Trash | Darkagent http://darkagent.blogsit.net We love being entertained! Thu, 02 May 2024 10:50:14 +0000 de-DE hourly 1 https://wordpress.org/?v=6.4.4 Slumber Party Massacre III (Filmkritik) http://darkagent.blogsit.net/2024/04/27/slumber-party-massacre-iii-filmkritik/ http://darkagent.blogsit.net/2024/04/27/slumber-party-massacre-iii-filmkritik/#respond Sat, 27 Apr 2024 05:00:35 +0000 http://darkagent.blogsit.net/?p=36465 Jackie Cassidy (Keely Christian) ist mit ihren Freundinnen am Strand und eine Idee entsteht: Lasst uns Party machen, weil die Eltern nicht da sind. Natürlich sind alle dabei. Und auch die Jungs dürfen natürlich nicht fehlen. Auch wenn der Nachbar … Weiterlesen

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Jackie Cassidy (Keely Christian) ist mit ihren Freundinnen am Strand und eine Idee entsteht: Lasst uns Party machen, weil die Eltern nicht da sind. Natürlich sind alle dabei. Und auch die Jungs dürfen natürlich nicht fehlen. Auch wenn der Nachbar ein sehr schräger Vogel ist und offensichtlich ein Faible für Keely hat. Und auch am Strand war ein Kerl, der die Mädels sehr klar begutachtete und nun, man weiß nicht, was dieser Typ vorhat.

Tatsächlich ist es irgendwann im Laufe der Nacht soweit: Ein Killer geht um. Nicht nur, aber auch mit einem Bohrer. Und dieser Kerl hier, der hat ein völlig klares Problem mit Frauen …

Was soll man viel sagen, wenn die Qualität einer Filmreihe von Beitrag zu Beitrag abnimmt, dann ist man das ja mittlerweile gewohnt. Von Trilogien wie „Der Herr der Ringe“ oder die drei lose zusammenhängenden „Wolverine“-Filme („X-Men: Origins – Wolverine„, „The Wolverine„, „Logan„) mal ausgenommen.

Jedesfalls ist auch hier wieder das die Reihe definierende Fakt, dass Drehbuch und Regie von Frauen stammen. Die Regie hat dieses Mal Sally Mattison übernommen, was aber ihr einziger Beitrag für diese Berufsgruppe blieb. Vermutlich besser so. Eigentlich ist sie Produzentin. Und das Drehbuch stammt von Catherine Cyran, die auch für den doch unterhaltsamen „Hansel & Gretel: Witch Hunters„-Rip-Off „Werewolf – Das Grauen lebt unter uns“ verantwortlich zeichnet.

Aber ansonsten bleibt alles beim alten: Viel nackte Haut, wenn auch primär in Bikinis und am Anfang des Films. Die Figuren werden eingeführt, man weiß wie üblich relativ rasch, wer übrig bleiben wird und tja, dann fängt nach doch einer halbwegs langen Zeit das Morden an.

Der für mich größte Unterschied (und fast der einzige) zum ersten Teil ist die Tatsache, dass der Killer hier seine Opfer wirklich kennt und der Grund für seinen Hass (auch eine Änderung: Im ersten Teil war es ja „Liebe“, die ihn zum Töten gebracht hat) ist schlichtweg – Vorsicht, kleiner Spoiler – seine Impotenz. Ja, Leute, ihre lest richtig. Nicht subtil und nicht unbedingt neu, aber doch mutig, dass man sich das mal so in einen Film einbauen traut.

Da gibt es auch später im Film eine Szene in welcher eine Halbnackte vom Killer mehr oder weniger betatscht wird (er ist quasi blind zu diesem Zeitpunkt – fragt nicht) – und solange er die Dame fühlt und berührt ist er halbwegs friedlich. Als sie aber Anstalten macht, ihn zu „unterstützen“ – konkret greift sie ihm zwischen die Beine – da zuckt er durch und das Morden geht weiter.

Wie gesagt: Wenig subtil das alles. Aber in Summe richtig ärgerlich, weil es im ersten Teil schon befremdlich war, dass die Damen (die ja Freundinnen sein sollen) nicht zusammenhelfen bzw. sich nicht gegenseitig zu Hilfe eilen, so war es da noch irgendwie nachvollziehbar, weil sie starr vor Angst waren. Unbekannter, völlig irrer Killer. Hier kennen sie den Typen – er steht blind mit dem Rücken zu ihnen, betatscht eine Freundin und drei(!) ihrer so genannten Freundinnen stehen fünf Meter entfernt und sehen nur entsetzt zu, anstatt ihm ein paar auf die Nuss (oder in die Nüsse) zu hauen.

Passt nicht. Passt gar nicht.

Das bedeutet, wenn man es kurz fassen will, dass das Schauspiel besser ist als im ersten Teil, aber die Umsetzung um sehr vieles schlechter. Das liegt in erster Linie am Drehbuch, welches versucht auf Biegen und Brechen aus der gleichen Ausgangslage etwas Neues zu machen, daran aber kläglich scheitert. Auch die Versuche „rote Heringe“ auszustreuen, wer denn der Killer sein bzw. werden könnte, sind … erbärmlich.

Was soll ich sagen? Ein unrühmliches Ende für die Reihe. War der erste Teil noch wirklich spannend, der zweite einfach sehenswert, weil er völlig schräg ist, so ist der dritte Teil einfach ein lauwarmer, lieblos gemachter Aufguss. Schade.

Zum Glück kam ja 2021 ein richtig, richtig gutes Remake, welches zumindest mich happy gemacht hat. So weit, so klar.

„Slumber Party Massacre III“ bekommt von mir 4 von 10 möglichen, am unteren Pool des Slashers-Genres herumgrundelnde, Punkte.

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Cats (Filmkritik) http://darkagent.blogsit.net/2024/04/23/cats-filmkritik/ http://darkagent.blogsit.net/2024/04/23/cats-filmkritik/#respond Tue, 23 Apr 2024 06:33:12 +0000 http://darkagent.blogsit.net/?p=36486 Katzen. Sie treffen sich. Sie haben eine Königin. Und sie wird einen aus ihrer Mitte auserwählen, der oder die in den Himmel kommt. Aber diese Ehre will ein räudiger Straßenkater, der magische Fähigkeiten besitzt, für sich beanspruchen und er beginnt … Weiterlesen

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Katzen. Sie treffen sich. Sie haben eine Königin. Und sie wird einen aus ihrer Mitte auserwählen, der oder die in den Himmel kommt. Aber diese Ehre will ein räudiger Straßenkater, der magische Fähigkeiten besitzt, für sich beanspruchen und er beginnt damit, nach und nach seine Konkurrenz auszuschalten.

Jemand muss ihn aufhalten, damit der jellicle Tag bzw. die Nacht zu einem Erfolg für alle Katzen werden kann … Oder so ähnlich.

Tatsächlich könnte ich es so zusammenfassen: Jellicle hier und jellicle da. Was immer „jellicle“ auch bedeutet. Angeblich heißt es „dear little cats“. Was auch immer.

Es kommt ja eher selten vor, dass ich bereits in der Zusammenfassung sehr deutlich zeige, was ich von einem Film halte, aber „Cats“ hat sich diese Ehre mehr als verdient. Ich weiß nicht welche und wie viele Drogen die Macher:innen dieses Werks konsumiert haben, bevor sie mit den Dreharbeiten begonnen haben, aber das was hier passiert … das kann man fast nicht in Worte fassen. Und in keinem, in wiederhole: keinem!, positiven Sinn.

Das Musical „Cats“ dürfte ja wohl doch allen ein Begriff sein, selbst wenn man es selbst nie gehört hat. Das ist kein Drama, denn in meinen Augen ist „Cats“ das am meisten überbewertete Musical überhaupt. Es gibt quasi keine Handlung, außer das eine Reihe an Katzen vorgestellt werden und wie sich diese verhalten. Und ja, die „Rahmenhandlung“ (haha) ist mehr oder weniger vorhanden, aber offen gesprochen: Wen juckt das?

Man merkt bereits, dass ich kein Fan des Musicals bin. Grundsätzlich mag ich Musicals ja gerne, wenn die Musik und die Geschichte passen (mein absoluter Favorit für immer: Les Misérables. Und „Jesus Christ Superstar“, auch wenn ich das eher als Rock-Oper bezeichnen würde). Das war bei „Cats“ für mich nie der Fall. Obwohl ich Katzen liebe.

Ich denke man kann eh nichts mehr über diesen Film schreiben, was noch nicht geschrieben wurde. Einzig eine Anekdote muss ich anführen, weil die alles sagt, was es zu sagen gibt. Ich weiß nicht, ob sie stimmt, aber wenn nicht, dann wurde sie gut erfunden. Scheinbar hat Andrew Lloyd Webber nach Sichtung des Films und nach Verlassen des Kinos sofort seinen Weg in eine Tierhandlung gefunden und einen Hund gekauft. Einfach als Zeichen seiner Missachtung für diese Umsetzung/Adaption. Und ein paar Wochen später wollte er von X nach Y fliegen, aber die Fluglinie hat ihm verboten den Hund mitzunehmen. Webber reagierte scheinbar so, dass er der Fluglinie mitteilte, er brauche diesen Hund, denn das sei seine Therapie gegen das Verbrechen welches ihm mit dem „Cats“-Film angetan wurde und ohne diesen Ausgleich würde er in Depressionen verfallen. Die Antwort der Fluglinie: „Gutes Argument. Nehmen sie ihn mit“.

Wie bereits erwähnt: Wenn nicht wahr, dann toll erfunden.

Und das trifft es für den Film einfach gut. Es ist irre, wie viel Zeit, Geld und Ressourcen für … für … sowas verwendet wurden. Dabei ist die Optik des Films noch das bessere daran. Da eh alles vor dem Green-Screen entstanden ist (inklusive aller Körper), sieht alles so künstlich aus, dass es für mich schon keinen Unterschied mehr macht, ob es gut oder schlecht aussieht. Es passt einfach. Dazu kommt, dass die Gesangseinlagen für meinen Geschmack einfach unter Standard waren. Die Musik wirkt weder so happy, noch so wuchtig oder episch noch so emotional wie es eigentlich sein sollte.

Wer „Cats“ in Summe nicht kennt, kennt ja trotzdem mit Sicherheit „Memory“. Das Lied kennt einfach jede Person. Zumindest in meiner Generation. Im Film wird der Song drei Mal, ich wiederhole: Drei. Mal., angestimmt. Und ja, das nervt. Ich mag das Lied (das einzige Lied von „Cats“, das ich mag), aber das war zu viel. Zumal die Inszenierung dann noch dazu einen auf Tränendrüsendrücker macht, jedes einzige verdammte Mal, wenn es angestimmt wird. Und auch wichtig zu erwähnen: Je andere Version, die ich bis dato gehört habe (und das sind viele) ist besser als diese hier. Traurig. Wirklich traurig.

Warum sich Schauspielgrößen wie Judi Dench, Ian McKellen, Idris Elba oder Ray Winstone für so etwas hergegeben haben, ist mir schleierhaft. Auch Rebel Wilson spielt mit und – haltet euch fest – Taylor Swift. Ja, ihr lest richtig: Taylor Swift. Wenn dieser Film also etwas beweist, dann das große Starpower nicht immer ausreicht, um etwas zu schaffen, was auch nur annähernd gut ist.

Was Tom Hooper, der ja doch auf Filme wie „The King’s Speech“ oder „The Danish Girl“ zurückblicken kann, sich hierbei gedacht hat ist mir ein Rätsel. Andererseits hat er ja auch „Les Misérables“ mit Hugh Jackman, Russel Crow, Helena Bonham Carter und Anna Hathaway und anderen gemacht, der ja durchaus in Ordnung war. Nicht der Wahnsinn, aber zumindest keine Katastrophe.

Alles in allem kann ich hier nur festhalten, was man vielleicht eh schon wusste.

Ich wollte den Film tatsächlich ja primär deshalb sehen, weil ich mir nicht vorstellen konnte, dass er so schlimm ist, wie alle immer meinen bzw. schreiben. Ich gehe ja eher selten mit der Meinung im Internet einher, aber hier, Leute, hier trifft das alles wirklich zu. Ich habe beim Ansehen gemerkt, wie meine Hirnzellen nacheinander aufgegeben haben und meine Augen haben irgendwann zu tränen begannen. Es kann auch sein, dass ich zwischen Lachkrämpfen und ungläubigem „Echt jetzt?!“ hin und her gesprungen bin – die Erinnerung ans Ansehen dieses Films ist verschwommen und gleicht einem Fieberwahn.

„Cats“ bekommt von mir 2 von 10 möglichen, auf so vielen Ebenen den Glauben an das Gute in Musicals oder Filmen verbrennde, Punkte.

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Sleepaway Camp aka „Das Camp des Grauens“ (1983 Filmkritik) http://darkagent.blogsit.net/2024/03/07/sleepaway-camp-filmkritik/ http://darkagent.blogsit.net/2024/03/07/sleepaway-camp-filmkritik/#respond Thu, 07 Mar 2024 06:13:53 +0000 http://darkagent.blogsit.net/?p=36359 Nachdem ihre Familie bei einem Bootsunglück ums Leben gekommen ist wird Angela (Felissa Rose) bei ihrer Tante und ihrem Cousin Ricky (Johnathan Tiersten) untergebracht. Diese schickt die beiden im Sommer auf das Camp Arawak. Dort angekommen ist rasch klar, dass … Weiterlesen

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Nachdem ihre Familie bei einem Bootsunglück ums Leben gekommen ist wird Angela (Felissa Rose) bei ihrer Tante und ihrem Cousin Ricky (Johnathan Tiersten) untergebracht. Diese schickt die beiden im Sommer auf das Camp Arawak. Dort angekommen ist rasch klar, dass die anderen Angela nicht mögen, denn sie ist schüchtern, zurückhaltend und spricht nicht wirklich. So wird sie immer mehr zu einem Mobbing-Opfer. Einzig Paul (Christopher Collet) findet Zugang zu ihr.

Aber dann fangen Menschen an zu sterben und vor allem jene, die sich schlecht benehmen, werden nach und nach um die Ecke gebracht …

1983 kam dieser kleine, fiese und politisch völlig unkorrekte Slasher ans Licht der Öffentlichkeit und wurde damals ein so genannter Sleeper-Hit. Soll heißen: Er ging unter und erst durch die Auswertung auf VHS (wenn das noch jemand kennt) bekam er so etwas wie Kultstatus. Damals vor allem wegen seinem schockierenden Ende. Ein Ende, dass auch heute noch Menschen schockiert, die den Film sehen, wenn man den Berichten im Internet glaubt, aber irgendwie … kann ich mir das schwer vorstellen. Ja, das Ende ist mit Twist versehen und ja, es war für damals sicher richtig heftig, aber jene, die 2024 davon noch schockiert oder gar überrascht sind, die haben vermutlich noch nie zuvor einen Slasher gesehen. Wobei … es fühlt sich definitiv anders an.

Eine Aussage, die allerdings für den gesamten Film gilt. Der Anfang ist noch halbwegs normal (im Kontext der 80iger), aber spätestens als die Tante auftritt – die klar ein gröberes psychisches Problem hat, was sich später ja in meinen Augen auch bestätigt – wird klar: Dieser Film ist anders als andere. Denn: Quasi alle Figuren hier haben richtig einen an der Waffel.

Ob man jetzt das einzige junge Mädchen im Camp nimmt, die bereits Brüste hat (Judy, gespielt von Karen Fields) und deshalb auf alle anderen Mädchen sauer sind, wenn diese Aufmerksamkeit von Jungs bekommen (wie zum Beispiel Angela von Paul), dann mutet das 2024 schräg an. Oder Meg (Katherine Kamhi), die was mit dem Besitzer des Camps (der viel, sehr viel älter als sie ist) laufen hat. Oder – und das war hoffentlich damals schon irre – der Koch des Ferienlagers, der allen ernstes am Anfang bei der Lagerankunfte einem Kollegen erklärt, es würde Frischfleisch auftauchen – worauf dieser meint, die Mädchen wären zu jung und vom Koch als Antwort bekommt, dass es „keine zu jungen Frauen“ gibt. Und niemand(!) widerspricht ihm.

Ja, zugegeben, der Koch ist der erste, den es erwischt und er ist auch der Charakter, der es absolut verdient hat. Die anderen … nun, das ist eine Standpunktfrage.

So gesehen könnte man den Film als „Anti-Mobbing“-Message verstehen, aber ich denke, da gibt man dem Film zu viel Ehre. Ich denke, hier ging es einfach darum, anders als die anderen Slasher der Zeit zu sein. Robert Hiltzik, der für Regie und Drehbuch verantwortlich zeichnet, hat tasächlich nur bei diesem Film hier und einem von Fans ermöglichten zweiten Teil (der Sleepaway Camp II und III völlig ignoriert) namens „Return To Sleepaway Camp“ im Jahr 2008 Regie geführt. Das war es dann. Ich gehe also nicht davon aus, dass er mit seinen Filmen die Welt verbessern wollte.

Wie dem auch sei: Der Film ist aus heutiger Sicht auch noch schlecht gespielt – also so wie es in den 80igern in dieser Art Film Standard war. Alles im Rahmen – aber halt trashig sondergleichen. Das gilt auch für die Effekte, die Kamera und alles andere.

Zurück zum Ende des Films, welches zwar wenig überraschend, aber dennoch ziemlich gut und unheimlich ist – also das letzte Bild im Film mit Sound und so – das geht immer noch unter die Haut.

Was ich aber wirklich cool finde, ist das man manche Szenen im Film (ich will jetzt nicht spoilern) wirklich anders sieht und anders bewerten muss, als davor. Es gibt zum Beispiel bei einem Kuss eine kurze Einblendung dazwischen, die quasi eine Erinnerung ist und die dazu führt, dass er Kuss verfrüht endet. Das irritiert zuerst, weil man keinen Kontext hat, wieso diese Einblendung denn jetzt diese Konsequenz hatte – nach Ende des Films ist das (und viel mehr) stimmig. So gesehen also ist der Film tatsächlich gut durchdacht, was man aufgrund der Optik und der Qualität der Schauspieler als auch der Effekte anfangs nicht denken würde.

Tatsächlich ist das die größte Überraschung des Films: Da hat sich jemand wirklich überlegt, wie er bereits während dem Film Dinge einbauen kann, die beim zweiten Mal ansehen erst so richtig Sinn ergeben, weil man den neuen Kontext hat. Quasi „Der Sechste Sinn“ – nur halt schon Jahre früher.

Also selbst wenn Hiltzik die Welt nicht verbessern wollte, so hat er sich zumindest darum gekümmert, seiner:m Mörder:in einen Kontext zu setzen als auch eine Geschichte und einen inneren Konflikt zu geben. Und sind wir ehrlich: Das ist mehr als man von 90% der Slasher der 80iger erwarten konnte. Und ja, tatsächlich war der Film seiner Zeit weit voraus. Auch wenn ihn heute niemand mehr in dieser Form produzieren würde. Das kann man, denke ich, auch so sagen.

„Sleepaway Camp“ bekommt trotz der ungewohnt schrägen Figuren und der schlechten Optik unerwartet hohe 7,5 von 10 möglichen, auch 2024 noch zumindest interessant seiende, Punkte.

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Best Of Worst Case: Pillow Party Massacre (Filmkritik) http://darkagent.blogsit.net/2024/01/25/best-of-worst-case-pillow-party-massacre-filmkritik/ http://darkagent.blogsit.net/2024/01/25/best-of-worst-case-pillow-party-massacre-filmkritik/#respond Thu, 25 Jan 2024 06:51:06 +0000 http://darkagent.blogsit.net/?p=36238 Auf dem Abschlussball lassen sich vier Freundinnen eine gemeine Sache einfallen: Sie legen eine Freundin rein, die sie das gesamte Jahr immer wieder mit schlechten, praktischen Scherzen aufs Kreuz gelegt hat. In diesem Fall: Der Junge, an dem sie Interesse … Weiterlesen

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Auf dem Abschlussball lassen sich vier Freundinnen eine gemeine Sache einfallen: Sie legen eine Freundin rein, die sie das gesamte Jahr immer wieder mit schlechten, praktischen Scherzen aufs Kreuz gelegt hat. In diesem Fall: Der Junge, an dem sie Interesse hat und der sich ihre Zuneigung mehr oder weniger erschlichen hat, will mit ihr „allein sein“. Aber als sie halbnackt am WC wartet, da kommt die halbe Klasse und filmt das Ding auch noch. Das führt dazu, dass Ashley (Savannah Raye Jones) durchdreht, Schüsse fallen – Drama.

Zwei Jahre später verabreden sich die Freundinnen, um wieder in das alte Haus zu fahren, in welchem sie – damals noch mit Ashley – gemeinsame Zeiten und Feiern verbracht haben. Zum Teil, um endlich mit der Vergangenheit abschließen zu können, zum Teil, um einfach einen netten Sommer zu haben.

Aber wie es das Schicksal will: Jemand wartet dort auf sie. Jemand, der oder die, es darauf anlegt, die Mädchen – scheinbar aus Rache – ins Jenseits zu befördern. Als dann auch noch im Radio durchgesagt wird, dass aus der nicht weit entfernten Irrenanstalt jemand ausgebrochen ist, denken alle Ashley sei zurück und würde sich rächen wollen …

Calvin Morie McCarthy, der mir bis dato unbekannt war, dürfte einer von jenen sein, die ganz gut damit oder davon leben, andere, bekannte und erfolgreiche Filme aufzugreifen und billigere Versionen davon herzustellen. Sicher nicht auf einem so schlechten Niveau wie „The Asylum“, aber auch nicht gerade preisverdächtig. So auch „Pillow Party Massacre“. Wer zu jung ist, um das zu wissen: Es gab eine Reihe von drei Filmen, die Anfang der 1980iger durchaus trashige Hits waren namens „Slumber Party Massacre“. Inhaltlich kann man es kurz zusammenfassen: Hübsche Damen in wenig bis leichter Kleidung (oder auch gar keiner) werden von einem Killer verfolgt, der sie nach und nach über den sprichwörtlichen Jordan schickt. Alles in einem Haus und ja, es waren diese typischen „Studentinnenverbindungen“ bzw. Sorrorities. Was am meisten davon hängen geblieben ist, ist die Tatsache, dass ein Killer mit einem Bohrer(!) herumgelaufen ist. Soweit ich mich erinnere war das im ersten Teil der Fall, aber es kann auch sein, dass es in allen der Fall war. Meine Erinnerung vermischt die drei Filme gern. Vermutlich weil sie einfach so ähnlich sind bzw. waren.

Jedenfalls ist „Pillow Party Massacre“ natürlich ein Rip-Off dieser Filme, auch wenn man sich fragen muss, ob im Jahr 2023 noch irgendjemand diese alten Filme kannte. Nun, Calvon Morie McCarthy offensichtlich schon, denn sein Film folgt dem Muster relativ gut und ja, es wird auch wenig „Ich weiß, was du letzten Sommer getan hast“ reingemischt. Ein blöder Plan, ein Toter, Schuldgefühle, Jahres später Wiedervereinigung und ein bisschen Rache.

Und tja, sollte man denken, das kann ja auch 2023 gut funktionieren. Allerdings müsste man einen politisch herrlich unkorrekten Film machen mit Kamerapositionen, welche die jungen Damen sehr klar von ihrer körperlichen Seite her betonen und dann müsste die Sache auch noch sowas wie Spannung aufbauen, ein bisschen brutal (gerne auch nur angedeutet – ich denke an die Szene von „Slumber Party Massacre“, als man sieht, dass an der Decke der blutige Bohrer herauskommt) und natürlich mit einem kreativen Gimmick.

Aber das scheint 2023 eben nicht mehr möglich zu sein oder McCarthy (der für das Drehbuch und die Regie verantwortlich zeichnet) wollte das nicht. Also haben wir hier einen Film, der sich ganz viel um Dialoge dreht, die tatsächlich gegen Ende des Films nirgendwo hinführen. Das hier ist ein Film von der Stange mit einem Pseudo-Twist am Ende, der emotional genau Null auslöst und den man sich auch hätte sparen können. Da wäre so ziemlich jede andere Auflösung spannender gewesen.

Das Schauspiel ist in Ordnung, würde ich mal sagen, auch wenn es nicht per se gut ist. Außerdem ging das Casting meiner Ansicht daneben. Sam (Laura Welsh) als Hauptfigur zu nehmen war ein Fehler. In der Rolle als auch im Casting. Alle drei anderen Figuren sind potentiell interessanter als sie, auch wenn ich das Wort „interessanter“ sehr weit fasse, denn interessant per se ist hier niemand. Einzig vielleicht die Park Rangerin Cunningham (Stephanie Leet), die aber zu kurz vorkommt.

Dazu ist der Film mit Szenen gefüllt die vermutlich Spannung oder Sympathie für die Mädchen schüren sollen, dabei aber kläglich versagen. So treffen sie bei einem Zwischenstopp eine Veteranen vom Vietnam-Krieg, dem sie dann Erdnüsse und Bier schenken, was dazu führt, dass dieser ihnen eine „Danke“-Münze schenkt, die mit einer tragischen und vermutlich Mitgefühl erzeugen sollenden Story überreicht wird. Hat keine Konsequenz, auch der Veteran kommt nie wieder vor. Auch hier: Verschenktes Potential.

Generell ist im Film ganz viel Gerede von wegen Schuldgefühlen und „Ach, ich sehe Ashley überall“ und was weiß ich noch, was am Papier vielleicht gut zu lesen ist, im Film aber einfach keine Emotion weckt. Das sind schon Dialoge, die man mit guten Schauspieler:innen fühlen hätte können. Den Zwist zwischen den jungen Damen spüren und so weiter. Hier dachte mir, dass mir jemand vorliest, was jemand anderer denkt, dass ich sagen soll. Und die „Eskalation“ (ein wenig später) sieht so aus, dass es seine Polsterschlacht gibt, weil das scheinbar die Art und Weise ist, wie junge Frauen ihre Streitigkeiten beilegen. Während dieser Polsterschlacht zieht auch eine der Damen völlig ohne Grund ihr Oberteil aus. Sinnfreie Szene. Ich sehe, was sie hätte bedeuten sollen (die Polsterschlacht, nicht das ausziehen), aber erneut: Emotion nicht vorhanden.

Was mich dann tatsächlich überrascht hat, war wer am Ende aller stirbt. Ich hatte halb damit gerechnet, dass alle vier Damen überleben, einfach weil sie dann doch irgendwie sympathisch rüberkommen, aber nein. Alle bis auf eine sterben und wenn ich euch jetzt sage, dass die Überlebende jene ist, die am uninteressantesten ist, dann ist das auch kein Spoiler. Aber scheinbar dürfen nur jene überleben, die ständig Schuldgefühle haben. Alle anderen sind ja per se schlechte Menschen. Ich fand ja Miles (Allegra Sweeney), Barbra (Chynne Rae Shurts) und Alana (Jex Kellington) viel besser im Schauspiel als auch in ihren Rollen.

Die Morde passieren dann relativ rasch und man bemüht sich so etwas wie Brutalität hineinzubringen (Köpfen, auf Ast aufspießen, Gesicht in heiße Kohlen drücken), aber einerseits ist es schlecht gemacht (optisch) und andererseits passt der Sound teilweise nicht zur Optik (wenn man jeamnden mit dem Gesicht auf heiße Kohlen drückt, dann glaube ich nicht, dass ich diese Person gurgeln(!) höre) und außerdem erneut: keine Emotion. Naja, stimmt so nicht. Ich dachte mir schon drei Mal „schade, hätte gehofft, dass sie überlebt“, aber das waren eher kurze Millisekunden und nichts, was mich jetzt irgendwie tief getroffen hätte. Dazu ist der Film zu platt.

Was super funktioniert ist der Einstieg mit 8oiger Jahre Synthie-Sound und Optik. Und von Ashley hätte ich gern mehr gesehen – die hätte auch als Figur spannend sein können. Aber alles in allem: Nein. So geht das nicht. Tut mir leid.

„Pillow Party Massacre“ bekommt von mir 3 von 10 möglichen, an der Pillow Party genauso wie am Massace scheiternde, Punkte.

Best Of Worst Case-Urteil: Trashfaktor (Schauspiel, Effekte, Drehbuch)

Leider nicht schlecht genug um witzig zu sein. Nicht gut genug um spannend zu sein. Und nicht gut genug gespielt um den zentralen Plot der Reue und Vergebung zu vermitteln. Und wenn ich ganz ehrlich bin: Wer einen Film mit diesem Titel macht, der braucht mehr Frauen mit viel weniger Kleidung und weit mehr Ausstrahlung als diese hier. Ich mag den Ansatz bzgl. „normaler Schönheit“, aber ohne Ausstrahlung geht gar nichts. Und was die Kills, die ja der zweite Punkt sind, warum Leute sich sowas hier ansehen, betrifft: Ja, da sind Ideen drin (ich sage nur: Steine, Sack und Gesicht), aber alles in allem: Zu Handzahm für Gore-Freunde und zu schlecht gemacht für alle anderen.

Fazit: Sorry, kann man sich sparen.

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The Barn (2016 Filmkritik) http://darkagent.blogsit.net/2023/12/21/the-barn-2016-filmkritik/ http://darkagent.blogsit.net/2023/12/21/the-barn-2016-filmkritik/#respond Thu, 21 Dec 2023 05:00:11 +0000 http://darkagent.blogsit.net/?p=36142 Es ist Halloween 1989 und die beiden Freunde Josh (Will Stout) und Sam (Mitchell Musolino) übertreiben es. Sie jagen Kindern Angst ein und tja, sie wurden schon mehrfach deshal von der örtlichen Autorität (lies: Kirchenchefin) verwarnt. Deshalb hagelt es dieses … Weiterlesen

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Es ist Halloween 1989 und die beiden Freunde Josh (Will Stout) und Sam (Mitchell Musolino) übertreiben es. Sie jagen Kindern Angst ein und tja, sie wurden schon mehrfach deshal von der örtlichen Autorität (lies: Kirchenchefin) verwarnt. Deshalb hagelt es dieses Mal Konsequenzen. Sie „dürfen“ Spenden sammeln gehen. Nur gibt es bei dem Deal in Hintertürchen: Niemand hat ihnen gesagt, wo sie das tun sollen. Deshalb packen sie ein paar Freunde und den geheimen Crush Michelle (Lexi Dripps) ein und düsen auf einen Road Trip.

Sie landen in einem netten kleinen Städtchen in dem sich vor Jahren ein Mord passiert ist. Ein Junge und ein kleines Mädchen haben beim verbotenen Stall angeklopft und um Halloween-Süßigkeiten gebeten. Was sie bekommen haben: Er ein Trauma für’s Leben. Sie eine Spitzhacke in den Kopf.

Und natürlich schafft die bunte Truppe es gut, genau in diesen Stall einzudringen und das untote Ensemble wieder zum Leben zu erwecken, die daraufhin ihren blutigen Streifzug durch das Städtchen beginnt …

Wenn man es nicht besser wüsste, dann könnte man davon ausgehen, dass Justin M. Seaman, der hier das Drehbuch schrieb und Regie geführt hat, diesen Film tatsächlich in den 80igern gemacht hat. Das liegt vor allem an der Optik des Films, die mit grober Körnung und Effekten aus diesem Jahrzehnt besticht. Ich habe absichtlich „besticht“ und nicht „begeistert“ geschrieben, denn ob Begeisterung aufkommt ist klar Geschmackssache. Der Film fühlt sich auf jeden Fall an als wäre er ein Überbleibsel aus den 80igern, den zufällig jemand vor kurzem entdeckt und deshalb veröffentlicht hat.

Generell ist dieses Gefühl das große Alleinstellungsmerkmal des Films. Der Rest läuft nach bekannten Mustern ab, die allerdings deshalb irgendwie frisch wirken, weil es eben so herrlich alt wirkt. Die Effekte – allen voran die praktischen, physischen Masken – sind tatsächlich eine Augenweide und sehen herrlich unecht aus – aber so war das damals halt. Die Computereffekte haben ebenfalls diesen Charme, bei dem man genau weiß, was man bekommt. Da zucken Blitze über Kürbise, um zu zueigen, dass diese zum Leben erweckt wurden und das sieht aus als hätte jemand im Schnittprogramm Premiere mal testen wollen, wie gut der Blitz-Effekt aussieht. Und es passt. Es passt wirklich gut zum Film.

Was für mich nicht passt ist die wirklich quälend lange Einführung in den Film, die mich mit Charakteren konfrontiert, die sich so dermaßen selbst ernst nehmen, dass es einfach schon mühsam ist. Da wird über die Strafe der Hauptfigur gesprochen als müsse er jetzt für 50 Jahre in den Knast und sie treffen sich zu einem „letzten Hurray!“ bevor das Leben quasi zu Ende ist. Und das mag in die 80iger passen, aber heutzutage wirkt das einfach nur … bemüht. Ja, mir ist klar, dass dieser Teil sicher nur deshalb so im Film ist, weil er sich eben wie ein „alter Film“ anfühlen soll, aber tatsächlich fand ich, diesem Teil hätte ein wenig mehr Selbstironie gut getan.

Auch gewöhnungsbedürftig ist zumindest am Anfang des Films der Bildausschnitt. Mir ist es bis jetzt eher selten passiert, dass ich bei Close-Ups der Meinung war, die wären jetzt zu nah an den Personen dran. Und auch das Gefühl für Räume und Distanzen ist gerade am Anfang als Josh und Sam die Kinder erschrecken einfach schlimm. Das war irgendwie irritierend für mich. Ich kann das jetzt nicht besser in Worte fassen, aber da hat einfach Raum um die Sprecher:innen gefehlt, ja, es war einfach … zu nah, fast aufdringlich.

Wenn dann die ganze Truppe im „Barn“ angekommen ist, dann steigt der Spaßfaktor steil nach oben, denn dann wird es blutig und zwar ebenfalls auf eine 80iger Jahre Art. Soll heißen: Handgemachte Effekte, die unterhalten, aber auch vor wirklich brutalen Momenten nicht zurückschrecken. Einen kleinen Vorgeschmack bekommt man ja schon in der Eröffnungsszene. Es ist meines Erachtens noch nicht oft vorgekommen, dass man ein kleines Mädchen sieht, dass eine Spitzhacke in den Kopf bekommt. Und hier schneidet man auch nicht weg. Später kommt es dann zwar immer wieder zu Szenen in denen drohend eine Hacke oder eine Sichel erhoben wird, nur um dann zum Beispiel einen Kürbis zu sehen auf den Blut spritzt. Für jene, die sich denken, der Film wäre deshalb halb so wild oder gar jugendfrei: Nein. Spätestens als die Monstrositäten auf eine Halloween-Party kommen (ebenfalls im richtigen 80iger Feeling) ist klar, was hier abgeht. Da wird es dann richtig brutal, inklusive vom Gesicht herabgerissener Haut (oder eigentlich, wenn man es genau nimmt: Vom Kopf gerissenes Gesicht) und ähnlicher Dinge. Blut, Gedärme, alles was so ansteht wird da herumgeworfen, rausgerissen, durchbohrt und was einem sonst noch so einfällt.

Die schauspielerischen Leistungen fallen unter „eh okay“. Ich weiß jetzt nicht, ob die Schauspieler:innen so gut sind, dass sie in Wahrheit grandios und Oscar-Darsteller:innen sind und hier einfach so spielen, als ob sie es nicht besser könnten, aber ich vermute fast: Nein, die können es einfach nicht besser. Klar darf auch nackte Haut und Sex nicht fehlen, allerdings alles im sehr harmlosen Rahmen.

Ich kann jetzt nicht sagen, dass der Film an sich gut ist, aber für eine bestimmte, kleine Zielgruppe ist er sicher ein perfekter Partyfilm. Es kommt so ziemlich alles an Klischees vor, ein paar der bemühten Witze funktionieren sogar und wenn man ganz, ganz nett sein will, dann könnte ich jetzt sogar sagen, dass man versucht hat ein bisschen „Tucker And Dale“-Vibe einzufangen. Dazu fehlt allerdings allen(!) Beteiligten einfach die Ausstrahlung und die Leinwand-Präsenz.

Alles in allem: Blutig, dreckig, alt und von der Machart her in Ordnung. Wobei man ja immer die Ausrede anführen kann, dass das alles so gewollt war. Passt auch, nehm ich und erkenne ich an. Trotzdem ist es schade, dass es gerade am Anfang so lange dauert bist die ganze Sache in die Gänge kommt. Nichtsdestotrotz gibt es einen zweiten Teil der 2023 rausgekommen ist. Und der funktioniert tatsächlich ziemlich genau so wie der erste.

Wer also auf Filme aus den 80igern steht mit allem drum und dran an platten Charakteren, schlechten (aus heutiger Sicht) Effekten, handgemachten Protesen und viel Kunstblut: Bitte schön, hier ist euer Film. Mit allen Vor- und Nachteilen die Filme aus den 80iger aus heutiger Sicht halt so haben.

„The Barn“ bekommt von mir 6 von 10 möglichen, allen Involvierten zum geglückten „Lasst uns einen 80iger Monsterfilm machen“-Projekt gratulierende, Punkte.

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Resident Evil: Death Island (Filmkritik) http://darkagent.blogsit.net/2023/11/28/resident-evil-death-island-filmkritik/ http://darkagent.blogsit.net/2023/11/28/resident-evil-death-island-filmkritik/#respond Tue, 28 Nov 2023 05:00:29 +0000 http://darkagent.blogsit.net/?p=36074 Neue Zombies. Neues Virus. So einfach lässt sich die Sachlage zusammenfassen. Dieses Mal lässt ein Biss die Opfer allerdings nicht mutieren, sondern tötet sie. Es gibt bereits ein paar Fälle in San Francisco, weshalb die BSAA natürlich mit Chris Redfield … Weiterlesen

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Neue Zombies. Neues Virus. So einfach lässt sich die Sachlage zusammenfassen. Dieses Mal lässt ein Biss die Opfer allerdings nicht mutieren, sondern tötet sie. Es gibt bereits ein paar Fälle in San Francisco, weshalb die BSAA natürlich mit Chris Redfield und der wieder zurückgekehrten Jill Valentine vor Ort ist. Aber auch TerraSave, die ja Opfern nach Attacken von Bioterrorismus helfen, ist dabei, weshalb Claire Redfield ebenfalls vorbeischaut.

Nachdem Rebecca Chambers eine tiefgehende Analyse der Daten vorgenommen hat, kommt man auf eine Gemeinsamkeit bei den „Patient Zero“s: Sie waren alle auf einer Besuchertour auf Alcatraz dabei. Also nichts wie hin.

Und wie sollte es anders sein, ist auch Leon S. Kennedy auf dem Weg, denn ein Wissenschaftler wurde entführt und Leon soll ihn zurückholen. Auch seine Spuren führen ihn zur berüchtigten Gefängnisinsel.

Und dort führen dann auch alle Fäden zusammen …

Verfilmungen, egal ob in realer oder tricktechnischer Form, egal ob Serie oder Filme, von „Resident Evil“ sind ja immer mehr oder weniger Glückstreffer. Die Reihe um Milla Jovovich kann man ja nur „Resident Evil“ nennen, wenn man ein paar (lies: alle) Augen zudrückt. Die neue Film-Reboot-Version, die auf angeblich mehr auf Horror setzte und den Titel „Welcome To Racoon City“ trug, war meiner Ansicht nach auch eher durchwachsen. Und über die Netflex-Serie breiten wir aus Nervengründen einen Mantel des Schweigens. Bleiben die animierten Filmchen, die ja auch schon einige Jahre immer wieder unsere Bildschirme beglücken.

Von den im Jahr 2008 veröffentlichten „Degeneration“ (brachte Leon und Claire gemeinsam auf den Schirm), der jetzt Spaß gemacht hat, aber halt doch mittlerweile richtig alt aussieht, über den 2012 veröffentlichten „Damnation„, der Claire mit Ada Wong getauscht hat und bis jetzt letzten Film namens „Vendetta„, der Chris Redfield und Rebecca Chambers in den (Spiel)Film brachte. Achja, dann kam auch noch die Netflix-Serie „Infinite Darkness„, die erneut Leon und Claire zusammenbrachte, nur um sie am Ende zu entzweien. Und nun, 2023 kommt bzw. kam „Death Island“.

Wo also sollte man diesen neuen Film am besten einreihen? Eher in Richtung „Vendetta“. Der hat mir ja an sich gut gefallen: Action-Overkill. Ein „larger than life“-Leon S. Kennedy. Ein paar kritische Sprüche in Richtung Weltregierungen. Optisch absolut in Ordnung. Alles in allem sehr unterhaltsam, wenn auch streckenweise wirklich ein bisschen viel Action auf einmal. Aber da hatte sich Resident Evil nun einmal hinentwickelt. „Death Island“ geht in eine ähnliche Richtung, gerade was die Kämpfe betrifft die wirklich gut choreaografiert sind. Aber man muss schon klar seinen Kopf ausschalten und einfach die Optik genießen, denn Schwerkraft oder Physik oder so gibt es hier halt einfach nicht.

Außerdem plagen „Death Island“ ein paar der Probleme, die mir persönlich „Infinite Darkness“ tatsächlich kaputt gemacht haben. So schlimm wie in der eben genannten Serie wird es freilich nicht, aber auch „Death Island“ hat so ein paar Momente, bei denen ich mir dachte, dass da eine Szene in der Szene fehlen würde. Das bezieht sich jetzt weniger auf die Handlung, die ist (in den logischen Grenzen des Resident-Evil-Universums) stimmig und der Gegner hat eine grundsätzlich moralisch ambivalente Motivation (die allerdings meiner Ansicht nach in keiner Weise zu seinem Plan passt, aber hey – soll sein. Ist ja Resident Evil). Trash as Trash can.

Nein, was mich eher dazu bringt nicht zu 100% begeistert zu sein sind manche Schnitte bzw. manche Fehler in den Abläufen. Da bricht ein Gerüst weg und dann schneidet man auf Leon, der an einem Stahlträger hängt. Wie kam er hin? Keine Ahnung. Da wäre eine kurze Szene, in welcher er abrutscht und sich festhalten muss für den Flow gut gewesen. So fühlte es sich an als würden ein oder zwei Sekunden fehlen. Und das passiert an ein paar Stellen im Film.

Auch wirkt es streckenweise als wäre Alcatraz nicht größer als ein Einfamilienhaus. So schnell wie manche Charaktere von A nach B kommen sollte man meinen, die sind mal eben rasch durch die Tür ins Nebenzimmer getreten, wo doch eigentlich vorher etabliert wurde, dass die Anlage doch halbwegs eine Größe hat.

Wer über diese Mängel hinwegsehen kann, der oder die bekommt fein übertriebene aber coole Actionmomente mit Charakteren, die man gut aus den Spielen kennt und in dieser Form auch mag. Dass sich jetzt mal alle gemeinsam in einem Film befinden ist ebenfalls eine coole Sache, auch wenn eine Ada Wong-große Lücke im Cast herrscht. Achja, es ist übrigens meiner Ansicht nach KEIN Ensemble-Film. Ja, alle bekommen ihre Action-Momente (allen voran natürlich Leon), aber von der Story bzw. vom Schwerpunkt der Erzählung her ist dies klar der Film von Jill Valentine.

Diese wurde ja für das Remake von „Resident Evil 3“ optisch komplett überarbeitet und taucht hier das erste Mal in einem Film in dieser Form auf. Mir ist es recht, ich finde die neue Optik bzw. das neue Design gelungen und ich habe mich rasch damit angefreundet. Auch ist es eine Freude ihr beim Kämpfen zuzusehen, da die gute Frau endlich mal in einem Film zeigen kann, was sie drauf hat. Dass sie es drauf hat sieht man ja sehr gut in „Resident Evil“ oder „Resident Evil Revelations“ und anderen Werken in denen sie auftaucht (ich habe übrigens nach dem Ansehen von „Death Island“ sofort wieder das Remake von „Resident Evil 3“ installiert. Und ja, immer noch gut. Rockt immer noch.)

Mir hat auch gefallen, dass für Kenner der Serie manche Anspielungen auf Vorgänger-Filme und -spiele drin sind. So ist zB ein Teil der Handlung, dass Jill sich Vorwürfe macht, weil sie von Wesker manipuliert wurde und (in „Resident Evil 5„) ihre Freunde angegriffen hat. Geht das tief? Nein. Aber zumindest wird es thematisiert.

Und wenn relativ im letzten Drittel dann als Antwort auf die Frage, warum sie keine Angst haben, Leon und Chris gleichzeitig „We have Jill“ sagen, dann glaubt man das an diesem Punkt dann auch, egal wie pathetisch und kitschig es klingen mag.

Die Optik – die ich noch gar nicht erwähnt habe – ist 1A. Die Gesichter, die Bewegungen, die Mimik – alles erste Sahne. Ich bin und war wirklich beeindruckt von der Leistung der Animateure. Wow, sag ich nur. Wow.

Vermutlich ging zum Ende hin das Geld aus, sonst kann ich mir die ärgerlichen Aussetzer  (siehe oben erwähnte fehlende Szenen) nicht erklären, da man sich gerade am Anfang ja viel Zeit nimmt um selbst Kleinigkeiten zu zeigen, welche die Atmosphäre in Summe extrem spannend und super machen. Als Beispiel: Jill knallt mit einem Zombie auf einen Glastisch, der die beiden aushält, dann aber zusammenbricht als Jill dem Zombie ein paar Kugeln in den Kopf jagt und damit das Glas zerbricht. Oder generell wie Jill sich im Haus umsieht – da hätte man sicher fünf oder sechs Sekunden rausnehmen können und dafür am Ende die „Lücken“ füllen, weil solche „Hacker“ die Atmosphär doch halbwegs stören. Und weil ich schon dabei bin: Ein paar der „coolen“ Zeitlupen am Ende sehen vielleicht toll aus im Standbild, aber die hätte man sich meiner Ansicht nach sparen können. Es gibt so etwas wie „zu cool“. So wie generell der obligatorische Schlusskampf gegen ein Riesenmonster zwar nett anzusehen ist, aber sowas wie Spannung oder gar Angst um die Charaktere kommt nie auf. Ebenso hätte man ein oder zwei der One-Liner nach dem Kampf weglassen sollen. Aber das ist Geschmackssache.

Alles in allem hat mir „Resident Evil: Death Island“ gut gefallen und ich hatte meinen Spaß, auch wenn ich schade finde, dass man sich gegen Ende ein paar unnötige Schnitzer erlaubt. Und für’s Protokoll: Leon S Kennedy ist immer noch die coolste Socke. Und Jill Valentine rockt. Punktum.

„Resident Evil: Death Island“ bekommt von mir 7,5 von 10 möglichen, Resident Evil mit All-Time-Cast und Action bis zum Umfallen bringende, Punkte.

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Best Of Worst Case: Crocodile Island (Filmkritik) http://darkagent.blogsit.net/2023/04/04/best-of-worst-case-crocodile-island-filmkritik/ http://darkagent.blogsit.net/2023/04/04/best-of-worst-case-crocodile-island-filmkritik/#respond Tue, 04 Apr 2023 05:00:13 +0000 http://darkagent.blogsit.net/?p=35330 Während einem Flug über die „Devil’s Sea“, angeblich das Bermudadreieck von Asien, stürzt ein Flugzeug ab, weil kleine Flugsaurier (nicht Vögel – Flugsaurier) gegen die Maschine knallen, ein Triebwerk zum Explodieren bringen und es so flugunfähig machen. An Bord sind … Weiterlesen

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Während einem Flug über die „Devil’s Sea“, angeblich das Bermudadreieck von Asien, stürzt ein Flugzeug ab, weil kleine Flugsaurier (nicht Vögel – Flugsaurier) gegen die Maschine knallen, ein Triebwerk zum Explodieren bringen und es so flugunfähig machen.

An Bord sind Lin Hao (Gallen Lo) und seine Tochter Yi (Liao Yinyue), sowie deren Freund, mit dem Papa keine rechte Freude hat. Natürlich überleben sie und noch ein paar andere. Lin Hao hat seine Tochter ein paar Jahre nicht gesehen und ihr passt es überhaupt nicht, dass er plötzlich wieder da ist und sich aufspielt, als hätte er ein Recht, ihr zu sagen, was Sache ist.

Aber dieses Thema gerät rasch ins Hintertreffen, denn auf der Insel, auf welcher sie gelandet sind, ist irgendetwas schief gelaufen. Tatsächlich sind mutierte Tiere auf der Insel. Von einem riesengroßen Krokodil angefangen, über wirklich, wirklich große Spinnen, ist hier viel Gefahr unterwegs.

Was soll ich sagen? Wenn die Tagline auf der DVD lautet „Skull Island war nur Sightseeing“, dann weiß man, dass es tatsächlich nur ein Trash-Film sein kann, der sich selbst nicht ernst nimmt und die Charaktere links liegen lässt, pseudo-familiäre Konflikte in den Mittelpunkt stellt und noch dazu schlechte Effekte hat.

Und ja. Stimmt alles. Bis auf eine Sache. Leider die Wichtigste: Der Film nimmt sich absolut ernst. Und zwar so richtig.

Das könnte jetzt der Grund für ganz viele Lacher sein, aber dem ist nicht so. Es mag daran liegen, dass ich die Originalsprache des Films leider nicht spreche und deshalb auf die deutsche Tonspur wechseln musste, aber ich kann mir nicht vorstellen, dass er im Original wirklich viel besser ist. Ich meine, ja, es gibt ein paar Szenen im Film, die gut sein könnten und sogar emotional berühren.

Zum Beispiel: Es gibt eine schwangere Frau an Bord, die mit ihrem Partner unterwegs ist. Und diese beiden stellen ein wenig das Herz das Films dar. Sie sind einfach beide liebenswürdig, kümmern sich – trotz ihrer gortgeschrittenen Schwangerschaft und damit einhergehenden Sorgen um ihr Wohlergehen – absolut auch um andere. Und ja, was soll ich sagen, der gute Mann stirbt später, weil er sich opfert, um seine Frau und ein paar andere Leute entkommen zu lassen. Das hätte ins Herz gehen müssen, würde ich meinen, weil er wirklich, wirklich der netteste und sympathischste Charakter im Film ist. Tut es aber nicht.

Und das liegt daran, dass der Film einfach zu schlecht geschnitten (und gespielt) ist, um wirklich zu funktionieren. Die Action-Szenen sind zu langsam geschnitten. Im Regelfall kann man sagen, dass die Kamera bzw. das Bild immer eine Sekunde zu lang in der aktuellen Einstellung bleibt, um auch nur im Ansatz so etwas wie Dynamik oder sogar Spannung zu erzeugen.

Dass die gesamte Handlung und sogar die Abläufe der Actionszenen 1:1 nicht nur aus dem Lehrbuch sind, sondern jede/r der oder die das erste Mal einen Film macht und auf Nummer sicher gehen möchte, würde die Szenen so arrangieren. Da ist nichts, was irgendwie mitreißt, oder, einen Schritt darunter, Zuseher:innen bei der Stange halten könnte. Nichts.

Dazu kommt noch, dass der Hauptcharakter einfach ein A****loch ist. Punkt. Da gibt es keine Diskussion. Gibt es die Aufopferung? Gibt es die später Einsicht der Tochter, dass Papi sie doch liebt? Gibt es die Versöhnung von Vater mit Love-Interest?

Braucht ihr drauf wirklich eine Antwort? Wenn ihr sie nicht kennt, dann werdet ihr es nie erfahren, denn diesen Film könnte ihr euch schenken. Außerdem wird euch die „Charakterentwicklung“ (ich hatte gerade ein schlechtes Gewissen gegenüber diesem Wort, weil ich es hier verwendet habe) sowas von kalt lassen, dass euch die Antwort dieser Fragen sogar während dem Film egal sein wird.

Sehen die Monster immerhin gut aus? Ja. Schon. So lange sie sich nicht bewegen.

Oh – ich habe dann noch die beiden Nebenfiguren vergessen, die spannenderweise auch dabei sind: Die Influencerin und der Typ, der auf dem Weg zu einer Herzoperation war. Nur, damit ihr euch nicht wundert: Sie läuft in große Spinnweben und dann klebt grünses Zeug in ihrem Ausschnitt. Deshalb muss sie sich im Fluss waschen. Beziehungsweise den Ausschnitt im Fluss waschen. Das macht Herz-Typ heiß. Er will ihr an die Wäsche. Sie weist ihn ab. Dann werden sie angegriffen. Er könnte sie retten, aber weil sie ihn abgewiesen hat, tritt er ihr ins Gesicht(!) anstatt ihr die Hand zu reichen. Ja. Sie stirbt. Nochmals Ja. Ihr habt richtig gelesen. Was passiert später mit ihm? Er läuft vor Angst davon und stirbt … weil sein Herz aufgibt. Und er bekommt eine dramatische Todesszene, wo man aus dem OFF ein Gespräch hört, welches uns Zuseher:innen vielleicht berühren soll oder so. Keine Ahnung. Da gab es noch ein paar Szenen, die ihn noch unsympathischer gemacht haben.

Das kommt also auch noch dazu: Zu viel Emotion bei den falschen Personen investiert. Der Herz-Typ und der A-Loch-Held. Tolle Kombination in einem Film.

„Crocodile Island“ bekommt von mir 3 von 10 möglichen Punkten, weil die Tagline recht hatte: „Skull Island war Sightseeing dagegen“, insofern, dass „Skull Island“ wirklich grandios ausgesehen hat. Und im Vergleich mit dem hier? Meisterwerk, würd ich sagen.

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Best Of Worst Case: Shark Side Of The Moon (Filmkritik) http://darkagent.blogsit.net/2022/12/15/best-of-worst-case-shark-side-of-the-moon-filmkritik/ http://darkagent.blogsit.net/2022/12/15/best-of-worst-case-shark-side-of-the-moon-filmkritik/#respond Thu, 15 Dec 2022 05:00:45 +0000 http://darkagent.blogsit.net/?p=35051 Da ging einiges schief in der Forschungsanlage. Die durch Gentechnik erschaffenen Hybriden aus Menschen und Haien kommen frei und überlaufen das Gelände. Da hilft nur eines: Die Hybriden in eine Shuttle locken und sie auf den Mond schießen. Lange Zeit … Weiterlesen

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Da ging einiges schief in der Forschungsanlage. Die durch Gentechnik erschaffenen Hybriden aus Menschen und Haien kommen frei und überlaufen das Gelände. Da hilft nur eines: Die Hybriden in eine Shuttle locken und sie auf den Mond schießen.

Lange Zeit später, irgendwo anders, in Amerika: Ein Shuttle wird ins All geschossen. Es soll am Mond landen und versuchen dort ein neue Energiequelle aufzutun. Aber als man sich dem Mond nähert gibt es Probleme, das Raumschiff kommt vom Kurs ab und legt eine Bruchlandung hin.

Als sich ein Teil des Teams auf den Weg macht, um die Gegend zu erkunden, werden sie von Mensch-Hai-Hybriden angegriffen, denn diese haben sich ein neues Leben am Mond aufgebaut, suchen aber bereits seit ewigen Zeiten nach einem Weg zurück auf die Erde. Und das eben gestrandete Raumschiff könnte ihre Chance sein …

Es ist wirklich sehr, sehr lange her, dass ich mit voller Absicht einen richtig schlimmen Trashfilm gesehen habe. Und da ich wieder mal Lust darauf hatte und ich vor kurzem den Trailer zu „Shark Side Of The Moon“ gesehen habe, war ja irgendwie klar: Den muss ich sehen. Und tja, was soll ich sagen? Es gibt jetzt nicht viel, was man als geneigter Trash-Fan mit Spaß an schlechten Schauspieler:innen und Effekten, nicht mögen kann. Dabei ist der Film quasi fast (aber wirklich nur fast) an der Grenze zu einem guten Film … haha, ja genau. Das habt ihr jetzt aber nicht wirklich geglaubt, oder?

Was haben wir hier? Also zuerst einmal würde ich das, was hier passiert nicht Schauspiel nennen. Das ist mal das eine. Das andere sind die Effekte. Am Anfang war ich noch völlig sprachlos, weil die Hybriden tatsächlich verschieden aussehen und nicht einfach zehn Mal das gleiche Monster herumläuft. Hat mich überrascht. Und natürlich gibt es gleich mal beim Ausbruch ein paar heroisch-schlimme Momente in der Inszenierung. Ein plakatives Beispiel? Unsere (natürlich) russischen Wissenschaftler sprechen russisch (mit Untertiteln) als sie dann fliehen reden sie englisch miteinander. Warum? Vermutlich dachten sich die Macher, dass das Publikum bei all der „Action“ beim Lesen von Untertiteln was übersehen könnte. Ja, ich verwende das Wort „Action“ hier ironisch.

Was auch gut ausgesehen hat waren die Raumschiffe (klar CGI, aber wirklich gut gemachtes CGI). Mit dem „gut aussehen“ ist es allerdings vorbei, wenn man dann in das Shuttle schneidet oder – ganz schlimm – vor dem Greenscreen am Mond spazieren geht. Das sieht dermaßen schlecht aus, dass es schon wieder großartig ist.

Und dann geht die Story ja noch weiter, als oben erwähnt. Natürlich hat der Widerstand am Mond auch überlebt. Konkret einer der russischen Wissenschaftler. Und er hat eine Ziehtochter. Nämlich einen Hybriden bzw. Hybridin, die aber zu 90% Mensch ist. Deshalb wurde sie von ihren Artkolleg:innen verstoßen und der Russe hat sie aufgenommen. Da ist natürlich ganz viel Konfliktpotential vorhanden. Die innere Zerrissenheit, die Akula (so der Name der Figur) auf ihrem Weg in die quasi Unabhängigkeit durchmacht ist mitreissend. So gibt es zB eine Szene, in welcher die Astronauten einen Raum voller Fischeier. Natürlich wollen die Astronauten diese zerstören, weil diese eine Bedrohung für die Erde darstellen. Aber für Akula sind diese Fischeier quasi Kinder. Würde man es umdrehen, so muss man sich vorstellen, man stünde von Monstern umringt auf einer Babystation und die Bestien schlagen vor, man müsse alle Babys umbringen. Allein diese Szene hat mir eine Gänsehaut den Rücken hinunter gejagt, weil die Emotion …
haha, nein, im Ernst. Ja, die Szene gibt es, aber da ist sowas von keine Emotion drin bzw. keine glaubwürdige oder auch nur irgendwie passende Emotion drin, da hat meine Wohnzimmerwand mehr Emotion.

Und was soll ich sagen? JA, die Effekte sind schlecht. Das Schauspiel grausam. Die Dialoge … nun, und das meine ich jetzt ernst: Mit echten Schauspieler:innen wären manche der Dialoge sogar wirklich mitreissend und berührend. Aber wozu anstrengen? Dann hätte man ja auch noch jemand finden müssen, der oder die Szenen so zusammenschneidet, dass der Ablauf nachvollziehbar ist. Und das wäre dann doch zu viel Aufwand gewesen, oder?

Naja, wie dem auch sei. Man glaubt es kaum, aber ich hatte wieder mal meine Freude und meinen Spaß daran. Und auch das meine ich ernst: Das Ende. Das Ende fand ich richtig, richtig cool, mutig und witzig frech. Ich musste tatsächlich laut auflachen.

Drehbuchautorin Anna Rasmussen hat ja auch zu Asylums (ja, von wem dachtet ihr denn, könnte ein Film wie dieser hier sein?) „Blood Lake“ das Drehbuch verfasst. So auch hier.

Glenn Campbell hat die Regie übernommen (bis jetzt nur bei anderen Asylum-Filmen) und Tammy Klein stand ihm dabei zur Seite – was Sinn ergibt, wenn man weiß, dass die Frau bei knapp 132 Asylum-Filmen für die Effekte zuständig war. Das erklärt, warum die das ziemlich beste an diesem Film sind. Nur hat sich halt niemand ums Schauspiel gekümmert. Und Tammy Klein spielt auch am Anfang des Films eine kleine Rolle. Sie ist die Astronautin, die das Shuttle verlassen muss, weil sie – festhalten – einen Blinddarmentzündung hat. Ja. Ihr lest richtig.

„Shark Side Of The Moon“ bekommt von mir 6 von 10 mögliche, trashige, einmal super ansehbare, Punkte. Ich muss hoffentlich nicht erwähnen, dass „Iron Sky“ der bessere „Mond“-Film ist, oder?

Best Of Worst Case-Urteil (Trashfaktor: Drehbuch, Schauspiel, Schnitt, Effekte … eh alles)

Also, mit der richtigen Erwartungshaltung ein Fest für Trashfans. Ich fand es nach langer Zeit wieder mal wirklich witzig und toll. Ich sollte wohl wieder mehr meiner geliebten Trash-Filme gucken. Und ich kann nicht glauben, dass die Leute hinter der Kamera versucht haben einen Hai-Mensch-Hybriden sexy zu machen (siehe Bild oben). Völlig irre. Aber witzig. Und dabei bleibe ich.

Fazit: Allein schon wegen der Schlusspointe das Ansehen wert.

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Best Of Worst Case: Aquarium Of The Dead (Filmkritik) http://darkagent.blogsit.net/2021/11/04/best-of-worst-case-aquarium-of-the-dead-filmkritik/ http://darkagent.blogsit.net/2021/11/04/best-of-worst-case-aquarium-of-the-dead-filmkritik/#respond Thu, 04 Nov 2021 05:00:45 +0000 http://darkagent.blogsit.net/?p=33954 Dr. Karen James (Madeleine Falk) hat ein Problem: Als sie einen kranken Oktopuss im Aquarium retten will, injiziert sie ihm versehentlich eine giftige Chemikalie, die ihn tötet und wieder zum Leben erweckt. Ihn also sozusagen „zombiefiziert“. Daraufhin geht das Untier … Weiterlesen

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Dr. Karen James (Madeleine Falk) hat ein Problem: Als sie einen kranken Oktopuss im Aquarium retten will, injiziert sie ihm versehentlich eine giftige Chemikalie, die ihn tötet und wieder zum Leben erweckt. Ihn also sozusagen „zombiefiziert“. Daraufhin geht das Untier gleich mal auf zwei Wärter los und tötet sie. Und nicht nur das: Beim Versuch auszubrechen setzt er die Chemikalie frei und infiziert so beinahe alle Tiere im Aquarium.

Währenddessen muss sich Miranda Riley (Eva Ceja) um Sponsoren kümmern, aber der oben erwähnte Zwischenfall und ein deswegen initierter automatischer Lockdown zwingt sie und ihre Begleiter:innen dazu, sich durch das gesamte Aquarium zu kämpfen, um den Ausgang zu erreichen …

Es ist ja schon sooo lange her, dass ich den letzten richtigen Trashfilm gesehen habe, dass ich fast vergessen hatte, wie witzig das sein kann. Ja, das Leben war die letzten Monate einfach zu ernst. Aber jetzt, okay, jetzt war die Zeit reif für einen neuen Streifen von – richtig – The Asylum. Und „Aquarium Of The Dead“ liefert auf ganzer Linie – also für ein harmloses „The Asylum“-Creature-Feature. Bitte das im Kopf behalten.

Das fängt bereits in den ersten Filmminuten an: So geschnitten, dass man das Monster nicht sieht, dafür entsetztes Overacting. CGI-Blut und CGI-Monster (und später noch CGI-Wasser), übertriebene Soundeffekte und Dialoge die zum Fremdschämen sind, wenn sie nicht so unglaublich blöd und deshalb lustig wären.

Tatsächlich sind die Dialoge (naja, wenn man die ersten Minuten mit der ganzen Exposition hinter sich gebracht hat) das Highlight des Films. Vor allem die beiden Charaktere Daniel Hanley (D.C. Douglas) und Skylar (Brandon Lee W.), die eine ganze Weile des Films gemeinsam unterwegs sind. Kostprobe? „We are more intelligent than those fish – we have hands!“ Sinn? Nein. Aber ein absolut irrer und großartiger Satz? Auf jeden Fall. Auch ist mir noch nie so oft aufgefallen, dass die Akteure scheinbar das Skript nur auswendig gelernt haben, denn die gute „Ärztin“ sagt ein Delphin hätte „legions on the heart“, wo sie doch klar „lesions“ gemeint haben muss. Ich habe extra mehrfach zurückgespult, weil ich mir sicher sein wollte, das ich mich nicht verhört habe. Oder ein Wortmeldung, die klar darauf abzielte, dass Charakter A Charakter B darauf hinweist, dass ein anderer sein Walky-Talky abgedreht hat, da sagt sie „She may have accidentally turned her radio ON“.

Die Effekte sind wie gewohnt natürlich mit geschlossenen Augen als CGI zu erkennen. Die Schnitte so gewählt, dass möglichst alles was passiert Off-Screen passiert und Spannung ist ohnehin sowas wie … naja, gibt es etwas, was abwesender ist als „Abwesenheit“? Wenn ja, dann trifft es hier zu.

Und trotzdem hatte ich meinen Spaß. Klar: Wenig bis kein Blut, wenig bis keine Gewalt (und wenn, dann außerhalb des Bildschirms), ein paar nette Szenen, witzige (teilweise sogar absichtlich) lustige Dialoge und bei einigen sogar so etwas wie schauspielerische Fähigkeiten.

So machen zum Beispiel Eva Ceja und D.C. Douglas einen durchaus guten Job. Madeleine Falk hat ihre Momente, ist aber meist so sehr am overacten, dass es fast wehtut. Torry B. Lawrence hat tatsächlich so etwas wie Leinwandpräsenz und bekommt Sympathiepunkte (er hat aber alles in allem fünf Minuten Screen-Time) und warum Vivica A. Fox (die immerhin bei „Kill Bill“ dabei war) vergessen hat, wie man schauspielt ist eine ganz andere Frage. Allerdings würde ich mir zuerst die Frage stellen, wie ich in diesem Film landen konnte, wenn ich die eben erwähnte Damen wäre.

Scheinbar ist „Aquarium Of The Dead“ der inoffizielle dritte der Teil „Zoo-Trilogie“ von Regisseur Glenn Miller. Und nein, er hat nichts gemacht, was irgendjemand kennen würde. Oder vermutlich sollte. Von Leuten wir mir (Hallo, Trashfans!) vielleicht mal abgesehen. Drehbuchautor Marc Gottlieb hat übrigens auch die Drehbücher für „Trirassic Attack“ und „Planet Of The Sharks“ verfasst. Der gute Mann braucht einen besseren Agenten.

„Aquarium Of The Dead“ bekommt von mir 5 von 10 möglichen, mich an meine Liebe für Trashfilme erinnernde, Punkte.

Best Of Worst Case-Urteil (Trashfaktor: Effekte, Schauspiel, Schnitt Kamera):
Schlechte Effekte, billig gemacht, ein überschaubarer Cast, keine Menschen im Hintergrund, ein extrem leeres Aquarium, fehlende Statisten und ein Mangel an Spannung. Teilweis absolut schlechte Schnitte (ich denke da nur das Ende von Vivica A. Foxs Charakter … fühlt sich an, als würde ein Teil des Films fehlen). Trotzdem auf eine sehr trashige Art und Weise unterhaltsam und das sogar zu einem großen Teil voller Absicht. Hardcore-Trashfans können einen Bogen machen, das hier ist die Kindergarten-Sonntag-Nachmittag-Version eines Trashfilms (soll heißen: Kein Blut, keine Nacktheit und keine abartigen, schrägen und irrwitzigen Szenen).

Fazit: Für einen gemütlichen Hirn-Aus-Abend ohne Erwartung an Anspruch oder so. Geht okay.

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Best Of Worst Case: PG: Psycho Goreman (Filmkritik) http://darkagent.blogsit.net/2021/09/09/best-of-worst-case-pg-psycho-goreman-filmkritik/ http://darkagent.blogsit.net/2021/09/09/best-of-worst-case-pg-psycho-goreman-filmkritik/#respond Thu, 09 Sep 2021 06:00:58 +0000 http://darkagent.blogsit.net/?p=33752 Mimi (Nita-Josee Hanna) und Luke (Owen Myre) sind Geschwister. Er ist der nette, zurückhaltende, sie ist die überdrehte, abgehobene und durchgeknallte (nicht im netten Sinne) Schwester. An ihrem Bruder lässt sie kein gutes Haar und eigentlich ist sie grundsätzlich ein … Weiterlesen

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Mimi (Nita-Josee Hanna) und Luke (Owen Myre) sind Geschwister. Er ist der nette, zurückhaltende, sie ist die überdrehte, abgehobene und durchgeknallte (nicht im netten Sinne) Schwester. An ihrem Bruder lässt sie kein gutes Haar und eigentlich ist sie grundsätzlich ein bisschen ein Tyrann. Und mit ein bisschen meine ich: zu 100%. Sie lässt sich von niemanden herumkommandieren, schon gar nicht von ihren Eltern. Die Mutter (Alexis Kara Hancey) ist ein wenig hilflos, liebt ihre beiden Kinder aber. Und der Vater Greg (Adam Brooks) sieht sich als potentielles Opfer von #metoo, in dem Sinne, dass er die Möglichkeit für etwas verantwortlich gemacht zu werden als Ausrede nimmt, einfach nichts zu tun. Nämlich gar nichts. Weder im Haushalt, noch in der Erziehung, noch sonstwo.

Alles ändert sich (haha, genau), als Mimi und Luke einen Edelstein finden, der sich als Kontrollinstrument für ein uraltes, universelles Böses herausstellt. Natürlich erwacht dieses Übel und fängt gleich mal an, die Menschen in nächster Nähe zu dezimieren. Aber es hat die Rechnung nicht mit Mimi gemacht, denn als die Kleine entdeckt, dass sie den Dämon mit dem Edelstein kontrollieren kann, prallen Welten aufeinander. Und kurz gefasst: Mimi gewinnt.

Aber nicht nur Mimi und ihre Familie bemerken, dass da etwas im Busch ist, sondern auch der gelaktische Rat, der den Dämon damals verbannt hat. Und jetzt, wo er wieder erwacht ist, gilt es einzuschreiten und ihn ein für allemal zu stoppen. Vielleicht auch mit Methoden, die genauso bestialisch sind wie seine, aber hey – immerhin macht man es aus der richtigen Motivation heraus.

Als ich den Trailer gesehen habe war mir klar: Diesen Film muss ich mir ansehen und jede Sekunde davon genießen. Wie oft kommt es im Jahr 2021 vor, dass man mit hirnloser Freude einen Film gucken kann, dessen Hauptfiguren eine tyrannische Minderjährige und ein uralter Dämon, der die Welt vernichten will, sind. Das ganz noch dazu in einer Machart, die an die besten „guilty pleasure“-Momente aus güldenen Power-Rangers Zeiten erinnert? Eben. Wirtschaftlich gerechnet dürfte es diesen Film überhaupt nicht geben.

Regisseur und Drehbuchautor Steven Kostanski („The Void„) hat sich wohl einen Traum mit diesem Film hier erfüllt und ich gestehe es gleich vorab: Wer so eine Prämisse auf diese Art und Weise umsetzt, der hat bei mir schon mal aus Prinzip gewonnen. Und tja, der Film hat einige Schwächen, keine Frage. Die sind sogar offensichtlich, aber wenn hier jemand mit so viel Liebe zur Sache geht, dann schau ich da einfach drüber hinweg.

Fangen wir mit den Schwächen an: Die Figur der Mimi ist grenzwertig. Die Kleine ist einfach der Prototyp eines Kindes, welchem wohl viele einfach gern den Hintern versohlen würden. Man kann es drehen und wenden wie man will: Die Kleine ist ein Übel. Eine kleine Wurzel des Bösen inmitten der Welt. Die Inkarnation des Egoismus, wenn man so will. Sie. Sie. Sie. Nichts anderes zählt. Und natürlich gibt es am Ende ein Szene, die zeigen soll, dass sie im tiefsten (Ab)Grunde ihres Herzens ihre Familie liebt, nur: Ich habe es keine Sekunde lang geglaubt. Die Kleine ist einfach „das Böse“. Wehe, wenn die mal erwachsen wird und so etwas wie „Macht“ bekommt.

Wer also mit dieser Figur ein Problem hat, der oder die wird diesen Film hier entweder hassen oder schlichtweg nicht aushalten. Kann ich verstehen. Aber wen soll man den sonst einem Dämon gegenüberstellen, der andere mit einem Gedankengang zerfetzen kann? Eben. Psycho Goreman, oder PG, wie er mehr oder weniger liebevoll genannt wird, ist das ultimative Böse. Und trotzdem wirkt er neben Mimi eigentlich sympathisch, weil im Gegensatz zu ihr, hat er ein klares Motiv, klare Beweggründe und klare Ziele. Mimi ist einfach nur aus Prinzip eine Tyrannin. Da ist ziemlich rasch klar zu wem man eigentlich in Wahrheit hält.

Die Familie rund um das Geschwisterpaar ist mehr oder weniger die Erklärung, warum Mimi ist, wie sie ist. Vater und Mutter scheitern beide kläglich. Der eine weil er sich nicht bemüht und die andere, weil ihre Bemühungen vergeblich sind. Dass Sohn Luke dabei der einzige ist, den man als Zuseher:in mögen kann, ist da schon irgend wie klar. Und dass dieser Sohn Albträume hoch drei hat (ja, die sieht man im Film) ist auch absolut nachzuvollziehen (sucht mal Parallelen zu den Besten, die im Traum auf ihn zukriechen und seiner Familie).

Auch das Drehbuch hat einige Schwächen, teils weil man sich zu lange auf Witzen ausruht und teils, weil Witze auf der Meta-Ebene doch irgendwie konterkariert werden sollten. Wie schon bei anderen Filmen erwähnt: Wenn ich mich darüber lustig mache, dass in solchen Szenen in solchen Filmen immer zu viel gelabert wird, dann ist das witzig, aber das legitimiert nicht, dass ich es dann genauso mache. Dann muss ich diese Erwartung selbst brechen (James Gunn zB beherrscht das meisterhaft). Auch eine der Actionszenen in der Mitte ist einfach nicht kreativ genug. Da treffen völlig abstruse Figuren aufeinander und alles was passiert ist mehr oder weniger ein Faustkampf. Schade.

Trotzdem: Die Stärken des Films überwiegen für mich klar, denn die pyhsischen, praktischen Effekte sind eine Augenweide. Die Brutalität des Films ist extrem, aber durch die klar als Masken und Gummi zu erkennenden Utensilien halt primär witzig und lustig anstatt abschreckend und eklig. Und wenn man sich mal an das Humor-Tempo gewöhnt hat (großartig die Szene als PG mit Greg telepathisch Kontakt aufnimmt, während dieser am WC sitzt), dann sind auch viele der Witze wirklich witzig.

Mein Lieblingsmoment ist allerdings, als die Liebe siegt. Denn „Thank you for teaching me the power of love.“, wie es so schön gesagt wird. Mit dem Zusatz: „I will now use this power to destroy the galaxy. Das nennt man dann halt einfach konsequent.

„PG: Psycho Goreman“ bekommt von mir, also klare Zielgruppe, 9 von 10 Punkten.

Best of Worst Case-Urteil (Trashfaktor: Effekte, Story):

Viele gute Ideen, super Figuren-Design, altbackene und deswegen grandiose Effekte, witzige Momente, ein ziemlich cooler Antiheld (der immer, wenn er eine Backstory erzählen will, unterbrochen wird) und die richtige Menge an comichafter Brutalität, schaffen es für mich über die Schwächen im Drehbuch und die (je nach Ansicht) nervigen Figuren hinweg doch eine Menge an Unterhaltung zu bieten. Wenn man weiß, worauf man sich einlässt.

Fazit: Die Welt braucht mehr solche Filme.

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