P7,5 | Darkagent http://darkagent.blogsit.net We love being entertained! Mon, 13 Oct 2025 07:32:12 +0000 de hourly 1 https://wordpress.org/?v=6.4.7 Haunted Hotel (Serienkritik) http://darkagent.blogsit.net/2025/10/14/haunted-hotel-serienkritik/ http://darkagent.blogsit.net/2025/10/14/haunted-hotel-serienkritik/#respond Tue, 14 Oct 2025 05:00:17 +0000 http://darkagent.blogsit.net/?p=38109 Katherine (Eliza Coupe) hat ein Hotel geerbt, da ihr Bruder verstorben ist. Gemeinsam mit ihren beiden Kindern Ben (Skylar Gisondo) und Esther (Natalie Palamides) zieht sie ein, stellt aber rasch fest, dass sich hier einiges tut, was so nicht klar … Weiterlesen

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Katherine (Eliza Coupe) hat ein Hotel geerbt, da ihr Bruder verstorben ist. Gemeinsam mit ihren beiden Kindern Ben (Skylar Gisondo) und Esther (Natalie Palamides) zieht sie ein, stellt aber rasch fest, dass sich hier einiges tut, was so nicht klar war. Denn das Hotel ist verwunschen. Alle, die in dem Hotel oder in einem gewissen Umkreis davon sterben, bleiben als Geister hier.

Dieses Schicksal hat auch Katherines Bruder Nathan (Will Forte) ereilt, er immer noch als Geist hier ist, sein Dasein eigentlich ganz okay findet und mit Tipps und Tricks bei der Hotelführung mitredet. Wenn auch selten wirklich hilfreich.

Trotz diverser Rückschläge versucht Katherine das Hotel zu führen und auch davon leben zu können. Die Anwesenheit der Geister macht das allerdings schwierig. Dazu kommt noch die Präsenz eines Höllendämons namens Abbadon (Jimmi Simpson), der im Körper eines ewig jungen Kindes gefangen ist und sich der Familie sozusagen angeschlossen hat, wenn auch aus völlig eigenen Motiven heraus.

Alltag? Pft. Wer braucht schon Ruhe und Ordnung?

Netflix kann durchaus gute Serien produzieren, was ich vor allem im Animationsbereich manifestiert (haha, Wortspiel!). Um es gleich vorweg zu sagen: „Haunted Hotel“ erfindet weder das Rad neu, noch sind die Figuren besonders kreativ geworden – trotzdem macht die Sache jedoch Spaß. Das liegt an den flotten Dialogen und den schrägen Möglichkeiten, welche die Geister und die Interaktion mit ebendiesen bieten. Zumindest in den ersten Folgen ist es noch die Überraschung, wie die Familie mit der Situation umgeht, die für gute Laune sorgt – so spielt Töchterlein Esther in der ersten Folge mit einem typischen Slasher-Killer „Mörder“ und „Opfer“. Das war schon witzig anzusehen. Auch die anderen Geister, insofern sie eine Persönlichkeit bekommen haben, sind unterhaltsam und schräg.

Je länger die Serie dauert, desto mehr rücken diese Dinge jedoch in den Hintergrund, einfach weil der Faktor des Neuen wegfällt und man schon ein wenig daran gewöhnt ist, dass jetzt dann wieder etwas Schräges passiert. Da gibt es einen gewissen Gewöhnungseffekt. Die Macher:innen – allen voran der Showrunner Matt Roller, der auch bei Community und Rick und Morty mitgewerkt hat, bemühen sich, diese Tatsache zu entkräften indem sie sich auf die Schicksale der menschlichen Protagonist:innen konzentrieren und eben deren Eigenschaften.

Da gibt es zum Beispiel Ben, der ältere Sohn, der eine Affäre mit einem Geist aus den 1920er Jahren anfängt. Oder Esther, die ihre Freizeit mit Abbadon verbringt und sich selbst schwarze Magie beibringt, was sie oft zur Lösung aber auch zur Ursache diverser Probleme werden lässt. Katherine muss mit dem Hotel, dem finanziellen Kollaps (der allerdings nie irgendwie richtig Thema wird) und ihrem Single-Dasein umgehen. Das führt zum Beispiel in einer Folge dazu, dass sich die Honeymoon-Suite in Katherine verknallt und diese das anfangs durchaus genießt. Und ja, ihr lest richtig: Ein Zimmer verknallt sich in Katherine.

Heimlicher (oder auch nicht ganz so heimlicher) Star der Show ist allerdings Abbadon, der – all seiner magischen Höllenkräfte beraubt – ein Dasein als junger Knirps fristet, allerdings mit dem Wissen von Äonen aus der Hölle und keiner Ahnung, wie die aktuelle Welt funktioniert. Das wird oft wirklich cool genutzt – als Beispiel eine Folge, die er damit verbringt hinter einer Tür zwischen zwei Wänden gefangen zu sein, weil er Türstopper ihn einsperrt. Geniale Szenen und Dialoge. Sein einziger Freund – und ehemals Erzfeind -: Eine Spinne. Großartig.

Vom Zeichenstil und den Animationen her ist alles erste Sahne. Und ja, die Macher:innen sind sich auch nicht zu schade immer wieder Referenzen oder visuelle Witze und Hommagen an Horrorklassiker einzubauen. So steht zum Beispiel Quint (aus „Der weiße Hai“ ) im Wasser im See und angelt. Allerdings nur die obere Hälfte, weil die untere ja der weiße Hai gefressen hat. Und solche Anspielungen gibt es Zuhauf. Ich habe sicher nicht alle mitbekommen. Die, die ich verstanden habe waren allerdings sehr liebevoll eingebaut.

Die letzten Episoden sind dann – wie ich finde – besser als die kurzen, netten, aber unspektakulären Folgen in der Mitte – und gerade die letzte Folge ist ein Hammer. Da haben die Macher:innen wohl erst entdeckt, was für Potential diverser Charaktere eigentlich haben. Auch eine Folge in welcher Esther einen Zombie als Vater-Eratz in die Sprechstunde schickt ist super geworden.

Leider muss ich auch ein Thema ansprechen, welches mir schon stark gegen den Strich geht: Ja, die Serie hat die üblichen Klischees. Katherine ist die Powerfrau, die intelligent ist und an welcher die gesamte Last der Familie und des Hotels hängt. Esther ist die kleine Wunderfee, die quasi alle anderen mit ihrem IQ und ihrem arkanem Wissen in den Schatten stellt. Ben ist der dumme männliche Teenager, der selten mit dem Kopf, sondern mit dem zwischen den Beinen denkt. Und Nathan ist einfach ein Depp, der im Leben nichts auf die Reihe gebracht hat und auch als Geist nicht die beste Figure macht und der sich nutzlos vorkommt. Ihr seht worauf ich hinauswill: Die Männer sind dumm. Die Frauen sind super. Damit muss man leben – oder es ignorieren können. Wen sowas stört: Macht einen Bogen.

In diesem Fall hat es mich nicht gejuckt, weil einfach rundherum viel passiert und die Gag-Dichte hoch ist, als auch die Synchronsprecher (in der englischen OV) einen Hammer-Job machen. Gerade diverse Mini-Szenen und Momente sind großartig. Es gibt zB eine Folge in welcher die Eigenschaften von Ben in Form von „Klonen“ ein Eigenleben entwicklen und eine ist dabei, die nennt sich „Katzen-Ben“, der trägt einen Hoodie mit Katzenohren und macht relativ oft unterwürfige Gesten mit einem leicht sexuellen „Miau“ dazu. Das führt den (Original)-Ben dazu, ihm während einer Flucht die Worte „I don’t understand how you’re a part of me.“ entgegenzuschmeißen.

Das sind so kleine, aber feine Momente, in denen subtilerer, anarchischer Humor durchscheint, der aber nie zum richtigen Ausbruch kommt. „Rick und Morty“ ist das hier nicht. Es ist nicht mal „Community“. Aber es funktioniert, macht Laune und tatsächlich hoffe ich auch eine zweite Staffel. Und wenn wir schon dabei sind: Bringt „Inside Job“ zurück!

„Haunted Hotel“ bekommt von mir 7,5 von 10 möglichen, sein Potential nicht vollends ausschöpfende, aber sehr unterhaltsame, Punkte.

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28 Years Later (Filmkritik) http://darkagent.blogsit.net/2025/09/02/28-years-later-filmkritik/ http://darkagent.blogsit.net/2025/09/02/28-years-later-filmkritik/#respond Tue, 02 Sep 2025 05:00:30 +0000 http://darkagent.blogsit.net/?p=37964 Es ist 28 Jahre her, dass die Seuche ausbrach und fast alle Menschen in rasende Bestien verwandelt hat, die übereinander hergefallen sind. England … war tot. Zumindest hatte es so den Anschein. Das Leben findet immer einen Weg und auch … Weiterlesen

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Es ist 28 Jahre her, dass die Seuche ausbrach und fast alle Menschen in rasende Bestien verwandelt hat, die übereinander hergefallen sind. England … war tot. Zumindest hatte es so den Anschein. Das Leben findet immer einen Weg und auch hier sind Menschen Menschen geblieben. Es ist eine Insel, die das „Glück“ hat, dass nur bei Ebbe ein Weg zu ihr führt und dieser kann gut verteidigt werden. Das Leben dort ist zwar wieder in mittelalterlichere Gefilde gerutscht, aber immer noch relativ modern.

Der Tatsache, dass es das draußen Mutierte gibt und zwar mittlerweile in vielen Varianten – inklusive so genannter Alphas, die stärker, mächtiger und böser sind als normale Bestien und diese sogar befehligen können – wird insofern Rechnung getragen, als das alle Jugendlichen in einem gewissen Alter ein Ritual durchführen müssen: Sie müssen mit ihrem Vater aufs Festland und dort eine Weile überleben, damit sie zum Mann werden.

Spike (Alfie Williams) ist so ein Junge. Und sein Vater Jamie (Aaron Taylor-Johnson) macht sich mit ihm auf die Reise. Dabei lassen sie Spikes Mutter Isla (Jodie Comer) zurück. Die übrigens schwer krank ist, mit Aussetzern und Aggressionsanfällen zu kämpfen hat und von der niemand weiß, wie man ihr helfen kann.

Aber auf seinem „Ausflug“ entdeckt Spike ein Feuer in der Ferne und sein Vater erklärt ihm, dass das der verrückte Dokter Nelson (Ralph Fiennes) ist, der dort hausiert. Als Spike das Wort „Doktor“ hört kann er nicht umhin daran zu denken, dass dieser vielleicht seiner Mutter helfen könnte …

Lange ist es her, dass ich „28 Days Later“ im Kino gesehen habe. Das gleiche gilt für „28 Weeks Later“ und ich hätte nicht gedacht, dass Danny Boyle und Alex Garland sich sogar nochmals zusammentun, um einen weiteren Teil der Reihe zu drehen. Wie ich – nach der Ansicht des Films, wie ich anmerken muss – erfahren habe, wird es sogar eine Trilogie und der zweite Teil „The Bone Temple“ wird nächstes Jahr in die Kinos kommen.

War meine Erwartungshaltung groß? Offen gestanden: Nein. Danny Boyle kann zwar quasi nicht viel falsch machen in meiner Welt (immerhin hat er uns „Trainspotting“, „Slumdog Millonaire„, „Sunshine„, „Shallow Grave“ oder „The Beach“ gebracht – neben dem erwähnten „28 Days Later„), aber bei Alex Garland bin ich mittlerweile vorsichtig, denn der Mann kann zwar spannende Drehbücher schreiben, aber meistens enden die Filme in einer – für mich – nicht sehr zufriedenstellenden Art und Weise (siehe „Men“ oder „Annihilation„). Aber dazu ein anderes Mal mehr.

Bei „28 Years Later“ hatte ich quasi null Erwartung. Der Trailer war schräg, machte mir aber irgendwie nicht so richtig Lust auf den Film. Irgendwann wurde die Neugier aber zu groß – also habe ich ihn mir angesehen und … nun, ich bin mir uneins mit mir selbst. Der Film auf sich allein gestellt wird (und hat auch, soweit ich weiß) viele ärgern, weil er mit Sicherheit nicht das ist, was viele von ihm wollten. Das haben aber Garland als auch Boyle bereits vor dem ersten Screening gesagt: „Der Film wird mit Sicherheit nicht das sein, was ihr euch erwartet.“

Und damit haben sie völlig Recht.

Ich versuche es mal anders herum: Welche Zombie-Geschichte (oder wie immer ihr die Monster im Film nennen wollt) wurde noch nicht erzählt? Eben. Ich glaube nicht, dass es noch viel gibt, was man zu diesen Kreaturen oder im Kontext mit diesen Kreaturen sagen kann. Also ging Garland mit seinem Drehbuch einen Schritt zurück, quasi fast zum Ursprung. Damit meine ich: Er erzählt keine Geschichte über Monster oder Infizierte oder Zombies. Er erzählt eine völlig andere Geschichte. Eine Coming-Of-Age-Geschichte. Und eine darüber, wie die Zivilsation sich möglicherweise entwickelt hätte.

Wer sich jetzt denkt: „Was is’n das für ein Blödsinn?“, der oder die weiß, warum der Film die Gemüter spaltet. Denn das ist tatsächlich die Story des Films. Spike muss erwachsen werden und das bedeutet in seinem Fall, den Tod akzeptieren lernen und auch zur Kenntnis nehmen, dass Erwachwachsene ebenfalls Fehler machen. Das klingt jetzt alles sehr kryptisch, aber ist schwer viel über die Story zu verraten, ohne gleich in Spoiler-Gebiet zu kommen.

Ohne zu viel zu verraten: Ralph Fiennes ist nicht der Bösewicht im Film. Er ist sogar eine helfende Hand, wenn auch richtig schräg. Eine Figur wie diese bzw. mit diesen Gedanken habe ich so noch nie in einem Film gesehen. Er baut einen Tempel aus Knochen. Weil er der Meinung ist, dass dies der einzige Weg ist der Nachwelt von dem zu erzählen, was hier geschehen ist und die Opfer der „Seuche“ zu ehren. Unheimlich und schräg: Ja. Aber wenn ihr den Film seht, dann werdet ihr merken, was für ein gutes Herz eigentlich in dem Mann steckt.

Eine zweite Ebene ist die Entwicklung der Welt – was passierte in all den Jahren? Nun, die Gesellschaft hat sich verändert. Da gibt es die Insel – die ist wie man sich das vorstellt und auch aus anderen Serien kennt. Und dann gibt es das Festland. Da haben sich die Infizierten verändert. Es gibt welche, die aus Fleischmangel Würmer essen (aber auch Menschenfleisch fressen würden). Und die Alphas, die eben zu Stärke und Größe mutiert sind. Und die „normalen“ Infizierten, die auf die Alphas hören – weil Nahrungskette und Recht des Stärkeren und so. Und dann gibt es da draußen auch irgendwo andere Mensche, wie Spike feststellt. Und Spike fragt sich, wie diese wohl leben.

Die Antwort kommt – zum Teil – ganz am Ende des Films, welches für viele völlig unerwartet und der Seite her quasi unangekündigt ins Drehbuch geflattert gekommen ist. Ich spoilere jetzt, weil ich sonst nichts erklären kann: Eine Gruppe von jungen Erwachsenen springen über eine Barrikade und killen Infizierte mit Power-Ranger-Moves. Sie haben auch Trainingsanzüge an und (ich hoffe, meine Erinnerung täuscht mich da jetzt nicht) Goldkettchen um. Völlig. Irre.

Aber das kommt nicht aus dem Nichts – Am Anfang des Films sehen wir einen jungen Mann, der gerade noch mit dem Leben davonkommt. Der Junge ist aufgewachsen mit Teletubbies und – korrekt – Power Rangers. Und einer der großen Helden in dieser Zeit war Jimmy Savile. Der hat x Kindersendungen erfunden und so weiter und so fort. Bis man nach seinem Tod bemerkt hat, dass er ein Kinderschänder war. Ein Riesenskandal und ehrlich gesagt eine ziemliche Horrorstory, nur leider nicht erfunden. Nutzt Google oder guckt die Doku auf Netflix an. Irre. Jedenfalls ist das Ende kein Ende und die Implikationen – was ist mit dieser Gesellschaft passiert – machen Lust auf den nächsten Film.

Mit einem Dämpfer: Nia DaCosta wird Regie führen (bzw. hat sie das bereits) und die gute Frau hat bei mir mit dem Remake von „Candyman“ keinen Stein im Brett. Aber schauen wir mal.

Was „28 Years Later“ betrifft: Ja, doch. Mir hat er mit all seinen schrägen Entscheidungen im Drehbuch und in der Machart (gefilmt auf iPhones und mit Action-Kameras) gut gefallen. Ein schräger, irrer Film, der seine Story halt noch nicht fertig erzählt hat, aber da kommt ja noch was. Schauspielerisch sind alle ausnahmslos top. Da gibt es keine Kritik von meiner Seite.

Kleiner Rüffel für das Drehbuch: Es gibt schon die eine oder andere Szene, die man wirklich, wirklich hätte kürzen oder ändern können. Aber wer weiß, vielleicht ist sie ja wichtig für den nächsten Teil.

„28 Years Later“ bekommt von mir 7,5 von 10 möglichen, neugierig auf die Fortsetzung machende und tatsächlich völlig anders seiend als erwartete, Punkte.

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Dangerous Animals (Filmkritik) http://darkagent.blogsit.net/2025/08/16/dangerous-animals-filmkritik/ http://darkagent.blogsit.net/2025/08/16/dangerous-animals-filmkritik/#respond Sat, 16 Aug 2025 05:00:25 +0000 http://darkagent.blogsit.net/?p=37905 Zephyr (Hassie Harrison) ist ein Freigeist, der die Welt bereist. Gerade befindet sie sich in Australien, wo sie einfach nur surfen und ihr Leben genießen möchte. Deshalb verschwindet sie auch in aller Frühe nach einer Nacht mit Moses (Josh Heuston), … Weiterlesen

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Zephyr (Hassie Harrison) ist ein Freigeist, der die Welt bereist. Gerade befindet sie sich in Australien, wo sie einfach nur surfen und ihr Leben genießen möchte. Deshalb verschwindet sie auch in aller Frühe nach einer Nacht mit Moses (Josh Heuston), denn Bindungen weicht sie gerne aus.

Tucker (Jai Courtney) ist der Captain eines Bootes, dass für Touristen Hai-Tauchgänge in Käfigen anbietet. Seine wahre Berufung im Leben ist aus seiner Sicht jedoch eine ganz andere, weswegen er aktuell gerade Zephyr betäubt und auf sein Boot gebracht hat…

Der australische Regisseur Sean Byrne, sucht sich seine Projekte offensichtlich sehr genau aus. Nach seinem schrägen Debüt The Loved Ones aus dem Jahr 2009, folgte 2015 „The Devil´s Candy“. Zehn Jahre später hat er nun seinen dritten Film gedreht und dabei erstmals nicht auch das Drehbuch geschrieben. Das stammt erstmals von Nick Lepard, der als nächstes „Keeper“ für Osgood Perkins geschrieben hat.

Was der Film ist, ist ein „Serienkiller Haifilm“. Ja, das habt ihr richtig gelesen und ja er ist auch besser, als es diese Beschreibung vermuten ließe. Warum es so gut funktioniert, liegt an mehreren Dingen, die einfach zusammen passen. Da wäre mal als zentraler Punkt die Performance von Jai Courtney (Black Site). Das einzige was er noch mehr liebt als seine Stimme zu hören, sind Haie und wie sie die schwächeren Kreaturen vernichten.

Er ist kein sexuell orientierter Killer, obwohl er Frauen eindeutig als Beute sieht und auch wenn er im Kern wahrscheinlich ein kleiner, verängstigter Junge ist, ist sein Auftreten eine Naturgewalt. Innerhalb seiner unerschütterlichen Weltanschauung, ist er somit dennoch vielschichtig. Ebenso stark vertreten ist die gute Seite durch Hassie Harrison (Yellowstone) als Zephyr. Die ist kämpferisch von der ersten Minute ihrer Gefangenschaft an.

Geprägt von einer Vergangenheit inklusive Jugendknast und dem Weg von den einen Adoptiveltern zu den nächsten und dem aktuellen Leben aus ihrem Van heraus inklusive Bindungsängste, ist sie am Papier ein wandelndes Klischee was Toughness betrifft, aber wow, sie macht das gut und Klischees kommen ja irgendwo her und haben ihren wahren Kern. Von ihr weiß man genug, um zu ihr zu halten und er hat genug Mysterium um sich herum, dass man das zusätzlich unangenehm findet.

Die Action, wenn diese beiden in mehreren Fluchtszenarios aufeinander treffen, ist wuchtig und brutal und man bildet sich teilweise richtig ein, das nun selbst physisch gespürt zu haben. Die Momente mit den Hai-Attacken sind erstens von den Effekten her sehr gut gelungen und außerdem so gestaltet, dass man mitfühlt und sich wünscht, selbst nie als Hai-Köder in einem Snuff-Film eingesetzt zu werden.

Der Score ist plakativ wie ein Hai-Angriff, jedoch niemals nervig, eher spiegelt er gekonnt das enervierende Gefühl wider, wenn du in einem blutigen Wasser still halten sollst, damt du nicht gefressen wirst. Auch in ausweglos erscheinenden Situationen niemals aufgeben und die richtigen Bindungen/Beziehungen stärken dich, denn Niemand ist alleine besser dran. Das sind dann die zwei universellen Weisheiten, die man sich hier mitnehmen kann.

Ein Mix zweier Genres, die sich erstaunlich gut vereinen haben lassen. Die Darsteller sind einnehmend, die Optik bestechend und wunderschön, ganz im Kontrast zur schmutzigen Grundatmosphäre. Fühlt sich in Summe an wie ein aquatischer B-Movie Killer-Thriller fürs Heimkino, wo ein gnadenloser Killer auf ein unbeugsames Final Girl trifft, dass schon von Beginn an final ist. Auch wenn es wieder Jahre dauert, ich wäre bei Byrnes nächsten Film auf jeden Fall dabei.

„Dangerous Animals“ bekommt von mir 7,5/10 die natürliche Hierarchie der Natur herausfordernde Empfehlungspunkte.

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Drop – Tödliches Date (Filmkritik) http://darkagent.blogsit.net/2025/05/24/drop-toedliches-date-filmkritik/ http://darkagent.blogsit.net/2025/05/24/drop-toedliches-date-filmkritik/#respond Sat, 24 May 2025 05:00:22 +0000 http://darkagent.blogsit.net/?p=37665 Violet (Meghann Fahy) ist nervös. Nach drei Monaten Kontakt über eine Dating-App, trifft sie Henry (Brandon Sklenar) endlich zu einem richtigen Date. Ihrer Schwester Jen (Violett Beane) hilft ihr dafür beim Einkleiden und passt auf ihren kleinen Sohn auf. Was … Weiterlesen

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Violet (Meghann Fahy) ist nervös. Nach drei Monaten Kontakt über eine Dating-App, trifft sie Henry (Brandon Sklenar) endlich zu einem richtigen Date. Ihrer Schwester Jen (Violett Beane) hilft ihr dafür beim Einkleiden und passt auf ihren kleinen Sohn auf.

Was zunächst wie ein perfekter Abend wirkt, wird von zahlreichen Nachrichten auf Violets Handy gestört. Plötzlich nimmt Jemand, der sich ebenfalls im Restaurant befindet, über ihr Telefon Kontakt zu ihr auf und zeigt ihr, dass ein Mann in ihr Zu Hause eingedrungen ist und wenn sie nicht tut, was er will, dann wird dieser ihren Sohn töten…

Der neueste Film von Regisseur Christopher Landon, dessen frühere (mir bekannten) Filme Scouts vs Zombies, Happy Death Day und Freaky mich immer sehr gut unterhalten haben, ist nicht nur sein unblutigster, sondern auch einer, der kaum Humor einsetzt. Dafür ist es ein Thriller, der vom Aufbau an Hitchcock Werke erinnert, clever moderne Technologien einbindet und die „was wäre, wenn du erpresst wirst, dein Date umzubringen“ Prämisse, spannend bis zum Ende durchzieht.

Die Rahmenhandlung, wird dabei wohl leider niemals nicht aktuell sein, denn es geht um häusliche Gewalt. Wie Hauptfigur Violet sich durch ihr erstes Date wieder in die Welt hinaus wagt, ist von der Inszenierung her angenehm menschlich, wirkt einfach ehrlich und macht es möglich, sofort ein Gefühl für diesen Charakter zu entwickeln. Wie macht sich der Sohn, bei dem ihre Schwester als Babysitter fungiert?

Wird das erste Date furchtbar bzw. wie viele Drinks sind im Vorfeld nötig, um meine Nervosität zu bekämpfen? Man kann diese Anspannung fühlen und den Aufwand dahinter spüren und wenn man ein Mensch ist, der das ganze Dating-Spiel unheimlich anstrengend findet, dann fühlt man sich hier eindeutig sehr verstanden. Natürlich war es das in diesem Fall wert, denn Henry ist das perfekte Date. Blöd nur, dass er heute Nacht sterben soll.

Wie die zahlreichen Nachrichten und auch Überwachungsvideos in die „normalen“ Einstellungen mit Inserts eingeblendet werden, habe ich dabei in noch keinem Film zuvor so homogen erlebt. Das wirkt interaktiv und ermöglicht uns Zuschauern, gleichzeitig mit Violet zu reagieren und nicht erst auf ihre Reaktion warten zu müssen. Ist was passiert immer logisch oder kann man Passagen als konstruiert erleben? Sicherlich.

Die Kunst ist es wie immer wieder mal, dass ich darüber gar nicht nachdenken wollte, weil ich mich ja mitten auf einem Trip befinde. Sieht der CGI-Effekt beim bereits im Trailer gezeigten Fensterbruch künstlich aus? Oh ja und wie, aber auch das hat mir das Gesamterlebnis nicht verdorben und die Spannung, leidet dadurch ebenso wenig. Dass Alles so rund läuft, dazu tragen auch die Darsteller einen großen Teil bei, vor allem natürlich die Hauptrolle.

Meghann Fahy (The Unbreakable Boy) habe ich zuvor noch nie gesehen, doch die sollte man sich durchaus merken. Einnehmend, natürlich und sich gegen das eigene Traumata aufbäumend ist ihre Violet einfach eine Figur, der man ein Happy End vergönnt. Brandon Sklenar (1923) war mir bisher ebenso kein Begriff, aber sein Henry hat Charisma, ist hilfsbereit und verständnisvoll, einfach sympathisch der Kerl. Es gibt übrigens Gerüchte, er sollte der neue Batman für James Gunn DC-Reboot werden, das könnte ich mir durchaus vorstellen.

In Summe daher ein kleiner Thriller, perfekt für Pärchen, egal ob sie schon lange zusammen sind, oder die Liebe noch frisch ist. Leicht angreifbar ist die Sache natürlich, aber die Atmosphäre, das Schauspiel und der menschliche Kern haben den Film für mich zu einem sehr unterhaltsamen Erlebnis gemacht. Zusätzliche Ebenen außer der reinen Thriller-Ebene gibt es obendrein und im Gegensatz zum Hollywood-Trend der letzten Jahre wird hier gezeigt, dass es zwar sehr schlechte weiße, heterosexuelle Männer gibt, aber auch die richtig guten Exemplare laufen da draußen umher.

„Drop“ bekommt von mir 7,5/10 den Begriff „ein unvergessliches Date haben“, neu definierende Empfehlungspunkte.

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Vaiana 2 – Moana 2 (Filmkritik) http://darkagent.blogsit.net/2025/03/27/vaiana-2-filmkritik/ http://darkagent.blogsit.net/2025/03/27/vaiana-2-filmkritik/#respond Thu, 27 Mar 2025 05:00:27 +0000 http://darkagent.blogsit.net/?p=37503 Vaiana ist mittlerweile eine geübte Seefahrerin und sucht alle Inseln nach anderen Völkern ab. Und tatsächlich – es gibt eine Insel, wo sie Spuren findet. Eine Vase mit einem seltsamen Symbol. Als sie nach Hause zurückkommt, wird sie zur „Wegfinderin“ … Weiterlesen

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Vaiana ist mittlerweile eine geübte Seefahrerin und sucht alle Inseln nach anderen Völkern ab. Und tatsächlich – es gibt eine Insel, wo sie Spuren findet. Eine Vase mit einem seltsamen Symbol. Als sie nach Hause zurückkommt, wird sie zur „Wegfinderin“ gekürt und während dem Ritual bzw. der Zeremonie schlägt ein Blitz ein und sie hat eine Vision: Es gab eine Insel, zu der führten alle Seestraßen und dort trafen sich alle Völker. Aber ein alter Gott hat diese Insel versinken lassen und seitdem haben die Völker keinen Kontakt mehr.

Also muss Vaiana diese Insel finden und wer wäre besser geeignet, eine Insel aus dem Wasser zu ziehen als der gute, alte Maui. Aber der hat gerade Probleme mit einer „Fledermaus-Lady“ und ist schwer beschäftigt.

Also scharrt Vaiana eine kleine Crew um sich und macht sich auf den Weg zur Insel, denn ein Stern am Himmel wird ihr den Weg zeigen …

Sagen wir’s wie es ist: Niemand hätte einen Nachfolger zu Vaiana gebraucht. Der Film war fertig. Punkt. Und wie üblich konnte Disney keine Ruhe geben, immerhin war Vaiana einer ihrer letzten großen Hits. Und tja, die erste Idee war, eine Serie zu machen und auf Disney+ zu packen, aber irgendeiner am Entscheidungsweg dürfte dann die Einspielergebnisse nochmals gecheckt haben und war dann der Meinung: Nein, da machen wir keine Serie daraus, sondern einen Film. Mit Cliffhanger. Also mindestens den Mittelteil einer Trilogie, würde ich mal denken.

Und das merkt man dem Film an allen Ecken und Enden an. Einerseits gibt es ganze Reihe an Nebenfiguren, die in einer Serie vielleicht so etwas wie Charakter entwickelt hätten, hier jedoch auf eine einzige Eigenschaft reduziert werden und diese definiert sie den ganzen Film lang. Da haben wir den Maui-Fanboy (stark), den Gärtner (alt, Griesgram), die Technikerin (Ladyboss, die ein technisches Genie ist … kommt mir irgendwoher bekannt vor …) und natürlich der Hahn und das Schwein. Tja, was soll ich sagen? Ist halt jetzt so.

Dann kommen noch die Kokomora (die Kokusnusspiraten) dazu und – siehe da. Einer von den Kleinen begleitet die Truppe dann mehr oder weniger freiwillig und außerdem sind die doch gar nicht böse, die wollten doch auch alle nur „nach Hause“. Dumm nur, dass sie dazu durch eine riesige Riesenmuschel durchfahren müssen und das geht halt ohne Hilfe nicht. Außen rumfahren ist scheinbar kein Thema, aber was weiß ich – ich bin kein Seefahrer.

Die Musik ist ganz okay geworden, wenn auch nie auch nur irgendwie an den genialen Soundtrack des ersten Teils heranreichend (Lin-Manuel Miranda ist nicht mehr dabei gewesen beim Komponieren). Ja, es gibt ein, zwei Nummern, die ganz okay sind, aber mitsummen musste ich nur bei einer Nummer und da habe ich nach ein paar Sekunden gemerkt, dass es ein Reprise einer Nummer aus dem ersten Film ist. Sagt ja auch schon was aus, nicht?

Dazu kommt, dass die Bösewichtin keine Bösewichtin ist und der wirkliche Bösewicht im Film nur in den End-Credits vorkommt. Mit Tamatoa natürlich, denn es wäre ja eine Frechheit, wenn man den Fan-Liebling mit dem Hammer-Song nicht irgendwie mal einbaut in den Film. Und ja, es ist schon ein wenig unverschämt, wenn man in einem Kinderfilm quasi wie bei einem Staffelfinale den Bösewicht von Staffel 2 offenbart. Fand ich dreist.

An sich ist der Film schon lustig und unterhaltsam, wenn auch relativ viel Füllmaterial vorkommt und ich mir schon mehrmals gedacht habe, ob es nicht besser wäre, wenn man mehr Zeit auf die Nebenfiguren als auf Slapstick-Momente von Huhn und Schwein verwendet hätte. Aber ist halt so.

Dank des Einspielergebnisses kann man wohl ableiten, dass es einen dritten Teil geben wird und rein optisch war der Film schon wirklich beeindruckend. Vaiana ist in meinen Augen noch immer eine der besten „modernen“ Disney-Prinzessinen („Ich bin keine Prinzessin!“) – von Merida abgesehen (ich denke immer noch, dass die mehr Popularität verdient hätte) – von daher finde ich mehr File mit ihr immer gut. Und ja, sie kann unglaublich viel, aber das war auch im ersten Teil schon so und tatsächlich ist das ja das schöne an ihr: Sie kann vieles, ist aber tatsächlich nicht präpotent und vergeigt es trotzdem immer wieder mal. Fand ich gut. So auch hier – das Ende ist hochdramatisch und wirklich super gemacht, das war schon alles richtig spannend dann. Es dauert halt nur gefühlt doppelt so lang als es sein müsste.

Alles in allem finde ich „Vaiana 2“ eine Fortsetzung, die ganz okay ist, die aber trotzdem niemand gebraucht hätte. Immerhin ist sie gut genug geworden, dass sie Teil 1 nicht schmälert. Auch wenn ich auch hier anmerken muss, dass das emotionale Finale (inkl. Zeitlupe, Musik, und Inszenierung mitsamt Message) aus Teil 1 niemals erreicht werden kann. So gesehen auch hier keine Verwunderung. Aber es passt.

„Vaiana 2“ bekommt von mir 7,5 von 10 möglichen, optisch großartige, aber musikalisch Abstriche machen müssende, Punkte.

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Take Cover (Filmkritik) http://darkagent.blogsit.net/2025/02/15/take-cover-filmkritik/ http://darkagent.blogsit.net/2025/02/15/take-cover-filmkritik/#comments Sat, 15 Feb 2025 06:00:44 +0000 http://darkagent.blogsit.net/?p=37096 Sam (Scott Adkins) ist ein Sniper und erledigt zusammen mit seinem Spotter Ken (Jack Parr), sehr effizient seine Aufträge. Bei seinem aktuellen Schuß, wirft sich jedoch dessen Freundin vor sein Ziel, was Sam ziemlich zu schaffen macht. Darum teilt er … Weiterlesen

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Sam (Scott Adkins) ist ein Sniper und erledigt zusammen mit seinem Spotter Ken (Jack Parr), sehr effizient seine Aufträge. Bei seinem aktuellen Schuß, wirft sich jedoch dessen Freundin vor sein Ziel, was Sam ziemlich zu schaffen macht. Darum teilt er einige Zeit später seiner Chefin Tamara (Alice Eve) mit, dass er sich zur Ruhe setzen will.

Zu einem letzten Einsatz, kann sie ihn jedoch noch überreden und dafür hat sie sogar ein Luxus-Penthouse für Sam und Ken zum Abschied springen lassen. Um den Abend noch besser zu machen, tauchen mit Mona (Madalina Bellariu Ion) und Lily (Alba De Torrebruna) auch noch zwei Masseurinnen auf. Als plötzlich ein Schuß vom anderen Gebäude kommt und das Hotelpersonal beginnt Sam töten zu wollen, wird klar, dass dieses Szenario einfach zu schön um wahr zu sein, ist…

Nick McKinless hat sein Geld bis jetzt als Stunt-Koordinator (etwa bei Kingsman: The Golden Circle) oder Stuntman (z.b. bei ZS Justice League) verdient und liefert hiermit sein Debüt als Regisseur ab. Seinem Genre bleibt er dabei natürlich treu und laut Interview wollte er von der Atmosphäre her einen Actioner im Stil der 80er Jahre machen, nur eben mit einem modernen Twist versehen.

Versteht mich jetzt nicht falsch, man kann den Film an mehreren Stellen extrem leicht angreifen, doch die Kunst ist es eben immer, wenn ein Film es schafft, dass du das nicht willst. Genau so ist es mir hier gegangen. Ich bin in Summe richtig positiv überrascht worden gleich auf mehreren Ebenen was so weit geht, dass ich sagen würde dies ist mein Lieblings-Low Budget aka nicht fürs Kino konzipierte Action-Abenteuer des Vorjahres 2024.

Dass es hier Action geben würde, ist klar. Humor steht nach den ersten Minuten ebenfalls an der Tagesordnung. Doch dass in Form einer Masseurin dann ein Joker ins Spiel kommt, der dem Konflikt des Helden Tiefe verleiht und dir die Protagonisten spätestens dann nicht mehr egal sind – obwohl man sich bald sicher sein kann, wie die Sache ausgehen muss – damit habe ich so wirklich nicht gerechnet.

Die rumänische Schauspielerin Madalina Bellariu Ion (Drained) kannte ich bisher nicht, doch wie sie Mona spielt, mit allen Nuancen von verspielt, irritiert, vorwurfsvoll, traurig und ihr Innerstes preisgebend, das hat mich schon bewegt und es ist ein starkes Netz, dass neben der Action alles zusammenhält. Gepaart mit Scott Adkins (Accident Man 2), der hier neben dem Kämpfen wieder mal richtig spielen darf und als Sniper mit Selbstzweifel überzeugt.

Die Interaktionen mit Mona stehen dabei im Kontrast zu der Buddy-Dynamik, die er mit dem von Jack Parr (Wolves of War) mit viel Spielfreude porträtierten Ken an den Tag legt, zahlreiche Schimpfwörter inklusive. Als Gegenspielerin rundet Alice Eve (The Infernal Machine) den starken Cast ab und wer Filme gerne auf englisch schaut wie ich, der kommt in den Genuss ihres schön überheblichen Akzents. Übrigens soll es ein Twist sein, dass sie die Böse ist, obwohl es auch im Trailer vorkommt, aber man kann es sich auch so sofort denken.

Die Action ist schnell und wuchtig und bei den Martial Arts Szenen kommt immer die Ebene hinzu, dass man immer an den gegnerischen Sniper denken muss, der jederzeit schussbereit ist. Adkins darf hier wieder mal zeigen, was er kann und durch die Erfahrung des Regisseurs in diesem Metier, ist die Energie dahinter klar zu spüren im Sinne von man spürt den Aufprall. Dabei schafft man es, dass die für längere Zeit auf ein Hotelzimmer beschränkte Handlung, niemals langweilig wird.

Für diese Art von Film wirklich unerwartet gut gespielt (Bellariu merke ich mir), souverän von der Action her, mit dem richtigen Mix aus Unsinn und Tiefe und ja, ich unterstelle Regisseur McKinless die nötige Intelligenz viele der angreifbaren Szenen, als Referenz/Hommage an die Action-Filme seiner Jugend eingebaut zu haben, was er in gewissem Sinne, ja auch so gesagt hat. Scott Adkins bleibt eine sichere Bank, was Genre-Unterhaltung betrifft und in seinen nächsten Filmen, sind Leute wie Marko Zaror, Alain Moussi und Iko Uwais mit dabei, es bleibt also unterhaltsam.

„Take Cover“ bekommt von mir 7,5/10 aus der Dunkelheit der Deckung ins Licht der Freiheit tretende Empfehlungspunkte.

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Der Grinch (Filmkritik) http://darkagent.blogsit.net/2025/01/11/der-grinch-filmkritik/ http://darkagent.blogsit.net/2025/01/11/der-grinch-filmkritik/#respond Sat, 11 Jan 2025 05:00:57 +0000 http://darkagent.blogsit.net/?p=37199 Der Grinch (Benedict Cumberbatch) lebt in der Nähe von Whoville in einer Höhle. Im Ort unten beginnen die Vorbereitungen auf die für ihn schlimmste Zeit des Jahres – auf Weihnachten. Alle sind fröhlich, singen und alles ist bunt und hell. … Weiterlesen

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Der Grinch (Benedict Cumberbatch) lebt in der Nähe von Whoville in einer Höhle. Im Ort unten beginnen die Vorbereitungen auf die für ihn schlimmste Zeit des Jahres – auf Weihnachten. Alle sind fröhlich, singen und alles ist bunt und hell. Das mag der Grinch nicht. Er hatte nämlich als Kind mal ein schlimmes Erlebnis und seitdem hasst er … nein, nicht Weihnachten, sondern Menschen und die Fröhlichkeit.

Also beschließt er, dieses Jahr etwas ganz Gemeines zu machen und Weihnachten zu stehlen …

Irgendwie ging 2019 spurlos an mir vorbei, dass es einen neuen Film „Der Grinch“ von den Macher:innen der „Despicable Me„- bzw. „Ich – einfach unverbesserlich“-Reihe gegeben hat. Ihr wisst schon – die Truppe, welche die „Minions“ auf die Welt losgelassen hat.

„Der Grinch“ basiert auf dem gleichnamigen Buch von Dr. Seuss und wurde auch bereits mit Jim Carrey in der Hauptrolle mehr oder weniger erfolgreich verfilmt.

In diesem Fall versteckt sich Benedict Cumberbatch hinter dem grünen Fell, bzw. in der deutschen Synchronisation niemand anderer als Otto Waalkes, der seine Sache außerordentlich gut maccht. So wie der gesamte Film eigentlich außerordentlich gelungen ist. Die Optik ist 1A, wie man es von Illumination (so heißt die Firma) ja gewohnt ist und auch den Stil erkennt man sofort wieder.

Tatsächlich ist der Grinch ja auch nicht so weit von Gru entfernt, zumindest wenn man sich den ersten „Ich – einfach unverbesserlich“ ansieht. Und es funktioniert prächtig. Alles ist bunt und toll und schön und fröhlich – bis auf den Grinch halt. Wobei der ja an sich eigentlich auch nicht wirklich böse ist, sondern einfach, nun, missverstanden.

Und wie es halt so ist gibt es da im Ort ein kleines Mädchen, welches unbedingt einen Brief an den Weihnachtsmann schicken möchte, denn (kleiner Spoiler) ihr größter Wunsch ist es, dass ihre alleinerziehende Mama Hilfe und Unterstützung bekommt, weil sie offensichtlich mit ihren Kindern überfordert und knapp vor dem Zusammenbruch ist, aber immerzu für ihre Kids stark sein muss. Und deshalb muss der Brief unbedingt an den Weihnachtsmann geben. Der landet halt beim Grinch … naja, fast.

Wie dem auch sei. Es gibt natürlich auch einen Haufen Nebenfiguren und die machen Laune und Spaß, vor allem der Hund, der seinem Herrchen Grinch in allem zur Seite steht. Aber auch die anderen Figuren sind gut gelungen, auch wenn sie nicht per se mit Namen und Geschichte im Kopf bleiben, so mag sie als Gruppe dennoch.

Sehr viel mehr bleibt nicht zu sagen: Der Film ist bunt, zuckersüß und flott erzählt. Die Synchronsprecher:innen machen (englisch wie auch deutsch) ihre Sache super, auch wenn natürlich die englische Version mehr Wortwitze hat. Am Ende wird es dann so richtig kitschig, aber – hey: Das ist ein Weihnachtsfilm. Wer das nicht aushält hat den falschen Film gewählt.

„Der Grinch“ bekommt von mir 7,5 von 10 möglichen, harmlos aber unterhaltsam seine Botschaft verbreitende, Punkte.

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The Witcher – Season 3 (Serienkritik) http://darkagent.blogsit.net/2025/01/07/the-witcher-season-3-serienkritik/ http://darkagent.blogsit.net/2025/01/07/the-witcher-season-3-serienkritik/#respond Tue, 07 Jan 2025 05:00:31 +0000 http://darkagent.blogsit.net/?p=37252 Ciri (Freya Allan) ist auf dem besten Weg eine Hexerin zu werden. Und immer mehr Fraktionen auf der ganzen Welt suchen nach ihr, um sie für ihre Sache zu nutzen – immer darauf beharrend, dass sie ja nur das Beste … Weiterlesen

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Ciri (Freya Allan) ist auf dem besten Weg eine Hexerin zu werden. Und immer mehr Fraktionen auf der ganzen Welt suchen nach ihr, um sie für ihre Sache zu nutzen – immer darauf beharrend, dass sie ja nur das Beste für sie wollen.

Natürlich sehen Geralt (Henry Cavill) und Yennefer (Anya Chalotra) das anders. Aber es kommt wie es kommen muss und natürlich werden sie immer tiefer in die Sache hineingezogen, denn Ciri zu beschützen scheint auch zu bedeuten, sich mehr in Politik einzumischen, als Geralt lieb ist.

Und dann gibt es eine Ballnacht in welcher fast alle Fraktionen beisammen sind und jeder und jede scheint einen Plan und/oder eine Agenda zu haben. Mittendrin scheint noch alles glatt zu gehen, aber dann eskalieren die Dinge und ein Blutbad steht bevor …

Das ist sie also, die letzte Staffel von „The Witcher“ mit Henry Cavill als Geralt. In der vierten (und angeblich letzten) Staffel übernimmt ja Liam Hensworth die Rolle. Mal sehen, aber die Vorzeichen stehen jetzt nicht besonders gut. Diese Staffel (die dritte) wurde ja zerrissen von ganz vielen Leuten – allen voran natürlich, wie mittlerweile üblich den „wahren“ Fans.

Eine Kritik, die ich immer wieder gelesen habe, war, dass man sich irrsinnig weit von den Büchern entfernt und man viel zu wenig Zeit mit Geralt verbringt. Außerdem werde die ganze Sache viel zu politisch und man würde sich zu viel auf diese Verstrickungen konzentrieren. Nun, was soll ich sagen?

Haben diese Leute eigentlich die Bücher gelesen?

Ich denke nicht, denn in der so genannten „Geralt-Saga“ dreht sich meiner Ansicht nach auch in den Büchern erstaunlich viel nicht(!) um Geralt. Tatsächlich ist es die Geschichte von Ciri. Ganz, ganz viel davon dreht sich um Ciri. Da liegt Geralt quasi im Sterben im Broklion und wir haben ganz viel Ciri-Geschichte. Und auch davor dreht sich extrem viel um die politischen Verflechtungen – um die Zauberer, um Nilfgard, Redanien und und und. Das ist so in den Büchern.

Und jetzt habe ich Staffel 3 zur Gänze gesehen, die ja angeblich so weit weg von den Büchern ist und das sei ja auch der Grund warum der heilige Henry Cavill die Show verlassen hat. Er ist ja sozusagen der Hüter der „Lore“ der Bücher.

Nun, irgendwas davon kann nicht stimmen, denn … und ich bin selbst überrascht … die Serie hält sich an alle wichtigen Eckpunkte der Bücher. Die politischen Verflechtungen, die Tatsache, dass es die Story von Ciri ist und das Geralt (Vorsicht Spoiler!) halbtot im Broklion landet. Alles aus den Büchern. Sogar das doofe Einhorn ist aus den Büchern. Und ihr „wahren Fans“, die ihr ja alles wisst: Dann wisst ihr auch dass es noch viel irrer wird: Ciri kann in den Dimensionen und der Zeit reisen, trifft Sir Galahad (einen Ritter der Tafelrunde) und die Einhörner werden auch nochmals wichtig. Ja – das steht alles in den Büchern. Heult doch, wenn ihr meint, aber das ändert nichts an den Tatsachen. Und ja, auch in den Büchern wird Geralt von Buch zu Buch immer mehr zum Nebencharakter. Ein großartiger, fantastischer und extrem wichtiger Nebencharakter – trotzdem ein Nebencharakter.

Also alles das, was man der Show jetzt vorwirft. Mhm. Tolle „wahre Fans“ seid ihr.

Ich bin kein „wahrer Fan“, ich fand die Bücher nur ziemlich gut und die Spiele ebenfalls. Auch die Comic-Reihe finde ich super. Und ja – wenn man von den ersten drei Folgen der dritten Staffel mal absieht (ich habe während Folge 3 aufgehört zu gucken …und erst nach Monaten zwecks Vollständigkeit weiter geguckt), dann ist die Staffel tatsächlich richtig cool geworden. Ich meine, die Schlacht der Zauberer gegen die Elfen, die Schwertkämpfe, die Fraktionen, die da aneinandergeraten und der Zweikampf von Geralt mit … (nein, das wäre ein Spoiler), denn er (ebenfalls Spoiler) – alles richtig cool gemacht und war richtig cool anzusehen.

Tatsächlich macht auch die letzte Folge nochmals richtig Lust darauf, zu sehen wie es weitergeht. Ich bin fast ein wenig sprachlos, weil ich finde, dass die dritte Staffel (nochmals: wenn man den Anfang ignoriert bzw. durchsteht) die beste der Drei ist. Denn ab der Hälfte gibt es ein richtig gutes Momentum welches bis zum Ende auf hohem Niveau bleibt. Abgesehen von den Teilen in den Wüste mit dem Einhorn. Das bremst alles aus und hätte sicher auf ein Drittel der Zeit gekürzt werden können. Aber ehrlich: Ich hab mir auch bei den Büchern hin und wieder gedacht: Das wäre kürzer gegangen. Aber hey – es gehört dazu. Und ja, auch viele Details und Kleinigkeiten mögen anders sein als in den Büchern – aber das ist halt so bei Serien. Und gerade bei „The Witcher“ … wenn man da alles wie in den Büchern machen würde, dann hätte man ganze Staffeln in denen Geralt nicht mal vorkommt … also ich finde, die Eckpunkte sind bis jetzt ganz gut getroffen (außer der „Wild Hunt“. Die sind … naja …).

Und ganz offen: Ich finde Freya Allan als Ciri genauso perfekt gecastet wie Henry Cavill und in Staffel 3 ist sie richtig gut. Ja, es gibt ein paar Mankos bei den Effekten und manche Teile hätte man sicher besser schreiben und inszenieren können (Kampf am Boot), aber alles in allem: Coole Sache.

Wer mir mittlerweile allerdings gewaltig auf den Senkel geht ist Yennefer. Die ist einfach schlecht geschrieben und stinkt gegen die Yennefer in den Büchern (und den Spielen) mächtig ab. Das liegt aber auch daran, dass Anya Chalotra schlichtweg eine fehlt, was Yennefer in Massen haben sollte: Charisma. Das hat in den vorigen Staffeln noch halbwegs gepasst, weil ihre Rolle zwar auch wichtig, aber doch jene der Außenseiterin war – aber spätestens jetzt, wo sie eine Führungsrolle einnehmen sollte und wo andere auf sie hören sollten/müssten, nun, da merkt man, dass das einfach fehlt.

Dafür hat mir Triss (Anna Schaffer) dieses Mal viel besser gefallen. Änder nichts daran, dass Yennefer so eine wichtige Figur ist, die hier – nicht nur neben Cavill, sondern auch neben Allan und so ziemlich allen anderen) einfach verliert.

Wie dem auch sei: Ich fand dann trotz aller anfänglichen Bedenken und trotz des schwierigen Einstiegs die dritte Staffel richtig stark und ich war unerwarteterweise auch emotional wirklich investiert. Hat mich überrascht. Hat mir gefallen.

„The Witcher – Staffel 3“ bekommt von mir 7,5 von 10 möglichen, durch den schwachen Anfang leider ein wenig nach unten gezogene, dann aber durchstartende, Punkte.

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Gladiator II (Filmkritik) http://darkagent.blogsit.net/2025/01/04/gladiator-ii-filmkritik/ http://darkagent.blogsit.net/2025/01/04/gladiator-ii-filmkritik/#respond Sat, 04 Jan 2025 05:00:46 +0000 http://darkagent.blogsit.net/?p=37240 Sechszehn Jahre nach dem Tod von Marcus Aurelius, wird Rom von zwei korrupten Kaisern geführt. In deren Namen erobert General Acacius (Pedro Pascal) das Königreich Numidia in Nord Afrika. Bei dem Kampf verliert der Flüchtling Hanno (Paul Mescal) seine Ehefrau … Weiterlesen

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Sechszehn Jahre nach dem Tod von Marcus Aurelius, wird Rom von zwei korrupten Kaisern geführt. In deren Namen erobert General Acacius (Pedro Pascal) das Königreich Numidia in Nord Afrika. Bei dem Kampf verliert der Flüchtling Hanno (Paul Mescal) seine Ehefrau und wird selbst gefangen genommen und nach Rom als Sklave gebracht.

Dort wird Meister Macrinus (Denzel Washington) auf ihn aufmerksam, da er seine Wut erkennt und aus ihm einen Gladiator machen möchte. Was bis jetzt noch keiner weiß, ist dass Hanno nicht sein richtiger Name ist, er ursprünglich als Kind aus Rom geflüchtet ist und seine Eltern keine Unbekannten sind…

Gladiator aus dem Jahr 2000, genießt mittlerweile bei vielen Filmfreunden Kultstatus und ist auch sehr gut gealtert. Für mich persönlich ist Russell Crowe spätestens seitdem, einer meiner Lieblings-Schauspieler. Bereits ein Jahr später begannen Überlegungen und Pläne für einen zweiten Teil, doch es sollte insgesamt ganze 24 Jahre dauern, bis Regisseur Ridley Scott (The Martian) eine Fortsetzung seines Erstlings ins Kino bringen konnte.

Grundsätzlich hätte ein Film wie Gladiator ehrlicherweise keine Fortsetzung gebraucht und im Kern wird hier auch die selbe Geschichte noch einmal erzählt. Weder die emotionale Wucht noch die einnehmende Performance von Crowe kann hier reproduziert werden. Genau aus diesen Gründen, habe ich das Original seit Jahren nicht mehr gesehen. Diesen zweiten Teil, würde ich mir aber auch öfters ansehen. Bevor das jetzt schizophren klingt, hier meine Erklärung.

Dieser zweite Teil ist abgesehen vom Spektakel (vor allem bei den Gladiatoren-Kämpfen), in allen Bereichen schwächer als das Original. Was er dafür macht, das ist Spaß, genau auf die „Hirn aus Blockbuster“ Art und Weise, die Hollywood ziemlich verlernt zu haben scheint. Für mich ist das stimmig, weil Teil 1 zu erreichen, wäre sowieso ein nicht erfüllbares Ziel gewesen. Darum rein auf Unterhaltung in Form von Schauwerten zu gehen, ist keine dumme Sache.

Was dafür dumm ist – und ich schreibe das, weil es hier sehr auffällt – sind Entwicklungen, die nicht verdient erscheinen sondern nur passieren, weil sie im Drehbuch stehen. Spoiler Beispiele? Lucius schreit seine Mutter an, sie solle verschwinden hin zu er will sie nicht verlieren, weil er sie gerade wieder gefunden hat oder wie sein Name alleine reicht, dass ganze Armeen auf ihn hören. Ja, seine Name hat Gewicht, aber man sieht diese Tatsache nicht als Entwicklung bzw. spürt es nicht.

Was aber eben großartig funktioniert, ist das Spektakel, wer braucht schon historische Genauigkeit in so einem Film (kein Sarkasmus). Killer-Affen, ein mit Wasser gefülltes Kolosseum voller Haie und ein Nashorn inklusive ein auf ihm reitender Champion, das ist in etwa auf dem Level, auf dem Denzel Washington (The Equalizer 3) hier Macrinus spielt. Jede Szene reißt er an sich, manipuliert, beobachtet, schüchtert ein, mordet und hat sichtlich einen riesigen Spaß dabei.

Paul Mescal (Aftersun) ist kein Crowe, aber vor allem wenn er ironisch ist und in all seinen Action-Sequenzen, überzeugt er ohne Zweifel. Ich finde ihn sehr gut (nicht spitze), genau wie Pedro Pascal (Prospect) als General Acacius, der genug hat von dem ewigen Töten. Die Musik von Harry Gregson-Williams (Prometheus) nimmt Themen des Erstlings auf, seines früheren Mentors Hans Zimmer und fügt Variationen und Erweiterungen hinzu, so wie über 100 Minuten neuen Score, der sehr stimmig geraten ist und genau zu diesem Franchise passt.

In Summe also keine nötige oder nennt es wenn ihr wollt würdige Fortsetzung, aber was die Wucht der Inszenierung mit all den Sets, Kostümen und Effekten betrifft plus die Spielfreude der Darsteller, ergibt das durchaus einen Film, der bei seiner über zwei Stunden langen Laufzeit, niemals langweilig wird. Wer das Genre mag und nicht ständig Vergleiche mit dem Original macht, der wird bei diesem von manchen Kritikern als „dumb action movie“ bezeichneten Film, somit sicherlich seine epische Freude haben.

„Gladiator II“ bekommt von mir 7,5/10 die Kunst Rachegedanken loslassen zu können, erlernende Empfehlungspunkte.

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Carry-On (Filmkritik) http://darkagent.blogsit.net/2024/12/28/carry-on-filmkritik/ http://darkagent.blogsit.net/2024/12/28/carry-on-filmkritik/#respond Sat, 28 Dec 2024 05:00:12 +0000 http://darkagent.blogsit.net/?p=37210 Ethan Kopek (Taron Egerton) arbeitet am Los Angeles International Airport für die Transportation Security Administration kurz TSA. Wirklich zufrieden ist er mit seinem Job jedoch nicht, weswegen ihn seine schwangere Freundin Nora (Sofia Carson) dazu inspirieren möchte, es noch einmal … Weiterlesen

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Ethan Kopek (Taron Egerton) arbeitet am Los Angeles International Airport für die Transportation Security Administration kurz TSA. Wirklich zufrieden ist er mit seinem Job jedoch nicht, weswegen ihn seine schwangere Freundin Nora (Sofia Carson) dazu inspirieren möchte, es noch einmal bei der Polizei-Akademie zu versuchen.

Bald hat Ethan jedoch ganz andere Probleme, denn ein Mann (Jason Bateman) nimmt Kontakt zu ihm auf und stellt ihn vor folgende Situation: entweder er lässt eine bestimmtes Gepäckstück durch, oder Nora wird getötet. Für Ethan, der will dass Niemand zu Schaden kommt, beginnt damit ein Kampf auf psychologischer Ebene, den er scheinbar nicht gewinnen kann…

Für Netflix ist der spanische Regisseur Jaume Collet-Serra, nach Ausflügen in den Fantasy-Bereich (z.b. Jungle Cruise), nun wieder zum Genre des Action-Thrillers zurück gekehrt und man merkt ihm deutlich die Routine in diesem Genre an. Carry-On läuft seit Mitte Dezember 2024 auf dem Streaming-Dienst und spielt auch zur Weihnachtszeit, wo eben besonders viele Menschen Flüge nutzen, um ihre Liebsten zu erreichen aka hier gibt es viele potentielle Opfer.

Zusammengesetzt aus verschiedenen bekannten Stilmitteln ist der Film dann in Summe vor allem eines und das ist gar nicht mal so dumm, wie er hätte sein können. Ich sage nicht, dass ich die unrealistischen Parts nicht bemerkt habe, ich meine damit die Tatsache, dass uns Zuschauern nichts erklärt wird, es wird einfach gezeigt. Also das typische amerikanische Phänomen, dem dummen Publikum Sachen doppelt zu vermitteln, kommt hier nicht zum Einsatz.

Optisch ist Collet-Serra sowieso ein Mann, der bewusst Farben einsetzt, die perfekt zu den Schauplätzen passen. Blautöne, die strikt und klinisch wirken, wie es sich für einen Flughafen gehört und eine grundsätzliche Optik, die sich von ihrer Präsenz her, nicht vor Kinofilmen zu verstecken braucht. Wie die Hauptakteure in diese Szenarien eingeführt werden, ist ebenfalls sehr gelungen und hat eine involvierende Wirkung.

Erste Blicke auf den Bösewicht – effektiv, kompromisslos und ohne Emotionen – erzeugen das Gefühl drohenden Unheils. Dann der Held und seine Herzensdame, die beruflich erfolgreicher ist als er und sich von ihm wünscht, dass auch er auf dieser Ebene seine Träume verwirklicht. Was privat bereits passiert ist, immerhin ist sie gerade schwanger. Man sieht die beiden und mag sie von Anfang an, womit sich das „denen soll nichts passieren Gefühl“, sofort einstellt.

Taron Egerton (Rocketman) als Ethan ist zwar eben „instant mäßig“ sympathisch, er wirkt aber auch unscheinbar. Mit der Zeit merkt man aber, dass er ständig über sich hinauswächst, je mehr er gefordert wird. Dabei wirkt er sehr real, weil man immer sieht, wie er zunächst (wie jeder „normale“ Mensch) panisch reagieren möchte, sich dann aber sammelt und sein Hirn benützt, um die Situation zu lösen. Sofia Carson (Purple Hearts) als Nora ist zwar am Papier die Dame in Not, doch wirkt sie dabei nie hilflos.

Gerade über ihr Vertrauen zu ihrem Partner auch wenn sie gerade irritiert wurde, bekommt man ein Gefühl für die beiden als Einheit und das bringt sie in eine Schlüsselposition. Jason Bateman (Game Night) ist als Schurke eine interessante Besetzung, spielt er doch zumeist in Komödien. Seine berechnende Art, seine Aussagen nur Aufträge auszuführen und kein Terrorist zu sein, bei so einer Art von Mensch, kann man durchaus eine Gänsehaut bekommen.

Ein geradliniger Popcorn-Film zur Weihnachtszeit also, mit starken Darstellern, einer einnehmenden Optik und einer zügigen Erzählweise. Eher als Katz und Maus Spiel angelegt, mit weniger Action dafür mit mehr sich echte anfühlenden Charakteren. Ein guter Film zum Ausklang des Jahres, gibt es doch am Ende neue Ebenen in privater und beruflicher Hinsicht und genau solche Veränderungen wünschen sich viele Menschen von einem neuen Jahr. In diesem Sinne: guten Rutsch.

P.S.: Es gibt eine kurze Kampf-Sequenz während einer Autofahrt und ich habe keine Ahnung, was sich Collet-Serra dabei gedacht hat, denn das wirkt comichaft, von den Effekten her nicht gut und passt nicht zum Rest, aber da man diese Szene eigentlich gleich wieder vergisst, ist es im Endeffekt wieder egal. Trotzdem im besten Fall witzig, oder doch einfach seltsam.

„Carry-On“ bekommt von mir 7,5/10, die Frage „Was machen wir jetzt“ nach einer schlimmen Sache, mit „Wir machen weiter“ beantwortende Empfehlungspunkte.

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