fireagent | Darkagent http://darkagent.blogsit.net We love being entertained! Sun, 30 Mar 2025 19:35:43 +0000 de hourly 1 https://wordpress.org/?v=6.4.5 A Killer In The House (Filmkritik) http://darkagent.blogsit.net/2025/04/01/a-killer-in-the-house-filmkritik/ http://darkagent.blogsit.net/2025/04/01/a-killer-in-the-house-filmkritik/#respond Tue, 01 Apr 2025 05:00:13 +0000 http://darkagent.blogsit.net/?p=37500 Ava (Katherine Gibson) ist angehende Schauspielerin und Insta-Model und Influencerin. Sie hat auch einen großen Fan, nämlich Leo (Philipp Andre Botello). Der ist nur leider psychisch krank und bereits mehrfach vorbestraft, weshalb er auch einen Bewährungshelfer (Michael Gaglio) hat, den … Weiterlesen

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Ava (Katherine Gibson) ist angehende Schauspielerin und Insta-Model und Influencerin. Sie hat auch einen großen Fan, nämlich Leo (Philipp Andre Botello). Der ist nur leider psychisch krank und bereits mehrfach vorbestraft, weshalb er auch einen Bewährungshelfer (Michael Gaglio) hat, den er regelmäßig aufsuchen muss. Und dem erzählt er davon, wie gut sein Leben mittlerweile verläuft und das er alles im Griff hat.

Nur stimmt das so nicht. Denn Leo ist besessen von Ava und entledigt sich aller Nebenbuhler.

Nach und nach dämmert ihm allerdings, dass mit ihm etwas nicht stimmt. Oder?

Wieder einmal war es Zufall, dass ich auf diesen Film hier gestoßen bin und wieder einmal war ich positiv überrascht, weil meine Erwartungshaltung quasi Null war. Jared Cohn, der hier für Drehbuch und Regie verantwortlich zeichnet, ist ja schon ein „alter Hase“ im Filmgeschäft, auch wenn von seinen fertigen 58(!) Filmen ziemlich alle im Trash-Bereich anzusiedeln sind. Und wir reden hier von The Asylum-Trash. Der einzige Film, den ich von der Liste seiner Filme kenne ist „Attack On The Atlantic Rim“, also ein dreistes Rip-Off von „Pacific Rim“ und der war … nun, der war schlimm. Aktuell hat er acht Filme an denen er arbeitet, sieben davon in der Postproduktion, einer in der Vorproduktion. Nur, um zu zeigen, um was für eine Art Regisseur es sich hier handelt. Künstlerischer Anspruch dürfte nicht ganz oben auf der Liste seiner Prioritäten stehen.

Aber es gibt ja immer wieder Mal Regisseure, die zwei Arten von Filmen machen: Die eine Art, um rasch Geld zu bekommen ohne emotional irgendwie involviert zu sein und die andere Art von Film, die ihnen am Herzen liegen. Und bei „A Killer In The House“ handelt es sich meiner Ansicht nach um einen Film, den er machen wollte und er hat da durchaus auch Herzblut investiert.

In erster Linie sieht man das daran, dass der Film offensichtlich ohne großes Budget auskommen musste. Das sieht man den Kulissen, an der Farbgebung, der Bildtiefe und und und. Also sozusagen ein Amateur-Projekt eines Massenfilmers, wenn man das so nennen kann. Ich hoffe, man versteht, was ich damit meine.

Und das zieht sich natürlich durch den gesamten Film und schlägt sich auch in der schauspielerischen Leistung nieder. Interessant finde ich, dass viele der Nebenrollen eigentlich ganz gut sind und Hauptdarsteller Philipp Andre Botello ist ein Hammer! Seine Aggressionsschübe und sein Zurückrudern und ähnliche Emotionen, die sich innerhalb von Sekunden ablösen – das ist richtig beängstigend. Was auch am Drehbuch liegt, denn vor allem Leo ist großartig geschrieben. Großartig in dem Sinn, dass man nie genau weiß, wie er jetzt reagiert, wo er sich zusammenreißen kann und wo er durchdreht – das ist richtig, richtig gut.

Wo es dann mangelt sind die Morde, die großteils in der Öffentlickeit passieren und irgendwie sieht es nie jemand. Nie. Klar, wir alle wissen, dass in den USA solche Dinge (leider) an der Tagesordnung sind – jemand wird auf dem Parkplatz niedergestochen, niemand hat’s gesehen – aber es gibt zB eine Szene als Leo jemanden im Gastgarten eines Cafés ermordet. Da geht niemand vorbei, da kommt kein Kellner, Leo sitzt am Nebentisch und niemandem scheint aufgefallen zu sein, dass er da war oder zumindest wird es im Film nie Thema. Die Polizei ist ihm nie auf der Spur. Das ist schade – und gerade gegen Ende, da gibt es dann einen Stilbruch: Es gibt auf einmal eine Einblendung: „Vier Stunden später“ und eine Szene folgt. Das hätte man sich komplett sparen können. Weil es einfach völlig egal ist, ob das fünf Minuten oder eine Woche später ist.

Und somit zum zweiten großen Manko und es tut mir leid, dass ich das sagen muss, aber es entbehrt nicht einer gewissen Ironie, wenn die schlechteste Schauspielerin im Film die einzige ist, die eine angehende Schauspielerin spielt und die dann sogar eine Szene hat, in welcher sie sagt, dass sie „vielleicht wirklich einfach nur eine schlechte Schauspielerin ist“. Und … tut mir leid, aber, ja. Ja, das ist sie. Nämlich wirklich. Sie sieht gut aus, das streite ich nicht ab, aber das reicht vielleicht für einen schlechten Horrortrasher in dem ohnhin wichtiger ist, dass die mitwirkenden Damen möglichst wenig anhaben anstatt darauf wert zu legen, dass sie ihren Text glaubwürdig sagen (looking at you „Muck„), aber hier … schade. Schade. Schade. Das hätte weit besser werden können, zumal man auch keinen Augenblick lang nachvollziehen kann, warum Leo so besessen von ihr ist – auch wenn das, so denke ich, Teil des Drehbuchs ist. Man soll es auch gar nicht verstehen, weil es völlig willkürlich ist. Es hätte auch jede andere Frau sein können (und Leos Vorgeschichte nach gab es da auch schon ein paar).

Also alles in allem fand ich den Film emotional wirklich gut, weil Leo für mich eine Figur ist, der man mit Sicherheit niemals begegnen will, es aber gleichzeitig absolut faszinierend ist, ihm zuzusehen und mitzubekommen, wie er wo reagiert. Andererseits gibt es rundherum so viele Drehbuchschwächen, die man leicht hätte beheben können, dass dies den Film als Ganzes leider mächtig nach unten zieht.

Finde ich „A Killer In The House“ sehenswert – als Studie eines wirklich kranken Mannes: Ja. Spannend. Als Thriller/Slasher: Leider nicht. Dazu ist das rundherum leider nicht gut genug gemacht. Schade drum. Einmal ansehen geht sicher in Ordnung, vor allem, wenn man weiß, dass es sich hier quasi um ein selbstfinanziertes Fanprojekt handelt (oder man generell kein Problem mit mangelnder Blockbuster-Optik hat).

„A Killer In The House“ bekommt von mir 5 von 10 möglichen, sein Potential leider bis auf den Hauptdarsteller nicht ausreizen könnende, Punkte.

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Vaiana 2 – Moana 2 (Filmkritik) http://darkagent.blogsit.net/2025/03/27/vaiana-2-filmkritik/ http://darkagent.blogsit.net/2025/03/27/vaiana-2-filmkritik/#respond Thu, 27 Mar 2025 05:00:27 +0000 http://darkagent.blogsit.net/?p=37503 Vaiana ist mittlerweile eine geübte Seefahrerin und sucht alle Inseln nach anderen Völkern ab. Und tatsächlich – es gibt eine Insel, wo sie Spuren findet. Eine Vase mit einem seltsamen Symbol. Als sie nach Hause zurückkommt, wird sie zur „Wegfinderin“ … Weiterlesen

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Vaiana ist mittlerweile eine geübte Seefahrerin und sucht alle Inseln nach anderen Völkern ab. Und tatsächlich – es gibt eine Insel, wo sie Spuren findet. Eine Vase mit einem seltsamen Symbol. Als sie nach Hause zurückkommt, wird sie zur „Wegfinderin“ gekürt und während dem Ritual bzw. der Zeremonie schlägt ein Blitz ein und sie hat eine Vision: Es gab eine Insel, zu der führten alle Seestraßen und dort trafen sich alle Völker. Aber ein alter Gott hat diese Insel versinken lassen und seitdem haben die Völker keinen Kontakt mehr.

Also muss Vaiana diese Insel finden und wer wäre besser geeignet, eine Insel aus dem Wasser zu ziehen als der gute, alte Maui. Aber der hat gerade Probleme mit einer „Fledermaus-Lady“ und ist schwer beschäftigt.

Also scharrt Vaiana eine kleine Crew um sich und macht sich auf den Weg zur Insel, denn ein Stern am Himmel wird ihr den Weg zeigen …

Sagen wir’s wie es ist: Niemand hätte einen Nachfolger zu Vaiana gebraucht. Der Film war fertig. Punkt. Und wie üblich konnte Disney keine Ruhe geben, immerhin war Vaiana einer ihrer letzten großen Hits. Und tja, die erste Idee war, eine Serie zu machen und auf Disney+ zu packen, aber irgendeiner am Entscheidungsweg dürfte dann die Einspielergebnisse nochmals gecheckt haben und war dann der Meinung: Nein, da machen wir keine Serie daraus, sondern einen Film. Mit Cliffhanger. Also mindestens den Mittelteil einer Trilogie, würde ich mal denken.

Und das merkt man dem Film an allen Ecken und Enden an. Einerseits gibt es ganze Reihe an Nebenfiguren, die in einer Serie vielleicht so etwas wie Charakter entwickelt hätten, hier jedoch auf eine einzige Eigenschaft reduziert werden und diese definiert sie den ganzen Film lang. Da haben wir den Maui-Fanboy (stark), den Gärtner (alt, Griesgram), die Technikerin (Ladyboss, die ein technisches Genie ist … kommt mir irgendwoher bekannt vor …) und natürlich der Hahn und das Schwein. Tja, was soll ich sagen? Ist halt jetzt so.

Dann kommen noch die Kokomora (die Kokusnusspiraten) dazu und – siehe da. Einer von den Kleinen begleitet die Truppe dann mehr oder weniger freiwillig und außerdem sind die doch gar nicht böse, die wollten doch auch alle nur „nach Hause“. Dumm nur, dass sie dazu durch eine riesige Riesenmuschel durchfahren müssen und das geht halt ohne Hilfe nicht. Außen rumfahren ist scheinbar kein Thema, aber was weiß ich – ich bin kein Seefahrer.

Die Musik ist ganz okay geworden, wenn auch nie auch nur irgendwie an den genialen Soundtrack des ersten Teils heranreichend (Lin-Manuel Miranda ist nicht mehr dabei gewesen beim Komponieren). Ja, es gibt ein, zwei Nummern, die ganz okay sind, aber mitsummen musste ich nur bei einer Nummer und da habe ich nach ein paar Sekunden gemerkt, dass es ein Reprise einer Nummer aus dem ersten Film ist. Sagt ja auch schon was aus, nicht?

Dazu kommt, dass die Bösewichtin keine Bösewichtin ist und der wirkliche Bösewicht im Film nur in den End-Credits vorkommt. Mit Tamatoa natürlich, denn es wäre ja eine Frechheit, wenn man den Fan-Liebling mit dem Hammer-Song nicht irgendwie mal einbaut in den Film. Und ja, es ist schon ein wenig unverschämt, wenn man in einem Kinderfilm quasi wie bei einem Staffelfinale den Bösewicht von Staffel 2 offenbart. Fand ich dreist.

An sich ist der Film schon lustig und unterhaltsam, wenn auch relativ viel Füllmaterial vorkommt und ich mir schon mehrmals gedacht habe, ob es nicht besser wäre, wenn man mehr Zeit auf die Nebenfiguren als auf Slapstick-Momente von Huhn und Schwein verwendet hätte. Aber ist halt so.

Dank des Einspielergebnisses kann man wohl ableiten, dass es einen dritten Teil geben wird und rein optisch war der Film schon wirklich beeindruckend. Vaiana ist in meinen Augen noch immer eine der besten „modernen“ Disney-Prinzessinen („Ich bin keine Prinzessin!“) – von Merida abgesehen (ich denke immer noch, dass die mehr Popularität verdient hätte) – von daher finde ich mehr File mit ihr immer gut. Und ja, sie kann unglaublich viel, aber das war auch im ersten Teil schon so und tatsächlich ist das ja das schöne an ihr: Sie kann vieles, ist aber tatsächlich nicht präpotent und vergeigt es trotzdem immer wieder mal. Fand ich gut. So auch hier – das Ende ist hochdramatisch und wirklich super gemacht, das war schon alles richtig spannend dann. Es dauert halt nur gefühlt doppelt so lang als es sein müsste.

Alles in allem finde ich „Vaiana 2“ eine Fortsetzung, die ganz okay ist, die aber trotzdem niemand gebraucht hätte. Immerhin ist sie gut genug geworden, dass sie Teil 1 nicht schmälert. Auch wenn ich auch hier anmerken muss, dass das emotionale Finale (inkl. Zeitlupe, Musik, und Inszenierung mitsamt Message) aus Teil 1 niemals erreicht werden kann. So gesehen auch hier keine Verwunderung. Aber es passt.

„Vaiana 2“ bekommt von mir 7,5 von 10 möglichen, optisch großartige, aber musikalisch Abstriche machen müssende, Punkte.

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Stellar Blade (Game-Review) http://darkagent.blogsit.net/2025/03/22/stellar-blade-game-review/ http://darkagent.blogsit.net/2025/03/22/stellar-blade-game-review/#respond Sat, 22 Mar 2025 05:00:28 +0000 http://darkagent.blogsit.net/?p=37445 Nachdem die Naytibas auf der Erde aufgetaucht sind, haben sich die Menschen zurückgezogen. Sie wurden beinahe vernichtet. Aber jetzt ist der Tag der Befreiung – denken sie. Eine ganze Armee an EVE-Airborne-Soldatinnen wird über Eidos-7 (früher bekannt als Erde) abgeworfen … Weiterlesen

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Nachdem die Naytibas auf der Erde aufgetaucht sind, haben sich die Menschen zurückgezogen. Sie wurden beinahe vernichtet. Aber jetzt ist der Tag der Befreiung – denken sie. Eine ganze Armee an EVE-Airborne-Soldatinnen wird über Eidos-7 (früher bekannt als Erde) abgeworfen und soll sich bis zum Elder-Naytiba durchkämpfen, denn irgendwo muss es das Nest geben – den Ursprung der Naytibas (entstellte, mutierte Monster).

Aber alles geht schief – am Ende steht EVE allein da und wird nur durch Zufall von Adam gerettet und die beiden machen einen Deal: Eve hilft ihm, Zugang zu geheimen Daten und einer Hyperzelle (eine unglaublich kraftvolle Energiequelle) zu bekommen, dafür hilft er ihr einen Alpha-Naytiba (die den Schlüssel zum Elder-Naybita enthalten) zu finden, denn sie will ihre Mission um jeden Preis erfüllen.

Während ihrer Reise treffen sie auch auf Lily, eine weitere Überlebende des Airborne-Squadrons, welchem auch Eve angehörte – umso besser, dass die Dame Mechanikerin ist.

Aber nach und nach tauchen Zweifel auf. Eve finden Botschaften von jenen, die vor ihr bereits diesen Versuch gestartet haben. Es scheint nicht alles so zu sein, wie ihr und ihren Kolleginnen erzählt wurde. Und als Adam ihr dann auch noch eröffnet, dass es eine Menschenstadt auf Eidos-7 gibt, da kann Eve kaum glauben, was sie hört und sieht. Aber auch in dieser Stadt – Xion genannt – scheint nicht alles, wie es scheint …

Fangen wir mit dem offensichtlichen an: „Stellar Blade“ vom Entwicklerstudio Shift Up sieht unverschämt gut aus. Und in Bewegung noch besser als im Standbild. Die Optik ist detailverliebt, läuft flüssig und ist vom Art-Design her einfach ein Traum. Jede neue Gegend – egal ob Wüste, Kanal, Stadt oder … andere Gegenden: Es sieht toll aus und ist vollgestopft mit unnötigem Krimskrams, der aber einfach eine Atmosphäre schafft, die man mit dem Messer schneiden kann. Hammer.

Nimmt man dann noch die Musik dazu, dann ist man ohnehin völlig platt, denn die ist richtig, richtig gut und wird selbst in Dauerschleife nicht langweilig – also alle Achtung. Immerhin ist das hier das erste(!) richtige Spiel von Shift-Up. Vorher haben sie ein Casual Game gemacht und das hier ist das erste … Triple-A? Double-A? Was auch immer-Game und ich kann es nur wiederholen: Hammer!

Wie bitte? Was? Ihr dachtet, ich will auf etwas anderes, offensichtliches hinaus? Was meint ihr denn?

Achso – ihr meint die Kontroverse, die von vornherein um das Spiel entstanden ist und mit dem Spiel an sich überhaupt nichts zu tun hat? *seufz* Na gut, dann gehe ich halt kurz da drauf ein. Fassen wir es kurz: Eve ist sexy. Und sie kann im Spiel über 40 Kostüme freischalten bzw. herstellen und sicher mehr als die Hälfte davon setzt ihre weiblichen Reize absolut „reizvoll“ in Szene. Ja. Wie schlimm (Vorsicht: Sarkasmus).

Dazu gab es vor der Veröffentlichung des Spiels Aussagen des Spieldirektors, der meinte, man würde sich der Hinterseite von Eve genauso widmen wie der Vorderseite, denn immerhin wurde der Vorderseite eine Brust-Physik spendiert, denn scheinbar ist es extrem wichtig, dass die weibliche Anatomie in einem Spiel wie diesem anatomisch und schwerkraftmäßig korrekt … wackelt. Na dann. Ist mir zwar schnuppe, aber wenn das für wen wichtig ist – soll sein. (Abgesehen davon, dass man Eve normalerweise eh nur in Zwischensequenzen von der Seite oder vorne sieht). Oh – deshalb die Aussage mit der Hinterseite? Ja, die ist auch prominent in Szene gesetzt, allerdings finde ich das jetzt nicht aufdringlicher als in Mass Effect (Hallo, Miranda! Hallo, Ashley!) oder „Nier: Automata“ (Hallo 2B! Hallo A2!) oder so gut wie jedem Tomb Raider und so weiter und so fort. Was mir allerdings aufgefallen ist, ist die Tatsache, dass die Entwickler(:innen?) wohl bewusst war, dass man Eve die meiste Zeit über von hinten sieht und deshalb auch die Rückseite aller Kostüme(!) extrem detailliert (also Rücken und Co) designt und durchdacht hat. Soll heißen: Sieht richtig gut aus. Man sehe sich nur die Details am Ende der Overknee-Socks am Bild oben an oder die Cyberpunk-Elemente auf diversen Kleidungen – Hammer. Das ist mal detailverliebt (ich gehe davon aus, dass sich die Aussage also nicht auf Eve’s – virtuelles, digitales, zu 100% nicht reales – Hinterteil bezogen hat. In einem Spielemagazin habe ich folgenden Satz gelesen: „Da werden [beim Hinterteil und den Brüsten] Massen in Bewegung gesetzt“. Keine Ahnung, was solche Aussagen in einem Spieletest zu suchen haben. Seriöser Journalismus bitte, keine pubertierenden Nerds oder so …nur, damit wir das geklärt haben (*räusper*). Und vor allem: Was? Vielleicht bin ich blind und nochmals – ja, Eve ist sexy, aber … was? Kann ich nicht nachvollziehen und nein, sehe ich nicht. Hätte es die Kontroverse nicht gegeben, es wäre mir nicht mal aufgefallen, dass es sowas wie eine „Brust-Physik“ im Spiel gibt).

Allerdings sieht Eve in Bewegung grundsätzlich super aus (wie ohnehin das ganze Spiel) – die Kicks, die Schwerthiebe, das Parieren, eigentlich alles ist super animiert, funktioniert nach einiger Eingewöhnung auch wunderbar und rockt so richtig.

Was macht man also als Eve? Nun – rumlaufen, rumspringen, raufklettern, kämpfen. Und nebenbei eine Entdeckung nach der anderen machen, an deren Ende von Eves Welt kein Stein mehr auf dem anderen steht. Aber das war ja irgendwie zu erwarten.

Und das ist wohl auch der größte Fehler, den sich „Stellar Blade“ leistet: Die Story ist zu 100% vorhersehbar. Ja, es gibt am Weg die eine oder andere Abzweigung, die man vielleicht nicht kommen gesehen hat, aber in Summe ist alles von Anfang an völlig klar. Man weiß, was am Ende kommt, man ahnt die Wahrheit hinter den Naytibas und man weiß auch weit vor dem Ende und der großen Offenbarung wer dahinter steckt.

ABER – und das ist absichtlich in Großbuchstaben – der Weg ist das Ziel. Und der Weg fühlt sich einfach unglaublich gut an. Als ich den Point Of No Return erreicht hatte, dachte ich mir „Okay, … das Endgame kommt aber schon überraschend bald. Ist das Spiel so kurz?“ – und dann ging die Story noch richtig lange(!) weiter. Finde ich großartig. Man lässt sich Zeit eine Geschichte zu erzählen. Man inszeniert sie so, dass man alles ernst nimmt was passiert, man hat ein paar kleine Wendungen und man hat sogar einige Inhalte, die man verpassen kann (die aber toll sind!) und es gibt drei verschiedene Enden, wobei … hm, sagen wir 2,5.

Und die Orte die man besucht – wow. 1A. Ich habe jede Sekunde von Stellar Blade – nach den ersten zwei Stunden Gewöhnung ans Kampfsystem – genossen. Wirklich. Weil das Kampfsystem einfach so viel Spaß macht und es auch Fehler verzeiht. Weil der Skilltree stetig wächst und man den Fortschritt merkt. Weil das Monsterdesign cool und hässlich und gleichzeitig wunderschön ist. Weil die Musik ein Hammer ist, weil die Dialoge zwischen Adam und Lily und Eve einfach nett sind (ja, Kitsch und Pathos, aber bitte – wo nicht?).

Kleine Design-Entscheidungen, die spielerisch null Unterschied machen, aber trotzdem zeigen, wie durchdacht die Entwickler alles haben, heben die Atmosphäre nochmals höher – als Beispiel Eves Schwert, das sie in keine Scheide steckt oder sie sich auf den Rücken schnallt, so wie andere, sondern sie hängt es an ihr Haarband, welches ihren Zopf zusammenhält und das Schwert zerlegt sich so, dass es wie Haarschmuck aussieht. Fand ich super. Auch das viele Bewegungen und kleine Geste einfach anmiert sind. Finde ich toll. Da steckt viel Liebe und Bemühen drin.

… auch wenn viele dieser Dinge aus anderen Spielen bekannt sind, das muss man klar sagen.
Als Beispiele: Die Musik könnte 1:1 aus „Nier: Automata“ stammen (was ein dickes Lob ist – „Nier: Automata“ ist und bleibt wohl der einzige Game-OST, den ich mir importiert habe, weil er so gut ist). Die Animation, wie Eve Truhen öffnet könnte aus den ersten drei „God Of War„-Teilen stammen. Die Finishing-Moves und überhaupt generell viele ihrer Schwert-Moves sind quasi 1:1 „Bayonetta“ (auch hier gibt es schlimmere Vorbilder und ja, es sieht richtig stilisch und cool aus) und die Passagen, in denen man auf dem Schwert „Schlitten“ fährt kennt man auch von woanders.

ABER – erneut absolut bewusst in Großbuchstaben – „Stellar Blade“ ist mehr als die Summe seiner Teile und der Flow, in den man unweigerlich gerät, ist wirklich grandios. Nur noch diese Mission, nur noch da oben nach Dosen suchen, nur noch dieses Camp freischalten, nur noch diese Region erkunden, nur noch schnell Ressourcen sammeln, um ein neues Outfit freizuschalten … also – ja, der Spielfluss ist top.

Ich lese immer wieder mal wo, dass die Dialoge so schlimm sind und man sich fremdschämen muss, aber ich muss auch hier wieder einmal dagegen sprechen: Haben wir Shakespeare vor uns? Nein. Aber den will 2025 auch keiner mehr im Originalton hören. Haben wir Rosamunde Pichler? Nein, auch nicht. Tatsächlich gibt es viele Momente, die geprägt sind von den richtigen Worten im richtigen Tonfall und mit passender Musik unterlegt – auch wenn mich keine der Storywendungen … nein, eine, die mit Lily zu tun hat, die hat mich echt überrascht, aber sonst – keine der Storywendungen per se überrascht hat, sondern eher bestätigt in dem was ich eh schon wusste, so war ich dennoch berührt und die finale Entscheidung ist mir wirklich schwer gefallen. Und ich hatte – glaube ich – dann das beste (zumindest in meinen Augen) Ende. War gut. War richtig gut.

Was ist dann das größte Manko von „Stellar Blade“? Nun, ich würde sagen. Das größte Manko ist sein Vorbild: „Nier: Automata„. Es ist quasi unmöglich, wenn man „NieR: Automata“ kennt, während dem Spielen von „Stellar Blade“ nicht ständig an 2B und 9S und A2 zu denken. Weil es … nun, davon inspiriert ist, ist schwer untertrieben. Tatsächlich könnte man bei „Stellar Blade“ die Bösewichte und die Story austauschen und man hätte quasi ein „NieR“ mit besserer Grafik. Punkt. Auch wenn (sorry, das muss ich einfach anmerken) Eve in keiner Weise mit 2B (oder A2, wenn wir schon dabei sind) in punkto Sex-Appeal mithalten kann. Aber hey – Geschmäcker sind verschieden.

Jedenfalls fühlt sich das alles so dermaßen bekannt an – inklusive quasi aller(!) Story-Twists. Nur, dass halt „NieR“ noch ein paar mehr hat, als „Stellar Blade“. Und das die Macher große Fans sind ist ja nicht erst seit dem „Stellar Blade x NieR“-DLC bekannt, in welchem man durch Emil und dem Sammeln von Stellar Tears Kostüme und Frisuren von 2B und Co kaufen kann. Und – cooles Detail – wenn man dann das anzieht und herumläuft, dann läuft sogar die Musik(!) von „NieR“. So viel zu Fan-Service und Fan-Sein. Ich fand das ganz großes Kino – und das lässt hoffen, wie ein neues „NieR“ optisch aussehen könnte. Ich kriege schon schwache Knie, wenn ich nur daran denke. Tatsächlich kommt „Stellar Blade“ dem Gefühl von „NieR“ so nahe, dass es fast ein Sequel sein könnte. Und wenn das mal kein Lob ist, dann weiß ich auch nicht (erneut: Mit Abstrichen – ich glaube nicht, dass man „NieR: Automata“ toppen kann).

Jedenfalls: An der Ambition ein neues „NieR“ zu sein scheitert „Stellar Blade“. Zu wenig Abwechslung, zu wenig Überraschung, zu wenig packende Emotion, zu wenig Änderungen im Gameplay, zu wenig Risiko in der Story und dem, was man sich machen traut. Während „NieR: Automata“ kein Spiel ist, sondern eine emotionale Erfahrung, die man macht, bleibt „Stellar Blade“ „nur“ ein Spiel. Ein richtig, richtig gutes, cooles, feines, atomsphärisch dichtes, spannendes, kultiges Spiel bei dem ich absolut auf einen Nachfolger hoffe und das wohl beste Action-Spiel seit „Bayonetta“ (auf der PS3), das ich seit langem gespielt habe.

Oder – um die Kontroverse lächelnd zu ignorieren – mit anderen Worten: Sexy, berührend UND großartiges Gameplay mit toller Atmosphäre? Ja. Danke. Bitte mehr davon.

„Staller Blade“ bekommt 9 von 10 möglichen, seine Ambitionen fast erreichende, Punkte.

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Abbie (Sara Arambulo) hat es nicht leicht. Sie soll das Geschäft ihres Vaters (Billy Burke) weiterführen, was ja an sich nicht so schlimm ist, nur ist ihr Vater eben ein berühmter Serienkiller, der die Morde, die er begangen hat, in seinem Videogeschäft („Real to Reel“) verkauft. Und, nun, Abbie möchte beweisen, dass sie es drauf hat – ihr Vater ist nämlich skeptisch.

Aber da er auch nicht jünger wird, lässt er sie halt mal machen. Das wird insofern ein Problem, als dass die Kids von Abbies Schule die nächsten Opfer sind und nun, Abbie kennt die ja. Und als sie sich dann auch noch in eine davon verliebt (Molly Brown), tja, da ist der Ärger dann quasi vorprogrammiert …

Also, wir schreiben ja immer wieder mal solche Sachen wie „Wenn man nicht nachdenkt“ oder „wenn man sein Hirn ausschaltet“, dann könne man einen Film genießen oder dann würde ein Film Spaß machen. Ich hatte ja keine Ahnung, dass es tatsächlich einen Film gibt, der das als Grundvoraussetzung nimmt, um überhaupt zu funktionieren. Nämlich diesen hier.

Nehmen wir mal die Ausgangslage mit Abbies Vater: Der Mann ist ein berühmter Serienkiller. Mit dem Namen „Bladecut“, wenn ich das korrekt verstanden habe. Aber ihr Familienname ist auch „Bladecut“. Und dieser Serienkiller ist in ihrer Stadt seit vielen, vielen Jahren unterwegs – er war auch schon mal eine zeitlang sehr berühmt. Und er verkauft Videofilme von seinen Morden in seinem Videostore. Der auch in der Stadt ist, in welcher er mordet.

Okay, das lässt jetzt ein paar Fragen zu, nämlich: Wenn in dieser Stadt immerzu ein Serienkiller unterwegs ist mit dem Namen Bladecut und es gibt eine Familie namens Bladecut, die Videos von den (tatsächlich in dieser Stadt passierten!) Morden verkauft … kommt da keiner auf die Idee mal näher nachzufragen? Oder das Haus zu durchsuchen? Und warum kauft jemand Videofilme mit den Morden, die in seiner Nachbarschaft passiert sind? Fragt sich da niemand mal, wo der Typ die Filme herhat? Dazu kommt, dass Bladecut (Vater, nicht Tochter) noch dazu aussieht wie eine Mischung aus Jason und Freddy Krueger … und sein Körperbau erinnert auch sehr stark an den diesen Killer aus den Filmen … tja, kommt niemand drauf, nö?

Und … wer filmt diese Filme? Wer schneidet die? Und warum kommt Bladecut wann immer er stirbt von den Toten zurück? Und warum wird er trotzdem langsam „zu alt für diesen Job“? Ich hatte schon erwartet, dass mir das mal jemand im Film erklärt oder zeigt oder zumindest zum Thema macht, aber … nein. Das muss man einfach so hinnehmen. Merkt euch das – ich komme da nochmals darauf zurück.

Da kommt nämlich noch die Geschichte von Abbie, die ja zuerst ganz heiß darauf ist den Job zu übernehmen und dem Adoptiv-Daddy zu beweisen, dass es auch eine Frau drauf hat. Wenn da halt nicht die (natürlich homosexuelle) Liebe wäre. Weil Sam – ihr Love Interest – ist jetzt weder besonders hübsch, noch besonders charismatisch, noch besonders interessant. Aber okay … auch das nimmt man dann mal als gegeben hin. Die Szenen mit den beiden gemeinsam sind schon okay, wenn auch nichts besonderes.

Die anderen Figuren sind entweder so kurz dabei, dass ich mir nicht mal ihre Namen gemerkt habe oder so unwichtig, dass ich mir – richtig – nicht mal ihre Namen gemerkt habe. Es gibt auch noch einen witzigen Sidekick, den Abbie von früher kennt und der – aus welchen Gründen auch immer – bei den Videos dabei sein mag. Und irgendwann braucht Abbie ihn, damit er die anderen Klassenkolleg:innen warnt zu verschwinden – denn Daddy hat gemerkt, dass sein Töchterlein Mist gebaut hat und übernimmt selbst wieder. Und das ist so richtig schräg. Und peinlich. Streicht das schräg. Schräg könnte witzig sein. Es ist einfach nur peinlich.

Und gegen Ende – vorsichtig, ich spoilere jetzt ein wenig – da tötet dann Abbie ihren Ziehpapa, weil die Liebe zu Sam ja so unglaublich groß ist, dass sie ihm eine „bloody axe wound“ am Kopf zufügt. Aber bevor er stirbt verplappert sich Abbie vor Sam und nennt ihn Dad. Also stellt Sam sie zur Rede mit „What do you mean – dad?“, aber bevor diese antworten kann, schickt der quasi tote Dad dann Sam doch noch über den Jordan. Punktum. Dann folgt das Ende – Abbie räumt den Videostore (warum? Wieso? Was zum Kuckuck hat es mit diesem doofen Store auf sich?) und dann kommt die Lieferung des letzten Films – nämlich der Tod von Sam und Abbies Dad (erneut: Wer filmt das? Wer schneidet das? Wer macht die Filme und … wozu?).

Dann sehen wir Abbie, wie sie sich die letzte Szene mit ihrem Dad und Sam auf einem TV ansieht (ja, wir sehen, wie Abbie sich das ansieht, was wir tatsächlich selbst vor 5 Minuten gesehen haben) und dann geht das Licht aus. Voller Panik eilt sie zum Friedhof, um sicherzugehen, dass Übernatürlicher-Superbösewicht-Serienkiller-Daddy auch nicht zurück kommt – aber, oh weh, ein Grab ist (von Innen? Schaut nicht so aus) offen und leer. Sie fährt entsetzt herum und hinter ihr steht die ins Leben zurückgekehrte Sam, die sie böse anguckt.

Ende.

Und ich meine das jetzt völlig ernst: Kann mir das mal jemand erklären? Ja, ich weiß, dass Sam jetzt die Nachfolgerin von Bladecut ist, aber … wieso? Warum? Wer bestimmt das? Warum sollte die jetzt eine Serienkillerin werden und … nur eine kleine Frage … was soll dieser gesamte Mist bitte?

Ich hasse es, wenn Filme bzw. Drehbautor:innen sich selbst im Weg stehen, denn man könnte die gesamte, verwirrende, weil schlecht umgesetzte Meta-Rahmenhandlung, einfach streichen und auf das Wesentliche reduzieren. Serienkiller-Papa, Töchterlein, die ihm nacheifert und sich in das erste potentielle Opfer verknallt. Katz-und-Maus-Spiel beginnt in welchem die Tochter hin- und hergerissen ist zwischen „Erbe“ und „Liebe“. Seht ihr – keine Videos. Kein Store. Keine Verwirrung.

Und nur zur Info: Abbie killt Leute. Klassenkollegen. Also bei aller Liebe und all der Regie und dem Drehbuch, die uns sagen, dass sie ja „die Gute ist“. Nun, nein. Ist sie nicht. Und der gesamte Film hätte tatsächlich vor dem Drehstart nochmals gründlich überarbeitet werden müssen. Schade. Denn der Soundtrack macht mit seiner (auch wenn sehr austauschbaren, generischen) Rock-Synthie-Musik schon mächtig Laune, das war es dann aber auch.

„Bloody Axe Wound“ bekommt von mir 4 von 10 möglichen, sein Potential absolut nicht nutzende und seine Story völlig unnötig mit einer Pseude-Meta-Ebene verkomplizierende, Punkte.

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Pocahontas II: Reise in eine neue Welt (Filmkritik) http://darkagent.blogsit.net/2025/03/13/pocahontas-ii-reise-in-eine-neue-welt-filmkritik/ http://darkagent.blogsit.net/2025/03/13/pocahontas-ii-reise-in-eine-neue-welt-filmkritik/#respond Thu, 13 Mar 2025 05:00:22 +0000 http://darkagent.blogsit.net/?p=37443 John Smith wird in Amerika gesucht, weil er ein Verräter ist. Und während der flieht oder vielleicht sogar getötet wird, bleibt Pocahontas in ihrer Heimat und sehnt sich nach ihm. Währenddessen hat John Rolfe eine Idee: Er will den Häuptling … Weiterlesen

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John Smith wird in Amerika gesucht, weil er ein Verräter ist. Und während der flieht oder vielleicht sogar getötet wird, bleibt Pocahontas in ihrer Heimat und sehnt sich nach ihm.

Währenddessen hat John Rolfe eine Idee: Er will den Häuptling des Stammes, der damals Ratcliffe das Handwerk gelegt hat, nach Amerika bringen, damit dieser mit dem König über Frieden verhandeln kann.

Kurzfassung: Pocahontas fährt mit ihm mit, muss ich vor Hof beweisen bzw. beweisen, dass sie keine „Wilde“ ist („My Fair Lady“-Style), verknallt sich (wie im echten Leben) in John Rolfe und entdeckt, dass John Smith noch lebt.

Und am Ende geht alles mehr oder weniger gut aus. Oder zumindest realistischer als der erste Teil.

Zweite Teile von Disney-Filmen sind ja oftmals verschrien als billige „Direkt-auf-DVD“-Verschnitte mit schlechterer Musik, schlechterer Geschichte und schlechteren Animationen. Nun, ja. Das stimmt hier alles.

Einerseits sind die Macher:innen andere als beim ersten Teil und die Sprecher:innen sind auch – großteils – neu. Die Lieder sind belanglos und strecken die trotzdem immer noch kurze Laufzeit. Sie bleiben auch nicht hängen.

Warum um alles in der Welt man diesen „My Fair Lady“-Plot einbauen musste, ist mir völlig unklar, aber hey – was immer Laufzeit bringt. Die Gefechte mit den Schwertern/Degen/was auch immer sind zäh und nicht gut animiert.

Warum ich trotzdem eine Kritik schreibe, wenn mir der Film ja offensichtlich nicht so richtig gefallen hat? Nun, das hat einen einzigen Grund: Das Ende.

Immerhin ist „Pocahontas“ in der Disney-Filmversion ja sowas wie die ultimative Romeo-und-Julia-Liebesgeschichte von Amerika und ja, nochmals – in der Filmversion! – romantisch bis zum Umfallen mit Sagern wie“ Ich werde immer bei dir sein“ oder „Lieber sterbe ich, als dich nie kennengelernt zu haben“ und so weiter und so fort.

Wenn ich so darüber nachdenke, dann ist die Tatsache, dass gerade Mel Gibson diesen völkerverbindenden John Smith spricht schon irgendwie ironisch, oder? Naja, egal. Im zweiten Teil spricht ihn eh sein Bruder.

Jedenfalls weiß man ja (oder auch nicht), dass Pocahontas in der Story eigentlich schwer minderjährig war (war damals vielleicht schon strafbar, weiß ich nicht) und John Smith hat drei – jede einzelne die Wahrheit, wie er versprochen hat – Versionen seiner Geschichte in Amerika aufgezeichnet. Dumm nur, dass die sich in so gut wie allen Teilen widersprechen. Aber das nur am Rande.

Was ja geschichtlich verbürgt ist: Pocahontas kam nach Amerika. Sie heiratete John Rolfe. Und ich fand es richtig mutig von Disney, dies in den Film einzubauen. Am Ende verabschiedet sie sich von John Smith, der allein wegsegelt (also, schon mit Crew aber ohne ihr halt), und entscheidet sich für John Rolfe, der den ganzen Film lang überigens weit sympathischer rüberkommt als John Smith im ersten Teil (der wirkt ja sogar im Zeichentrick wie ein Lüstling, jetzt mal im Ernst: Alles was den antreibt ist der sexuelle Reiz des Unbekannten). John Rolfe ist Gentleman. Zumindest im Film.

Wie dem auch sei: Ich fand das cool und mutig.

Ist der Film deswegen sehenswert? Himmel, nein. Macht einen Bogen um den Film – speziell wenn ihr den ersten Teil mochtet.

„Pocahontas II: Reise in eine neue Welt“ bekommt von mir 4 von 10 möglichen, in allen Belangen wirklich schwach seiende, Punkte.

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How To Blow Up A Pipeline (Filmkritik) http://darkagent.blogsit.net/2025/03/08/how-to-blow-up-a-pipeline-filmkritik/ http://darkagent.blogsit.net/2025/03/08/how-to-blow-up-a-pipeline-filmkritik/#respond Sat, 08 Mar 2025 05:00:41 +0000 http://darkagent.blogsit.net/?p=37435 Xochitl (Ariela Barer) hat gemeinsam mit Michael (Forrest Goodluck) einen Plan: Sie wollen eine Öl-Pipeline in die Luft jagen. Ohne menschliche Verluste, aber mit möglichst großen Schaden für die Besitzer. Es ist kein Anschlag, es ist Selbstverteidigung, denn die Firma … Weiterlesen

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Xochitl (Ariela Barer) hat gemeinsam mit Michael (Forrest Goodluck) einen Plan: Sie wollen eine Öl-Pipeline in die Luft jagen. Ohne menschliche Verluste, aber mit möglichst großen Schaden für die Besitzer. Es ist kein Anschlag, es ist Selbstverteidigung, denn die Firma hat in Xochitls Jugend schwere Umweltsünden begangen, was zu saurem Regen geführt hat. Ihre Freundin Theo (Sasha Lane) und sie haben oft im Regen getanzt, danach hat ihre Haut gebrannt – bei Theo hat es zu Leukämie geführt.

Mit einer Gruppe anderer junger Leute, die alle ihre eigenen Gründe haben, die Firma zu hassen, fassen sie einen folgenschweren Plan – Disruption, um den Planeten zu retten.

Nur hat es den Anschein, als ob jemand aus der Gruppe nicht ganz so uneigennützig zu sein scheint, wie die anderen. Es könnte sie jemand verpfiffen haben und das FBI nur auf seine Chance warten, sie zum richtigen Zeitpunkt hochzunehmen …

Es gibt ein Buch namens „How To Blow Up A Pipeline – Learning To Fight In a World On Fire“ von Andreas Malm. Es keine Fiktion, keine Geschichte, sondern ein Plädoyer, sich endlich gegen die geldgierigen Umweltsünder, die auf Kosten der Gesundheit anderer Geld machen zu wehren. Notfalls mit Gewalt (allerdings ohne zivile Opfer).

Ariela Barer war von dem Buch so angetan, dass sie innerhalb von 18 Monaten ein Drehbuch geschrieben, Geld aufgetrieben, einen Cast zusammengestellt und den Film gedreht hat.

Anders als das Buch erzählt der Film die oben zusammengefasste Geschichte – jedoch mit derselben Message dahinter. Der Film soll klar ein Weckruf sein, ein Aufruf zur Gegenwehr – zu Vandalismus im Dienst der guten Sache. Was immer man von der Aussage halten mag – der Film ist richtig gelungen und mitreissend.

Er fängt sehr langsam und auch ein wenig verwirrend an. Die Szenen sind kurz, die Dialoge und Dinge, die gezeigt werden eher kryptisch und trotzdem wirkt alles teilweise fast quälend langsam. Ich gebe zu, dass ich mir die ersten 20 bis 30 Minuten dachte, dass das nichts mehr werden kann.

Aber dann – dann macht es irgendwann „klick“. Man hat auf einmal eine Idee, wie alles zusammenhängt, wie der Plan aussieht und dank clever eingestreuter kurzer Rückblenden weiß man auch, warum jede einzelne Person dabei ist. Auf einmal funktioniert es – man fürchtet um den Plan, um das Auffliegen und man mag die Figuren.

Als dann noch klar wird, dass es jemand in der Gruppe gibt, der oder die nicht ist, was er oder sie zu sein scheint, nun, da wird es dann nochmals spannender, denn – und das hat mich wirklich überrascht – man weiß nach gut zwei Drittel des Films, wer es ist und warum diese Person die anderen verraten hat. Und – man versteht es.

Das legt dann noch ein Schäufelchen Spannung drauf, denn – wird diese Person dichthalten bis zum Ende? Die anderen ins symbolische Messer laufen lassen? Oder holt das schlechte Gewissen sie ein?

Die Spannungsschraube wird nach und nach bis zum Ende angezogen und wenn dann der Plan in die Tat umgesetzt werden soll, da saß ich dann tatsächlich am Rand der Couch und habe richtig mitgefiebert. Und das Ende – das war schon cool. Wirklich cool.

Alles in allem hat der Film starke „Die fetten Jahre sind vorbei“-Vibes, nur mit mit mehr Explosionen und erstaunlich wenig Moralpredigten.

Alles in allem war ich schon skeptisch und anfangs dachte ich noch, dass das nichts mehr wird, aber am Ende war ich wirklich platt und muss sagen: Ja, sehenswert. Absolut sehenswert.

Die Message? Im Mindesten kann man sagen, es ist ein guter Start für eine Diskussion.

„How To Blow Up A Pipeline“ bekommt 8,5 von 10 möglichen, sich zur Wehr setzende, Punkte.

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Shadow Of The Vampire (Filmkritik) http://darkagent.blogsit.net/2025/03/04/shadow-of-the-vampire-filmkritik/ http://darkagent.blogsit.net/2025/03/04/shadow-of-the-vampire-filmkritik/#respond Tue, 04 Mar 2025 05:00:55 +0000 http://darkagent.blogsit.net/?p=37287 F. W. Murnau (John Malkovich) hat die Vision – er will den ultimativen Vampirfilm drehen hat dazu den perfekten Star und Schauspieler gefunden: Max Schreck (Willem Dafoe). Leider ist dieser tatsächlich ein Vampir und er spielt nur mit, weil Murnau … Weiterlesen

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F. W. Murnau (John Malkovich) hat die Vision – er will den ultimativen Vampirfilm drehen hat dazu den perfekten Star und Schauspieler gefunden: Max Schreck (Willem Dafoe). Leider ist dieser tatsächlich ein Vampir und er spielt nur mit, weil Murnau ihm versprochen hat, dass er am Ende des Drehs seine Hauptdarstellerin aussaugen darf.

Aber nicht alles läuft so rund, wie Murnau das gerne hätte, denn Schreck kann sich nicht immer zurückhalten und so wird der eine oder andere Hals schon mal in einer Drehpause gebissen und tja, da gibt es dann noch Produzenten, die sich langsam zu fragen beginnen, was all die seltsamen Sonderwünsche des Stars den sollen.

Method Acting hin oder her …

Es ist Jahre her, dass ich „Shadow Of The Vampire“ gesehen habe und ich konnte mich gut daran erinnern, dass ich ihn ziemlich genial und unterhaltsam fand. Vor allem ist in meinem Kopf geblieben, wie schräg die Prämisse war und wie gut Willem Dafoe hier mit Malkovich zusammen harmoniert. Also … harmoniert, naja, besser sich aufreibt (in der Rolle). Aber den beiden in der Interaktion zuzusehen: Das macht richtig Laune.

Worum geht es im Kern: Es gab nach der Veröffentlichung von „Nosferatu“ im Jahr 1922 Gerüchte, dass Max Schreck deshalb so furchtbar aussieht und den Seher:innen Albträume beschert hat, weil er wirklich ein echter Vampir war. Der Mann hat quasi eine ganze Generation im Alleingang (naja, unter Mithilfe vom Kameramann, Schnittmenschen und Regie) traumatisiert.

Steven Katz, der für „Shadow Of The Vampire“ das Drehbuch verfasst hat, nimmt diese Idee und bastelt daraus ein Drehbuch in welchem Murnau seiner kreativen Version folgt und dafür auch wirklich hohe Kosten (auch menschliche) in Kauf nimmt, denn – die Kunst ist immer wichtiger als alles andere.

Und es ist auch wirklich faszinierend, wie gut es funktioniert manche Szenen und sogar Bilder fast 1:1 aus dem Original nachzubilden und fiktiv zu zeigen, wie diese entstanden sind.

Dafoe als Schreck ist ein Traum – jede Bewegung mit den Händen, seine Mimik, jedes Wort ein Genuss. Wirklich ein Genuss. Dazu ein Malkovich der absolut in seiner Rolle aufgeht und den quasi fanatischen Regisseur im Alleingang zu einer Blaupause macht. Perfekt. Diese beiden sind perfekt und geschaffen füreinander – diese Rollen, gespielt von diesen beiden Herren – perfekt.

Aber das allein macht noch keinen tollen Filmen (auch wenn das schon mal ein sehr, sehr guter Start ist), aber hier stimmt auch sonst fast alles. Die Optik, die Kamera, der Schnitt, die Musik (die dir nicht sagt, wie du dich fühlen sollst) und das Ende ist wirklich cool und tatsächlich die emotionalste Auflösung von allen „Nosferatur“-Filmen bis dato.

Und auch der Cast „rund um die beiden Hauptfiguren herum“ spielt großartig auf. Ich meine: Udo Kier (großartig als Produzent), Cary Elwes (als Cinematograph, nachdem der erste … einen Unfall hatte, *räusper*) oder Catherin McCormack als weibliche Hauptrolle Greta Schröder. Alle sind mit Freude dabei und es macht einfach Freude ihnen zuzusehen.

Was halt schon hilft, ist, wenn man den 1922er Nosferatu gesehen hat. Oder, wie in meinem Fall, die Nosferatu-Version von 1922, 1991 und 2024.

„Shadow Of The Vampire“ bekommt von 8 von 10 möglichen, absolut sehenswerte und großartig gemachte, Punkte.

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Muck aka Another Deadly Weekend (Filmkritik) http://darkagent.blogsit.net/2025/02/27/muck-aka-another-deadly-weekend-filmkritik/ http://darkagent.blogsit.net/2025/02/27/muck-aka-another-deadly-weekend-filmkritik/#respond Thu, 27 Feb 2025 05:00:21 +0000 http://darkagent.blogsit.net/?p=37416 Noah (Bryce Draper) und seine Freunde entkommen nur ganz knapp aus dem Sumpf, taumeln auf eine Art Lichtung und sind am Ende. Bruce ist verletzt, zwei ihrer Truppe sind verschwunden, vermutlich tot und die Damen haben aus irgendeinem Grund größten … Weiterlesen

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Noah (Bryce Draper) und seine Freunde entkommen nur ganz knapp aus dem Sumpf, taumeln auf eine Art Lichtung und sind am Ende. Bruce ist verletzt, zwei ihrer Truppe sind verschwunden, vermutlich tot und die Damen haben aus irgendeinem Grund größten Teils ihre Kleidung verloren.

Aber: Da ist ein Haus nicht weit weg. Rein. Tür zu. Sicherheit. Aber was tun? Was tun, wenn man zwei Freunde vermutlich verloren hat, einer verletzt ist und eine zu erfrieren droht?

Nun, offensichtlich vor der offenen Tür stehen bleiben und eine Weile scherzen. Und dann geht man doch mal rein. Aber dann die rettende Idee: Noah wird Hilfe holen laufen, schafft es in eine Bar und er ruft – seinen Cousin. Er soll sie mit dem Auto abholen. Der sitzt aber gerade mit zwei heißen, willigen Damen in einem Gasthaus, lässt sich aber überreden, kippt noch ein letztes Bier und fährt dorthin, wo Noah meinte, er würde warten.

Nur gibt es ein neues Problem: Da gibt es einen Kult von Typen, die alle scheinbar puderweiß sind und die wollen die Gruppe im Haus – aus irgendeinem Grund – töten. Und die stellen sich auch Noahs Cousin Troit (Lachlan Buchanan) in den Weg …

Wooooooh. Woooooh. Woooh. Huch. Das war … unerwartet. Gänzlich unerwartet. Aber zurück zum Start. Ich habe irgendwann vor vielen Jahren mal einen Trailer gesehen zum Film „Muck“ und war der Meinung, es würde sich um einen Film handelt, bei dem Dreck (wie in „Boden“ bzw „Erde“) die Leute in den Wahnsinn treibt oder sowas. Hatte ich entweder falsch im Kopf oder es gibt einen zweiten Film der so heißt.

Egal – das hier ist er: Der erste Film von Steve Wolsh. Finanziert durch Crowdfunding und in erster Linie deshalb, weil ein paar Playboy-Hasen bzw. Playmates im Film vorkommen und primär dazu da sind, Haut und Haut und außerdem Haut zu zeigen. Und das hat man wohl gut für die Werbung genutzt damals, denn der Film wurde finanziert.

Und Wolsh hat von Anfang an (scheinbar) klar gemacht, dass „Muck“ der zweite Teil einer Trilogie sein wird, deren erster Teil „Muck: Offed“ als nächstes gedreht wird.

Kam nur nie dazu.

Sein nächster Film war „Kill Her Goats“ (ja, er heißt wirklich „Töte ihre Ziegen“) und danach kam dann „Fog City“. Und es ist ja jetzt nicht so als ob die Damen in „Fog City“ viel Kleidung tragen würden oder eventuell hässlich wären – im Gegenteil. Aber im Vergleich zu den Rollen der Damen in „Muck“ sind jene in „Fog City“ Nonnen. Und komplex und vielschichtig. Tatsächlich nämlich.

Was soll ich sagen? Ich könnte die Zusammenfassung auch so schreiben: Ein paar schöne Bikinis mit Inhalt verstecken sich in einem Haus. In diesem Haus muss man ganz dringend duschen gehen. Nackt. Währenddessen läuft der „Held“ durch das gefährliche Land, das zwei ihrer Freundinnen (beide jung, hübsch und vermutlich nackt, aber maximal mit Bikini am Leib) getötet hat, schafft das innerhalb von fünf Minuten, läuft durch die halbe Stadt(!) um in eine Bar zu kommen in der uns im Film mehrere tiefe V-Ausschnitte und zwei Paar Brüste vorgestellt werden, von denen eines versucht die Aufmerksamkeit des Helden zu bekommen. Der trinkt aber erst mal was. Während er trinkt gehen die zwei Paar V-Ausschnitt ins Bad und tauschen die Kleidung(!). Warum? Weil das Kleid von Ausschnitt-A mit den Brust-Paar B besser aussieht. Und dann zieht die Person rund um Ausschnitt-A sich aus, steht vor dem Spiegel, reicht ihr Oberteil an eine Hand weiter, die zu Brust-Paar-B gehört, welches sich auch entkleidet und ihr Oberteil retour reicht. Begutachtet sich ebenfalls. Dann werden beide wieder angezogen und zur Sicherheit nochmals(!) im Spiegel betrachtet.

Ja. Das ist eine Szene im Film. Ganz, ganz ehrlich. Der „Held“ hat übrigens seine Freundin im Haus zurückgelassen. Aber dann quatscht er an der Bar mit Brust-Paar-B, welches jetzt V-Ausschnitt-A trägt und kippt Drinks mit ihr. Dann leiht er sich ihr Handy und ruft … seinen Cousin an.

Und die Oberkörper der beiden ihn begleitenden Damen werden uns sehr genau vorgestellt. Ab und zu sieht man auch ein Gesicht. Aber bleiben wir am Teppich. Wer merkt sich schon so viele Gesichter, hm? Jajaja, der Cousin kommt ja eh den guten Noah abholen. Damit haben wir dann auch sowas wie Handlung. Oder so. Weil Noah ja mit ihm verhandeln muss, damit er ihn abholen kommt. Handlung – verhandeln. Ihr versteht den Witz und musstet schmunzeln? Euer Humorlevel ist trotzdem zu elitär um die Witze hier witzig zu finden, glaubt mir.

Währenddessen läuft Noah wieder seine fünf(!) Minuten durch die Stadt(!) an x Häusern – die sicher alle kein Telefon haben – vorbei, nur um dann an einem Haus halt zu machen, weil er – erneut: Kein Scherz! – sieht wie sich eine Frau in einem Zimmer bei offenen Vorhang umzieht. Er bremst also ab, geht zurück. spannt (wie in „Spanner“) ein wenig die halbnackte Frau an und läuft dann weiter um seine Freunde zu retten.

Und nur falls ihr euch wundern solltet: Die Ausschnitte und Brüste und Bikinis tragen nichts zur Handlung bei. Auch die Köpfe die darauf sitzen tragen nichts bei. Aber um die Köpfe geht es ja nicht.

Was? Ich unterstelle hier was? Haha – ihr Narren. Guckt euch den Film an – 80% der Bildausschnitte mit den Damen sind so gewählt, dass entweder a) ihre Brüste oder b) ihr Ausschnitt mit sehr gutem Blick auf die Brüste oder c) die Bikinis mit sehr, sehr gutem Blick auf die Brüste oder d) der Blick auf den Hintern in entweder Slips, String-Tangas, nichts oder Hot Pants im Bild sind.

Da werden ehrlich Köpfe von sprechenden Frauen aus dem Bild gehalten, damit – während sie reden und eigentlich Text haben und Emotion zeigen sollten – ihre Brüste gefilmt werden können.

Das ist so völlig irre, das glaubt man(n) kaum. Am Anfang dachte ich noch, da gibt es sicher irgendeinen obskuren Grund. Irgendwas. Aber … nein. Himmel – der Vorspann des Films mitsamt allen Einblendungen von Namen und Co wird unterbrochen von einer Frau, … nein, stopp, wird unterbrochen nicht von einer Frau, sondern von langen Beinen in einem Bikini-Unterteil und zwei Brüsten, die des nachts so tun sollen als würden sie durch den Sumpf marschieren und Angst haben. Tatsächlich ist es die ganze Zeit die gleiche Stelle, nur aus tausend Perspektiven gefilmt und es ist kein einziges Mal(!) auch nur der Kopf zu sehen. Und noch besser: Die Person kommt im Film dann gar nicht vor! Überhaupt. Gar. Nicht. (und diese Person hat im Abspann ihren Namen ausblenden lassen. Ich versteh’s.)

Also mich jetzt bitte nicht falsch verstehen: Ich habe nichts gegen Schauwerte und als Mann muss ich festhalten, dass die Bildausschnitte von einem ästhetischen Standpunkt aus wirklich gut gewählt sind, wenn auch zu viel Wackelkamera und ja, die Frauen – wenn man dann mal ihre Gesichter sieht – sind auch wirklich alle klischeehübsch und ich kenne Frauen, die würden buchstäblich töten, um solche Figuren zu haben, aber … ich meine … ein WENIG Story. Zumindest zwei oder drei Zeilen, die aufeinander im Dialog folgen, die Spannung aufbauen? Fragen aufwerfen? Oder als Mindestanforderung: Sinn ergeben?

Sorry, falscher Film.

Ich meine – lest das oben mit dem Held und der Stadt und der Bar und dem Spannen nochmals. Wem fällt sowas ein? Warum packt man das in einen Film? So völlig ohne Kontext – von: guckt mal, welche heißen Frauen in meinem Film mitspielen, ja, guck mal, ja, guck genau! abgesehen.

Also zusammengefasst: Richtig, richtig mieses Drehbuch (auch wenn ich die Idee mit dem Mittelteil anzufangen cool finde!), hölzerne und schlechte Darsteller:innen, viel (Halb)Nacktheit, keine Spannung, schlechte Gegner und in Summe einfach anstrengende Kameraeffekte und ja, der Schnitt ist meistens okay. Okay. Nicht gut. Okay.

Kann man mit dem Film Spaß haben, wenn man einfach (ich formuliere es jetzt extrem plakativ) das Hirn ausschaltet, mit anderen Körperteilen denkt und sich auf die Schauwerte konzentriert?

Ehrlich? Ich denke nicht. Wer sein Hirn so weit runterfahren kann, dass das hier annehmbar wird ist klinisch tot. Sorry. Sehe ich wirklich so. Nach zehn Minuten hat man so viele (ja, okay: schöne) Brüste und Hintern gesehen wie ansonsten vermutlich nicht einmal in einer ganzen Jahreszeit und trotzdem: Spätestens(!) nach zehn Minuten will man endlich mal sowas wie Handlung haben. Oder Figuren. Oder Szenenfolgen die Sinn ergeben.

Und – oh. Die Freundin von Noah wird übrigens im Haus entführt, also konkret: in den Keller gezerrt und ihr werden die Kleider vom Leib gerissen (als einzige, die noch wirklich sowas trägt, was man Kleidung nennen kann). Es wird sehr klar angedeutet, dass sie vergewaltigt wird (und natürlich muss man sie nackt sehen, während ihr die Restkleidung vom Leib gerissen wird). Ich meine: Echt jetzt? In so einem Film wird so ein Thema eingebaut? Das ist nicht mutig, dass ist einfach schlichtweg falsch, daneben und respektlos. Aber selbst wenn man die Szene weglassen würde … ich finde einfach nichts, was diesen Film hier „gut“ oder „sehenswert“ macht. Wir schrammen knapp an „so schlecht, dass schon wieder gut“ vorbei, aber dazu … hach. Er nimmt sich viel zu ernst.

Ich denke, es ist klar, wie ich den Film finde.

„Muck“ bekommt 2,5 Punkte von 10 möglichen Punkten. 1 Punkt dafür, das sie Damen gefunden haben, die toll aussehen, sich in Szene setzen lassen und mitwirken wollten, obwohl sie wussten, worauf sie sich einlassen und 1,5 Punkte dafür, das jemand den Kamera-Einschalt-Knopf gefunden und den Ton (oh, der Ton ist gut! Ha, ich wusste ich finde noch was Positives!) verständlich aufgenommen hat. Wer ohnehin nur wegen Hintern und Brüsten da ist: Schlagt 6 Punkte drauf, weil mehr ist hier ohnehin nicht Sache.

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Nosferatu (2024 Filmkritik) http://darkagent.blogsit.net/2025/02/22/nosferatu-2024-filmkritik/ http://darkagent.blogsit.net/2025/02/22/nosferatu-2024-filmkritik/#respond Sat, 22 Feb 2025 05:00:40 +0000 http://darkagent.blogsit.net/?p=37406 Thomas Hutter (Nicholas Hoult) hat geheiratet und will seiner Frau Ellen (Lily-Rose Depp) etwas bieten, deshalb nimmt er den Job an in ein fernes Land zu reisen und einem alten exzentrischen Grafen namens Orlok (Bill Skarsgard) ein Haus zu verkaufen. … Weiterlesen

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Thomas Hutter (Nicholas Hoult) hat geheiratet und will seiner Frau Ellen (Lily-Rose Depp) etwas bieten, deshalb nimmt er den Job an in ein fernes Land zu reisen und einem alten exzentrischen Grafen namens Orlok (Bill Skarsgard) ein Haus zu verkaufen.

Ellen bleibt derweil in der Obhut von Thomas Freund Friedrich (Aaron Taylor-Johnson) und dessen Frau und zwei Kindern. Nun ist es so, dass Ellen als Teenager ihre Seele unbewusst an den Grafen „verkauft“ hat, denn er ist ein Vampir. Und jetzt ist es soweit: Er will seinen Preis kassieren.

Also hält er Thomas in seinem Schloss gefangen und macht sich auf den Weg nach Deutschland, um Ellen zu holen – und er bringt die Pest mit sich …

Es gibt Regisseure, die bekommen Lob und Huldigung, egal was für einen Film sie abliefern. Das kommt immer wieder vor und ist auch nicht per se falsch. Wenn man den Stil eines Regisseurs gut findet, dann mag man natürlich die meisten seiner (oder ihrer) Filme. Robert Eggers hat das geschafft. Er hat es mit „The VVitch„, „The Lighthouse“ und „The Northman“ geschafft. Er kann nichts falsch machen. Sozusagen.

Und ich fand „The VVitch“ wirklich unheimlich und richtig, richtig gut gemacht. „The Lighthouse“ habe ich seit Ewigkeiten Zuhause und noch nicht gesehen und „The Northman“ war … okay.

Und „Nosferatu“ ist … tragisch schlecht. Und ich weiß, dass ich mit dieser Meinung ziemlich allein dastehe, aber – Himmel, was ist denn das hier? Selten einen Film gesehen, der dermaßen seelenlos war, wie dieser hier. Und selten hab ich einen Film gesehen, bei dem ich mir dachte, dass es mal Zeit wäre, dass dem Regisseur jemand sagt, dass er zu Mastur*****n aufhören und einen Film machen soll, der eine Geschichte erzählt.

Ich habe mir den 1922 „Nosferatu“ angesehen. Und die Herzog/Kinski-Version Und „Shadow Of The Vampire“ (mehr dazu ein anderes mal). Und nochmals: Der erste „Nosferatu“ wurde 1922 gedreht. Und ist unterhaltsamer und spannender als dieser hier. Und die 1979-Version mit Kinski war wirklich, wirklich zäh und lang, aber … ein Meisterwerk verglichen mit dem hier.

Wie oft Charaktere – allen voran der von Lily-Rose Depp – knapp an der Kamera vorbei ins Leere gucken und hochdramatische (im Kern zu 100% substanzlose und leere) Monologe zu halten, welch schlimme Dinge sie nicht geträumt haben … ach, langweilig. Zäh. Und seelenlos. Stellt euch den Monolog vom Architekten in „The Matrix Reloaded“ vor – und der kommt alle 15 Minuten vor. Toll, oder? Mit dem Unterschied, dass im eben erwähnten Film zumindest Inhalt(!) im Monolog vorkommt. Anders als hier.

Zwei Highlights: Willem Dafoe war jederzeit ein Traum auf der Leinwand, was aber auch dazu führt, dass man merkt, wie sehr andere (Nicholas Hoult, Lily-Rose Depp) im Vergleich schwach sind. Das zweite war die Figur von Aaron Taylor-Johnsons Friedrich. Das war der einzige Charakter im gesamten Film, der für mich auch nur halbwegs wie ein Mensch rüberkam und den ich sympathisch und nachvollziehbar fand. Alle anderen waren … Schablonen, bei denen man wusste, was ihr Auftrag ist, aber gefühlt habe ich Null für die. Teilweise fand ich sie auch einfach nur anstrengend.

Die Optik und die Bildkomposition sind großartig. Im Standbild. Jedes Bild kann man – perfekt durchkomponiert – an die Wand hängen. Und das ist ein Problem. Der Film wirkt zu 100% künstlich. Sieht super aus – im Standbild. Es wirkt einfach unnatürlich. Dazu kommen zwei weitere Dinge, nämlich, dass es Kamerafahrten gibt, die weder visuell noch narrativ Sinn ergeben und einfach nur sagen „Schaut mal, was ich kann!“ und es seit langem wieder vorkam, dass es Schnitte in einem Film gibt, die mich tatsächlich richtig aus dem Film rausgerissen haben, weil sie völlig … falsch waren. Sie haben sich einfach falsch angefühlt.

Ein weiterer Schwachpunkt ist Graf Orlok selbst. Dessen Optik ist … lächerlich trifft es nicht im Ansatz. Dieses Mal mit Schnurrbart. Ich weiß, was sie vorhatten damit, das merkt man. Aber für mich hat es nicht funktioniert. Die Stimme von Skarsgard ist großartig, aber auch hier das Problem: Er redet so viel und so viel heiße Luft, die hochdramatisch klingen soll, aber null Inhalt hat. Zöh. Und langweilig. Ich meine – die Optik von Max Schreck ist heute noch gruselig und unheimlich (1922!). Das hier … das … sieht aus wie die Disney-Version von Rasputin, der es halt liebt im dunklen zu stehen (die Stimme, ja, die Stimme ist super. Aber zu oft eingesetzt).

Auch ist die Geschichte per se eine Liebesgeschichte: Orlok sehnt sich nach Ellen und alles was er tut – Thomas zu sich locken, nach Deutschland reisen, die Pest loslassen und Menschen töten – tut er, um Ellen für sich zu haben. Und das ist auch sein Ende – wie in allen anderen Versionen. Er saugt sie aus, übersieht, dass die Sonne aufgeht und stirbt. Punkt. Das ist so.

Jetzt ist es in der 1979er Version so, dass Lucy (die Ellen von 1979) sich absichtlich opfert und Dracula (der Orlok aus dieser Version) so lange an sich binden will, dass er durch die Sonne getötet wird – um Jonathan zu retten (der Thomas aus der 1979er Version). Und da habe ich gespürt, warum sie das macht. Da habe ich gefühlt, warum Dracula sie will. Da war Verlangen, da war Gier, da war ein Bedürfnis, dass gestillt werden musste (wenn auch in extremer Zeitlupe …). Sogar 1922 habe ich verstanden, was Orlok (ja, da hieß er gleich) an ihr findet.

Hier … frage ich mich, warum? Diese Frau hat nichts. Keine Ausstrahlung. Keine Überzeugung, die er brechen will (wie in der 1979er Version). Nichts. Gar nichts. Es gibt für mich null nachvollziehbaren Grund, warum er die Hölle auf Erden über diese Stadt hereinbrechen lässt (die ich auch nicht sehe, übrigens – anders als in beiden(!) anderen Versionen). Ich verstehe es einfach nicht. Da ist nichts. Sorry.

Die Reise von Thomas zum Schloss von Orlok – die war in er 1979er Version lang, ja. Aber ich hatte das Gefühl, dass alles was am Weg passiert Spannung aufbaut, mich darauf vorbereitet, dass da bald was Schlimmes kommt. Hier hatte ich das Gefühl, da will jemand coole Szenen zeigen und mit Kamerafahrten angeben. Die „Zigeuner“-Szene? Kann man hier knicken. Tatsächlich dauert der Film knappe zwei Stunden und fünfzehn Minuten. Wenn man hier eine Stunde rausschneidet, dann ist das vielleicht ein Film, der funktioniert und Spannung aufbaut. Die Szene beim Abendessen, in welcher man Orlok immer nur teilweise sieht und die – ach nein – Spannung aufbauen soll. Und das dauert und dauert und dauert. Und der Graf wirkt nicht gefährlich. Der wirkt einfach wie ein A******h.

Und ich höre es schon: Ich habe den Film nicht verstanden. Sicher. Klar. Geschenkt. Was genau war nochmals mein Problem? Das ich langsame Filme nicht aushalte? Oder Vampire nicht mag? Oder zu sehr mag? Oder Robert Eggers nicht mag? Oder Filmsprache nicht verstehe? Oder …? Was auch immer.

In diesem Fall stimmt es sogar. Ich verstehe ganz viele Entscheidungen, die für diesen Film getroffen wurden, nicht. Das fängt beim Drehbuch an, geht beim Design von Orlok weiter und endet bei Gimmick-Kamerafahrten und komischen Schnitten (und das die Timeline schräg ist, … da fang ich nicht mal an).

Übrigens haben wir wieder mal so eine Szene in der den – meiner Ansicht nach – sympathischen und eigentlich bemühtesten (sie sind die ganze Zeit für ihre Freunde da und bitten um NICHTS als Gegenleistung) Figuren das schlimmste Vorstellbare passiert. Und das sieht man dann natürlich auch. Alles andere wird mehr angedeutet. Ich hasse das. Aber ich würde es aushalten, wenn es die Story vorantreiben würde. Tut es aber nicht – wenn das Ellen überzeugen soll, sich Orlok hinzugeben … was hätte sie für einen Grund, das danach(!) noch zu tun? Genau. Keinen.

Zusammenfassend: Völlig seelenloses und absolut unnötiges, schlecht geschriebenes Remake eines Films, welches sich selbst (in Inszenierung, Musiknutzung und Drehbuch) viel zu wichtig nimmt und anstatt Spannung viel heiße Luft produziert.

Und für’s Protokoll: Nein, YouTube – ich brauche keine Videos, die mir das Ende und alle anderen „subtilen“ (so subtil wie ein Schlag ins Gesicht) Symbole und Metaphern erklären. Ich hab’s schon verstanden. Ich fand es trotzdem s*****e.

„Nosferatu 2024“ bekommt von mir 3,5 von 10 möglichen, die blutleerste Version dieser Geschichte bis dato seiende, Punkte. Wem eine schöne Optik wichtiger ist als alles andere, der oder die kann gut 3 oder 4 Punkte draufschlagen (ja, er ist wirklich optisch gelungen).

PS: Bevor ich mir diesen Film hier nochmals ansehe, gucke ich mir die 1922-Version nochmals an.

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Jonathan Harker (Bruno Ganz) reist nach Transylvanien, um Graf Dracula (Klaus Kinski) ein Haus zu verkaufen. Der Weg zum Schloss ist jedoch beschwerlich und wie es aussieht wollen ihn auch alle davon abhalten. Alle raten ihm ab hinzugehen. Niemand leiht ihm ein Pferd und der Kutscher behauptet keine Kutsche zu haben. Macht er sich halt allein auf den Weg.

Im Schloss angekommen lernt er den Grafen kennen, der allein zu leben scheint und ein sehr, sehr seltsames Gehabe an den Tag legt. Als er ein Bild von Jonathans Frau Lucy (Isabella Adjani) sieht, da ist ihm klar – er kauft das Haus, egal zu welchem Preis. Zu seinem Entsetzen muss Jonathan feststellen, dass er einen Deal mit einem Vampir gemacht hat, der es jetzt auf seine Frau abgesehen hat.

Also macht sich Dracula auf den Weg und bringt die Pest sich …

Wenn Klaus Kinski und Werner Herzog aufeinandertrafen, dann passierten meistens zwei Dinge: Krach und Kinomagie. Das kann man, denke ich, so sagen. Ohne jetzt auf Details einzugehen – die kann ja jede:r selbst nachlesen – gibt es die Geschichte, dass Herzog Kinski in den Drehpausen regelmäßig zum Durchdrehen brachte, ihn sozusagen so lange provozierte, bis er explodierte und in eine seiner bekannten (und gefürchteten) Tiraden ausbrach, die er dann lange genug auf Flamme hielt, dass sich der Schauspieler auspowerte … und dann begann er mit dem Dreh. Damit seine Interpretation des „Nosferatu“ ein wenig entspannter rüberkommt als Kinski es sonst tut.

Und es wirkt. És wirkt tatsächlich. Keine Ahnung, ob die Geschichte so stimmt, aber wenn nicht, dann ist sie gut erfunden. Und Kinski wirkt hier wirklich schaumgebremst – allerdings in positiver Hinsicht. Das gilt übrigens im Grunde für den gesamten Film. Der ist langsam. Wirklich richtig langsam. Er hat eine großartige Atomsphäre, keine Frage, aber – Himmel – ist der Film langsam.

Um es gleich vorweg zu sagen: Dies hier ist der schlechtere der „Nosferatu“-Filme von einem modernen Kino-Auge aus gesehen. Weil er so schrecklich langsam ist. Es ist sogar so, dass Dracula, wenn er sich dann in Lucy verbeisst (übrigens wurden die Namen vertauscht – im Buch war Mina noch Jonathans Frau), seine Hände so langsam hebt und seinen Kopf so langsam senkt, dass die gute Lucy wohl in dieser Zeitspanne aus dem Bett klettern, Kaffeebohnen reiben, sich einen Kaffee brühen, warten bis er ein wenig abgehkühlt ist und sich dann locker wieder entspannt ins Bett zurücklegen hätte können, ohne dass sie keinen Platz mehr untern den Fängen des Grafen gehabt hätte. Ja, so langsam ist er.

Und trotzdem (oder gerade deswegen) hat der Film eine unheimlich morbide Faszination und er behandelt auch weit mehr, das was um die Story von Lucy, Jonathan und Dracula passiert – nämlich die Pest. Selten so viele Ratten auf einem Haufen gesehen (außer digitale in „Innocence: A Plaque Tale„) und was man so hört und liest, wurden die nicht gerade gut behandelt. Ja, es sind Ratten, kann jetzt sagen, aber dass man sie mit potentiell für sie tödlicher weißer Farbe anmalt und sie dann zugrunde gehen sieht, muss ja jetzt wohl nicht sein.

Jedenfalls nutzt Herzog das Drumherum um zu zeigen, wie die Pest um sich greift. Da gibt es grandiose, morbide Bilder von gefühlt hunderten Särgen, die auf den Hauptplatz getragen werden und später dann – da wird ein wildes Fest gefeiert. Warum? Weil sowieso alle an der Pest sterben werden, warum also nicht die letzten Tage genießen. Lucy wird sogar zu einem „letzten Abendmahl“ eingeladen, auf dem Hauptplatz, während dahinter sich die Ratten um die Särge balgen. Schräg. Aber effektiv.

Und auch die Geschichte zwischen Jonathan, Lucy und Dracula wurde geändert. Dracula ist nämlich tatsächlich seines Daseins müde. Jahrhundertelang allein, er will Liebe, zumindest einmal mag er sie noch fühlen. Und er denkt, Lucy könnte diejenige sein. Aber Lucy ist Jonathan treu und ihr Glaube wird sie schützen.

Als sie dann aber den Verfall ihres Mannes mitansehen muss, sieht, wie die Pest um sich greift und nicht einmal der gute Van Helsing der Meinung ist, dass hier etwas Ungewöhnliches geschieht (das ist alles durch Wissenschaft zu erklären – wir wissen nur noch nicht, wie!), da bringt sie das letzte Opfer und stellt Dracula eine Falle.

Wie, höre ich euch fragen, kann das sein, dass sie Dracula stellt? War das nicht Graf Orlock? Nein. Denn Herzog war clever genug abzuwarten, bis das Copyright an Bram Stokers Buch ausgelaufen ist, deshalb sind alle Namen (eine Ausnahme, siehe oben) wie in seinem Buch. Was eigentlich eh nur billig und recht ist.

Das heißt, dass dieser Film hier mehr oder weniger ein Remake des „Nosferatu„-Films von Murnau ist und gleichzeitig eine Verfilmung des Buches „Dracula“ von Bram Stoker. Und Kinskis Nosferatu ist wirklich … eigen. Er ist furchteinflössend, aber gleichzeitig hat man die gesamte Zeit lang Mitleid mit ihm, weil er permanent die Schwere der Welt ausstrahlt. Er trägt die Last der Jahrhunderte auf seinen Schultern, ist nur noch zu Emotion fähig, wenn er Blut sieht oder schmeckt und jedwede Konversation oder Interaktion scheint zu sagen: „Ich mache das jetzt nur, weil ich muss. Weil ich Anstand habe und Manieren. Denn wir beiden wissen, wie das hier endet: Ich sauge dich aus.“ Und nicht mal als Drohnung, sondern als Tatsache. Also ehrlich: Das mussm an schon gesehen haben (also, nein, muss man nicht, aber um zu begreifen, was ich meine, muss man es wohl selbst gesehen haben).

Soll heißen: Kinski ist ein Hammer hier. Das gilt auch für Bruno Ganz, der Jonathan Harker super spielt und der hier ein völlig eigenes und weitaus schrägeres, bedrohlicheres Ende bekommt als im Buch. Herzog war also durchaus so frei, sich selbst Spielraum zu verschaffen, wenn es um die Interpretation seiner Inspirationen ging.

Alles in allem in beeindruckender Film, der – und das liest sich jetzt paradox – so nah an der heutigen Technik ist (Farbe, Ton, Musik), dass dadurch leider völlig verliert, denn einen Film würde man seit 30 Jahren schätze ich mal, nicht mehr so machen und es ist tatsächlich teilweise langatmig und mühsam, sich den Film anzusehen. Irrsinnig lange Kameraeinstellungen von Dingen, die man gerne von der Nähe gesehen hätte und so weiter. Nicht falsch verstehen – ich bin Fan von „Columbo“, ich halte lange Kameraeinstellungen schon aus und finde sie auch gut, aber hier übertreibt man es meiner Ansicht nach ein wenig.

Wie dem auch sei: Atomsphärisch ist der Film ein Hammer und für die damalige Zeit ein kleines Meisterwerk. Für die heutige Zeit? Ja, er ist okay. Thematisch, schauspielerisch und von der Atomsphäre her immer noch top. Aber vom Filmfluss und dem Schnitt her halt zu 100% ein Kind seiner Zeit. Fast wie Nosferatu, quasi, trägt der Film die Schwere der Welt auf seinen Schultern.

„Nosfertau (1979)“ bekommt von mir 8 von 10 möglichen, immer noch – unter bestimmten Voraussetzungen und Vorwissen- sehenswerte Punkte.

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