Family | Darkagent http://darkagent.blogsit.net We love being entertained! Tue, 23 Apr 2024 06:33:12 +0000 de-DE hourly 1 https://wordpress.org/?v=6.4.4 Cats (Filmkritik) http://darkagent.blogsit.net/2024/04/23/cats-filmkritik/ http://darkagent.blogsit.net/2024/04/23/cats-filmkritik/#respond Tue, 23 Apr 2024 06:33:12 +0000 http://darkagent.blogsit.net/?p=36486 Katzen. Sie treffen sich. Sie haben eine Königin. Und sie wird einen aus ihrer Mitte auserwählen, der oder die in den Himmel kommt. Aber diese Ehre will ein räudiger Straßenkater, der magische Fähigkeiten besitzt, für sich beanspruchen und er beginnt … Weiterlesen

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Katzen. Sie treffen sich. Sie haben eine Königin. Und sie wird einen aus ihrer Mitte auserwählen, der oder die in den Himmel kommt. Aber diese Ehre will ein räudiger Straßenkater, der magische Fähigkeiten besitzt, für sich beanspruchen und er beginnt damit, nach und nach seine Konkurrenz auszuschalten.

Jemand muss ihn aufhalten, damit der jellicle Tag bzw. die Nacht zu einem Erfolg für alle Katzen werden kann … Oder so ähnlich.

Tatsächlich könnte ich es so zusammenfassen: Jellicle hier und jellicle da. Was immer „jellicle“ auch bedeutet. Angeblich heißt es „dear little cats“. Was auch immer.

Es kommt ja eher selten vor, dass ich bereits in der Zusammenfassung sehr deutlich zeige, was ich von einem Film halte, aber „Cats“ hat sich diese Ehre mehr als verdient. Ich weiß nicht welche und wie viele Drogen die Macher:innen dieses Werks konsumiert haben, bevor sie mit den Dreharbeiten begonnen haben, aber das was hier passiert … das kann man fast nicht in Worte fassen. Und in keinem, in wiederhole: keinem!, positiven Sinn.

Das Musical „Cats“ dürfte ja wohl doch allen ein Begriff sein, selbst wenn man es selbst nie gehört hat. Das ist kein Drama, denn in meinen Augen ist „Cats“ das am meisten überbewertete Musical überhaupt. Es gibt – in meinen Augen – keine Handlung, außer das eine Reihe an Katzen vorgestellt werden und wie sich diese verhalten. Und ja, die „Rahmenhandlung“ (ja, genau) ist mehr oder weniger vorhanden, aber offen gesprochen: Wen juckt das?

Man merkt bereits, dass ich kein Fan des Musicals bin. Grundsätzlich mag ich Musicals ja gerne, wenn die Musik und die Geschichte passen (mein absoluter Favorit für immer: Les Misérables. Und „Jesus Christ Superstar“, auch wenn ich das eher als Rock-Oper bezeichnen würde). Das war bei „Cats“ für mich nie der Fall. Und ich liebe Katzen.

Ich denke man kann eh nichts mehr über diesen Film schreiben, was noch nicht geschrieben wurde. Einzig eine Anekdote muss ich anführen, weil die alles sagt, was es zu sagen gibt. Ich weiß nicht, ob sie stimmt, aber wenn nicht, dann wurde sie gut erfunden. Scheinbar hat Andrew Lloyd Webber nach Sichtung des Films und nach Verlassen des Kinos sofort seinen Weg in eine Tierhandlung gefunden und einen Hund gekauft. Einfach als Zeichen seiner Missachtung für diese Umsetzung/Adaption. Und ein paar Wochen später wollte er von X nach Y fliegen, aber die Fluglinie hat ihm verboten den Hund mitzunehmen. Webber reagierte scheinbar so, dass er der Fluglinie mitteilte, er brauche diesen Hund, denn das sei seine Therapie gegen die Verbrechen die ihm mit dem „Cats“-Film angetan wurde und ohne diese Ausgleich würde er in Depressionen verfallen. Die Antwort der Fluglinie: „Gutes Argument. Nehmen sie ihn mit“.

Wie bereits erwähnt: Wenn nicht wahr, dann toll erfunden.

Und das trifft es für den Film einfach gut. Es ist irre, wie viel Zeit, Geld und Ressourcen für … für … sowas verwendet wurden. Dabei ist die Optik des Films noch das bessere daran. Da eh alles vor dem Green-Screen entstanden ist (inklusive aller Körper), sieht alles so künstlich auch, dass es für mich schon keinen Unterschied mehr macht, ob es gut oder schlecht aussieht. Es passt einfach. Dazu kommt, dass die Gesangseinlagen für meinen Geschmack einfach unter Standard waren. Die Musik wirkt weder so happy, noch so wuchtig oder episch noch so emotional wie es eigentlich sein sollte.

Wer „Cats“ in Summe nicht kennt, kennt ja trotzdem mit Sicherheit „Memory“. Das Lied kennt einfach jede Person. Zumindest in meiner Generation. Im Film wird der Song drei Mal, ich wiederhole: Drei. Mal., angestimmt. Und ja, das nervt. Ich mag das Lied (das einzige Lied von „Cats“, das ich mag), aber das war zu viel. Zumal die Inszenierung dann noch dazu einen auf Tränendrüsendrücker macht, jedes einzige verdammte Mal, wenn es angestimmt wird. Und auch, weil ich schon dabei bin, zu erwähnen: Je andere Version, die ich bis dato gehört habe (und das sind viele) ist besser als diese hier. Traurig. Wirklich traurig.

Warum sich so Schauspielgrößen wie Judi Dench, Ian McKellen, Idris Elba oder Ray Winstone für so etwas hergegeben haben, ist mir schleierhaft. Auch Rebel Wilson spielt mit und – haltet euch fest – Taylor Swift. Ja, ihr lest richtig: Taylor Swift. Wenn dieser Film also etwas beweist, dann das große Starpower nicht immer ausreicht, um auch etwas zu schaffen, was auch nur annähernd gut ist.

Was Tom Hooper, der ja doch auf Filme wie „The King’s Speech“ oder „The Danish Girl“ zurückblicken kann, sich hierbei gedacht hat, ist mir ein Rätsel. Andererseits hat er ja auch „Les Misérables“ mit Hugh Jackman, Russel Crow, Helena Bonham Carter und Anna Hathaway und anderen gemacht, der ja durchaus in Ordnung war. Nicht der Wahnsinn, aber zumindest keine Katastrophe.

Alles in allem kann ich hier nur festhalten, was man vielleicht eh schon wusste. Ich wollte den Film tatsächlich deshalb sehen, weil ich mir nicht vorstellen konnte, dass er so schlimm ist, wie alle immer meinen bzw. schreiben. Ich gehe ja eher selten mit der Meinung im Internet einher, aber hier, Leute, hier trifft das alles wirklich zu. Ich habe beim Ansehen gemerkt, wie meine Hirnzellen nacheinander aufgegeben haben und meine Augen haben irgendwann zu tränen begonnen. Es kann auch sein, dass es Tränen waren, weil ich immerzu zwischen Lachkrämpfen und ungläubigem „Echt jetzt?!“ hin und her gesprungen bin.

„Cats“ bekommt von mir 2 von 10 möglichen, auf so vielen Ebenen den Glauben an das Gute in Musicals oder Filmen verbrennde, Punkte.

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Teenage Mutant Ninja Turtles: Mutant Mayhem (Filmkritik) http://darkagent.blogsit.net/2023/12/02/teenage-mutant-ninja-turtles-mutant-mayhem-filmkritik/ http://darkagent.blogsit.net/2023/12/02/teenage-mutant-ninja-turtles-mutant-mayhem-filmkritik/#respond Sat, 02 Dec 2023 05:00:01 +0000 http://darkagent.blogsit.net/?p=36072 Es war einmal: Eine Ratte landete im Kanal. Vier Schildkröten ebenso. Alle waren mit einer seltsamen Flüssigkeit in Berührung gekommen. Und deshalb mutierten sie. Die Ratte adoptierte die vier Schildkröten als ihre Kinder und brachte ihnen unter anderem Kung-Fu und … Weiterlesen

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Es war einmal: Eine Ratte landete im Kanal. Vier Schildkröten ebenso. Alle waren mit einer seltsamen Flüssigkeit in Berührung gekommen. Und deshalb mutierten sie. Die Ratte adoptierte die vier Schildkröten als ihre Kinder und brachte ihnen unter anderem Kung-Fu und andere Kampfsportarten bei.

Jahres später: Die Schildkröten sind Jugendliche und wollen nicht mehr in der Kanalisation leben. Sie wollen nach draußen. Sie wollen einfach ein jugendliches Leben leben. Aber sie sind Mutanten und auf diese wird in der Welt da oben im Regelfall mit Panik reagiert, weil Monster sind nun einmal Monster. Noch dazu passieren in der Stadt eine ganze Menge Überfälle und es sieht so aus, als wären da eventuell auch Mutanten involviert.

Logische Konsequenz für die Jungs: Sie müssen helfen, die Sache aufzuklären, denn dann wird man sie als Helden feiern und akzeptieren.

Problem: Ihr Ziehvater, die Ratte, namens Splinter verbietet ihnen die Interaktion mit der Welt dort oben. Also ziehen sie im Geheimen los …

Bringen wir die Sachen, die man objektiv erwähnen muss, mal gleich vorweg aufs sprichwörtliche Papier: Die Turtles gibt es jetzt doch schon sehr lange und ursprünglich waren sie als Parodie auf Superhelden angelegt. Sie waren finster, dreckig, brutal, haben reihenweise Gegner getötet und relativ rasch ging die Sache in noch mehr Sci-Fi über, als Aliens und Teleporter und andere Dinge ins Spiel kamen. Damals noch in Schwarz-Weiß. Dann wurden sie aber so berühmt, dass die – man kann es Anbiederung nennen – die Öffnung hin auf einen Maintream-Markt nahe lag. Und so kam es zu Comics, zu einer Animationsserie und doch ein paar Live-Action-Filmen, die alle irgendwie in Richtung „Batman“ gingen. In dem Sinn, dass die Turtles zwar kämpfen, aber interessanterweise nie (oder fast nie) jemanden aktiv getötet haben. „Besiegen“: Ja. „Töten“: Nein.

Mittlerweile gibt es ja diverse Serien und irgendwann im Laufe der Jahre kam auch ein weiblicher Turtle oder Turtlein oder was weiß ich, wie man das nennen mag dazu, aber die verschwand rasch wieder oder kam nie richtig an. Zumindest bei mir nicht. Ich habe erst 2022 von einem Freund erfahren, dass es die überhaupt gab.

Wie dem auch sei: Die Turtles kennt man. 2007 gab es dann einen Film, der von einem der gedanklichen Väter der Turtles, konkret Kevin Munroe, inszeniert wurde und der kam in Summe nicht gut weg. Ich fand ihn gut, aber das ist ein anderes Thema.

Jedenfalls kam 2023 ein mehr oder weniger Reboot in die Kinos, geschrieben von – unter anderem – Seth Rogen. Über diesen Mann könnte man jetzt auch viel schreiben, aber das spare ich mir. Entweder man mag seinen Humor oder man mag ihn nicht. Ich jedenfalls war schon mal ein wenig skeptisch.

Nachdem ich die ersten Trailer gesehen habe, war ich dann aber zumindest interessiert, denn ich fand die Optik ziemlich cool und auch die Turtle-Jungs wirkten wie … Jungs. Das was ein netter Ansatz und ich dachte mir, vielleicht könnte das ja was werden. Was ich nicht gecheckt hatte, war das April O’Neil in der neuen Version eine – im direkten Vergleich zu ihren Comic-Vorbild – leicht übergewichtige junge Dame mit afro-amerikanischen Ursprungs ist (in den letzten beiden Live-Action-Versionen spielte Megan Fox die besagte Dame, nur so als Vergleich). Das sorgte teilweise für leichten Unmut, denn eine Figur, die so lange schon bekannt ist, jetzt dermaßen umzugestalten, ist nicht ohne und natürlich kamen die üblichen „verdammter Woke-Mist“-Rufe. Alles soweit zu erwarten.

Was ist jetzt mit dem Film? Nun, ich bin mir uneins. Einerseits ist es sicher der Turtles-Film, der den Spirit der alten Animationsfilme wohl am besten einfängt. Das Geplänkel zwischen den Turtles und ihre Interaktionen, Wortmeldungen, Neugier auf die Welt und alles – das ist schon super anzusehen. Die Optik, manche Action-Szenen und das Art-Design sind allesamt (bis auf wenig Ausnahmen, dazu gleich mehr) ebenfalls super anzusehen und ich muss sagen, dass ich positiv überrascht war.

Was mir dann nicht gefallen hat, ist der Overkill an Schurken und die Story an sich. Also die Überfälle und die ganzen anderen mutierten potentiellen Bösewichte und der Plan von Superfly und so weiter. Das war alles irgendwie eh nett und ich habe auch verstanden, was die Idee dahinter war und was man damit sagen wollte, aber irgendwie hat es mich nicht so richtig abgeholt. Und als gegen Ende dann eine Supermutation passiert, da hatte ich dann schon weit mehr „Ghostbusters“ und den Marshmellow-Mann im Kopf als die Turtles.

Auch ist der Humor in manchen Szenen für mich einfach zu grenzdebil gewesen. Als zum Beispiel April, die gerne Reporterin werden möchte, sich bei einem öffentlichen Auftritt übergeben muss. Sicher, klingt witzig. Aber das war für mich einfach zu in die Länge gezogen und übertrieben. Ich bin generell kein Fan von diesen „Kotz“-Witzen, aber das ist sicher Geschmackssache (Wortspiel!). Oder die Love-Story von Splinter, die (man verzeihe mir, falls ich hier irgendwelche Gefühle verletze) einfach peinlich und eklig. Das ist schlichtweg nicht der Meister Splinter, den ich kenne. Auch die Optik leistet sich ein paar Patzer, so für meinen Geschmack in den Rückblenden auf die „Kindheit“ der Schildkröten oder später im Endkampf … da hat man dann vielleicht zu viel gewollt. Aber in Summe: Alles gut.

Alles in allem muss ich trotz einiger Kritikpunkte ganz klar festhalten, dass dieser Film den Geist der „jugendfreien“ Turtles super einfängt und wirklich den „Teenage“-Teil der titelgebenden Held:innen betont. Sicher der beste Turtles-Film seit langem. Was allerdings im Relation nicht viel heißen mag, weil da in meiner Wahrnehmung ohnehin ganz lange eine Flaute war.

„Teenage Mutant Ninja Turtles: Mutant Mayhem“ bekommt von mir 7 von 10 möglichen, optisch grandiose, inhaltich und storymäßig halbwegs okaye, Punkte.

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Nimona (Filmkritik) http://darkagent.blogsit.net/2023/09/09/nimona-filmkritik/ http://darkagent.blogsit.net/2023/09/09/nimona-filmkritik/#respond Sat, 09 Sep 2023 05:00:36 +0000 http://darkagent.blogsit.net/?p=35787 Ballister Blackheart ist ein Gewöhnlicher. Ein Kind aus armen Verhältnissen. Ein Niemand. Aber er schafft es, seinen Weg zu machen und zu einem Ritter zu werden, der die Stadt beschützen soll vor den Monstern außerhalb der Mauern. Mit ihm zur … Weiterlesen

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Ballister Blackheart ist ein Gewöhnlicher. Ein Kind aus armen Verhältnissen. Ein Niemand. Aber er schafft es, seinen Weg zu machen und zu einem Ritter zu werden, der die Stadt beschützen soll vor den Monstern außerhalb der Mauern. Mit ihm zur Angelobung steht Ambrosius Goldenloin, der in direkter Linie von Gloreth abstammt, die damals das erste Monster vertrieben und die Regeln für die Stadt aufgestellt hat, an die sich heute noch alle halten.

Aber etwas läuft sehr, sehr schief. Und dann steht Blackheart als Mörder da. Und just zu diesem Zeitpunkt tritt Nimona in sein Leben. Sie sucht schon eine Weile einen Bösewicht für den sie der Sidekick sein kann. Aber Blackheart sieht sich weder als Bösewicht, noch will er eine Sidekick. Aber Nimona lässt nicht locker.

Und währenddessen macht die gesamte Stadt auf ihn Jagd und Ambrosius ist ihm auf den Fersen …

Nimona ist eigentlich aus einer Reihe von Webcomics entstanden, die dann zu einem Buch gebündelt wurden. Ich hab’s gelesen. Mir hat’s gefallen. Es ist kein Wahnsinnscomic, aber es ist unterhaltsam und gut, ein wenig simpel gezeichnet, aber die Story ist in Ordnung, wenn auch ein wenig sehr gestreckt und nicht jeder Witz sitzt, aber im Grunde fand ich es unterhaltsam. Vor allem, wie ganz viele Fantasy-Klischees durch den Kakao gezogen werden.

Dann hörte man, dass es eine Verfilmung geben soll. Die Finanzierung und den Vertrieb sollte Disney überhaben. Die zogen den Stecker, weil … Gründe. Gerüchten zufolge sollte ihnen der Kuss einen homosexuellen Pärchens am Ende nicht gepasst haben, aber ob das stimmt darf wohl stark angezweifelt werden. Jedenfalls war der Film zu knapp 75% fertig als sie abdrehen wollten. Und dann hat Netflix zugeschlagen.

Und tja, der Film ist da und er ist sogar überraschend gut geworden. Ja, man nimmt sich einige Freiheiten in Bezug auf die Story, aber das war zu erwarten, immerhin ist es keine Serie sondern „nur“ ein Film, da würde gar nicht alles reinpassen. Es ist trotzdem fein, was sie alles geschafft haben. Sogar die Teile, die nicht aus dem Buch sind, sondern extra für den Film geschrieben wurden passen super ins Bild und ergänzen die Geschichte gut.

Für jene, die es interessiert: Ja, die beiden Gegenspieler Ambrosius und Blackheart sind zwei Männer und waren vor „dem Vorfall“ ein Liebespaar. Das mag für manche ein Grund sein, den Film zu meiden, aber ich fand diese Konstellation tatsächlich weit passender als wenn es eine „Mann / Frau“-Sache gewesen wäre, weil die Dynamik hier einfach eine andere ist. Das zeigt für mich gut, dass homosexuelle Beziehungen Film bzw. Geschichten durchaus bereichern können. Damit ist das mal aus dem Weg geräumt.

Was Nimona betrifft, die ist wirklich gut getroffen. Sie ist irre, sie ist hyperaktiv, sie will gerne Böses tun, sie hat Humor, sie macht kurzen Prozess und sie ist unberechenbar. Und will halt trotzdem immerzu nur eines: Dass man sie akzeptiert wie sie ist. Und das ist auch die Story des Films. Und bei manchen Teilen wird es schon halbwegs düster. Tatsächlich gibt es Szenen, in denen eine Figur den Lebenswillen so stark verloren hat, dass sie sich das Leben nehmen will. Passt aber super in die Story, ist nicht nur dramatisches Beiwerk, sondern integraler Bestandteil des Films. Die Suche nach Liebe. Um nichts anderes geht es. Egal ob Blackheart, Goldenloin oder Nimona. Wertschätzung, Liebe, Anerkennt, Akzeptanz.

Bei all der Action, den schnellen Schnitten und all den Wortwitzen und visuellen Witzen kann es ja passieren, dass man als Macher:innen den Überblick verliert und den Stil über die Substanz stellt und Nimona schramt da meines Erachtens knapp dran vorbei. Aber die Kurve wird im Regelfall noch rechtzeitig genommen, sodass man eigentlich immerzu dran bleibt und ich mit Nimona (und auch Blackheart) die meiste Zeit über wirklich mitgefühlt habe.

Optisch ist der Film 1A und richtig, richtig gut gemacht. An die Mimik der Figuren muss man sich mit ihren großen Kulleraugen und doch sehr plakativen Gesichtsausdrücken sicher erst mal gewöhnen, aber nach ein paar Minuten hatte ich mich damit angefreundet und hatte viel Spaß mit dem Film. Er hat mich berührt, ich habe gelacht und manche Szenen waren einfach cool anzusehen. Sicher, es ist kein „Arcane„, aber es hat Herz und es passt.

Und auch wenn das Ende stark, sehr stark vorherzusehen ist, so muss ich dennoch sagen, dass ich es hier passend fand und ich auch kein anderes Ende gewollt hätte. Es gibt so Filme, bei denen man einfach braucht, dass sie auf eine gewisse Weise enden. Dieser hier ist so einer.

„Nimona“ bekommt von mir 8 von 10 mäglichen, gut und im Kern die Story gut umgesetzte, Punkte.

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Indiana Jones und das Rad des Schicksals aka Indiana Jones and the Dial Of Destiny (Filmkritik) http://darkagent.blogsit.net/2023/09/05/indiana-jones-und-das-rad-des-schicksals-aka-indiana-jones-and-the-dial-of-destiny-filmkritik/ http://darkagent.blogsit.net/2023/09/05/indiana-jones-und-das-rad-des-schicksals-aka-indiana-jones-and-the-dial-of-destiny-filmkritik/#respond Tue, 05 Sep 2023 05:00:28 +0000 http://darkagent.blogsit.net/?p=35781 Indiana Jones (Harrison Ford) ist alt. Er ist müde. Er ist aus der Zeit gefallen. Seine Frau will sich scheiden lassen. Sein Sohn ist tot. Er ist in Pension. Er hat keinen Auftrag mehr. Da taucht plötzlich seine Patentochter Helena … Weiterlesen

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Indiana Jones (Harrison Ford) ist alt. Er ist müde. Er ist aus der Zeit gefallen. Seine Frau will sich scheiden lassen. Sein Sohn ist tot. Er ist in Pension. Er hat keinen Auftrag mehr.

Da taucht plötzlich seine Patentochter Helena (Phoebe Waller-Bridge) auftaucht und ihn daran erinnert, das er mit ihrem Vater vor vielen Jahren im zweiten Weltkrieg ein Artefakt gefunden hat: Die Wählscheibe des Archimedes. Durch sie kann man angeblich durch die Zeit reisen.

Das ist auch der Grund, weshalb nicht nur Helena hinter ihr her ist, sondern auch ein Nazi namens Dr. Voller (Mads Mikkelsen). Der hat außerdem noch eine Rechnung mit Dr. Jones offen …

Ich finde es ja immer noch spannend, dass man diesen Teil hier als fünften Teil bezeichnet, weil es ja in meiner Welt keinen vierten Teil gegeben hat. Deshalb war ich auch überrascht, also die Rede von seiner Ehefrau und einem Sohn war, weil … ach. Mist. Danke an Lucasfilm, dass ich dazu gezwungen bin, hier offiziell zuzugeben, dass es einen vierten Teil gibt. Und er war … eine Frechheit. Deshalb kann ich hier und jetzt sagen: Ja, es gab einen vierten Teil. Und ja, dieser Teil hier ist besser. Was jetzt nicht schwer ist, wenn man ganz ehrlich ist. Die Liste an Dingen, die im Vorfeld schief gelaufen sind, ist wirklich, wirklich lang.

Aber das bedeutet nicht, dass dieser Teil hier besonders gut ist. Tatsächlich dauert der Film knappe 2 1/2 Stunden und ich an Stelle der Regisseure hätte eine Stunde rausgeschnitten. Es gibt hier einfach viel Material, dass ich in keiner Weise gebraucht hätte.

So beginnt der Film mit knappen 30 Minuten Vorgeschichte, die erzählt was im zweiten Weltkrieg passiert ist. Das ist ein eigener, kleiner Minifilm, der schon mal die Grenzen der Glaubwürdigkeit aus dem Fenster wirft. Vermutlich um den typischen Indy-Action-Charme einzufangen, der die ersten drei Teile so toll gemacht haben. Action, die cool aussieht, Indy, der mehr oder weniger durchstolpert und interessante Lösungen findet, und Musik, die das Indy-Thema ausreizt. Also, leichte, coole Unterhaltung.

Nein. Leider nicht.

Zum einen funktioniert Indys „Glück“ zu oft wie wirklich schlimmer Slapstick und zum anderen wird die Sache zu ernst gespielt. Wirklich ernst. Blut. Tote. Drohungen. Folter. Das kam zwar bei anderen Indys auch vor, aber hier wirkt das alles ernster. Kombiniert mit den Slapstick-Momenten ergibt das eine Kombination, die für mich nicht funktioniert hat.

Und dann sind wir in der Jetzt-Zeit. Und die erste Szene in der wir Indy sehen, läuft wie folgt: Ein offensichtlich alter Mann über 70 sitzt in seinem Unterhemd und Boxer-Shorts vor dem Fernseher. Die Nachbarn drehen Musik auf, woraufhin der alte Mann einen Baseball-Schläger (!) schnappt, bei den Nachbarn anklopft und nett darauf hinweist, dass die Musik leiser gehört.

Ja. Ihr lest richtig. Ich verstehe, dass man – wenn man den Film anhängen will, den man dann ja angehängt hat – man diese Szene braucht. Aber ich hätte keinen Indy-Film gebraucht, der meinen alten Helden als fertiges Wrack zeigt. Ich weiß, der vierte Teil war da schon gut dabei, aber tatsächlich hatte ich mit Indy im letzten Teil das kleinste Problem. Hier … puh. Ja, es wird dann besser, aber bis wir dahin kommen dauert es einfach viel zu lange. Später, als Indy dann im Indy-Modus ist, da wird es dann cool und man hat wirklich einige richtig coole Indy-Momente. Die aber alle wieder abstürzen.

Ich werde nie verstehen, worin der Reiz liegt, meine alten Helden (oder: unsere alten Helden) wieder auf die Leinwand zu bringen, nur um zu zeigen wie sie alle gescheitert und bitter sind. Das war bei Star Wars für mich schon ein Wahnsinn und hier ist es das gleiche. Schade.

Ich hatte mir – als ich gelesen hatte, das James Mangold die Regie übernimmt – ein wenig mehr erwartet. Der Film ist weder besonders gut, noch besonders schlecht an sich. Aber als Indy-Film kann ich ihn nicht ernst nehmen. Tut mir leid. Auch wenn ich das Ende mit Marion Ravenwood (Karen Allen) wundervoll fand. Auch fand ich Marion in den paar Minuten so viel besser und sympathischer als im gesamten vierten Teil (was hat die dort gemacht außer dumm grinsen?). Nur der Film vor dieser Szene. Der war nicht so das meine.

Auch nicht hilfreich fand ich, dass quasi alle netten Charaktere im Film sterben. Zwei Kollegen von Indy (fand ich extrem hart und passte nicht in einen Indy-Film für mich) oder der von Antonio Banderas (in großartiger Spielfreude) gespielte Renaldo, der in den wenigen Minuten Screentime ein absoluter Sympathieträger war und einfach abgeknallt wird.

Nein. Da hat sich zu viel einfach falsch eingefühlt um für mich zu funktionieren. Tut mir leid. Die letzten drei Minuten: Ja, passt. Ein paar Momente dazwischen Okay. Als 2 1/2 Stunden-Film? Nein, sicher nicht.

„Indiana Jones und das Rad des Schicksals“ bekommt von mir 5 von 10 möglichen, großteils aufgrund von Nostalgie positive empfundene, Punkte.

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Spiderman: Into The Spiderverse aka A New Universe (Filmkritik) http://darkagent.blogsit.net/2023/08/31/spiderman-into-the-spiderverse-aka-a-new-universe-filmkritik/ http://darkagent.blogsit.net/2023/08/31/spiderman-into-the-spiderverse-aka-a-new-universe-filmkritik/#respond Thu, 31 Aug 2023 05:00:11 +0000 http://darkagent.blogsit.net/?p=35739 Miles Morales ist ein normaler Teenager. Mehr oder weniger. Er lebt in Brooklyn und geht seinem Alltag nach. Das alles ändert sich, als er zu Spiderman wird und noch dazu entdeckt, dass es so etwas wie ein „Spiderverse“ gibt. Also … Weiterlesen

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Miles Morales ist ein normaler Teenager. Mehr oder weniger. Er lebt in Brooklyn und geht seinem Alltag nach. Das alles ändert sich, als er zu Spiderman wird und noch dazu entdeckt, dass es so etwas wie ein „Spiderverse“ gibt. Also ein Multiversum, in welchem unzählige Variationen unserer Erde und also auch von Spiderman herumlaufen.

Und wie es kommen muss: Eine große Bedrohung und viel Pech führen dazu, dass sich ein paar der „Spider“-Leute (es sind Damen und Herren und … nun, ein Schwein) zusammenraufen müssen, um die Welt(en) zu retten. Und noch dazu ist der erfahrenste Peter Parker ein ziemlich desillusionierter Kerl, der erst noch in Form (vor allem psychisch) gebracht werden muss …

Ich habe mir „Into The Spiderverse“ bereits 2018 angesehen als er im Kino gelaufen ist unter dem völlig unnötigen neuen „deutschen“ Namen: A New Universe (ich werde das nie, nie, niemals verstehen) und war völlig baff. Miles Morales kannte ich bis dahin nur dem Namen nach, war also kein großer Fan. Spiderman-Fan per se bin ich auch nicht, auch wenn ich ein paar der Film mag und die Spiele von Insomniac sind super. Aber Fanboy, wenn man es so nennen mag: Nein, sicher nicht.

Jedenfalls war ich von „Into The Spider-Verse“ völlig überrascht. Einerseits war es die Optik, die mich verzaubert hat. Dieser wilde, bunte und schräge Mix, der per Definition ja eigentlich nicht funktionieren dürfte, aber sowas von hervorragend funktioniert und richtig Spaß macht beim Ansehen – das muss man gesehen und vor allem in Bewegung gesehen haben, um es zu glauben.

Vielleicht fühlt man sich beim Trailer zu sehr geflashed, das mag sein, aber der Film geht es zum einen ruhiger an und zum anderen führt er auch in den Animationsstil und die Mischung(en) besser ein. Zu dem Zeitpunkt, an dem dann die Stile (auch aufgrund der verschiedenen Inkarnationen der Spinne) zusammenprallen passt es perfekt. Der Film hat quasi diesbezüglich eine super Balance.

Womit ich auch nicht gerechnet hatte, ist die Tatsache, dass mich die Story des Films so abholt. Miles ist sympathisch und man sieht ihm gern zu. Und alle anderen Inkarnationen haben tatsächlich ihren eigenen Charakter und bekommen erstens ihren Moment im Sch(w)einwerferlicht und zweites schaffen die Macher es, dass mir als Zuseher niemand egal ist. Wenn es dann emotional für die Figuren hart wird, dann fühlt man wirklich mit. Ich meine … ich hatte Mitleid mit einem verdammten Roboter. Nur um das mal zu erwähnen.

Es sind für die einzelnen Variationen der Spinne übrigens keine Vorkenntnisse nötig. Der Film erklärt alles bis zu dem Punkt, dass man es versteht und zwar kurz und bündig bzw. unterhaltsam und quasi nebenbei. Das funktioniert einwandfrei. Ich kannte die ganzen Figuren nicht, hatte zwar schon gehört, dass Variationen gibt, aber von einem Spider-Verse hatte ich keine Ahnung und Spider-Ham … der war mir absolut neu. Aber, wie gesagt: Entwarnung. Keine Vorkenntnisse nötig. Es kann natürlich sein, dass mir deshalb dutzende EasterEggs entgangen sind, aber das hat offensichtlich meinen Filmgenuß nicht getrübt (wer alle Stan Lees im Film findet hat zu viel Zeit im Leben).

Die Story ist wie bei Spiderman üblich halt eine, die darauf hinausläuft, dass Miles eine harte persönliche Entscheidung treffen muss (aber nicht nur er), denn wie könnte es anders sein ist der Fiesling (bzw. einer davon) ein Person, die ihm sehr nahe steht. Wer die Comics kennt ist vielleicht im Vorteil. Ich kenne sie eben nicht, also war ich … naja, nicht überrascht, aber berührt.

Die Synchronsprecher machen ihre Sache alle außerordentlich großartig (perfektes Casting: Nicolas Cage als Spider Noir) und die Musik passt auch quasi perfekt zum Rest. Alles in Butter, sozusagen.

Ich habe 2018 ja an allen Ecken und Enden gelesen, dass dieser Film hier so toll sein soll, aber wirklich gerechnet hatte ich damit nicht. Und dann war ich fast wie weggeblasen.

Warum dann erst jetzt eine Kritik folgt? Nun, zum einen ist es so, dass mit „Across The Spider-Verse“ ein Nachfolger gemacht wurde, der scheinbar genauso großartig ist, aber nur der erste Teil der Story. Der zweite sollte auf den Namen „Across The Spider-Verse Part II“ hören (wie kreativ), wurde aber jetzt aus diversen Gründen auf unbestimmte Zeit verschoben. Leider.

Und der wirklich Grund lautet: Mein Blog-Kollege heißt „Spideragent“. Der Name kommt ja nicht von irgendwo. Ich bin ihm lange in den Ohren gelegen, dass er sich bitte diesen Film hier ansehen soll, aber was soll ich sagen? „Der einzige für mich relevante Spiderman ist Peter Parker“. Naja, dann halt nicht. Ich denke nach knapp fünf Jahren darf man irgendwann aufgeben.

Jedenfalls haben die Regisseure Bob Persichetti („Der gestiefelte Kater„), Peter Ramsey („Monsters vs Aliens“) und Rodney Rothman („Popstar: Never Stop Never Stopping„), der erste und der letztgenannte haben hier zum ersten Mal die Regie übernommen, ganze Arbeit geleistet. Und das Drehbuch von Phil Lord („The Lego Movie„) und Rodney Rothman überzeugt ebenfalls auf ganzer Linie.

Alles in allem: Wow. Ein neuer Kick für Animationsfilme. Man darf und soll sich offensichtlich trauen, Neues zu probieren. Wenn sowas wie das hier rauskommt, dann war es das allemal wert.

„Into The Spiderverse“ bekommt von mir 9,5 von 10 möglichen, das Spiderverse einführende, bevor das Multiversum Allgemeingut geworden ist, Punkte.

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Horizon II – Forbidden West (Game-Review) http://darkagent.blogsit.net/2023/07/11/horizon-ii-forbidden-west-game-review/ http://darkagent.blogsit.net/2023/07/11/horizon-ii-forbidden-west-game-review/#respond Tue, 11 Jul 2023 05:00:59 +0000 http://darkagent.blogsit.net/?p=35609 Dass die Welt nicht gerettet ist, war bereits klar, als Sylens (Lance Reddick) die KI namens „Hades“ mehr oder weniger gekidnappt hat und damit untergetaucht ist. Auch die Tatsache, dass die Welt immer noch im Sterben lag, weil es keine … Weiterlesen

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Dass die Welt nicht gerettet ist, war bereits klar, als Sylens (Lance Reddick) die KI namens „Hades“ mehr oder weniger gekidnappt hat und damit untergetaucht ist. Auch die Tatsache, dass die Welt immer noch im Sterben lag, weil es keine „gute“ KI mehr gab, welche die verschiedenen schiefgelaufenen Wege wieder in die richtige Richtung lenken konnte. Der Weg war also klar.

Aloy (Ashley Burch) muss sich auf die Suche nach der KI „Gaia“ machen, damit diese das Öko-System wieder in Ordnung bringt, denn eine komische rote Plage überzieht das Land und vergiftet die Pflanzen und den Boden. Tatsächlich hat sie auch eine Spur, die sie in die richtige Richtung führt, aber langsam beginnt sie sich zu fragen, ob sie das schaffen kann.

Das liegt allerdings nicht zuletzt daran, dass sie der Meinung ist, niemand könne ihr helfen und sie müsse die Last dieser Verantwortung allein auf ihren Schultern tragen. Allerdings wollen das nicht alle ihre alten Verbündeten und Freunde hören: So unterstützt Varl sie auf ihrem Weg und holt nach und nach alte und neue Verbündete zurück. Denn der Weg, den Aloy einschlagen muss führt sie in ein gänzlich neues Land: Den verbotenen Westen.

Und dort treiben sich nicht nur noch tödlichere Maschinenbiester herum, dort stecken die verschiedenen Stämme in einer Rebellion, die scheinbar nicht ohne Intervention oder zumindest Unterstützung von Sylens zustande gekommen ist.

Und schon bald stellt Aloy fest, dass sie nicht die einzige ist, die nach Gaia sucht. Und jene, die es ihr gleichtun kommen von weit, weit her und haben gänzlich eigene Ziele …

Tatsächlich habe ich nach dem Ende von „Zero Dawn“ gleich am nächsten Tag mit „Forbidden West“ begonnen und das hat bis genau gestern gedauert. Also zum Umfang kann ich nur sagen: Ich habe doppelt so lange gebraucht wie für den Vorgänger. Und ich habe den DLC „Burning Shores“ noch nicht mal von der Ferne angefasst.

Das nur mal dazu. Bevor ich jetzt näher auf die Story eingehe, muss ich anmerken, dass sich beim Nachfolger einiges getan hat, wenn auch nur im Detail: Es gibt mehr Waffen, es gibt mehr Nah-Kampf-Optionen, es gibt mehr Kleidung und es gibt mehr Skill-Trees und mehr Ausrüstung. Und es gibt mehr Maschinenwesen. Wir reden hier von in etwa 40 Stück, wobei einige davon in veschiedenen Varianten daherkommen.

Die Hauptunterschiede belaufen sich also auf drei Dinge: Das Kampfsystem (stark verbessert, funktioniert noch besser als im ersten Teil), das neue Gebiet (sieht noch besser aus als im ersten Teil) und die Story (ist noch … nein, Moment, ist tatsächlich kleiner und weniger mysteriös als im ersten Teil, aber deswegen nicht minder spannend und in ihrer Entfaltung eine klare Fortführung des ersten Teils. Das passt einfach stimmig zusammen).

Das heißt tatsächlich, dass es sich vom Gameplay her bei „Forbidden West“ klar um das bessere Spiel handelt. Sei es der Greifhaken, die Firegleams oder die Metallblumen, all das wurde besser ins Spielgefüge integriert bzw. erst eingeführt und es fühlt sich tatsächlich alles nach einer Verbesserung an. Ehrlich: Wie ich den ersten Teil ohne Energiefallschirm spielen konnte, weiß ich nicht mehr. Ich möchte das Teil nicht mehr missen.

Die Maschinenwesen sind um einiges großartiger als noch im ersten Teil und auch um einiges furchteinflößender. Wer das erste Mal auf einen Slitherfang trifft, wirs kaum glauben, was da jetzt vor ihm herumtanzt. Oder die Rollerbacks. Oder die Clawstrider. Oder. Oder. Oder. Gemeine Biester durch die Bank. Selbst beim fünften Mal auf einen Slitherfang treffen oder auf einen großen Shellsnapper: Die Kämpfe werden nie, niemals unterfordernd, sondern die bleiben immer spannend. Und man bedenke: Ich habe (Teil 1 mitgerechnet) knapp 120 Stunden in diese Welt inkl. Kämpfe investiert.

Und als ich dann später, viel, viel später das erste Mal auf einen Tremortusk gestoßen bin, da dachte ich, gut, ich habe alles gesehen. Und dann kam ein Slaughterspine ums Eck und dann wusste ich, was Kampfmaschine WIRKLICH bedeutet. Für alle, die hier nur Bahnhof verstehen: In der Welt von Horizon wird die Erde (aus guten Gründen, die in Teil 1 erklärt werden) von Maschinen bevölkert, die Tieren nachempfunden sind und die tatsächlich die Funktion haben das Öko-System am Laufen zu halten. Wenn nicht gerade eine wild gewordenen KI damit beginnt, welche zu bauen, die halt auch gerne Jagd auf Menschen machen. Darum gibt es ja die Jäger, welche mit Pfeil und Bogen ebenfalls jagen – nur halt die Maschinen (und ja, Pfeil und Bogen haben eine große Chance, denn man muss die Schwachstellen kenne, die Panzerung entfernen, Energiekerne freilegen, etc)).

Was sich auch im neuen Teil super bewährt (fand ich im ersten Teil schon großartig) ist, dass man Ausrüstung und Kleidung upgraden kann, dafür aber Teile von diversen Maschinen braucht – und man diese als Quest (im Spiel nennen sie es „Job“) anlegen kann. Das heißt: Für ein Upgrade des Feuerpfeil-Bogens brauche ich drei Teile x und drei Teile y. Dann lege ich einen Job dafür an und bekommt auf der Karte klar angezeigt, wo sich die Maschinen mit den notwendigen Teilen üblicherweise aufhalten. Sinnvoll, klar, und erleichtert die Fertigstelung der Upgrades absolut. Wie gesagt, war im ersten Teil schon toll, aber da die Upgrades meinem Empfinden nach im zweiten Teil wichtiger geworden sind, habe ich das viel öfter genutzt.

Die Karte ist größer, die Umgebungen werden besser für Umgebungsrästel genutzt, das Klettern geht jetzt an ganz vielen Stellen und alles fühlt sich nach einer kurzen Eingewöhnung (ich fand die Steuerung am Anfang viel zu sensibel) wirklich reibungslos an. Vor allem die Umgebungsrätsel sind, wenn auch nie per se schwer, eine gute Abwechslung. So kann man dieses Mal Ruinen nach Oranmenten durchsuchen, Türcodes knacken und ähnliches. Aber auch einfach auf einem der Mounts (gibt neue) durch die Gegend ziehen und mal alles in Ruhe erforschen fühlt sich toll an.

Mein einziger Kritikpunkt am Gameplay ist der Nahkampf mit seinen Combos. Die haben mich fast verrückt gemacht (braucht man für eine Questreihe, die allerdings optional ist), weil ich die Pausen zwischen dem Drücken einer Taste schlichtweg nicht kapiert bzw. geschafft habe. Das war schwere Arbeit. Aber ansonsten: Es bleibt selbst nach 120 Stunden noch ein großartiges Gefühl riesige Maschinen in ihre Einzelteile zu zerlegen, die Umgebung, Fallen und seine vorbereiteten Waffen zu nutzen. Das wird, glaube ich, nie langweilig. Weshalb ich gleich heute mit dem DLC anfangen werde.

Auch die „Cauldrons“ (Fabriken in denen Maschinen hergestellt werden) sind wieder mit dabei, genauso wie die Tallnecks (riesige Maschinen, die als Aufklärer dienen), die man überschreiben und so einen Teil der Karte aufdecken kann, sind wieder dabei. Und Guerilla Games hat es auch dieses Mal geschafft, dass sich jeder Cauldron und jeder Tallneck anders anfühlt und anders zu spielen ist. Auch – und das ist neu – weil Aloy jetzt tauchen kann (am Anfang begrenzt, später mit unbegrenzten Luftvorrat) und das wird wirklich oft und super genutzt (und die Unterwasserwelten sehen fantastisch aus. Wartet mal bis ihr Las Vegas seht …).

Gibt es also Kritik? Ja, doch. Die gibt es. Tatsächlich finde ich die Story vom zweiten Teil super durchdacht, spannend und mitreissend. Es gibt aber tatsächlich eine Sache, die fehlt: Das Mysterium. Zu wissen, wo all diese Wesen herkommen, was sie machen und wie das alles zusammehängt nimmt der Welt das Geheimnisvolle. Das ist auch völlig klar und kann bei einem zweiten Teil auch nicht anders sein. Ich empfinde das per se auch nicht als Storyschwäche, denn die Story ist auch in diesem Teil hier stark und super geschrieben, aber es fühlt sich schlichtweg anders an.

Als die „richtige“ Story beginnt, da hatte ich schon einige Stunden im Spiel hinter mir, denn Guerrilla Games lässt sich dankenswerter Weise Zeit, den Weg vom Ende von Teil 1 ins neue Gebiet wirklich ausführlich und angenehm zu zeigen. Man startet (fast) in Meridian, trifft dort die alten Kollegen, lernt, was am Ende von Teil 1 mit Hades passiert ist und bricht dann erst in den Westen auf. Und auch der Weg dorthin ist voller kleiner Geschichten.

Das gilt generell: Es gibt so viele Nebengeschichten in dieser großen Welt und quasi durch die Bank alle sind zumindest interessant und/oder spaßig. Ein paar davon sind sogar grandios. Und die Figuren, die man kennenlernt fühlen sich allesamt wie Charaktere an. Auf ihrem Weg sammelt Aloy Gefährt:innen und – das könnte ein Kritikpunkt sein – diese warten den Großteil des Spiels in der (neuen) Basis, weil sie erst mit dem Umgehen lernen, was Aloy bereits im ersten Teil gelernt hat. Das führt übrigens zu ein paar köstlichen Dialogen über die Rituale „der alten Zivilisation“.

Das hat zumindest bei mir nichts daran geändert, dass mir die Figuren ans Herz gewachsen sind und die Interaktionen mit Aloy sind immer wieder herzerwärmend gewesen. Figuren, denen ich am Anfang skeptisch gegenüber stand (Kotallo), wurden im Laufe der Zeit fast meine Lieblinge. Und das ist auch die Story von „Forbidden West“: Aloys Entwicklung von der einsamen Heldin, hin zu einer Person, die (wenn auch erst nach Abschluss bzw. am Ende der Story) lernt, dass sie das Gewicht der Welt nicht allein auf ihren Schultern tragen muss. Dass ihre Freunde da sind für sie. Dass es okay ist, Hilfe anzunehmen und danach zu fragen. Das lernt Aloy. Denn am Anfang ist sie auf einem „Ich muss die Welt retten und niemand kann mir helfen“-Trip. Das spiegelt sich sehr gut in ein paar Dialogen am Anfang, wo man fast meinen könnte, die gute Frau merkt ihre eigene Arroganz nicht.

Aber dann setzt die eigentliche Story ein (natürlich mit einer neuen Bedrohung) und Aloy bemerkt sehr schnell, dass sie allein absolut keine Chance hat und die Situation eigentlich ausweglos wäre. Zumindest ohne Unterstützung. Was also anfangs mehr ein Mittel zum Zweck ist, wird über den Lauf der Zeit zu einer willkommenen Vorgehensweise und wächst zu der Erkenntnis, dass sie das was sie tut eigentlich für die Menschen um sie herum tut. Was sie am Ende (offen gesprochen nicht so gut inszeniert wie es hätte sein können) auch erkennt.

(Spoiler: Sie könnte die Erde verlassen und wo neu anfangen, den Traum von Elisabet Sobeck erfüllen, was sie ja immer sagt, dass ihre Mission ist. Nur um dann zu erkennen, dass das gar nicht mehr ihr Ziel ist. Tatsächlich will sie einen ausweglosen Kampf aufnehmen, weil ihre Freunde hier sind. Weil dies ihre Welt ist. Weil sie nicht Elisabet Sobeck ist, sondern Aloy. Und hier passiert ein extrem spannender Bruch, den man hoffentlich im bereits bestätigen dritten Teil aufgreift, denn ab hier ist Aloy kein Klon mehr, sondern ab hier trifft sie tatsächlich ihre eigenen Entscheidungen und hat ihre eigenen Ziele. Das empfand ich im Spiel weniger als Höhepunkt als es hätte sein können, aber immerhin ist es drin).

Die Bedrohung (sorry, leichter Spoiler) von den Sternen, fand ich am Anfang extrem unpassend und ich musste symbolisch gesprochen fast ein wenig Gähnen, aber in Summe passt es und je länger ich spielte, desto besser gefielen mir der Plot und die Idee dahinter. Auch wenn natürlich nichts mit dem Mysterium des ersten Teils mithalten kann. Aber was bitteschön könnte denn da mithalten?

Was also bleibt, ist ein großes, wunderschönes Spiel mit sympathischen Figuren, doch unerwarteten Wendungen, kleinen und großen Geschichten innerhalb des äußeren Handlungsbogens und Maschinen, die einfach (man kann es nicht anders sagen) grandios designt sind. Ein Gameplay welches nach ein wenig Eingewöhnung (bis auf den Nahkampf) flüssig und stilsicher daherkommt und eine Welt mit ganz, ganz viel Liebe zum Detail. Egal, ob in den Quests, den Dialogen oder der Gestaltung der Umwelt, dem Design oder ihrer Figuren. Alles in allem in absolut toller Nachfolger, der in nahezu allen Belangen besser ist als sein Vorgänger – von der großen Äußeren Rahmenhandlung abgesehen, wie bereits erwähnt.

Eine Kleinigkeit, die noch erwähnen muss, weil es mich immer wieder fasziniert: Ich lese ja immer wieder auch Kritiken oder Berichte über Spiele, die mir gefallen – meistens nachdem ich sie beendet habe oder zwischendurch, während ich gerade dabei bin. Natürlich vermeide ich Spoiler, klar, alles andere wäre ja schön blöd. Ich bin dennoch immer wieder überrascht, wenn ich dann über Artikel stolpere, mit Titeln wie „10 Dinge, die euch Forbidden West nicht erklärt“ und dann Tipps zum Schnellreisesystem finde und solche Dinge, die meines Erachtens nach das gesamte Spiel über ohnehin die ganze Zeit über fast schon übermäßig oft eingeblendet und erklärt werden. Keine Ahnung, wie sowas sein kann. Viel amüsanter und auch ärgerlicher finde ich es allerdings, wenn man dann – einfach aus Neugier – Artikel liest mit zB dem Titel „Die 10 besten Charaktere in Forbidden West“ und dann liest man das halt, einfach weil man neugierig ist, wie andere das sehen und dann stehen teilweise bei wichtigen Figuren oder ganz wichtigen Handlungssträngen Dinge, die schlichtweg falsch sind. Das ist mir völlig unerklärlich. Und es ist auch nicht so, dass da Pesonen verwechselt wurden oder ähnliches, sondern da werden Hauptstory-Stränge völlig anders beschrieben, als sie tatsächlich im Spiel sind.

Mir ist schon klar, dass das für das Spielerlebnis völlig irrelevant ist, aber mir ist einfach schleierhaft, wie sowas passieren kann. Egal.

Apropos schleierhaft: Es gab ja im Vorfeld diverse Probleme mit „Fans“, weil Aloy jetzt anders aussieht und bla bla bla. Meine Wahrnehmung: Ja, neues Spiel, neues Design, immer noch Aloy und immer noch eine großartige, sympathische und überaus herzliche Figur mit der ich einfach richtig gern Zeit verbringe. Sind ihre Bäckchen breiter als im ersten Teil? Ich habe keine Ahnung und es juckt mich genau gar nicht. Und nur, weil ich es noch nicht erwähnt habe: Die Synchronsprecher:innen (englische Version) machen einen fantastischen Job. Allen voran Ashley Burch. Respekt. Echt. Und die Musik ist auch spitze.

„Horizon II – Forbidden West“ bekommt von mir 9 von 10 möglichen, die Welt von Horizon spannend erweiternde, Punkte.

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Mein Leben ohne mich (Filmkritik) http://darkagent.blogsit.net/2023/06/17/mein-leben-ohne-mich-filmkritik/ http://darkagent.blogsit.net/2023/06/17/mein-leben-ohne-mich-filmkritik/#respond Sat, 17 Jun 2023 05:00:02 +0000 http://darkagent.blogsit.net/?p=35570 Ann (Sarah Polley) ist glücklich. Ihr Partner (Scott Speedman) liebt sie. Ihre Kinder sind großartig. Ja, sie leben in einem Trailer und es ist nicht immer leicht über die Runden zu kommen, aber alles in allem: Glücklich. Dann kommt der … Weiterlesen

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Ann (Sarah Polley) ist glücklich. Ihr Partner (Scott Speedman) liebt sie. Ihre Kinder sind großartig. Ja, sie leben in einem Trailer und es ist nicht immer leicht über die Runden zu kommen, aber alles in allem: Glücklich.

Dann kommt der Bruch: Ann erfährt, dass sie Krebs im Endstadium hat. Keine Heilung möglich. Keine Operation. Sie hat nicht mehr lange zu leben.

Anstatt jedoch in Depressionen zu versinken, beschließt sie, dass sie ihr Leben auf die Reihe kriegen muss. Genau genommen: Sie beschließt, das Leben für eine Zeit nach ihr zu regeln und daneben ein paar Dinge nochmals zu erleben. So will sie jemand dazu bringen, sich in sie zu verlieben und andere Dinge. Außerdem will sie die Weichen stellen für ihren Partner und ihre Kinder, also mehr oder weniger ihrer Nachfolgerin den Weg zu bereiten …

Es gibt Filme, bei denen man erzählt, worum es geht und jene, die die Beschreibung hören, haben ganz eigene Bilder im Kopf. So könnte dieser Film hier ein hartes Hardcore-Drama im Arthouse-Stil sein. Es würde aber vermutlich auch als Komödie funktionieren. Sogar ein Horrorfilm wäre möglich. Die Basis ist also wirklich breit und das Genre … muss eine Entscheidung der Macher:innen sein, in dem Sinn, dass die Vision hinter dem Film sehr klar sein muss, da die Sache sonst nicht funktionieren kann.

Und Isabel Coixet („Das geheime Leben der Worte“, „Paris, je t’aime“), die Regisseurin, die gemeinsam mit Nanci Kincaid auch das Drehbuch verfasst hat, hat die Sache im Griff. „Mein Leben ohne mich“ ist tatsächlich eine absolute Liebeserklärung an das Leben und an die Liebe. Ja, er ist traurig, ja, ihr werdet am Ende mit Sicherheit weinen. Und Ja, er ist lustig, er ist tragisch, aber ist nie schwer oder depressiv oder irgendwie lächerlich.

Und das ist eine ziemliche Leistung, in meinen Augen. Ich meine, lest nochmals, worum es geht. Um diese Story richtig erzählen zu können und die richtigen emotionalen Tasten und Drüsen zu drücken, braucht es ein Casting, welches absolut perfekt sein muss. Und eine Regie, die absolut weiß, wie man das alles ausbalanciert.

Zum Casting: Ja. Das haben sie geschafft. Wer romantische Gefühle für das weibliche Geschlecht hegt, der oder die wird nicht umhin kommen, sich in Ann zu verlieben. Technisch nicht möglich. Ann ist einfach ein wunderbarer, faszinierender, aber auch geerdeter und bodenständiger Charakter. Und Sarah Polley („Das geheime Leben der Worte“, später bzw. neuerdings Regie, zum Beispiel: „An ihrer Seite“ oder „Take This Waltz“ oder „Stories We Tell“) ist perfekt in dieser Rolle. Einfach perfekt.

Gleiches gilt für jedermanns und jederfraus liebster Hulk-Version, Mark Ruffalo, der Lee spielt. Jenen Mann, den Ann dazu bringen will, sich in sie zu verlieben. Und ja, falls ihr vergessen habt, dass Ruffalo tatsächlich ein super Schauspieler ist (und das schon ganz lange), dann guckt euch diesen Film hier an. Dann wisst ihr das wieder. Und sogar Scott Speedmann (den die meisten von uns vermutlich aus den ersten beiden „Underworld“-Filmen kennen) passt hier richtig gut in die Rolle.

Alles in allem ist der Film ein kleines emotionales Meisterwerk, ein Film, der mich bei der Erstsichtung wirklich und ehrlich zu Tränen gerührt hat. Gerade die letzte Einstellung des Films – und hier kommt die Regie ins Spiel, die wirklich gut ist – ist quasi perfekt. Tatsächlich perfekt. Ein Blick durch die Augen von Ann, die sich in ihre Schlafkammer zurückgezogen hat, vermutlich zum Sterben, und was sie sieht, nun, ich sage mal so: Es hat mir ein (trotz der Tränen) ein Lächeln ins Gesicht gezaubert.

Um die Sache zusammenzufassen: Wer einen ernsten, zwar traurigen, aber wundervollen, lebensbejahenden Film sehen will, der muss sich „Mein Leben ohne mich“ ansehen. Großartig. Immer wieder.

„Mein Leben ohne mich“ bekommt von mir 9,5 von 10, alle richtigen Register ziehende, Punkte.

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The Rookie – Staffel 1 (Serien-Kritik) http://darkagent.blogsit.net/2023/06/13/the-rookie-staffel-1-serien-kritik/ http://darkagent.blogsit.net/2023/06/13/the-rookie-staffel-1-serien-kritik/#respond Tue, 13 Jun 2023 06:06:47 +0000 http://darkagent.blogsit.net/?p=35537 John Nolan (Nathan Fillion) hat einen ziemlich schlechten Tag. Als er gerade seine Hausbank betritt und mit der Angestellten über seine Scheidung und Aufteilung des Hab und Guts spricht, da wird diese Bank überfallen. Einer der Räuber droht der Angestellten … Weiterlesen

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John Nolan (Nathan Fillion) hat einen ziemlich schlechten Tag. Als er gerade seine Hausbank betritt und mit der Angestellten über seine Scheidung und Aufteilung des Hab und Guts spricht, da wird diese Bank überfallen. Einer der Räuber droht der Angestellten mit dem Tod, weshalb Nolan ihn unter Einsatz seines Lebens ablenkt, sodass sie den stillen Alarm drücken kann.

Da es auch für Nolan eine Nahtod-Erfahrung darstellt und das Adrenalin halbwegs kickt, beschließt er, sein Leben neu aufzustellen und der Polizei beizutreten.

Monate später hat er die Polizeischule hinter sich und kommt mit einer Kollegin namens Chen (Melissa O’Neill) und einem Kollegen namens West (Titus Makin Jr.) unter die Fittiche von Sergeant Grey. Und der findet einen Rookie bzw. Anfänger mittleren Alters eher … bedenklich …

Wenn man es auf einen Satz reduzieren müsste, dann könnte ich jetzt kurz und bündig schreiben: „In Nathan Fillion we trust“. Denn der gute Mann spielt hier wieder einmal eine Figur, die er ohnehin meistens spielt, aber auch dieses Mal spielt er sich mit dem typischen Nathan Fillion-Charme und es funktioniert einwandfrei. Dieses Mal ist er auch als ausführender Produzent dabei. Inwiefern das bzgl. Drehbücher und Co relevant ist, kann ich allerdings nicht sagen.

Was ich jedoch sagen kann ist, dass der Cast wirklich toll ist. Alle (Neben)Figuren sind toll besetzt, die Charaktere haben alle ihre eigenen Motivationen und Eigenheiten und gerade das Zusammenspiel der Rookies mit ihren Trainingsoffizieren. Die Paarungen sind wirklich gut gelungen und funktionieren für mich wirklich perfekt. Die Dynamik in diesen Beziehungen wird gut einfangen.

Gut eingefangen wird auch die Darstellung der Polizeiarbeit, wenn auch immer mit einem gewissen Augenzwinkern, denn ein paar der Fälle sind schon skurril (war klar), aber trotzdem schafft man es, die Spannung immer hoch zu halten und auch ein paar echt emotionale Momente einzubauen.

Sicher, die Häufigkeit mit welcher hier schlimme Dinge immer der gleichen bzw. den gleichen Personen passieren ist schon ziemlich konstruiert, aber so funktionieren Serien nun mal. Trotzdem kann ich nicht umhin, anzumerken, dass sich die Macher:innen absolut was trauen in dieser Serie.

Ich meine, in welcher anderen Serie stirbt eine der wichtigsten Nebenfiguren knapp vor Ende der Staffel. Noch dazu eine, die tatsächlich einen absolut hohen und grandiosen Sympathiebonus hat. Das war schon ziemlich, ziemlich überraschend und mutig.

Wer negativ eingestellt ist, der oder die könnte der Serie natürich vorwerfen, dass die Arbeit der Polizei hier auf Hochglanz poliert und fast schon propaganda-mäßig gezeigt wird, denn immerhin sind hier quasi alle moralisch einwandfrei unterwegs und wenn sie Dinge tun müssen, die moralisch fragwürdig sind, dann bekommen sie ein schlechtes Gewissen und müssen es wieder gutmachen und so weiter. Ja, eh. Frommer Wunsch für die Realität. Aber als Serie – ja, das funktioniert wunderbar. Gerade wenn es auch um solche Prozedere geht, wie vorgegangen wird, wenn zB ein Polizist im Dienst einen Verdächtigen erschießt und so weiter. Das kenne ich aus solchen Serien nicht und ist wirklich gut gemacht. Auch die Tatsache, dass sowas (wie in anderen Serien vermittelt wird) nicht Standard ist, sondern eine Sache, die tatsächlich traumatisiert.

Von der Kameraarbeit her muss ich noch erwähnen, dass auch immer wieder Aufnahmen von den Body-Cams der Polizist:innen eingestreut werden, was ein bisschen wie Found-Footage-Material wirkt, aber in einem Ausmaß, welches weder Übelkeit noch Kopfschmerzen hervorruft. Also auch auf dieser Seite alles im positiven Bereich.

Zusammengefasst: Ja, das ist eine erste Staffel, die tatsächlich richtig Lust auf mehr macht. Kann man nur hoffen, dass sie dieses Niveau halten können und nicht in typische hochdramatische und überzeichnete Serienklischees verfallen, je länger die Serie läuft. Das ist ja auch, was Castle damals gegen Ende meiner Ansicht nach den Kopf gekostet hat. Ausstieg einer Hauptfigur hin oder her, das hätte die Serie verkraftet. Aber was da am Ende an Handlungssträngen drin war … das war schon ziemlich mühsam.

Hoffen wir, dass es hier besser geht und das Niveau konstant hoch bleibt.

„The Rookie – Staffel 1“ bekommt von mir 8 von 10 möglichen, Polizeiarbeit zwar actionreich, aber auch angenehm informativ zeigende, Punkte.

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Glass Onion (Filmkritik) http://darkagent.blogsit.net/2023/05/09/glass-onion-filmkritik/ http://darkagent.blogsit.net/2023/05/09/glass-onion-filmkritik/#respond Tue, 09 May 2023 05:00:31 +0000 http://darkagent.blogsit.net/?p=35434 Detektiv Blanc (Daniel Craig) wird auf eine Insel eingeladen. Der reiche Millionär Miles Bron (Edward Norton) lädt fünf seiner alten „Freunde“ ein und will mit ihnen ein Spiel spielen. Nämlich: Finde den Mörder (oder die Mörderin). Tatsächlich hätten alle Anwesenden … Weiterlesen

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Detektiv Blanc (Daniel Craig) wird auf eine Insel eingeladen. Der reiche Millionär Miles Bron (Edward Norton) lädt fünf seiner alten „Freunde“ ein und will mit ihnen ein Spiel spielen. Nämlich: Finde den Mörder (oder die Mörderin).

Tatsächlich hätten alle Anwesenden einen Grund, um Bron umzubringen, denn sie alle verbindet eine Vergangenheit, die nicht ganz so einfach ist und auf der der Reichtum von Bron gründet.

Und – als sich dann noch herausstellt, dass Bron Blanc nicht einmal eingeladen hat, wird die Sache kompliziert, denn … wie kam er zu einer Einladung … wer hat ihn auf der Insel sehen wollen? Und wozu?

Wenn ein Film ein Überraschungshit wird, dann hat man im Regelfall zwei Möglichkeiten: Man macht nie wieder was in dieser Richtung und hält sich von allem, was auch nur annähernd in diese Richtung geht fern. Weil: Überraschungserfolge lassen sich nur selten wiederholen. Oder: Man klemmt sich dahinter und macht eine Reihe daraus. Wenn man Glück hat, dann hatte man ohnehin schon eine Idee in diese Richtung und mehrere Folgen/Filme im Kopf, die man jetzt umsetzen kann.

Rian Johnson hat ja – unumstritten, wie ich meine – seinen Teil dazu beigetragen die Star-Wars-Reihe mit zu Grabe zu tragen. Nach seinem „The Last Jedi“ gab es kein Zurück mehr. Was viele danach überrascht hat war, dass einen richtig, richtigen guten Film gemacht hat, für den er auch das Drehbuch verfasste: „Knives Out„. Ein guter, alter Who-Dunit-Krimi, mit einem Hammer-Cast und wirklich unterhaltsam gemacht.

Der erste Film, den ich von Rian Johnson gesehen habe, war „Brick“ (der eigentlich auch mal hier auf den Blog gehört) und ich war richtig beeindruckt, weil das ein richtig, richtig guter Film war und auch Joseph Gordon-Levitt war seitdem quasi nie wieder so gut.

Wie dem auch sei: Bei „Glass Onion“ ist er auf Nummer sicher gegangen und das macht den Film ziemlich unterwältigend. Tatsächlich richtig unterwältigend. Denn zum einen Teil ist es so, dass der Film sich für klüger hält als er tatsächlich ist und ich Krimis bei denen den Zuseher:innen Informationen in dieser Form vorenthalten werden einfach Mist. „Knives Out“ hatte eine schräge Story und schräge Figuren, aber man hätte draufkommen können. Die Optionen waren da, auch wenn man im Denken viel und oft abbiegen hätte müssen.

Nun, bei „Glass Onion“ hat man tatsächlich keine Chance. Der Film hat viele Twists und ein paar davon sind richtig cool, aber in Summe fand ich es halbwegs mies, dass man ein Drittel des Films lang einfach nicht weiß, was Sache ist. Und dann bekommt man einen fetten Twist (den man nicht wissen konnte) und dann kommt noch ein Twist (den man vielleicht sehen kommen konnte), aber die Sache zündet nicht so recht. Zumindest nicht für mich.

Ich wollte den Film wirklich mögen und ich würde ihn auch nie als schlecht bezeichnen, weil das würde ihm Unrecht tun. Unterhaltsam. Witzig. Die schauspielerischen Leistungen sind super, Edward Norton ist abstoßend-toll, Craig hat wieder sehr, sehr viel Spaß an seiner Rolle und Dave Bautista, nun tatsächlich ist der nicht so erwähnenswert und auch die Damen schwächeln, wie ich finde. Und das obwohl eine davon die Hauptrolle (Doppel-Rolle) über hat.

Die Auflösung des Ganzen finde ich dann auch weniger gelungen und der feurige Schluss war tatsächlich nur halb so episch, wie sich das Johnson vielleicht vorgestellt hat, wie tatsächlich der gesamte Film halb so episch ist, wie er am Papier gewirkt haben muss.

Das Problem liegt meiner Meinung nach in einer völlig simplen Tatsache: Der Film ist zu 100% im Kopf entstanden. Man merkt dem Film an, dass er nicht mit freiem, kreativen Geist entstanden ist, sondern mit dem Gedanken im Kopf einen super, tollen, twistigen und lustigen Nachfolger zu „Knives Out“ zu machen. Und diese „bemühte Einfachheit“ merkt man die ganze Zeit. Hier ist nichts locker oder entspannt oder lässig, also ja, man bemüht sich, dem ganzen Film diesen Anschein zu geben, aber hier ist alles zu einhundert Prozent durchkalkuliert und berechnend.

Ich hoffe, der nächste (angeblich schon in Produktion befindliche) Teil wird wieder besser.

„Glass Onion“ bekommt von mir 6,5 von 10 möglichen, vielleicht ja der zweite Teil einer Filmreihe werdende, Punkte.

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Das Dschungelbuch 2 – The Jungle Book 2 (Filmkritik) http://darkagent.blogsit.net/2023/04/18/das-dschungelbuch-2-the-jungle-book-2-filmkritik/ http://darkagent.blogsit.net/2023/04/18/das-dschungelbuch-2-the-jungle-book-2-filmkritik/#respond Tue, 18 Apr 2023 05:52:12 +0000 http://darkagent.blogsit.net/?p=35365 Nachdem Mowgli seinen Weg in die Menschensiedlung gefunden hat, hat er sich auch eingelebt. Er hat die Sprache gelernt und verbringt seine Zeit im Kreise seiner „neuen Familie“. Durch einen Streit allerdings, beschließt er, in den Dschungel zurückzukehren, da er … Weiterlesen

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Nachdem Mowgli seinen Weg in die Menschensiedlung gefunden hat, hat er sich auch eingelebt. Er hat die Sprache gelernt und verbringt seine Zeit im Kreise seiner „neuen Familie“. Durch einen Streit allerdings, beschließt er, in den Dschungel zurückzukehren, da er ohnehin seine alten Freunde sehr vermisst.

Das freut natürlich Baloo am allermeisten, denn sein „kleiner Bär“ ist immer noch sein bester Freund. Also nimmt dieser ihn mit offenen Armen auf und zeigt ihm, was sich in den Jahren im Dschungel so getan hat und das in seiner Welt immer noch die „Gemütlichkeit“ regiert, nicht so wie der Stress in der Menschensiedlung.

Aber seine neue Familie gibt ihn nicht auf, und so folgen Ranjan und Shanti ihm in den Dschungel, um ihn zu suchen und zur Vernunft zu bringen. Dumm nur, dass auch eine große, gestreifte Katze wieder da ist. Und die hat mit Mowgli noch eine Rechnung offen …

In den meisten Fällen sind Fortsetzungen zu erfolgreichen Disney-Streifen ja Filme, die direkt auf DVD erscheinen, oder es gibt eine Tonne Spin-Offs in Form von TV-Serien (siehe „König der Löwen“). Im Fall von „Dschungelbuch 2“, welcher im Jahr 2003 erschienen ist, war es immerhin so, dass der Film in die Kinos kam, wo er – naturgemäß – quasi gefloppt ist. Zumindest was die Erwartungen der Macher:innen betrifft. Laut IMDB hat der Film bei 40 Millionen Produktionskosten weltweit knappe 186 Millionen gespielt. Klingt für mich jetzt (Marketing-Budget inkludiert) nicht unbedingt nach einem Flop, aber hey – was weiß ich schon.

Im Grunde ist es ja so, dass wir alle wissen, dass zweite Teile von Disney-Filmen (fast) immer halbherzig und eher mau daher kommen („Lion King 2“), aber es gibt auch Ausnahmen, meistens solche Filme bei denen man von Studioseite keine Erwartung zu haben schien und deshalb die Macher:innen einfach ein wenig werken und experimentieren lässt („Lion King 3“, im Original übrigens als „The Lion King 1 1/2“ bezeichnet, was es viel besser trifft), die dann doch überraschend gut sind.

„Das Dschungelbuch 2“ reiht sich da irgendwie in der Mitte ein. Es ist kein Film, den man im Kino gesehen haben muss, aber das gilt natürlich in der heutigen Zeit auch für den ersten Teil – für sowas würde man nicht mehr ins Kino gehen. Das funktioniert Zuhause genauso gut. Und das weiß ich mittlerweile (als Vater) sehr gut. Und es ist ja schön, wenn man sieht, wie die Kinder mit den alten Filmen (und der erste Dschungelbuch-Film ist erstaunlicherweise richtig, richtig gut gealtert und macht selbst mir immer noch Spaß) ihre Freude und ihren Spaß haben.

Für mich spannend war, dass der zweite Teile eine Geschichte erzählt, die tatsächlich interessant ist (natürlich geht die Story nicht sehr tief auf emotionaler Ebene, aber sie funktioniert) und es kommen die meisten Charaktere vom ersten Teil wieder vor, was nicht verwundern sollte.

Der Humor ist angenehm und auch auf Slapstick wird nicht verzichtet (ich sag nur: Kaa), aber auch so funktioniert der Unterhaltungswert. Es wird nicht langweilig. Auch wenn ich sagen muss, dass vermutich der erste Teil noch öfter geguckt werden wird als der zweite Teil. Dafür zündet er dann doch zu wenig. Aber immerhin dachte ich mir nach dem Ansehen überrascht: „Das war jetzt eigentlich wirklich unterhaltsam und in Ordnung“ (was ich mir beim „König der Löwen 2“ nicht dachte).

Die neuen Figuren sind nett und auch liebenswert, auch wenn man keine große Bindung aufbaut. Allerdings kann man sicher nicht anders, als ein Kleinkind, welches Kaa vermöbelt, weil die Schlange ihre Schwester mampfen will und dabei Gesten macht wie Herkules ja auch fast nur süß finden. (Randnotiz: Anders als in den Büchern und neueren Verfilmungen ist Kaa hier immer noch männlich).

Ja, die Musik hinkt dem ersten Teil nach, aber es hat ja auch wohl niemand erwartet, dass hier die A-Listen-Songs drin stecken, oder? Und wenn so ein Klassiker wie „Probier’s mal mit Gemütlichkeit“ im ersten Teil drin ist, dann kann der zweite Teil da schlichtweg aus Prinzip nicht mithalten. Außer natürlich, der Song wird wieder verwendet (was natürlich auch passiert).

Alles in allem macht „Dschungelbuch 2“ vieles richtig, wiederholt möglicherweise ein bisschen viel aus der Dynamik vom ersten Teil, aber das ist in diesem Fall ja der Sinn der Sache. Ein paar nette Ideen (die Affenstadt ist jetzt quasi eine Dschungel-Disco, dort ist Baloo als Disco-Bär bekannt) und die Addition von „Lucky“, dem neuen Aasgeier, der strunzdumm ist und die ganze Zeit über richtig schlechte Witze macht, werten den Film je nach Geschmack auf oder ab – ich fand es tatsächlich erfrischend, dass man zumindest ein paar neue Ideen einbaut bzw. diese auch Sinn ergeben in der Entwicklung. Auch wenn meiner Erinnerung nach die Affenstadt im ersten Teil völlig zerstört wurde und ich nicht wüsste, wie die Affen einen dermaßen großen Tempel wieder aufbauen sollten.

Dazu kommen ein paar nette Querverweise auf andere Disney-Filme, die allerdings mehr als so genannte „Blinzle und du übersiehst sie“-Momente eingebaut werden (der Fisch aus Arielle kommt vor, es gibt eine Anspielung au Timon und Pumbaa und auch auf Mickey Maus).

Wie bereits gesagt: Kein Meisterwerk, aber unterhaltsam und tut beim Ansehen keineswegs weh. Optisch fand ich den Film sehr gelungen, die Mischung aus handgezeichneten Charakteren und computergenerierten Hintergründen und Farben sieht immer noch gut aus und ja, ich ziehe diese Optik den 3D-Animationen von vielen aktuellen Filmen immer noch vor. Es mag also kein Meilenstein sein, aber ich denke, die Macher:innen hatten das Herz am richtigen Fleck. Mit dem Wissen mit dem ersten Teil ohnehin nicht mithalten zu können, ist da per se ja schon eine Leistung.

„Das Dschungelbuch 2“ bekommt von mir 6 von 10 möglichen, eine unnötige, aber unterhaltsame Fortsetzung darstellende, Punkte.

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