P3,5 | Darkagent http://darkagent.blogsit.net We love being entertained! Sat, 22 Feb 2025 08:14:31 +0000 de hourly 1 https://wordpress.org/?v=6.4.5 Nosferatu (2024 Filmkritik) http://darkagent.blogsit.net/2025/02/22/nosferatu-2024-filmkritik/ http://darkagent.blogsit.net/2025/02/22/nosferatu-2024-filmkritik/#respond Sat, 22 Feb 2025 05:00:40 +0000 http://darkagent.blogsit.net/?p=37406 Thomas Hutter (Nicholas Hoult) hat geheiratet und will seiner Frau Ellen (Lily-Rose Depp) etwas bieten, deshalb nimmt er den Job an in ein fernes Land zu reisen und einem alten exzentrischen Grafen namens Orlok (Bill Skarsgard) ein Haus zu verkaufen. … Weiterlesen

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Thomas Hutter (Nicholas Hoult) hat geheiratet und will seiner Frau Ellen (Lily-Rose Depp) etwas bieten, deshalb nimmt er den Job an in ein fernes Land zu reisen und einem alten exzentrischen Grafen namens Orlok (Bill Skarsgard) ein Haus zu verkaufen.

Ellen bleibt derweil in der Obhut von Thomas Freund Friedrich (Aaron Taylor-Johnson) und dessen Frau und zwei Kindern. Nun ist es so, dass Ellen als Teenager ihre Seele unbewusst an den Grafen „verkauft“ hat, denn er ist ein Vampir. Und jetzt ist es soweit: Er will seinen Preis kassieren.

Also hält er Thomas in seinem Schloss gefangen und macht sich auf den Weg nach Deutschland, um Ellen zu holen – und er bringt die Pest mit sich …

Es gibt Regisseure, die bekommen Lob und Huldigung, egal was für einen Film sie abliefern. Das kommt immer wieder vor und ist auch nicht per se falsch. Wenn man den Stil eines Regisseurs gut findet, dann mag man natürlich die meisten seiner (oder ihrer) Filme. Robert Eggers hat das geschafft. Er hat es mit „The VVitch„, „The Lighthouse“ und „The Northman“ geschafft. Er kann nichts falsch machen. Sozusagen.

Und ich fand „The VVitch“ wirklich unheimlich und richtig, richtig gut gemacht. „The Lighthouse“ habe ich seit Ewigkeiten Zuhause und noch nicht gesehen und „The Northman“ war … okay.

Und „Nosferatu“ ist … tragisch schlecht. Und ich weiß, dass ich mit dieser Meinung ziemlich allein dastehe, aber – Himmel, was ist denn das hier? Selten einen Film gesehen, der dermaßen seelenlos war, wie dieser hier. Und selten hab ich einen Film gesehen, bei dem ich mir dachte, dass es mal Zeit wäre, dass dem Regisseur jemand sagt, dass er zu Mastur*****n aufhören und einen Film machen soll, der eine Geschichte erzählt.

Ich habe mir den 1922 „Nosferatu“ angesehen. Und die Herzog/Kinski-Version Und „Shadow Of The Vampire“ (mehr dazu ein anderes mal). Und nochmals: Der erste „Nosferatu“ wurde 1922 gedreht. Und ist unterhaltsamer und spannender als dieser hier. Und die 1979-Version mit Kinski war wirklich, wirklich zäh und lang, aber … ein Meisterwerk verglichen mit dem hier.

Wie oft Charaktere – allen voran der von Lily-Rose Depp – knapp an der Kamera vorbei ins Leere gucken und hochdramatische (im Kern zu 100% substanzlose und leere) Monologe zu halten, welch schlimme Dinge sie nicht geträumt haben … ach, langweilig. Zäh. Und seelenlos. Stellt euch den Monolog vom Architekten in „The Matrix Reloaded“ vor – und der kommt alle 15 Minuten vor. Toll, oder? Mit dem Unterschied, dass im eben erwähnten Film zumindest Inhalt(!) im Monolog vorkommt. Anders als hier.

Zwei Highlights: Willem Dafoe war jederzeit ein Traum auf der Leinwand, was aber auch dazu führt, dass man merkt, wie sehr andere (Nicholas Hoult, Lily-Rose Depp) im Vergleich schwach sind. Das zweite war die Figur von Aaron Taylor-Johnsons Friedrich. Das war der einzige Charakter im gesamten Film, der für mich auch nur halbwegs wie ein Mensch rüberkam und den ich sympathisch und nachvollziehbar fand. Alle anderen waren … Schablonen, bei denen man wusste, was ihr Auftrag ist, aber gefühlt habe ich Null für die. Teilweise fand ich sie auch einfach nur anstrengend.

Die Optik und die Bildkomposition sind großartig. Im Standbild. Jedes Bild kann man – perfekt durchkomponiert – an die Wand hängen. Und das ist ein Problem. Der Film wirkt zu 100% künstlich. Sieht super aus – im Standbild. Es wirkt einfach unnatürlich. Dazu kommen zwei weitere Dinge, nämlich, dass es Kamerafahrten gibt, die weder visuell noch narrativ Sinn ergeben und einfach nur sagen „Schaut mal, was ich kann!“ und es seit langem wieder vorkam, dass es Schnitte in einem Film gibt, die mich tatsächlich richtig aus dem Film rausgerissen haben, weil sie völlig … falsch waren. Sie haben sich einfach falsch angefühlt.

Ein weiterer Schwachpunkt ist Graf Orlok selbst. Dessen Optik ist … lächerlich trifft es nicht im Ansatz. Dieses Mal mit Schnurrbart. Ich weiß, was sie vorhatten damit, das merkt man. Aber für mich hat es nicht funktioniert. Die Stimme von Skarsgard ist großartig, aber auch hier das Problem: Er redet so viel und so viel heiße Luft, die hochdramatisch klingen soll, aber null Inhalt hat. Zöh. Und langweilig. Ich meine – die Optik von Max Schreck ist heute noch gruselig und unheimlich (1922!). Das hier … das … sieht aus wie die Disney-Version von Rasputin, der es halt liebt im dunklen zu stehen (die Stimme, ja, die Stimme ist super. Aber zu oft eingesetzt).

Auch ist die Geschichte per se eine Liebesgeschichte: Orlok sehnt sich nach Ellen und alles was er tut – Thomas zu sich locken, nach Deutschland reisen, die Pest loslassen und Menschen töten – tut er, um Ellen für sich zu haben. Und das ist auch sein Ende – wie in allen anderen Versionen. Er saugt sie aus, übersieht, dass die Sonne aufgeht und stirbt. Punkt. Das ist so.

Jetzt ist es in der 1979er Version so, dass Lucy (die Ellen von 1979) sich absichtlich opfert und Dracula (der Orlok aus dieser Version) so lange an sich binden will, dass er durch die Sonne getötet wird – um Jonathan zu retten (der Thomas aus der 1979er Version). Und da habe ich gespürt, warum sie das macht. Da habe ich gefühlt, warum Dracula sie will. Da war Verlangen, da war Gier, da war ein Bedürfnis, dass gestillt werden musste (wenn auch in extremer Zeitlupe …). Sogar 1922 habe ich verstanden, was Orlok (ja, da hieß er gleich) an ihr findet.

Hier … frage ich mich, warum? Diese Frau hat nichts. Keine Ausstrahlung. Keine Überzeugung, die er brechen will (wie in der 1979er Version). Nichts. Gar nichts. Es gibt für mich null nachvollziehbaren Grund, warum er die Hölle auf Erden über diese Stadt hereinbrechen lässt (die ich auch nicht sehe, übrigens – anders als in beiden(!) anderen Versionen). Ich verstehe es einfach nicht. Da ist nichts. Sorry.

Die Reise von Thomas zum Schloss von Orlok – die war in er 1979er Version lang, ja. Aber ich hatte das Gefühl, dass alles was am Weg passiert Spannung aufbaut, mich darauf vorbereitet, dass da bald was Schlimmes kommt. Hier hatte ich das Gefühl, da will jemand coole Szenen zeigen und mit Kamerafahrten angeben. Die „Zigeuner“-Szene? Kann man hier knicken. Tatsächlich dauert der Film knappe zwei Stunden und fünfzehn Minuten. Wenn man hier eine Stunde rausschneidet, dann ist das vielleicht ein Film, der funktioniert und Spannung aufbaut. Die Szene beim Abendessen, in welcher man Orlok immer nur teilweise sieht und die – ach nein – Spannung aufbauen soll. Und das dauert und dauert und dauert. Und der Graf wirkt nicht gefährlich. Der wirkt einfach wie ein A******h.

Und ich höre es schon: Ich habe den Film nicht verstanden. Sicher. Klar. Geschenkt. Was genau war nochmals mein Problem? Das ich langsame Filme nicht aushalte? Oder Vampire nicht mag? Oder zu sehr mag? Oder Robert Eggers nicht mag? Oder Filmsprache nicht verstehe? Oder …? Was auch immer.

In diesem Fall stimmt es sogar. Ich verstehe ganz viele Entscheidungen, die für diesen Film getroffen wurden, nicht. Das fängt beim Drehbuch an, geht beim Design von Orlok weiter und endet bei Gimmick-Kamerafahrten und komischen Schnitten (und das die Timeline schräg ist, … da fang ich nicht mal an).

Übrigens haben wir wieder mal so eine Szene in der den – meiner Ansicht nach – sympathischen und eigentlich bemühtesten (sie sind die ganze Zeit für ihre Freunde da und bitten um NICHTS als Gegenleistung) Figuren das schlimmste Vorstellbare passiert. Und das sieht man dann natürlich auch. Alles andere wird mehr angedeutet. Ich hasse das. Aber ich würde es aushalten, wenn es die Story vorantreiben würde. Tut es aber nicht – wenn das Ellen überzeugen soll, sich Orlok hinzugeben … was hätte sie für einen Grund, das danach(!) noch zu tun? Genau. Keinen.

Zusammenfassend: Völlig seelenloses und absolut unnötiges, schlecht geschriebenes Remake eines Films, welches sich selbst (in Inszenierung, Musiknutzung und Drehbuch) viel zu wichtig nimmt und anstatt Spannung viel heiße Luft produziert.

Und für’s Protokoll: Nein, YouTube – ich brauche keine Videos, die mir das Ende und alle anderen „subtilen“ (so subtil wie ein Schlag ins Gesicht) Symbole und Metaphern erklären. Ich hab’s schon verstanden. Ich fand es trotzdem s*****e.

„Nosferatu 2024“ bekommt von mir 3,5 von 10 möglichen, die blutleerste Version dieser Geschichte bis dato seiende, Punkte. Wem eine schöne Optik wichtiger ist als alles andere, der oder die kann gut 3 oder 4 Punkte draufschlagen (ja, er ist wirklich optisch gelungen).

PS: Bevor ich mir diesen Film hier nochmals ansehe, gucke ich mir die 1922-Version nochmals an.

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Alarum (Filmkritik) http://darkagent.blogsit.net/2025/02/20/alarum-filmkritik/ http://darkagent.blogsit.net/2025/02/20/alarum-filmkritik/#respond Thu, 20 Feb 2025 06:00:39 +0000 http://darkagent.blogsit.net/?p=37363 Joe (Scott Eastwood) ist ein Spion, der bei einem Auftrag auf die Doppelspionin Lara (Willa Fitzgerald) trifft. Sie verletzt ihn zwar, fragt ihn aber kurze Zeit später, was er noch so vor hat. Fünf Jahre später sind beide verheiratet und … Weiterlesen

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Joe (Scott Eastwood) ist ein Spion, der bei einem Auftrag auf die Doppelspionin Lara (Willa Fitzgerald) trifft. Sie verletzt ihn zwar, fragt ihn aber kurze Zeit später, was er noch so vor hat. Fünf Jahre später sind beide verheiratet und gemeinsam untergetaucht.

Das Versteckspiel hat jedoch ein jähes Ende, denn verschiedene Geheimdienste suchen nach einer Festplatte aus einem abgestürzten Flugzeug, dass in der Nähe ihres Versteckes gecrasht ist. Mit Chester (Sylvester Stallone) wird dann auch noch ein alter Bekannter von Joe geschickt, um diesen zu beseitigen…

Der neue Film von Regisseur Michael Polish hat in etwa das gleiche Gimmick, wie die Bruce Willis Filme der letzten Jahre, nur dass dieser dann seine Krankheit als finale Erklärung abgeben konnte. Ich meine damit ein großer Name steht mit Sylvester Stallone drauf, der dann kaum Screentime hat und wenig bis keine Spiellaune an den Tag legt. Force of Nature, der einzige Film von Polish, den ich bisher gesehen habe, hat Mel Gibson dabei, aber der hatte zumindest seinen Spaß.

Zu einem großen Teil wirkt dies wie der Film eines Menschen, der früher zu viele Shooter gespielt hat und hier Teenager-Fantasien verwirklichen wollte. Ja, es gibt natürlich auch eine erwachsene Entscheidung, bewusst einen Film in diesem Stil zu machen, doch das ist meiner Ansicht nach, hier nicht der Fall. Rein schon die grundsätzliche Ausgangslage – durchbrennen mit der feindlichen Doppelagentin – in meiner Jugend wäre das wohl an ultimativer Coolness nicht zu überbieten gewesen.

Das wiederum erzeugt ein paar der wenigen witzigen Momente, denn auf seine Wunden angesprochen meint Joe, er habe die Dame, die diese verursacht hat, einfach geheiratet oder auf die Frage, ob sie ihn verraten hat, zuckt er mit den Schultern und meint, sie wäre von Beginn an eine Doppelagentin gewesen. Was meint ihr, liebe Leser, sollen wir diesen Film ernst nehmen? Ist das noch eine hippe und lässige Antwort des Helden, oder sind wir schon im lächerlichen Bereich?

Wie Joe seine Feinde mit endlos erscheinender Munition und ohne jemals getroffen zu werden – obwohl er brav immer wieder völlig seine Deckung verlässt – beseitigt, ist ebenso fast schon magisch bzw. eine große Kunst. So oder ähnlich machen das freilich viele Filme, aber da wirkt es einfach zumindest fast immer besser. Die CGI-Schüsse besonders bei der Drohne, bringen dann noch zusätzlich künstliches Videospiel-Gefühl hinzu.

Ob man hier jemals auch nur ansatzweise um einen der Protagonisten Angst hat, nun diese Frage brauche ich wohl kaum zu beantworten. Erstaunlich ist wieder mal, wie viele „eigentlich“ gute Leute (nämlich vier) hier dabei sind. Scott Eastwood (Dangerous) als Joe ist cool, schaut grimmig und hat einen trockenen Humor, weswegen er gut genug als Held funktioniert. Sylvester Stallone (The Expendables 4) als Chester wirkt wie ein alter Mann, der schon längst in Pension hätte gehen sollen.

Willa Fitzgerald (Strange Darling) als Lara ist schön tough und hat eine verspielt verführerische Ausstrahlung. Mit der vor der Welt zu flüchten, kann man sich schon vorstellen. Mike Colter (Plane) als Orlin hat offensichtlich die meiste Freude mit seinem Akzent zu spielen und so taktisch kaltblütig wie möglich zu agieren. Somit machen die Darsteller (abgesehen von Stallone) hier einiges wieder erträglicher, doch viel retten, können sie auch nicht wirklich.

Zu empfehlen somit ausschließlich für Fans von Eastwood, Fitzgerald oder Colter, die wirklich alles von ihren Lieblingen sehen wollen. So richtig ohne Anspruch ist das für Action-Freunde schon erträglich, man muss aber einfach viel zu oft den Kopf schütteln, weil man das so nicht richtig ernst nehmen kann (obwohl man dies offensichtlich tun sollte). Stallone hat sechs Filme in der Pipeline – auch die Fortsetzung von Samaritan ist mit dabei – spätestens da sollte es dann mit ihm wieder bergauf gehen.

„Alarum“ bekommt von mir 3,5/10 Subtilität unter Spionen völlig vernachlässigende Empfehlungspunkte.

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Y2K (2024 Filmkritik) http://darkagent.blogsit.net/2025/01/28/y2k-2024-filmkritik/ http://darkagent.blogsit.net/2025/01/28/y2k-2024-filmkritik/#respond Tue, 28 Jan 2025 05:00:17 +0000 http://darkagent.blogsit.net/?p=37311 Wir schreiben das Jahr 1999. Eli (Jaeden Martell) wird nach etwas Alkohol-Konsum von seinem besten Freund Danny (Julian Dennison) dazu überredet, zu einer Millenniums-Party zu gehen. Sein Hauptgrund hinzugehen ist Laura (Rachel Zegler), in die er schon ewig heimlich verliebt … Weiterlesen

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Wir schreiben das Jahr 1999. Eli (Jaeden Martell) wird nach etwas Alkohol-Konsum von seinem besten Freund Danny (Julian Dennison) dazu überredet, zu einer Millenniums-Party zu gehen. Sein Hauptgrund hinzugehen ist Laura (Rachel Zegler), in die er schon ewig heimlich verliebt ist.

Als es schließlich Mitternacht wird, haben alle Anwesenden mit einem ganz anderen Problem zu Kämpfen. Ein Virus hat scheinbar alle Maschinen befallen und diese haben nun nur mehr eines im Sinn: alle Menschen von dieser Erde zu beseitigen. Geröstet durch eine Killer-Mikrowelle, erschossen durch CD-Kopfschüsse oder niedergestreckt durch die federndes Bett, Decken-Ventilator Kombination, hier gibt es scheinbar kein Entrinnen…

Schauspieler Kyle Mooney hat bei über 180 Folgen von Saturday Night Live mitgespielt und auch dazu Drehbücher verfasst, überhaupt hat seine Karriere klar einen Schwerpunkt im Genre der Komödie. Umso erstaunlicher ist es deswegen, wie unlustig sein Regiedebüt geworden ist, bei dem er auch am Drehbuch mitgeschrieben und eine Rolle übernommen hat. Die Mischung beschreibe ich jetzt mal als Kiffer-Horror-Komödie, die zum Millennium spielt.

Die Ausgangslage spielen also genau mit diesen Ängsten, die viele Menschen zur Jahrtausendwende hatten, entweder dass die Welt untergehen würde, Naturkatastrophen und ähnliches oder etwa, dass sich die Technik gegen uns wendet. Genau diese „unheimlich neue“ Idee, wurde dann hier aufgegriffen. Als Jemand der das damals miterlebt hat muss ich sagen, dass ich erstens damals nicht auf den Hysterie-Hype aufgesprungen bin und aus heutiger Sicht die Sache und alles drum herum, einfach nur lächerlich wirkt.

Das wiederum passt zu diesem Film wieder sehr gut. Positiv gut (nicht verwirrt sein, ihr versteht mich schon) und für manche Generationen sicherlich nostalgisch, ist der Soundtrack, mit Korn, Fatboy Slim, Mandy Moore und Limp Bizkit, wobei hier Frontmann Fred Durst, auch gleich mitspielt. Nostalgie ist dann irgendwie das einzige, was hier ein paar Sachen wieder gut macht, denn ein Tamagotchi als Kopf einer Killermaschine, da muss man schon fast wieder grinsen.

Die Handlung stolpert von einem Punkt zum Nächsten, die Dialoge schwanken zwischen belanglos, unlustig und bedeutungsschwanger herum und immer wenn man ein bestimmtes Gefühl vermitteln will bzw. der Zuschauer etwas fühlen soll, dann spürt man genau, was der Macher erreichen wollte, nur fühlt man es nicht wirklich, man weiß eben nur, dass man dies gerade tun sollte. Ehrlich gesagt kann ich mich nicht erinnern, ein einziges mal gelacht zu haben, auch nicht wegen unfreiwillig komischen Szenen.

Zusätzlich sind dir dann auch noch die Figuren egal, weil sie so schön klischeehaft geschrieben sind. Was vielleicht in Richtung Parodie gehen sollte, aber wie so vieles hier, nicht wirklich ankommt, wie es gemeint war. Jaeden Martell (Metal Lords) als Eli spielt den stinknormalen Kerl, den sein Umfeld als Verlierer wahrnimmt, perfekt und man hat auch nichts gegen ihn, aber irgendwie wird man nicht involviert in seine „Hero-Journey“.

Was mich zu Rachel Zegler (Shazam 2) bringt – ursprünglich sollte übrigens Jenna Ortega die Rolle spielen, konnte dann aber zeitlich nicht, gut für sie – die im Prinzip keine schlechte Schauspielerin ist, deren präpotente Interviews zu diversen Themen, sie jedoch als ziemlich narzisstische junge Dame etabliert haben. Was so weit geht, dass es in ihre Rollen hineinragt, vor allem auch wenn ihre Laura sich hier beschwert, dass populär zu sein, dir eine Zielscheibe aufdrückt.

Hier geht es also in Summe um gar nichts, auch bekannt als das Ende der Welt. Das ist wohl die akkurateste Beschreibung und ganz im Ernst, wenn man nicht selbst ein Dauer-Kiffer ist und sich als Self-Insert auf der Leinwand sehen möchte, dann wüsste ich nicht, wie man mit diesem Film Spaß haben könnte (vielleicht ja als Hardcore-Fan der 90er/2000er Jahre). Immerhin hat mich Fred Durst damals mit Rollin durch meine Fortgeh-Zeit begleitet, für diese Erinnerung gibt es einen Punkt mehr von mir.

„Y2K“ bekommt von mir 3,5/10 die Erde lieber den Maschinen überlassende Empfehlungspunkte.

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Classified (Filmkritik) http://darkagent.blogsit.net/2024/12/19/classified-filmkritik/ http://darkagent.blogsit.net/2024/12/19/classified-filmkritik/#respond Thu, 19 Dec 2024 06:00:11 +0000 http://darkagent.blogsit.net/?p=37056 Evan Shaw (Aaron Eckhart) ist ein Berufskiller der CIA, der seit Jahren seine Aufträge durch Kleinanzeigen diverser Zeitungen erhält und Aufträge auf der ganzen Welt durchführt. Eines Tages erwartet ihn jedoch eine junge Dame namens Kacey (Abigail Breslin) in seinem … Weiterlesen

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Evan Shaw (Aaron Eckhart) ist ein Berufskiller der CIA, der seit Jahren seine Aufträge durch Kleinanzeigen diverser Zeitungen erhält und Aufträge auf der ganzen Welt durchführt. Eines Tages erwartet ihn jedoch eine junge Dame namens Kacey (Abigail Breslin) in seinem Hotelzimmer und hält eine unangenehme Wahrheit für ihn bereit.

Sein Freund und Vorgesetzter Kevin Angler (Tim Roth) ist seit Jahren verstorben, seine Abteilung gibt es gar nicht mehr und auch Kacey selbst hat noch nicht heraus gefunden, für wen Evan die letzten Jahre seine Morde begangen hat. Für die CIA arbeitet er auf jeden Fall schon lange nicht mehr…

Die sechs Filme, die ich bisher unter der Regie von Roel Reine gesehen habe, sind ausschließlich Fortsetzungen von diversen Action-Filmen (zuletzt der schwache Hard Target 2). Bei Classified handelt es sich mal nicht um einen weiteren Teil eines schon bestehenden Franchise und mit Aaron Eckhart hat er einen Mann in der Hauptrolle, der in den letzten Jahren sein Geld genau mit dem Lieblings-Genre des Regisseurs verbracht hat (Muzzle, Brick Layer oder Chief of Station).

Reine ist hier dann neben der Regie auch für die Kamera und die Filmmusik zuständig gewesen, also da steckt schon einiges an Arbeit und Ideen von ihm selber drinnen. Das ist auch ein sympathischer Zugang und vor allem optisch gibt es nichts auszusetzen, aber je länger der Film andauert, umso lächerlicher wird die Geschichte. Ich bleibe aber noch mal bei der optischen Inszenierung und da muss ich schon sagen, die Explosionen hier sehen schön echt aus.

Ich meine damit ohne CGI und man hat das Gefühl, hier fliegen Felsbrocken durch die Luft, keine computergenerierten Stückchen. Die Kämpfe – obwohl sie dadurch zeitweise choreographiert wirken – werden sichtbar großteils von Eckhart selbst durchgeführt, ohne ständiges, schnelles hin und her schneiden. So fühlt sich die Sache echt an, auch wenn hier scheinbar keiner großartiges Martial Arts Können vorzuweisen hat, John Wick light sozusagen.

Schlimm wird es dann spätestens beim Finale, bei dem Eckhart mit der Pumpgun sämtliche Feinde mit einem Schuss erledigt, obwohl diese automatische Gewehre haben und er schön aus der Deckung kommt, damit sie ihn zumindest theoretisch treffen könnten. Das eingepflanzte GPS, mit dem sie ihn tracken, fällt erfreulicherweise auch immer wieder mal aus und der schlechten GPS Abdeckung des Gebiets wird dann die Schuld gegeben.

Auch nicht schlecht ist es, wenn man am helllichten Tag am Hafen mit einem Sniper-Gewehr spazieren geht und dann – zwar in höherer Lage – aber ohne Deckung beginnt Leute zu erschießen. Ihr seht glaube ich, worauf ich hinaus will, was stylish beginnt, wird hier sehr schnell unfreiwillig komisch. Dazu passt auch die Performance von Abigail Breslin (Slayers), die ihre Freude am Schauspiel scheinbar gegen die Lust am Essen getauscht hat.

Nein, das ist nicht das Problem, denn sie ist/war zwar beim MI6, aber nur als Analystin (ein Außenagent muss viel trainierter sein). Es geht viel mehr um ihr Verhalten, was derart infantil ist, dass man sie kaum ernst nehmen kann. Wenn sie weinen muss, das habe ich ihr dafür geglaubt, aber scheinbar ging es ihr am Set nicht gut, weil sie sich über Eckharts Verhalten beschwert hat, dass laut ihrer offiziellen Beschwerde aggressiv und herabwürdigend gewesen ist und sie deshalb verweigert hat, sich alleine mit ihm am Set zu befinden.

Dass wiederum hat die Produktion verzögert und verteuert und Breslin wurde von der Filmfirma wegen ihren haltlosen Anschuldigungen und ihrem Verhalten laut Berichten um 80.000 Dollar Schadenersatz verklagt. Warum ich euch das erzähle? Nun weil es spannender ist als alles, was ich euch über diesen Film noch erzählen könnte. Ich mache es jetzt einfach wie Tim Roth (Resurrection) es hier beim finalen Shootout macht, ich halte Hände und Füße hoch und warte einfach, bis die Sache vorüber ist.

„Classified“ bekommt von mir 3,5/10 lieber das gesamte Projekt geheim haltende Empfehlungspunkte.

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Star Wars: The Acolyte (Serienkritik) http://darkagent.blogsit.net/2024/11/09/star-wars-the-acolyte-serienkritik/ http://darkagent.blogsit.net/2024/11/09/star-wars-the-acolyte-serienkritik/#respond Sat, 09 Nov 2024 05:00:54 +0000 http://darkagent.blogsit.net/?p=37109 Etwas ist faul in der Hohen Republik. In einer Zeit, in der eigentlich Frieden in der gesamten Galaxis herrscht, taucht plötzlich jemand auf, die Jedis tötet. Oder zumindest einen Jedi. Das passt dem Rat der Jedi natürlich überhaupt nicht und … Weiterlesen

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Etwas ist faul in der Hohen Republik. In einer Zeit, in der eigentlich Frieden in der gesamten Galaxis herrscht, taucht plötzlich jemand auf, die Jedis tötet. Oder zumindest einen Jedi. Das passt dem Rat der Jedi natürlich überhaupt nicht und da Augenzeugen der Meinung sind zu wissen, wer das war und es eine Verbindung zu Jedi-Meister Sol gibt, wird diese Person verhaftet.

Nur – die hat eine Zwillingsschwester (die lange tot geglaubt wurde) und befand sich zum Tatzeitpunkt am anderen Ende es Universums. Auch vor Zeugen. Aber das spielt keine Rolle, denn man verhaftet sie und schickt die „Jedi-Mörderin“ in einem unbemannten und von Robotern gesteuerten Raumschiff Richtung Gefängnisplanet bzw. zurück zum Hohen Rat, um verhört zu werden. Dumm nur, dass andere Gefangene einen Ausbruch wagen und das Schiff abstürzt.

Zur gleichen Zeit sucht die tatsächliche Mörderin – die natürlich die lang vergessene Zwillingsschwester ist – nach weiteren Jedis, die sie töten muss. Und zwar „ohne Waffe“, wie ihr ihr seltsamer Mentor aufträgt. Und warum genau diese Jedis?

Nun, da gibt es – man glaubt es kaum – eine Verbindung zu Sol, denn vor Jahren war er mit mehreren anderen Jedis auf dem Heimatplaneten der Zwillinge und dort ist etwas passiert, was ihn bis heute verfolgt …

Es wäre jetzt leicht auf den Zug aufzuspringen und einfach mal auf „The Acolyte“ loszuhasssen. Ich sag es wie es ist. Tue ich aber nicht, denn ich bin tatsächlich der Meinung, dass „The Acolyte“ eine gute Grundidee hat, eine gute Hintergrundstory und auch durchaus gute Ideen. Ich mochte den Jedi-Meister Sol, die Padawan-Jedi Jecki und ja, sogar Yord fand ich ganz cool. Tatsächlich hat mir auch das Design der Maske vom „Fremden“ (aka „Sith“) nach einem anfänglichen Lachanfall sehr gut gefallen und viele der Lichtschwertkämpfe fand ich cool gemacht. Was ich befremdlich fand war das „Force Kung Fu“. Daran habe ich mich bis zum Ende nicht gewöhnen können (also Martial Arts Kämpfe, die Machtnutzung inkludieren. Ein bisschen wie „Hidden Tiger, Crouching Dragon“, nur halt im Star Wars-Setting).

Hat mir die Show also gefallen? Himmel, nein. Absolut nicht. Ich bin allerdings nicht der Meinung, dass alles an der Serie schlecht ist, wie so viele scheinbar. Es ist auch nicht die schlechteste Serie, die ich jemals gesehen habe – da gibt es ganz andere Kaliber.

Es ist aber mit Sicherheit jene Serie, die es tatsächlich geschafft hat so ziemlich alle guten Ideen mit Anlauf in den Sand zu setzen und sich selbst völlig in Aus zu stellen. Und damit meine ich nicht einmal die völlig grenzdebilen Auftritte mancher Mitwirkenden hinter den Kulissen (ich verweise auf den „Diss“-Track der Hauptdarstellerin Amandla Stanberg oder die „Yeeees, yeeees!“-Kommentare von Jodie Turner-Smith in diesem berühmten Interview).

Okay, ihr habt leider Recht, ich muss das wirklich kurz erwähnen, weil es einfach so viel in Bezug auf die Art und Weise, wie die Serie in den Sand gesetzt wurde erklärt. Offensichtlich haben die Macher:innen nämlich keine Ahnung von Star Wars oder von Drehbüchern. Damit meine ich nicht mal irgendwelche grenzdebilen Hintergrundinfos, die man aus Star Wars Comic #324 auf Seite 17 findet, sondern ganz banale Dinge, die man einfach weiß, wenn man auch nur einen der Filme gesehen hat. Ich habe auch kein Problem damit irgendeine Lore zu verändern – ich bin kein Die-Hard-Fan. Und ich erinnere mich noch als viele Leute George Lucas (der ja jetzt, wo Disney „alles kaputt macht“ quasi heilig und fehlerlos gesprochen wurde) seine Midichlorianer eingeführt hat … aber das nur am Rande.

Was in Interviews und Presseauftritten einfach völlig offensichtlich war: Zu behaupten, dass Star Wars eine Männer-Show, im Sinne von: Alle wichtigen Figuren waren Männer, sei, ist kompletter Schwachsinn. Ja, es gibt nur wenige Frauen im Star Wars-Universum deren Namen man sich merken muss – hallo, wir sprechen von Krieg, da sind halt doch primär Männer an der Front -, aber diese haben es in sich. Einfach nur zwei Namen: Leia. Padmé. Man mag von „Star Wars“ halten was man will, aber das sind zwei der zentralsten Figuren überhaupt in der Filmreihe und wenn das keine starken, durchdachten, komplexen und großartigen Figuren sind, dann weiß ich auch nicht. Sich jetzt in eine Pressekonferenz zu setzen und zu sagen „Meine Rolle ist eine mächtige Anführerin, weil das gab es bis jetzt in Star Wars nicht“, zeigt einfach eine grundlegende Unkenntnis. Alle in Star Wars auftauchenden Frauen waren bis jetzt großartige Anführerinnen. Alle. Was sie nicht waren, war präpotent, besserwisserisch und charakterliche Durchschnittsschablonen. Oder in Interviews darüber zu debattieren ob R2D2 und C3PO jetzt eigentlich schwul oder lesbisch sind … sorry, hab ich was verpasst? Ist es neuerdings relevant, welches Geschlecht Roboter/Androiden haben?

Naja, jedenfalls scheint es den Macherinnen sehr wichtig gewesen zu sein „Frauenthemen“ oder besser „feministische Botschaften“ in die Serie einzubauen. Und damit habe ich überhaupt kein Problem. Das kann gut funktionieren, das kann schlecht funktionieren, aber grundsätzlich finde ich das legitim.

Ein Problem wird es dann, wenn man dabei vergisst ein Drehbuch zu schreiben, welches funktioniert. Dann habe ich echt ein Problem. Und wenn zu diesem nicht funktionierenden Drehbuch dann noch Schauspieler:innen dazu kommen, die laut Drehbuch durch alle Emotionen gehen müssten, aber nicht zu mehr als zwei Gesichtsausdrücken fähig sind, dann hakt es wo. Und wenn ich dann noch Ereignisse so inszeniere, dass ich mir als Zuseher denke „habt ihr einen an der Waffel?“, dann ist die Sache einfach … vorbei. Da gibt es nichts zu diskutieren.

Und kein einziger dieser Fehler hat mit Feminismus oder Rassismus oder Gender oder Diversität zu tun. Das ist mir alles völlig egal. Das hast schlichtweg damit zu tun, dass man sich einen Dreck um so etwas wie eine in sich stimmige Welt oder glaubwürdige Charaktere bemüht. Und dann hat man irgendwann das Gefühl, dass es den Macherinnen egal war.

Dass dann die Idee aufkommt, dass denen die „Message“ wichtiger war als gute Charaktere … ich kann es verstehen. Es gibt aber auch eine zweite Möglichkeit: Nämlich Inkompetenz. Ich weiß nicht, was jetzt schlimmer ist oder ob es eine Kombination aus beidem war oder ob es überhaupt eine Rolle spielt. Tatsache ist, dass das Ergebnis auf ziemlich allen Ebenen einfach schlichtweg unterer Durchschnitt ist. Ganz weit unten.

Dabei klang die Grundidee so gut. Ein „Who done it“-Mörder-Krimi im Star Wars Universum. So cool! Will ich sehen. Das hat Potential.

Aber das hat man nicht bekommen. Ab Szene 1 weg weiß man, wer es war. Stattdessen hat man versucht Spannung aufzubauen in Richtung „Aber warum hast sie das getan? Was ist damals Schreckliches passiert?“ und ja, auch das hätte spannend werden können. Dann löst man die Sache aber innerhalb von ein paar Folgen auf und – sorry, aber … whaaaaat? Einerseits hätte man das was passiert viel, viel, viiiiiel besser inszenieren können/müssen. Und andererseits hätte man auch einfach den ganzen Weg gehen können und die Jedis etwas wirklich Schlimmes anstellen lassen. Aber das hier? Das ist so … so … egal. Die gesamte Handlung fusst auf einer Sache: Jemand hat (tragischerweise) überreagiert, weil er ein Kind retten wollte. Punkt. Mehr ist das nicht. Und dann haben alle beschlossen, dass dem Kind nicht zu sagen. Über Jahrzehnte(!). Kompletter Mist.

Oder vielleicht habe ich was falsch verstanden und die Macherinnen wollten einen Lehrfilm machen, wie wichtig es ist mit Menschen die man liebt und schätzt einfach offen zu reden? Tja, dann hätte man aber auch hier ein besseres, stimmigeres (und ganz ehrlich: völlig anderes) Drehbuch gebraucht.

Wie man es dreht und wendet – das Ding passt nicht zusammen. Streckenweise fühlt man sich, als ob komplette Teile der Handlung fehlen würden – und das obwohl sich die Serie meistens richtig, richtig zieht -, vor allem in Bezug auf Charaktermotivationen. Charaktere fällen Entscheidungen und Beschlüsse oder setzen Handlung, die allem was die davor gesagt und getan haben um 180 Grad widerspricht. Warum? Weil sie das halt tun. Und ja, in einigen Fällen kann ich mir als Zuseher ja selbst zusammenreimen was diese Figur sich vermutlich gedacht hat dabei und warum sie das getan hat. Aber doch nicht bei jedem einzelnen Charakter in gefühlt jeder zweiten Folge! Leute – das funktioniert so nicht.

Gleiches gilt für die „show, don’t tell“-Regel. Ein plakatives Beispiel: Es gibt einen Charakter, einen Jedi, der sich mit Sol auf dem Planeten mit den Zwillingen befindet. Der löst viel der Tragödie aus. Weil er einfach nach Hause will und die Schnauze voll hat von diesem Mist-Planeten.

Ehrlich: Das ist ein völlig legitimer Grund. Das kann funktionieren. Dann muss ich diesen Charakter zeigen, wie er auf seinem Planten war. Seine Freunde, seine Familie, seinen Grund, warum er nach Hause will, dann muss man zeigen, dass er vielleicht gar nicht an der Mission teilnehmen wollte, gezwungen wurde, sich voller Herzschmerz von Zuhause verabschiedet hat (da es ein Jedi ist müsste man vielleicht sogar seine Mentorin sagen lassen, dass er sich zu viel von seinen Gefühlen leiten lässt und er aufpassen muss, dass ihn diese nicht etwas Schlimmes machen lassen), dann wie schlecht es ihm auf dem Planeten geht, wie er sich nach Zuhause sehnt und dann – als er die Chance sieht, dass dies möglich ist, knickt er. Und am Ende muss er vor uns stehen, völlig fertig, weil er begreift, was er angerichtet hat. Und alles nur, weil er seine Gefühle nicht unter Kontrolle hatte. Er bittet seine Meisterin um Verzeihung und dann gibt es ein paar Möglichkeiten, wie diese Charakterentwicklung enden kann. Das wäre alles möglich gewesen.

Und tatsächlich, wenn man genau hinhört, dann ist es auch genauso passiert. Diese gesamte emotionale und eigentlich – richtig geschriebene und inszenierte – Storyline kommt genau so(!) in der Serie vor. Man bekommt es nur nicht wirklich mit, weil das alles so völlig belanglos und langweilig im Vorbeigehen erwähnt wird. Die Information wird vermittelt. Aber die Emotion nicht. Und deshalb ist es in diesem Fall auch so, dass der erwähnte Charakter sich quasi selbst umbringt. Aus Schuldgefühlen. Erneut: Das kann funktionieren. Die Story ist da. Die Beweggründe sind da. Nur sehe und fühle ich sie nicht, weshalb meine Emotion ausbleibt und sich mein Kopf einschaltet: Und der sagt „Spinnt der?“. Weil ich es emotional nicht nachvollziehen kann. Weil ich nur die Info „will heim“ bekomme. Ohne Emotion. Aber ohne Emotion und nur mit Info schafft man Distanz. Schade. Das hätte wunderbar funktionieren können (ich musste gerade an „WW84“ denken und das es da ähnlich war: Die 1:1 gleiche Story hätte mit besserem Skript und Regie absolut toll funktionieren können).

Und dann hat man das so in den Sand gesetzt. Und die Kritiken, die ich höre sind „da brennt eine Burg aus Stein“ oder „Da ist Feuer im Weltraum – das geht nicht, weil da kein Sauerstoff ist“. Eh alles schön und gut, aber sorry – wir reden von einer Filmreihe in der Laser im Vakuum Geräusche machen und Raumschiffe auch mitten im Weltraum in einem Feuerball explodieren. Erzähl mir nichts von Physik, wenn dir sowas egal ist, dann kann das andere hier auch keine Rolle spielen.

Was ich viel schimmer finde, ist wie schlecht die Autoren einfach dabei waren ihre Figuren mit Werten, Geschichten und vor allem Beweggründen auszustatten. Dabei dreht sich in allen Geschichten immer alles um Beweggründe.

Ihr wollt wieder Beispiele? Okay, ich nenne euch ein paar. Nehmen wir Sol (in meinen Augen wirklich cool gespielt von Lee Jung-jae, mit cooler Optik und lustigem Akzent, in seiner ersten englischsprachigen Rolle für die er überhaupt erst einmal Englisch gelernt hat). Der Mann mag Kinder (im positiven Sinne). Er hat offensichtlich einen stark ausgeprägten Beschützerinstinkt. Das wissen wir, das sehen wir. Das ist auch der Grund, warum er aus Reflex die scheinbare Bedrohung tötet. Und das ist auch völlig nachvollziehbar bis dahin. Warum er dann aber ein Kind in den scheinbaren Tod fallen lässt (kommt mir nicht mit „er hatte zu wenig Kraft beide Brücken zu halten“ – dann hätte er halt die Brücke nicht gehalten sondern beide Kinder zu sich gezogen) bleibt mir schleierhaft. Zumal er „zufällig“ das Kind fallen lässt, welches eh kein Jedi werden will. Das widerspricht sich schon mal. Und dann lügt er dieses Kind jahrelang an bzw. verschweigt ihr etwas? Lässt sie ziehen und hat keinen Kontakt mehr? Da gab es kein einziges klärendes Gespräch? Und wenn er doch Kinder so mag … sind das die einzigen in seinem Leben die er getroffen hat und denen er helfen wollte? Gibt es andere? Wo sind die?

Die Frage bleibt aber – weil dieser Charakterzug für die Logik der Handlung so wichtig ist -, warum denn? Woher kommt dieser Charakterzug (und jeder Charakterzug kommt irgendwo her)? War er bevor er Jedi war ein Vater und hat sein Kind, vielleicht sogar Zwillinge, verloren? Oder einen jungen Padawan, dem die beiden ähnlich sehen? Gibt es irgendein Ereignis in seiner Vergangenheit, welches diese (man muss es so nennen) Obession auf die Zwillige rechtfertigt? Keine Ahnung. So sehe ich einen Typen, der irgendwie bedenklich stark auf die beiden Kinder abfährt. Ich meine, okay, er scheint nett zu sein und wir wissen ja, dass er nichts Schlimmes mit ihnen gemacht hat, aber die Folge in der Vergangenheit … das war teilweise schon ein bisschen creepy. Würde man ein Drama über Kindesmissbrauch drehen wollen – an diesem Teil des Drehbuchs bräuchte man nicht allzu viel zu ändern.

Oder die Mutter der Zwillinge (nur so viel zu den „The Power Of One“-Gesangsdings: Isses gut? Nein. Ist es so schlimm, wie es oft aufgeblasen wird? Nein. Es ist schlichtweg eines: Unnötig.), die ein paar Szenen mit ihren Kinder hatte, die mich wirklich und ehrlich berührt haben. Ganz ehrlich. Da gab es Gespräche und da hat sie Dinge gesagt bzw. Emotionen gezeigt, die ich meinen Kindern 1:1 so sagen könnte (sinngemäß: Wenn meine Pläne für mich nicht deine eigenen Pläne sind, dann liebe ich dich genug um meine elterlichen Pläne fallen zu lassen und dich bei der Umsetzung deiner eigenen zu unterstützen). Das war richtig herzerwärmend. Warum die dann auf einmal zu einem – ich finde keine bessere Beschreibung – Nebelmonster wird und scheinbar eine ihrer Töchter „aufzulösen“ beginnt – vor völlig Fremden, die sie als Bedrohung sieht, wohlgemerkt – anstatt einfach rüberzugehen, sie zur Seite zu nehmen und mal ein Wörtchen mit ihr zu reden (wie man das als Elternteil halt macht), ist auch komplett im Kontrast zu den Dingen, die sie vorher (siehe die herzerwärmenden Szenen) gesagt hat. Das passt einfach nicht zusammen.

Vielleicht gibt es einen Grund? Vielleicht hat sie Angst ihre Tochter könnte zur „bösen Seite“ kippen oder sie kann sie ohnehin nicht leiden oder oder oder. Fakt ist: Keine Ahnung. Ich kenne den Beweggrund nicht. Ich sehe halt was passiert und muss es ohne Kontext als gegeben nehmen. Irgendwann stellt man sich halt die Frage, wie oft man „Weil es so im Drehbuch stand“ als Grund für eine Handlung einer Figur heranziehen kann, ohne dass es peinlich wird. Wie sich herausstellt: Nicht oft.

Und das kann man für alle Figuren so weiterführen. Der „böse Sith“? Der will Jedis töten, weil sie ihn nicht seine Macht ausüben lassen wie er will. Okay. Geschenkt. Aber wozu dann eine unfähige Dame anheuern und ihr sagen, sie „soll ohne Waffe töten“? Das sind doch völlig sinnfreie Spielereien, die ich als Info zur Kenntnis nehme, aber halt einfach nicht nachvollziehen kann, weil ich die Beweggründe dafür weder verstehe noch gezeigt bekomme. Null.

Und das sind alles schwerwiegende Dinge, die man vielleicht mit viel Krach-Bumm überspielen kann und mit guten Schauspieler:innen. Und viele der Schauspieler:innen sind sogar gut. Wirklich gut sogar. Wenn dann aber so plakative Dinge passieren, wie bereits in der ersten Folge, als der Sith seine „Töte ohne Waffe“-Rede hält um dann völlig grundlos uns seiner Rede sogar widersprechend sein Lichtschwert auszufahren. Okay … warum macht er das? Für uns Zuseher:innen, damit wir ja checken, dass das ein böser Sith ist. Danke. Aber ich brauche, dass Aktionen von Charakteren in einer Geschichte von Dingen motiviert sind, die in der Geschichte passieren und nicht von der Tatsache, dass es ein Publikum gibt. Und solche Dinge passieren die ganze Zeit über. Da suchen ein paar Jedi (ein Teil davon wohnt in dem Haus!) einen Mann, der vielleicht ermordet wurde. Unsere Hauptfigur spaltet sich ab (kennt das Haus nicht), kommt aber weit schneller zum Toten als die anderen. Nochmals: Die Leute, die den Mann kannten und sich Sorgen machen, ob ihm was passiert ist gehen scheinbar einen Umweg um zu ihm zu kommen! Also nicht den kürzesten Weg, sondern einen Umweg. Sorry, aber … was? Das kann doch nicht euer Ernst sein. Ist euch sonst nichts eingefallen, wie sie vor den Jedis dort ankommen kann? Das war eure beste Idee?

Es ist einfach so ärgerlich. Letztes Beispiel: Das Finale. Ich spoilere jetzt gewaltig: Seine ach so geliebte Ziehtochter erwürgt Sol mit einem Machtgriff, weil sie gesagt bekommt, dass er ihre Mutter getötet hat. Okay. Auch das hätte funktionieren können – wenn jemand das so inszeniert hätte, dass es Emotionen geweckt hätte. Wenn Stanberg zu mehr als einem Gesichtsausdruck fähig wäre. Und wenn die simple Tatsache, dass der Satz „Sie wollte dich töten! Ich habe dir dein Leben gerettet!“ nicht alles geklärt hätte. Ein Satz, der übrigens in so ziemlich allen Lebensjahren davor auch mal fällig gewesen wäre. Aber das nur am Rande.

Nochmals: Alle anderen Dinge, die innerhalb des Star Wars-Universums eigentlich nicht möglich sind (ich denke, diese Linie hat „Ich heile Wunden und bringe Tote mit der Macht zurück“-„The Rise Of Skywalker“ ohnehin nach ganz weit oben verschoben), mögen ärgerlich sein, ja, aber das kratzt mich wenig. Da bin ich zu wenig Fanboy dazu.

Wenn ich aber eine ganze Serie lang in erster Linie Emotionen als Fakt präsentiert bekomme und man mir keine Chance gibt, mich emotional abholen zu lassen oder mitzufiebern oder auch nur im Ansatz nachzuvollziehen, was hier passiert … das klappt nicht. Jemanden sagen zu lassen „Er war so nett“ löst nicht die gleiche Emotion aus, wie jemanden zu zeigen, der etwas sehr nettes tut. Das ist nicht dasselbe. Und auch nicht das Gleiche. Vielleicht hätte man das den Macherinnen sagen sollen bevor man ihnen 200 Millionen Dollar in die Hand gedrückt hat, um das hier abzuliefern.

Also, ja – „The Acolyte“ ist ganz einfach richtig schlecht geschrieben. Richtig schlecht. Und zwar für mich nicht abhängig von Star Wars-Kanon oder anderen Dingen, sondern ganz grundsätzlich auf Basis so ziemlich aller Regeln was Drehbuchschreiben betrifft.

Und trotzdem: Es ist eine Serie mit Carrie-Ann Moss, die ein Lichtschwert schwingt. Und in einer Episode sterben auf einmal 80% der wichtigen Charaktere, was ich richtig überraschend und cool und mutig fand – weil ich dachte, dass dies Auswirkungen auf Story und Charaktere hat. Hat es nicht. Ich bin zu der Erkenntnis gekommen, dass die Autor:innen scheinbar einfach nicht wussten, was sie weiter mit denen anfangen sollen, deshalb haben sie sie halt aus dem Drehbuch geschrieben. Was schade ist, weil zwei davon waren zumindest im Ansatz so interessant, dass es mir gefallen hätte, von denen noch eine Weile mehr zu sehen.

Naja, wie dem auch sei. Ich finde es keine Sekunde schade, dass es keine zweite Staffel gibt. Eigentlich müsste man die Macherinnen verklagen für diese Frechheit von Drehbuch. Oder sie sind schlau und vekaufen die Serie als Lehrstück, wie man es nicht machen sollte. Je nachdem.

„The Acolyte“ bekommt von mir 3,5 von 10 möglichen, ja, ich fand ein paar der (wenigen) Lichtschwertkämpfe richtig cool, Punkte.

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The Exorcism (Filmkritik) http://darkagent.blogsit.net/2024/08/15/the-exorcism-filmkritik/ http://darkagent.blogsit.net/2024/08/15/the-exorcism-filmkritik/#respond Thu, 15 Aug 2024 06:00:43 +0000 http://darkagent.blogsit.net/?p=36821 Alkohol, Drogen, die Frau ist verstorben und die Tochter entfremdet, Schauspieler Anthony Miller (Russell Crowe) hat wahrlich schon bessere Zeiten erlebt. Doch wie es das Schicksal will, bekommt er in Form eines neuen Rollen-Angebots, eine weitere Chance, sein Leben wieder … Weiterlesen

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Alkohol, Drogen, die Frau ist verstorben und die Tochter entfremdet, Schauspieler Anthony Miller (Russell Crowe) hat wahrlich schon bessere Zeiten erlebt. Doch wie es das Schicksal will, bekommt er in Form eines neuen Rollen-Angebots, eine weitere Chance, sein Leben wieder in den Griff zu bekommen.

Zusätzlich dazu, zieht seine Tochter Lee (Ryan Simpkins) bei ihm ein und arbeitet auch am Filmset mit. Die zunächst vorhandene Zuversicht schwindet jedoch schnell, denn Anthony scheint während den fortschreitenden Dreharbeiten, immer mehr in sein Suchtverhalten zurückzufallen…oder sind hier vielleicht ganz andere Mächte im Spiel?

Joshua John Miller hat im Jahr 1999 einen Film namens „The Mao Game“ inszeniert und seitdem nicht mehr als Regisseur gearbeitet. Aber er mag scheinbar die „Film im Film Mechanik“, da er am Drehbuch zu The Final Girls mitgeschrieben hat, genau wie bei seinem aktuellen Werk. Außerdem könnte diese Rückkehr familiäre Gründe haben, immerhin ist der Regisseur doch der Sohn von Jason Miller, der im Klassiker „The Exorcist“ aus dem Jahr 1973, einen der Priester gespielt hat.

Leider ist diese Hintergrundinfo dann schon das Interessanteste, was ich über diesen Film berichten kann, der gleich auf mehreren Ebenen belanglos ist. Erstens mal der moderne Ansatz, auch bekannt als Agendas. Schon der schwache The Exorcist Believer hat es gemacht und hier musste es auch sein: das böse Patriarchat wird angeprangert, der weiße, heterosexuelle Mann ist natürlich als Vater gescheitert und freilich kein Vorbild, aber die lesbische Tochter, wird die Sache sicherlich wieder hinbiegen.

So, bevor ich den Dämon in The Exorcism nur ausschließlich mit The Sarcasm bekämpfe, zu anderen Problemen. Eigentlich ist dies ja ein Drama über einen gefallenen Mann, der eine neue Chance bekommt. Diesem Ansatz wird dann jedoch im weiteren Verlauf immer weniger nachgegangen, um Klischees aus dem Horror-Bereich Platz zu machen. Fans dieser Ebene werden die ersten zwei Drittel der Story zu ereignislos sein und die Jump Scares und das zu erwartende Ende, sorgen auch nicht gerade für wohligen Grusel.

Als Drama also zu plakativ und an der Oberfläche bleibend, als Horror zu zahm und beliebig. Die Film im Film Ebene – hier wird ja ein inoffizielles Remake von „The Exorcist“ gedreht – wäre an sich spannend, aber abgesehen davon, dass sie ein starkes Setting liefert, verkommt sie ziemlich schnell zum Gimmick, aus dem nicht wirklich etwas gemacht wird. Was mich zu den Darstellern bringt und dabei vor allem zu Russell Crowe (Land of Bad).

Der hat nach The Pope’s Exorcist scheinbar gefallen an diesem Genre gefunden und man muss es ihm schon lassen, diese Performance ist gänzlich anders als bei seinem letzten Tanz mit den Dämonen. E wirkt zwar in der Rolle Fehl am Platz und verloren (was wiederum zu Figur passt) und dennoch zieht er seine Sache durch, ist eben ein Profi, unser Russell. Könnte aber auch die Metaebene hinein ragen, denn den schlechten Schauspieler kaufe ich ihm nicht ab, dafür ist er einfach zu gut.

Um bei „gefallenen“ Schauspielern zu bleiben, wie man im erfolgreichsten Film aller Zeiten (ja, ich meine Avatar) dabei sein kann und dann dennoch fast nur mit unbedeutenden Nebenrollen sein Geld verdient, davon kann Sam Worthington ein Lied singen und abgesehen davon, dass er den besten Jump Scare Moment des Filmes spendiert bekommen hat, finde ich seine Performance echt auf eine ironische Art und Weise witzig, gerade weil er so ernst spielt. Ryan Simpkins (Fear Street) als zweite Hauptfigur, spielt hingegen ihren eigenen Schmerz viel zu selbstgerecht.

Leider, aber hier wurden weder das Potential noch die spannenden Grundvoraussetzungen richtig genutzt und ein paar Stellen schwanken zwischen ärgerlich und lächerlich hin und her, aber in Summe ist dies dank Russell Crowe kein fruchtbares Erlebnis, nur eben ein ziemlich schwaches, verschenktes. Zwei unterschiedliche Genres zu verbinden und Fans beider Lager zu befriedigen, ist eine Kunst, die man beherrschen können sollte, wenn man so ein Projekt angeht.

„The Exorcism“ bekommt von mir 3,5/10 den Dämon zur Familien-Zusammenführung nutzende Empfehlungspunkte.

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Boneyard (Filmkritik) http://darkagent.blogsit.net/2024/07/23/boneyard-filmkritik/ http://darkagent.blogsit.net/2024/07/23/boneyard-filmkritik/#respond Tue, 23 Jul 2024 06:00:33 +0000 http://darkagent.blogsit.net/?p=36733 Agent Petrovick (Mel Gibson) ist ein Spezialist darin, Serienmörder zu analysieren und zu fassen. Aktuell unterstützt er den Chief of Police (50 Cent) in der Stadt Albuquerque, denn da wurden in der Wüste Gräber von gleich mehreren Frauen gefunden. Der … Weiterlesen

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Agent Petrovick (Mel Gibson) ist ein Spezialist darin, Serienmörder zu analysieren und zu fassen. Aktuell unterstützt er den Chief of Police (50 Cent) in der Stadt Albuquerque, denn da wurden in der Wüste Gräber von gleich mehreren Frauen gefunden.

Der ermittelnde Detective Ortega (Brian Van Holt) ist dabei persönlich in den Fall involviert, denn seine Nichte wird vermisst und könnte sich unter den Opfern befinden. Kurze Zeit später beginnen die Nachforschungen heikel zu werden, denn es deuten ein paar Hinweise darauf hin, dass es sich bei dem Täter um einen Polizisten handeln könnte…

Dieser Film basiert auf den sogenannten West Mesa Morden, dabei wurden im Jahr 2009 insgesamt 11 Frauenleichen in der Wüste von West Mesa in Albuquerque, New Mexico gefunden. Es wurden zwar einige Verdächtige ausgeforscht, ein Serienkiller wurde hinter den Taten vermutet und auch eine mögliche Sex-Trafficking Organisation wurde ins Spiel gebracht. Verhaftet wurde dann am Ende aber Niemand für diese Taten. Dieser Film ist dann genau diesen Damen gewidmet.

Das ist leider auch schon das Beste, das ich über diesen Film berichten kann, genau diese Intention dahinter. Was Regisseur und Drehbuchautor Asif Akbar (The Commando) – den ich bisher nicht kannte und der in seiner Biographie lauter billigen Action-Schund produziert hat (aber fast immer mit bekannten Namen dabei) – hier gemacht hat, ist langweilig und generisch. Man könnte jetzt natürlich sagen, die Mühlen des Systems sind eben lähmend, schon klar.

Genau so dürfte es sich ja zugetragen haben, Bürokratie, schmutzige Polizisten, eigene Agendas, die Leute sabotieren sich bei den Ermittlungen gegenseitig. Das einen ganzen Film über zu sehen und dann am Ende storybedingt kein Happy End serviert zu bekommen, das ist beim Betrachten schon ein ordentlicher Energiesauger. Es werden zwar ein paar der hier negativen Figuren für ihre Taten bestraft, aber das tröstet nicht darüber hinweg, dass die eigentlichen Morde nicht aufgeklärt wurden.

Dann wären da die Schauspieler. Mel Gibson (Last Looks) nehme ich da raus aus der Gleichung, denn der ist hier unterfordert, macht aber seine Nebenrolle als Agent mit einer Mission sehr ordentlich. Rapper 50 Cent (The Expendables 4) ist kein Schauspieler. Jede Szene mit ihm als Polizeichef tut weh, abgesehen davon, dass man seine Stimme im Original schwer versteht. Immer derselbe angefressene Gesichtsausdruck und alles was er sagt, wirkt wie schön auswendig gelernt.

Zusätzlich hat mich seine reine Präsenz hier aus dem Geschehen geworfen, denn wie soll ich diese wahre Geschichte noch ernst nehmen, wenn der Gangster-Rapper als Cop für Ordnung sorgen soll? Aber vielleicht ist das ja als pure Ironie gedacht. Brian Van Holt (Basic) und Nora Zehetner (Brick) als ermittelnde Cops biegen die Sache dann wieder etwas hin, denn denen glaubt man wenigstens, dass sie die Sache aufklären wollen. Der Rest der Darsteller bleibt unscheinbar.

Viele blasse und einige unsympathische Charaktere führen Ermittlungen, die oft ins Leere laufen oder in eine andere Richtung führen, als der eigene Fall. Action gibt es kaum und die Story plätschert so dahin. Somit wieder und zwar auf eine bittere Art ironisch, dass den ermordeten Damen auch mit diesem uninspirierten Werk, kein filmisches Denkmal gesetzt wurde. Manchmal greift irdische Gerechtigkeit einfach auf keiner Ebene und das ist dann auch schon alles, was ich mir hier mitnehmen kann.

„Boneyard“ bekommt von mir 3,5/10 zielstrebig sich im Sand verlaufende Empfehlungspunkte.

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Camp Pleasant Lake (Filmkritik) http://darkagent.blogsit.net/2024/03/16/camp-pleasant-lake-filmkritik/ http://darkagent.blogsit.net/2024/03/16/camp-pleasant-lake-filmkritik/#respond Sat, 16 Mar 2024 05:00:38 +0000 http://darkagent.blogsit.net/?p=36396 Vor einigen Jahren ist auf einem Ferienlager (natürlich) etwas Schlimmes passiert. Echo wurde mehr oder weniger entführt – und ihre Eltern werden ermordet. Jahre später will ein älteres Ehepaar das Lager wieder aufleben lassen und so genannte „Terror Tours“ anbieten. … Weiterlesen

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Vor einigen Jahren ist auf einem Ferienlager (natürlich) etwas Schlimmes passiert. Echo wurde mehr oder weniger entführt – und ihre Eltern werden ermordet. Jahre später will ein älteres Ehepaar das Lager wieder aufleben lassen und so genannte „Terror Tours“ anbieten.

Die Sache läuft so ab: Eine Gruppe von Touristen kommt, sitzt am Lagefeuer. Ein paar von ihnen sind Schauspieler:innen. Ein maskierter Mörder taucht auf und ermordet Leute. Natürlich die Schauspieler:innen. Aber niemand in der Gruppe weiß von den anderen wer Schauspieler:in ist oder nicht.

Aber, wie es zu erwarten war taucht wirklich ein Mörder auf und das Drama nimmt seinen Lauf …

Die Maske sieht richtig gut aus. Creepy. Unheimlich. Irre. Also die Optik von jemanden mit Messer in der Hand und dieser Maske im Gesicht: Gänsehaut und Unwohlsein.

Das war es mit den guten Eigenschaften dieses Films.

Nein, im Ernst. Das war es. Der Rest ist … schräg schlecht. Nicht auf die lustige Art, sondern auf die Kopf kratzende und sich fragende, wie das passieren konnte Art und Weise. Dabei ist der Film jetzt nicht mal sonderlich schlecht gemacht, aber es gibt einfach so viele Fremdschäm-Momente und so viele, unsäglich viele Wiederholungen. Und in die Länge gezogene Szenen.

Glaubt ihr nicht? Doch. Eine Szene wie die auf dem Bild oben, also die Leute, die beim Lagerfeuer sitzen, Teil der Tour of Terror sind und dann vom maskierten Schlächter alle(!) eine:r nach dem/der anderen mit einem Messer hingerichtet werden, weil keiner checkt, dass das echt ist … ihr denkt, das kann man nur einmal bringen? Ha – ihr Narren! Nein, nein, das geht mehrmals. Im gleichen Film. Und JA, das ist so. Das denk ich mir nicht aus.

Und die Vorgeschichte von der jungen Echo wird dermaßen in die Länge gezogen … man weiß ziemlich rasch was passieren wird und es dauert einfach ewig bis man an diesen Punkt kommt. Und das wäre an sich ja nicht schlimm, wenn man diese Zeit nicht mit dem unsympathischsten Filmpärchen der Filmgeschichte verbringen müsste. Die sind beide zum Kotzen. Und wenn es dem Ende (der beiden) zugeht, dann gibt man sich dabei die Hand als letzte Aktion vor dem Sterben, weil man sich ja soooo geliebt hat. Argh. Das tut weh und ist wirklich schlimm. Wenn die Drehbuchautoren denken, dass normale Beziehungen so laufen in der Kommunikation, dann Gute Nacht.

Ui – jetzt ist mir noch was Positives eingefallen: Lacie Burdine, welche die Kind/Teenager-Version von Echo spielt, die spielt wirklich gut. Und auch Mike Ferguson und Andrew Divoff sind richtig gut in ihren Rollen. Alle anderen … nun, nicht so. Gar nicht so.

Auch die Schnitte sind teilweise verwirrend.

Und die Story, nun, ich sage es mal so: An den Haaren herbeigezogen ist nett umschrieben. So viele seltsame Begebenheiten, Dialoge und Vorkommnisse, über die man keine drei Sekunden nachdenken darf, weil sonst das Hirn aus dem Kopf springt und sich aus dem Staub macht.

Ich bin ja mittlerweile ein wenig in den „Camp-Slasher“-Reigen reingekippt (Sleepaway Camp, Pillow Party Massacre, Slumber Party Massacre, usw) und habe deshalb auch frische Vergleiche mit Filmen, die während der gleichen Zeitperiode entstanden sind als auch das quasi gleiche „Thema“ haben. Und die anderen sind einfach um einiges besser und spannender.

„Camp Pleasant Lake“ bekommt 3,5 von 10 möglichen, an ziemlich allen Fronten scheiternde, Punkte.

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It’s a Wonderful Knife (Filmkritik) http://darkagent.blogsit.net/2023/12/19/its-a-wonderful-knife-filmkritik/ http://darkagent.blogsit.net/2023/12/19/its-a-wonderful-knife-filmkritik/#respond Tue, 19 Dec 2023 06:00:11 +0000 http://darkagent.blogsit.net/?p=36123 Winnie (Jane Widdop) hat vor einem Jahr ihre beste Freundin durch einen maskierten Messer-Mörder verloren, den sie im Anschluss selbst umbringen konnte. Dabei handelte es sich um Henry Waters (Justin Long), den damaligen Bürgermeister der Stadt. Seitdem ist ein Jahr … Weiterlesen

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Winnie (Jane Widdop) hat vor einem Jahr ihre beste Freundin durch einen maskierten Messer-Mörder verloren, den sie im Anschluss selbst umbringen konnte. Dabei handelte es sich um Henry Waters (Justin Long), den damaligen Bürgermeister der Stadt. Seitdem ist ein Jahr vergangen und alle Einwohner in der Stadt tun so, als wäre die Sache niemals passiert. Abgesehen von Winnie, die immer noch darunter leidet.

Als sie sich nach mehreren negativen Erlebnissen alleine auf einer Brücke befindet und ein seltenes Phänomen der Morgenröte am Himmel beobachtet, wünscht sich Winnie, sie wäre niemals geboren worden, da so alle in der Stadt besser dran wären. Plötzlich befindet sie sich in einer Version ihrer Welt wieder, in der sie nicht existiert und der Killer weiterhin seine Opfer fordert. Niemand scheint ihr zu glauben bzw. helfen zu wollen, bis sie sich an die Außenseiterin Bernie (Jess McLeod) wendet…

It’s a Wonderful Knife ist der Versuch, eine (sehr freie) moderne Variante des Klassikers „It’s a Wonderful Life“ aus dem Jahr 1946 zu schaffen und die Handlung in einen Horror-Slasher Rahmen einzubetten. Drehbuchautor Michael Kennedy hat zuvor ja an Freaky mitgeschrieben und Regisseur Tyler MacIntyre hat mit „Tragedy Girls“ bereits Erfahrung mit dem hier vorherrschenden Genre-Mix gemacht. So weit so potentiell gut.

Ab jetzt folgen Spoiler. Zunächst mal bringen wir gleich das Offensichtliche aus dem Weg, was bereits bei South Park Put a chick in it, make her lame and gay schön beschrieben wurde. Der Bruder der Hauptfigur ist schwul, die Tante lesbisch und am Ende verliebt sich auch die Heldin in ein Mädchen. So weit zur für die Story völlig unwichtigen Repräsentation, immerhin haben wir ja das Jahr 2023.

Der gesamte Film wirkt von der Inszenierung her, als würde es sich um eine Verfilmung einer Goosebumps/Gänsehaut Geschichte handeln, nur dass dann teilweise geflucht wird und hin und wieder auch Blut fließt. Also zu brutal für Kids, aber zu lahm für Erwachsene? Zumindest auf die Slasher-Elemente trifft diese Aussage sicherlich zu, denn da gibt es kaum etwas zu sehen, was man nicht anderswo schon bestechender (no pun intended) oder involvierender gesehen hätte.

Dann wäre da die übernatürliche Ebene. Man würde ja annehmen, wenn eine Person völlig aus dem Leben gelöscht wird, dass dies drastische Auswirkungen auf die Leben derer hat, die sie ursprünglich berührt hat. Ist hier aber nicht so, denn jedes Erlebnis hat absolut in der selben Weise stattgefunden, nur eben Dinge nicht, die Winnie selbst beeinflusst hat. Warum sich Bernie am Ende an alles erinnern kann ist auch nicht ganz klar, genau wie die übernatürliche Kontrolle des Killer über die Menschen der Stadt, obwohl man das wohl irgendwie mit dem Wunsch erklären kann.

Schauspielerisch gibt es ein paar bekannte Gesichter allen voran Justin long (Barbarians) als Henry Waters, der sichtlich wieder mal den Spaß seines Lebens hat, einen absolut unsympathischen Kotzbrocken zu spielen, der keine einzige positive Eigenschaft zu besitzen scheint. Warum er diese offensichtlichen Kontaktlinsen tragen muss, weiß aber keiner. Joel McHale (Becky) ist witzig aber auch ziemlich intensiv als Winnies Vater und Katherine Isabelle (American Mary) als ihre Tante, ist abgebrüht und irgendwie lässig.

Hauptdarstellerin (oder wie man eben Jemanden nennt, der they/them als Pronounce gewählt hat) Jane Widdop (Yellowjackets) kannte ich bisher nicht, sie agiert jedoch sehr intuitiv als Winnie, darf schreien, frustriert sein, überfordert wirken und auch freudig überdreht und man kann alles nachvollziehen und mitfühlen. Wenn dieser Film hier für Jemanden funktionieren sollte, dann hat das für mich sicherlich etwas mit ihrer Performance zu tun. Ein Fall von „besser gespielt als (im Drehbuch) geschrieben“.

In Summe ist dies jedoch ein Film, den man schnell wieder vergessen hat und sich sehr nach 2023 anfühlt. Die meisten Figuren mag man nicht, die Morde sind beliebig, das Design des Killers ist nicht schlecht aber auch nichts Besonderes, der Mysterie-Anteil ist nicht gänzlich durchdacht und die Dialoge sind teilweise dümmlich bis unstimmig geraten. Long zuzusehen ist dafür abstossend witzig und Widdop öfters auf der Leinwand zu sehen, ist auch keine schlechte Idee. Dennoch ist der sich ähnlich anfühlende Totally Killer, dieses Jahr klar die weniger schlechte Variante einer guten Slasher-Komödie.

„It´s a Wonderful Knife“ bekommt von mir 3,5/10 die Weihnachts-Magie bereits im Keim erstickende Empfehlungspunkte.

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The Exorcist: Believer aka Der Exorzist: Bekenntnis (Filmkritik) http://darkagent.blogsit.net/2023/12/05/the-exorcist-believer-aka-der-exorzist-bekenntnis-filmkritik/ http://darkagent.blogsit.net/2023/12/05/the-exorcist-believer-aka-der-exorzist-bekenntnis-filmkritik/#respond Tue, 05 Dec 2023 06:00:27 +0000 http://darkagent.blogsit.net/?p=36055 Victor (Leslie Odom Jr.) ist alleinerziehender Vater der zwölfjährigen Angela (Lidya Jewett). Gemeinsam mit einer Freundin begibt sie sich eines Tages in den Wald, um eine Seance abzuhalten, um Kontakt mit den Toten aufzunehmen. Nach dieser Aktion kommen die jungen … Weiterlesen

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Victor (Leslie Odom Jr.) ist alleinerziehender Vater der zwölfjährigen Angela (Lidya Jewett). Gemeinsam mit einer Freundin begibt sie sich eines Tages in den Wald, um eine Seance abzuhalten, um Kontakt mit den Toten aufzunehmen. Nach dieser Aktion kommen die jungen Damen jedoch nicht mehr nach Hause und eine dreitägige Suche beginnt.

Nach drei Tagen tauchen die zwei Mädels in einer Scheune wieder auf, wobei sie körperlich relativ unbeschadet erscheinen, bis auf Verbrennungen an den Füßen. Die Kinder werden ihren Eltern übergeben mit der Hoffnung, dass bald wieder Normalität einkehren wird. Bald wird das gesamte Umfeld der Mädchen jedoch spüren, dass mit den beiden ganz eindeutig etwas nicht stimmt…

Das „The Exorcist“-Franchise startete im Jahr 1973 mit dem gleichnamigen Klassiker. Es folgten über die Jahre verteilt vier Fortsetzungen und eine Serie, die 2018 nach zwei Staffeln eingestellt wurde. 2019 dann hat sich Universal zusammen mit dem Streamingdienst Peacock die Rechte um 400 Millionen Dollar gesichert. Was musste deshalb möglichst schnell her? Richtig, ein direkter Weg, dass schnell Geld hereinkommt und sich der Kauf auch wirklich auszahlt.

Um genau zu sein wird gerade an einer neuen Trilogie gearbeitet, wobei sich die Filme als direkte Fortsetzung des Erstlings sehen, alle übrigen Teile jedoch Canon bleiben. Bei allen drei neuen Filmen soll David Gordon Green die Regie übernehmen, der zuvor mit Halloween, Kills und Ends bereits eines der bekanntesten Slasher-Franchises fortgesetzt hat. Ich habe die Filme nie gesehen, doch mein Kollege Fireagent, der die Beiträge geschrieben hat, hat mich deutlich vor der (mit jedem folgenden Teil) schnell abfallenden Qualität gewarnt.

„Dieses mal fange ich gleich schwach an“, wird sich Green wohl gedacht haben, „dann kann ich mich später steigern“. Believer hat 30 Millionen gekostet und circa 133 Millionen eingespielt, was wohl weniger als erwartet war und zusätzlich waren die Kritiken eher verhalten, weswegen es bei Deceiver, wie der 2025 folgende, nächste Teil heißen soll, zu Änderungen kommen soll, wie es weitergehen wird.

Es gibt hier dann gleich mehrere grundsätzliche Probleme. Erstens mal sind die besessenen Mädels sehr zahm. Damit meine ich vor allem die möglichen Aussagen, mit denen sie ihre Eltern oder Menschen, die den Dämon austreiben wollen, konfrontieren könnten. Wirkt fast so, als hätten sie Angst vor einem möglichen Backlash gehabt, immerhin könnte ja Jemand beleidigt sein, falls die Macher es übertreiben. Man sollte diese Spannung in der Luft schon spüren können, dass der Dämon den Protagonisten ständig unangenehme Wahrheiten an den Kopf werfen kann, was nur zweimal passiert und in einem Fall, hat man sich das als Zuschauer schon vorher gedacht.

Das Makeup und die Stimmen sind Standard und nicht mehr und das Finale (wie es eingeleitet wird) und der Twist (wenn man ihn so nennen will) wirkt auf mich so, als wären den Machern am Ende die Ideen ausgegangen. Dann wären da die Figuren. Einzig Leslie Odom Jr. (Glass Onion) als Victor schafft es, dass man ihm bzw. seiner Tochter, ein gutes Ende wünscht, da er zu Beginn ja schon einen geliebten Menschen verloren hat. Der Rest der Figuren ist dir einfach egal, was nicht an den darstellerischen Leistungen liegt, sondern wie sie geschrieben sind.

Dann wäre da das Fanservice, was an sich eine feine Sache ist. Ellen Burstyn wiederholt hier ihre Rolle der Mutter Chris aus dem Erstling und auch ihre damals besessene, von Linda Blair gespielte Tochter, ist für einen Cameo-Auftritt mit dabei und wurde hinter den Kulissen als Beraterin angestellt. So weit, so gut. Als Chris dann mit dem Dämon spricht, kommt der „wir haben uns schon einmal getroffen“ Satz vor. Laut Abspann heißt die weibliche Dämonin Lamashtu, Chris hat im Original aber Pazuzu getroffen.

Schon klar, das fällt im Normalfall nur echten Fans auf, dennoch unterscheidet das für mich billiges Fanservice, der Wirkung wegen, von ernst gemeinten, im Sinne von „von Fans für Fans“. Dümmer finde ich aber folgende Szene. Als Victor Chris fragt, warum sie damals den Exorzismus an ihrer Tochter nicht durchführen durfte, gibt sie dem Patriarchat die Schuld. Die beiden Pfarrer damals gaben aber klar ihre geistige Gesundheit als Grund an, warum die unerfahrene Chris, sich nicht dem Dämon stellen sollte. Das Original ein wenig schlecht machen, um dem modernen, woken Ansatz zu dienen, echt eine reife Leistung.

In Summe also ein eher zähes Erlebnis, mit schwächelnder Spannungskurve, einer sich eher zurückhaltenden Dämonin und Figuren, mit denen man bis auf Ausnahmen nicht wirklich mitfiebert. Schauspieler, Maske, Effekte und die Technik an sich sind schon in Ordnung, aber das reicht für ein Serie wie diese nicht aus, um zu begeistern. Außerdem ärgern eben wie erwähnt so kleine Dinge, die klar zeigen, dass hier die höchste Priorität war, dass sich der Einkauf des Franchise, möglichst schnell auszahlt.

„The Exorcist: Believer“ bekommt von mir 3,5/10 die fesselnde Atmosphäre fast völlig vermissen lassende Empfehlungspunkte.

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