fireagent | Darkagent http://darkagent.blogsit.net We love being entertained! Thu, 25 Apr 2024 09:07:49 +0000 de-DE hourly 1 https://wordpress.org/?v=6.4.4 Slumber Party Massacre III (Filmkritik) http://darkagent.blogsit.net/2024/04/27/slumber-party-massacre-iii-filmkritik/ http://darkagent.blogsit.net/2024/04/27/slumber-party-massacre-iii-filmkritik/#respond Sat, 27 Apr 2024 05:00:35 +0000 http://darkagent.blogsit.net/?p=36465 Jackie Cassidy (Keely Christian) ist mit ihren Freundinnen am Strand und eine Idee entsteht: Lasst uns Party machen, weil die Eltern nicht da sind. Natürlich sind alle dabei. Und auch die Jungs dürfen natürlich nicht fehlen. Auch wenn der Nachbar … Weiterlesen

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Jackie Cassidy (Keely Christian) ist mit ihren Freundinnen am Strand und eine Idee entsteht: Lasst uns Party machen, weil die Eltern nicht da sind. Natürlich sind alle dabei. Und auch die Jungs dürfen natürlich nicht fehlen. Auch wenn der Nachbar ein sehr schräger Vogel ist und offensichtlich ein Faible für Keely hat. Und auch am Strand war ein Kerl, der die Mädels sehr klar begutachtete und nun, man weiß nicht, was dieser Typ vorhat.

Tatsächlich ist es irgendwann im Laufe der Nacht soweit: Ein Killer geht um. Nicht nur, aber auch mit einem Bohrer. Und dieser Kerl hier, der hat ein völlig klares Problem mit Frauen …

Was soll man viel sagen, wenn die Qualität einer Filmreihe von Beitrag zu Beitrag abnimmt, dann ist man das ja mittlerweile gewohnt. Von Trilogien wie „Der Herr der Ringe“ oder die drei lose zusammenhängenden „Wolverine“-Filme („X-Men: Origins – Wolverine„, „The Wolverine„, „Logan„) mal ausgenommen.

Jedesfalls ist auch hier wieder das die Reihe definierende Fakt, dass Drehbuch und Regie von Frauen stammen. Die Regie hat dieses Mal Sally Mattison übernommen, was aber ihr einziger Beitrag für diese Berufsgruppe blieb. Vermutlich besser so. Eigentlich ist sie Produzentin. Und das Drehbuch stammt von Catherine Cyran, die auch für den doch unterhaltsamen „Hansel & Gretel: Witch Hunters„-Rip-Off „Werewolf – Das Grauen lebt unter uns“ verantwortlich zeichnet.

Aber ansonsten bleibt alles beim alten: Viel nackte Haut, wenn auch primär in Bikinis und am Anfang des Films. Die Figuren werden eingeführt, man weiß wie üblich relativ rasch, wer übrig bleiben wird und tja, dann fängt nach doch einer halbwegs langen Zeit das Morden an.

Der für mich größte Unterschied (und fast der einzige) zum ersten Teil ist die Tatsache, dass der Killer hier seine Opfer wirklich kennt und der Grund für seinen Hass (auch eine Änderung: Im ersten Teil war es ja „Liebe“, die ihn zum Töten gebracht hat) ist schlichtweg – Vorsicht, kleiner Spoiler – seine Impotenz. Ja, Leute, ihre lest richtig. Nicht subtil und nicht unbedingt neu, aber doch mutig, dass man sich das mal so in einen Film einbauen traut.

Da gibt es auch später im Film eine Szene in welcher eine Halbnackte vom Killer mehr oder weniger betatscht wird (er ist quasi blind zu diesem Zeitpunkt – fragt nicht) – und solange er die Dame fühlt und berührt ist er halbwegs friedlich. Als sie aber Anstalten macht, ihn zu „unterstützen“ – konkret greift sie ihm zwischen die Beine – da zuckt er durch und das Morden geht weiter.

Wie gesagt: Wenig subtil das alles. Aber in Summe richtig ärgerlich, weil es im ersten Teil schon befremdlich war, dass die Damen (die ja Freundinnen sein sollen) nicht zusammenhelfen bzw. sich nicht gegenseitig zu Hilfe eilen, so war es da noch irgendwie nachvollziehbar, weil sie starr vor Angst waren. Unbekannter, völlig irrer Killer. Hier kennen sie den Typen – er steht blind mit dem Rücken zu ihnen, betatscht eine Freundin und drei(!) ihrer so genannten Freundinnen stehen fünf Meter entfernt und sehen nur entsetzt zu, anstatt ihm ein paar auf die Nuss (oder in die Nüsse) zu hauen.

Passt nicht. Passt gar nicht.

Das bedeutet, wenn man es kurz fassen will, dass das Schauspiel besser ist als im ersten Teil, aber die Umsetzung um sehr vieles schlechter. Das liegt in erster Linie am Drehbuch, welches versucht auf Biegen und Brechen aus der gleichen Ausgangslage etwas Neues zu machen, daran aber kläglich scheitert. Auch die Versuche „rote Heringe“ auszustreuen, wer denn der Killer sein bzw. werden könnte, sind … erbärmlich.

Was soll ich sagen? Ein unrühmliches Ende für die Reihe. War der erste Teil noch wirklich spannend, der zweite einfach sehenswert, weil er völlig schräg ist, so ist der dritte Teil einfach ein lauwarmer, lieblos gemachter Aufguss. Schade.

Zum Glück kam ja 2021 ein richtig, richtig gutes Remake, welches zumindest mich happy gemacht hat. So weit, so klar.

„Slumber Party Massacre III“ bekommt von mir 4 von 10 möglichen, am unteren Pool des Slashers-Genres herumgrundelnde, Punkte.

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Cats (Filmkritik) http://darkagent.blogsit.net/2024/04/23/cats-filmkritik/ http://darkagent.blogsit.net/2024/04/23/cats-filmkritik/#respond Tue, 23 Apr 2024 06:33:12 +0000 http://darkagent.blogsit.net/?p=36486 Katzen. Sie treffen sich. Sie haben eine Königin. Und sie wird einen aus ihrer Mitte auserwählen, der oder die in den Himmel kommt. Aber diese Ehre will ein räudiger Straßenkater, der magische Fähigkeiten besitzt, für sich beanspruchen und er beginnt … Weiterlesen

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Katzen. Sie treffen sich. Sie haben eine Königin. Und sie wird einen aus ihrer Mitte auserwählen, der oder die in den Himmel kommt. Aber diese Ehre will ein räudiger Straßenkater, der magische Fähigkeiten besitzt, für sich beanspruchen und er beginnt damit, nach und nach seine Konkurrenz auszuschalten.

Jemand muss ihn aufhalten, damit der jellicle Tag bzw. die Nacht zu einem Erfolg für alle Katzen werden kann … Oder so ähnlich.

Tatsächlich könnte ich es so zusammenfassen: Jellicle hier und jellicle da. Was immer „jellicle“ auch bedeutet. Angeblich heißt es „dear little cats“. Was auch immer.

Es kommt ja eher selten vor, dass ich bereits in der Zusammenfassung sehr deutlich zeige, was ich von einem Film halte, aber „Cats“ hat sich diese Ehre mehr als verdient. Ich weiß nicht welche und wie viele Drogen die Macher:innen dieses Werks konsumiert haben, bevor sie mit den Dreharbeiten begonnen haben, aber das was hier passiert … das kann man fast nicht in Worte fassen. Und in keinem, in wiederhole: keinem!, positiven Sinn.

Das Musical „Cats“ dürfte ja wohl doch allen ein Begriff sein, selbst wenn man es selbst nie gehört hat. Das ist kein Drama, denn in meinen Augen ist „Cats“ das am meisten überbewertete Musical überhaupt. Es gibt – in meinen Augen – keine Handlung, außer das eine Reihe an Katzen vorgestellt werden und wie sich diese verhalten. Und ja, die „Rahmenhandlung“ (ja, genau) ist mehr oder weniger vorhanden, aber offen gesprochen: Wen juckt das?

Man merkt bereits, dass ich kein Fan des Musicals bin. Grundsätzlich mag ich Musicals ja gerne, wenn die Musik und die Geschichte passen (mein absoluter Favorit für immer: Les Misérables. Und „Jesus Christ Superstar“, auch wenn ich das eher als Rock-Oper bezeichnen würde). Das war bei „Cats“ für mich nie der Fall. Und ich liebe Katzen.

Ich denke man kann eh nichts mehr über diesen Film schreiben, was noch nicht geschrieben wurde. Einzig eine Anekdote muss ich anführen, weil die alles sagt, was es zu sagen gibt. Ich weiß nicht, ob sie stimmt, aber wenn nicht, dann wurde sie gut erfunden. Scheinbar hat Andrew Lloyd Webber nach Sichtung des Films und nach Verlassen des Kinos sofort seinen Weg in eine Tierhandlung gefunden und einen Hund gekauft. Einfach als Zeichen seiner Missachtung für diese Umsetzung/Adaption. Und ein paar Wochen später wollte er von X nach Y fliegen, aber die Fluglinie hat ihm verboten den Hund mitzunehmen. Webber reagierte scheinbar so, dass er der Fluglinie mitteilte, er brauche diesen Hund, denn das sei seine Therapie gegen die Verbrechen die ihm mit dem „Cats“-Film angetan wurde und ohne diese Ausgleich würde er in Depressionen verfallen. Die Antwort der Fluglinie: „Gutes Argument. Nehmen sie ihn mit“.

Wie bereits erwähnt: Wenn nicht wahr, dann toll erfunden.

Und das trifft es für den Film einfach gut. Es ist irre, wie viel Zeit, Geld und Ressourcen für … für … sowas verwendet wurden. Dabei ist die Optik des Films noch das bessere daran. Da eh alles vor dem Green-Screen entstanden ist (inklusive aller Körper), sieht alles so künstlich auch, dass es für mich schon keinen Unterschied mehr macht, ob es gut oder schlecht aussieht. Es passt einfach. Dazu kommt, dass die Gesangseinlagen für meinen Geschmack einfach unter Standard waren. Die Musik wirkt weder so happy, noch so wuchtig oder episch noch so emotional wie es eigentlich sein sollte.

Wer „Cats“ in Summe nicht kennt, kennt ja trotzdem mit Sicherheit „Memory“. Das Lied kennt einfach jede Person. Zumindest in meiner Generation. Im Film wird der Song drei Mal, ich wiederhole: Drei. Mal., angestimmt. Und ja, das nervt. Ich mag das Lied (das einzige Lied von „Cats“, das ich mag), aber das war zu viel. Zumal die Inszenierung dann noch dazu einen auf Tränendrüsendrücker macht, jedes einzige verdammte Mal, wenn es angestimmt wird. Und auch, weil ich schon dabei bin, zu erwähnen: Je andere Version, die ich bis dato gehört habe (und das sind viele) ist besser als diese hier. Traurig. Wirklich traurig.

Warum sich so Schauspielgrößen wie Judi Dench, Ian McKellen, Idris Elba oder Ray Winstone für so etwas hergegeben haben, ist mir schleierhaft. Auch Rebel Wilson spielt mit und – haltet euch fest – Taylor Swift. Ja, ihr lest richtig: Taylor Swift. Wenn dieser Film also etwas beweist, dann das große Starpower nicht immer ausreicht, um auch etwas zu schaffen, was auch nur annähernd gut ist.

Was Tom Hooper, der ja doch auf Filme wie „The King’s Speech“ oder „The Danish Girl“ zurückblicken kann, sich hierbei gedacht hat, ist mir ein Rätsel. Andererseits hat er ja auch „Les Misérables“ mit Hugh Jackman, Russel Crow, Helena Bonham Carter und Anna Hathaway und anderen gemacht, der ja durchaus in Ordnung war. Nicht der Wahnsinn, aber zumindest keine Katastrophe.

Alles in allem kann ich hier nur festhalten, was man vielleicht eh schon wusste. Ich wollte den Film tatsächlich deshalb sehen, weil ich mir nicht vorstellen konnte, dass er so schlimm ist, wie alle immer meinen bzw. schreiben. Ich gehe ja eher selten mit der Meinung im Internet einher, aber hier, Leute, hier trifft das alles wirklich zu. Ich habe beim Ansehen gemerkt, wie meine Hirnzellen nacheinander aufgegeben haben und meine Augen haben irgendwann zu tränen begonnen. Es kann auch sein, dass es Tränen waren, weil ich immerzu zwischen Lachkrämpfen und ungläubigem „Echt jetzt?!“ hin und her gesprungen bin.

„Cats“ bekommt von mir 2 von 10 möglichen, auf so vielen Ebenen den Glauben an das Gute in Musicals oder Filmen verbrennde, Punkte.

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The American Society Of Magical Negros (Filmkritik) http://darkagent.blogsit.net/2024/04/18/the-american-society-of-magical-negros-filmkritik/ http://darkagent.blogsit.net/2024/04/18/the-american-society-of-magical-negros-filmkritik/#respond Thu, 18 Apr 2024 05:00:45 +0000 http://darkagent.blogsit.net/?p=36480 Aren (Justice Smith) ist Künstler. Er macht Skulpturen bzw. Kunstwerke aus Fäden. Bei einer seiner letzten Ausstellungen bzw. bei einer Ausstellung an welcher er teilnimmt, kommt es jedoch soweit, dass absolut niemand Interesse an seiner Arbeit hat und man ihn … Weiterlesen

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Aren (Justice Smith) ist Künstler. Er macht Skulpturen bzw. Kunstwerke aus Fäden. Bei einer seiner letzten Ausstellungen bzw. bei einer Ausstellung an welcher er teilnimmt, kommt es jedoch soweit, dass absolut niemand Interesse an seiner Arbeit hat und man ihn sogar für einen Hausangstellten hält. Das führt dazu, dass man die eigentlich geplante Solo-Ausstellung absagt.

Relativ fertig mit der Welt trifft er am Nach-Hause-Weg eine junge, weiße Frau, die scheinbar unter dem Einluss von bewusstseinserweiternden Substanzen (und/oder Alkohol) Geld vom Automaten beheben will, es aber nicht schafft. Aren will helfen, aber die Sache nimmt eine schiefe Wendung, da die Dame zu kaputt im Kopf ist, um zu verstehen, was sie gerade macht und tut und sagt. Als dann zwei (weiße) Typen kommen, da wird das Missverständnis für Aren ein Spiel auf Leben und Tod.

Zumindest fast, denn er wird auf beinahe magische Weise von Roger (David Alan Grier) gerettet, der ihm gleich darauf einen Job anbietet. Wie sich rasch herausstellt, arbeitet Roger nämlich für die „American Society Of Magical Negros“, deren Aufgabe es ist, weiße Menschen (man lies: Männer) so zu behandeln und zu bestärken, dass sie sich sicher fühlen. Denn das hilft allen anderen Kulturen und Rassen (im Sinne von Hautfarben) auf der Welt.

Sein erster Auftrag wird allerdings gleich mal zur Herkulesaufgabe, denn er soll dem Mitarbeiter eines Social-Media-Unternehmens dabei helfen, durchzustarten. Nur ist das die Firma, deren Gesichtsscan leider den kleinen Nachteil hat, dass es Schwarze Menschen nicht voneinander unterscheiden kann – was zu einem Backlash führt. Auch nicht gerade hilfreich ist, dass Lizzie (An-Li Bogan), eine Kollegin, das Interesse von beiden jungen Männern geweckt hat …

Es ist entweder Sarkasmus oder es ist Zynismus. Ich bin mir nicht ganz sicher. Was es auf jeden Fall sein soll: Eine Pointe. Die ich jedoch nicht sehe. Was ich sehe ist: Feigheit. Und das ist schade.

Aber zurück zum Start: Die Idee zur „Magical Society“ ist Kobi Libii, der hier für Drehbuch und Regie verantwortlich zeichnet, gekommen und ja, die Idee – das muss ich zugeben – hat enormes Potential. Es gibt eine Vereinigung von PoCs (People Of Color, hier alles Schwarze), die den Job haben, die Weißen bei Laune zu halten, damit das Töten der farbigen Bevölkerung endlich mal aufhört – sich die Weißen also endlich mal entspannen können und verstehen, dass die anderen auch einfach nur in Ruhe leben wollen.

Klingt ja schon mal gut und hätte mit dem richtigen Drehbuch und der richtigen Regie und dem richtigen Cast ja durchaus cool werden können – eine bitterböse Satire, ein heftiger Horrorthriller – Potential vorhanden.

Wofür sich Hr. Libii allerdings entschieden hat ist eine Romnatische Komödie mit leichten sozialkritischen Untertönen, die leider entweder zu leise sind oder zu sehr aus dem Nichts kommen, um wirklich zu harmonieren. Das Hauptproblem, welches Aren nämlich hat, ist eines von Loyalitäten – er muss sich entscheiden: Seinen Job tun, versuchen sein Ziel mit der Person zu verkuppeln, in die eigentlich er verknallt ist, oder darauf pfeifen und ihr sagen was er für sie (und sie für ihn) empfindet. Es geht also in erster Linie um Loyalität zu „den seinen“. Denn die Society ist magisch und nur, wenn sich alle an die Regeln halten, dann wirkt die Magie.

Nur gibt es halt immer wieder Ausreißer, die dann dazu führen, dass die Magie kurz versagt, bis man die Person die sich nicht an die Regeln gehalten hat ausgestoßen hat und – ich zitiere! – „die schlimmste Strafe bekommt, die man sich vorstellen kann“: Als normalsterblicher Schwarzer im heutigen Amerika zu leben. Genau. Lasst das mal sickern. Vermutlich war früher in Amerika viel, viel leichter „schwarz“ zu sein. Aber lassen wir das mal so stehen.

Es ist so unglaublich schade. Ich denke nur an „Get Out“ und dessen Ende, als ein Streifenwagen von der Polizei auftaucht und ich mir dachte: „Oh, Mist.“, weil ich mir dachte, das ist das Ende für unseren jungen, schwarzen Helden. Dieser Gedanke hat alles gesagt, was gesagt werden musste. Und hier gibt es eine(!) Szene, die ähnlich gebaut ist. Als die beiden Typen auftauchen während Aren versucht der Dame beim Bankomat zu helfen, da ist völlig klar: Aren wird mindestens im Krankenhaus enden. Einfach nur weil er helfen wollte und weil er schwarz ist. Da steigt die Spannung und das Unwohlsein halbwegs hoch.

Und dann wird das alles so verschenkt. Libii hätte sicher viele Beispiele wie oben finden können, bei denen man einfach merkt: „Mist – das hier wird böse enden.“, einfach nur, weil der Charakter schwarz ist. Und dann die Rettung(en) durch Magie durch unseren jungen Anfänger-Helden. Er schafft es halt nicht jedes Mal. Aber er lernt dazu und gegen Ende, da ist er ein richtiger Profi, hat alles im Griff, er rekrutiert immerzu weitere „Magical Negros“. Bis er am Ende draufkommt: Alle Schwarzen auf der ganzen Welt haben plötzlich diesen Job: Dafür zu sorgen, dass die Weißen ruhig bleiben und nicht anfangen aus Angst alle anderen abzuknallen. Dann dreht er sich in die Kamera, spricht direkt in die Kamera und fragt: „Did I do the right thing?“. Und Ende.

Klingt schlimm? Mag sein. Aber immer noch um Millionen Jahre besser (und mutiger) als das, was hier geliefert wird. Der sozialkritische Unterton oder die Gefahr, die Aren eigentlich bannen soll, ist kein Thema mehr. Nicht wirklich. Und da wird so unglaublich viel Potential auf so unglaublich vielen Ebenen verschenkt.

Irgendwann gegen Ende hält Aren dann noch eine emotionale Rede, die sicher der Höhepunkt des Films sein sollte und es irgendwie auch ist – aber an diesem Punkt juckt es mich kaum noch bzw. sehe ich keinen Film mehr und keine Filmfigur, sondern einfach jemand, der über das Gefühl spricht, wie es ist ein Schwarzer in Amerika zu sein. Berührt mich das? Ja, weil es von Justice Smith wirklich großartig gespielt wird (wenn es denn überhaupt gespielt ist). Aber das hat Null mit dem Film zu tun. Die Szene kannst du mir losgelöst vom Rest vorspielen und sie würde mich dennoch berühren. Sie kommt nur völlig aus dem Nichts, weil ich nie das GEfühl hatte, dass Aren irgendein(!) Problem hat – außer, dass er in Lizzie verknallt ist und das nicht gut ist. Völlig irre (und ja, es is völlig nachvollziehbar, warum er sich in sie verknallt – weil: die ist richtig cool).

Aber die Szene im Film für den Film? Oder was sie für Aren als Figur bedeutet? Völlig egal. Völlig. Weil mir Aren als Person eigentlich egal ist. Ich kenne den Typen ja selbst nach 90 Minuten nicht mal wirklich.

Hat der Freunde? Hat er Eltern? Geschwister? Wer ist er? Was macht er (von der Kunst mal abgesehen)? Wir erfahren nichts über ihn (seine Mutter war scheinbar eine Weiße). Er ist einfach eine Projektionsfläche für DAS Problem. Und das ist schade. Gerade, weil sich die Geschichte so sehr auf die Liebesgeschichte fokussiert, dass alles andere völlig untergeht. Und für welches Problem ist er die Projektionsfläche, wollt ihr wissen?. Nicht die Sozialkritik, nein. Die Angst der Schwarzen, oder so, nein. Das Problem, für das er steht lautet: Hänge ich weiter mit meinen „Bros“ rum oder entscheide ich mich für mich und die Liebe? (Natürlich auch weil Lizzie von An-Li Bogan richtig sympathisch und ehrlich interessant gespielt wird, ist die Antwort darauf relativ leicht). Leider hilft das dem Film in Summe nicht wirklich, denn als Rom-Com ist er eher unterer Durchschnitt. Und der „Gag“ am Ende … sorry, nein. Einfach nein.

Alles in allem eine coole Idee, die halt leider in dieser Form nicht für einen ganzen Film, geschweige denn für einen spannenden und unterhaltsamen Film gereicht hat. Und ein Drehbuch, welches mutig beginnt und dann ganz scharf auf die harmlose (man lies: belanglose) Romanze hin abbiegt. Dass die Regie noch dazu völlig belanglos und beliebig ist, ist da noch das kleinere Problem. Ach, und Justice Smith wird bei mir nie, niemals als guter Schauspieler bezeichnet werden. Ich mochte seine Figur in „Dungeons & Dragons: Honour Among Thieves„, aber in allen anderen Dingen in denen ich ihn gesehen habe gilt ebenfalls: Nein. Einfach Nein.

Und bevor ich es vergesse: Der Film wurde nach drei Wochen wieder aus den Kinos genommen. Scheinbar kam er nicht so gut an.

„The American Society Of Magical Negros“ bekommt von mir 4 von 10 möglichen, einen davon allein für die natürliche Ausstrahlung von An-Li Bogan und einen für die emotionale Rede am Ende des Films bekommende, Punkte.

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Slumber Party Massacre II (Filmkritik) http://darkagent.blogsit.net/2024/04/13/slumber-party-massacre-ii-filmkritik/ http://darkagent.blogsit.net/2024/04/13/slumber-party-massacre-ii-filmkritik/#respond Sat, 13 Apr 2024 05:00:17 +0000 http://darkagent.blogsit.net/?p=36450 Nachdem sie den Angriff des „Driller Killer“ überlebt hat, ist ihre Schwester in eine Anstalt gekommen, denn sie ist durchgedreht und war nicht mehr zu beruhigen. Aber sie nicht, sie hat alles im Griff. Sie geht weiterhin bzw. wieder zur … Weiterlesen

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Nachdem sie den Angriff des „Driller Killer“ überlebt hat, ist ihre Schwester in eine Anstalt gekommen, denn sie ist durchgedreht und war nicht mehr zu beruhigen. Aber sie nicht, sie hat alles im Griff. Sie geht weiterhin bzw. wieder zur Schule und ja, was soll man sagen: Die ersten Gefühle im Intimbereich regen sich. Da passt es gut, dass auch das andere Geschlecht langsam auf sie aufmerksam wird.

Aber der Schatten dieser einen Nacht bleibt über ihr hängen – und es kommt wie es kommen muss. Nachdem Mutter ihr erlaubt, bei einer Freundin zu übernachten anstatt ihre Schwester im Krankenhaus zu besuchen, taucht er wieder auf: Der Driller-Killer!

Oder nicht? Ist alles nur in ihrem Kopf?

Dieses Mal ging die Aufgabe ein Drehbuch zu schreiben an Deborah Brock, die auch gleich die Regie übernommen hat. Und es ist eine direkte Fortsetzung des ersten Teils, wenn auch … anders. Vom Gefühl her völlig anders. Der erste Teil des Films ist ein wenig Teenie-Romanze, vom „versteckt vor Mama am Weg zur Schule schminken“ über „die eigene Teenie-Girl-Band“ haben, bis hin zum ersten Kuss. Alles da.

Dann kommt die neue „Slumber Party“ ins Spiel und die Sache wird ein Psychothriller Und dann, im letzten Drittel, da wird es dann … hm, nun, wie nennt mal das? Rock-Musical-Killer-Dance-Act mit Elvis-Einschlag? Oder so?

Hm, vielleicht ist es nachvollziehbar, wenn ich euch verrate, dass der Killer dieses Mal nicht nur einen Bohrer als Mordwaffe hat, sondern dieser Bohrer ist das Ende einer E-Gitarre. Und der Mörder hat nichts mit dem Kerl aus dem ersten Teil zu tun, sondern er sieht aus wie ein Elivs-Verschnitt, hat eine Zigarette im Mundwinkel und tja, er singt. Und tanzt. Und killt dabei.

Und das ist dann tatsächlich richtig cool und witzig und Atanas Ilitch ist perfekt als „Driller Killer“ gecastet, Hüftschwung, verschmitzen Grinsen und Schmalzlocke. Ja, da gibt es durchaus wenig subtile Metaphern zum sexuellen Erwachen – ratet mal, wann der Killer zum ersten Mal auftaucht – und natürlich gibt es dieses Mal einen Twist am Ende. Ich will nichts spoilern, aber wenn ich euch sage, dass es kein übernatürlicher Mörder ist, er aber dennoch wie aus dem Nichts überall auftaucht, dann habt ihr schon ein Bild dazu, was hier wirklich abgeht.

Wie dem auch sei: Die Teile passen nicht zu 100% zusammen. Der Anfang ist zu lang und der Mittelteil zu mittel, sorry, auch zu lang und das Ende bzw. das Finale zu plötzlich und abgehoben. Die Idee dahinter mag gut gewesen sein, aber so richtig zündet das Ganze bei mir nicht. Sicher, der Driller Killer inklusive der Bohrer-Gitarre (man kann es auch Phallus-Symbol nennen) sind ikonisch, aber das liegt wirklich mehr an den letzten 20 Minuten. Alles davor hätte man um mindestens die Hälfte kürzen können.

Das Drehbuch ist also weit weniger clever als der erste Teil und es nimmt sich viel zu ernst – bis es halt dann gegen Ende zu 100% kippt. Aber bis dahin muss man erst mal durchhalten und das ist teilweise schon schwer und ein wenig qualvoll. Aber dann haut es richtig rein.

Trotzdem würde ich mir diesen Teil hier nicht nochmals ansehen – da gucke ich vorher nochmals den ersten Teil oder das – richtig gelungene – Remake. Aber einmal – einmal sollte man die Sache schon gesehen haben, einfach um glauben zu können, was da abgeht.

Aber könnt gleich die erste Stunde überspringen, ich verrate euch was passiert: Erwachsene, die wie Jugendliche tun, verlieben sich, haben eine Girl-Band und feiern eine Party. Namen merken? Dynamiken untereinander? Ja, ist nett, ist auch durchdacht, spielt aber keine Rolle. Ich bin normalerweise nicht so, aber hier kann ich nur sagen: Bring on the Driller-Killer! Weil der Teil cool, abartig und irre ist. Der Rest ist so … meh.

„Slumber Party Massacre II“ bekommt von mir 5 von 10 möglichen, im letzten Drittel viel rausreißende, aber nicht herumreißende, Punkte.

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The Slumber Party Massacre (1982 Filmkritik) http://darkagent.blogsit.net/2024/04/09/the-slumber-party-massacre-1982-filmkritik/ http://darkagent.blogsit.net/2024/04/09/the-slumber-party-massacre-1982-filmkritik/#respond Tue, 09 Apr 2024 05:00:49 +0000 http://darkagent.blogsit.net/?p=36418 Eigentlich kann man es kurz fassen: Es gibt eine Party – Studentinnen treffen sich im Haus ohne Eltern, weil es einfach super ist, dort zu feiern. Die Nachbarin (ebenfalls Studentin) bleibt mit ihrer jungen Schwester Zuhause, die würde aber gerne … Weiterlesen

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Eigentlich kann man es kurz fassen: Es gibt eine Party – Studentinnen treffen sich im Haus ohne Eltern, weil es einfach super ist, dort zu feiern. Die Nachbarin (ebenfalls Studentin) bleibt mit ihrer jungen Schwester Zuhause, die würde aber gerne rübergehen. Der nette Nachbar wird gebeten ein Auge auf die Damen zu haben, weil die Eltern ja wissen, dass man Teenagerinnen nicht trauen kann.

Und tatsächlich tauchen – große Überraschung – auch ein paar Jungs auf. Und auch wenig überraschend: Ein Mörder treibt sein Unwesen. Mit einem Bohrer.

Das wohl wirklich größte Alleinstellungsmerkmal von „Slumber Party Massacre“ ist die Tatsache, dass eine Frau das Drehbuch geschrieben und eine andere Frau Regie geführt hat. Und man aber trotzdem nach zwei Minuten die ersten nackten Brüste sieht. Das mag Gerüchten zufolge daran liegen, dass der Produzent (ein gewisser Roger Corman) mehrmals verlangt hat, dass man mehr Nacktheit ins Drehbuch einbauen muss, denn das würde sich gut verkaufen, aber es kann auch daran liegen, dass das in den 80igern einfach dazu gehört hat. Damals, halt. Wenn man so will. Also, 1982, wenn man es genau nimmt.

Spannend, wenn man sich Interviews von den damaligen Schauspielerinnen (nennen wir das was da passiert der Einfachheit halber mal Schauspiel) durchliest und wie zuwider ihnen das bereits damals war (das es auch Ausnahmen gibt wissen wir von Valerie Hartmann („Sleepaway Camp II:Unhappy Campers„), aber es wurde halt als Teil des Jobs akzeptiert.

Geholfen hat es nichts. Keine der Mitwirkenden ist irgendwie länger im Geschäft geblieben als die späten 90iger Jahre. Also, wenn man den Cast nimmt. Amy Holden Jones hat dann noch ein paar Filme in der Kombination Drehbuchautorin und Regisseurin gemacht und ist dann auf reine Drehbuchautorin umgesattelt. Und da gibt es durchaus einige bekannte Film in ihrer Filmografie: „Ein Hund namens Beethoven“, „Ein unmoralisches Angebot“, „Getaway“ (mit Alec Baldwin), „The Relic“ und seit 2018 als Schöpferin, Show-Runnerin und Autorin für „Atlanta Medical“ (107 Folgen!). Drehbuchautorin Rita Mae Brown hat nach in Summe 10 Filmen dann wieder aufgehört Drehbücher zu schreiben.

Nun, was ist jetzt mit dem Film an sich? Ich muss gestehen: Der ist noch immer unerwartet gut. Und zwar nicht, weil halbnackte Frauen drin vorkommen (das hat zum Beispiel „Slumber Party Massacre III“ – Kritik folgt – sogar noch schlimmer gemacht), sondern weil er schlichtweg eine Sache hat, die für ihn spricht: Er ist spannend. Nämlich wirklich spannend.

Da gibt es einerseits die Nachbarin mit ihrer Schwester, bei denen man immer hofft, dass sie merken was los ist bzw. sie nicht im falschen Moment rübergehen und andererseits sind die Versuche der Damen und Herren aus dem eigentlichen Haus zu entkommen doch so inszeniert, dass man mitfiebert. Es hilft natürlich auch, dass die Figuren im Film jetzt keine unsympathischen Dumpfbacken sind. Auch wenn die in den 80iger Jahren üblichen Klischee-Szenen vorkommen, á la zwei Jungs beobachten die Frauen bei einer Polsterschlacht während dieser sich ein paar der Damen ausziehen bzw. umziehen und die beiden (offensichtlich) das erste Mal in ihrem Leben nackte Frauen sehen (mit der heutzutage grandios witzigen Dialogszene: „What did we do to deserve this?“ – „I don’t know, man, but this is heaven!“, zumindest sinngemäß). Eine (von vielen) Szene, die im 2021 Remake (ebenfalls: Kritik folgt) super auf die Schaufel genommen wurde. Vorweg: Das Remake ist absolut sehenswert! Zurück zu diesem Film.

Wie dem auch sei: Das wahre Highlight ist hier der Killer. Das hat allerdings nichts mit dem Mordwerkzeug Bohrer zu tun (welches ikonisch ist, ja – hallo, „Driller Killer“), sondern mit der Art und Weise wie Michael Villella seinen Mörder anlegt. Wir verbringen interessanterweise doch einige Zeit mit ihm – vor allem als er später durch das Haus schleicht – und da werden ein paar coole Kameraperspektiven genutzt. Außerdem ist seine Mimik ein Wahnsinn. Er selbst meinte, er habe seine Bewegungen und Blicke an „Pfauen“ (ja, dem Vogel) angelehnt und das merkt man seinen Bewegungen beim Suchen und allem wirklich an. Das sieht inklusive der Kameraperspektive und den aufgerissenen Augen wirklich irre (im positiven Sinn) aus.

Ich will hier jetzt tatsächlich nicht spoilern, denn der Film ist – ich kann es nur zu meiner eigenen Überraschung wiederholen – auch 2024 noch sehenswert. Ja, man muss halt über das was damals als Schauspiel durchging hingesehen bzw. mit gängigen Klischees oder „Must have it in the film“-Szenen klarkommen (die erwähnte, tatsächlich einfach unnötige Nackheit), aber darunter verbirgt sich ein cleverer, hintergründig parodistischer Film eines Home-Invasion-Slashers, der – erneut: nochmals – auch heutzutage durchaus zu überzeugen weiß und der immer noch spannend ist.

Und es gibt ein paar wirklich coole und witzige (ob ihrer Absurdität) Momente. Ich sage nur „Leiche im Kühlschrank“ oder „Ich mag jetzt Pizza – mh. Glaubt es oder nicht, aber mir geht es jetzt besser.“. Großartig. Einfach großartig.

Respekt, kann ich nur sagen.

„The Slumber Party Massacre“ bekommt von mir 8 von 10 möglichen, trotz seines Alters (ja, ich erwähne es schon wieder) wirklich spannend seiende, Punkte.

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Alte Leute (Filmkritik) http://darkagent.blogsit.net/2024/04/04/alte-leute-filmkritik/ http://darkagent.blogsit.net/2024/04/04/alte-leute-filmkritik/#respond Thu, 04 Apr 2024 05:00:02 +0000 http://darkagent.blogsit.net/?p=36335 Ella (Jolene Andersen) reist mit ihren beiden Kindern zurück in ihr Heimatdorf, weil ihre Schwester heiratet. Dort ist auch ihr Ex bzw. der Vater ihrer Kinder, der mit seiner neuen Lebensgefährtin in Ruhe lebt. Die arbeitet übrigens im Altenheim, wo … Weiterlesen

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Ella (Jolene Andersen) reist mit ihren beiden Kindern zurück in ihr Heimatdorf, weil ihre Schwester heiratet. Dort ist auch ihr Ex bzw. der Vater ihrer Kinder, der mit seiner neuen Lebensgefährtin in Ruhe lebt. Die arbeitet übrigens im Altenheim, wo auch Ellas Vater lebt. Der ist fast katatonisch und nur wenig ansprechbar.

Die Feier ist im Gange und die Bewohner:innen vom Altenheim, im welchem es sehr hart zugeht, was zum Teil an den Arbeitsbedingungen liegt und zum Teil an den fast ein wenig bösartigen Angestellten, sehen durch das Wohnzimmerfenster zu, sich fragend, wann genau sie aufs Abstellgleis geschoben wurden. Die Jungen feiern. Sie vegetieren dahin. Ohne Besuch. Ohne Kontakt.

Also reicht es und die Alten nehmen die Sache in die Hand, bringen zuerst den etwas gemeinen Pfleger um, verlassen dann das Altenheim und torkeln in die Nacht, um Rache an allen zu nehmen, die jünger als sie sind. Und mitten drin: Ellas Vater. Ella selbst. Ihr Ex. Seine Freundin. Und die beiden Kinder.

Die Idee zu diesem Horrorfilm ist an sich eine gute Sache und weist schon an den richtigen Stellen harte Sozialkritik auf. Die Szenen, die sich im Altenheim im „Normalbetrieb“ abspielen fühlen sich einfach nicht gut an. Wer im Sozialbereich arbeitet und die teilweise lächerlichen Arbeitsbedingungen (vor allem beim Personalschlüssel) kennt, der oder die wird sich vermutlich nicht wundern – auch wenn die Sache naturgemäß (hoffentlich) schlimmer und plakativer dargestellt wird als es in der Realität ist. Wobei ein Freund von mir Sachverständiger für Pflegeheime ist und ich bin mir nicht sicher, ob er die Darstellung hier übertrieben finden würde …

Wie dem auch sei: Der Horror geht bald los und die Altenheimbewohner:innen fallen – teilweise erstaunlich agil – über die Jungen her. Das wirkt in Summe wie ein Zombie-Film, womit die Metapher auch untergebracht wäre.

Was den Film dann ein wenig aus der Masse heraushebt sind in meinen Augen drei Dinge: Als erstes die Farbgebung, die wirklich gräulich und kalt gehalten ist, was dazu führt, dass die kleinen Farbpunkte, die dann doch gesetzt werden, umso mehr herausstechen (zum Beispiel Ellas gelbes Kleid). Natürlich ist das ein netter Trick, um das Auge der Zuseher:innen zu steuern, aber es funktioniert und die Trostlosigkeit der gesamten Sache kommt gut rüber.

Das zweite sind die Zeitlupen, die teilweise fast schon an Zak Snyder erinnern, weil vermutlich manche nicht verstehen, warum gerade diese oder jene Szene jetzt in Zeitlupe gezeigt werden muss. Meist gibt es aber einen Hintergrund, weil ein Detail hervorgehoben werden soll, auch wenn ich in manchen Szenen erst wirklich gut hingucken musste, welches Detail das sein soll, da viele er Szenen in der Totale gezeigt werden, sich der wichtige Teil aber irgendwo klein im Bild befindet.

Die dritte Sache, die der Film für mich sehr gut gemacht hat, sind die Charaktere. Ella ist jetzt nicht mein liebste Person und auch die anderen sind jetzt nicht durch die Bank sympathisch, aber die Beziehungen untereinander funktionieren und haben eine sehr gute Dynamik. Zum Beispiel ist Ellas Ex und Vater ihrer Kinder vor allem immer noch eines: Der Vater der Kinder. Das bedeutet, dass die neue Freundin eben mal zurückstecken muss, wenn die Kinder in Gefahr sind oder wenn eine heikle Situation überstanden wurde, dann werden zuerst die Kinder gedrückt, dann die neue Freundin. Und für die Kinder ist auch absolut immer klar: Was immer zwischen Mama und Papa war: Das ist noch immer unser Papa und das zeigen sie ihm auch. Fand ich super. War für mich extrem stimmig.

Das führt dann auch zu einer Szene, die ich so nicht kommen gesehen habe und die mir wirklich Tränen in die Augen gedrückt hat. Vorsicht: Es folgt ein Spoiler. Als die neue Freundin (man erinnere sich: Altenpflegerin) von den Bewohner:innen bedroht wird, ist sie allein mit seiner Tochter im Haus. Jede:r, der oder die auch nur annähernd was für Kinder übrig hat (ich liebe Kinder! Sie sind das Großartigste was es gibt auf der Welt!), weiß, dass man diese schützen muss. Hier nicht. Da die Tochter ohnehin mehr oder weniger mehr geliebt wird als die neue Freundin, meint diese – in Panik und Schock, wie man vielleicht anführen sollte -, dass die Alten doch keinen Hass auf sie haben, sondern auf die Kinder! Und deutet auf die Tochter. Das war ein Schlag in die Magengrube. Und als sie später damit konfrontiert wird, meint sie (fast wortwörtlich): „Versteh doch – es sind nicht MEINE Kinder.“ Da kam dann noch der nächste Schlag in die Magengrube dazu.

Alles in allem also ein paar wirklich harte Szene in emotionaler Sicht. Auch, wer aller und wer aller den Film NICHT überlebt. Das habe ich nicht kommen gesehen. Das war heftig. Wirklich heftig.

Trotzdem ist der Film zu lang. Und manche Szenen werden wirklich, wirklich in die Länge gezogen. Vor allem beim Finale wird es dann auch wirklich kitschig und – nochmals, zur Sicherheit – zu lang. Wie lange kann man jemanden ein Messer an die Gurgel halten, während diese Person ein Lied singt (ja, wirklich), um sich zu verabschieden.

Wie dem auch sei: Ungewohnt hart und unerwartet emotional treffend, hätte es dem Film sicher gut getan ein wenig straffer geschnitten zu werden. Aber alles in allem war ich positiv überrascht, wie oft der Film micht dann doch berührt hat und wie sehr ich mit (manchen) Figuren mitgefiebert habe. Den Realismus-Anspruch müssen wir jetzt mal außen vor lassen (gerade bei der Bewegungsfreude der Alten), aber dann funktioniert das Teil.

„Alte Leute“ bekommt von mir 7,5 von 10 möglichen, unerwartet gute gefilmt, gespielt und emotional treffende, Punkte.

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Leviathan (1989 Filmkritik) http://darkagent.blogsit.net/2024/03/30/leviathan-1989-filmkritik/ http://darkagent.blogsit.net/2024/03/30/leviathan-1989-filmkritik/#respond Sat, 30 Mar 2024 05:00:36 +0000 http://darkagent.blogsit.net/?p=36391 Steven Beck (Peter Weller) und sein Team arbeiten in einer Unterwasserminen-Einrichtung, also Bergbau, nicht Kriegsminen. Der Job ist schwer genug wie er ist und in dieser Tiefe ist so gut wie alles lebensbedrohlich. Als dann die Truppe ein altes, kaputtes … Weiterlesen

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Steven Beck (Peter Weller) und sein Team arbeiten in einer Unterwasserminen-Einrichtung, also Bergbau, nicht Kriegsminen. Der Job ist schwer genug wie er ist und in dieser Tiefe ist so gut wie alles lebensbedrohlich. Als dann die Truppe ein altes, kaputtes sowjetisches Kriegsschiff findet nimmt die Sache aber eine übernatürliche Wendung.

Etwas scheint an Bord des Schiffes gewesen zu sein und wurde von der Crew unfreiwillig ins eigene Quartier eingeschleppt. Und dieses „Ding“ scheint sich auszubreiten und nach und nach die gesamte Crew anzustecken … und zu mutieren …

Wenn man von „im Fahrwasser von“ sprechen kann, dann ist „Leviathan“ im Fahrwasser von „Alien“ und „The Thing“ (die Version von Carpenter) mitgeschwommen oder besser getaucht. Und zwar im doppelten Sinne: Einerseits hat man die (quasi deckungsgleiche) Story nach unter Wasser verlegt und andererseits ist der Film absolut kein Erfolg gewesen. Das mag daran liegen, dass man tatsächlich bei vielen Szenen und dem Drehbuch an sich schon großteils von einer Kopie sprechen kann. Und dass „Leviathan“ hier klar den Kürzeren zieht liegt daran, dass „The Thing“ einfach schlichtweg absoluter Kult ist (der selbst auch an den Kinokassen abschmierte, aber dann Kult wurde).

Die Zutaten sind tatsächlich wirklich erstaunlich gleich. Das „Ding“ in diesem Film hier kann die gleichen Sachen wie die Außerirdischen, die in der Kälte gefangen waren. Es ist quasi ein Virus und setzt sich im Wirt fest, dann mutiert er und die Menschen verwandeln sich. Und wird dann teilweise auch absorbiert. Es gibt – gegen Ende – auch Aufnahmen, die das Wesen zeigen und man erkennt teilweise noch die Gesichter der absorbierten Menschen darin. Unheimlich. Ekelhaft. Heftig.

Bei Alien klaut man dann die Kommunikation nach außen bzw. den Bordcomputer „Mother“. Das Teil heißt hier anders, aber die Optik und die Interaktion … da hätte man wirklich fast 1:1 Bilder aus dem anderen Film kopieren und einbauen können.

Wie dem auch sei: Der Cast gibt sich alle Mühe, das Drehbuch ist – auf sich allein gestellt, ohne Vergleich mit den oben genannten Filmen – gut und funktioniert. Die Optik passt und ist angemessen bedrohlich. Auch die Dynamik zwischen den Teammitgliedern funktioniert gut – mit dem Vorteil, dass sich die Leute hier tatsächlich zum größten Teil zu mögen scheinen (ja, Ausnahmen gibt es immer).

Auch tauchen hier eine ganze Menge bekannter Namen auf, wie eben Peter Weller („Robocop“), Ernie Hudson („Ghostbusters“, „The Crow“), Richard Crenna („Rambo“) oder Hector Elizondo („Pretty Woman“, „Beverly Hills Cop III“). Vor allem Richard Crenna sieht man mal auf eine Art und Weise, die ich von ihm nicht kannte – als Arzt darf er der Ruhepol sein und der Mann, der nach und nach aufdeckt, was passiert. Ich kannte ihn primär als Trautman in Rambo und war positiv überrascht.

Meg Foster („Max Headroom“, „Masters Of The Universe“ mit Dolph Lundgren) darf arrogant, kühl berechnend sein und sorgt am Ende des Films für den unerwartetsten Faustschlag der Filmgeschichte (dürfte man 2024 wohl so nicht mehr drehen). Amanda Pays („The Flash“-Serie) darf als Powerfrau zeigen, dass auch in den 80iger Jahren schon starke Frauen in Filmen vorkamen (oder vielleicht eher: primär in den 80iger Jahren, wenn ich so nachdenke) und reicht ihren männlichen Kollegen locker das Wasser (Vorsicht: Wortspiel!). Und Lisa Eilbacher („Beverly Hills Cop“, „Ein Offizier und ein Gentleman“) ist dabei, hat aber eine tragische Rolle, die man ihr allerdings auch abnimmt. Also alles in allem macht der Cast alles richtig.

Wenn die finale Action losgeht verliert der Film allerdings einiges an Momentum, zwar ist die Spannung nach wie vor vorhanden, es gibt aber ein paar Szenen, die halbwegs unglaubwürdig sind. Das ist schade, weil der Rest rundherum eigentlich gut funktioniert. Und – es ist in meiner Erinnerung das erste Mal, dass man in einem Film sieht, was „Druck“ unter Wasser bedeutet. Soll heißen: Wenn in einem Gebäude unter Wasser die Luft ausgeht, dann wird das Ding unweigerlich ziemlich konsequenz zusammengepresst. Das kam gut rüber, wie ich finde.

Wer also die beiden oben genannten „Inspirationen“ nicht gesehen hat, der oder die hat bei „Leviathan“ sicher viel Freude. Jene, die die beiden Filme kennen werden sich eher langweilen oder sich die meiste Zeit über fragen, wie man einen Film mit so wenig Innovation machen kann.

„Leviathan“ bekommt von mir 5 von 10 möglichen, doch zu stark kopierende, Punkte. Wem das egal ist: Packt 3 Punkte oben drauf.

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Best Of Worst Case: Monsternado (Filmkritik) http://darkagent.blogsit.net/2024/03/26/best-of-worst-case-monsternado-filmkritik/ http://darkagent.blogsit.net/2024/03/26/best-of-worst-case-monsternado-filmkritik/#respond Tue, 26 Mar 2024 05:00:22 +0000 http://darkagent.blogsit.net/?p=36325 Irgendwie ist im Bermuda-Dreieck ein Tornado entstanden, der prähistorische Monster (oder sowas in der Art) aufgeschnappt hat und in bester „Sharknado“-Tradition diese in Richtung Festland (Amerika, wohin sonst?) treibt. Anfangs glaubt Matt (Derek Miller) niemand, aber als die ersten Viecher … Weiterlesen

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Irgendwie ist im Bermuda-Dreieck ein Tornado entstanden, der prähistorische Monster (oder sowas in der Art) aufgeschnappt hat und in bester „Sharknado“-Tradition diese in Richtung Festland (Amerika, wohin sonst?) treibt. Anfangs glaubt Matt (Derek Miller) niemand, aber als die ersten Viecher auf Land aufschlagen und gleich anfangen über alles herzufallen, was irgendwie Puls und Fleisch an den Rippen hat, wird klar: Er hatte Recht.

Das hilft jetzt aber nichts. Vor allem eine Dreier-Gruppe vom FBI, die einen Gangster in Gewahrsam genommen haben und jetzt eigentlich nur retour ins Revier wollen, um ihn einzubuchten. Aber die Monster vor der Tür machen da leichte Probleme. Und sie bleiben ja nicht draußen …

Es ist so, so ärgerlich. Selten, dass ich bei einer Kritik so stark zwischen Inszenierung und Drehbuch unterscheiden muss, denn „Monsternado“ hat trotz seines typisch trashigen Titels das Zeug ein richtig cooler, harter und überraschender(!) Creature Feature zu sein. Wirklich. Da gibt es Momente in dem Film, die in einem besser gemachten und vermutlich mit anderen Darsteller:innen gecasteten Film richtig, richtig cool gewesen wären.

Beispiel: Eine Umarmung zwischen Love-Interest und Hauptfigur. Sie sagt „Nicht so fest“. Er meint: „Das bin nicht ich.“ Kamera zoom retour: Ein riesengroßes Tentakel hat sich um die beiden geschlungen und reißt die gute Dame nach oben – er hält sie fest, in der Hoffnung sie retten zu können. Hätte eine richtig coole Szene werden können, aber … nein, sorry.

Und da gibt es wirklich ein paar dieser Szenen (auch im Finale), bei denen man merkt, dass es richtig gut und mitreissend hätte sein können, wenn es nur anders inszieniert wäre, die Monster nicht so billig aussehen würden und man tatsächlich Schauspieler:innen anstatt … diesen Leuten hier gecastet hätte. Schade, richtig schade.

Dabei beginnt alles schon so richtig schlecht und ich hätte nicht damit gerechnet, dass ich mich am Ende ärgere. Die erste Szene spielt auf einem Schiff, der Tornado wirft Monster an Bord – der (einzige!) Matrose ist entsetzt und wird gefressen. Klar. Das ist schon mal vom Schnitt und allem so schlecht, dass es nicht gerade dazu führt die Erwartungshaltung nach oben zu schrauben.

Dann kommt die Szene in welcher die drei Damen vom FBI vorgestellt werden und da beginnt dann das Fremdschämen so richtig. Vor allem Danielle Scott („Winnie Pooh: Blood And Honey„) ist absolut zu einhundert Prozent fehlbesetzt. Ich hatte die gesamte Zeit über die Hoffnung, dass sie NICHT das „Final Girl“ ist, aber leider wurde diese Hoffnung nicht erhört. Die anderen beiden (eine davon ist May Kelly – „Three Blind Mice„) sind sowas von sympathischer und spielen auch um so viel besser – und werden dann verschenkt.

Aber das spielt in Summe dann eh keine Rolle mehr. Weil generell das Schauspiel hier (May Kelly ausgenommen) sehr niedrig angesetzt ist. Vom Niveau her. Teilweise wirkt es so als hätte man einfach getestet, ob die Leute Sätze sagen können, die von der Grammatik her korrekt sind und wenn ja, dann passt das schon.

Erneut: Es gab coole Szenen. Von der Idee her. Weiteres Beispiel: Matt stellt seine Theorie vor, ein Freund hat ihm diesen Termin verschafft, aber niemand glaubt ihm. Also gehen die beiden wieder. Die beiden diskutieren, was man tun kann, fasst einen Plan und dann – wird Matt von dem „Freund“ aus dem Auto geworfen, weil er jetzt Waffen verkaufen und die Monster abknallen kann. Das ist gut für seine Karriere und durch den Verkauf von Waffe, welche die Biester wegputzen können wird er reich! Reich! Kam völlig aus dem Nichts und war richtig unerwartet – hat mir gefallen.

Oder die beiden, denen Matt erklärt was los ist. Wie sich herausstellt ist die junge Dame, die beim Gespräch dabei war die Tochter. Und sie findet, dass Matt gute Argumente hat. Eine Diskussion entspannt sich – Zack. Vater wird gefressen. In anderen Filmen kommt die Dame weiter vor, findet Matt, tut sich mit ihm zusammen, wird Love-Interest. Hier nicht. Hier wird sie auch gefressen. Auch sehr unerwartet.

Aber in Summe bleibt es, wie oben erwähnt: Schlecht gespielt, schlechte Effekte, schlechtes Schauspiel. Es ist so, so schade.

„Monsternado“ bekommt von mir 4 von 10 möglichen, mit dem Drehbuch leider zu ambitionier gewesene oder bei den falschen Produzenten gelandet seiende, Punkte.

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Sleepaway Camp III: Teenage Wasteland aka „Das Camp des Grauens 3“ (Filmkritik) http://darkagent.blogsit.net/2024/03/21/sleepaway-camp-iii-teenage-wasteland-aka-das-camp-des-grauens-3-filmkritik/ http://darkagent.blogsit.net/2024/03/21/sleepaway-camp-iii-teenage-wasteland-aka-das-camp-des-grauens-3-filmkritik/#respond Thu, 21 Mar 2024 05:00:56 +0000 http://darkagent.blogsit.net/?p=36363 Es heißt ja, dass die Mörder(innen) immer wieder an den Ort der Tat zurückkehren. Dieses Mal heißt das Camp „New Horizon“ und soll reiche Jugendliche und unterprivilegierte Jugendliche zusammenbringen. Der Ort: Das ehemalige Camp Awarak. Unter neuer Leitung. Angela (Pamela … Weiterlesen

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Es heißt ja, dass die Mörder(innen) immer wieder an den Ort der Tat zurückkehren. Dieses Mal heißt das Camp „New Horizon“ und soll reiche Jugendliche und unterprivilegierte Jugendliche zusammenbringen. Der Ort: Das ehemalige Camp Awarak. Unter neuer Leitung.

Angela (Pamela Springsteen) schleust sich mit geklauten und gefälschten Papieren als Teilnehmerin in das Camp ein. In der Hoffnung, dass dieses Mal die Leute ein wenig freundlicher sind. Aber alles kommt, wie es kommt.

Jugendliche sind Jugendliche und natürlich kommt es, wie es kommen muss …

Ja, beim dritten Teil stellen sich dann doch schön langsam erste Ermüdungserscheinungen ein. Weniger beim Drehbuch, welches mit ein paar interessanten Ideen daher kommt, sondern mehr beim Schauspiel und der Inszenierung. So wirken alle Beteiligten mehr oder weniger lustlos und auch Pamela Springsteen wirkt die meiste Zeit über so, dass sie ihre One-Liner halt sagt, aber das Timing und die Betonung passen halt nur noch selten.

Dabei sind ein paar wirklich nette Szenen dabei. Als der Camp-Leiter fragt „Where did you learn to chop wood like that?“, da antwortet sie „Oh – I chopped a lot of things with an axe before. Just never wood.“ Oder als sie zu dritt angeln sind und plötzlich Jasons Maske an der Angel hängt. Die Frage taucht auf, wer da gestern so harte Party gemacht hat und welches Datum man heute habe. Antwort: Samstag, der 14.

Auch witzig, dass teilweise Schauspieler:innen aus dem zweiten Teil kleinere Rollen in der Produktion des dritten Teils übernommen haben. So hat zum Beispiel Valerie Hartmann, die im zweiten Teil Ally spielt, im dritten Teil einen Waschbären für seinen kurzen Auftritt im Film trainiert und andere ähnliche Dinge. Fand ich cool.

Trotzdem ist der dritte Teil einfach dermaßen entschärft worden, dass die Morde teilweise nicht mal ganz klar sind, wie sie denn passieren und zum anderen wirkt die Sache wirklich lustlos inszeniert. Da hätte man manche Szene durchaus spannend gestalten können, aber sie werden halt einfach so runtergekurbelt. Ja, es macht durchaus noch Spaß, auch wenn man klar sagen kann, dass die kurze Laufzeit dem Film absolut gut tut, denn länger wäre die Sache nicht mehr gegangen.

Was auch schade ist, ist dass Angela viel zu oft einfach einen dicken Ast in der Hand hat und damit auf jemanden einprügelt. Das mag praktisch und pragmatisch von ihr als Figur sein, aber als Zuseher:in ist es einfach rasch langweilig.

Es gibt übrigens auch einen vierten Teil namens „Sleepaway Camp IV: The Survivor“, aber den habe ich mir dann doch nicht angesehen, denn der wurde nach mehreren Drehtagen abgebrochen und irgendeiner in die Produktion involvierten Menschen hat aus dem Material und aus Szenen von Teil 1, Teil 2 und Teil 3 eine Art Mini-Fortsetzung geschnitten. Wie man sich denken kann besteht der Film wohl zum größten Teil aus Rückblenden. Und das neue Material ist unbearbeitet. Nein, danke.

Tja, so geht dann ein Franchise zu Ende. Und ich meine den dritten Teil und nicht den vierten, denn auch der Schlussgag zündet dann nicht mehr so richtig. Mir hätte es gefallen, wenn man den Mumm gehabt hätte Angelas Treiben endgültig zu beenden, aber wie üblich muss man(n) sich ja eine Hintertür offen lassen.

Michael J. Pollard gibt sich ein Stelldichein als abartiger Campleiter, ich bin mir aber nicht sicher, wie viel Lust er beim Dreh hatte. Richtig motiviert wirkt wirklich niemand bis auf Cliff Brand (spielt den Aufpasser und Polizisten Barney, der seinen Sohn auf dem Camp im Jahr davor an Angela verloren hat). Gefallen hat mir auch, wie das Kitsch-Pärchen gegen Ende mit der ganzen Sache umgeht und dass Angela wohl einen Plan hatte (anders als in Teil 2 kommen die beiden quasi mit dem Leben davon, weil die ja „brav“ sind). War irgendwie klar, dass man das so einbauen musste, als Spiegelung und Veränderung zum zweiten Teil. Passt ins Bild, ist aber zu wenig, um wirklich zu zünden oder als innovativ zu gelten.

Fein fand ich auch, wie die Konfrontation (die unausweichlich passieren muss) mit Barney abläuft. Das war so herrlich antiklimatisch, dass es schon wieder super war. Ehrlich.

Alles in allem: Geht als gerade noch gut durch, wenn man den zweiten Teil mochte, aber so grundsätzlich ist es eigentlich nur mehr vom Gleichen. Nicht mehr. Nicht weniger. Nur schlechter gemacht und gespielt. Schade.

„Sleepaway Camp III: Teenage Wasteland“ (oder: Camp des Grauens 3, wie er bei uns heißt) bekommt 6 von 10 möglichen, den Absprung verpasst habende, Punkte.

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Camp Pleasant Lake (Filmkritik) http://darkagent.blogsit.net/2024/03/16/camp-pleasant-lake-filmkritik/ http://darkagent.blogsit.net/2024/03/16/camp-pleasant-lake-filmkritik/#respond Sat, 16 Mar 2024 05:00:38 +0000 http://darkagent.blogsit.net/?p=36396 Vor einigen Jahren ist auf einem Ferienlager (natürlich) etwas Schlimmes passiert. Echo wurde mehr oder weniger entführt – und ihre Eltern werden ermordet. Jahre später will ein älteres Ehepaar das Lager wieder aufleben lassen und so genannte „Terror Tours“ anbieten. … Weiterlesen

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Vor einigen Jahren ist auf einem Ferienlager (natürlich) etwas Schlimmes passiert. Echo wurde mehr oder weniger entführt – und ihre Eltern werden ermordet. Jahre später will ein älteres Ehepaar das Lager wieder aufleben lassen und so genannte „Terror Tours“ anbieten.

Die Sache läuft so ab: Eine Gruppe von Touristen kommt, sitzt am Lagefeuer. Ein paar von ihnen sind Schauspieler:innen. Ein maskierter Mörder taucht auf und ermordet Leute. Natürlich die Schauspieler:innen. Aber niemand in der Gruppe weiß von den anderen wer Schauspieler:in ist oder nicht.

Aber, wie es zu erwarten war taucht wirklich ein Mörder auf und das Drama nimmt seinen Lauf …

Die Maske sieht richtig gut aus. Creepy. Unheimlich. Irre. Also die Optik von jemanden mit Messer in der Hand und dieser Maske im Gesicht: Gänsehaut und Unwohlsein.

Das war es mit den guten Eigenschaften dieses Films.

Nein, im Ernst. Das war es. Der Rest ist … schräg schlecht. Nicht auf die lustige Art, sondern auf die Kopf kratzende und sich fragende, wie das passieren konnte Art und Weise. Dabei ist der Film jetzt nicht mal sonderlich schlecht gemacht, aber es gibt einfach so viele Fremdschäm-Momente und so viele, unsäglich viele Wiederholungen. Und in die Länge gezogene Szenen.

Glaubt ihr nicht? Doch. Eine Szene wie die auf dem Bild oben, also die Leute, die beim Lagerfeuer sitzen, Teil der Tour of Terror sind und dann vom maskierten Schlächter alle(!) eine:r nach dem/der anderen mit einem Messer hingerichtet werden, weil keiner checkt, dass das echt ist … ihr denkt, das kann man nur einmal bringen? Ha – ihr Narren! Nein, nein, das geht mehrmals. Im gleichen Film. Und JA, das ist so. Das denk ich mir nicht aus.

Und die Vorgeschichte von der jungen Echo wird dermaßen in die Länge gezogen … man weiß ziemlich rasch was passieren wird und es dauert einfach ewig bis man an diesen Punkt kommt. Und das wäre an sich ja nicht schlimm, wenn man diese Zeit nicht mit dem unsympathischsten Filmpärchen der Filmgeschichte verbringen müsste. Die sind beide zum Kotzen. Und wenn es dem Ende (der beiden) zugeht, dann gibt man sich dabei die Hand als letzte Aktion vor dem Sterben, weil man sich ja soooo geliebt hat. Argh. Das tut weh und ist wirklich schlimm. Wenn die Drehbuchautoren denken, dass normale Beziehungen so laufen in der Kommunikation, dann Gute Nacht.

Ui – jetzt ist mir noch was Positives eingefallen: Lacie Burdine, welche die Kind/Teenager-Version von Echo spielt, die spielt wirklich gut. Und auch Mike Ferguson und Andrew Divoff sind richtig gut in ihren Rollen. Alle anderen … nun, nicht so. Gar nicht so.

Auch die Schnitte sind teilweise verwirrend.

Und die Story, nun, ich sage es mal so: An den Haaren herbeigezogen ist nett umschrieben. So viele seltsame Begebenheiten, Dialoge und Vorkommnisse, über die man keine drei Sekunden nachdenken darf, weil sonst das Hirn aus dem Kopf springt und sich aus dem Staub macht.

Ich bin ja mittlerweile ein wenig in den „Camp-Slasher“-Reigen reingekippt (Sleepaway Camp, Pillow Party Massacre, Slumber Party Massacre, usw) und habe deshalb auch frische Vergleiche mit Filmen, die während der gleichen Zeitperiode entstanden sind als auch das quasi gleiche „Thema“ haben. Und die anderen sind einfach um einiges besser und spannender.

„Camp Pleasant Lake“ bekommt 3,5 von 10 möglichen, an ziemlich allen Fronten scheiternde, Punkte.

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