Thriller | Darkagent http://darkagent.blogsit.net We love being entertained! Sun, 31 Aug 2025 11:12:06 +0000 de hourly 1 https://wordpress.org/?v=6.4.6 Jurassic World: Die Wiedergeburt – Rebirth (Filmkritik) http://darkagent.blogsit.net/2025/09/04/jurassic-world-die-wiedergeburt-rebirth-filmkritik/ http://darkagent.blogsit.net/2025/09/04/jurassic-world-die-wiedergeburt-rebirth-filmkritik/#respond Thu, 04 Sep 2025 05:00:38 +0000 http://darkagent.blogsit.net/?p=37954 Martin (Rupert Friend) arbeitet für eine pharmazeutische Firma und ist aktuell damit beauftragt, ein Wundermittel gegen Herzkrankheiten zu finden. Dafür braucht er jedoch Blutproben von drei der größten, wieder lebenden Dinosaurier. Mit viel Geld kann er Söldnerin Zora (Scarlett Johansson) … Weiterlesen

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Martin (Rupert Friend) arbeitet für eine pharmazeutische Firma und ist aktuell damit beauftragt, ein Wundermittel gegen Herzkrankheiten zu finden. Dafür braucht er jedoch Blutproben von drei der größten, wieder lebenden Dinosaurier. Mit viel Geld kann er Söldnerin Zora (Scarlett Johansson) von diesem gefährlichen Einsatz überzeugen.

Dr. Loomis (Jonathan Bailey) ist ebenfalls mit an Bord, doch rein wegen seiner Liebe zu den Dinos an sich. Was nach einer Selbstmordmission klingt, entwickelt sich auch ziemlich schnell zu einer und die Beteiligten müssen sich schon bald fragen, ob sie hier nur für das liebe Geld dabei sind, oder doch eher der gesamten Menschheit helfen wollen…

Jurassic Park ist Kult und ich hatte mit der gesamten Trilogie meinen Spaß. Auch der erste Teil der World Filme hat mir sehr gut gefallen, Dominion habe ich dann aus mangelndem Interesse und all dem Schlechten, was ich darüber gehört habe, gar nicht mehr gesehen. Fakt ist dass alle drei World-Filme, jeweils mehr als eine Milliarde Dollar eingespielt haben. Warum das so ist? Nun erstmal gehen Dinosaurier immer, was so gut wie jedes Kind bestätigen kann.

Zweitens fehlt die Konkurrenz und zwar völlig, denn jedes Genre hat verschiedene Vertreter, nicht aber das „Dino-Monsterhorror-Subgenre“, denn die Filme aus dem Trash-Bereich, rechne ich da nicht dazu. Regie bei diesem nun siebten Abenteuer des Franchise führte der mit großen Kreaturen erfahrene Gareth Edwards (Monsters, Godzilla) und bis jetzt konnten damit circa 840 Millionen Dollar eingespielt werden. Der Dino-Funke zündet also noch, aber er brennt etwas weniger hell.

Auf das eingenommene Geld bezogen, nicht auf die Magie, denn die ist völlig verloren gegangen. Genau wie es der Filmhandlung entspricht, sind Dinos keine Attraktion mehr, sondern bis auf Ausnahmen fast schon wieder ausgestorben und die Überlebenden, haben sich rund um den Äquator zurückgezogen. Es gibt genau eine Figur – die des Dr. Henry – und eine Szene mit zwei Titanosauriern, die mit Hilfe der Original-Musik, etwas wieder aufleben lässt, das ist aber keine Magie sondern viel mehr Nostalgie.

Die Optik ist bestechend, so wunderschöne Aufnahmen über die Landschaften und Meere, sieht man in dieser Fülle selten und die CGI-Effekte sind besonders im Vergleich zur Konkurrenz makellos. Das hat in mir irgendwie ein „die Langeweile der Perfektion“ Gefühl ausgelöst, besonders weil sich in dieser Welt dann fast ausschließlich menschliche Figuren tummeln, die blass, generisch oder unsympathisch sind. Ab jetzt folgen Spoiler.

Der gesamte Plot mit der vierköpfigen Familie, der den Film mindestens eine halbe Stunde länger macht, ist völlig umsonst. Außer dass die kleine Tochter einmal beim Finale als einzige durch ein Gitter passt (ja, was für ein cleverer Einfall des Drehbuches), führen die Abstecher mit der Familie nur zu den besten „intensiven Dino-Angriff-Momenten“. Diese fühlen sich jedoch wie reiner Selbstzweck an, da sie die Figuren nicht weiter bringen (nein, nur weil sich die Sicht des Vaters auf den Loser-Freund der Tochter ändert, sind diese Szenen nicht nötig. Außerdem ist der Kerl dennoch einfach nervig).

Um die Menschlichkeit der Söldner im Vergleich zu dem Typ der reichen Pharmafirma zu zeigen, brauche ich die Familie auch nicht, denn in einem Gespräch zwischen Zora und Duncan wird klar etabliert, dass beide gebrochen sind, viele Verluste hinnehmen mussten und mit ihrem fake laugh nur ihren real pain überspielen, wie Wade Wilson sagen würde. Also die sind schon echte Menschen mit Gefühlen, auch wenn sie dir als Zuschauer ziemlich egal sind.

Einzig Jonathan Bailey (Bridgerton) als Dr. Loomis wirkt lebendig, der ist mit dieser Grundfaszination für Dinos und die Welt aka Abenteuer an sich ausgestattet. Scarlett Johansson (Jojo Rabbit) als Zora hat durchaus Charisma, ist aber als Figur langweilig. Mahershala Ali (Alita: Battle Angel) als Duncan hat Potential cool zu sein, macht aber irgendwie nichts daraus und Rupert Friend (Canary Black) ist der generischte Schurke überhaupt. Die Darsteller der Familie sind gut, aber das verpufft durch das Gefühl, dass deren Momente die sehr simple Story nur weiter unnötig strecken.

Rein handwerklich, optisch, von der Musik über die Effekte, ist dieser Film großartig geworden. Ohne Magie oder Figuren, mit denen man mitfiebern kann, erzeugt das jedoch am Ende ein Gefühl von Leere. Den Gen manipulierten Dino (irgendwie optisch ein Rex mit Affen DNA) beim Finale, finde ich dann nicht furchteinflössend, sondern eher lächerlich. Natürlich gibt es zahlreiche ähnliche Effekt-Blockbuster, die schlechter sind, dafür lassen dich diese dann nicht so kalt, wie diese Dinosaurier hier (und die Menschen sowieso). Weder im Film als auch als Film, ist dies somit in irgendeiner Weise ein Wiedergeburt.

Jurassic World: Rebirth“ bekommt von mir 5,5/10 immer mehr zu wollen als unheimlich lähmend empfindende Empfehlungspunkte.

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28 Years Later (Filmkritik) http://darkagent.blogsit.net/2025/09/02/28-years-later-filmkritik/ http://darkagent.blogsit.net/2025/09/02/28-years-later-filmkritik/#respond Tue, 02 Sep 2025 05:00:30 +0000 http://darkagent.blogsit.net/?p=37964 Es ist 28 Jahre her, dass die Seuche ausbrach und fast alle Menschen in rasende Bestien verwandelt hat, die übereinander hergefallen sind. England … war tot. Zumindest hatte es so den Anschein. Das Leben findet immer einen Weg und auch … Weiterlesen

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Es ist 28 Jahre her, dass die Seuche ausbrach und fast alle Menschen in rasende Bestien verwandelt hat, die übereinander hergefallen sind. England … war tot. Zumindest hatte es so den Anschein. Das Leben findet immer einen Weg und auch hier sind Menschen Menschen geblieben. Es ist eine Insel, die das „Glück“ hat, dass nur bei Ebbe ein Weg zu ihr führt und dieser kann gut verteidigt werden. Das Leben dort ist zwar wieder in mittelalterlichere Gefilde gerutscht, aber immer noch relativ modern.

Der Tatsache, dass es das draußen Mutierte gibt und zwar mittlerweile in vielen Varianten – inklusive so genannter Alphas, die stärker, mächtiger und böser sind als normale Bestien und diese sogar befehligen können – wird insofern Rechnung getragen, als das alle Jugendlichen in einem gewissen Alter ein Ritual durchführen müssen: Sie müssen mit ihrem Vater aufs Festland und dort eine Weile überleben, damit sie zum Mann werden.

Spike (Alfie Williams) ist so ein Junge. Und sein Vater Jamie (Aaron Taylor-Johnson) macht sich mit ihm auf die Reise. Dabei lassen sie Spikes Mutter Isla (Jodie Comer) zurück. Die übrigens schwer krank ist, mit Aussetzern und Aggressionsanfällen zu kämpfen hat und von der niemand weiß, wie man ihr helfen kann.

Aber auf seinem „Ausflug“ entdeckt Spike ein Feuer in der Ferne und sein Vater erklärt ihm, dass das der verrückte Dokter Nelson (Ralph Fiennes) ist, der dort hausiert. Als Spike das Wort „Doktor“ hört kann er nicht umhin daran zu denken, dass dieser vielleicht seiner Mutter helfen könnte …

Lange ist es her, dass ich „28 Days Later“ im Kino gesehen habe. Das gleiche gilt für „28 Weeks Later“ und ich hätte nicht gedacht, dass Danny Boyle und Alex Garland sich sogar nochmals zusammentun, um einen weiteren Teil der Reihe zu drehen. Wie ich – nach der Ansicht des Films, wie ich anmerken muss – erfahren habe, wird es sogar eine Trilogie und der zweite Teil „The Bone Temple“ wird nächstes Jahr in die Kinos kommen.

War meine Erwartungshaltung groß? Offen gestanden: Nein. Danny Boyle kann zwar quasi nicht viel falsch machen in meiner Welt (immerhin hat er uns „Trainspotting“, „Slumdog Millonaire„, „Sunshine„, „Shallow Grave“ oder „The Beach“ gebracht – neben dem erwähnten „28 Days Later„), aber bei Alex Garland bin ich mittlerweile vorsichtig, denn der Mann kann zwar spannende Drehbücher schreiben, aber meistens enden die Filme in einer – für mich – nicht sehr zufriedenstellenden Art und Weise (siehe „Men“ oder „Annihilation„). Aber dazu ein anderes Mal mehr.

Bei „28 Years Later“ hatte ich quasi null Erwartung. Der Trailer war schräg, machte mir aber irgendwie nicht so richtig Lust auf den Film. Irgendwann wurde die Neugier aber zu groß – also habe ich ihn mir angesehen und … nun, ich bin mir uneins mit mir selbst. Der Film auf sich allein gestellt wird (und hat auch, soweit ich weiß) viele ärgern, weil er mit Sicherheit nicht das ist, was viele von ihm wollten. Das haben aber Garland als auch Boyle bereits vor dem ersten Screening gesagt: „Der Film wird mit Sicherheit nicht das sein, was ihr euch erwartet.“

Und damit haben sie völlig Recht.

Ich versuche es mal anders herum: Welche Zombie-Geschichte (oder wie immer ihr die Monster im Film nennen wollt) wurde noch nicht erzählt? Eben. Ich glaube nicht, dass es noch viel gibt, was man zu diesen Kreaturen oder im Kontext mit diesen Kreaturen sagen kann. Also ging Garland mit seinem Drehbuch einen Schritt zurück, quasi fast zum Ursprung. Damit meine ich: Er erzählt keine Geschichte über Monster oder Infizierte oder Zombies. Er erzählt eine völlig andere Geschichte. Eine Coming-Of-Age-Geschichte. Und eine darüber, wie die Zivilsation sich möglicherweise entwickelt hätte.

Wer sich jetzt denkt: „Was is’n das für ein Blödsinn?“, der oder die weiß, warum der Film die Gemüter spaltet. Denn das ist tatsächlich die Story des Films. Spike muss erwachsen werden und das bedeutet in seinem Fall, den Tod akzeptieren lernen und auch zur Kenntnis nehmen, dass Erwachwachsene ebenfalls Fehler machen. Das klingt jetzt alles sehr kryptisch, aber ist schwer viel über die Story zu verraten, ohne gleich in Spoiler-Gebiet zu kommen.

Ohne zu viel zu verraten: Ralph Fiennes ist nicht der Bösewicht im Film. Er ist sogar eine helfende Hand, wenn auch richtig schräg. Eine Figur wie diese bzw. mit diesen Gedanken habe ich so noch nie in einem Film gesehen. Er baut einen Tempel aus Knochen. Weil er der Meinung ist, dass dies der einzige Weg ist der Nachwelt von dem zu erzählen, was hier geschehen ist und die Opfer der „Seuche“ zu ehren. Unheimlich und schräg: Ja. Aber wenn ihr den Film seht, dann werdet ihr merken, was für ein gutes Herz eigentlich in dem Mann steckt.

Eine zweite Ebene ist die Entwicklung der Welt – was passierte in all den Jahren? Nun, die Gesellschaft hat sich verändert. Da gibt es die Insel – die ist wie man sich das vorstellt und auch aus anderen Serien kennt. Und dann gibt es das Festland. Da haben sich die Infizierten verändert. Es gibt welche, die aus Fleischmangel Würmer essen (aber auch Menschenfleisch fressen würden). Und die Alphas, die eben zu Stärke und Größe mutiert sind. Und die „normalen“ Infizierten, die auf die Alphas hören – weil Nahrungskette und Recht des Stärkeren und so. Und dann gibt es da draußen auch irgendwo andere Mensche, wie Spike feststellt. Und Spike fragt sich, wie diese wohl leben.

Die Antwort kommt – zum Teil – ganz am Ende des Films, welches für viele völlig unerwartet und der Seite her quasi unangekündigt ins Drehbuch geflattert gekommen ist. Ich spoilere jetzt, weil ich sonst nichts erklären kann: Eine Gruppe von jungen Erwachsenen springen über eine Barrikade und killen Infizierte mit Power-Ranger-Moves. Sie haben auch Trainingsanzüge an und (ich hoffe, meine Erinnerung täuscht mich da jetzt nicht) Goldkettchen um. Völlig. Irre.

Aber das kommt nicht aus dem Nichts – Am Anfang des Films sehen wir einen jungen Mann, der gerade noch mit dem Leben davonkommt. Der Junge ist aufgewachsen mit Teletubbies und – korrekt – Power Rangers. Und einer der großen Helden in dieser Zeit war Jimmy Savile. Der hat x Kindersendungen erfunden und so weiter und so fort. Bis man nach seinem Tod bemerkt hat, dass er ein Kinderschänder war. Ein Riesenskandal und ehrlich gesagt eine ziemliche Horrorstory, nur leider nicht erfunden. Nutzt Google oder guckt die Doku auf Netflix an. Irre. Jedenfalls ist das Ende kein Ende und die Implikationen – was ist mit dieser Gesellschaft passiert – machen Lust auf den nächsten Film.

Mit einem Dämpfer: Nia DaCosta wird Regie führen (bzw. hat sie das bereits) und die gute Frau hat bei mir mit dem Remake von „Candyman“ keinen Stein im Brett. Aber schauen wir mal.

Was „28 Years Later“ betrifft: Ja, doch. Mir hat er mit all seinen schrägen Entscheidungen im Drehbuch und in der Machart (gefilmt auf iPhones und mit Action-Kameras) gut gefallen. Ein schräger, irrer Film, der seine Story halt noch nicht fertig erzählt hat, aber da kommt ja noch was. Schauspielerisch sind alle ausnahmslos top. Da gibt es keine Kritik von meiner Seite.

Kleiner Rüffel für das Drehbuch: Es gibt schon die eine oder andere Szene, die man wirklich, wirklich hätte kürzen oder ändern können. Aber wer weiß, vielleicht ist sie ja wichtig für den nächsten Teil.

„28 Years Later“ bekommt von mir 7,5 von 10 möglichen, neugierig auf die Fortsetzung machende und tatsächlich völlig anders seiend als erwartete, Punkte.

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Clown in a Cornfield (Filmkritik) http://darkagent.blogsit.net/2025/08/30/clown-in-a-cornfield-filmkritik/ http://darkagent.blogsit.net/2025/08/30/clown-in-a-cornfield-filmkritik/#respond Sat, 30 Aug 2025 05:00:13 +0000 http://darkagent.blogsit.net/?p=37751 Eine mittlerweile ziemlich verlassen erscheinende Stadt im mittleren Westen, in der ein Clown namens Frendo, das Symbol vergangener Erfolge darstellt. Ausgerechnet hier hin muss Quinn (Katie Douglas) gemeinsam mit ihrem Vater Dr. Glenn Maybrook (Aaron Abrams) ziehen, da er nach … Weiterlesen

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Eine mittlerweile ziemlich verlassen erscheinende Stadt im mittleren Westen, in der ein Clown namens Frendo, das Symbol vergangener Erfolge darstellt. Ausgerechnet hier hin muss Quinn (Katie Douglas) gemeinsam mit ihrem Vater Dr. Glenn Maybrook (Aaron Abrams) ziehen, da er nach dem Tod von Quinns Mutter, hier einen neuen Job angenommen hat.

Nachdem sie sich mit ein paar gleichaltrigen Mitschülern angefreundet hat merkt sie schon bald, dass die jungen Leute hier von der älteren Bevölkerung, eher als Störenfriede und Feindbilder betrachtet werden. Als kurz darauf als Frendo verkleidete Menschen anfangen, Jugendliche zu töten, wird Quinn schnell klar, dass Langeweile zu haben, in dieser Stadt nicht ihr größtes Problem werden wird…

Regisseur Eli Craig ist kein Mann, der viele Filme dreht. Nach seinem tollen Debüt Tucker & Dale vs Evil 2010, folgte der harmlos unterhaltsame Little Evil im Jahr 2017. Nun meldet er sich mit seinem dritten Film zurück, der Verfilmung des Horror-Romans „Clown in a Cornfield“ von Autor Adam Cesare aus dem Jahr 2020 (der dafür auch den „Bram Stoker Award for Superior Achievement in Young Adult Novel“ gewonnen hat). Übrigens gibt es mittlerweile zwei weitere Bücher, es könnt also auch in filmischer Form weitergehen.

Wenn dein in Kanada gedrehter Film nur 1 Million Dollar kostet und du dann über 9 wieder einspielen kannst, hast du schon einen dicken Gewinn und für die IFC (Independent Film Company), war es ihr bisher stärkstes Eröffnungswochenende und löste damit Late Night with the Devil ab. Diese Hintergrund-Infos finde ich schon mal sehr sympathisch und auch sonst ist der Film clever und weit weniger oberflächlich, als man es von einem Slasher erwarten könnte.

Ja, natürlich gehen auch die Waffen unter die Haut, doch das ist der zu erwartende Teil. Gefallen hat mir, wie mit Erwartungshaltungen gespielt wird, etwa den Love Interest des Final Girls oder den etwas eigenen, seltsamen Jungen aus der Nachbarschaft betreffend. Schöne Metapher wie Heilung durch Wahrheit zu empfangen (zu seinen Gefühlen einer anderen Person gegenüber stehen) oder den Gegenstand vom Rücksitz des Autos hinaus zu werfen aka Trauma hinter sich lassen.

Der Elefant im Raum, ist jedoch die alt gegen jung Dynamik. Im Genaueren geht es darum wie weit man gehen würde, um Veränderungen zu verhindern und an alten Doktrinen und Verhaltensweisen festzuhalten. Dass hier dafür über Leichen gegangen wird, muss ich wohl kaum noch mal extra erwähnen. Was mich zu den Kills und dem Killer bringt, denn bis jetzt könnte man von meiner Beschreibung her meinen, hier würde es sich um ein Drama handeln.

Clowns als gruselig-sonderbare Figuren gehen ja immer und dieses ländliche Setting plus Waffen in Form von Heugabeln und Kettensägen, der Kontrast von friedlicher Landidylle hin zum Party sprengenden Teenager dezimieren, der ist stimmig und versprüht Texas Chainsaw Schwingungen. Von den Figuren her – um die man Angst haben soll – stehen eine junge Dame und ihr Vater im Mittelpunkt, auch eher selten innerhalb des Genres.

Die Kanadierin Katie Douglas (ist derzeit auf Netflix in der „Ginny & Georgia“ Serie zu sehen) kannte ich bisher nicht, aber ihr natürliches Schauspiel ist einnehmend und sie erweckt Quinn sehr natürlich glaubwürdig zum Leben. Ihr Spiel und ihre Figur wirken vielschichtig und sich vom beschützenden Vater weg hin zur eigenen Kraft zu entwickeln, ohne dabei den Vater schlecht zu machen, ist eine feine Sache. Der Vater wird von Aaron Abrams (Code 8: Part II) gespielt und agiert ebenso menschlich nachvollziehbar, wie seine Filmtochter.

Das ergibt für mich am Ende einen Slasher, der kleine Spielereien mit Klischees parat hält, für mich überraschend sehr erwachsene und ein Leben bestimmen könnende Themen innerhalb eines Slasher-Rahmens behandelt und dabei fast schon erstaunlich wenig Humor verwendet. Clown Frendo und die Kills alleine wären gut aber Standard, das Gesamtpaket plus das Spiel von Katie Douglas (von der ich mir bei Zeiten mal weitere Filme besorgen sollte), machen die Sache für mich dann richtig gut.

„Clown in a Cornfield“ bekommt von mir 8/10 um Clowns in Zukunft einen riesigen Bogen machende Empfehlungspunkte.

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Eenie Meanie (Filmkritik) http://darkagent.blogsit.net/2025/08/26/eenie-meanie-filmkritik/ http://darkagent.blogsit.net/2025/08/26/eenie-meanie-filmkritik/#respond Tue, 26 Aug 2025 05:00:06 +0000 http://darkagent.blogsit.net/?p=37985 Edie (Samara Weaving) hatte als Kind nach dem Tod ihrer Mutter zahlreiche unterschiedliche Pflegeeltern. Als Flucht-Fahrerin für diverse Überfälle unter anderem für Gangsterboss Nico (Andy Garcia), hat sie sich im weitern Verlauf auch auf der falschen Seite des Gesetzes, einen … Weiterlesen

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Edie (Samara Weaving) hatte als Kind nach dem Tod ihrer Mutter zahlreiche unterschiedliche Pflegeeltern. Als Flucht-Fahrerin für diverse Überfälle unter anderem für Gangsterboss Nico (Andy Garcia), hat sie sich im weitern Verlauf auch auf der falschen Seite des Gesetzes, einen Namen gemacht.

Dieses Leben hat sie nun aber schon eine Zeit lang hinter sich gelassen. Zumindest bis sie aus aktuellem Anlass, wieder Kontakt zu ihrer Jugendliebe John (Karl Glusman) aufnimmt, denn schon beim ersten Treffen kommen Waffen zum Einsatz, es sterben Menschen und Edie ist wieder mitten drin in dem Schlamassel, aus dem sie eigentlich fliehen wollte…

Regie bei diesem seit Ende August auf Disney+ als Stream verfügbaren Film, führte hier erstmals (Serien)-Drehbuchautor Shawn Simmons (Wayne) und natürlich stammt auch die Story von ihm. Vom Mix her handelt es sich um ein Gangster-Heist-Roadmovie, dass am Leben gehalten wird von einer toxischen (ich mag den Ausdruck nicht, aber er passt hier wirklich gut) Beziehung und dem Wunsch, aus der Gewaltspirale auszusteigen und ein normales Leben zu führen.

Auf den Film aufmerksam geworden, bin ich durch die Hauptdarstellerin, denn ein wenig Samara Weaving (Borderline), geht einfach immer. Um gleich bei ihr zu bleiben: das ist der bisher unblutigste Film, den ich bis jetzt von ihr gesehen habe (keine Sorge, natürlich gibt es hier auch Blut und nicht jeder erlebt das Ende des Filmes). Ihre Edie ist dabei einfach – wie ein Freund von mir sagen würde – eine richtig coole Socke, genau wie ich Weaving selbst auch einschätze.

Was mich zur zentralen Beziehung führt und den Reiz dahinter, der der wahre Kern des Filmes ist (nicht die Gangster-Story) und den ich durchaus nachvollziehen kann. Wenn dich dein Partner immer in eine Richtung bringt, wo dein Leben chaotisch und sogar lebensgefährlich wird, es aber keinen Menschen auf der Welt gibt, der dich so liebt wie er/sie und du dich in deinem Leben nie so lebendig fühlst, wie an seiner/ihrer Seite, was tust du dann?

Beendest du rein aus nüchterner Denkweise heraus diese Liebe, klappt das auf Dauer und geht das überhaupt? Wie es im Film dann gelöst wird kann man durchaus als Metapher sehen, denn etwas Radikales ist fast zwingend, um etwas Radikales zu beenden. Karl Glusman (The Bikeriders) als John verströmt perfekt die Chaos-Energie, die von so einem Menschen ausgeht. In fast jeder Szene denkst du dir, er macht gleich etwas richtig Dummes, er denkt einfach nicht nach und merkt seine Fehler erst kurz darauf (oder gar nicht und man muss ihn erst darauf hinweisen).

Wenn der liebt dann ganz und nicht nur ein wenig. Neben diesem Zentrum der Geschichte gibt es einige coole Auto-Verfolgungsjagden, die neben der Musik vor allem deshalb nie fad werden, weil Weaving hinter dem Steuer optisch und von ihrem Benehmen her, einfach richtig lässig wirkt. Ein paar plötzliche Schreck-Momente sind ebenfalls eingebaut, die genau das ohnmächtige Gefühl von Edie einfangen, dass sie immer wieder zu spüren bekommt.

Auch schön ist es Andy Garcia in einer Nebenrolle zu sehen, die ihn nicht auf ein „ich bin hier auch dabei“ beschränkt, wie etwa seine Rolle zuletzt in The Expendables 4. Die Gespräche zwischen ihm und Edie gehören (vor allem das zweite) auch emotional zu den Highlights. Beide Menschen haben das Grundproblem des Filmes als Thema, die Angst eine ungesunde Liebe aufzugeben, da man vielleicht nie wieder einen Menschen finden wird, der dir genau so das Gefühl gibt, geliebt zu werden.

Ein Spinner ohne Selbsterhaltungstrieb also, der eine an sich ganzheitlich coole Lady hinunterzieht, also weg mit dem Idiot? Ja, aber so einfach ist es eben nie im Leben. Kein spektakulärer Film und auch keiner, der durchgehend die Spannungskurve halten kann (dummes Verhalten erzeugt einfach auf die Dauer eine lähmende Reaktion), dafür ein zu Schau stellen, wie unterschiedlich Menschen funktionieren können und sich dennoch gegenseitig anziehen. Ach ja, immer auf alles impulsiv zu reagieren, das ist ebenfalls daneben, auch das kann man hier lernen 🙂

„Eenie Meanie“ bekommt von mir 6,5/10 von einer Beziehung niemals einfach nur so davon fahren könnende Empfehlungspunkte.

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Star Wars: Andor – Season 1 (Serienkritik) http://darkagent.blogsit.net/2025/08/23/star-wars-andor-season-1-serienkritik/ http://darkagent.blogsit.net/2025/08/23/star-wars-andor-season-1-serienkritik/#respond Sat, 23 Aug 2025 05:00:54 +0000 http://darkagent.blogsit.net/?p=37961 Cassian Andor (Diego Luna) stammt von Kenari. Einem Planeten, der nicht wirklich im Rampenlicht des Imperiums steht. Durch eine Reihe von Zufällen landet er aber auf Ferrix und wird dort von Maarva (Fiona Shaw) großgezogen. Er lebt unter dem Radar … Weiterlesen

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Cassian Andor (Diego Luna) stammt von Kenari. Einem Planeten, der nicht wirklich im Rampenlicht des Imperiums steht. Durch eine Reihe von Zufällen landet er aber auf Ferrix und wird dort von Maarva (Fiona Shaw) großgezogen. Er lebt unter dem Radar des Imperiums, hat sich aber eine Reihe an Fähigkeiten angeeignet. Um es zu sagen wie es ist: Er ist ein Dieb und ein Schmuggler.

Eines Tages passiert ihm ein Missgeschick und das Imperium wird auf ihn aufmerksam, deshalb muss er verschwinden und untertauchen. Seine Freundin Bix (Adria Arjona) hilft ihm dabei Kontakt zu einem bekannten „Käufer“ herzustellen. Dieser könnte Cassian eine Menge Geld beschaffen, damit er seine Flucht auch umsetzen kann. Aber dieser „Käufer“ will ihn persönlich treffen.

Leider hat das Imperium seine Spur bereits aufgenommen und das Treffen der beiden wäre eine perfekte Möglichkeit, sich zweier Stöfaktoren auf einmal zu entledigen …

Natürlich habe ich gehört, dass „Andor“ wirklich gut sein soll, aber – wer meine Kritik gelesen hat, weiß warum – ich hatte mit Star Wars abgeschlossen. Und ja, ich finde „Rogue One“ ist der beste Star Wars-Film seitdem Disney übernommen hat, aber so richtig Interesse an einem der Charaktere hatte ich jetzt per se nicht und die Trailer sahen zwar gut aus, aber das gilt auch für andere Trailer von eher … mittelmäßigen Shows.

Als ich jetzt aber gelesen habe, dass die ursprüngliche Idee, Andors Geschichte über fünf Staffeln zu erzählen (eine Staffel hätte ein Jahr abdecken sollen, da die Story fünf Jahre vor der Schlacht um Yavin – siehe „Krieg der Sterne – Eine neue Hoffnung“ anfängt, und sozusagen in „Rogue One“ münden) über Bord geworfen wurde und es jetzt nur zwei Staffeln geben wird, damit sei alles erzählt, nun, auch da dachte ich mir: Wieder ein gescheitertes Star-Wars-Projekt von Disney.

Und dann kamen die Stimmen, die meinten „Andor Staffel 2“ sei das beste Star Wars seit „Das Imperium schlägt zurück„. Da wird man als Fan der alten Filme dann schon ein wenig neugierig. Also dachte ich mir eines Freitag Abends, ich gucke mal in die Serie rein.

Und dann habe ich mir die gesamte Staffel in einem Zug durch angesehen. Ja, die Serie ist wirklich so gut.

Das für mich Spannendste dabei ist ja, dass die Geschichte die hier erzählt wird nicht wirklich eine Star Wars-Geschichte sein müsste. Die Story und die Figuren würden auch in vielen anderen Settings funktionieren, weil die Themen, um die es geht so universell sind. Aber das Star Wars-Setting und vor allem das Imperium werden richtig gut genutzt, um zu zeigen, wie die Mechanismen der Macht (oder des Bösen) funktionieren und wie ein eigentlich nicht williger Mann in einen Strudel gezogen wird aus welchem er nur durch eine Sache entkommen kann: Rebellion.

Tatsächlich finde ich den Titel der Serie ein wenig misslungen, denn auch wenn Cassian Andor (wirklich toll gespielt von Diego Luna) klar die Hauptfigur ist, so gesellt sich rasch ein relativ großer Kreis an weiteren Figuren um ihn, die ihm in nichts nachstehen. Auch auf der Gegenseite wird nicht an ikonischen Figuren gespart. Der (anfangs scheinbar ein wenig unnötige) Handlungsstrang um Syril Karn – ebenfalls großartig: Kyle Soller – wird immer wichtiger und der Karrieredrang kombiniert mit dem Willen alles zu tun, was notwendig ist, um Ordnung aufrecht zu erhalten wird dann noch sehr wichtig. Auch der Aufstieg von Dedra Meero (ein Hammer: Denise Gough) ist spannend mitanzusehen.

Was ich damit sagen will: Das ist keine One-Man-Show. Das ist das Ergebnis von einer kompletten Gruppe an Menschen (und Aliens), die durch die äußeren Umstände dazu gezwungen werden Stellung zu beziehen und (teilweise freiwillig, teilweise durch bestimmte Vorkommnisse) einen Kampf gegen das in ihren Augen Böse auszufechten. Und mit „Das Böse“ meine ich nicht nur das Imperium sondern aus Sicht von Syril und Dedra durchaus auch die Aufständischen.

Und was hier alles passiert und los ist – ein Wahnsinn. Die Drehbücher sind dicht und großartig geschrieben. Die Inszenierung beherrscht eine Sache richtig gut: Spannungsaufbau. Gefühl 75% der Serie fühlen sich an wie der Spannungsaufbau vor der Schlacht in „Helms Klamm“ in die „Die zwei Türme„. Nervenkitzel pur. Die Macher:innen haben ein richtig gutes Gespür dafür, wie wenig man zeigen darf und wie viel man zeigen muss, damit die Rädchen im Kopf rattern und man einfach wissen MUSS wie es weitergeht.

Um zu meiner ursprünglichen Aussage zurückzukommen, was den Titel der Serie betrifft: Passender wäre gewesen „Star Wars: Rise Of The Rebellion“ oder „Star Wars: Machinations Of Evil“ oder so ähnlich. Ihr wisst was ich meine. Es wird eine (bzw. mehrere) persönliche Geschichten erzählt, die alle auf ihre Art mitreissen und am Ende steht die Erkenntnis: Entweder ich bekenne mich völlig zur Rebellion oder ich gehe unter.

Und da habe ich die ganzen großartigen Nebenfiguren noch gar nicht erwähnt. Und noch nicht mal alle Hauptfiguren. Weil es so viele sind – und jede einzelne ist großartig geschrieben. Jede einzelne. Das sind wirklich die besten Drehbücher die ich seit Jahren gesehen habe – völlig unabhängig vom Setting. Und was hier alles passiert … ein Heist, eine Flucht, ein Gefängnisausbruch, eine Jagd, ein Aufstand – alles in kleine Dosen gepackt und in Form von 12 Folgen, die rund 30 Minuten dauern auf euch losgelassen.

Es gibt mehrere, sogar ziemlich viele, Handlungsstränge (Mon Mothmas Geschichte, Cassians Geschichte, Syrils Geschichte, Dedras Geschichte, Luthens Geschichte und dann noch x andere), die aber alle zusammenhängen und jeder einzelne davon hätte vermutlich eine Staffel verdient. Und des funktioniert. Es wirkt nicht zusammengeschustert, sondern es bleibt übersichtlich und im Rahmen und – und das finde ich faszinierend – bei jeder Figur die man trifft weiß man, warum sie ist wo sie ist, was sie dazu gebracht hat und warum sie genau dort sein muss bzw. will. ich wiederhole: Hammer!

„Andor – Staffel 1“ ist eine Wucht und zeigt, dass die Kunst des Geschichtenerzählens durchaus noch ihre Meister hat. Und Tony Gilroy (der hier Hauptverantwortlicher ist) hat bewiesen, dass er drauf hat. Von ihm stammen übrigens auch die Drehbücher für „Im Auftrag des Teufels“ oder „Rogue One“ oder „Michael Clayton“ oder „Nightcrawler“ oder die ersten drei Bourne-Filme. Der Mann kann das. Und im Fall von „Andor“ hat er sich auch Menschen für die Regie, das Production Design, den Cast und überhaupt alle Ebenen des Filmemachens abedeckende Profis geholt.

„Andor“ liefert auf ganzer Linie. Und Nein, es ist weit und breit kein Skywalker, Darth Vader oder auch nur ein Lichtschwert in Sicht. Wie sich herausstellt braucht es das auch nicht. Es braucht einfach nur eine verdammt gute Story mit richtig guten, weil spannenden, ambivalenten und interessanten Charakteren. Erwähnen muss ich noch Andy Serkis, der hier wieder mal ohne Motion-Capture beweist, was für ein verdammt guter Schauspieler er ist und bei den wenigen Folgen bei denen er dabei war doch mächtig Eindruck hinterlässt.

„Andor – Staffel 1“ bekommt 10 von 10 möglichen, eine der besten und erwachsensten Star Wars-Geschichten überhaupt erzählende, Punkte.

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Dangerous Animals (Filmkritik) http://darkagent.blogsit.net/2025/08/16/dangerous-animals-filmkritik/ http://darkagent.blogsit.net/2025/08/16/dangerous-animals-filmkritik/#respond Sat, 16 Aug 2025 05:00:25 +0000 http://darkagent.blogsit.net/?p=37905 Zephyr (Hassie Harrison) ist ein Freigeist, der die Welt bereist. Gerade befindet sie sich in Australien, wo sie einfach nur surfen und ihr Leben genießen möchte. Deshalb verschwindet sie auch in aller Frühe nach einer Nacht mit Moses (Josh Heuston), … Weiterlesen

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Zephyr (Hassie Harrison) ist ein Freigeist, der die Welt bereist. Gerade befindet sie sich in Australien, wo sie einfach nur surfen und ihr Leben genießen möchte. Deshalb verschwindet sie auch in aller Frühe nach einer Nacht mit Moses (Josh Heuston), denn Bindungen weicht sie gerne aus.

Tucker (Jai Courtney) ist der Captain eines Bootes, dass für Touristen Hai-Tauchgänge in Käfigen anbietet. Seine wahre Berufung im Leben ist aus seiner Sicht jedoch eine ganz andere, weswegen er aktuell gerade Zephyr betäubt und auf sein Boot gebracht hat…

Der australische Regisseur Sean Byrne, sucht sich seine Projekte offensichtlich sehr genau aus. Nach seinem schrägen Debüt The Loved Ones aus dem Jahr 2009, folgte 2015 „The Devil´s Candy“. Zehn Jahre später hat er nun seinen dritten Film gedreht und dabei erstmals nicht auch das Drehbuch geschrieben. Das stammt erstmals von Nick Lepard, der als nächstes „Keeper“ für Osgood Perkins geschrieben hat.

Was der Film ist, ist ein „Serienkiller Haifilm“. Ja, das habt ihr richtig gelesen und ja er ist auch besser, als es diese Beschreibung vermuten ließe. Warum es so gut funktioniert, liegt an mehreren Dingen, die einfach zusammen passen. Da wäre mal als zentraler Punkt die Performance von Jai Courtney (Black Site). Das einzige was er noch mehr liebt als seine Stimme zu hören, sind Haie und wie sie die schwächeren Kreaturen vernichten.

Er ist kein sexuell orientierter Killer, obwohl er Frauen eindeutig als Beute sieht und auch wenn er im Kern wahrscheinlich ein kleiner, verängstigter Junge ist, ist sein Auftreten eine Naturgewalt. Innerhalb seiner unerschütterlichen Weltanschauung, ist er somit dennoch vielschichtig. Ebenso stark vertreten ist die gute Seite durch Hassie Harrison (Yellowstone) als Zephyr. Die ist kämpferisch von der ersten Minute ihrer Gefangenschaft an.

Geprägt von einer Vergangenheit inklusive Jugendknast und dem Weg von den einen Adoptiveltern zu den nächsten und dem aktuellen Leben aus ihrem Van heraus inklusive Bindungsängste, ist sie am Papier ein wandelndes Klischee was Toughness betrifft, aber wow, sie macht das gut und Klischees kommen ja irgendwo her und haben ihren wahren Kern. Von ihr weiß man genug, um zu ihr zu halten und er hat genug Mysterium um sich herum, dass man das zusätzlich unangenehm findet.

Die Action, wenn diese beiden in mehreren Fluchtszenarios aufeinander treffen, ist wuchtig und brutal und man bildet sich teilweise richtig ein, das nun selbst physisch gespürt zu haben. Die Momente mit den Hai-Attacken sind erstens von den Effekten her sehr gut gelungen und außerdem so gestaltet, dass man mitfühlt und sich wünscht, selbst nie als Hai-Köder in einem Snuff-Film eingesetzt zu werden.

Der Score ist plakativ wie ein Hai-Angriff, jedoch niemals nervig, eher spiegelt er gekonnt das enervierende Gefühl wider, wenn du in einem blutigen Wasser still halten sollst, damt du nicht gefressen wirst. Auch in ausweglos erscheinenden Situationen niemals aufgeben und die richtigen Bindungen/Beziehungen stärken dich, denn Niemand ist alleine besser dran. Das sind dann die zwei universellen Weisheiten, die man sich hier mitnehmen kann.

Ein Mix zweier Genres, die sich erstaunlich gut vereinen haben lassen. Die Darsteller sind einnehmend, die Optik bestechend und wunderschön, ganz im Kontrast zur schmutzigen Grundatmosphäre. Fühlt sich in Summe an wie ein aquatischer B-Movie Killer-Thriller fürs Heimkino, wo ein gnadenloser Killer auf ein unbeugsames Final Girl trifft, dass schon von Beginn an final ist. Auch wenn es wieder Jahre dauert, ich wäre bei Byrnes nächsten Film auf jeden Fall dabei.

„Dangerous Animals“ bekommt von mir 7,5/10 die natürliche Hierarchie der Natur herausfordernde Empfehlungspunkte.

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The Amateur (2025 Filmkritik) http://darkagent.blogsit.net/2025/08/12/the-amateur-2025-filmkritik/ http://darkagent.blogsit.net/2025/08/12/the-amateur-2025-filmkritik/#respond Tue, 12 Aug 2025 05:00:17 +0000 http://darkagent.blogsit.net/?p=37947 Charlie Heller (Rami Malek) ist Kryptograph beim CIA. Als seine Frau Sarah (Rachel Brosnahan) bei einem Terroranschlag in London getötet wird, bricht für ihn eine Welt zusammen. Besonders auch, weil sich seine Vorgesetzten hinter Beschwichtigungen und komplexen Mechanismen verstecken, anstatt … Weiterlesen

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Charlie Heller (Rami Malek) ist Kryptograph beim CIA. Als seine Frau Sarah (Rachel Brosnahan) bei einem Terroranschlag in London getötet wird, bricht für ihn eine Welt zusammen. Besonders auch, weil sich seine Vorgesetzten hinter Beschwichtigungen und komplexen Mechanismen verstecken, anstatt die Schuldigen zu finden und zu bestrafen.

Da Charlie kompromittierendes Material entschlüsselt hat, erpresst er daraufhin seine Behörde ihn auszubilden, weil er die Täter selber zur Strecke bringen will. Ihm wird Colonel Robert Henderson (Laurence Fishburne) als Ausbildner zur Seite gestellt, doch schnell wird klar, dass Charlie nicht das Zeug zum Killer hat…

„The Amateur“ ist ein Roman aus dem Jahr 1981, der bereits im selben Jahr im Zuge einer gleichnamigen kanadischen Film-Produktion adaptiert wurde. Nun im Jahr 2025 wagt sich der vor allem durch das Inszenieren diverser Folgen verschiedenster Serien sein Geld verdienender Regisseur James Hawes (unter anderem Snowpiercer oder Slow Horses), an eine Neuverfilmung. Die Haupt-und Produzentenrolle hat dieses mal Rami Malek übernommen.

Persönlich habe ich von ihm kaum etwas gesehen, einem breiteren Publikum wurde er aber durch seine Version von Freddy Mercury in „Bohemian Rhapsody“ und seiner Figur des Elliot Alderson in der „Mr. Robot“ Serie bekannt. Warum ich auf ihn bezogen so aushole, hat einen bestimmten Grund. Die Inszenierung ist nämlich schnörkellos und routiniert, dafür aber auch überraschungsarm und ohne Highlights. Deshalb liegt sehr viel daran, wie man Malek in dieser Rolle findet.

Ich meine damit er hat eine sehr eigene Ausstrahlung, mit der man ihm den Außenseiter viel mehr abnimmt, als den Helden. Das ist hier nicht das Problem – er ist und bleibt ja ein außerhalb der Norm funktionierender Mensch – viel mehr lässt sein kühles Charisma nur wenig Bindung zu, weswegen ich kaum in die Handlung involviert wurde. Ich dachte ja zuerst es sei doof, Rachel Brosnahan (I´m Your Woman) in dem Miniauftritt zu Beginn (und den kurzen Rückblicken) zu verschenken, aber es war ein durchaus cleverer Schachzug.

Sie nicht mehr im Leben zu haben, das hinterlässt klar eine Lücke. Was man aber eben viel mehr spürt, weil man sie beobachtet hat, nicht weil man seine Reaktionen sieht. Aber kommen wir wieder zur Figur des Heller. Vom sich Übergeben müssen, weil er sich gegenüber Vorgesetzten erpresserisch durchgesetzt hat, über kurze Flashbacks nach einem von ihm verursachten Unfall, bis hin zur nur mehr kurz zucken, nach einer Explosion, seine „Entwicklung“ geht wieder mal viel zu schnell.

Wobei er sich gar nicht richtig entwickelt, irgendwie bleibt er das gleiche Weichei wie zu Beginn, nur einfach abgestumpfter in bestimmten Bereichen. Wie sehr ihn alle unterschätzen, ist dabei auch nur bis zu einem gewissen Grad unterhaltsam. Natürlich sind ein paar seiner Aktionen durchaus cool und entsprechen klar seinem Skill Set, aber man weiß einfach immer schon vor dem Finale einer Szene, dass jetzt etwas kommen muss von ihm und so ist es dann auch.

Rami Malek (Nachts im Museum 3) ist wie gesagt kompetent und passend in der Rolle, mit ihm mitfiebern, kann ich aber kaum. Das schafft dafür Jon Bernthal (The Accountant) in seinen paar Minuten Screentime, der ist lässig und dennoch menschlich und von dem hätte man gerne mehr gesehen. Laurence Fishburne (The Ice Road) als Hendo kann hingegen außer angebrühter Übercoolness (die er dann gar nicht abliefern kann) nicht viel machen mit seiner Rolle als Außbildner/Killer.

Das ergibt in Summe einen Film, über dessen Logik man nicht nachdenken sollte und ihn nicht mit dem Anspruch anschauen soll, emotional mitgerissen zu werden. Dafür ist es immer schön den kleinen, schwachen Menschen zu sehen, der sich allen Widerständen zu trotz, gegen die großen Bösen durchsetzen kann. Ob Selbstjustiz eine gut Sache ist, das steht hier dann gar nicht erst zur Debatte. Kann man sich gut einmal anschauen, nicht mehr, aber auch nicht weniger.

„The Amateur“ bekommt von mir 5,5/10 die Grenzen zwischen Profi und Anfänger verschwinden lassende Empfehlungspunkte.

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Oldies But Goldies: Shoot To Kill (1988 Filmkritik) http://darkagent.blogsit.net/2025/08/09/oldies-but-goldies-shoot-to-kill-1988-filmkritik/ http://darkagent.blogsit.net/2025/08/09/oldies-but-goldies-shoot-to-kill-1988-filmkritik/#respond Sat, 09 Aug 2025 05:00:55 +0000 http://darkagent.blogsit.net/?p=37888 Warren (Sidney Poitier) verfolgt einen Mörder, der sich abgesetzt und einer Wandertruppe durch die Berge angeschlossen hat. Dazu tut er sich mit dem Fährtenleser Jonathan (Tom Berenger) zusammen, denn dessen Freundin Sarah (Kirstie Alley) ist es, die den Trupp anführt. … Weiterlesen

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Warren (Sidney Poitier) verfolgt einen Mörder, der sich abgesetzt und einer Wandertruppe durch die Berge angeschlossen hat. Dazu tut er sich mit dem Fährtenleser Jonathan (Tom Berenger) zusammen, denn dessen Freundin Sarah (Kirstie Alley) ist es, die den Trupp anführt. Aber können die beiden die Gruppe einholen und wird es bis dahin überhaupt noch eine Gruppe geben, die man einholen kann?

Oder wird der Mörder alle beseitigen, um über die Grenze, die sich durch die Berge zieht, zu entkommen …

Es kann so herrlich simpel sein. Eine einfachere Prämisse als diese hier gibt es wohl kaum. Ein Mörder versteckt sich in einer Gruppe von Wanderern und wir wissen nicht wer es ist. Währenddessen verfolgt der Stadtpolizist mit dem Fährtenleser ihre Spur. Werden sie es schaffen? Und wer ist eigentlich der Mörder?

1988 war eine andere Zeit. Da gab es noch kleine, feine Thriller, die spannend waren ohne großes Bum-Bum rundherum. Und das hier ist genau einer dieser Vertreter. Ich habe lange nach diesem Film gesucht, weil ich ihn vor Jahren gesehen hatte und mir eine Szene wieder eingefallen ist und ich mir dachte „Ui, den muss ich mir wieder mal ansehen. Mal schauen, ob er wirklich so spannend ist, wie ich ihn in Erinnerung habe.“ Und ja, ist er.

Das beginnt bereits am Anfang als der Mörder eine Geisel genommen hat. Er wollte nur Diamanten oder andere Edelsteine klauen und jetzt ist ein Haufen von Polizisten und Scharfschützen vor Ort. Wie kann er entkommen? Durch ein paar sehr einfache Tricks und völlige Skrupellosigkeit. Da fiebert man bereits von Anfang an mit.

Was dann noch dazu kommt sind die Szenen in den Bergen, die wirklich gut zeigen, wie gefährlich es da oben ist und wie wenig wir (nach wie vor) der Natur entgegensetzen können. Egal, ob es um Schneemassen geht oder um eine tiefe Schlucht, Wasserfälle – die Gefahr lauert überall und sie wird hier relativ simpel, aber sehr effektiv, in Szenen eingebaut, die ich davor noch nie so gesehen hatte – und ich glaube, auch seitdem nicht mehr.

Das – kombiniert mit der Tatsache, dass wir immer wieder der Gruppe von Wanderern folgen und nicht wissen, wer von denen der Mörder ist – ist natürlich eine kleine Meisterleistung – das ist und bleibt spannend. Leider erfolgt meinem Geschmack nach die Auflösung wer der Mörder ist zu früh, was dem Film ein wenig an Spannung raubt, aber in Summe: Hammer.

Die schauspielerischen Leistungen sind top, allen voran Sidney Poitier und Tom Berenger. Das ungleiche Duo hat diese „Buddy-Movie“-Momente, bei denen man natürlich weiß, wie das weiterlaufen wird, aber es funktioniert unglaublich gut. Vor allem eine Szene in welcher Warren begreift, dass er außerhalb seiner gewohnten Umgebung unterwegs ist oder als die beiden eingeschneit werden und Jonathan ihn wärmen muss – wundervoll. Dazu ein paar nette Gags, wie Warren mit der neuen Umgebung umgeht. Das passt. Der Humor ist zwar selten, aber dafür passt er gut ins Bild.

Ich kann jetzt nicht verraten, wer der Mörder ist, aber ja, auch der spielt super. Und Kirstie Alley, nun, die ist als optischer Aufputz dabei, wobei ich es positiv finde, dass man auf halbnackte Szenen oder irgendeine Art der Perversion des Mörders verzichtet hat. Der will halt „einfach“ um jeden Preis entkommen.

Und Ja, am Ende darf auch ein wenig „80iger Jahre Cheese“ sein 😉

„Mörderischer Vorsprung“ wie er bei uns heißt bzw. „Shoot To Kill“ bekommt von mir 8,5 von 10, immer noch die gekonnt die Spannungsschraube andrehende, Punkte.

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Downrange (Filmkritik) http://darkagent.blogsit.net/2025/08/05/downrange-filmkritik/ http://darkagent.blogsit.net/2025/08/05/downrange-filmkritik/#respond Tue, 05 Aug 2025 05:00:42 +0000 http://darkagent.blogsit.net/?p=37915 Todd (Rod Hernandez) und seine Freundin bilden eine Fahrgemeinschaft mit ein paar Leuten und plötzlich haben sie eine Reifenpanne. Jung und fröhlich ist das kein Problem. Man scherzt, man plant, man überlegt wegen einer Werkstatt (schwer, weil mitten im Nirgendwo … Weiterlesen

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Todd (Rod Hernandez) und seine Freundin bilden eine Fahrgemeinschaft mit ein paar Leuten und plötzlich haben sie eine Reifenpanne. Jung und fröhlich ist das kein Problem. Man scherzt, man plant, man überlegt wegen einer Werkstatt (schwer, weil mitten im Nirgendwo und kein guter Empfang am Mobiltelefon) und entscheidet sich, einfach mit dem Reserverad weiterzufahren, welches jedoch schon halbwegs abgenutzt ist. Kann das jemand wechseln? Naja, alles keine Profis, aber wird schon werden. Aber es ist heiß. Also setzen sich ein paar in den Schatten des Autos, während einer der Jungs den Reifen wechselt und Todds Freundin versucht Empfang am Telefon zu bekommen.

Dann fällt der Schraubenschlüssel laut zu Boden. Der Reservereifen rollt davon. Todd läuft ihm nach. Seine Freundin guckt nach, was mit dem Kollegen beim Reifenwechsel passiert ist.

Nun, es stellt sich heraus, dass ihm ein Scharfschütze den Kopf von den Schultern geschossen hat. Und als sich Todds Freundin umsieht, passiert ihr etwas ähnliches.

Allen ist klar: Da gibt es einen Scharfschützen, der irgendwo weit weg Zielübungen macht und die sechs (bzw. vier übrigen) als Zielscheiben ausgewählt hat. Was tun, wenn der Schütze abgesehen von dem Teil hinter dem Auto, ein freies Schussfeld hat, es nirgends sonst Platz zum Verstecken gibt, die Sonne runterbrennt und man seit Stunden weder eine Haus noch ein anderes Auto gesehen hat? Kann man überhaupt entkommen?

Dieser Film hat mich völlig unvorbereitet und kalt erwischt. Ich kannte den Namen Ryuhei Kitamura nicht, habe nur von „The Midnight Meat Train“ gehört, ihn aber nie gesehen. Vielleicht war ich deshalb völlig überrascht, wie völlig kalt und brutal der Film ist. (Ich habe auch „No One Lives“ nicht gesehen.) Was da mit (toten) Menschen passiert bzw. was man hier alles sieht – das habe ich nicht kommen gesehen. Aber davon lebt der Film im Grunde: Es ist ein kleines, dreckiges Gore-Fest am hellichten Tag.

Mehr ist da nicht drin, fragt ihr? Nun. Nein. Ist es nicht. Die Story ist in einem Satz zusammenzufassen: Sechs Menschen werden mitten im Nirgendwo als Zielscheiben auserkoren von einem Sniper. Das ist es. Der Rest ist die Frage: Was machen sie, um wegzukommen. Und schaffen sie es überhaupt?

Nun, das ist jetzt nicht viel, aber – Hölle, ist das spannend gemacht. Ich habe gelesen, dass sie Schauspieler:innen schlecht sind oder das Drehbuch schlecht und das Ende wird entweder gefeiert oder gehasst. Ich habe das alles anders empfunden. Ich bin ja üblicherweise kein Fan von Filmen, deren reiner Sinn es ist brutal zu sein, aber – hui – das hier war so richtig spannend für mich. Ich fand es richtig spannend, was alles auf einem so begrenzten Stück Raum passieren kann. Welche Ideen die Kids haben. Was der Schütze macht. Wow, sag ich nur. Ich war wirklich gebannt. Und im letzten Drittel wird es dann völlig irre, ganz ehrlich, richtig irre.

Dazu kommt noch, dass ich nicht damit gerechnet habe, wer am Ende übrig bleibt (wenn jemand übrig bleibt). Das Final Girl, welches ich klar als solches für mich definiert hatte, war dann nicht das Final Girl. Das kam für mich völlig aus dem Nichts. Und das Ende … nun, ich war ambivalent ob ich es großartig und völlig schwarzhumorig fand oder ob ich es schlimm und als Downer-Ende empfand. Ich bin mir noch immer nicht sicher.

Wessen ich mir jedoch sicher bin: Ich hatte keine Erwartung und war völlig platt, wie spannend der Film war mit Ideen, die ich so noch nie gesehen habe (und ja, ein paar, die man öfter sieht) und wie völlig aus dem Nichts dann immer wieder brutale Momente eingestreut werden, die man erneut schlimm oder schwarzhumorig finden kann. Es gibt auch ein paar sehr coole Kameraideen, ein paar heftige Szenen (Eltern und Kind, sag ich nur) und ein paar „Mhm“-Momente (Polizei), aber alles in allem – ja, ich war absolut gefangen.

Einziger Wehrmutstropfen für mich: Der wegrollende Reifen. Da ist einfach ein Regiefehler drin, der so nicht hätte passieren dürfen. Aber okay. Pfeif ich mal drauf, zumal der Rest für mich richtig spannend war.

„Downrange“ bekommt von mir 7,5 von 10 möglichen, absolut heftige und brutale, Punkte.

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Neighborhood Watch (Filmkritik) http://darkagent.blogsit.net/2025/08/02/neighborhood-watch-filmkritik/ http://darkagent.blogsit.net/2025/08/02/neighborhood-watch-filmkritik/#respond Sat, 02 Aug 2025 05:00:14 +0000 http://darkagent.blogsit.net/?p=37892 Simon (Jack Quaid) lebt mit seiner großen Schwester Deedee (Malin Akerman) zusammen, die finanziell den Haushalt alleine schaffen muss. Simon ist nämlich über zehn Jahre schon arbeitslos, war bereits in einer Anstalt und muss regelmäßig Tabletten nehmen. Als er eines … Weiterlesen

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Simon (Jack Quaid) lebt mit seiner großen Schwester Deedee (Malin Akerman) zusammen, die finanziell den Haushalt alleine schaffen muss. Simon ist nämlich über zehn Jahre schon arbeitslos, war bereits in einer Anstalt und muss regelmäßig Tabletten nehmen. Als er eines Tages sieht, wie ein Mädchen entführt wird, zögert er zunächst.

Immerhin könnte dies nur eine weitere seiner Halluzinationen sein. Er wendet sich schließlich dennoch an die Polizei, die ihm auf Grund seiner medizinischen Geschichte, aber natürlich nicht glaubt. Aus Verzweiflung sucht er daraufhin seinen Nachbarn Ed (Jeffrey Dean Morgan) auf, der früher als Sicherheitsmann gearbeitet hat…

Was Regisseur Duncan Skiles (The Clovehitch Killer) hier abgeliefert hat, ist wohl einer der ruhigsten, unspektakulärsten und im kleinsten Rahmen gehaltenen Filme, die ich in längerer Zeit gesehen habe. Zwei Außenseiter in den Hauptrollen und die dazu gehörigen Darsteller und Performances, haben dieses Erlebnis jedoch zu einem Vergnügen für mich gemacht, obwohl ich normal gerne mehr Wirbel auf der Leinwand sehe.

Der Wirbel ist dann doch durchaus vorhanden, aber er beschränkt sich auf das Innenleben von Simons Kopf. Die Krimi-Handlung treibt die Geschichte voran, aber im Grunde geht es um zwei außerhalb der Norm funktionierende Menschen, die so etwas wie eine Freundschaft zueinander aufbauen, ohne dies auch nur ansatzweise geplant zu haben. Was sie im Prinzip füreinander getan haben und wie sie ihre Leben gegenseitig verändert haben, realisieren sie erst ganz am Schluß.

Wirklich unangenehm gut finde ich dabei die Art und Weise, wie das Trauma von Simon sich immer wieder an die Oberfläche kämpft. Als Kind wurden er und seine Schwester von ihrem Vater misshandelt und dieser ist nun die Stimme in seinem Kopf. Diese sagt ihm ständig, was für ein Versager er ist, dass er nichts erreichen kann im Leben und allen Menschen nur zur Last fällt. Psychopharmaka und Halluzinationen bestimmen zusätzlich seinen Alltag.

Auf der anderen Seite wäre da Ed, eine Sicherheitsmann einer Schule, der sich mit seiner Pensionierung nicht abfinden will. Sein Alter interessiert ihn ebenso wenig und die Wünsche seiner Ärztin seinen Lebensstil zu ändern, da hat er schon während sie geredet hat nicht mehr zu gehört. Geld hat er wenig und Freund sowieso keine, wegen seiner peniblen und oft auch sehr ruppigen Art.

Es gibt auf dem Papier nur wenig Konstellationen zweier Menschen, die weniger zusammen passen würden und dann wollen sie auch noch gemeinsam ein entführtes Mädchen finden. Der Homerun gelingt dann, wenn dieses Szenario, von Jack Quaid (Heads of State) und Jeffrey Dean Morgan (The Unholy) zum Leben erweckt wird. Quaid ist perfekt mit seiner unsicheren Körperhaltung, dem Blickkontakt nicht stand halten Können und der Angst in den Augen, wenn seins Vaters Stimme an seinem Verstand nagt.

Oder wenn er einfach so Wörtersalat quasselt, wenn er nervös wird. Morgan zeigt dieses hin und her zwischen seinem Traum wichtige Dinge im Leben erreicht zu haben schon lange aufgegeben zu haben und dennoch immer wieder das Feuer in sich zu spüren, etwas richtig machen zu wollen sehr nachvollziehbar. In Kombination sind die beiden dann am stärksten, vor allem wie Ed auf Simon reagiert und wie sich sein Verhalten ihm gegenüber, mit der Zeit verändert.

Ich dachte zunächst wirklich nicht, dass ich hiermit so viel Freude habe aber ich erkläre es einfach mittels der letzen Szene: der Payoff, zu bekommen was man als Zuschauer erwartet und dann auch noch in der Form dieser zwei lachenden Menschen, ist wirklich großartig gewesen und die dadurch erzeugte gute Laune, blieb bei mir noch Stunden nach dem Film erhalten. Diese nachbarschaftlichen „Nebenfiguren“, haben ihre Hauptrollen eindeutig verdient.

„Neighborhood Watch“ bekommt von mir 8/10 ohne Hintergedanken einfach das Richtige tun wollende Empfehlungspunkte.

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