roz immer noch als Monster sehen. Dazu kommt, dass Roz dazu programmiert ist, nach Erfüllung ihrer Aufgaben bzw. bei Schäden ihren Peilsender einzuschalten, damit ihren Standort freizugeben und ins Werk zurückgebracht zu werden.

Was bedeuten könnte, dass Roz und Brightbill, für den der Roboter tatsächlich mütterliche Gefühle entwickelt hat, sich vielleicht nie wieder sehen werden. Noch dazu ist bis zum Flug in den Süden nicht mehr lange Zeit. Und Brightbill, nun, der kann noch nicht fliegen.

Die Uhr tickt …

„Der wilde Roboter“ ist bei uns gefühlsmäßig ein wenig unter dem Radar geblieben. Zumindest habe ich den Kino-Release nicht mitbekommen und bin nur die Empfehlung eines Freundes darauf gestoßen. Angeblich sei der Film gut. Aha, na dann. Also hab ich ihn mir mit dem Zielpublikum gemeinsam angesehen – sprich: Mit Kindern.

Und was soll ich sagen? Es ist der beste Animationsfilm den ich seit Jahren gesehen habe. Ich habe Tränen gelacht und ich habe geheult vor Rührung. Ich saß mit offenem Mund vor dem TV weil die Bilder so schön und großartig waren und es gab sogar einen herzergreifenden Moment, in dem mein Sohn sich zu mir umgedreht und mich aus dem Nichts ein paar Sekunden lang liebevoll umarmt hat – was im Kontext mit den Bildern, die gerade über den Bildschirm flimmerten dann nochmals zu Freudentränen bzw. Tränen der Rührung meinerseits geführt hat. Ja, Kinder verstehen vermittelte Emotionen sehr gut. (*snief*)

Die Geschichte und die Message sind nicht neu: „Sei mehr als deine Programmierung“, aber halt wirklich gut umgesetzt und für die Kids war es – so kam es mir vor – dass diese Message das erste Mal völlig natürlich rübergekommen ist – ohne Zeigefinger und ohne zu plakativ zu sein. Man spürt diese Message beim Film einfach, da hätte es nicht mal Worte gebraucht.

Generell wird im Film sehr viel mehr einfach gezeigt als es Charaktere erzählen zu lassen und die visuelle Umsetzung ist dementsprechend super gelungen. Das Artdesign bzw. der Stil der Animationen ist nicht die typische Pixar-Knudelligkeit, sondern hat etwas sehr eigenes und fast pinselstrichig Gemaltes. Und wer die Szene im Trailer sieht als Roz die Hand auf den Baum legt und Tausende Schmetterlinge sich erheben – solche Bilder meine ich. Das sieht einfach Hammer aus.

Die Syncho-Arbeit kann ich im Original dieses Mal nicht beurteilen (weil: Kinder), aber die deutsche Synchronisation ist wirklich gut gelungen und packt mit den richtigen Emotionen zu. Passt gut: Gratulation.

Dazu kommt der Humor, der natürlich schon sehr auf Slapstick setzt. Später gibt es ein paar extrem trockene Witze, die vor allem vom Possum kommen, und die wohl nur Erwachsene witzig finden (ich hab mich zerkugelt). Aber natürlich ist und bleibt die ganze Sache kinderfreundlich und ja, es gibt auch ein paar klischeetriefende Ansprachen, die ich – hätte ich den Film allein gesehen – vielleicht unnötig oder als schon zu oft gehört empfunden hätte, aber mit den Kids neben mir – es war schön zu sehen, dass solche Messages auch heutzutage bei Kindern noch immer etwas auslösen und ankommen.

Die ersten paar Minuten war ich sehr skeptisch, ob das wirklich ein Film ist, der für Kinder passt, weil diese sehr actionreich und sehr rasch geschnitten und „gefilmt“ sind, und alles wirklich, wirklich stressig ist. Auch wird Roz anfangs ja von allen abgelehnt und diese Ablehnung wird sehr deutlich gezeigt – ich war mir nicht sicher, ob das die Kids gut aushalten, aber – war kein Thema. Hat geklappt.
Und als dann die „richtige“ Story beginnt, Roz das Ei findet, Fink in der Story dazu kommt und die „Aufgabe“ klar wird – dann schaltet der Film einen Gang in der Action zurück, dafür in der Emotion ein paar Gänge nach vorn.

Der Vollständigkeit halber: Der Film basiert auf einem Buch von Peter Brown und – ich hab’s neben mir liegen aber noch nicht gelesen. Angeblich wurde das Ende verändert, damit der Film ein actionreicheres Ende bekommen kann. Wie gesagt, kann ich noch nicht bestätigen, aber ich kann bestätigen, dass das Ende stimmig ist und dass es sehr hoffnungsvoll aufhört und auch wenn es nur angedeutet wird, wie die Sache wirklich endet: Sogar die Kids haben es verstanden.

Ich mochte auch viele der kleinen Momente, wie zum Beispiel als Longneck (eine alte Gans) Roz auf einmal auf Brightbill (so heißt die Gans, die Roz aufzieht) anspricht und ihm sagt, was er tun muss, um ihn zu befähigen mit in den Süden zu fliegen. Oder auch als der Falke der Gans das Fliegen beibringt … das ist einfach alles hammertoll gemacht.

Ich könnte jetzt noch eine ganze Weile weiter schwärmen, mache hier aber einen Punkt und sage es mal so: Wer einen Film mit positiver Message und Hoffnung am Ende sehen will, dass das Herz nunmal lernen kann und auch nicht vergißt, der oder die sollte sich das hier ansehen. Es gab sehr viele Momente, die wirklich ins Herz gingen. Und das, obwohl ich „solche“ Filme mit „dieser Art“ Message schon oft gesehen habe in meinem Leben – dieser hier hat aus irgendeinem Grund etwas in mir berührt, was viele Filme mit der gleichen oder einer ähnlichen Message vor ihm nicht geschafft haben.

Spitze. Kann ich nur weiterempfehlen.

„Der Wilde Roboter“ bekommt von mir 9 von 10 möglichen, wirklich sehenswerte, Punkte.

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Captain America: Brave New World (Filmkritik) http://darkagent.blogsit.net/2025/05/15/captain-america-brave-new-world-filmkritik/ http://darkagent.blogsit.net/2025/05/15/captain-america-brave-new-world-filmkritik/#respond Thu, 15 May 2025 05:00:45 +0000 http://darkagent.blogsit.net/?p=37602 Sam Wilson (Anthony Mackie) ist der neue Captain America und er hat alle Hände voll zu tun. Unter der Führung von President Thaddeus Ross (Harrison Ford) ist es zu einem internationalen Zwischenfall gekommen und gleichzeitig ist einer von Sams engsten … Weiterlesen

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Sam Wilson (Anthony Mackie) ist der neue Captain America und er hat alle Hände voll zu tun. Unter der Führung von President Thaddeus Ross (Harrison Ford) ist es zu einem internationalen Zwischenfall gekommen und gleichzeitig ist einer von Sams engsten Vertrauten, in ein Attentat verwickelt.

Gemeinsam mit Joaquin Torres (Danny Ramirez), der als neuer Falcon unterwegs ist, versucht Captain America die Hintermänner zu finden und muss dabei parallel daran arbeiten, seine Differenzen mit Ross, in den Hintergrund zu drängen…

Das Marvel Cinematic Universe ist ein Phänomen und hat zwischen 2008 und 2019 extrem gut funktioniert. Seitdem hat das MCU mehr oder weniger einen gewissen Plan verloren. Aktuell befinden wir uns bereits in der Phase 5 und da gab es bis jetzt ein eindeutiges auf und ab Spiel. Ant Man 3 war schlimm, Guardians of the Galaxy 3 daraufhin ein würdiges Finale der Trilogie. The Marvels tat dann wiederum etwas sehr weh und Deadpool und Wolverine machte wiederum richtig Spaß. Thunderbolts macht jetzt gerade Mai dann den Abschluss, denn The Fantastic Four: First Steps läutet dann die Phase 6 ein.

Von der Abwechslung dieser Phase müsste es mit diesem ersten Captain America Film ohne Steve Rogers, also wieder bergab gehen. Auch was die Vorzeichen betrifft, denn auf schlechte Test-Screenings, folgten zahlreiche Neu- und Nachdrehs inklusive den damit verbundenen steigenden Kosten. Meine Erwartungshaltung war dementsprechend niedrig und ein paar Entscheidungen kann man durchaus fragwürdig finden, doch das MCU hat schon weit Schlimmeres produziert.

Eine direkte Verbindung zu bei zahlreichen Fans ungeliebteren MCU-Filmen wie The Incredible Hulk und The Eternals zu wählen, finde ich dabei nicht schlimm, Vorwissen zu haben und Easter Eggs zu bekommen, ist sowieso ein Fixpunkt bei Marvel. Vielmehr finde ich es schade, dass sie ihrem Film so wenig vertraut haben, dass sie den Red Hulk als Aufhänger für ihre Trailer benutzen mussten. Das hätte als Überraschung für das Ende des Filmes, eine viel stärkere Auswirkung gehabt.

Ganz zu schweigen von dem mehr als plakativen Metapher auf unsere echte Erde, wenn der Präsident hier wie ein roter Giftzwerg vor den Augen der Welt das Weiße Haus zerlegt (ja, ihr mögt Donald Trump nicht, ich habe euch schon verstanden). Dies wiederum war in einer früheren Fassung scheinbar ein noch viel politischerer Film, von dem her bin ich schon zufrieden, dass sich Regisseur Julius Onah (The Cloverfield Paradox) auf dieses Gimmick beschränkt hat.

Vom Gefühl und der Stimmung her, ist ein großer Teil der ersten Hälfte des Filmes ein politischer Thriller, bei dem es um die Aufdeckung einer Verschwörung inklusive Gedankenkontrolle geht. Darauf folgt ein actionreicher Teil, den man als Top Gun trifft auf fliegende Helden aka Captain und Falcon bezeichnen könnte und im letzten Teil, der vortäuscht ein Epilog zu sein, gibt es dann das an Effekten reiche Comicfinale.

Das CGI ist dabei wieder stimmiger als bei einigen anderen neueren Beiträgen des MCU und der Humor hält sich erstaunlich in Grenzen (er kommt am ehesten bei der Buddy-Dynamik vom Captain und dem neuen Falcon zum Zug). Dass er Nichts konsequent durchzieht – also sich für ein Genre entscheidet – kann man dem Film schon vorwerfen wenn man will, aber ich finde spätestens in der zweiten Filmhälfte wird man doch in die Handlung ausreichend involviert, sodass die knapp zweistündige Spielzeit, nie langweilig wird.

Harrison Ford (Indiana Jones and the Dial Of Destiny) als Thaddeus Ross (er ersetzt den verstorbenen William Hurt in dieser Rolle) ist für mich überraschend der emotionale Kern des Filmes, ein eigentlich sturer Mann mit Idealen, verändert durch Ehrgeiz und Anfeindungen, doch im Herzen Anerkennung und Versöhnung durch seine Tochter suchend. Seine Performance ist durchaus bewegender und reicher an Nuancen, als ich es erwartet hatte.

Anthony Mackie (Elevation) als Sam ist wie immer sympathisch und schwankt zwischen lässig und intensiv, was eigentlich auf den gesamten Cast zutrifft. Fühlt sich das dann an wie ein Captain America Film? In Ansätzen schon, ich glaube einfach die hatten Angst, dass ein Falcon-Film weniger Zuschauer anlocken würde. In den letzten Jahren gab es auf jeden Fall einige schlechtere Genre-Vertreter und das MCU macht wieder Spaß, aber (auch) nur in dem Wissen, dass aktuell die besten Zeiten, definitiv vorbei sind.

P.S.: „Adamantium is now a thing“…mal schauen, ob wir bald den Zeiten der Fox-X-Men nachtrauern werden, oder ob Disney das mit der Einbindung der Mutanten ins MCU hinbekommt…

„Captain America: Brave New World“ bekommt von mir 7/10, über Differenzen hinweg sehende und auf Gemeinsamkeiten aufbauende Empfehlungspunkte.

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Ash (Filmkritik) http://darkagent.blogsit.net/2025/05/01/ash-filmkritik/ http://darkagent.blogsit.net/2025/05/01/ash-filmkritik/#respond Thu, 01 May 2025 05:00:49 +0000 http://darkagent.blogsit.net/?p=37642 Riya (Eiza González) erwacht auf einer Raumstation auf einem fremden Planeten. Als sie sich auf die Suche nach ihrer Crew macht, stellt sie schnell fest, dass ihre Freunde auf grausame Art und Weise, getötet wurden. Als sie mit den Nachforschungen … Weiterlesen

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Riya (Eiza González) erwacht auf einer Raumstation auf einem fremden Planeten. Als sie sich auf die Suche nach ihrer Crew macht, stellt sie schnell fest, dass ihre Freunde auf grausame Art und Weise, getötet wurden.

Als sie mit den Nachforschungen beginnt wird ihr klar, dass sie neben den fehlenden Erinnerungen, ihren Sinnen und ihrem Geist, nicht durchgehend trauen kann, denn sie sieht immer wieder Bilder und entfremdete Gesichter, die sie nicht zuordnen kann…

Ash (neu auf AmazonPrime) ist viele Dinge, aber sicherlich kein Film, für die breite Masse. Steven Ellison aka Flying Lotus ist ein amerikanischer Filmemacher, DJ, Musikproduzent und Rapper. Den Umgang mit computergenerierten Bildern hat er von YouTube gelernt, gedreht wurde Ash in einer stillgelegten Tür-Fabrik in Neuseeland und der von ihm geschriebene Soundtrack, ist von John Carpenter inspiriert. Für das Finale bzw. das Wesen beim Schlusskampf, hat er die Resident Evil Spiele als Vorbild genannt.

Das ist ähnlich Low Budget und kreativ wie bei Prospect und darum aus meiner Sicht auch Wert unterstützt zu werden, doch hat der Film für mich weniger gut funktioniert und mich durchaus auch stellenweise auf eine lähmende Art und Weise gelangweilt. Passend dazu, was Lotus die meiste Zeit über macht, fühlt sich die Sache wie ein Musikvideo an, um genau zu sein wie ein audiovisueller Drogenrausch. Was genial sein könnte für drei Minuten, funktioniert eineinhalb Stunden, weit weniger gut.

Zusätzlich muss ein Musikvideo keinen Sinn ergeben (was viele Künstler ausnutzen um sich auszutoben), doch ein Film, sollte dies doch als Anspruch haben. Aber gut, Fragen nach Logik hab ich schnell ignoriert, geht ja um Aliens, was weiß denn ich, wie die ticken. Es ist hier ein bißchen, wie es mir zuletzt bei The Monkey gegangen ist, wenn dort jeden Moment Alle sterben könnten und du dich hier nie auf deine Sinne oder dein Hirn verlassen kannst und nichts als real annehmen darfst, dann wird dir dieser Strudel als Zuschauer im schlimmsten Fall egal, zumindest benötigt man aber emotionalen Abstand.

Eine Minimalhandlung an sich greife ich grundsätzlich selten an, Hauptsache ist, ich werde mitgerissen. Die erste Stunde hier schafft das dann nur teilweise, erst bei der Auflösung und dem Finale, kommt dann zusätzlicher Schwung und schöner Body-Horror Irrsinn hinzu. Übrigens konnte ich während des Filmes den Film nicht nennen, der ebenfalls viel mit Überblendungen und Zwischenschnitten dieser Art arbeitet, aber beim Schreiben, ist es mir nun wieder eingefallen: es war natürlich Possessor von Brandon Cronenberg, der ja auch nicht gerade wenig künstlerischen Anspruch hat.

So und jetzt erzähle ich euch noch etwas über Eiza González (The Ministry of Ungentlemanly Warfare) als Riya, die ich grundsätzlich gut finde und gerne sehe, aber mich nicht als Fan bezeichnen würde. Ich habe von Männern gelesen, die diesen Film besser fanden, weil sie heiß ist und von Frauen (denen ich Eifersucht auf ihre Schönheit unterstelle), dass sie den Trip durch ihr hölzernes Spiel bremst. Die meiste Zeit über, muss sie ängstlich, erschrocken und paranoid wirken und auf viele Sachen reagieren, die sie sich vorstellen muss. Ich finde ihre Performance daher sehr stimmig bzw. hatte keine Probleme damit und wenn sie nebenbei gut aussieht, wem außer „woken lunatics“, stört denn das bitte sehr?

Neben ihr sind dann alle nur Nebendarsteller, aber Aaron Paul (Eye in the Sky) als Brion, hat durchaus ein paar intensivere Momente. Iko Uwais (Expend4bles) hingegen, ist ein reiner „Füller-Charakter“, der wohl nur dabei ist, weil er einmal kurz sein Martial Arts Können zeigen kann. Aber um das geht es hier auch nicht wirklich, denn auch Riya hat ja keinen greifbaren Charakter, sie ist vielmehr Projektionsfläche, die sich für uns Zuschauer diesem Trip aussetzt.

In Summe also auch wenn ich vielleicht negativer geklungen habe eine Empfehlung vor allem für Leute, die offen sind, Horror und SciFi mögen und sich wieder mal etwas außerhalb der Norm gönnen wollen. Optisch und vom Sound kann man diese Art von Film, kaum besser machen. Wäre dieser Film eine Droge – und nein liebe Kinder da draußen, ihr sollt keine Drogen konsumieren – dann würde ich sagen, danke für den Trip und die Erfahrung, aber meine Art von Droge, ist das nicht, auch wenn ich Teile des Ganzen durchaus schätze.

„Ash“ bekommt von mir 6/10 sich freiwillig im Gehirn herumstochern lassende Empfehlungspunkte.

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Companion – Die perfekte Begleitung (Filmkritik) http://darkagent.blogsit.net/2025/04/12/companion-die-perfekte-begleitung-filmkritik/ http://darkagent.blogsit.net/2025/04/12/companion-die-perfekte-begleitung-filmkritik/#respond Sat, 12 Apr 2025 05:00:27 +0000 http://darkagent.blogsit.net/?p=37397 In einer nicht allzu fernen Zukunft, treffen Josh (Jack Quaid) und seine Freundin Iris (Sophie Thatcher), vier seiner Freund in einem abgelegenen Haus am See. Iris hat zunächst etwas Schwierigkeiten, Anschluss zu finden, was jedoch nach kurzer Zeit kein Problem … Weiterlesen

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In einer nicht allzu fernen Zukunft, treffen Josh (Jack Quaid) und seine Freundin Iris (Sophie Thatcher), vier seiner Freund in einem abgelegenen Haus am See. Iris hat zunächst etwas Schwierigkeiten, Anschluss zu finden, was jedoch nach kurzer Zeit kein Problem mehr ist.

Der Morgen danach beginnt dann für manche mit einem Hangover, für andere mit einem Spaziergang zum See und führt schließlich zu einem Kampf, bei dem ein Messer zum Einsatz kommt und ja, dabei gibt es reichlich Blut…

Mit diesem Film feiert Drew Hancock sein Debüt als Regisseur und Drehbuchautor bei einem Spielfilm, bis jetzt war er vor allem im Fernsehbereich (z.b. „My Dead Ex“) tätig. Zu Beginn folgt nun eine Warnung, obwohl ich normalerweise nicht so bin. Schaut euch auf keinen Fall den Trailer an, sondern bleibt beim Teaser. Noch schlimmer ist die Disc-Version des Filmes, denn dabei ist das Cover der Spoiler, es sei denn man greift zur 4K Version. Was für eine dumme Entscheidung bzw. für wie dumm muss man das Publikum halten, dass man ihnen einen zentralen Plot-Punkt im voraus zeigt, damit bei der Erstsichtung, ja keiner irritiert ist?

Wenn wir schon dabei sind, hier meine Spoiler-Warnung, weil ich netter bin, als die Marketing-Abteilung des Filmes. Es gibt mehr oder weniger subtile Hinweise, doch nach guten 20 Minuten wird klar, Iris ist ein Roboter. Die gute Sache ist, dass sich die Story nicht auf diesem Twist ausruht. Dies ist ein Selbstfindungs-Trip, die Emanzipation eines Wesens von einem anderen, die Flucht aus einer toxischen Beziehung, nur dass diese Person eben ein Roboter ist.

Dabei gibt es viele Anspielungen auf Beziehungen und innere Dynamiken. Ein Beispiel ist Hauptfigur Josh. Er bezeichnet sich als netter Typ, den die Frauen immer sitzen lassen, wenn es brenzlig wird. Was sein Problem ist, dass er nicht erkennt? Richtig, er erwartet etwas zurück von der Frauenwelt, nur weil er nett ist. Funktioniert so die Welt? Wohl kaum. Das frustriert ihn, bringt ihn dazu schlimme Dinge zu tun und dennoch sieht er sich im Recht.

Wirklich großartig und der Kern des Filmes, ist dann aber Iris und die vielschichtige Performance, die Sophie Thatcher (The Boogeyman, Prospect) hier abliefert. Am Anfang der Geschichte ist sie ein Kind (mit niedrigem, von Josh eingestellten IQ), nur auf der Welt um die Liebe von Josh zu zelebrieren, indem sie alles für ihn tut, was er will. Wie diese Naivität langsam bröckelt und dem Wissen wie die Welt funktionieren kann, weicht, beim Finale ist sie da eine ganz andere Person.

Ich habe dabei nicht vergessen, dass sie ein Roboter ist, das ist alles als Metapher gedacht. Wer würde aber nicht gerne den Reboot-Knopf drücken, wenn er bei einer Beziehung, irgend einen doofen Fehler gemacht hat? Kommt die absolute Sicherheit einer intakten Liebe dadurch, dass dein Gegenüber nicht lügen kann? Ich finde gerade diese Gedankenspiele zwar nicht neu, aber innerhalb dieses Settings sehr frisch und ansprechend verpackt.

Optisch ist das Ganze zu Beginn in fast kitschige Pastell-Farben (ja, auch rosa, siehe den Vorspann) gehüllt und wird dann immer mehr in Rottöne getunkt, was mit dem Blut zu tun hat, dass aus diversen Körpern heraus spritzt. „I don´t want to call you a Fuckbot, because you are so much more than that“. Jack Quaid (The Boys) als Josh ist schön verbohrt innerhalb seiner eigenen Moral gefangen und Lukas Gage (Smile 2) als Patrick ist weit tragischer, als ich zunächst angenommen habe, um zwei starke Performances neben der weiblichen Hauptfigur zu nennen.

Ich habe ja hier Sachen gelesen, wie „ein Corona-Drehbuch, dass nur an einer Location spielt“ oder „ein paar Leute laufen um ein Haus, das ist langweilig“. Auch wenn ich diese Aussagen oberflächlich und unpassend finde erkenne ich doch, dass dies durchaus ein Film ist, der dich entweder erwischen kann und dann auch anspricht, oder der dich völlig kalt lassen kann. Auch wenn ich eine gewisse Sicherheit oft bei Filmen schätze, hier mochte ich dieses Risiko.

Spätestens nach dem sich unglaublich befreiend und befriedigend anfühlenden Ende wusste ich, das ist ein Film für mich gewesen. Bin ich Sophie Thatcher Fan? Oh ja und wie, aber das ändert nichts daran dass sie hier als perfekter Kern (was auch sonst, immerhin ist sie ein Roboter), ein mehr als stimmiges Umfeld spendiert bekommen hat. Solange man so gut wie alle menschlichen Gefühle gemeinsam durchleben kann, brauche ich persönlich diesen Companion, auf jeden Fall nicht rebooten.

„Companion“ bekommt von mir 8,5/10 seine Begleitung in Zukunft noch sorgfältiger auswählende Empfehlungspunkte.

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The Electric State (Filmkritik) http://darkagent.blogsit.net/2025/03/25/the-electric-state-filmkritik/ http://darkagent.blogsit.net/2025/03/25/the-electric-state-filmkritik/#respond Tue, 25 Mar 2025 06:00:37 +0000 http://darkagent.blogsit.net/?p=37495 Auf einer alternativen Version dieser Erde, kommt es im Jahr 1990 zu einem Aufstand der Roboter gegen die Menschen und zu einem anschließenden Krieg, den die Menschheit wahrscheinlich verloren hätte, hätte der CEO der Firma Skate namens Ethan Skate (Stanley … Weiterlesen

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Auf einer alternativen Version dieser Erde, kommt es im Jahr 1990 zu einem Aufstand der Roboter gegen die Menschen und zu einem anschließenden Krieg, den die Menschheit wahrscheinlich verloren hätte, hätte der CEO der Firma Skate namens Ethan Skate (Stanley Tucci), nicht eine bahnbrechende Erfindung präsentiert, mit der die Maschinen, zur Aufgabe gezwungen wurden.

Vier Jahre später lebt die Waise Michelle (Millie Bobby Brown) bei ihrem sie schlecht behandelnden Ziehvater, bis sie eines Tages Besuch von einem Roboter bekommt, der scheinbar irgendwie von ihrem offiziell verstorbenen Bruder kontrolliert wird. Gemeinsam machen sie sich daraufhin auf eine gefährliche Reise und bekommen dabei schon bald Unterstützung vom Veteranen Keats (Chris Pratt), der ebenfalls einen sehr hilfreichen Roboter an seiner Seite hat…

Die Russo Brüder Joe und Anthony (Avengers Endgame) können es einfach nicht lassen. Im Jahr 2022 drehten sie mit The Gray Man die bis dato teuerste Netflix Produktion um 200 Millionen Dollar. Nun melden sie sich zurück mit einer sehr losen Verfilmung eines illustrierten Romans aus dem Jahr 2018 vom schwedischen Autor Simon Stålenhag und dafür haben sie 320 Millionen Dollar verbraten, was den Film zur neuesten, teuersten Produktion des Streaming-Anbieters macht.

Bei Kritikern kam das Werk sehr schlecht weg – auch wegen den Kosten – doch vor allem deswegen, weil eben von der melancholischen Vorlage, so gut wie nichts übrig geblieben ist. Da ich diese nicht kenne, lasse ich diesen Aspekt übrigens gänzlich weg bei meinen Eindrücken. Was man dafür auch als Nicht-Kenner des Ausgangsmaterials sehr deutlich merkt, ist dass die Russos hier einen Film im Stil der frühen Stephen Spielberg und Robert Zemeckis Filme aus den 80er Jahren machen wollten.

Wie gesagt, man merkt es, aber die Magie fehlt. Dies ist eine Buddy-Teambuilding-Komödie, die angefangen von den Darstellern über die Handlung bis hin zur „Charakter-Entwicklung“ null Risiko eingeht und man die vorhandenen Dynamiken, schon in zahlreichen Filmen um einiges mitreißender inszeniert bewundern durfte. Zusätzlich – und vielleicht geht es nur mir so – gefällt mir das Design der Roboter nicht wirklich. Man muss sie nicht alle lächerlich finden, aber Gefühle zu ihnen, baut man keine auf (ach wie gerne hatte ich doch Bumblebee, die hier sind mir aber egal).

Passend dazu, ist zwar Chris Pratt wie immer sympathisch, spielt seinen Keats jedoch so, als wäre er ein schlechterer Schauspieler, der seine eigene Performance als Starlord kopieren wollen würde (ich hoffe ihr versteht was ich damit meine). Millie Bobby Brown bleibt scheinbar weiterhin die Wunderwaffe von Netflix (zuletzt im schwachen Damsel) und was soll ich sagen, ihre Michelle ist ein Abziehbild einer hoffnungsvollen Heldin inklusive Coming Of Age Story, nur ohne Substanz.

Das klingt jetzt beim Schreiben übrigens schlimmer, als ich den Film erlebt habe (er ist für mich keine Total-Katastrophe), er hat nur einfach keine Highlights und keine Szene, die ich mir gerne öfters wieder ansehen würde. Bei dem Geld und den Verantwortlichen, da erwartet man sich irgendwie involvierendere Unterhaltung mit mehr/anderen Schauwerten. Die Effekte rund um die Roboter sind dafür sehr gut (bis auf kleine Ausreißer) und die Optik an sich ist bestechend.

Warum man im Kampf die Waffe eines Feindes nicht aufhebt und ihn beseitigt (nachdem dieser sie mehrmalig fallen lässt) oder warum man die Sicherheitscodes eines Ex-Mitarbeiters, der die Firma offensichtlich nicht im Guten verlassen hat, nicht ändert, da habe ich keine Ahnung. Auch der Endkampf und wie er abläuft, ist im Prinzip streckenweise ziemlich lächerlich. Die Andersartigkeit nicht ausgrenzen/ausnützen Botschaft und der Wink mit dem „Immer Online Flucht aus der Realität“ Zaunpfahl ist dann dermaßen plakativ, dass es wie ein Video über den Klimawandel von Leonardo Di Caprio wirkt.

Neben den Effekten haben höchstwahrscheinlich auch die zahlreichen Gaststars einiges an Geld gekostet. Stanley Tucci (Citadel) ist schön arrogant und machtgeil, Giancarlo Esposito (Abigail) wie immer schön furchteinflössend aber am Ende doch menschlich und Ke Huy Quan (Love Hurts) ist trotz Fehlern sympathisch. Bei den Sprechern sind unter anderem Woody Harrelson (Triangle of Sadness), Anthony Mackie (Elevation) oder Alan Tudyk (Serenity) mit dabei. Die bekannten Gesichter/Stimmen sind zwar nett, ändern in Summe am Unterhaltungswert aber kaum etwas.

Geschriebene Worte können durch uns Leser zur Magie im Kopf werden. Ein geschriebenes Drehbuch, das sollte der Regisseur (oder in diesem Fall eben Mehrzahl) zu Magie auf der Leinwand (dem Bildschirm) machen und zwar schon bevor es in unseren Köpfen landet. Man spürt auch, dass die Russos dies erreichen wollten, doch es gelingt nur ansatzweise. Ingesamt für mich nach dem Trailer, der mich so gar nicht angesprochen hat, keine Enttäuschung, aber um das Geld und mit diesen Leuten (ja, ich wiederhole mich)…ach was, vergesst das, engagiert einfach talentiertere Leute für eure Drehbücher, geht doch das eine oder andere Risiko ein und lasst ihnen mehr Zeit für Charakterentwicklungen, dann kann es fast nur bergauf gehen.

„The Electric State“ bekommt von mir 5/10 die Flucht vor der Flucht vor der Realität einleitende Empfehlungspunkte.

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Stellar Blade (Game-Review) http://darkagent.blogsit.net/2025/03/22/stellar-blade-game-review/ http://darkagent.blogsit.net/2025/03/22/stellar-blade-game-review/#respond Sat, 22 Mar 2025 05:00:28 +0000 http://darkagent.blogsit.net/?p=37445 Nachdem die Naytibas auf der Erde aufgetaucht sind, haben sich die Menschen zurückgezogen. Sie wurden beinahe vernichtet. Aber jetzt ist der Tag der Befreiung – denken sie. Eine ganze Armee an EVE-Airborne-Soldatinnen wird über Eidos-7 (früher bekannt als Erde) abgeworfen … Weiterlesen

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Nachdem die Naytibas auf der Erde aufgetaucht sind, haben sich die Menschen zurückgezogen. Sie wurden beinahe vernichtet. Aber jetzt ist der Tag der Befreiung – denken sie. Eine ganze Armee an EVE-Airborne-Soldatinnen wird über Eidos-7 (früher bekannt als Erde) abgeworfen und soll sich bis zum Elder-Naytiba durchkämpfen, denn irgendwo muss es das Nest geben – den Ursprung der Naytibas (entstellte, mutierte Monster).

Aber alles geht schief – am Ende steht EVE allein da und wird nur durch Zufall von Adam gerettet und die beiden machen einen Deal: Eve hilft ihm, Zugang zu geheimen Daten und einer Hyperzelle (eine unglaublich kraftvolle Energiequelle) zu bekommen, dafür hilft er ihr einen Alpha-Naytiba (die den Schlüssel zum Elder-Naybita enthalten) zu finden, denn sie will ihre Mission um jeden Preis erfüllen.

Während ihrer Reise treffen sie auch auf Lily, eine weitere Überlebende des Airborne-Squadrons, welchem auch Eve angehörte – umso besser, dass die Dame Mechanikerin ist.

Aber nach und nach tauchen Zweifel auf. Eve finden Botschaften von jenen, die vor ihr bereits diesen Versuch gestartet haben. Es scheint nicht alles so zu sein, wie ihr und ihren Kolleginnen erzählt wurde. Und als Adam ihr dann auch noch eröffnet, dass es eine Menschenstadt auf Eidos-7 gibt, da kann Eve kaum glauben, was sie hört und sieht. Aber auch in dieser Stadt – Xion genannt – scheint nicht alles, wie es scheint …

Fangen wir mit dem offensichtlichen an: „Stellar Blade“ vom Entwicklerstudio Shift Up sieht unverschämt gut aus. Und in Bewegung noch besser als im Standbild. Die Optik ist detailverliebt, läuft flüssig und ist vom Art-Design her einfach ein Traum. Jede neue Gegend – egal ob Wüste, Kanal, Stadt oder … andere Gegenden: Es sieht toll aus und ist vollgestopft mit unnötigem Krimskrams, der aber einfach eine Atmosphäre schafft, die man mit dem Messer schneiden kann. Hammer.

Nimmt man dann noch die Musik dazu, dann ist man ohnehin völlig platt, denn die ist richtig, richtig gut und wird selbst in Dauerschleife nicht langweilig – also alle Achtung. Immerhin ist das hier das erste(!) richtige Spiel von Shift-Up. Vorher haben sie ein Casual Game gemacht und das hier ist das erste … Triple-A? Double-A? Was auch immer-Game und ich kann es nur wiederholen: Hammer!

Wie bitte? Was? Ihr dachtet, ich will auf etwas anderes, offensichtliches hinaus? Was meint ihr denn?

Achso – ihr meint die Kontroverse, die von vornherein um das Spiel entstanden ist und mit dem Spiel an sich überhaupt nichts zu tun hat? *seufz* Na gut, dann gehe ich halt kurz da drauf ein. Fassen wir es kurz: Eve ist sexy. Und sie kann im Spiel über 40 Kostüme freischalten bzw. herstellen und sicher mehr als die Hälfte davon setzt ihre weiblichen Reize absolut „reizvoll“ in Szene. Ja. Wie schlimm (Vorsicht: Sarkasmus).

Dazu gab es vor der Veröffentlichung des Spiels Aussagen des Spieldirektors, der meinte, man würde sich der Hinterseite von Eve genauso widmen wie der Vorderseite, denn immerhin wurde der Vorderseite eine Brust-Physik spendiert, denn scheinbar ist es extrem wichtig, dass die weibliche Anatomie in einem Spiel wie diesem anatomisch und schwerkraftmäßig korrekt … wackelt. Na dann. Ist mir zwar schnuppe, aber wenn das für wen wichtig ist – soll sein. (Abgesehen davon, dass man Eve normalerweise eh nur in Zwischensequenzen von der Seite oder vorne sieht). Oh – deshalb die Aussage mit der Hinterseite? Ja, die ist auch prominent in Szene gesetzt, allerdings finde ich das jetzt nicht aufdringlicher als in Mass Effect (Hallo, Miranda! Hallo, Ashley!) oder „Nier: Automata“ (Hallo 2B! Hallo A2!) oder so gut wie jedem Tomb Raider und so weiter und so fort. Was mir allerdings aufgefallen ist, ist die Tatsache, dass die Entwickler(:innen?) wohl bewusst war, dass man Eve die meiste Zeit über von hinten sieht und deshalb auch die Rückseite aller Kostüme(!) extrem detailliert (also Rücken und Co) designt und durchdacht hat. Soll heißen: Sieht richtig gut aus. Man sehe sich nur die Details am Ende der Overknee-Socks am Bild oben an oder die Cyberpunk-Elemente auf diversen Kleidungen – Hammer. Das ist mal detailverliebt (ich gehe davon aus, dass sich die Aussage also nicht auf Eve’s – virtuelles, digitales, zu 100% nicht reales – Hinterteil bezogen hat. In einem Spielemagazin habe ich folgenden Satz gelesen: „Da werden [beim Hinterteil und den Brüsten] Massen in Bewegung gesetzt“. Keine Ahnung, was solche Aussagen in einem Spieletest zu suchen haben. Seriöser Journalismus bitte, keine pubertierenden Nerds oder so …nur, damit wir das geklärt haben (*räusper*). Und vor allem: Was? Vielleicht bin ich blind und nochmals – ja, Eve ist sexy, aber … was? Kann ich nicht nachvollziehen und nein, sehe ich nicht. Hätte es die Kontroverse nicht gegeben, es wäre mir nicht mal aufgefallen, dass es sowas wie eine „Brust-Physik“ im Spiel gibt).

Allerdings sieht Eve in Bewegung grundsätzlich super aus (wie ohnehin das ganze Spiel) – die Kicks, die Schwerthiebe, das Parieren, eigentlich alles ist super animiert, funktioniert nach einiger Eingewöhnung auch wunderbar und rockt so richtig.

Was macht man also als Eve? Nun – rumlaufen, rumspringen, raufklettern, kämpfen. Und nebenbei eine Entdeckung nach der anderen machen, an deren Ende von Eves Welt kein Stein mehr auf dem anderen steht. Aber das war ja irgendwie zu erwarten.

Und das ist wohl auch der größte Fehler, den sich „Stellar Blade“ leistet: Die Story ist zu 100% vorhersehbar. Ja, es gibt am Weg die eine oder andere Abzweigung, die man vielleicht nicht kommen gesehen hat, aber in Summe ist alles von Anfang an völlig klar. Man weiß, was am Ende kommt, man ahnt die Wahrheit hinter den Naytibas und man weiß auch weit vor dem Ende und der großen Offenbarung wer dahinter steckt.

ABER – und das ist absichtlich in Großbuchstaben – der Weg ist das Ziel. Und der Weg fühlt sich einfach unglaublich gut an. Als ich den Point Of No Return erreicht hatte, dachte ich mir „Okay, … das Endgame kommt aber schon überraschend bald. Ist das Spiel so kurz?“ – und dann ging die Story noch richtig lange(!) weiter. Finde ich großartig. Man lässt sich Zeit eine Geschichte zu erzählen. Man inszeniert sie so, dass man alles ernst nimmt was passiert, man hat ein paar kleine Wendungen und man hat sogar einige Inhalte, die man verpassen kann (die aber toll sind!) und es gibt drei verschiedene Enden, wobei … hm, sagen wir 2,5.

Und die Orte die man besucht – wow. 1A. Ich habe jede Sekunde von Stellar Blade – nach den ersten zwei Stunden Gewöhnung ans Kampfsystem – genossen. Wirklich. Weil das Kampfsystem einfach so viel Spaß macht und es auch Fehler verzeiht. Weil der Skilltree stetig wächst und man den Fortschritt merkt. Weil das Monsterdesign cool und hässlich und gleichzeitig wunderschön ist. Weil die Musik ein Hammer ist, weil die Dialoge zwischen Adam und Lily und Eve einfach nett sind (ja, Kitsch und Pathos, aber bitte – wo nicht?).

Kleine Design-Entscheidungen, die spielerisch null Unterschied machen, aber trotzdem zeigen, wie durchdacht die Entwickler alles haben, heben die Atmosphäre nochmals höher – als Beispiel Eves Schwert, das sie in keine Scheide steckt oder sie sich auf den Rücken schnallt, so wie andere, sondern sie hängt es an ihr Haarband, welches ihren Zopf zusammenhält und das Schwert zerlegt sich so, dass es wie Haarschmuck aussieht. Fand ich super. Auch das viele Bewegungen und kleine Geste einfach anmiert sind. Finde ich toll. Da steckt viel Liebe und Bemühen drin.

… auch wenn viele dieser Dinge aus anderen Spielen bekannt sind, das muss man klar sagen.
Als Beispiele: Die Musik könnte 1:1 aus „Nier: Automata“ stammen (was ein dickes Lob ist – „Nier: Automata“ ist und bleibt wohl der einzige Game-OST, den ich mir importiert habe, weil er so gut ist). Die Animation, wie Eve Truhen öffnet könnte aus den ersten drei „God Of War„-Teilen stammen. Die Finishing-Moves und überhaupt generell viele ihrer Schwert-Moves sind quasi 1:1 „Bayonetta“ (auch hier gibt es schlimmere Vorbilder und ja, es sieht richtig stilisch und cool aus) und die Passagen, in denen man auf dem Schwert „Schlitten“ fährt kennt man auch von woanders.

ABER – erneut absolut bewusst in Großbuchstaben – „Stellar Blade“ ist mehr als die Summe seiner Teile und der Flow, in den man unweigerlich gerät, ist wirklich grandios. Nur noch diese Mission, nur noch da oben nach Dosen suchen, nur noch dieses Camp freischalten, nur noch diese Region erkunden, nur noch schnell Ressourcen sammeln, um ein neues Outfit freizuschalten … also – ja, der Spielfluss ist top.

Ich lese immer wieder mal wo, dass die Dialoge so schlimm sind und man sich fremdschämen muss, aber ich muss auch hier wieder einmal dagegen sprechen: Haben wir Shakespeare vor uns? Nein. Aber den will 2025 auch keiner mehr im Originalton hören. Haben wir Rosamunde Pichler? Nein, auch nicht. Tatsächlich gibt es viele Momente, die geprägt sind von den richtigen Worten im richtigen Tonfall und mit passender Musik unterlegt – auch wenn mich keine der Storywendungen … nein, eine, die mit Lily zu tun hat, die hat mich echt überrascht, aber sonst – keine der Storywendungen per se überrascht hat, sondern eher bestätigt in dem was ich eh schon wusste, so war ich dennoch berührt und die finale Entscheidung ist mir wirklich schwer gefallen. Und ich hatte – glaube ich – dann das beste (zumindest in meinen Augen) Ende. War gut. War richtig gut.

Was ist dann das größte Manko von „Stellar Blade“? Nun, ich würde sagen. Das größte Manko ist sein Vorbild: „Nier: Automata„. Es ist quasi unmöglich, wenn man „NieR: Automata“ kennt, während dem Spielen von „Stellar Blade“ nicht ständig an 2B und 9S und A2 zu denken. Weil es … nun, davon inspiriert ist, ist schwer untertrieben. Tatsächlich könnte man bei „Stellar Blade“ die Bösewichte und die Story austauschen und man hätte quasi ein „NieR“ mit besserer Grafik. Punkt. Auch wenn (sorry, das muss ich einfach anmerken) Eve in keiner Weise mit 2B (oder A2, wenn wir schon dabei sind) in punkto Sex-Appeal mithalten kann. Aber hey – Geschmäcker sind verschieden.

Jedenfalls fühlt sich das alles so dermaßen bekannt an – inklusive quasi aller(!) Story-Twists. Nur, dass halt „NieR“ noch ein paar mehr hat, als „Stellar Blade“. Und das die Macher große Fans sind ist ja nicht erst seit dem „Stellar Blade x NieR“-DLC bekannt, in welchem man durch Emil und dem Sammeln von Stellar Tears Kostüme und Frisuren von 2B und Co kaufen kann. Und – cooles Detail – wenn man dann das anzieht und herumläuft, dann läuft sogar die Musik(!) von „NieR“. So viel zu Fan-Service und Fan-Sein. Ich fand das ganz großes Kino – und das lässt hoffen, wie ein neues „NieR“ optisch aussehen könnte. Ich kriege schon schwache Knie, wenn ich nur daran denke. Tatsächlich kommt „Stellar Blade“ dem Gefühl von „NieR“ so nahe, dass es fast ein Sequel sein könnte. Und wenn das mal kein Lob ist, dann weiß ich auch nicht (erneut: Mit Abstrichen – ich glaube nicht, dass man „NieR: Automata“ toppen kann).

Jedenfalls: An der Ambition ein neues „NieR“ zu sein scheitert „Stellar Blade“. Zu wenig Abwechslung, zu wenig Überraschung, zu wenig packende Emotion, zu wenig Änderungen im Gameplay, zu wenig Risiko in der Story und dem, was man sich machen traut. Während „NieR: Automata“ kein Spiel ist, sondern eine emotionale Erfahrung, die man macht, bleibt „Stellar Blade“ „nur“ ein Spiel. Ein richtig, richtig gutes, cooles, feines, atomsphärisch dichtes, spannendes, kultiges Spiel bei dem ich absolut auf einen Nachfolger hoffe und das wohl beste Action-Spiel seit „Bayonetta“ (auf der PS3), das ich seit langem gespielt habe.

Oder – um die Kontroverse lächelnd zu ignorieren – mit anderen Worten: Sexy, berührend UND großartiges Gameplay mit toller Atmosphäre? Ja. Danke. Bitte mehr davon.

„Staller Blade“ bekommt 9 von 10 möglichen, seine Ambitionen fast erreichende, Punkte.

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