Werwolf | Darkagent http://darkagent.blogsit.net We love being entertained! Fri, 03 Nov 2023 22:18:20 +0000 de-DE hourly 1 https://wordpress.org/?v=6.4.4 Viking Wolf aka Vikingulven(Filmkritik) http://darkagent.blogsit.net/2023/11/04/viking-wolf-aka-vikingulvenfilmkritik/ http://darkagent.blogsit.net/2023/11/04/viking-wolf-aka-vikingulvenfilmkritik/#respond Sat, 04 Nov 2023 05:00:07 +0000 http://darkagent.blogsit.net/?p=35951 Thale (Elli Rhiannon Müller Osborne) zieht mit ihrer Mutter Liv (Liv Mjönes) in eine Kleinstadt, da diese dort einen Job als Polizistin bekommen hat. Als sie mit neuen Schulfreunden eine Party besucht kommt es zu einem Mordfall und Thale ist … Weiterlesen

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Thale (Elli Rhiannon Müller Osborne) zieht mit ihrer Mutter Liv (Liv Mjönes) in eine Kleinstadt, da diese dort einen Job als Polizistin bekommen hat. Als sie mit neuen Schulfreunden eine Party besucht kommt es zu einem Mordfall und Thale ist mehr oder weniger Augenzeugin.

Allem Anschein nach war es ein Tier, welches für den Tod verantwortlich ist. Thale kann es allerdings nicht genau sagen. Aber ihre Mutter ermittelt und auch der Gerichtsmediziner William (Arthur Hakalathi) ist ein wenig verwirrt, weil er eben Spuren findet, die auf einen wirklich großen Wolf hinweisen.

Nach und nach verdichten sich die Hinweise, dass etwas in den Wäldern rund um das Dorf nicht stimmt und dann wird die Bestie entdeckt …

„Vikingulven“ ist bereits 2022 auf Netflix erschienen, aber der Film ging bis dato an mir vorbei. Ich bin eher zufällig über einen Trailer auf den Film aufmerksam geworden und dachte mir, naja, man kann ja mal wieder einen Werwolf-Film versuchen. Könnte ja sein, dass mal wieder einer gut geworden ist.

Da der Film in Norwegen gedreht wurde, ist die Originalsprachspur für mich natürlich uninterssant gewesen, weil ich kein Wort verstanden und die meiste Zeit über hätte lachen müssen (ich finde das Klangbild der skandinavischen Sprachen großartig, aber halt auch witzig), also habe ich ihn mir in der deutschen Fassung angesehen. Die Synchro war super und professionell. Das betone ich deshalb, weil das ja jetzt nicht immer der Standard ist.

Bleiben wir gleich beim Thema Technik: Der Film ist gut gemacht, sieht gut aus, die Effekte sind tatsächlich fein geworden – vor allem den Wolf fand ich wirklich bedrohlich und auch echt wirkend. Betonung auf „wirkend“. Da bin ich von viel größeren Produktionen mittlerweile Schlechteres gewohnt. Auch das Schauspiel ist meiner Ansicht nach richtig gut – vor allem sticht für mich Liv Mjören heraus, welche die Rolle der Mutter und Polizistin richtig gut vermittelt. Da gibt es diese innere Zerrissenheit, weil einerseits die Aufkärung des Mordes und das Verhindern von weiteren Morden als Priorität zu gelten hat und andererseits die Sorge um die entfremdete Tochter, welche der Mutter vorhält, dass sie ihren leiblichen Vater nicht vermisst. Sicher, die Familiendynamik kommt in Summe zu kurz, ist aber immerhin so dargestellt, dass der „Neue“ der Mutter kein Idiot ist, sondern sich auch wirklich in die Familie einbringt und bei dem man merkt, dass ihm auch etwas an Thale und ihrer Schwester liegt.

Die Handlung ist natürlich für einen gewissen Zeitraum vorhersehbar und auch die Tatsache, dass Thale von dem Tier gebissen wird macht relativ rasch klar in welche Richtung die Sache weiterlaufen wird. Es gab dann aber immer wieder Szenen, die ich so nicht erwartet hatte und trotz allem fand ich die Grundstimmung angenehm düster und auch spannend inszeniert.

Etwa zur Mitte des Films trifft man dann das erste Mal so richtig auf den Wolf und tja, was soll ich sagen? Am Anfang des Films erfährt man, wo der herkam. Wikinger haben Raubzüge in Italien gemacht, ein Kloster überfallen und trotz bitten und betteln der Mönche eine versiegelte Kammer geöffnet. Da drin war ein Wolf-Baby, welches die Wikinger mit nach Hause genommen haben. Und da kommt der Wolf her. Warum der quasi ewige Jahre lang niemanden aufgefallen ist, nun, das ist eine andere Frage, die auch so im Film denke ich, nicht beantwortet wird. Oder ich hab’s verpasst. Kann auch sein.

Jedenfalls ist der Film mit der Konfrontation mit dem Biest nicht vorbei, sondern dann beginnt die Sache erst so richtig blutig zu werden. Mehr zu verraten wäre grobes Spoiler-Territorium, aber ich fand es sehr angenehm, dass man hier die übliche „finale“ Konfrontation schon früher hat und der Rest des Films zwar jetzt auch per se nicht innovativ ist, aber zumindest angenehm frisch und vor allem unerwartet direkt. Da gibt es dann keine Schnörkel mehr und die Macher:innen scheuen auch vor zivilen Opfern nicht zurück, was die Bestie noch ein Stück, nun, bestialischer erscheinen lässt.

Es gibt ein paar nette, wie ich meine, Hommagen an „Ginger Snaps“ und klar auch an „An American Werewolf In London„, die in Summe aber nicht wie billige Kopien wirken, sondern wirklich wie Hommagen und die auch sinnvoll in die Story eingebettet sind. Das Ende fand ich mutig, da eine wichtige Entscheidung zum Teil offen gelassen und nur grob angedeutet wird, wie die Sache tatsächlich dann endet. Stört mich oftmals, aber hier hat es für mich gepasst.

In Summe kann ich nur sagen, es ist für mich einer der guten Vertreter des Werwolf-Genres und ich fand ihn spannend, gut gespielt und aufgrund des düsteren Grundtons und der mir sympathischen Figuren, auch sehr kurzweilig. Blut kommt unerwartet häufig zum Einsatz, es wird aber sehr sparsam mit der Kamera draufgehalten. Es ist kein Gore-Fest, sondern die Szenen in denen der Wolf Opfer findet dienen im Regelfall der Story. Find ich gut und war für mich eine willkommene Abwechslung bzw. eine freudige Rückkehr, nachdem ich zuletzt ja das Gegenteil (Mordszenen und drum herum so etwas wie eine Story gestrickt) gesehen habe.

„Viking Wolf“ ist jetzt kein Meilenstein der Filmgeschichte, aber er bekommt von mir grundsolide und spannende 7 von 10 Punkten.

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The Cursed aka Eight For Silver (Filmkritik) http://darkagent.blogsit.net/2023/05/25/the-cursed-aka-eight-for-silver-filmkritik/ http://darkagent.blogsit.net/2023/05/25/the-cursed-aka-eight-for-silver-filmkritik/#respond Thu, 25 May 2023 05:00:25 +0000 http://darkagent.blogsit.net/?p=35497 Es ist eine Geschichte, die sich leider oftmals zugetragen hat: In diesem Fall sind es Zigeuner, die rund um 1880 herum ein Stück Land besiedeln, auf welches sie eigentlich sogar rechtlich Anspruch haben. Die Behörden vor Ort, allen voran Seamus … Weiterlesen

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Es ist eine Geschichte, die sich leider oftmals zugetragen hat: In diesem Fall sind es Zigeuner, die rund um 1880 herum ein Stück Land besiedeln, auf welches sie eigentlich sogar rechtlich Anspruch haben. Die Behörden vor Ort, allen voran Seamus Laurent (Alistair Petrie), beschließen, dass dies nicht sein kann, denn sie brauchen das Land. Also werden Söldner angeheuert, welche die Leute nicht nur vertreiben sollen, sondern sie sollen dafür sorgen, dass sie nie wieder ein Problem darstellen werden.

Und genau das passiert auch.

Kurz darauf beginnen die Kinder im Ort, so auch Charlotte Laurent (Amelia Crouch) und Edward Laurent (Max Mackintosh), von einem Feld zu träumen. Dort steht eine Vogelscheuche und irgendetwas bringt sie dazu, unter dieser Vogelscheuche zu graben. Und dort finden sie im Traum ein silbernes Wolfsgebiss.

Währenddessen kommt John McBride (Boyd Holbrook) ins Dorf, ein Pathologe, der eigentlich nach Ursachen für einen Ausbruch der Cholera sucht, und wird just angeheuert, um zu helfen die Sache aufzuklären. Bald stellt sich heraus, dass McBride vielleicht doch nicht so zufällig im Dorf gelandet ist, wie man denken würde.

Als dann noch Edward mit einer Bisswunde nach Hause gebracht wird und ein anderer Junge aus dem Dorf tot und scheinbar von einem Wolf zerfleischt aufgefunden wird, da keimt langsam der Verdacht auf, dass hier etwas faul ist …

Es ist eine ziemliche Leistung bei einem Film wie diesem für das Drehbuch, die Regie und die Kamerarbeit zuständig zu sein, dass muss ich gleich mal loswerden. Sean Ellis allerdings, der diese drei Posten hier übernommen hat, hat in allen drei Bereichen wirklich gute Arbeit geleistet. Am Einfachsten zu beschreiben ist sicherlich die Optik, denn die ist super geworden. Nebel. Düsternis. Fackeln in der Nacht. Den ganzen Film über fühlt man sich unwohl, weil man nicht genau weiß, was als nächstes passiert. Allein die Optik reicht schon, dass man ein Gefühl dafür bekommt, dass hier gleich etwas passieren wird.

Sicher, der Anfang des Films trägt viel dazu bei, dieses ungute Gefühl aufrecht zu erhalten und auch erst recht heraufzubeschwören. Tatsache ist, nach den Szenen mit den Zigeuner:innen bzw. was mit ihnen passiert, traut man dem Film alles zu. Dazu eine Szene, die von einem Hügelkamm auf das Lager der Zigeuner hinuntergefilmt wird und man sieht in der Totalen, was sich da unten bis zum bitteren Ende abspielt. Harter Tobak. Und dann sieht man zwei Schicksale einzeln und diese beiden sind wirklich hart an der Grenze, den die nebensächliche Brutalität mit der hier vorgegangen wird (ihr werdet öfter an diese Szene denken, wenn ihr wo eine Vogelscheuche seht), ist mindestens so erschreckend die die Bilder brutal sind. Nämlich sehr.

Alles was danach kommt, ist dann nicht mehr so dramatisch brutal, aber immer noch nicht ohne. Vor allem, da es hier auch um Kinder geht (nicht um Babys), die doch einen hohen Preis für die Taten ihrer Eltern bezahlen müssen. Oder ganz konkret: Für die Entscheidungen ihrer Väter. Das wird so oder so ähnlich sogar mal im Film gesagt und auch wenn es aufs Auge gedrückt ist, so ist ja dennoch wahr. Selbst als Metapher ist es wahr.

Man könnte also sagen, dass die alte Geschichte von der Rache der Zigeuner:innen durch einen Fluch hier halt wieder einmal erzählt wird. Und das stimmt zum Teil sogar. Der Mythos „Werwolf“ (wenn man das Biest hier so nennen mag) ist jedoch weit genug verändert, dass er zu etwas eigenem wird. Sicher, es macht in letzter Konsequenz keinen Unterschied welches Monster da herumläuft. Monster ist Monster. Und so richtig cool sieht es nicht aus. Aber was es repräsentiert ist dann schon eine eigene Ebene. Denn tatsächlich ist es ja nicht „ein“ Monster, sondern jede Person, die den Angriff überlebt wird selbst zu einem. Und da gibt es dann eine Szene, in welcher man durchaus sagen kann, dass die Person, die zum Monster wurde, noch immer irgendwie da drin steckt. Wortwörtlich quasi.

Was mir an dem Film wirklich gefallen hat, war, dass die Dialoge zum großen Teil klischeebefreit sind. Also nicht inhaltlich, sondern in der Art wie sie gesagt werden. Vor allem Boyd Holbrook fand ich erfrischend, denn man erahnt sehr schnell, dass er mehr über die Sache weiß als er offen zugibt und man fragt sich, warum. Bis man irgendwann merkt: Hey, der hatte schon mal mit solchen Typen (Behörden, Menschen) zu tun und er weiß genau: Wenn er jetzt Werwolf sagt, dann jagen sie ihn mit Stecken und Mistgabeln aus dem Dorf. Tatsächlich legt er die Karten erst offen auf den Tisch als er Fakten vorlegen kann. Fand ich neu, erfrischend und schon ziemlich cool.

Dann gibt es noch die Ebene der Unterdrückung. Vor allem Kelly Reilly als Isabelle Laurent sticht da für mich heraus. Lange Zeit hatte ich sie als typische Nebenfigur im Kopf, der ich wenig Beachtung geschenkt hatte, bis ich dann bemerkte, dass sie sich Minute für Minute immer mehr in den Mittelpunkt gespielt hat und vor allem ihre Wandlung von stillschweigendem Mauerblümchen, hin zu einer Frau, die sich hinstellt und sagt was Sache ist, hat mir sehr gut gefallen. Auch das Finale, in dem sie eine zentrale Rolle spielt und folgenschwere Entscheidungen trifft hat mich berührt.

Aber auch die Szene als eine Magd im Haus von einem „Werwolf“ gebissen wird und sich nicht krank Zuhause bleiben traut, sondern ihre (schlimmen) Wunden so gut es geht zubindet – nicht damit sie wieder gesund wird, sondern damit niemand merkt, dass sie verletzt ist, da sie sonst ihrem Job verlieren könnte – hat für mich ziemlich ins Schwarze getroffen.

Die Action war gut gemacht, auch wenn ich mit ein bisschen weniger Wackelkamera und Bildverzerrungen gut hätte leben können, aber als Stilmittel und zum Hinwegtäuschen über das verhältnismäßig geringe Budget, war das schon in Ordnung zumal die Stimmung/die Atmosphäre einfach zum Schneiden dick waren. Die Flucht aus einem brennenden Haus, die Fackel im Nebel/in der Dunkelheit, verfolgt von einem Biest… das war schon alles sehr spannend. Und die von „Sicario“ inspirierte Musik fand ich auch unheimlich und unheimlich passend in einem.

Ja, es gibt ein paar kleinere Mängel im Film, allen voran die Brutalität am Anfang, die vielleicht manche abschrecken könnte, aber die ist notwendig, damit man versteht, wer hier die Bestien sind und tatsächlich notwendig ist, um bei einer Szene später im Film dafür zu sorgen, dass man John McBride zustimmen muss („Ich dachte, ich würde die Bestien jagen. Aber da lag ich falsch. Tatsächlich bin ich ein Instrument, welches die Symptome beseitigt, die Menschen wie Sie verursachen.“ – sinngemäß. Ich habe ihn auf Englisch gesehen). Und ja, warum die Tochter das, was passiert ist bzw. sie gesehen hat, so lange geheim hält. Das ist wie in jedem anderen Film: Mädel – wenn du das alles früher gesagt hättest! Aber das ist Jammern auf hohem Niveau. Genauso wie die Effekte in Summe erstaunlich gut, blutig und überzeugend sind. Ja, es gibt CGI darunter und auch wenn ich gelesen habe, dass dieses eher billig wirkt: Mir selbst ist nichts dergleichen aufgefallen. Tatsächlich habe ich mich mehrmals gefragt, wieso der Film wirklich so stylish und cool aussehen kann. Also: Respekt. Absolut.

Für Komplettisten: Es gibt noch einen Storyrahmen um den Film herum, der im ersten Weltkrieg 1917 spielt und der am Ende aufgelöst (wenn in seiner Implikation auch mehr angedeutet als gezeigt wird …) wird. War unnötig, aber irgendwie auch passend. Wenn ich es richtig interpretiert habe, sogar sehr passend.

„Eight For Silver“ oder „The Cursed“ bekommt von mir 9 von 10 möglichen, endlich wieder einen richten, nicht selbstreferentiellen Horrorfilm mit Monstern gesehen habende, Punkte.

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