Romance | Darkagent http://darkagent.blogsit.net We love being entertained! Thu, 03 Jul 2025 05:51:39 +0000 de hourly 1 https://wordpress.org/?v=6.4.6 The Fountain (2006 Filmkritik) http://darkagent.blogsit.net/2025/07/03/the-fountain-2006-filmkritik/ http://darkagent.blogsit.net/2025/07/03/the-fountain-2006-filmkritik/#respond Thu, 03 Jul 2025 05:00:21 +0000 http://darkagent.blogsit.net/?p=37815 Tommy (Hugh Jackman) will seine Frau Isabel (Rachel Weisz) retten. Diese hat Krebs. Er ist Forscher und er sucht nach einem Gegenmittel, nach Heilung, aber seine Versuche gehen immer schief. Je schlechter es seiner Frau geht, desto verzweifelter wird er … Weiterlesen

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Tommy (Hugh Jackman) will seine Frau Isabel (Rachel Weisz) retten. Diese hat Krebs. Er ist Forscher und er sucht nach einem Gegenmittel, nach Heilung, aber seine Versuche gehen immer schief. Je schlechter es seiner Frau geht, desto verzweifelter wird er in seinen Versuchen, sie zu retten, neue Erkenntnisse zu erhalten und irgendwie den Tod austricksen zu können.

Aber gibt es eine Liebe, welche die Grenzen von Zeit und Raum überqueren kann? Ist Liebe jenseits von Zeit und Raum? Kann der Tod sie aufhalten?

Darren Aronofsky ist mittlerweile ja ein Name, den man kennt, wenn man sich ein wenig für schräge, mutige und doch immer wieder auf ihre eigene Art und Weise interessante Filme, nun, interessiert.

Eine Zeit lang – primär Ende der 90iger und Anfang der 2000er Jahre konnte er sozusagen nichts falsch machen. Mit „Pi“ erschien er mit einem Film auf der Weltbühne, der anders war als das meiste, was man bis dato gesehen hatte. Anleihen bei David Lynch waren klar vorhanden und auch kam irgendwie immer wieder ein Vergleich mit dem frühen Christopher Nolan (sein erster Film „Following“ vor allem). Aber während Nolan ein Mainstream-Blockbuster-Arthouse-Fanliebling wurde, so blieb Aronofsky irgendwie immer ein wenig … anders.

Man denke nur an seinen zweiten Film „Requiem For A Dream“, der in bestimmten Kreisen bis heute ein absoluter Kultfilm ist (und für mich einen absoluten Albtraum darstellt und wer auch immer denke, er oder sie möchte mal Drogen probieren – seht euch diesen Film an und ihr werdet anders denken …).

Und dann folgte „The Fountain“, ein wirklich ambitionierter und – zugegeben – streckenweise wirklich abgehobener Film. Denn, nun, der Film hat mehrere Zeitebenen und in allen sind Tommy und Isabel sind durch alle Zeiten verbunden.

Hugh Jackman ist einmal ein Inquisitor, der seine Königin, die er liebt und der er ergeben ist, retten will – dazu sucht er den Baum des Lebens. Einmal ist er der Forscher, der den Krebs seiner Frau heilen will und der – ja, da ist ein Muster – mit Bäumen arbeitet. Und er ist ein Raumfahrer, der – korrekt – einen kleinen Baum in seinem Raumschiff transportiert und der auf dem Weg zu einem sterbenden Stern ist, weil er sich dort erhofft, die „Wiege des Lebens“ zu finden …

Und das ist schön und traurig gleichzeitig anzusehen, denn, nun, irgendwie gehen alle Versuche schief und trotzdem hat man das Gefühl, dass Tommy seinem Ziel irgendwie doch immer einen Schritt näher kommt, um dann im Finale, nun, ich will nichts spoilern, aber … ich fand das Ende mutig und toll und im Endeffekt dreht sich um ein Gespräch mit einem Grabstein, wenn ich das mal so kryptisch anmerken darf.

Ja, es gibt auch einen glatzköpfigen Hugh Jackman, der in Yoga-Pose in einer Blase durch das Universum schwebt und … nun, ich sage mal so: Das Ende von „2001“ ist nicht halb so abgehoben wie das hier. Und trotzdem passt es. Ich habe geheult – und für alle, die sich fragen, wie oft ich eigentlich heule bei Filmen und Spielen oder so – eigentlich nicht oft. Und diesem Fall meinte ich das erste Mal als ich den Film gesehen habe – das war eben 2006. Ich habe bei der Zweitsichtung vielleicht nicht geweint, aber die Emotion, die mich das erste Mal gepackt hat, die war auch dieses Mal wieder da.

Ich denke, die beste Beschreibung für mich ist traurig-schön. Natürlich ist der Film eine Abhandlung die Sterblichkeit, über das Leben und über die Akzeptanz und dem Umgang mit dem Tod. Aber das wird alles in wunderbare Bilder gepackt und Hugh Jackman und Rachel Weisz haben für mich wirklich wundervoll harmoniert.

Manche Filme haben „das gewisse Etwas“ – und ich kenne Leute, die mit diesem Film genau null anfangen können, aus diversen Gründen, weil zu verkopft, zu abgehoben, zu was auch immer und ich verstehe jedes negative Kommentar zu dem Film – und dieser hier hat mich einfach genau richtig erwischt und ja, auch gut 20 Jahre nachdem er rausgekommen ist, trifft er es immer noch.

Hammer.

„The Fountain“ bekommt von mir 8,5 von 10 möglichen, abespacte, aber gleichzeitig auch unglaublich bodenständige, Punkte.

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Black Bag – Doppeltes Spiel (Filmkritik) http://darkagent.blogsit.net/2025/04/22/black-bag-doppeltes-spiel-filmkritik/ http://darkagent.blogsit.net/2025/04/22/black-bag-doppeltes-spiel-filmkritik/#respond Tue, 22 Apr 2025 05:00:05 +0000 http://darkagent.blogsit.net/?p=37576 George Woodhouse (Michael Fassbender) vom MI6 wird von seinem Vorgesetzten damit beauftragt herauszufinden, wer geheime Informationen über eine Top Secret Software preisgegeben hat. Um den Täter zu finden, bekommt er wegen der hohen Dringlichkeit nur eine Woche Zeit. Unter den … Weiterlesen

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George Woodhouse (Michael Fassbender) vom MI6 wird von seinem Vorgesetzten damit beauftragt herauszufinden, wer geheime Informationen über eine Top Secret Software preisgegeben hat. Um den Täter zu finden, bekommt er wegen der hohen Dringlichkeit nur eine Woche Zeit.

Unter den Verdächtigen ist auch seine Ehefrau Kathryn (Cate Blanchett), bei der es sich ebenfalls um eine Agentin handelt. Die beiden laden daraufhin die vier übrigen möglichen Kandidaten, die auch für die Firma arbeiten, zum Essen ein. Wie zu erwarten war, eskaliert die Lage schnell auf die eine oder andere Art, denn George kann nun mal Lügen jeglicher Art, nicht ausstehen…

Von Regisseur Steven Soderbergh habe ich zuletzt 2019 Unsane angeschaut, der ja filmtechnisch eher ein Experiment war. Seinen neuesten Film kann man nicht wirklich als ein solches bezeichnen, jedoch ist er ein klarer Gegenpol zu überbordenden Effekt-Gewittern bzw. Blockbustern. Dies ist ein Schauspielerfilm, der seine nicht gerade geringe Spannung so gut wie ausschließlich über die Dialoge aufbaut.

Also eine klare Warnung, denn man kann hier am Ende durchaus das Gefühl haben, dass außer der verschachtelten, sehr Rede intensiven Erzählform, nicht wirklich viel passiert ist. Wenn man aber als Zuschauer hinein kommt in die Sache, dann spürt man förmlich die Angespanntheit in der Luft. Dann kann man sogar einen gewissen Spiegel für eigene Herausforderungen des Lebens sehen, etwa Job und Liebe unter einen Hut zu bringen, wie baue ich Vertrauen auf und behalte es in Beziehungen und wie gehe ich mit meinen eigenen Ängsten um.

Vor allem die zwischenmenschlichen Dynamiken haben mich hier am Meisten interessiert, die Spionage-Handlung ist dabei nur der Rahmen, deren Auflösung dann eben genau nur deshalb wirkt, weil man sämtliche Verbindungen der Beteiligten kennt. Das erste Essen der sechs Hauptfiguren ist dabei richtig brutal, wie vier von ihnen sich da verbal zerlegen – vor allem ihre Liebesbeziehungen – da kann man richtig froh sein, wenn man selber ein Single ist.

Keine Ahnung ob Drehbuchautor David Koepp hierfür auf persönliche Erfahrungen zurück gegriffen hat, für den Spionage-Teil hat er jedenfalls mit Menschen gesprochen, die diesen Job im echten Leben ausführen, was die authentische Atmosphäre erklären könnte, auch wenn ich hiervon natürlich keine Ahnung habe. Auch ein nettes Detail (ich mag sowas): Alicia Vikander (EX Machina) – Fassbenders Ehefrau im echten Leben – hat eine Playlist erstellt, die im Film genutzt wird und sie wird in den Credits dafür als DJ Vicarious genannt.

Was mich zur Hauptattraktion, eben den Darstellern bringt. Cate Blanchett ist nach ihrem Ausrutscher mit Borderlands wieder top, verführerisch, einschüchternd und geheimnisvoll. Michael Fassbender (The Killer) ist ebenso stark als ihr extrem kontrollierter, Emotionen so gut es geht versteckender Ehemann. Regé-Jean Page (Dungeons and Dragons) ist schön arrogant und Naomie Harris (Venom Let There Be Carnage) manipulativ und schwer durchschaubar.

Meine Entdeckung ist aber Marisa Abela (sie hat in Back to Black Sängerin Amy Winehouse gespielt), die ich witzigerweise nur aus dem FMV Spiel „5 Dates“ kenne. Ihre Clarissa hat genau diese Ausstrahlung, die dich unheimlich anzieht und du dabei genau weißt, dass das nicht gut ausgehen wird. Wenn dann auch noch Pierce Brosnan (Fast Charlie) in einer Nebenrolle versteckt ist, dann kannst du dir wirklich sicher sein, dass das die beste Truppe von gut aufgelegten Schauspielern ist, die man seit längerem gesehen hat.

Ich gebe zu dies ist kein Film, den ich mir mehrmals anschauen würde und wenn das nicht so kompakt und über dem Durchschnitt wäre, dann würde die Überzahl an Worten gegenüber den Taten bald zur Ermüdung führen, aber das Erlebnis hier ist in Summe schon sehr in Ordnung. Auf jeden Fall ist dieses Spiel mit Wahrheit und unzähligen Geheimnissen kein Leben für Jedermann, das sieht man hier so eindeutig, wie man es selten gesehen hat in einem Film über Spione.

„Black Bag“ bekommt von mir 7/10 die Katze am Ende aus dem schwarzen Sack springen lassende Empfehlungspunkte.

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Pocahontas II: Reise in eine neue Welt (Filmkritik) http://darkagent.blogsit.net/2025/03/13/pocahontas-ii-reise-in-eine-neue-welt-filmkritik/ http://darkagent.blogsit.net/2025/03/13/pocahontas-ii-reise-in-eine-neue-welt-filmkritik/#respond Thu, 13 Mar 2025 05:00:22 +0000 http://darkagent.blogsit.net/?p=37443 John Smith wird in Amerika gesucht, weil er ein Verräter ist. Und während der flieht oder vielleicht sogar getötet wird, bleibt Pocahontas in ihrer Heimat und sehnt sich nach ihm. Währenddessen hat John Rolfe eine Idee: Er will den Häuptling … Weiterlesen

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John Smith wird in Amerika gesucht, weil er ein Verräter ist. Und während der flieht oder vielleicht sogar getötet wird, bleibt Pocahontas in ihrer Heimat und sehnt sich nach ihm.

Währenddessen hat John Rolfe eine Idee: Er will den Häuptling des Stammes, der damals Ratcliffe das Handwerk gelegt hat, nach Amerika bringen, damit dieser mit dem König über Frieden verhandeln kann.

Kurzfassung: Pocahontas fährt mit ihm mit, muss ich vor Hof beweisen bzw. beweisen, dass sie keine „Wilde“ ist („My Fair Lady“-Style), verknallt sich (wie im echten Leben) in John Rolfe und entdeckt, dass John Smith noch lebt.

Und am Ende geht alles mehr oder weniger gut aus. Oder zumindest realistischer als der erste Teil.

Zweite Teile von Disney-Filmen sind ja oftmals verschrien als billige „Direkt-auf-DVD“-Verschnitte mit schlechterer Musik, schlechterer Geschichte und schlechteren Animationen. Nun, ja. Das stimmt hier alles.

Einerseits sind die Macher:innen andere als beim ersten Teil und die Sprecher:innen sind auch – großteils – neu. Die Lieder sind belanglos und strecken die trotzdem immer noch kurze Laufzeit. Sie bleiben auch nicht hängen.

Warum um alles in der Welt man diesen „My Fair Lady“-Plot einbauen musste, ist mir völlig unklar, aber hey – was immer Laufzeit bringt. Die Gefechte mit den Schwertern/Degen/was auch immer sind zäh und nicht gut animiert.

Warum ich trotzdem eine Kritik schreibe, wenn mir der Film ja offensichtlich nicht so richtig gefallen hat? Nun, das hat einen einzigen Grund: Das Ende.

Immerhin ist „Pocahontas“ in der Disney-Filmversion ja sowas wie die ultimative Romeo-und-Julia-Liebesgeschichte von Amerika und ja, nochmals – in der Filmversion! – romantisch bis zum Umfallen mit Sagern wie“ Ich werde immer bei dir sein“ oder „Lieber sterbe ich, als dich nie kennengelernt zu haben“ und so weiter und so fort.

Wenn ich so darüber nachdenke, dann ist die Tatsache, dass gerade Mel Gibson diesen völkerverbindenden John Smith spricht schon irgendwie ironisch, oder? Naja, egal. Im zweiten Teil spricht ihn eh sein Bruder.

Jedenfalls weiß man ja (oder auch nicht), dass Pocahontas in der Story eigentlich schwer minderjährig war (war damals vielleicht schon strafbar, weiß ich nicht) und John Smith hat drei – jede einzelne die Wahrheit, wie er versprochen hat – Versionen seiner Geschichte in Amerika aufgezeichnet. Dumm nur, dass die sich in so gut wie allen Teilen widersprechen. Aber das nur am Rande.

Was ja geschichtlich verbürgt ist: Pocahontas kam nach Amerika. Sie heiratete John Rolfe. Und ich fand es richtig mutig von Disney, dies in den Film einzubauen. Am Ende verabschiedet sie sich von John Smith, der allein wegsegelt (also, schon mit Crew aber ohne ihr halt), und entscheidet sich für John Rolfe, der den ganzen Film lang überigens weit sympathischer rüberkommt als John Smith im ersten Teil (der wirkt ja sogar im Zeichentrick wie ein Lüstling, jetzt mal im Ernst: Alles was den antreibt ist der sexuelle Reiz des Unbekannten). John Rolfe ist Gentleman. Zumindest im Film.

Wie dem auch sei: Ich fand das cool und mutig.

Ist der Film deswegen sehenswert? Himmel, nein. Macht einen Bogen um den Film – speziell wenn ihr den ersten Teil mochtet.

„Pocahontas II: Reise in eine neue Welt“ bekommt von mir 4 von 10 möglichen, in allen Belangen wirklich schwach seiende, Punkte.

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The Crow (2024 Filmkritik) http://darkagent.blogsit.net/2024/10/10/the-crow-2024-filmkritik/ http://darkagent.blogsit.net/2024/10/10/the-crow-2024-filmkritik/#respond Thu, 10 Oct 2024 05:00:03 +0000 http://darkagent.blogsit.net/?p=36926 Eric (Bill Skarsgård) ist ein Drogensüchtiger, mit komplizierter Kindheit. In einem Rehabilitationscenter, trifft er auf Musikerin Shelly (FKA twigs). Die beiden Außenseiter freunden sich an, flüchten gemeinsam von diesem Ort und beginnen sich ineinander zu verlieben. Shelly hat jedoch etwas … Weiterlesen

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Eric (Bill Skarsgård) ist ein Drogensüchtiger, mit komplizierter Kindheit. In einem Rehabilitationscenter, trifft er auf Musikerin Shelly (FKA twigs). Die beiden Außenseiter freunden sich an, flüchten gemeinsam von diesem Ort und beginnen sich ineinander zu verlieben.

Shelly hat jedoch etwas auf ihrem Handy gespeichert, dass einen mächtigen Gangster namens Roeg (Danny Huston) belasten könnte, weswegen die beiden Liebenden bald darauf Besuch von seinen Männern bekommen und ohne weitere Vorwarnungen, ermordet werden. Kurz darauf erwacht Eric wieder…

Manche Filme sind einfach zum Scheitern verurteilt. Seit 2008 wird an dieser neuen Version der Comicverfilmung von Autor James O’Barr aus dem Jahr 1989 herum gebastelt, zahlreiche Stars wie etwa Bradley Cooper, Mark Wahlberg oder Jason Mamoa waren für die Rolle im Gespräch, wobei sich potentielle Regisseure und Drehbuchversionen, mindestens genauso oft geändert haben. Am Ende wurde dann Rupert Sanders (Ghost in the Shell) als Regisseur auserkoren und Bill Skarsgård spielt die Hauptrolle.

Da Brandon Lee ja bei den Dreharbeiten zur ersten Crow-Verfilmung 1994 ums Leben kam, sprach sich Alex Proyas, der damalige Regisseur, sehr deutlich gegen eine neue Version aus, da es Lee´s Erbe beschmutzen würde. Ich verstehe zwar diesen Gedankengang, aber wenn ich z.b. Heath Ledger nehme, der kurz nach den Dreharbeiten zu The Dark Knight gestorben ist, würde das ja bedeuten, dass niemals wieder Jemand den Joker spielen dürfte. Oder geht es darum, dass du während des Filmes sterben musst oder nie ein Mensch zuvor diese Rolle gespielt hat?

Ich will damit nur sagen, natürlich fand ich wie so gut wie die gesamte Menschheit, einen neuen Crow-Film im Vorfeld unnötig, aber ich bin nicht aus moralischen Gründen dagegen. Auch die „das ist ja genau wie das Original“ vs „das ist ja ganz anders als das Original“ als typische unüberlegte Pauschalkritiken fallen hier weg, da es für mich völlig klar war, dass man auf keinen Fall eine Kopie machen wollte, eben um auf ihre Art und Weise, Lee´s Andenken zu ehren.

Dadurch kommt es gleich zu Beginn zum ersten Problem des Filmes, denn Eric und Shelly lieben sich noch nicht, sie verlieben sich in der ersten halben Stunde des Filmes. Dass die beiden Darsteller kaum Chemie miteinander haben, ist das eine Problem, das andere sind die Charaktere selbst, denn beide sind Menschen, die gerne aus der Realität flüchten. Somit wirkt ihre „Liebe“ zueinander von ihrer Ausstrahlung egoistisch, im Sinne von der Andere ist jeweils die Projektionsfläche der eigenen Gefühle und wird nicht als Person wahrgenommen.

Auch könnte man sagen, dies ist eine Form von Teenager-Liebe, mit all ihren überbordenden Gefühlen im Gegensatz zur ewig (erwachsen) wirkenden Liebe aus dem Original. Überhaupt wirkt Eric hier in seinem Inneren wie ein verunsicherter, kleiner Junge mit einer gehörigen Portion Weltschmerz, den er mit zahlreichen Tattoos und seinem Grunge-Look kompensiert. Passend dazu sieht er aus wie ein Fan von The Cure, wo hingegen Brandon Lee wie ein echter Rockstar aussah.

Wie ich bereits erwähnte, die Änderungen mussten sicherlich sein, aber doch nicht so, dass sie der gesamten Handlung die Basis nehmen. Eric funktioniert von seiner ausgeübten Rache hier rein physisch, weswegen auch sein Hauptgegner wie die falsche Wahl wirkt, denn es ist ein älterer Herr, der ausschließlich über Manipulation seine Opfer tötet. Dabei hat er ebenso übernatürliche Kräfte, was schade ist, denn so wirkt die Handlung weniger geerdet und nur wie „eine Comicverfilmung unter vielen“.

Ich mag Bill Skarsgård als Schauspieler, sein Boy Kills World war dieses Jahr zwar ebenfalls ein Flop, aber wow, das ist für mich auf der reinen Unterhaltungs-Ebene, eben genau der unterhaltsamste Film des Jahres gewesen. Seine beeindruckende körperliche Präsenz (die Muskeln meine ich natürlich) hat er von diesem Film mitgenommen, doch als Eric wirkt er hauptsächlich etwas verloren und man ist sich in eineigen Momenten nicht sicher, wieviel davon nur gespielt ist (die Übergänge sind dabei nämlich fließend).

FKA twigs ist Musikerin, aber als Schauspielerin würde ich sie nicht bezeichnen, ihr verträumtes, plakatives Spiel, wirkt wie aus einem Musikvideo, nur dass es dort passt und hier einfach zu wenig ist. Danny Huston (Angel Has Fallen) spielt Roeg wie alle seine Bösewichte und ohne neue Facetten hinzuzufügen. Ich mag ihn grundsätzlich in Schurkenrollen, aber hier bleibt er blass und was das Schlimmste ist, obwohl es unangenehme Szenen mit ihm gibt, wird er für unsere Krähe selbst, nie wirklich bedrohlich.

Als furchtbar erlebt man den Film wohl dann wohl am ehesten als Fan des Originals. Trennt man sich gedanklich davon, ist der Film immer noch nicht gut, aber ich habe sicherlich hunderte Actionfilme und einige Comicverfilmungen gesehen, dich ich eindeutig schlechter fand. Die Szene mit dem Schwert in der Oper zum Finale hin, ist richtig schön blutig und von den Kills her auch durchaus abwechslungsreich und wie die Musik und die Szenen auf der Bühne dazwischen geschnitten werden, das hat schon was, das fesselt und ist für mich klar die beste Sequenz im gesamten Film.

Shelly zur zweiten Hauptfigur zur machen, Darsteller ohne Chemie miteinander zu wählen und die übernatürliche Ebene zusätzlich mit einer Figur namens Kronos und eben dem Schurken Roeg ins Spiel zu bringen, kann man hier daher durchaus als die gröbsten Fehler bezeichnen. Technisch ist die Sache in Ordnung, auch die meisten Effekte passen, die Gewalt ist roh und stimmig und einige Action-Momente fetzten so richtig, aber in Summe wirkt die Sache ganz ohne Vergleiche zum Original einfach wie Eric hier, etwas verloren und an der ach so großen Liebe, also dem Grundstein der Handlung, zweifelt man einfach, was ironischerweise auch Eric kurz tut.

„The Crow“ bekommt von mir 4,5/10 an der eigenen Liebesdefinition arbeiten müssende Empfehlungspunkte.

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Where The Crawdads Sing aka Der Gesang der Flusskrebse (Filmkritik) http://darkagent.blogsit.net/2024/07/16/where-the-crawdads-sing-aka-der-gesang-der-flusskrebse-filmkritik/ http://darkagent.blogsit.net/2024/07/16/where-the-crawdads-sing-aka-der-gesang-der-flusskrebse-filmkritik/#respond Tue, 16 Jul 2024 05:00:15 +0000 http://darkagent.blogsit.net/?p=36624 Kya (Daisey Edgar-Jones) lebt seit ihre Mutter ihren Vater mit ihren Brüdern und danach ihr Vater sie verlassen hat, allein in ihrem Haus in den Sümpfen des tiefen Südens. Als Außenseiterin wird sie im Laufe der Zeit immer interessanter für … Weiterlesen

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Kya (Daisey Edgar-Jones) lebt seit ihre Mutter ihren Vater mit ihren Brüdern und danach ihr Vater sie verlassen hat, allein in ihrem Haus in den Sümpfen des tiefen Südens. Als Außenseiterin wird sie im Laufe der Zeit immer interessanter für das andere Geschlecht und erlebt doch das eine oder andere Abenteuer, welche am Ende ihr immer das Herz brechen.

Doch eine dieser Romanzen geht so weit, dass ihr ehemaliger Liierter sie als ihren Besitz betrachtet und Kye gerät in Gefahr. Als dieser ehemalige Liebhaber dann tot im Sumpf gefunden wird, da zeigen alle Finger auf Kya … doch war sie es? Oder ist es nur die Gesellschaft, die in der Außenseiterin eine typische Verbrecherin sieht?

Das Buch „Where The Crawdads Sing“ von Delia Owens, die auch gleich das Drehbuch für den Film verfasst hat, ist ein Millionenbestseller und manche stellen es so gar auf eine Stufe mit „How To Kill A Mockingbird“. Das kann ich nicht beurteilen, da ich „Crawdads“ nicht gelesen habe, aber ein Vergleich mit „Mockingbird“ … wow, sag ich nur. Das klingt ja an sich schon mal interessant.

Wie eng der Film am Buch ist kann ich leider nicht beurteilen, aber ich gehe mal davon aus, dass manchen Entwicklungen im Buch mehr Gewicht und mehr Raum gegeben wird, denn ein paar der Figuren oder auch deren Entwicklungen und Entscheidungen hätten durchaus ein wenig mehr Hintergrund vertragen, aber auch so kann ich mit völliger Überzeugung sagen: Ja, der Film ist richtig gut geworden.

Und ja, mir ist auch bewusst, wie leicht man den Film angreifen kann, wenn man will, denn er spielt schon sehr stark mit Klischees und ist im Grunde genommen eine wilde Mischung aus altbekannten, getesteten und wirklich erfolgreichen Zutaten („Nell“, „Grüne Tomaten“) und auch bei der Regie ist nicht alles astrein – wenn auch im gewohnten Hollywood-Rahmen.

So ist Kya immer top geschminkt, sauber und nicht dreckig, ihre Haare sind meist frisch gewaschen – ihr wisst schon. Das übliche Hollywood-Zeug über das man einfach mal drüberblickt, weil man es im Regelfall eh nicht anders kennt.

Vor allem blickt man hier jedoch drüber, weil man sehr schnell feststellt, dass die Macherin (Olivia Newman hat die Regie übernommen) den Stoff sehr ernst nimmt und ihr die korrekte Übertragung des Buchs auf Film scheinbar ein Anliegen war. So braucht es das Hintergrundwissen aus dem Buch nicht, um alle Zusammenhänge und Charakterentwicklungen zu verstehen und am Ende passt eigentlich alles zusammen (wenn man ein paar der offenen Punkte selbst füllt).

Apropos Ende: Ich hatte schon lange keinen Film mehr, bei dem ich fünf Minuten vor Ende nicht wusste, wie er jetzt enden würde. Ich hatte schon so eine Ahnung, wer für die Tat verantwortlich war, aber abgesehen davon hätte ich den Macherinnen absolut zugetraut, dass Kya zum Beispiel schuldig gsprochen wird oder sie stirbt oder oder oder. Es war für mich alles offen und möglich – allein das ist schon mal ein Hammer.

Dazu kommt, dass man mit Kya mitfiebert, was einerseits an der Figur als auch am Schauspiel von Daisy Edgar-Jones (Fresh) liegt, die Kya wirklich mitreissend spielt. Dazu ein Begleitcast, der richtig gut ist und Figuren, die man einfach mag bzw. mögen muss. Landschaftsaufnahmen, bei denen dir der Atem stockt und Momente im Fim, die zwar peinlich berühren, allerdings mit Absicht und die durch und durch menschlich sind.

Manch ein Plot-Twist mag bekannt sein und manch eine Figur ein wenig sehr ins Klischee lehnen, aber hier passen die Teile so gut zusammen, dass man nur von „Mehr als die Summe der einzelnen Teile“ sprechen kann.

Was mir besonders gut gefallen hat, ist wie gut Kyas Perspektive auf die Welt, die Natur und ihren Umgang mit Gefahren dargestellt werden. Analytisch, pragmatisch, klar und auf die Natur bezogen absolut unbefangen, was moralische Ansprüche betrifft, denn sie folgt einer klaren Logik, welche ihr einerseits ihr Leben und andererseits das Leben in den Sümpfen vorgegeben haben.

Alles in allem: Absolut sehenswert. Wirklich großartig gefilmt, toll gespielt und sehr fein geschnitten. Kann man angreifen, wird man aber nicht wollen, denn das Gesamtpaket ist fesselnd und sympathisch.

Ganz großes Geschichten-Erzählen!

„Where The Crowdads Sing“ bzw. „Der Gesangt der Flußkrebse“ bekommt von mir 9 von 10 möglichen, mich richtig gut abgeholt habende, Punkte.

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Metal Lords (Filmkritik) http://darkagent.blogsit.net/2024/05/02/metal-lords-filmkritik/ http://darkagent.blogsit.net/2024/05/02/metal-lords-filmkritik/#respond Thu, 02 May 2024 05:00:50 +0000 http://darkagent.blogsit.net/?p=36478 Hunter (Adrian Greensmith) ist ein Metal-Head. Er liebt harte Musik, Gitarren und hat lange Haare. Außerdem spielt er auch die Gitarre in seiner Band mit dem eher zurückhaltenden Kevin (Jaeden Martell). Dieser muss, was den Geist und die Haltung eines … Weiterlesen

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Hunter (Adrian Greensmith) ist ein Metal-Head. Er liebt harte Musik, Gitarren und hat lange Haare. Außerdem spielt er auch die Gitarre in seiner Band mit dem eher zurückhaltenden Kevin (Jaeden Martell). Dieser muss, was den Geist und die Haltung eines Metal-Fans betrifft aber noch einiges lernen. Lernen muss er auch das Schlagzeugspielen, denn immerhin ist er der Drummer der Band. Also macht ihm Hunter ein Mixtape, an dem er sich entlanghanteln soll.

Bei eine Party, auf die Hunter ohnehin nicht gehen wollte, kommt es zu einem kleinen Eklat und die Sache endet insofern, als dass die Band plötzlich einen Namen und eine Aufgabe hat: Den alljährlichen Musikwettbewerb zu gewinnen. Also macht man sich auf die Suche nach einem Bassspieler. Was nicht so einfach ist.

Die Lösung könnte allerdings Emily (Isis Hainsworth) darstellen, die zwar ein kleines Problem mit Aggression hat, aber Cello spielt und nun – vielleicht könnte das ja den Bass ersetzen. Findet Kevin. Aber Kevin findet auch Emily richtig gut. Hunter nun eher weniger.

Und so beginnen die Probleme auf vielen Ebenen zusammenzulaufen. Außerdem ist da noch eine andere Band, deren Schlagzeuger immer auf Drogen ist, die Erfolg haben, aber Kevin für ihre Band abwerben wollen. Die Freundschaft von Hunter und Kevin wird so auf eine harte Probe gestellt …

Lange hatte ich „Metal Lords“ auf meiner Liste, da der Trailer einen wirklich guten Eindruck bei mir hinterlassen hat. Einerseits bin ich selbst ein Fan von Metal-Musik in vielen ihrer Facetten und andererseits hat der Film wirklich sehr charmant – harmlos, aber charmant – gewirkt. Und nun – endlich – habe ich ihn mir mal angesehen.

Was soll ich sagen? Charamant trifft es. Da ist zum einen die absolut nachvollziehbare und tiefe Freundschaft zwischen Hunter und Kevin, die man auch wirklich spürt. Dann die Figur von Emily, die zwar durchgeknallt und aggressiv ist, aber auf eine Art und Weise, die total menschlich wirkt. Denn sie ist noch dazu – ebenso wie Kevin – ziemlich unbeholfen und ihre Liebesgeschichte ist von herrlich direkter Naivität. Wunderschön anzusehen.

Der Soundtrack, auf dem sich mehrere Metalgrößen wiederfinden, geht für mich gut ins Ohr und der eine Song, den Hunter geschrieben hat – wow. Der ist richtig gut geworden. Dass sich dann noch Szenegrößen wie Kirk Hammet und Rob Halford die Ehre geben hier kurz für einen (ziemlich coolen) Gastauftritt vorbeizuschauen ist dann das Tüpflechen auf dem I. Dass Tom Morello (Rage Against The Machine) dann auch den Song (siehe oben) „Machinery Of Torment“ geschrieben hat, passt ja wie die sprichwörtliche Faust aufs Auge.

Auch wenn ich anmerken muss, dass es denen einen oder anderen Storystrang gibt, den ich leider schlecht aufgelöst und/oder verschenkt fand (zum Beispiel das Verhältnis von Hunter mit seinem Vater), so ist der Film in Summe flott erzählt, geht ein wenig tiefer als die Standardware (auch wenn er die gesamte Zeit über wirklich leicht verdaulich bleibt) und hat mir in vielen Szenen einfach ein unbeschwertes Lächeln ins Gesicht gezaubert.

Was mir wirklich gut gefallen hat, war die Dynamik unter den Figuren und deren Umgang mit einander. Denn die „Gegner“ – in diesem Fall die Mitglieder und vor allem der Sänger der anderen Band – werden nicht als Bösewichte inszeniert, sondern das sind tatsächlich richtig nette Kerle, die halt einen anderen Musikgeschmack und damit Erfolg haben. Fand ich richtig, richtig fein.

Alles in allem spielen alle involvierten Damen und Herren, Jungs und Mädchen, ihre Rollen gut und souverän, aber vor allem liebenswürdig. Es gibt zwar wie üblich auch die bösen Bullys im Film, aber die sind zwar für manch Schmach der Hauptfiguren verantwortlich, spielen aber für die Entwicklung und die eigentliche Story des Films eine untergeordnete Rolle. Fand ich auch mal erfrischend. Zumal Hunter sich ohnehin nicht unterkriegen lassen würde.

„Metal Lords“ bekommt von mir 7 von 10 möglichen, an einem netten Abend für eine Sichtung auf jeden Fall perfekt geeignete, Punkte.

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Slumber Party Massacre II (Filmkritik) http://darkagent.blogsit.net/2024/04/13/slumber-party-massacre-ii-filmkritik/ http://darkagent.blogsit.net/2024/04/13/slumber-party-massacre-ii-filmkritik/#respond Sat, 13 Apr 2024 05:00:17 +0000 http://darkagent.blogsit.net/?p=36450 Nachdem sie den Angriff des „Driller Killer“ überlebt hat, ist ihre Schwester in eine Anstalt gekommen, denn sie ist durchgedreht und war nicht mehr zu beruhigen. Aber sie nicht, sie hat alles im Griff. Sie geht weiterhin bzw. wieder zur … Weiterlesen

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Nachdem sie den Angriff des „Driller Killer“ überlebt hat, ist ihre Schwester in eine Anstalt gekommen, denn sie ist durchgedreht und war nicht mehr zu beruhigen. Aber sie nicht, sie hat alles im Griff. Sie geht weiterhin bzw. wieder zur Schule und ja, was soll man sagen: Die ersten Gefühle im Intimbereich regen sich. Da passt es gut, dass auch das andere Geschlecht langsam auf sie aufmerksam wird.

Aber der Schatten dieser einen Nacht bleibt über ihr hängen – und es kommt wie es kommen muss. Nachdem Mutter ihr erlaubt, bei einer Freundin zu übernachten anstatt ihre Schwester im Krankenhaus zu besuchen, taucht er wieder auf: Der Driller-Killer!

Oder nicht? Ist alles nur in ihrem Kopf?

Dieses Mal ging die Aufgabe ein Drehbuch zu schreiben an Deborah Brock, die auch gleich die Regie übernommen hat. Und es ist eine direkte Fortsetzung des ersten Teils, wenn auch … anders. Vom Gefühl her völlig anders. Der erste Teil des Films ist ein wenig Teenie-Romanze, vom „versteckt vor Mama am Weg zur Schule schminken“ über „die eigene Teenie-Girl-Band“ haben, bis hin zum ersten Kuss. Alles da.

Dann kommt die neue „Slumber Party“ ins Spiel und die Sache wird ein Psychothriller Und dann, im letzten Drittel, da wird es dann … hm, nun, wie nennt mal das? Rock-Musical-Killer-Dance-Act mit Elvis-Einschlag? Oder so?

Hm, vielleicht ist es nachvollziehbar, wenn ich euch verrate, dass der Killer dieses Mal nicht nur einen Bohrer als Mordwaffe hat, sondern dieser Bohrer ist das Ende einer E-Gitarre. Und der Mörder hat nichts mit dem Kerl aus dem ersten Teil zu tun, sondern er sieht aus wie ein Elivs-Verschnitt, hat eine Zigarette im Mundwinkel und tja, er singt. Und tanzt. Und killt dabei.

Und das ist dann tatsächlich richtig cool und witzig und Atanas Ilitch ist perfekt als „Driller Killer“ gecastet, Hüftschwung, verschmitzen Grinsen und Schmalzlocke. Ja, da gibt es durchaus wenig subtile Metaphern zum sexuellen Erwachen – ratet mal, wann der Killer zum ersten Mal auftaucht – und natürlich gibt es dieses Mal einen Twist am Ende. Ich will nichts spoilern, aber wenn ich euch sage, dass es kein übernatürlicher Mörder ist, er aber dennoch wie aus dem Nichts überall auftaucht, dann habt ihr schon ein Bild dazu, was hier wirklich abgeht.

Wie dem auch sei: Die Teile passen nicht zu 100% zusammen. Der Anfang ist zu lang und der Mittelteil zu mittel, sorry, auch zu lang und das Ende bzw. das Finale zu plötzlich und abgehoben. Die Idee dahinter mag gut gewesen sein, aber so richtig zündet das Ganze bei mir nicht. Sicher, der Driller Killer inklusive der Bohrer-Gitarre (man kann es auch Phallus-Symbol nennen) sind ikonisch, aber das liegt wirklich mehr an den letzten 20 Minuten. Alles davor hätte man um mindestens die Hälfte kürzen können.

Das Drehbuch ist also weit weniger clever als der erste Teil und es nimmt sich viel zu ernst – bis es halt dann gegen Ende zu 100% kippt. Aber bis dahin muss man erst mal durchhalten und das ist teilweise schon schwer und ein wenig qualvoll. Aber dann haut es richtig rein.

Trotzdem würde ich mir diesen Teil hier nicht nochmals ansehen – da gucke ich vorher nochmals den ersten Teil oder das – richtig gelungene – Remake. Aber einmal – einmal sollte man die Sache schon gesehen haben, einfach um glauben zu können, was da abgeht.

Aber könnt gleich die erste Stunde überspringen, ich verrate euch was passiert: Erwachsene, die wie Jugendliche tun, verlieben sich, haben eine Girl-Band und feiern eine Party. Namen merken? Dynamiken untereinander? Ja, ist nett, ist auch durchdacht, spielt aber keine Rolle. Ich bin normalerweise nicht so, aber hier kann ich nur sagen: Bring on the Driller-Killer! Weil der Teil cool, abartig und irre ist. Der Rest ist so … meh.

„Slumber Party Massacre II“ bekommt von mir 5 von 10 möglichen, im letzten Drittel viel rausreißende, aber nicht herumreißende, Punkte.

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Baldur’s Gate III (Game-Review) http://darkagent.blogsit.net/2024/02/03/baldurs-gate-iii-game-review/ http://darkagent.blogsit.net/2024/02/03/baldurs-gate-iii-game-review/#respond Sat, 03 Feb 2024 05:00:08 +0000 http://darkagent.blogsit.net/?p=36267 Es ist kein guter Tag. Zuerst werdet ihr von den Illithid entführt – eine Rasse, die durch die Dimensionen springen kann – und dann wird euch auch noch ein Wurm ins Hirn gepflanzt, der euch innerhalb von wenigen Tagen komplett … Weiterlesen

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Es ist kein guter Tag. Zuerst werdet ihr von den Illithid entführt – eine Rasse, die durch die Dimensionen springen kann – und dann wird euch auch noch ein Wurm ins Hirn gepflanzt, der euch innerhalb von wenigen Tagen komplett übernehmen und zu einem der ihren machen wird. Aber dann kommt ihr frei und werdet von einer fremden Macht gerettet. Allerdings habt ihr immer noch den Wurm im Kopf.

Also ist das Ziel klar: Den Wurm loswerden und verhindern, dass ihr zu einem der „Gedankenschinder“ werdet. Relativ rasch trefft ihr auf weitere Überlebende, welche das gleiche Schicksal erfahren haben wie ihr. Und diese schließen sich euch an, denn alle wollen – ausnahmslos – den Wurm loswerden.

Als ihr nach und nach Möglichkeiten entdeckt, wie das vielleicht(!) funktionieren könnte, kommt ihr einer Sache auf die Spur, die viel größer ist als „nur“ ein Wurm in eurem Kopf. Die Illithid sind nämlich nicht das Problem. Sie sind ein Symptom. Hinter den Kulissen zieht nämlich eine Art neuer Gott die Fäden. Der „Absolute“. Und er oder sie oder es hat den Plan, sich die gesamte Schwertküste unter den Nagel zu reißen.
Und ihr seid Teil dieses Plans, ob ihr nun wollt oder nicht …

„Baldur’s Gate“. Der Name allein lässt mich ein wenig schaudern, denn der erste und vor allem der zweite Teil mit dem Zusatz „Schatten von Amn“ haben mir damals, vor über zwanzig Jahren, beim Erscheinen viele, ganz viele Stunden an Rollenspielfreiheit geschenkt und Momente, Charaktere und Möglichkeiten gezeigt, die ich davor nicht für möglich gehalten hätte.

Ich bin seither dem Rollenspiel-Genre verfallen. Wenn es zwei Spiele gibt, die mir die Liebe zu diesem Medium – Computer- und Konsolenspiele – fast aufgezwungen haben, dann waren das „Monkey Island“ und „Baldur’s Gate“. Ich habe sie geliebt. Tue es heute noch. Anders als „Baldur’s Gate“ habe ich allerdings die ersten drei „Monkey Island“-Spiele noch dutzende Mal durchgespielt. „Baldur’s Gate“ war damals schon lang und ich hatte nie die Muse es nochmals neu anzufangen, auch weil es dazwischen so viele andere gute Spiele gab, die ich ohne durch „Baldur’s Gate“ auf den Geschmack gekommen zu sein, sonst versäumt hatte. Und ehrlich: Diese erste Erfahrung hat keines der folgenden Spiele überbieten können.

Bis heute.

Denn, um es gleich vorweg zu sagen, „Baldur’s Gate III“ wird dem Hype gerecht. Absolut. Das bedeutet nicht, dass es für jedermann oder -frau bedingungslos zu empfehlen ist, aber es bedeutet, dass es das, was es macht, unvergleichlich gut macht. Nämlich ein ROLLENspiel zu sein. Es macht einfach einen riesengroßen Unterschied, mit welcher Figur ihr euch ins Getümmel werft. Ob ihr eine menschliche Bardin spielt oder einen zwergischen Krieger – das Spiel spielt sich anders. Situationen laufen anders ab, Figuren reagieren (nicht alle, klarerweise) anders auf euch. Und die Entscheidungen, die ihr während des Spiels – oftmals auch ohne es zu merken – trefft, die werden euch immer wieder einholen und eure Taten haben wirklich Konsequenzen. Spürbare Konsequenzen.

Meine Figur im ersten Durchlauf war eine weibliche Bardin namens Tavrasate. Ihr seht das Bild oben. Und was soll ich sagen: Ich habe mich in meine Figur verknallt – und nicht nur ich. Die Angebote zum Beischlaf sind von den Mitgliedern meiner Truppe durchaus auch wenig subtil immer wieder mal gekommen. Ich kann es verstehen. Sie ist eine ziemlich toughe Nuss, mit viel Wortwitz und dem Herzen absolut am richtigen Fleck. Nicht meine Worte. Die Worte meiner Mitstreiter:innen. Und auch die haben es in sich. Egal, ob wir vom Vampir Astarion sprechen, Zauberer Gale, der Githyanki Lae’zel oder der Shar-Anhängerin Shadowheart. Und wenn ich jetzt von Karlach zu reden anfange, dann kann ich mit dem Schwärmen überhaupt nicht mehr aufhören. Selten eine liebenswertere Figur kennengelernt als diese. Ein Wahnsinn.

Allerdings nicht von Anfang an. Anfangs war ich ziemlich skeptisch, ob die Figuren wirklich was taugen, denn manche wirken anfangs steif und unnahbar, teils sogar arrogant. Lernt man sie besser kennen und fangen sie an sich zu öffnen, dann kommen absolut hervorragend geschriebene, liebenswerte Persönlichkeiten zum Vorschein, die alle ihr Kreuz zu tragen haben und das auf ihre bestmögliche Art und Weise tun. Und ich möchte keine der Figuren missen.

Das gilt generell für viele, ganz viele Figuren in „Baldur’s Gate III“. Auch wenn sie nur Nebenrollen sind: Sie haben Charakter. Sie haben Ziele. Sie haben klare Persönlichkeitsmerkmale. Und – sie sind alle (ausnahmslos! – bis auf viele Zivilisten in Baldur’s Gate selbst) brillant vertont. Respekt vor Larian („Divinity: Original Sin„), für das, was sie da abgezogen haben. Der Aufwand muss ein Wahnsinn gewesen sein, aber es hat sich bezahlt gemacht. Und das ist eine der großen Stärken des Spiels.

Man merkt einfach die gesamte Zeit über, dass hier jemand ein richtig, richtig gutes Spiel machen wollte mit möglichst viel (man lese: nicht uneingeschränkt, aber so viel wie möglich) Freiheit. Da sind scheinbar Leute beisammen gesessen und haben sich überlegt, was Spieler:innen alles tun und ausprobieren könnten und haben dann Reaktionen darauf geschrieben, vertont und ins Spiel gepackt. Ganz, ganz viele Kleinigkeiten, die man vielleicht nur versucht, weil man wissen will, ob das überhaupt geht – sie funktionieren. Und sie sind noch dazu genauso inszeniert als wären sie Teil einer durchgeplanten Hauptmission. DAS ist in meinen Augen die größte Errungenschaft von Larian Studios. Nichts fühlt sich an als wäre es Beiwerk. Alles was ihr macht – und sei es eine völlig unwichtige Nebensache – wird so inszeniert und behandelt, als wäre es wichtig. Es fühlt sich deshalb auch wichtig an. Hier wird nichts mit einem Satz in einem Textfenster abgehandelt. Hier gibt es mindestens einen Cut auf eine Figur, ein paar (vertonte) Worte und das ganze auf einem derart hohen Niveau, das müssen andere Spiele in Hauptstory-Stränge packen.

Dazu kommt die Erzählerin, die viele eurer Aktionen kommentiert oder beschreibt und auch diese ist perfekt getroffen. Immer nah an der Grenze zum Sarkasmus, aber selten darüber, kommentiert sie alles mit einem gewissen Charme in der Stimme, der immerzu zu sagen scheint „Ja, das hast du gemacht. Aber bist du dir sicher, dass das eine gute Idee war?“. Das hält die Spannung immerzu aufrecht. Und tatsächlich muss ich gestehen, dass nicht immer alles, was ich getan habe, eine gute Idee war. Aber auch das gehört zum Spiel. Mach Dinge, triff Entscheidungen, freu dich über oder lebe mit den Konsequenzen und schau mal, was die Zukunft bringt.

Die Hauptstory ist in drei Akte eingeteilt und die Gebiete sind groß. Auch wenn ich sicher knapp 50% meiner Spielzeit in Baldur’s Gate (der Hauptstadt) verbracht habe, fühlte sich alles wie aus einem Guss an. Und die einzelnen Gebiete haben auch noch weitere Karten in sich, die man – je nach Weg – verpassen oder eben besuchen kann. Und eure Geschichte geht weiter. Für welchen Weg ihr euch auch entscheidet – es ist euer Weg. Mit allen Für und Wider. Und es fühlt sich alles gleichwertig an. Respekt. Riesengroßer Respekt.

Was mir auch wunderbar gefallen hat: Die Quests der Begleiter:innen sind mit der Haupthandlung verbunden und fügen sich nach und nach in die größeren Handlungsbögen ein. Es gibt einen Grund, warum diese Truppe zusammengekommen ist. Und das merkt man auch immer wieder. Auch, dass es (Vorsicht, kleiner Spoiler) keinen „großen Bösen“ gibt, sondern mehrere Missetäter:innen, die einen Plan haben, fand ich super. Auch wenn es gegen Ende natürlich auf einen großen Finalkampf hinausläuft (der super war). Aber alles in allem: Die Story ist großartig. Zu jeder Zeit. Je nachdem welchen Weg ihr wählt wartet auch der eine oder andere Twist auch auf euch – und ein paar davon habe ich echt nicht kommen gesehen.

Das Kampfsystem ist, wie von Larian gewohnt, rundenbasiert und eure Fähigkeiten erweitern sich im Laufe der Zeit. Anfangs ein wenig gewöhnungsbedürftig, ist es später, wenn man sich an die Menge an Möglichkeiten durch Zauber, Angriffe, Scrolls, Tränke und Aktionspunkte, gewöhnt hat – großartig. Die Freiheit, Kämpfe auszutragen wie man es will, hat mich immer wieder umgehauen. Da komme ich aus einem Dungeon in dem ich ein paar Sachen gemacht habe, die einer Horde Goblins scheinbar nicht gefallen hat, und sehe mich einer richtig großen Übermacht gegenüber. Panik meinerseits. Meine Gruppe war erschöpft (da waren ein paar knackige Kämpfe in dem Dungeon) und dann steht da diese riesengroße Gruppe. Aber – nachdenken, umsehen, das Schlachtfeld ansehen, überlegen, welche Zauber und Möglichkeiten ich noch habe – und dann zur Tat: Da stehen vier Goblins mit Bogen auf einem Holzsteg, der nur von einer Säule getragen wird? Säule wegbrennen. Das Ding bricht ein, reißt die vier nach unten und erschlägt noch zwei darunter stehende Gegner. Mein Zauberer schickt einen Eishagel auf eine andere Gruppe, der einerseits Schaden verursacht und noch dazu den Boden rutschig macht. Meine Bardin wirft einen Feuerball (dank eines Scrolls) drauf – nochmals Schaden und das Ding schmilzt noch dazu den Eisboden. Also schickt meine vierte Figur einen Blitz nach und stromt alle, die im geschmolzenen Wasser stehen. Runde Eins vorbei. Es stehen nur noch ein Drittel der Angreifer. Der Rest ist aus dem Spiel.

Großartig ist das.

Optisch ist das Spiel sowieso ein Wahnsinn. So viele Details! Das Art-Design ist ein Hammer, die Musik passt perfekt und apropos: Es gibt einen Bosskampf, bei dem im Hintergrund die Musik anschwillt, ein Chor(!) plötzlich das Geschehen gesanglich kommentiert und als dann auch noch der Gegner mitsingt (mit einer großartigen Stimme!) bin ich völlig platt. Ganz. Großes. Kino. Und das ist ein optionaler(!) Bosskampf gewesen.

Ihr merkt: Ich bin hin und weg. Das erste Spiel seit Jahren, in das ich im ersten Durchlauf knapp 120 Stunden investiert habe und bei welchem ich nach zwei oder drei Wochen Pause, sofort einen weiteren Lauf starten werde. Weil es so gut ist. Weil es so viel Spaß macht. Weil es einfach ein Gefühl auslöst, dass ich bei einem Spiel seit sehr, sehr langer Zeit nicht mehr hatte.

„Baldur’s Gate III“ fühlt sich an wie „Nachhause kommen“. Und das muss man erst einmal schaffen. Danke an Larian Studios. Die mir fast ein wenig leidtun. Denn ehrlich: Das hier, das kann man nicht mehr toppen.

Das heißt nicht, dass das Spiel ohne Fehler ist – ja, sind Bugs. Die Performance ist in Baldur’s Gate spürbar schlechter als in weniger bevölkerten Orten, euer Hauptcharakter gibt in den Gesprächen keinen Ton von sich und die Hauptstory ist nun mal die Hauptstory – ein paar der Ereignisse müssen passieren, also passieren sie auch. Das WIE mag sich ändern, aber das WAS bleibt gleich.

Aber das ist alles jammern auf hohem Niveau – denn hier greifen einfach so viele Rädchen richtig ineinander … das macht einfach richtig, richtig Spaß. Bis zum (per Patch nachgereichten) coolen Epilog. Und denkt dran: Was für die einen ein Happy End ist für die anderen eine Katastrophe.

„Baldur’s Gate III“ bekommt von mir 10 von 10 möglichen, fast alles richtig machende und mich als Spieler zu 100% ernst nehmende, Punkte.

PS: Ja, rein technisch betrachtet ist „Baldur’s Gate III“ die logische Forführung von „Divinity: Original Sin 2“, nur mit vertonten Charakteren, besseren Sequenzen bzw. besserer Inszenierung und der Verlegung der Story ins D&D-Universum. Ich meine … allein der Anfang: Man befindet sich in einem feindlichen Schiff, das Ding geht unter, man landet auf einer unbekannten Insel und kommt dort nicht weg. Das beschreibt im Grunde den ersten Akt in BEIDEN Spielen. Aber – ganz ehrlich: Was soll’s? Solange es so gut wird 🙂

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Ann (Sarah Polley) ist glücklich. Ihr Partner (Scott Speedman) liebt sie. Ihre Kinder sind großartig. Ja, sie leben in einem Trailer und es ist nicht immer leicht über die Runden zu kommen, aber alles in allem: Glücklich.

Dann kommt der Bruch: Ann erfährt, dass sie Krebs im Endstadium hat. Keine Heilung möglich. Keine Operation. Sie hat nicht mehr lange zu leben.

Anstatt jedoch in Depressionen zu versinken, beschließt sie, dass sie ihr Leben auf die Reihe kriegen muss. Genau genommen: Sie beschließt, das Leben für eine Zeit nach ihr zu regeln und daneben ein paar Dinge nochmals zu erleben. So will sie jemand dazu bringen, sich in sie zu verlieben und andere Dinge. Außerdem will sie die Weichen stellen für ihren Partner und ihre Kinder, also mehr oder weniger ihrer Nachfolgerin den Weg zu bereiten …

Es gibt Filme, bei denen man erzählt, worum es geht und jene, die die Beschreibung hören, haben ganz eigene Bilder im Kopf. So könnte dieser Film hier ein hartes Hardcore-Drama im Arthouse-Stil sein. Es würde aber vermutlich auch als Komödie funktionieren. Sogar ein Horrorfilm wäre möglich. Die Basis ist also wirklich breit und das Genre … muss eine Entscheidung der Macher:innen sein, in dem Sinn, dass die Vision hinter dem Film sehr klar sein muss, da die Sache sonst nicht funktionieren kann.

Und Isabel Coixet („Das geheime Leben der Worte“, „Paris, je t’aime“), die Regisseurin, die gemeinsam mit Nanci Kincaid auch das Drehbuch verfasst hat, hat die Sache im Griff. „Mein Leben ohne mich“ ist tatsächlich eine absolute Liebeserklärung an das Leben und an die Liebe. Ja, er ist traurig, ja, ihr werdet am Ende mit Sicherheit weinen. Und Ja, er ist lustig, er ist tragisch, aber ist nie schwer oder depressiv oder irgendwie lächerlich.

Und das ist eine ziemliche Leistung, in meinen Augen. Ich meine, lest nochmals, worum es geht. Um diese Story richtig erzählen zu können und die richtigen emotionalen Tasten und Drüsen zu drücken, braucht es ein Casting, welches absolut perfekt sein muss. Und eine Regie, die absolut weiß, wie man das alles ausbalanciert.

Zum Casting: Ja. Das haben sie geschafft. Wer romantische Gefühle für das weibliche Geschlecht hegt, der oder die wird nicht umhin kommen, sich in Ann zu verlieben. Technisch nicht möglich. Ann ist einfach ein wunderbarer, faszinierender, aber auch geerdeter und bodenständiger Charakter. Und Sarah Polley („Das geheime Leben der Worte“, später bzw. neuerdings Regie, zum Beispiel: „An ihrer Seite“ oder „Take This Waltz“ oder „Stories We Tell“) ist perfekt in dieser Rolle. Einfach perfekt.

Gleiches gilt für jedermanns und jederfraus liebster Hulk-Version, Mark Ruffalo, der Lee spielt. Jenen Mann, den Ann dazu bringen will, sich in sie zu verlieben. Und ja, falls ihr vergessen habt, dass Ruffalo tatsächlich ein super Schauspieler ist (und das schon ganz lange), dann guckt euch diesen Film hier an. Dann wisst ihr das wieder. Und sogar Scott Speedmann (den die meisten von uns vermutlich aus den ersten beiden „Underworld“-Filmen kennen) passt hier richtig gut in die Rolle.

Alles in allem ist der Film ein kleines emotionales Meisterwerk, ein Film, der mich bei der Erstsichtung wirklich und ehrlich zu Tränen gerührt hat. Gerade die letzte Einstellung des Films – und hier kommt die Regie ins Spiel, die wirklich gut ist – ist quasi perfekt. Tatsächlich perfekt. Ein Blick durch die Augen von Ann, die sich in ihre Schlafkammer zurückgezogen hat, vermutlich zum Sterben, und was sie sieht, nun, ich sage mal so: Es hat mir ein (trotz der Tränen) ein Lächeln ins Gesicht gezaubert.

Um die Sache zusammenzufassen: Wer einen ernsten, zwar traurigen, aber wundervollen, lebensbejahenden Film sehen will, der muss sich „Mein Leben ohne mich“ ansehen. Großartig. Immer wieder.

„Mein Leben ohne mich“ bekommt von mir 9,5 von 10, alle richtigen Register ziehende, Punkte.

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Cole (Chris Evans) ist ein Farmer, der so gut wie nie seine Heimat verlassen hat. Eine Freundin zu finden, wo die Beziehung auch wirklich hält, ist ihm bisher verwehrt geblieben. Beim Schreiben seines ersten Buches, legt er gerade eine kreative Pause ein. Somit arbeitet er weiterhin auf der elterlichen Farm, damit er sich keiner neuen Herausforderung stellen muss. Eines Tages trifft er auf Sadie (Ana de Armas) und geht mit ihr auf ein Date.

Nach einem wunderschönen Abend und einer gemeinsamen Nacht glaubt Cole in ihr „die Richtige“ gefunden zu haben. Zahlreiche Nachrichten und einige Emojis später wird ihm klar, dass sie sich wohl nicht mehr bei ihm melden wird. Da er jedoch seinen Inhalator bei ihr in der Handtasche vergessen hat und er diesen orten kann, macht er sich als romantische Geste (nein, nicht als Stalker) auf, um sie zu besuchen, wofür er nach London reisen muss…

Ursprünglich sollte ja Scarlett Johansson die weibliche Hauptrolle neben Chris Evans spielen, was dann bereits ihr neunter gemeinsamer Film gewesen wäre. Sie musste jedoch aus Termingründen absagen, weswegen Evans selbst Ana de Armas angerufen hat und fragte, ob sie den Part übernehmen wollte. Sie sagte zu, weswegen dieser von Dexter Fletcher (Rocketman) für den Streaming-Dienst Apple TV+ inszenierte Film, nach Knives Out und The Gray Man, ihr drittes gemeinsames Projekt ist. Beide sind auch als Produzenten mit an Bord.

Ist schon immer wieder interessant, wie unterschiedlich man Dinge empfinden kann. Der Film wurde von Kritikern ja nicht gerade geliebt und eines der Angriffspunkte sei die fehlende Chemie zwischen Evans und Armas. Nun man braucht sich nur eines der gemeinsamen Interviews für diesen Film ansehen und man weiß, dass das ein Blödsinn ist. Ist aber scheinbar eben nicht für alle Menschen so. Das Ganze ist dabei schon einfach gestrickt, macht aber Spaß.

Der große Aufhänger sind dabei freilich die vertauschten Rollenbilder. Cole der einfache Farmer, die Natur liebende, sein Land nie verlassende, bei Frauen zu sehr klammernde Normalo. Sadie die weltoffene, viel Reisende, Karaoke singende und das Abenteuer liebende Powerfrau zum Anhimmeln. Nach der circa 30 Minuten andauernden Anlaufzeit, bei der die Sache rein wie eine romantische Komödie wirkt, kommt dann die Action ins Spiel.

Dabei lebt der Film dann klar von den Streitereien in den unmöglichsten Situationen, wo die beiden sich eigentlich um den Kampf ums Überleben kümmern sollten. Nicht jede Situation ist dabei stimmig, nicht Alles auch wirklich lustig, doch der Leerlauf hält sich in Grenzen. In Summe ist weder die Action bahnbrechend, noch der Humor und schon gar nicht die Idee dahinter, aber zum zweistündigen Abschalten und leicht Unterhalten werden, ist dies mehr als genug. Wäre früher wohl einfach ein Kino-Blockbuster ohne Anspruch gewesen.

Chris Evans (Gifted) ist in bester Spiellaune und gerade weil Cole doch langsam aber sicher über seine Komfortzone hinauswächst und sich weiter entwickelt, bleibt er immer sympathisch und wird nie zum lästigen Anhängsel. Ana de Armas (Blade Runner 2049) als Sadie wechselt zwischen natürlich, wunderschön und lebensfroh zu knallhart und effizient und man versteht, dass man für sie in ein anderes Land reisen würde (nein, nicht wie ein Stalker).

Sehr nett sind dann ein paar Cameos, besonders die von „Falcon“ Anthony Mackie und „Winter Soldier“ Sebastian Stan als Bounty Hunter und selbst Ryan Reynolds schaut (minus ein paar Körperteile) kurz vorbei. Der Trend Sachen auszusprechen, die man sowieso gerade gehört oder gesehen hat (ja wir wissen schon, dass Cole „the Boyfriend“ ist), das ist zwar eine Unart, aber wenn man sich Videos auf Youtube ansieht, die unterschiedliche Filme bzw. deren Enden erklären, dann muss man sich teilweise scheinbar an den niedrigen IQ (oder ist es nur deren Aufmerksamkeit) einiger Seher anpassen. Sorry, aber das kann Hollywood wirklich wieder lassen.

Ansonsten insgesamt aber ein leichter Spaß mit dem einzigen Anspruch zu unterhalten, was er auch tut. Dafür werden dann bekannte Elemente, etwas Starpower und genug Geld in die Hand genommen, dafür wurde bei der Innovation gespart. Nennt es einfach wieder mal Fast Food oder den Snack zwischendurch, ohne die obligatorische leere Seele als Kern, denn Evans und Armas versprühen ausreichend Funken, Energie und Freude an der Sache, so dass ich mich gerne mitreißen hab lassen.

„Ghosted“ bekommt von mir 7/10 nach einem erfolgreichen ersten Date in Summe alles falsch machende Empfehlungspunkte.

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