Crime | Darkagent http://darkagent.blogsit.net We love being entertained! Wed, 17 Sep 2025 18:13:21 +0000 de hourly 1 https://wordpress.org/?v=6.4.7 Nobody 2 (Filmkritik) http://darkagent.blogsit.net/2025/09/18/nobody-2-filmkritik/ http://darkagent.blogsit.net/2025/09/18/nobody-2-filmkritik/#respond Thu, 18 Sep 2025 05:00:59 +0000 http://darkagent.blogsit.net/?p=38027 Nicht nur der Alltag kann ein Killer sein, auch Hutch (Bob Odenkirk) geht seinem Job mit Freude nach. Zwar nicht ganz freiwillig, immerhin hat er den Russen eine große Menge Geld gekostet, weil er dieses einfach verbrannt hat, aber dennoch. … Weiterlesen

The post Nobody 2 (Filmkritik) first appeared on Darkagent.]]>
Nicht nur der Alltag kann ein Killer sein, auch Hutch (Bob Odenkirk) geht seinem Job mit Freude nach. Zwar nicht ganz freiwillig, immerhin hat er den Russen eine große Menge Geld gekostet, weil er dieses einfach verbrannt hat, aber dennoch. Was er auf seine Familie bezogen braucht, ist aber etwas anderes und zwar einen gemeinsamen Urlaub.

Frau Becca (Connie Nielsen) die beiden Kinder plus sein Vater David (Christopher Lloyd) sind alle dabei und mehr oder weniger begeistert, doch schon kurz nach der Ankunft, kommt es zu einem Konflikt. Darauf folgen Auseinandersetzungen mit dem korrupten Gesetz und schließlich eine Konfrontation mit Gangsterboss Lendina…

Bei dem sehr gelungen ersten Nobody aus dem Jahr 2021, führte der Russe Ilya Naishuller (Heads of State) Regie. Für die Fortsetzung, hat man sich nun den indonesischen Action-Profi Timo Tjahjanto (The Night Comes For Us) geholt, der als nächstes auch die Fortsetzung zu The Beekeeper drehen wird. Vom Ton her verhält es sich bei dieser Fortsetzung ähnlich wie bei den Filmen Becky und The Wrath of Becky.

Soll heißen der grundsätzlich ernstere Grundton mit skurrilen Momenten des Erstlings, ist einem durchgängig satirischen Ton gewichen. Aber keine Sorge, die Charakter-Momente, die die Sache erden, gibt es dennoch. Das Szenario ist jedoch ein anderes und davon geht auch die Ironie aus. Im ersten Teil war Hutch Gefangener seines langweiligen Alltags, bis ihn seine Rückkehr zum Leben als Killer, wieder lebendig gemacht hat.

Nun ist genau dieses Leben zum Alltag geworden und Hutch und seine Familie, brauchen mal Ferien. Dass das schief gehen würde, konnte nun wirklich Niemand erahnen. Somit dauert es nicht lange und es gibt den ersten Kampf und hier ist man klar dem etablierten Stil treu geblieben. Hutch ist ein Brawler, der alles einzusetzen weiß, was er in die Finger bekommt. Selten will er dabei in diesen Situationen sein, doch er zieht es eben durch und gerade das macht es unterhaltsam.

Kein einziger Kampf wirkt wie Selbstzweck oder wie eine Szene, um die der Rest des Filmes herum geschrieben wurde. Das ist einfach die Natur der Konfliktlösung, Hutch Style. Zum Spaß tragen eindeutig auch neben den etablierten, einige neue Charaktere bei. Colin Hanks (Nuremberg) als korrupter Sheriff ist herrlich überheblich und sich in keiner Weise bewusst, wie dumm und belanglos er doch ist, besonders für Lendina.

Die wird von Sharon Stone „gespielt“ und sie overacted so, dass ich glaube sie hat ihre Figur aus Catwoman wieder ausgegraben. Ihre übertriebene Kälte, diese Härte, ich konnte ihr nicht zusehen ohne ständig lächeln zu müssen. Von all den wiederkehrenden Figuren steht natürlich Bob Odenkirk als Hutch im Mittelpunkt und seine „ich wäre jetzt gerne wo anders“ bzw. „lasst mich doch alle in Ruhe“ Gesichtsausdrücke, sind genial und 100 prozentig nachvollziehbar.

Das Finale inklusive Zeitlupe plus „The Power of Love“ als Soundtrack fasst für mich sehr schön zusammen, wie ich mich während des gesamten Filmes gefühlt habe. Fehlt mir der ernstere Grundton des Originals, was einige Seher ja kritisiert haben? Nun nicht wirklich, weil das hier für mich eine natürliche Entwicklung des Charakters ist. Er hat nun privat und beruflich genau das, was ihm Spaß macht und dennoch schleicht sich das Gefühl festzustecken, immer wieder mal ein.

Und selbst im Urlaub hat man keine Ruhe, davon kann wohl wirklich jeder Mensch ein Lied singen. Hutch ist einfach, wie wir gerne wären. Unscheinbar nach außen, aber wenn es um unsere Familie geht, dann verteidigen wir sie unaufhaltsam bis zum Happy End. Ein Nobody zu sein ist eben erstrebenswerter, als man zunächst annehmen konnte. Alle Beteiligten Niemande hatten offensichtlich einen großen Spaß und das überträgt sich wieder mal auf uns Zuschauer.

„Nobody 2“ bekommt von mir 8/10 einen Urlaub vom Urlaub brauchende Empfehlungspunkte.

The post Nobody 2 (Filmkritik) first appeared on Darkagent.]]>
http://darkagent.blogsit.net/2025/09/18/nobody-2-filmkritik/feed/ 0
Oldies But Goldies: Shoot To Kill (1988 Filmkritik) http://darkagent.blogsit.net/2025/08/09/oldies-but-goldies-shoot-to-kill-1988-filmkritik/ http://darkagent.blogsit.net/2025/08/09/oldies-but-goldies-shoot-to-kill-1988-filmkritik/#respond Sat, 09 Aug 2025 05:00:55 +0000 http://darkagent.blogsit.net/?p=37888 Warren (Sidney Poitier) verfolgt einen Mörder, der sich abgesetzt und einer Wandertruppe durch die Berge angeschlossen hat. Dazu tut er sich mit dem Fährtenleser Jonathan (Tom Berenger) zusammen, denn dessen Freundin Sarah (Kirstie Alley) ist es, die den Trupp anführt. … Weiterlesen

The post Oldies But Goldies: Shoot To Kill (1988 Filmkritik) first appeared on Darkagent.]]>
Warren (Sidney Poitier) verfolgt einen Mörder, der sich abgesetzt und einer Wandertruppe durch die Berge angeschlossen hat. Dazu tut er sich mit dem Fährtenleser Jonathan (Tom Berenger) zusammen, denn dessen Freundin Sarah (Kirstie Alley) ist es, die den Trupp anführt. Aber können die beiden die Gruppe einholen und wird es bis dahin überhaupt noch eine Gruppe geben, die man einholen kann?

Oder wird der Mörder alle beseitigen, um über die Grenze, die sich durch die Berge zieht, zu entkommen …

Es kann so herrlich simpel sein. Eine einfachere Prämisse als diese hier gibt es wohl kaum. Ein Mörder versteckt sich in einer Gruppe von Wanderern und wir wissen nicht wer es ist. Währenddessen verfolgt der Stadtpolizist mit dem Fährtenleser ihre Spur. Werden sie es schaffen? Und wer ist eigentlich der Mörder?

1988 war eine andere Zeit. Da gab es noch kleine, feine Thriller, die spannend waren ohne großes Bum-Bum rundherum. Und das hier ist genau einer dieser Vertreter. Ich habe lange nach diesem Film gesucht, weil ich ihn vor Jahren gesehen hatte und mir eine Szene wieder eingefallen ist und ich mir dachte „Ui, den muss ich mir wieder mal ansehen. Mal schauen, ob er wirklich so spannend ist, wie ich ihn in Erinnerung habe.“ Und ja, ist er.

Das beginnt bereits am Anfang als der Mörder eine Geisel genommen hat. Er wollte nur Diamanten oder andere Edelsteine klauen und jetzt ist ein Haufen von Polizisten und Scharfschützen vor Ort. Wie kann er entkommen? Durch ein paar sehr einfache Tricks und völlige Skrupellosigkeit. Da fiebert man bereits von Anfang an mit.

Was dann noch dazu kommt sind die Szenen in den Bergen, die wirklich gut zeigen, wie gefährlich es da oben ist und wie wenig wir (nach wie vor) der Natur entgegensetzen können. Egal, ob es um Schneemassen geht oder um eine tiefe Schlucht, Wasserfälle – die Gefahr lauert überall und sie wird hier relativ simpel, aber sehr effektiv, in Szenen eingebaut, die ich davor noch nie so gesehen hatte – und ich glaube, auch seitdem nicht mehr.

Das – kombiniert mit der Tatsache, dass wir immer wieder der Gruppe von Wanderern folgen und nicht wissen, wer von denen der Mörder ist – ist natürlich eine kleine Meisterleistung – das ist und bleibt spannend. Leider erfolgt meinem Geschmack nach die Auflösung wer der Mörder ist zu früh, was dem Film ein wenig an Spannung raubt, aber in Summe: Hammer.

Die schauspielerischen Leistungen sind top, allen voran Sidney Poitier und Tom Berenger. Das ungleiche Duo hat diese „Buddy-Movie“-Momente, bei denen man natürlich weiß, wie das weiterlaufen wird, aber es funktioniert unglaublich gut. Vor allem eine Szene in welcher Warren begreift, dass er außerhalb seiner gewohnten Umgebung unterwegs ist oder als die beiden eingeschneit werden und Jonathan ihn wärmen muss – wundervoll. Dazu ein paar nette Gags, wie Warren mit der neuen Umgebung umgeht. Das passt. Der Humor ist zwar selten, aber dafür passt er gut ins Bild.

Ich kann jetzt nicht verraten, wer der Mörder ist, aber ja, auch der spielt super. Und Kirstie Alley, nun, die ist als optischer Aufputz dabei, wobei ich es positiv finde, dass man auf halbnackte Szenen oder irgendeine Art der Perversion des Mörders verzichtet hat. Der will halt „einfach“ um jeden Preis entkommen.

Und Ja, am Ende darf auch ein wenig „80iger Jahre Cheese“ sein 😉

„Mörderischer Vorsprung“ wie er bei uns heißt bzw. „Shoot To Kill“ bekommt von mir 8,5 von 10, immer noch die gekonnt die Spannungsschraube andrehende, Punkte.

The post Oldies But Goldies: Shoot To Kill (1988 Filmkritik) first appeared on Darkagent.]]>
http://darkagent.blogsit.net/2025/08/09/oldies-but-goldies-shoot-to-kill-1988-filmkritik/feed/ 0
Neighborhood Watch (Filmkritik) http://darkagent.blogsit.net/2025/08/02/neighborhood-watch-filmkritik/ http://darkagent.blogsit.net/2025/08/02/neighborhood-watch-filmkritik/#respond Sat, 02 Aug 2025 05:00:14 +0000 http://darkagent.blogsit.net/?p=37892 Simon (Jack Quaid) lebt mit seiner großen Schwester Deedee (Malin Akerman) zusammen, die finanziell den Haushalt alleine schaffen muss. Simon ist nämlich über zehn Jahre schon arbeitslos, war bereits in einer Anstalt und muss regelmäßig Tabletten nehmen. Als er eines … Weiterlesen

The post Neighborhood Watch (Filmkritik) first appeared on Darkagent.]]>
Simon (Jack Quaid) lebt mit seiner großen Schwester Deedee (Malin Akerman) zusammen, die finanziell den Haushalt alleine schaffen muss. Simon ist nämlich über zehn Jahre schon arbeitslos, war bereits in einer Anstalt und muss regelmäßig Tabletten nehmen. Als er eines Tages sieht, wie ein Mädchen entführt wird, zögert er zunächst.

Immerhin könnte dies nur eine weitere seiner Halluzinationen sein. Er wendet sich schließlich dennoch an die Polizei, die ihm auf Grund seiner medizinischen Geschichte, aber natürlich nicht glaubt. Aus Verzweiflung sucht er daraufhin seinen Nachbarn Ed (Jeffrey Dean Morgan) auf, der früher als Sicherheitsmann gearbeitet hat…

Was Regisseur Duncan Skiles (The Clovehitch Killer) hier abgeliefert hat, ist wohl einer der ruhigsten, unspektakulärsten und im kleinsten Rahmen gehaltenen Filme, die ich in längerer Zeit gesehen habe. Zwei Außenseiter in den Hauptrollen und die dazu gehörigen Darsteller und Performances, haben dieses Erlebnis jedoch zu einem Vergnügen für mich gemacht, obwohl ich normal gerne mehr Wirbel auf der Leinwand sehe.

Der Wirbel ist dann doch durchaus vorhanden, aber er beschränkt sich auf das Innenleben von Simons Kopf. Die Krimi-Handlung treibt die Geschichte voran, aber im Grunde geht es um zwei außerhalb der Norm funktionierende Menschen, die so etwas wie eine Freundschaft zueinander aufbauen, ohne dies auch nur ansatzweise geplant zu haben. Was sie im Prinzip füreinander getan haben und wie sie ihre Leben gegenseitig verändert haben, realisieren sie erst ganz am Schluß.

Wirklich unangenehm gut finde ich dabei die Art und Weise, wie das Trauma von Simon sich immer wieder an die Oberfläche kämpft. Als Kind wurden er und seine Schwester von ihrem Vater misshandelt und dieser ist nun die Stimme in seinem Kopf. Diese sagt ihm ständig, was für ein Versager er ist, dass er nichts erreichen kann im Leben und allen Menschen nur zur Last fällt. Psychopharmaka und Halluzinationen bestimmen zusätzlich seinen Alltag.

Auf der anderen Seite wäre da Ed, eine Sicherheitsmann einer Schule, der sich mit seiner Pensionierung nicht abfinden will. Sein Alter interessiert ihn ebenso wenig und die Wünsche seiner Ärztin seinen Lebensstil zu ändern, da hat er schon während sie geredet hat nicht mehr zu gehört. Geld hat er wenig und Freund sowieso keine, wegen seiner peniblen und oft auch sehr ruppigen Art.

Es gibt auf dem Papier nur wenig Konstellationen zweier Menschen, die weniger zusammen passen würden und dann wollen sie auch noch gemeinsam ein entführtes Mädchen finden. Der Homerun gelingt dann, wenn dieses Szenario, von Jack Quaid (Heads of State) und Jeffrey Dean Morgan (The Unholy) zum Leben erweckt wird. Quaid ist perfekt mit seiner unsicheren Körperhaltung, dem Blickkontakt nicht stand halten Können und der Angst in den Augen, wenn seins Vaters Stimme an seinem Verstand nagt.

Oder wenn er einfach so Wörtersalat quasselt, wenn er nervös wird. Morgan zeigt dieses hin und her zwischen seinem Traum wichtige Dinge im Leben erreicht zu haben schon lange aufgegeben zu haben und dennoch immer wieder das Feuer in sich zu spüren, etwas richtig machen zu wollen sehr nachvollziehbar. In Kombination sind die beiden dann am stärksten, vor allem wie Ed auf Simon reagiert und wie sich sein Verhalten ihm gegenüber, mit der Zeit verändert.

Ich dachte zunächst wirklich nicht, dass ich hiermit so viel Freude habe aber ich erkläre es einfach mittels der letzen Szene: der Payoff, zu bekommen was man als Zuschauer erwartet und dann auch noch in der Form dieser zwei lachenden Menschen, ist wirklich großartig gewesen und die dadurch erzeugte gute Laune, blieb bei mir noch Stunden nach dem Film erhalten. Diese nachbarschaftlichen „Nebenfiguren“, haben ihre Hauptrollen eindeutig verdient.

„Neighborhood Watch“ bekommt von mir 8/10 ohne Hintergedanken einfach das Richtige tun wollende Empfehlungspunkte.

The post Neighborhood Watch (Filmkritik) first appeared on Darkagent.]]>
http://darkagent.blogsit.net/2025/08/02/neighborhood-watch-filmkritik/feed/ 0
Influencer (Filmkritik) http://darkagent.blogsit.net/2025/07/26/influencer-filmkritik/ http://darkagent.blogsit.net/2025/07/26/influencer-filmkritik/#respond Sat, 26 Jul 2025 05:00:46 +0000 http://darkagent.blogsit.net/?p=37894 Madison (Emily Tennant) ist eine Influencerin. Sie fährt in der Welt herum, macht Fotos (aka Werbung) und lebt „das Leben“. Nur dieses Mal passt was nicht. Ihr Freund Ryan (Rory J. Saper) hätte mitkommen sollen, musste aber überraschend absagen. Also … Weiterlesen

The post Influencer (Filmkritik) first appeared on Darkagent.]]>
Madison (Emily Tennant) ist eine Influencerin. Sie fährt in der Welt herum, macht Fotos (aka Werbung) und lebt „das Leben“. Nur dieses Mal passt was nicht. Ihr Freund Ryan (Rory J. Saper) hätte mitkommen sollen, musste aber überraschend absagen. Also ist Madison frustriert.

In der Hotelanlage lernt sie CW (Cassandra Naud) kennen und die beiden verstehen sich auf Anhieb. Wie das halt so ist bei Mädels, die allein unterwegs sind: Man ist sofort verschwestert gegen die bösen Männer, vor denen frau sich schützen muss. Dann wird in Madisons Luxus-Apartment eingebrochen und ihr Zeug inklusive ihres Passes ist weg. Es wird ein wenig dauern, bis ein neuer Pass kommt. Derweil kann sie nicht ausreisen. Also bleibt sie und macht mit CW Road-Trips. Alles ist gut. Und weil alles so gut ist, beendet Madison per Videoanruf die Beziehung mit Ryan, der absolut nicht weiß, wie ihm geschieht, weil – sie braucht ihn ja nicht mehr in ihrem Leben.

Als Madison und CW zu einer einsamen Insel fahren, wird jedoch alles anders …

Ich habe null Erwartungshaltung an diesen Film gehabt und deswegen hat er mir vermutlich auch gefallen. Er ist per se jetzt nichts Besonderes und vom ursprünglichen bzw. relativ „anfänglichen“ Twist mal abgesehen bietet er auch nichts Neues, bringt unsere Hauptperson allerdings in ein paar Situationen, die ich weder kommen gesehen hätte, noch hätte ich geahnt wie sie diese löst.

Naja, was soll ich sagen: Das hier ist in erster Linie die Cassandra Naud-Show und die trägt den ganzen Film auf ihren Schultern – und zwar mit Leichtigkeit. Egal was sie spielen muss – und das Drehbuch verlangt einiges von ihr – sie kann das und sie kann es gut. Ob das jetzt Fröhlichkeit ist oder Angst oder Frust oder Bedenken oder auch nur sexy sein – ja, sie kann das. Absolut.

Die zweite Geige spielt tatsächlich Rory J Saper als Ryan, der mehr im Film vorkommt und eine größere Rolle spielt als ich dachte. Aber das Drehbuch gibt ihm emotional nicht sehr viel zu tun und auch wenn ich alles was er tat grundsätzlich nachvollziehbar fand (nicht, dass ich es machen würde, aber ich glaubte ihm, dass er es machen würde), so war er mir anfangs wenig sympathisch. Das wurde gegen Ende dann besser.

Madison selbst blieb mir trotz aller inneren Monologe bzw. für ihre Follower gesprochenen Monologe leider die ganze Zeit über unsympathisch. Ich mochte ihre „Opfer“-Haltung nicht. Ich mochte nicht, wie rasch sie auf CW einsteigt. Ich mochte nicht wie sie Ryan abserviert. Nun, es gibt ganz viele Dinge an ihr, die ich von Anfang nach nicht mochte. Und das hat sich auch bis zum Ende nicht verändert, wenn ich ehrlich bin.

Alle anderen Figuren – bis auf Jessica (Sara Canning) – sind eigentlich völlig irrelevant, aber das Drehbuch macht aus den wenigen Figuren und den wenigen Versatzstücken dann doch durchaus einen spannenden Film, der absolut auch seine Momente hat, bei denen man mitfiebert – allerdings ist nicht immer ganz klar mit wem. Zu viel zu verraten wären jetzt Spoiler, drum halte ich hier inne.

Nun, ich jedenfalls – erneut: ohne irgendein Vorwissen – fand den Film spannend und handwerklich gut gemnacht. Die Location in Thailand ist wunderschön, wenn auch klar aus dem Katalog für reiche Menschen geklaut (man sehe sich nur an, in welchen Hotels die absteigen) und hat mit dem „echten Thailand“ null zu tun, aber für diesen Film in dieser „Welt“ passt der Glamour ganz gut. So auch die Menschen, die hier mitspielen – Ryan vielleicht mal außen vor gelassen -, die sind alle wunderschön. Ob das jetzt Emily Tenannt oder Cassandra Naud oder Sara Canning ist: Da wird man niemand hässlichen finden. Was ob des Titels des Films und des Themas ja auch passt.

(Randnotiz: Das große Muttermal auf der Wange von Cassandra Nauds Charakter ist kein Make-Up, sondern sie sieht wirklich so aus. Wieder einmal ein Beweis für mich, dass eine schöne und natürliche Ausstrahlung absolut nichts mit irgendwelchen Pseudo-Makeln zu tun hat, denn die gute Frau ist trotzdem einfach ein Hammer und wunderhübsch. Es gibt da ein paar Momente im Film in denen sie ein „entwaffnendes Lächeln“ aufsetzt – glaubt mir: Jedweder Gedanke an Muttermale ist weggeputzt aus eurem Kopf – wenn man auf Frauen steht, klarerweise).

Wie dem auch sei: Ich rechne es dem Drehbuch auch hoch an, dass nicht versucht wird billige Witze zu bringen, sondern die Story und die Figuren ernst genommen werden. Einen großartigen Moment muss ich aber kurz spoilern, weil es der einzige ist, den ich tatsächlich als schwarzen Humor der Macher:innen sehe: Eine Person erklärt einer anderen, dass dies hier nicht ihre Story sein. Woraufhin die andere mit einem Glas Alkohol in der Hand herumzutanzen beginnt und der anderen erklärt, dass dies hier absolut ihre Story sei und nur ihre allein. Nach dem Ende der Szene bzw. dem Beginn der nächsten ist völlig klar, dass es, nun, *räusper*, nein, es ist tatsächlich nicht ihre Story. Tja.

Fand ich witzig und cool. Weil es auch einfach nicht kommentiert wird. Bis auf die Tatsache, dass dann erst der Vorspann des Films beginnt (sechsundzwanzig Minuten nach Beginn) und der Film erst „richtig“ anfängt. Mehr zu schreiben wäre wieder spoilern.

Zusammengefasst: Der Film ist mutig, hat ein paar Twists (auch wenn man die gegen Ende vielleicht ein wenig zu übertrieben oder unrealistisch finden mag) und ist wirklich gut gemacht. Die Synthie-Musik passt auch gut, auch wenn das nie meine Lieblingsmusik werden wird, aber für diesen Film hier passt sie. Die Kamera ist gut dabei, die Optik ist auf Hochglanz-Reich-und-schön getrimmt und passt zum Setting. Landschaft und Hotels, nun, ja die sind auch 1A.

Kurtis David Harder, der hier Drehbuch und Regie gemacht hat, hatte Glück: „Influencer“ kam so gut an, dass es einen Nachfolger (scheinbar schon abgedreht) geben wird mit dem Titel „Influencers“ (ja, Mehrzahl). Bin gespannt, wie das weitergehen soll, denn die Story wäre meiner Ansicht nach ja bereits fertig erzählt. Aber, lassen wir uns mal überraschen …

„Influencer“ bekommt von mir 6,5 von 10 möglichen, gut gemachter und gespielter, kleiner Triller, der mehr Wirkung erzielt, je weniger man vor Ansicht darüber weiß, Punkten.

PS: Ich habe keine Ahnung, wer die Person auf dem Plakat sein soll, die untergeht. Wirklich. Keinen Schimmer.

The post Influencer (Filmkritik) first appeared on Darkagent.]]>
http://darkagent.blogsit.net/2025/07/26/influencer-filmkritik/feed/ 0
Hunting Grounds (2025 Filmkritik) http://darkagent.blogsit.net/2025/07/22/hunting-grounds-2025-filmkritik/ http://darkagent.blogsit.net/2025/07/22/hunting-grounds-2025-filmkritik/#respond Tue, 22 Jul 2025 05:00:23 +0000 http://darkagent.blogsit.net/?p=37855 Chloe (Emily Alatalo) flieht vor ihrem Ex-Mann. Der ist ein Mob-Boss und skrupellos. Ihre Kinder hat sie sicher untergebracht, sie selbst flieht weiter – wird aber entdeckt und von den Häschern ihres Mannes entführt. Sie entkommt, flieht in den naheliegenden … Weiterlesen

The post Hunting Grounds (2025 Filmkritik) first appeared on Darkagent.]]>
Chloe (Emily Alatalo) flieht vor ihrem Ex-Mann. Der ist ein Mob-Boss und skrupellos. Ihre Kinder hat sie sicher untergebracht, sie selbst flieht weiter – wird aber entdeckt und von den Häschern ihres Mannes entführt. Sie entkommt, flieht in den naheliegenden Wald und wird auch dort wieder erwischt.

Zumindest bis Jake (Tim Rozon) auftaucht. Der ist im Wald jagen und rettet Chloe vor einem der Typen. Damit ist er auch mittendrin in dem Schlamassel.

Was die Häscher nicht ahnen: Jake ist weit gefährlicher als sie. Vielleicht auch für Chloe …

Regiesseur und Drehbuchautor (mit zwei anderen) Derek Barnes hat hier einen kleinen, dreckigen Film abgeliefert, der ohne große Umschweife zum Punkt kommt. Die Story ist simpel: Frau flieht vor Häschern. Bekommt Hilfe. Hilfe ist irre. Das ist die Story und da gibt es auch keine großen Twists oder ähnliches in der Geschichte per se. Was es aber gibt ist Gewalt. Und die ist streckenweise brutal heftig.

Was es auch gibt ist glaubwürdiges und gutes Schauspiel, allen voran Tim Rozon, der als Jake anfangs sehr nett und hilfreich wirkt, bis der das erste Mal ausrastet und ich glaube, ich bin sogar ein wenig vom Bildschirm weggerutscht als er dann aufgesehen hat und man seinen Blick sieht. Irrsinn pur. Ich kannte den Herrn im Vorfeld nicht, fand aber, dass er absolut liefert was diese Rolle hier betrifft. Soweit ich gesehen habe, ist er bei einem anderen Film dabei, der mich sehr interessiert und den ich mir sicher ansehen werde: Purgatory Jack. Übrigens ist da auch Emily Alatalo wieder mit dabei. Aber das nur am Rande. Ältere Filme mit ihm kannte ich keine. Klar, seine Figur ist der typische irre Psycho, aber hey – warum das Rad neu erfinden, wenn es funktioniert?

Emily Alatalo ist wohl am ehesten aus der Netflix-Serie „Workin‘ Mums“ bekannt und spielt hier eine Frau, die von Anfang an einen gewissen Kampfeswillen hat, aber erst gegen Ende so richtig aufdrehen kann, weil sie feststellt, dass nach der Tortur mit Jake eigentlich alles andere doch halb so wild sein kann. Fand ich gut.

Der Film selbst ist eine Mischung aus „The Hunt“ (so gut ist er allerdings nicht) und „Kill Bill“ (was die Geschichte bzw. die Motivation hinter der Story von Chloes Ex betrifft). Das klingt jetzt extrem fein, aber bleiben wir am Teppich – weder kommt man an die Coolnes von „The Hunt“ ran noch an die Optik und Co von „Kill Bill“. Wie auch?

Ambitionen sind da, keine Frage, aber das Budget hat wohl nicht mehr zugelassen. Außerdem gibt es noch die eine oder andere Szene, die zeigen soll, wie böse und ungnädig der gute Ex-Mann von Chloe doch ist, aber ehrlich – das hat man jetzt schon so oft wo gesehen – die Szene war völlig unnötig und hat nichts zur Story oder Charakterzeichnung beigetragen. Da hat der Dialog am Ende eigentlich ausgereicht.

Wie dem auch sei – der Film war auf jeden Fall unterhaltsam und spannend und auch an den richtigen Stellen brutal, ohne jetzt allzu viel zu zeigen. Meist sieht man die Ergebnisse. Ich sag nur: Holzkreissäge und Kopf. Also man muss festhalten: Jake ist richtig, richtig brutal.

Wie das Ganze endet ist nicht so klar, wie man denkt, bzw. ich sag es mal so: Ich war mir nicht immer sicher, ob der Film so ausgeht, wie so Filme halt üblicherweise ausgehen. Das haben die Macher:innen gut geschafft. Denn man traut Jake durchaus zu damit durchzukommen. Ob das so ist verrate ich an dieser Stelle nicht.

Wie dem auch sei: Gut gespielt, schnörkellos gefilmt und auch das Drehbuch leistet sich keine gröberen Schwächen (natürlich darf man nicht zu lange drüber nachdenken). Alles paletti. Heftiger, harter Film mit gut aufgelegten Schauspieler:innen und die Effekte sind auch durch die Bank völlig in Ordnung (und praktischer Natur, wie ich löblich anmerken muss).

„Hunting Grounds“ bekommt von mir 7 von 10 möglichen, seine Story schnörkellos durchziehende, Punkte.

The post Hunting Grounds (2025 Filmkritik) first appeared on Darkagent.]]>
http://darkagent.blogsit.net/2025/07/22/hunting-grounds-2025-filmkritik/feed/ 0
Model House (2024 Filmkritik) http://darkagent.blogsit.net/2025/07/08/model-house-2024-filmkritik/ http://darkagent.blogsit.net/2025/07/08/model-house-2024-filmkritik/#respond Tue, 08 Jul 2025 05:00:02 +0000 http://darkagent.blogsit.net/?p=37833 Es ist ein Geschenk – ein Wochenende im Model-House, wo sich die fünf Influencerinnen einquartieren um in aller Ruhe und abgeschieden vom Rest der Welt Content zu produzieren. In letzter Sekunde fällt allerdings eines der Models einem dummen Unfall zum … Weiterlesen

The post Model House (2024 Filmkritik) first appeared on Darkagent.]]>
Es ist ein Geschenk – ein Wochenende im Model-House, wo sich die fünf Influencerinnen einquartieren um in aller Ruhe und abgeschieden vom Rest der Welt Content zu produzieren. In letzter Sekunde fällt allerdings eines der Models einem dummen Unfall zum Opfer und deshalb wird Ersatz mitgeschickt. Der ist zwar nicht so berühmt, aber immerhin ist Ersatz da.

Aber dann überfallen Unbekannte mit Masken das Haus und nehmen die Influencerinnen als Geiseln. Der Plan ist simpel: Eine Spendenseite für das verunfallte Model, das Geld soll aber zu den Geiselnehmer:innen gehen.

Niemand soll zu schaden kommen. Es geht rein ums Geld. Natürlich klappt das nicht so einfach …

Ich kann nicht mehr sagen, warum ich mir dachte, es wäre eine gute Idee mir „Model House“ anzusehen. Vermutlich dachte ich, jetzt habe ich so viele schlimme Filme mit leicht bekleideten Damen gesehen („Kill Her Goats“ oder „M.U.C.K.„), dass ich mal einen sehen will der halbwegs gut ist.

Nun. Falscher Film.

Und zwar auf mehreren Ebenen: Zum einen sind die fünf Influencerinnen nicht unbedingt schauspielerische Hightlights. Zwar ist Scout Taylor-Compton („A Creature Was Stirring„) dabei, aber erstens spielt sie keine große Rolle und zweitens fällt sie weder positiv noch negativ auf – das mag auch daran liegen, dass sie die meiste Zeit über einen Maske trägt.

Der einzige andere Schauspieler, den ich noch kannte, ist Philip Andre Botello und zwar aus dem – objektiv und allgemein gesprochen – eher amateurhaften und nicht besonders gelungenen „A Killer In The House“ (ich fand ihn grundsätzlich nicht schlimm, wenn auch ausbaufähig). Hier spielt er einen ähnlichen Charakter – nämlich einen durchgeknallten Killer, der einfach keine Moral kennt und kaltblütig tötet. Hier halt aus kalter Überlegung, im anderen Film aus einer Obsession und einem Wahn heraus. Was auch immer die Motivation ist: Es ist gut gespielt und man kauft ihm die Rolle ab.

Was man halt leider nicht sagen kann über die anderen auftretenden Personen im Film. Am ehesten kann man noch Chris Zylka nennen. Der war in Kombination mit Scout Taylor-Compton schon auch okay.

Warum man allerdings Corey Anne Roberts als Hauptfigur bzw. Final Girl so prägnant auf das Poster packen musste, weiß ich auch nicht, zumal es im Film eine Szene gibt, in welcher es aussieht, als wäre sie erschossen worden: Und bevor sich jemand über Spoiler aufregt: Als ob ihr euch den Film ansehen würdet. Und wer den Poster sieht ist ohnehin gespoilert. Also: Einfach nicht nachschauen, wer sich hinter dem Namen versteckt und ihr seid save.

Die Regie ist völlig unaufgeregt und geht keine Experimente ein. Die Farbgebung und das Licht sind eher ein wenig dunkel geraten und gehen in eine beige/erdige Richtung. Naja, keine großen Auffälligkeiten hier.

Der Plot des Films ist – offen gesprochen -hanebüchen, aber wenn man sich drauf einlässt, dann gibt es durchaus Momente, die funktionieren.

Mir hat zum Beispiel gefallen, dass die Invasoren die Damen nur „kidnappen“ wollen – die nutzen halt jede Gelegenheit um den beiden übel mitzuspielen und dann gibt es die erste Tote. Mehr ein Unfall als alles andere. Und von da an gerät alles außer Kontrolle. Was auch daran liegen kann, dass ein neuer Charakter auftaucht, der da keine so großen Skrupel hat. Tja – das bedeutet dann natürlich, dass auch die Mädel weniger zimperlich werden.

Was halt wirklich ein Problem ist: Die allererste Szene des Films – in welcher Bella Baylor (das Model, welches es nicht zum Model House schafft) stirbt, ist mit Lexi Atkins am besten besetzt. Dieser Frau glaubt man das Model-Sein und außerdem spielt sie in ihrer Szene auch gut. Das Licht ist super und die Effekte sind cool geworden. Alles danach fällt einfach ab.

Es hilft auch nicht, dass alles danach erstmal für eine gute (mindestens) halbe Stunde Leerlauf hat. Mit viel gutem Willen könnte man sagen, wir lernen die Charaktere kennen, aber das wäre eine völlig falsche Verwendung des Wortes „Charaktere“, denn – ihr habt es erraten – sowas gibt es hier nicht. Nehmen wir Flip. Dessen Charakterbeschreibung über den ganzen Film kann man zusammenfassen mit a) Halbbruder von Annie und b) Brutal. Und das ist schon mehr als die meisten anderen bekommen.

Klar, jetzt kann man sagen, dass der Film damit die Oberflächlichkeit der Social-Media-Szene anprangert, aber – sorry – Nein. Einfach Nein.

Nun, was bleibt: Am Anfang viel Leerlauf, dann ein paar nette Ideen vom Ablauf der Abwärtsspirale her kombiniert mit schlechtem und hin und wieder doch passablen Schauspiel und ein Ende, welches vermutlich ungewöhnlich und mutig sein soll – und das im Grunde genommen auch ist. Leider ist halt die emotionale Bindung, nun, wie soll ich sagen? Nun … abwesend. Nämlich zu 100%. Auch als das Final Girl dann wieder aufsteht dachte ich nur „aha“ ohne irgendwie ein Gefühl der Freude oder Erleichterung zu empfinden.

Naja, es ist was es ist. Ich habe schon viel schlimmere bzw. schlechtere Filme als diesen hier gesehen. Aber ich würde ihn jetzt auch nicht als „gut“ bezeichnen.

Wirklich witzig – weil so peinlich schlecht – fand ich die Szenen in welchen die „Influencerinnen“ auf „sexy“ machen, weil … sorry. Da ist nix sexy. Eine macht einen „sexy Tanz“ a lá Kim Basinger zu „you can leave your hat on“ und … was soll ich sagen. Das hat Erinnerungen an die „sexy“ Damen aus „Snake Club“ hervorgerufen. Ja. So schlimm.

Als dann die Invasorin ihren Kumpel noch anschreit, er soll jetzt aufhören zu filmen, weil er was er sieht scheinbar zu sexy findet, nun … da musst ich wirklich laut auflachen. Unfreiwillig komisch ist trotzdem immer noch noch komisch.

Wer einen guten(!) Film mit einer ähnlichen Prämisse sehen will: Guckt euch „Girlhouse“ an. Der ist um ein vielfaches besser.

„Model House“ bekommt 4 von 10 möglichen, leider weder sexy noch spannend seiende Punkte.

The post Model House (2024 Filmkritik) first appeared on Darkagent.]]>
http://darkagent.blogsit.net/2025/07/08/model-house-2024-filmkritik/feed/ 0
The Fog (1980 Filmkritik) http://darkagent.blogsit.net/2025/06/14/the-fog-1980-filmkritik/ http://darkagent.blogsit.net/2025/06/14/the-fog-1980-filmkritik/#respond Sat, 14 Jun 2025 05:00:10 +0000 http://darkagent.blogsit.net/?p=37758 In Antonio Bay wird gefeiert, denn die Stadt feiert ihr einhunderjähriges Bestehen. Aber etwas Seltsames passiert: Dichter Nebel zieht auf und etwas scheint in ihm zu leben. Radiomoderatorin Stevie (Adrienne Barbeau) bekommt das mit und macht sich Sorgen. Währenddessen kommt … Weiterlesen

The post The Fog (1980 Filmkritik) first appeared on Darkagent.]]>
In Antonio Bay wird gefeiert, denn die Stadt feiert ihr einhunderjähriges Bestehen. Aber etwas Seltsames passiert: Dichter Nebel zieht auf und etwas scheint in ihm zu leben.

Radiomoderatorin Stevie (Adrienne Barbeau) bekommt das mit und macht sich Sorgen. Währenddessen kommt Elizabeth (Jamie Lee Curtis) nach Antonio Bay und freundet sich mit Nick Castle (Tom Atkins) an.

Und Vater Malone (Hal Holbrook) findet ein altes Tagebuch der Gründerväter, welches ein schlimmes Geheimnis offenbart, welches sich auf die Gründung von Antonio Bay bezieht und das vermuten lässt, dass das „Etwas“ in diesem Nebel Blut sehen will …

Hach, hat das gut getan. Nachdem ich mir das Remake von diesem Film hier angesehen habe musste ich mir das Original nochmals anschauen und … ich wiederhole: Hach, hat das gut getan. Ja, so macht man das. So macht man aus einer an sich dünnen Geschichte einen netten, kleinen Horrorfilm, der an den richtigen Stellen kickt und mitreisst. Das liegt sicher auch der Spielfreude von Jamie Lee Curtis und ihrer Mutter Janet Leigh, die hier beide dabei sind, aber auch an Kalibern wie Hal Holbrook und George „Buck“ Flower. Egal, wie klein die Rollen sein mögen – hier gibt man alles.

John Carpenter ist halt einfach ein Meister seines Fachs gewesen und hat auch 1980 schon gewusst, wie man mit wenig Budget coole Filme zaubert. Damit ich nicht missverstanden werde: „The Fog“ ist sicher kein Film, der per se ein Meisterwerk darstellt oder irgendwelche Preise gewinnen würde. Das war aber auch niemals die Absicht, kann ich mir zumindest nicht vorstellen. Was aber sicher Absicht war, war hier einen Film zu zaubern, der gruselig ist, Atomsphäre atmetet und dann noch dazu die richtigen Mini-Twists zur richtigen Zeit in die Story einbaut.

Ja, der Twist ist vermutlich längst bekannt, aber dennoch – Hut ab. Das hier ist spannend, die Figuren mag man und manche Dialoge sind einfach großartig – einfach, aber effektiv. Apropos Effekte: Ja, die sind klar aus den 1980 und können mit den Maskenbildnern von heute nicht mehr mithalten, aber andererseits weiß man ja, dass weniger oft mehr ist und wenn ich hier die Zombieschatten im Nebel mit den rot glühenden Augen sehe, dann wird mir mulmiger im Bauch als bei jeder CGI-Orgie, ganz ehrlich.

Interesant auch, dass der Film völlig ohne Blut auskommt (es kam trotzdem zu einem Jugendverbot bzw. einer Freigabe ab 18) und wer gut zuhört, der oder die kann viele Querverweise bzw. Easter Eggs im Film finden. So werden zum Beispiel Ortsnamen verwendet, die auch H.P. Lovecraft gerne mal verwendet hat oder auch Bodega Bay (Schauplatz von „Die Vögel“) kommt vor. Fand ich eine nette Verbeugung vor diesen Filmen.

Adrienne Barbeau hat übrigens die Hauptrolle, weil John Carpenter die Rolle bzw. mehr oder weniger den Film für sie geschrieben hat – die beiden waren zur Zeit der Dreharbeiten verheiratet.

Wie dem auch sei: Der Film ist ein Slow-Burner und dreht gerade im Finale (auch emotional) nochmals ordentlich auf. Ich habe den Film zum ersten Mal irgendwann in den 90iger Jahren gesehen und war damals völlig begeistert. Es war einer der ersten Horrorfilme, die ich gesehen habe. Und ich muss gestehen: Auch 2025 macht der Film immer noch ordentlich was her. Ja, das Schauspiel ist halt so gut, wie es 1980 Standard war und ich bin mir nicht sicher, ob man manches auf heutigem Niveau als „großartig“ bezeichnen würde, aber in Summe funktioniert alles prächtig. Und immer noch besser als ein paar dieser „auf alt gebürsteten“ Filme. Ich sehe ihn deine Richtung „Prom Queen„.

Wer also nichts gegen handgemachte Effekte hat, Altstars in einem kleinen, gemeinen Horrofilm sehen will und den Twist noch nicht kennt: Ansehen. Auch wenn ihr den Twist kennt: Ansehen.

„The Fog (1980)“ bekommt von mir immer noch 8 von 10 möglichen, aus seinen geringen Mitteln das meiste herausholende, Punkte.

The post The Fog (1980 Filmkritik) first appeared on Darkagent.]]>
http://darkagent.blogsit.net/2025/06/14/the-fog-1980-filmkritik/feed/ 0
MaxXxine (Filmkritik) http://darkagent.blogsit.net/2025/06/05/maxxxine-filmkritik/ http://darkagent.blogsit.net/2025/06/05/maxxxine-filmkritik/#comments Thu, 05 Jun 2025 05:00:21 +0000 http://darkagent.blogsit.net/?p=37709 Maxine (Mia Goth) heißt jetzt Minx und ist ein berühmtes Porno-Starlet geworden. Aber sie will in die „richtige“ Filmwelt wechseln und geht zu einem Casting für die Fortsetzung des berühmten Horrorfilms „The Puritan“. Gegen diese wird jedoch von religiösen Gruppierungen … Weiterlesen

The post MaxXxine (Filmkritik) first appeared on Darkagent.]]>
Maxine (Mia Goth) heißt jetzt Minx und ist ein berühmtes Porno-Starlet geworden. Aber sie will in die „richtige“ Filmwelt wechseln und geht zu einem Casting für die Fortsetzung des berühmten Horrorfilms „The Puritan“. Gegen diese wird jedoch von religiösen Gruppierungen demonstriert, aber das stört sie nicht – im Gegenteil, denn das bringt ja PR.

Während Maxine ihren Weg gehen will zieht ein Killer seine Spur durch Hollywood. Und scheinbar sind Maxine und ihre Freunde auf seiner Liste …

Der dritte Teil der „X“-Reihe von Ti West ist meiner Ansicht nach klar der Schwächste. Die Story hätte Potential wird aber einerseits mit Drehbuchschwächen etwas aus der Bahn geworfen und ist andererseits allzu vorhersehbar als das sie wirklich mitreissen könnte. Wie oft können den religiöse Gruppierungen noch als Bösewichte dastehen? Und wenn dann das Finale ein im Grunde unspektakulärer Schusswechsel ist, dann weiß man irgendwie, dass die Luft draußen ist.

So ging es mir mit „MaxXxine“. Die schauspielerischen Leistungen sind Top, das will ich in keiner Weise anders andeuten und gerade ein paar der Nebenfiguren sind wirklich cool und gelungen – allen voran Kevin Bacon („The Guardians of the Galaxy Holiday Special„) als Privatdetektiv, der seine Sache richtig gut macht und auch wirklich halbwegs sinnvoll Screentime bekommt. Gleich daneben Giancarolo Esposito („The Electric State„) als Teddy Night, der Maxine rechtlich vertritt und der seine schützenden Hände über seine Maxine hält. Was auch durchaus bedeuten kann, dass er sich diese Hände blutig macht.

Alle anderen sind eh okay und passt schon bzw. sind sie verschenkt. So zum Beispiel Elisabeth Debicki („The Crown“, „The Cloverfield Paradox„), die als Regisseurin platte Platitüden von sich gibt („I want to make an A-Movie with a B-Movie-Budget“). Maxine darf sie mit bewundernden Augen anstarren und das war es dann. Abgesehen davon, dass sich diverse andere Crew-Mitglieder bemüßigt fühlen Maxine zu sagen, was für eine No-Nonsense-Person sie doch ist. Eh nett, ich sehe es und merke es allerdings nie.

Gleiches gilt für die beiden Detectives, die am Fall dran sind und von Michelle Monaghan und Bobby Cannavale verkörpert werden: Das wären Figuren, die ich spannender fand als alle anderen im Film, aber auch die kommen zu wenig vor und werden dann eher uninspiriert aus dem Drehbuch geschrieben. Hm.

Sonst gibt es ein wenig Gore, primär in einer Szene in welcher Maxine in einer Seitenstraße überfallen wird, was aber null zur Handlung beiträgt und bei dem Mord an einem sympathischen Charakter – wo wir wieder Mal bei einem dieser Momente wären, wo ich mich frage, warum sympathische Menschen in Filmen mittlerweile immer am brutalsten ermordet werden … aber okay, ich hör eh schon auf.

Spannung war jetzt nicht so richtig viel drin und das „große Mysterium“, wer der geheime Drahtzieher hinter allem ist war (für mich) kein Mysterium und nachdem das aufgelöst wurde plätschert der Film noch eine Weile dahin und dann ist er halt aus. Hm. War jetzt nicht so doll.

Alles in allem kann ich sagen, dass der Film optisch und von den Effekten her als auch der Ausstattung (viel Neon-Licht) super gemacht ist, auch der Musikeinsatz passt fein – aber das hilft halt nichts, wenn der Rest so durchschnittlich vor sich hindümpelt wie hier.

Vielleicht auch witzig für euch: Ich habe gerade ein Buch gelesen, in welchem es darum ging, wie Hollywood sich immer weiter vom Mainstream entfernt und in eine sehr linksliberale Richtung geht (kann man teilen, diese Meinung, muss man aber nicht) und unter anderem ging es darum, dass in modernen Filmen die Kirchen oder der „Glaube“ nie gut wegkommen darf, dafür sind Sex (außerhalb der Ehe in allen Varianten) und Crime immer die Gewinner. Am Tag an dem ich das Buch beendet hatte, habe ich mir – ohne vorher was von der Handlung zu wissen – „MaXXXine“ angesehen und musste die ganze Zeit ungläubig den Kopf schütteln. Wenn dieser Film dem Buch mal nicht recht gibt, dann weiß ich auch nicht (eine mörderische Pornodarstellerin, die von einem religiösen Kult, der Menschen umbringt, verfolgt wird. Und sie ist die Heldin).

Fand ich vom Timing her lustig. Und nur als Randnotiz: Mir ist klar, dass ein Film nicht bedeutet, dass ganz Hollywood so tickt. Ich fand’s trotzdem witzig.

„MaXXXine“ bekommt von mir 6,5 von 10 möglichen, viel Potential auf der Strecke liegen lassende, Punkte.

The post MaxXxine (Filmkritik) first appeared on Darkagent.]]>
http://darkagent.blogsit.net/2025/06/05/maxxxine-filmkritik/feed/ 2
Drop – Tödliches Date (Filmkritik) http://darkagent.blogsit.net/2025/05/24/drop-toedliches-date-filmkritik/ http://darkagent.blogsit.net/2025/05/24/drop-toedliches-date-filmkritik/#respond Sat, 24 May 2025 05:00:22 +0000 http://darkagent.blogsit.net/?p=37665 Violet (Meghann Fahy) ist nervös. Nach drei Monaten Kontakt über eine Dating-App, trifft sie Henry (Brandon Sklenar) endlich zu einem richtigen Date. Ihrer Schwester Jen (Violett Beane) hilft ihr dafür beim Einkleiden und passt auf ihren kleinen Sohn auf. Was … Weiterlesen

The post Drop – Tödliches Date (Filmkritik) first appeared on Darkagent.]]>
Violet (Meghann Fahy) ist nervös. Nach drei Monaten Kontakt über eine Dating-App, trifft sie Henry (Brandon Sklenar) endlich zu einem richtigen Date. Ihrer Schwester Jen (Violett Beane) hilft ihr dafür beim Einkleiden und passt auf ihren kleinen Sohn auf.

Was zunächst wie ein perfekter Abend wirkt, wird von zahlreichen Nachrichten auf Violets Handy gestört. Plötzlich nimmt Jemand, der sich ebenfalls im Restaurant befindet, über ihr Telefon Kontakt zu ihr auf und zeigt ihr, dass ein Mann in ihr Zu Hause eingedrungen ist und wenn sie nicht tut, was er will, dann wird dieser ihren Sohn töten…

Der neueste Film von Regisseur Christopher Landon, dessen frühere (mir bekannten) Filme Scouts vs Zombies, Happy Death Day und Freaky mich immer sehr gut unterhalten haben, ist nicht nur sein unblutigster, sondern auch einer, der kaum Humor einsetzt. Dafür ist es ein Thriller, der vom Aufbau an Hitchcock Werke erinnert, clever moderne Technologien einbindet und die „was wäre, wenn du erpresst wirst, dein Date umzubringen“ Prämisse, spannend bis zum Ende durchzieht.

Die Rahmenhandlung, wird dabei wohl leider niemals nicht aktuell sein, denn es geht um häusliche Gewalt. Wie Hauptfigur Violet sich durch ihr erstes Date wieder in die Welt hinaus wagt, ist von der Inszenierung her angenehm menschlich, wirkt einfach ehrlich und macht es möglich, sofort ein Gefühl für diesen Charakter zu entwickeln. Wie macht sich der Sohn, bei dem ihre Schwester als Babysitter fungiert?

Wird das erste Date furchtbar bzw. wie viele Drinks sind im Vorfeld nötig, um meine Nervosität zu bekämpfen? Man kann diese Anspannung fühlen und den Aufwand dahinter spüren und wenn man ein Mensch ist, der das ganze Dating-Spiel unheimlich anstrengend findet, dann fühlt man sich hier eindeutig sehr verstanden. Natürlich war es das in diesem Fall wert, denn Henry ist das perfekte Date. Blöd nur, dass er heute Nacht sterben soll.

Wie die zahlreichen Nachrichten und auch Überwachungsvideos in die „normalen“ Einstellungen mit Inserts eingeblendet werden, habe ich dabei in noch keinem Film zuvor so homogen erlebt. Das wirkt interaktiv und ermöglicht uns Zuschauern, gleichzeitig mit Violet zu reagieren und nicht erst auf ihre Reaktion warten zu müssen. Ist was passiert immer logisch oder kann man Passagen als konstruiert erleben? Sicherlich.

Die Kunst ist es wie immer wieder mal, dass ich darüber gar nicht nachdenken wollte, weil ich mich ja mitten auf einem Trip befinde. Sieht der CGI-Effekt beim bereits im Trailer gezeigten Fensterbruch künstlich aus? Oh ja und wie, aber auch das hat mir das Gesamterlebnis nicht verdorben und die Spannung, leidet dadurch ebenso wenig. Dass Alles so rund läuft, dazu tragen auch die Darsteller einen großen Teil bei, vor allem natürlich die Hauptrolle.

Meghann Fahy (The Unbreakable Boy) habe ich zuvor noch nie gesehen, doch die sollte man sich durchaus merken. Einnehmend, natürlich und sich gegen das eigene Traumata aufbäumend ist ihre Violet einfach eine Figur, der man ein Happy End vergönnt. Brandon Sklenar (1923) war mir bisher ebenso kein Begriff, aber sein Henry hat Charisma, ist hilfsbereit und verständnisvoll, einfach sympathisch der Kerl. Es gibt übrigens Gerüchte, er sollte der neue Batman für James Gunn DC-Reboot werden, das könnte ich mir durchaus vorstellen.

In Summe daher ein kleiner Thriller, perfekt für Pärchen, egal ob sie schon lange zusammen sind, oder die Liebe noch frisch ist. Leicht angreifbar ist die Sache natürlich, aber die Atmosphäre, das Schauspiel und der menschliche Kern haben den Film für mich zu einem sehr unterhaltsamen Erlebnis gemacht. Zusätzliche Ebenen außer der reinen Thriller-Ebene gibt es obendrein und im Gegensatz zum Hollywood-Trend der letzten Jahre wird hier gezeigt, dass es zwar sehr schlechte weiße, heterosexuelle Männer gibt, aber auch die richtig guten Exemplare laufen da draußen umher.

„Drop“ bekommt von mir 7,5/10 den Begriff „ein unvergessliches Date haben“, neu definierende Empfehlungspunkte.

The post Drop – Tödliches Date (Filmkritik) first appeared on Darkagent.]]>
http://darkagent.blogsit.net/2025/05/24/drop-toedliches-date-filmkritik/feed/ 0
Freelance (2024 Filmkritik) http://darkagent.blogsit.net/2025/04/29/freelance-2024-filmkritik/ http://darkagent.blogsit.net/2025/04/29/freelance-2024-filmkritik/#respond Tue, 29 Apr 2025 05:00:37 +0000 http://darkagent.blogsit.net/?p=37557 Katie (Nicole Pastor) hat ein Problem: Sie ist Editor (macht also den Schnitt) für Filmproduktionen und zwar auf selbständiger Basis. Aber die Jobs kommen nur selten und sie sind eher schlecht bezahlt. Dazu kommt noch, dass sie mit ihrem Ex … Weiterlesen

The post Freelance (2024 Filmkritik) first appeared on Darkagent.]]>
Katie (Nicole Pastor) hat ein Problem: Sie ist Editor (macht also den Schnitt) für Filmproduktionen und zwar auf selbständiger Basis. Aber die Jobs kommen nur selten und sie sind eher schlecht bezahlt. Dazu kommt noch, dass sie mit ihrem Ex Probleme hat und ein neuer Kerl ist in ihrem Leben und alles ist in Summe „leicht“ kompliziert.

Da bekommt sie ein überaus lukratives Angebot: Sie soll einen kurzen Film schneiden und bekommt dafür eine halbwegs hohe Summe bezahlt. Sie nimmt den Job an, wohl wissend, dass da etwas ein wenig schräg ist. Der Film zeigt einen ziemlich brutalen Mord und wirkt wie ein „Snuff Film“. Aber sie redet sich ein, dass alles nicht echt ist sondern nur „Show“.

Und dann kommen mehrere Aufträge dieser Art und Katie kann das Geld wirklich gut gebrauchen, aber die Tatsache, dass ihr immer mehr dämmert, dass es sich hier um echte Aufnahmen von Folter und Mord handelt, macht ihr immer mehr zu schaffen …

Und wieder einmal war es Zufall, dass ich über diesen Film hier gestolpert bin und ich hatte eher mit einem Trashfilm gerechnet – ich bin dann aber doch ziemlich gespannt die ganze Zeit über davor gesessen. Der Film ist nämlich streckenweise ziemlich intensiv. Das liegt zum einen an der düster-deprimierenden Grundstimmung – Katie ist keine glückliche Person -, die sich durch die gesamte Optik und Musik zieht. Und in erster Linie natürlich an den Videos, die Katie schneiden „muss“ und die wir natürlich auch zu sehen bekommen. Die sind heftig.

In einem Gespräch mit Spideragent vor Kurzem habe ich den Film mit „Sinister“ verglichen, denn auch wenn die Story im Letztgenannten übernatürlich ist, so sind es in erster Linie die heftigen Videos, welche der Charakter von Ethan Hawke zu sehen bekommt, die den Film so heftig machen und die größte Parallele darstellen. Denn hier verhält es sich für mich genauso: Die eine Ebene – also die Geschichte von Katie – ist eine Sache und ja, sie hat Probleme und nein, ich möchte nicht tauschen, aber wirklich unangenehm anzusehen und Übelkeit erregend sind die Videos, die sie schneidet und das Material, welches sie dafür sichten muss.

Dass die ganze Story dann auf ein Katz- und Mausspiel hinausläuft, dass die „Absender“ des Videomaterials ihre Augen überall haben und das Ganze natürlich dann auch persönliche Dimensionen annimmt, ist zu erwarten und solide spannend gemacht. Man fühlt sehr gut, wie sehr Katie letztendlich in der Klemme steckt aus der sie nicht so einfach – wenn überhaupt – wieder rauskommt. Aber das ist im Kern eigentlich Routine und Drehbuch EinMalEins. Also nichts per se Besonderes.

Wären da nicht diese wirklich schlimmen Videos. Für jene, die es nicht wissen: „Snuff Filme“ sind eine urbane Legende, die sich schon lange hält. Nämlich die, dass es Menschen da draußen gibt, die Videos kaufen und anschauen und, nun, teilweise auch davon erregt werden, die zeigen, wie echte Menschen brutal ermordet werden. Und natürlich gibt es dafür auch Produzenten. So zumindest die Story dahinter. Inwiefern da was Wahres dran ist kann und will ich nicht beurteilen. Vorstellbar ist das Ganze (leider). Dazu gibt es übrigens einen Film mit Nicolas Cager („8mm“), der an sich schon sehr heftig ist und das Thema auch, wie ich finde, besser und ein wenig differenzierter angeht.

Hier sind die Filme und die Leute dahinter ein Mittel zum Zweck. Es wird auch per se nie aufgelöst wer jetzt defakto dahinter steckt und das ist auch nicht Thema des Films. Das Thema ist die Geschichte von Katie, wie sie da „reinrutscht“ und ob sie wieder rauskommt und welchen Preis sie dafür bezahlen muss.

Was mir richtig gut gefallen hat, ist der Einsatz der Tatsache, dass Katie eben Videoeditorin ist. Das fängt schon beim Vorspann an, in welchem die gesamten üblichen Infos (Drehbuch, Regie, usw) in den Prozess eines Videoschnitts eingebunden werden, was mir sehr gut gefallen hat. Wohl auch in erster Linie, weil ich das im Film genutzt Programm selbst nutze. So ein netter Wiedereerkennnungseffekt ist dann doch immer schön.

Der Rest des Films ist dann im Grund relativ konventionell geraten – wenn auch, wie bereits angemerkt: Heftige Videos. Schauspielerisch gibt es nichts zu klagen und es sind ein paar extrem gut geratene Szenen dabei (als Katie etwa einer Bekannten, die ins Videogeschäft einsteigen will, den Schnitt der Videos unterjubeln will und dieser beim Schneiden der Filme kotzübel wird) und ein paar andere, die in der Intention gut sind, die einen aber mit ein paar Fragezeichen zurücklassen. Ich kann hier nicht ins Detail gehen, aber es gibt eine Szene mit Katies Ex, die ich nicht besonders gelungen fand und die „Auflösung“ am Ende war auch zu 100% erwartet und lässt am Ende doch einiges, vielleicht sogar ein wenig zu viel, offen.

„Freelance“ bekommt von mir 6,5 von 10 möglichen, ein unangenehmes Bauchgefühl hinterlassende, Punkte.

The post Freelance (2024 Filmkritik) first appeared on Darkagent.]]>
http://darkagent.blogsit.net/2025/04/29/freelance-2024-filmkritik/feed/ 0