Thriller | Darkagent http://darkagent.blogsit.net We love being entertained! Sun, 30 Mar 2025 19:35:43 +0000 de hourly 1 https://wordpress.org/?v=6.4.5 A Killer In The House (Filmkritik) http://darkagent.blogsit.net/2025/04/01/a-killer-in-the-house-filmkritik/ http://darkagent.blogsit.net/2025/04/01/a-killer-in-the-house-filmkritik/#respond Tue, 01 Apr 2025 05:00:13 +0000 http://darkagent.blogsit.net/?p=37500 Ava (Katherine Gibson) ist angehende Schauspielerin und Insta-Model und Influencerin. Sie hat auch einen großen Fan, nämlich Leo (Philipp Andre Botello). Der ist nur leider psychisch krank und bereits mehrfach vorbestraft, weshalb er auch einen Bewährungshelfer (Michael Gaglio) hat, den … Weiterlesen

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Ava (Katherine Gibson) ist angehende Schauspielerin und Insta-Model und Influencerin. Sie hat auch einen großen Fan, nämlich Leo (Philipp Andre Botello). Der ist nur leider psychisch krank und bereits mehrfach vorbestraft, weshalb er auch einen Bewährungshelfer (Michael Gaglio) hat, den er regelmäßig aufsuchen muss. Und dem erzählt er davon, wie gut sein Leben mittlerweile verläuft und das er alles im Griff hat.

Nur stimmt das so nicht. Denn Leo ist besessen von Ava und entledigt sich aller Nebenbuhler.

Nach und nach dämmert ihm allerdings, dass mit ihm etwas nicht stimmt. Oder?

Wieder einmal war es Zufall, dass ich auf diesen Film hier gestoßen bin und wieder einmal war ich positiv überrascht, weil meine Erwartungshaltung quasi Null war. Jared Cohn, der hier für Drehbuch und Regie verantwortlich zeichnet, ist ja schon ein „alter Hase“ im Filmgeschäft, auch wenn von seinen fertigen 58(!) Filmen ziemlich alle im Trash-Bereich anzusiedeln sind. Und wir reden hier von The Asylum-Trash. Der einzige Film, den ich von der Liste seiner Filme kenne ist „Attack On The Atlantic Rim“, also ein dreistes Rip-Off von „Pacific Rim“ und der war … nun, der war schlimm. Aktuell hat er acht Filme an denen er arbeitet, sieben davon in der Postproduktion, einer in der Vorproduktion. Nur, um zu zeigen, um was für eine Art Regisseur es sich hier handelt. Künstlerischer Anspruch dürfte nicht ganz oben auf der Liste seiner Prioritäten stehen.

Aber es gibt ja immer wieder Mal Regisseure, die zwei Arten von Filmen machen: Die eine Art, um rasch Geld zu bekommen ohne emotional irgendwie involviert zu sein und die andere Art von Film, die ihnen am Herzen liegen. Und bei „A Killer In The House“ handelt es sich meiner Ansicht nach um einen Film, den er machen wollte und er hat da durchaus auch Herzblut investiert.

In erster Linie sieht man das daran, dass der Film offensichtlich ohne großes Budget auskommen musste. Das sieht man den Kulissen, an der Farbgebung, der Bildtiefe und und und. Also sozusagen ein Amateur-Projekt eines Massenfilmers, wenn man das so nennen kann. Ich hoffe, man versteht, was ich damit meine.

Und das zieht sich natürlich durch den gesamten Film und schlägt sich auch in der schauspielerischen Leistung nieder. Interessant finde ich, dass viele der Nebenrollen eigentlich ganz gut sind und Hauptdarsteller Philipp Andre Botello ist ein Hammer! Seine Aggressionsschübe und sein Zurückrudern und ähnliche Emotionen, die sich innerhalb von Sekunden ablösen – das ist richtig beängstigend. Was auch am Drehbuch liegt, denn vor allem Leo ist großartig geschrieben. Großartig in dem Sinn, dass man nie genau weiß, wie er jetzt reagiert, wo er sich zusammenreißen kann und wo er durchdreht – das ist richtig, richtig gut.

Wo es dann mangelt sind die Morde, die großteils in der Öffentlickeit passieren und irgendwie sieht es nie jemand. Nie. Klar, wir alle wissen, dass in den USA solche Dinge (leider) an der Tagesordnung sind – jemand wird auf dem Parkplatz niedergestochen, niemand hat’s gesehen – aber es gibt zB eine Szene als Leo jemanden im Gastgarten eines Cafés ermordet. Da geht niemand vorbei, da kommt kein Kellner, Leo sitzt am Nebentisch und niemandem scheint aufgefallen zu sein, dass er da war oder zumindest wird es im Film nie Thema. Die Polizei ist ihm nie auf der Spur. Das ist schade – und gerade gegen Ende, da gibt es dann einen Stilbruch: Es gibt auf einmal eine Einblendung: „Vier Stunden später“ und eine Szene folgt. Das hätte man sich komplett sparen können. Weil es einfach völlig egal ist, ob das fünf Minuten oder eine Woche später ist.

Und somit zum zweiten großen Manko und es tut mir leid, dass ich das sagen muss, aber es entbehrt nicht einer gewissen Ironie, wenn die schlechteste Schauspielerin im Film die einzige ist, die eine angehende Schauspielerin spielt und die dann sogar eine Szene hat, in welcher sie sagt, dass sie „vielleicht wirklich einfach nur eine schlechte Schauspielerin ist“. Und … tut mir leid, aber, ja. Ja, das ist sie. Nämlich wirklich. Sie sieht gut aus, das streite ich nicht ab, aber das reicht vielleicht für einen schlechten Horrortrasher in dem ohnhin wichtiger ist, dass die mitwirkenden Damen möglichst wenig anhaben anstatt darauf wert zu legen, dass sie ihren Text glaubwürdig sagen (looking at you „Muck„), aber hier … schade. Schade. Schade. Das hätte weit besser werden können, zumal man auch keinen Augenblick lang nachvollziehen kann, warum Leo so besessen von ihr ist – auch wenn das, so denke ich, Teil des Drehbuchs ist. Man soll es auch gar nicht verstehen, weil es völlig willkürlich ist. Es hätte auch jede andere Frau sein können (und Leos Vorgeschichte nach gab es da auch schon ein paar).

Also alles in allem fand ich den Film emotional wirklich gut, weil Leo für mich eine Figur ist, der man mit Sicherheit niemals begegnen will, es aber gleichzeitig absolut faszinierend ist, ihm zuzusehen und mitzubekommen, wie er wo reagiert. Andererseits gibt es rundherum so viele Drehbuchschwächen, die man leicht hätte beheben können, dass dies den Film als Ganzes leider mächtig nach unten zieht.

Finde ich „A Killer In The House“ sehenswert – als Studie eines wirklich kranken Mannes: Ja. Spannend. Als Thriller/Slasher: Leider nicht. Dazu ist das rundherum leider nicht gut genug gemacht. Schade drum. Einmal ansehen geht sicher in Ordnung, vor allem, wenn man weiß, dass es sich hier quasi um ein selbstfinanziertes Fanprojekt handelt (oder man generell kein Problem mit mangelnder Blockbuster-Optik hat).

„A Killer In The House“ bekommt von mir 5 von 10 möglichen, sein Potential leider bis auf den Hauptdarsteller nicht ausreizen könnende, Punkte.

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Stellar Blade (Game-Review) http://darkagent.blogsit.net/2025/03/22/stellar-blade-game-review/ http://darkagent.blogsit.net/2025/03/22/stellar-blade-game-review/#respond Sat, 22 Mar 2025 05:00:28 +0000 http://darkagent.blogsit.net/?p=37445 Nachdem die Naytibas auf der Erde aufgetaucht sind, haben sich die Menschen zurückgezogen. Sie wurden beinahe vernichtet. Aber jetzt ist der Tag der Befreiung – denken sie. Eine ganze Armee an EVE-Airborne-Soldatinnen wird über Eidos-7 (früher bekannt als Erde) abgeworfen … Weiterlesen

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Nachdem die Naytibas auf der Erde aufgetaucht sind, haben sich die Menschen zurückgezogen. Sie wurden beinahe vernichtet. Aber jetzt ist der Tag der Befreiung – denken sie. Eine ganze Armee an EVE-Airborne-Soldatinnen wird über Eidos-7 (früher bekannt als Erde) abgeworfen und soll sich bis zum Elder-Naytiba durchkämpfen, denn irgendwo muss es das Nest geben – den Ursprung der Naytibas (entstellte, mutierte Monster).

Aber alles geht schief – am Ende steht EVE allein da und wird nur durch Zufall von Adam gerettet und die beiden machen einen Deal: Eve hilft ihm, Zugang zu geheimen Daten und einer Hyperzelle (eine unglaublich kraftvolle Energiequelle) zu bekommen, dafür hilft er ihr einen Alpha-Naytiba (die den Schlüssel zum Elder-Naybita enthalten) zu finden, denn sie will ihre Mission um jeden Preis erfüllen.

Während ihrer Reise treffen sie auch auf Lily, eine weitere Überlebende des Airborne-Squadrons, welchem auch Eve angehörte – umso besser, dass die Dame Mechanikerin ist.

Aber nach und nach tauchen Zweifel auf. Eve finden Botschaften von jenen, die vor ihr bereits diesen Versuch gestartet haben. Es scheint nicht alles so zu sein, wie ihr und ihren Kolleginnen erzählt wurde. Und als Adam ihr dann auch noch eröffnet, dass es eine Menschenstadt auf Eidos-7 gibt, da kann Eve kaum glauben, was sie hört und sieht. Aber auch in dieser Stadt – Xion genannt – scheint nicht alles, wie es scheint …

Fangen wir mit dem offensichtlichen an: „Stellar Blade“ vom Entwicklerstudio Shift Up sieht unverschämt gut aus. Und in Bewegung noch besser als im Standbild. Die Optik ist detailverliebt, läuft flüssig und ist vom Art-Design her einfach ein Traum. Jede neue Gegend – egal ob Wüste, Kanal, Stadt oder … andere Gegenden: Es sieht toll aus und ist vollgestopft mit unnötigem Krimskrams, der aber einfach eine Atmosphäre schafft, die man mit dem Messer schneiden kann. Hammer.

Nimmt man dann noch die Musik dazu, dann ist man ohnehin völlig platt, denn die ist richtig, richtig gut und wird selbst in Dauerschleife nicht langweilig – also alle Achtung. Immerhin ist das hier das erste(!) richtige Spiel von Shift-Up. Vorher haben sie ein Casual Game gemacht und das hier ist das erste … Triple-A? Double-A? Was auch immer-Game und ich kann es nur wiederholen: Hammer!

Wie bitte? Was? Ihr dachtet, ich will auf etwas anderes, offensichtliches hinaus? Was meint ihr denn?

Achso – ihr meint die Kontroverse, die von vornherein um das Spiel entstanden ist und mit dem Spiel an sich überhaupt nichts zu tun hat? *seufz* Na gut, dann gehe ich halt kurz da drauf ein. Fassen wir es kurz: Eve ist sexy. Und sie kann im Spiel über 40 Kostüme freischalten bzw. herstellen und sicher mehr als die Hälfte davon setzt ihre weiblichen Reize absolut „reizvoll“ in Szene. Ja. Wie schlimm (Vorsicht: Sarkasmus).

Dazu gab es vor der Veröffentlichung des Spiels Aussagen des Spieldirektors, der meinte, man würde sich der Hinterseite von Eve genauso widmen wie der Vorderseite, denn immerhin wurde der Vorderseite eine Brust-Physik spendiert, denn scheinbar ist es extrem wichtig, dass die weibliche Anatomie in einem Spiel wie diesem anatomisch und schwerkraftmäßig korrekt … wackelt. Na dann. Ist mir zwar schnuppe, aber wenn das für wen wichtig ist – soll sein. (Abgesehen davon, dass man Eve normalerweise eh nur in Zwischensequenzen von der Seite oder vorne sieht). Oh – deshalb die Aussage mit der Hinterseite? Ja, die ist auch prominent in Szene gesetzt, allerdings finde ich das jetzt nicht aufdringlicher als in Mass Effect (Hallo, Miranda! Hallo, Ashley!) oder „Nier: Automata“ (Hallo 2B! Hallo A2!) oder so gut wie jedem Tomb Raider und so weiter und so fort. Was mir allerdings aufgefallen ist, ist die Tatsache, dass die Entwickler(:innen?) wohl bewusst war, dass man Eve die meiste Zeit über von hinten sieht und deshalb auch die Rückseite aller Kostüme(!) extrem detailliert (also Rücken und Co) designt und durchdacht hat. Soll heißen: Sieht richtig gut aus. Man sehe sich nur die Details am Ende der Overknee-Socks am Bild oben an oder die Cyberpunk-Elemente auf diversen Kleidungen – Hammer. Das ist mal detailverliebt (ich gehe davon aus, dass sich die Aussage also nicht auf Eve’s – virtuelles, digitales, zu 100% nicht reales – Hinterteil bezogen hat. In einem Spielemagazin habe ich folgenden Satz gelesen: „Da werden [beim Hinterteil und den Brüsten] Massen in Bewegung gesetzt“. Keine Ahnung, was solche Aussagen in einem Spieletest zu suchen haben. Seriöser Journalismus bitte, keine pubertierenden Nerds oder so …nur, damit wir das geklärt haben (*räusper*). Und vor allem: Was? Vielleicht bin ich blind und nochmals – ja, Eve ist sexy, aber … was? Kann ich nicht nachvollziehen und nein, sehe ich nicht. Hätte es die Kontroverse nicht gegeben, es wäre mir nicht mal aufgefallen, dass es sowas wie eine „Brust-Physik“ im Spiel gibt).

Allerdings sieht Eve in Bewegung grundsätzlich super aus (wie ohnehin das ganze Spiel) – die Kicks, die Schwerthiebe, das Parieren, eigentlich alles ist super animiert, funktioniert nach einiger Eingewöhnung auch wunderbar und rockt so richtig.

Was macht man also als Eve? Nun – rumlaufen, rumspringen, raufklettern, kämpfen. Und nebenbei eine Entdeckung nach der anderen machen, an deren Ende von Eves Welt kein Stein mehr auf dem anderen steht. Aber das war ja irgendwie zu erwarten.

Und das ist wohl auch der größte Fehler, den sich „Stellar Blade“ leistet: Die Story ist zu 100% vorhersehbar. Ja, es gibt am Weg die eine oder andere Abzweigung, die man vielleicht nicht kommen gesehen hat, aber in Summe ist alles von Anfang an völlig klar. Man weiß, was am Ende kommt, man ahnt die Wahrheit hinter den Naytibas und man weiß auch weit vor dem Ende und der großen Offenbarung wer dahinter steckt.

ABER – und das ist absichtlich in Großbuchstaben – der Weg ist das Ziel. Und der Weg fühlt sich einfach unglaublich gut an. Als ich den Point Of No Return erreicht hatte, dachte ich mir „Okay, … das Endgame kommt aber schon überraschend bald. Ist das Spiel so kurz?“ – und dann ging die Story noch richtig lange(!) weiter. Finde ich großartig. Man lässt sich Zeit eine Geschichte zu erzählen. Man inszeniert sie so, dass man alles ernst nimmt was passiert, man hat ein paar kleine Wendungen und man hat sogar einige Inhalte, die man verpassen kann (die aber toll sind!) und es gibt drei verschiedene Enden, wobei … hm, sagen wir 2,5.

Und die Orte die man besucht – wow. 1A. Ich habe jede Sekunde von Stellar Blade – nach den ersten zwei Stunden Gewöhnung ans Kampfsystem – genossen. Wirklich. Weil das Kampfsystem einfach so viel Spaß macht und es auch Fehler verzeiht. Weil der Skilltree stetig wächst und man den Fortschritt merkt. Weil das Monsterdesign cool und hässlich und gleichzeitig wunderschön ist. Weil die Musik ein Hammer ist, weil die Dialoge zwischen Adam und Lily und Eve einfach nett sind (ja, Kitsch und Pathos, aber bitte – wo nicht?).

Kleine Design-Entscheidungen, die spielerisch null Unterschied machen, aber trotzdem zeigen, wie durchdacht die Entwickler alles haben, heben die Atmosphäre nochmals höher – als Beispiel Eves Schwert, das sie in keine Scheide steckt oder sie sich auf den Rücken schnallt, so wie andere, sondern sie hängt es an ihr Haarband, welches ihren Zopf zusammenhält und das Schwert zerlegt sich so, dass es wie Haarschmuck aussieht. Fand ich super. Auch das viele Bewegungen und kleine Geste einfach anmiert sind. Finde ich toll. Da steckt viel Liebe und Bemühen drin.

… auch wenn viele dieser Dinge aus anderen Spielen bekannt sind, das muss man klar sagen.
Als Beispiele: Die Musik könnte 1:1 aus „Nier: Automata“ stammen (was ein dickes Lob ist – „Nier: Automata“ ist und bleibt wohl der einzige Game-OST, den ich mir importiert habe, weil er so gut ist). Die Animation, wie Eve Truhen öffnet könnte aus den ersten drei „God Of War„-Teilen stammen. Die Finishing-Moves und überhaupt generell viele ihrer Schwert-Moves sind quasi 1:1 „Bayonetta“ (auch hier gibt es schlimmere Vorbilder und ja, es sieht richtig stilisch und cool aus) und die Passagen, in denen man auf dem Schwert „Schlitten“ fährt kennt man auch von woanders.

ABER – erneut absolut bewusst in Großbuchstaben – „Stellar Blade“ ist mehr als die Summe seiner Teile und der Flow, in den man unweigerlich gerät, ist wirklich grandios. Nur noch diese Mission, nur noch da oben nach Dosen suchen, nur noch dieses Camp freischalten, nur noch diese Region erkunden, nur noch schnell Ressourcen sammeln, um ein neues Outfit freizuschalten … also – ja, der Spielfluss ist top.

Ich lese immer wieder mal wo, dass die Dialoge so schlimm sind und man sich fremdschämen muss, aber ich muss auch hier wieder einmal dagegen sprechen: Haben wir Shakespeare vor uns? Nein. Aber den will 2025 auch keiner mehr im Originalton hören. Haben wir Rosamunde Pichler? Nein, auch nicht. Tatsächlich gibt es viele Momente, die geprägt sind von den richtigen Worten im richtigen Tonfall und mit passender Musik unterlegt – auch wenn mich keine der Storywendungen … nein, eine, die mit Lily zu tun hat, die hat mich echt überrascht, aber sonst – keine der Storywendungen per se überrascht hat, sondern eher bestätigt in dem was ich eh schon wusste, so war ich dennoch berührt und die finale Entscheidung ist mir wirklich schwer gefallen. Und ich hatte – glaube ich – dann das beste (zumindest in meinen Augen) Ende. War gut. War richtig gut.

Was ist dann das größte Manko von „Stellar Blade“? Nun, ich würde sagen. Das größte Manko ist sein Vorbild: „Nier: Automata„. Es ist quasi unmöglich, wenn man „NieR: Automata“ kennt, während dem Spielen von „Stellar Blade“ nicht ständig an 2B und 9S und A2 zu denken. Weil es … nun, davon inspiriert ist, ist schwer untertrieben. Tatsächlich könnte man bei „Stellar Blade“ die Bösewichte und die Story austauschen und man hätte quasi ein „NieR“ mit besserer Grafik. Punkt. Auch wenn (sorry, das muss ich einfach anmerken) Eve in keiner Weise mit 2B (oder A2, wenn wir schon dabei sind) in punkto Sex-Appeal mithalten kann. Aber hey – Geschmäcker sind verschieden.

Jedenfalls fühlt sich das alles so dermaßen bekannt an – inklusive quasi aller(!) Story-Twists. Nur, dass halt „NieR“ noch ein paar mehr hat, als „Stellar Blade“. Und das die Macher große Fans sind ist ja nicht erst seit dem „Stellar Blade x NieR“-DLC bekannt, in welchem man durch Emil und dem Sammeln von Stellar Tears Kostüme und Frisuren von 2B und Co kaufen kann. Und – cooles Detail – wenn man dann das anzieht und herumläuft, dann läuft sogar die Musik(!) von „NieR“. So viel zu Fan-Service und Fan-Sein. Ich fand das ganz großes Kino – und das lässt hoffen, wie ein neues „NieR“ optisch aussehen könnte. Ich kriege schon schwache Knie, wenn ich nur daran denke. Tatsächlich kommt „Stellar Blade“ dem Gefühl von „NieR“ so nahe, dass es fast ein Sequel sein könnte. Und wenn das mal kein Lob ist, dann weiß ich auch nicht (erneut: Mit Abstrichen – ich glaube nicht, dass man „NieR: Automata“ toppen kann).

Jedenfalls: An der Ambition ein neues „NieR“ zu sein scheitert „Stellar Blade“. Zu wenig Abwechslung, zu wenig Überraschung, zu wenig packende Emotion, zu wenig Änderungen im Gameplay, zu wenig Risiko in der Story und dem, was man sich machen traut. Während „NieR: Automata“ kein Spiel ist, sondern eine emotionale Erfahrung, die man macht, bleibt „Stellar Blade“ „nur“ ein Spiel. Ein richtig, richtig gutes, cooles, feines, atomsphärisch dichtes, spannendes, kultiges Spiel bei dem ich absolut auf einen Nachfolger hoffe und das wohl beste Action-Spiel seit „Bayonetta“ (auf der PS3), das ich seit langem gespielt habe.

Oder – um die Kontroverse lächelnd zu ignorieren – mit anderen Worten: Sexy, berührend UND großartiges Gameplay mit toller Atmosphäre? Ja. Danke. Bitte mehr davon.

„Staller Blade“ bekommt 9 von 10 möglichen, seine Ambitionen fast erreichende, Punkte.

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#AMFAD – All My Friends Are Dead (Filmkritik) http://darkagent.blogsit.net/2025/03/11/amfad-all-my-friends-are-dead-filmkritik/ http://darkagent.blogsit.net/2025/03/11/amfad-all-my-friends-are-dead-filmkritik/#respond Tue, 11 Mar 2025 05:00:22 +0000 http://darkagent.blogsit.net/?p=37461 Eine Gruppe von Collage-Freunden reist mit ihrem Van mit Sarah (Jade Pettyjohn) als Fahrerin, gemeinsam zum größten Musikfestival des Jahres. Dieses kehrt nach 20 jähriger Pause zurück, da damals ein nie gefasster Mörder dort sieben Menschen nach dem Vorbild der … Weiterlesen

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Eine Gruppe von Collage-Freunden reist mit ihrem Van mit Sarah (Jade Pettyjohn) als Fahrerin, gemeinsam zum größten Musikfestival des Jahres. Dieses kehrt nach 20 jähriger Pause zurück, da damals ein nie gefasster Mörder dort sieben Menschen nach dem Vorbild der sieben Todsünden umgebracht hat. Die Fahrt verläuft soweit gut, bis sie plötzlich einen Reifenplatzer haben.

Eine Polizistin kommt zufällig vorbei und bringt sie schließlich zu einem naheliegenden Airbnb, wo sie die Zeit bis zum Festival verbringen können. Was mit Alkohol, Drogen und nicht durchgängig jugendfreien Spielen beginnt, findet bald ein abruptes Ende, denn überall im Haus sind Kameras installiert und eine maskierte Person schleicht durch die Gänge…

Auf seine Horror-Genre Beiträge bezogen, hat mich Regisseur Marcus Dunstan, bisher nie enttäuscht, wie etwa zuletzt mit Unhuman. Bei diesen (insgesamt vier) Filmen, hat er auch immer am Drehbuch mitgeschrieben, weswegen es für mich besonders interessant war zu sehen, wie ich eines seiner Werke finden werde, bei dem er „nur“ die Regie übernommen hat. Was ich am Ende dann wirklich faszinierend fand, ist dass ich einen Film mit fast nur dummen und unsympathischen Figuren, nie langweilig erlebt habe.

Ihr kennt ja sicher im Fernsehen diese Beiträge über die Worst Of Kandidaten bei diversen Casting Shows oder diese Gemeindebau, Tinder Reisen Shows, wo sie die Menschen mit dem niedrigsten IQ irgendwo ausgraben und als Hauptfiguren präsentieren. Diese Sendungen kann ich mir zwar nicht ansehen bzw. halte ich sie nicht aus, aber ein ähnliches Gefühl hatte ich hier. Das beziehe ich nicht rein auf die Dummheit der Figuren, sondern viel mehr auf deren fehlende Menschlichkeit und den zelebrierten Egoismus und Hedonismus (was für mich auch den Unterschied zu rein dummen Figuren wie bei z.b. Y2K ausmacht).

„Freunde“, sie sich eigentlich egal sind oder sich sogar hassen, ein nicht zu kleiner Teil der Spannung geht dabei davon aus, welche zwischenmenschlichen Abgründe sich hier noch auftun werden. Natürlich ist da ein klar erkennbares Final Girl mit dabei, was mich zu den Kills bringt – denn wie wird man denn zum FG(?) – die sich an den sieben Todsünden orientieren. Die sind zwar eher ein Gimmick, aber was den Opfern hier passiert, ist Over the Top, schwankt zwischen Splatter und Gore hin und her und ist dabei durchgehend blutig.

Den CGI-Charakter in manchen dieser Szenen finde ich dabei nicht wie meistens abturnend, ich finde eher es passt zu dem hier vorherrschenden Klischee des immer online Seins, dabei muss alles gepostet werden und viele Likes werden über alles andere gestellt. Die Grundatmosphäre hat dabei leichte IKWYDLS (ja, das steht für I know what yo did last summer) Schwingungen, mit einem tragischen Ereignis in der Vergangenheit, dass die jungen Leute wieder einholt.

Keinen der Stars, sorry, keines der Sternchen habe ich bisher in einem anderen Film gesehen, aber vor allem bei Jade Pettyjohn (Destroyer) merkt man, dass sie bereits als Kind vor der Kamera gestanden ist. Ihre Sarah wirkt wie eine harmlose Dame, doch sie spielt diese brave Art mit einer gewissen Komplexität, so dass man irgendwie spürt, dass da noch mehr in ihr steckt. Sie ist klar die vielschichtigste Figur, was man eindeutig nicht von jedem Final Girl behaupten kann.

Jennifer Ens (Chapelwaite) als Mona ist ebenso gut, sie kann man so richtig schön furchtbar finden, weil es immer nur um sie gehen muss und vielleicht deshalb mehr Kampfgeist in ihr steckt, als man zunächst vermuten würde. Was mir nicht gefallen hat, ist es den früheren Kinderstar, Musikerin JoJo Siwa prominent als zweiten Namen zu nennen, obwohl sie nur in einigen kurzen Rückblicken vorkommt. Aber vergesst das wieder, denn sie hat mich nicht überzeugt, weswegen ihre geringe Screentime – wenn auch ihr Name am Cover eine Mogelpackung ist – sich als Segen erweist.

Derber Humor, Slapstick Mentalität bei manchen Kills, die irgendwie witzig und unangenehm zugleich sind und bis auf zwei Charaktere (die ewige Jungfrau und das Final Girl) lauter Figuren, die nicht gerade mit ihren Sympathiewerten punkten und deren Tod 100 prozentig fix ist, dennoch tun sie dir dann irgendwie leid, wenn es so weit ist. Das ist plakativ und mitten ins Gesicht, aber genau das passt ja zum TikTok-Zeitalter.

P.S.: Nicht mein Lieblingsfilm von Dunstan, aber irgendwie schafft er immer etwas zu machen, was mich irgendwie interessiert bzw. etwas für mich dabei ist. Dieser zweite Handy-Anruf im Schlussspann, die Reaktion auf den Anruf und der Name der fiktiven Fortsetzung, da musste ich zum Abschluss noch eimal grinsen und ja, es war ein gemeines, hinterhältiges Grinsen.

„All My Friends Are Dead“ bekommt von mir 7/10, die Wichtigkeit von Freundschaften neu evaluierende Empfehlungspunkte.

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How To Blow Up A Pipeline (Filmkritik) http://darkagent.blogsit.net/2025/03/08/how-to-blow-up-a-pipeline-filmkritik/ http://darkagent.blogsit.net/2025/03/08/how-to-blow-up-a-pipeline-filmkritik/#respond Sat, 08 Mar 2025 05:00:41 +0000 http://darkagent.blogsit.net/?p=37435 Xochitl (Ariela Barer) hat gemeinsam mit Michael (Forrest Goodluck) einen Plan: Sie wollen eine Öl-Pipeline in die Luft jagen. Ohne menschliche Verluste, aber mit möglichst großen Schaden für die Besitzer. Es ist kein Anschlag, es ist Selbstverteidigung, denn die Firma … Weiterlesen

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Xochitl (Ariela Barer) hat gemeinsam mit Michael (Forrest Goodluck) einen Plan: Sie wollen eine Öl-Pipeline in die Luft jagen. Ohne menschliche Verluste, aber mit möglichst großen Schaden für die Besitzer. Es ist kein Anschlag, es ist Selbstverteidigung, denn die Firma hat in Xochitls Jugend schwere Umweltsünden begangen, was zu saurem Regen geführt hat. Ihre Freundin Theo (Sasha Lane) und sie haben oft im Regen getanzt, danach hat ihre Haut gebrannt – bei Theo hat es zu Leukämie geführt.

Mit einer Gruppe anderer junger Leute, die alle ihre eigenen Gründe haben, die Firma zu hassen, fassen sie einen folgenschweren Plan – Disruption, um den Planeten zu retten.

Nur hat es den Anschein, als ob jemand aus der Gruppe nicht ganz so uneigennützig zu sein scheint, wie die anderen. Es könnte sie jemand verpfiffen haben und das FBI nur auf seine Chance warten, sie zum richtigen Zeitpunkt hochzunehmen …

Es gibt ein Buch namens „How To Blow Up A Pipeline – Learning To Fight In a World On Fire“ von Andreas Malm. Es keine Fiktion, keine Geschichte, sondern ein Plädoyer, sich endlich gegen die geldgierigen Umweltsünder, die auf Kosten der Gesundheit anderer Geld machen zu wehren. Notfalls mit Gewalt (allerdings ohne zivile Opfer).

Ariela Barer war von dem Buch so angetan, dass sie innerhalb von 18 Monaten ein Drehbuch geschrieben, Geld aufgetrieben, einen Cast zusammengestellt und den Film gedreht hat.

Anders als das Buch erzählt der Film die oben zusammengefasste Geschichte – jedoch mit derselben Message dahinter. Der Film soll klar ein Weckruf sein, ein Aufruf zur Gegenwehr – zu Vandalismus im Dienst der guten Sache. Was immer man von der Aussage halten mag – der Film ist richtig gelungen und mitreissend.

Er fängt sehr langsam und auch ein wenig verwirrend an. Die Szenen sind kurz, die Dialoge und Dinge, die gezeigt werden eher kryptisch und trotzdem wirkt alles teilweise fast quälend langsam. Ich gebe zu, dass ich mir die ersten 20 bis 30 Minuten dachte, dass das nichts mehr werden kann.

Aber dann – dann macht es irgendwann „klick“. Man hat auf einmal eine Idee, wie alles zusammenhängt, wie der Plan aussieht und dank clever eingestreuter kurzer Rückblenden weiß man auch, warum jede einzelne Person dabei ist. Auf einmal funktioniert es – man fürchtet um den Plan, um das Auffliegen und man mag die Figuren.

Als dann noch klar wird, dass es jemand in der Gruppe gibt, der oder die nicht ist, was er oder sie zu sein scheint, nun, da wird es dann nochmals spannender, denn – und das hat mich wirklich überrascht – man weiß nach gut zwei Drittel des Films, wer es ist und warum diese Person die anderen verraten hat. Und – man versteht es.

Das legt dann noch ein Schäufelchen Spannung drauf, denn – wird diese Person dichthalten bis zum Ende? Die anderen ins symbolische Messer laufen lassen? Oder holt das schlechte Gewissen sie ein?

Die Spannungsschraube wird nach und nach bis zum Ende angezogen und wenn dann der Plan in die Tat umgesetzt werden soll, da saß ich dann tatsächlich am Rand der Couch und habe richtig mitgefiebert. Und das Ende – das war schon cool. Wirklich cool.

Alles in allem hat der Film starke „Die fetten Jahre sind vorbei“-Vibes, nur mit mit mehr Explosionen und erstaunlich wenig Moralpredigten.

Alles in allem war ich schon skeptisch und anfangs dachte ich noch, dass das nichts mehr wird, aber am Ende war ich wirklich platt und muss sagen: Ja, sehenswert. Absolut sehenswert.

Die Message? Im Mindesten kann man sagen, es ist ein guter Start für eine Diskussion.

„How To Blow Up A Pipeline“ bekommt 8,5 von 10 möglichen, sich zur Wehr setzende, Punkte.

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Flight Risk (2025 Filmkritik) http://darkagent.blogsit.net/2025/02/25/flight-risk-2025-filmkritik/ http://darkagent.blogsit.net/2025/02/25/flight-risk-2025-filmkritik/#respond Tue, 25 Feb 2025 05:00:07 +0000 http://darkagent.blogsit.net/?p=37403 US Marshall Madolyn Harris (Michelle Dockery) hat gerade den Buchhalter Winston (Topher Grace) festgenommen, der sich in einem abgelegenen Teil von Alaska versteckt hat. Daraufhin handelt dieser einen Deal aus, gegen die verbrecherische Familie auszusagen, für die er gearbeitet hat. … Weiterlesen

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US Marshall Madolyn Harris (Michelle Dockery) hat gerade den Buchhalter Winston (Topher Grace) festgenommen, der sich in einem abgelegenen Teil von Alaska versteckt hat. Daraufhin handelt dieser einen Deal aus, gegen die verbrecherische Familie auszusagen, für die er gearbeitet hat. Jetzt müssen die beiden eigentlich nur mehr diesen Ort verlassen und zurück in die Zivilisation.

Dabei kommt Pilot Daryl (Mark Wahlberg) ins Spiel, der sich als leichter Prolet, doch kompetent im Fliegen der Maschine entpuppt. Was er jedoch noch viel besser kann, ist es mit Leuten zu „spielen“, wobei außer ihm selbst, keiner diese Auseinandersetzungen überlebt…

Wenn Schauspieler Mel Gibson Regie führt, dann sind das zumeist epische Filme, die teilweise weit über zwei Stunden dauern (siehe etwa der Klassiker Braveheart oder zuletzt Hacksaw Ridge). Deshalb wollte er auch einmal einen kleineren, kompakten Film abliefern und war dann doch auch überrascht, dass Flight Risk „nur“ circa 90 Minuten lang geworden ist. Noch spannender – und deshalb wollte ich den Film auch sehen – war aber eine andere Aussage von Gibson, in dem selben Interview.

Die meisten Dialoge hat Mark Wahlberg nämlich improvisiert und laut Gibson hat der eine dunkle Seite, auf die er dafür zugegriffen hat. Das meiste kranke Zeug, dass Wahlberg dann von sich gegeben hat, wolle er nicht wiederholen und man konnte auch nur wenig davon verwenden, aber es gibt Andeutungen darauf im fertigen Film. Sonnyboy Wahlberg, der ewige Held in fast allen seinen Filmen, als abgründiger Killer, der aus Spaß und nicht für Geld mordet? Das wollte ich sehen.

Und was soll ich sagen, von der Aufmachung – die Halbglatze war Wahlbergs Idee und dafür hat er sich brav rasiert – über den Akzent bis hin zu den Ausführungen, was er alles mit seinen Opfern anstellen werde, das macht schon richtig Spaß und vor allem man glaubt ihm den Wahnsinn auch, den er von sich gibt. Verkommt sein Spiel dabei zeitweise zur Karikatur bzw. ist das comichaft übertrieben oder overacting? Sicherlich, aber das mindert den Unterhaltungswert kaum.

Ansonsten gibt es typische Momente, die Filme mit einem (lange Zeit über) in nur einer Location spielenden Szenario eben benötigen, damit es spannend bleibt. Was hier dann Aufgabe der Marshal Dame ist, denn sie ist eben keine Killerin, die ihren gefesselten Gegner einfach erschießt. Wer jetzt glaubt, er wird sich sicherlich früher oder später befreien können, der kann sich als richtig schlau bezeichnen.

Dennoch nutzt sich dieses Konzept hier nicht so schnell ab, da der Bösewicht viel mit seinen Worten anrichtet, die Unwohlsein erzeugen, gut dass Niemand daran denkt, ihm den Mund zu verkleben. Mark Wahlberg (Arthur the King) hat gefühlt 30 Jahre keinen Schurken mehr gespielt, hier kann er sich dann richtig austoben und wegen ihm hat man auch Freude an der sonst ziemlich vorhersehbaren Geschichte.

Michelle Dockery (Boy Kills World) als Madolyn muss eine größere Bandbreite an Emotionen an den Tag legen (von Verzweiflung über die Wut bis zur Selbstsicherheit) und sie ist dadurch auch am ehesten als Charakter greifbar. Topher Grace (BlacKkKlansman) als Winston hat seine witzigen Momente, nicht zuletzt weil er Weichei ist, der ständig etwas zum Aussetzen hat an seinem Umfeld. Er bleibt aber etwas blass, weil er auch nur wenig zu tun bekommt.

In Summe genau das, was Gibson machen wollte, ein kleiner Thriller für Zwischendurch, der sich nicht nach Kino-Blockbuster anfühlt. Vor allem und vielleicht für manche auch nur wegen Wahlberg sehenswert, der hier seine immer gleichen Rollen der letzten Jahre mit Genuss zerlegt. Nicht besonders clever oder gar überraschend, aber das war wohl auch nicht der Anspruch. Wer von Gibson „nur“ ein weiters Epos erwartet, der wird freilich bitter enttäuscht werden.

„Flight Risk“ bekommt von mir 6/10 dem Piloten lieber nicht allzu viel Vertrauen schenkende Empfehlungspunkte.

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Alarum (Filmkritik) http://darkagent.blogsit.net/2025/02/20/alarum-filmkritik/ http://darkagent.blogsit.net/2025/02/20/alarum-filmkritik/#respond Thu, 20 Feb 2025 06:00:39 +0000 http://darkagent.blogsit.net/?p=37363 Joe (Scott Eastwood) ist ein Spion, der bei einem Auftrag auf die Doppelspionin Lara (Willa Fitzgerald) trifft. Sie verletzt ihn zwar, fragt ihn aber kurze Zeit später, was er noch so vor hat. Fünf Jahre später sind beide verheiratet und … Weiterlesen

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Joe (Scott Eastwood) ist ein Spion, der bei einem Auftrag auf die Doppelspionin Lara (Willa Fitzgerald) trifft. Sie verletzt ihn zwar, fragt ihn aber kurze Zeit später, was er noch so vor hat. Fünf Jahre später sind beide verheiratet und gemeinsam untergetaucht.

Das Versteckspiel hat jedoch ein jähes Ende, denn verschiedene Geheimdienste suchen nach einer Festplatte aus einem abgestürzten Flugzeug, dass in der Nähe ihres Versteckes gecrasht ist. Mit Chester (Sylvester Stallone) wird dann auch noch ein alter Bekannter von Joe geschickt, um diesen zu beseitigen…

Der neue Film von Regisseur Michael Polish hat in etwa das gleiche Gimmick, wie die Bruce Willis Filme der letzten Jahre, nur dass dieser dann seine Krankheit als finale Erklärung abgeben konnte. Ich meine damit ein großer Name steht mit Sylvester Stallone drauf, der dann kaum Screentime hat und wenig bis keine Spiellaune an den Tag legt. Force of Nature, der einzige Film von Polish, den ich bisher gesehen habe, hat Mel Gibson dabei, aber der hatte zumindest seinen Spaß.

Zu einem großen Teil wirkt dies wie der Film eines Menschen, der früher zu viele Shooter gespielt hat und hier Teenager-Fantasien verwirklichen wollte. Ja, es gibt natürlich auch eine erwachsene Entscheidung, bewusst einen Film in diesem Stil zu machen, doch das ist meiner Ansicht nach, hier nicht der Fall. Rein schon die grundsätzliche Ausgangslage – durchbrennen mit der feindlichen Doppelagentin – in meiner Jugend wäre das wohl an ultimativer Coolness nicht zu überbieten gewesen.

Das wiederum erzeugt ein paar der wenigen witzigen Momente, denn auf seine Wunden angesprochen meint Joe, er habe die Dame, die diese verursacht hat, einfach geheiratet oder auf die Frage, ob sie ihn verraten hat, zuckt er mit den Schultern und meint, sie wäre von Beginn an eine Doppelagentin gewesen. Was meint ihr, liebe Leser, sollen wir diesen Film ernst nehmen? Ist das noch eine hippe und lässige Antwort des Helden, oder sind wir schon im lächerlichen Bereich?

Wie Joe seine Feinde mit endlos erscheinender Munition und ohne jemals getroffen zu werden – obwohl er brav immer wieder völlig seine Deckung verlässt – beseitigt, ist ebenso fast schon magisch bzw. eine große Kunst. So oder ähnlich machen das freilich viele Filme, aber da wirkt es einfach zumindest fast immer besser. Die CGI-Schüsse besonders bei der Drohne, bringen dann noch zusätzlich künstliches Videospiel-Gefühl hinzu.

Ob man hier jemals auch nur ansatzweise um einen der Protagonisten Angst hat, nun diese Frage brauche ich wohl kaum zu beantworten. Erstaunlich ist wieder mal, wie viele „eigentlich“ gute Leute (nämlich vier) hier dabei sind. Scott Eastwood (Dangerous) als Joe ist cool, schaut grimmig und hat einen trockenen Humor, weswegen er gut genug als Held funktioniert. Sylvester Stallone (The Expendables 4) als Chester wirkt wie ein alter Mann, der schon längst in Pension hätte gehen sollen.

Willa Fitzgerald (Strange Darling) als Lara ist schön tough und hat eine verspielt verführerische Ausstrahlung. Mit der vor der Welt zu flüchten, kann man sich schon vorstellen. Mike Colter (Plane) als Orlin hat offensichtlich die meiste Freude mit seinem Akzent zu spielen und so taktisch kaltblütig wie möglich zu agieren. Somit machen die Darsteller (abgesehen von Stallone) hier einiges wieder erträglicher, doch viel retten, können sie auch nicht wirklich.

Zu empfehlen somit ausschließlich für Fans von Eastwood, Fitzgerald oder Colter, die wirklich alles von ihren Lieblingen sehen wollen. So richtig ohne Anspruch ist das für Action-Freunde schon erträglich, man muss aber einfach viel zu oft den Kopf schütteln, weil man das so nicht richtig ernst nehmen kann (obwohl man dies offensichtlich tun sollte). Stallone hat sechs Filme in der Pipeline – auch die Fortsetzung von Samaritan ist mit dabei – spätestens da sollte es dann mit ihm wieder bergauf gehen.

„Alarum“ bekommt von mir 3,5/10 Subtilität unter Spionen völlig vernachlässigende Empfehlungspunkte.

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Take Cover (Filmkritik) http://darkagent.blogsit.net/2025/02/15/take-cover-filmkritik/ http://darkagent.blogsit.net/2025/02/15/take-cover-filmkritik/#respond Sat, 15 Feb 2025 06:00:44 +0000 http://darkagent.blogsit.net/?p=37096 Sam (Scott Adkins) ist ein Sniper und erledigt zusammen mit seinem Spotter Ken (Jack Parr), sehr effizient seine Aufträge. Bei seinem aktuellen Schuß, wirft sich jedoch dessen Freundin vor sein Ziel, was Sam ziemlich zu schaffen macht. Darum teilt er … Weiterlesen

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Sam (Scott Adkins) ist ein Sniper und erledigt zusammen mit seinem Spotter Ken (Jack Parr), sehr effizient seine Aufträge. Bei seinem aktuellen Schuß, wirft sich jedoch dessen Freundin vor sein Ziel, was Sam ziemlich zu schaffen macht. Darum teilt er einige Zeit später seiner Chefin Tamara (Alice Eve) mit, dass er sich zur Ruhe setzen will.

Zu einem letzten Einsatz, kann sie ihn jedoch noch überreden und dafür hat sie sogar ein Luxus-Penthouse für Sam und Ken zum Abschied springen lassen. Um den Abend noch besser zu machen, tauchen mit Mona (Madalina Bellariu Ion) und Lily (Alba De Torrebruna) auch noch zwei Masseurinnen auf. Als plötzlich ein Schuß vom anderen Gebäude kommt und das Hotelpersonal beginnt Sam töten zu wollen, wird klar, dass dieses Szenario einfach zu schön um wahr zu sein, ist…

Nick McKinless hat sein Geld bis jetzt als Stunt-Koordinator (etwa bei Kingsman: The Golden Circle) oder Stuntman (z.b. bei ZS Justice League) verdient und liefert hiermit sein Debüt als Regisseur ab. Seinem Genre bleibt er dabei natürlich treu und laut Interview wollte er von der Atmosphäre her einen Actioner im Stil der 80er Jahre machen, nur eben mit einem modernen Twist versehen.

Versteht mich jetzt nicht falsch, man kann den Film an mehreren Stellen extrem leicht angreifen, doch die Kunst ist es eben immer, wenn ein Film es schafft, dass du das nicht willst. Genau so ist es mir hier gegangen. Ich bin in Summe richtig positiv überrascht worden gleich auf mehreren Ebenen was so weit geht, dass ich sagen würde dies ist mein Lieblings-Low Budget aka nicht fürs Kino konzipierte Action-Abenteuer des Vorjahres 2024.

Dass es hier Action geben würde, ist klar. Humor steht nach den ersten Minuten ebenfalls an der Tagesordnung. Doch dass in Form einer Masseurin dann ein Joker ins Spiel kommt, der dem Konflikt des Helden Tiefe verleiht und dir die Protagonisten spätestens dann nicht mehr egal sind – obwohl man sich bald sicher sein kann, wie die Sache ausgehen muss – damit habe ich so wirklich nicht gerechnet.

Die rumänische Schauspielerin Madalina Bellariu Ion (Drained) kannte ich bisher nicht, doch wie sie Mona spielt, mit allen Nuancen von verspielt, irritiert, vorwurfsvoll, traurig und ihr Innerstes preisgebend, das hat mich schon bewegt und es ist ein starkes Netz, dass neben der Action alles zusammenhält. Gepaart mit Scott Adkins (Accident Man 2), der hier neben dem Kämpfen wieder mal richtig spielen darf und als Sniper mit Selbstzweifel überzeugt.

Die Interaktionen mit Mona stehen dabei im Kontrast zu der Buddy-Dynamik, die er mit dem von Jack Parr (Wolves of War) mit viel Spielfreude porträtierten Ken an den Tag legt, zahlreiche Schimpfwörter inklusive. Als Gegenspielerin rundet Alice Eve (The Infernal Machine) den starken Cast ab und wer Filme gerne auf englisch schaut wie ich, der kommt in den Genuss ihres schön überheblichen Akzents. Übrigens soll es ein Twist sein, dass sie die Böse ist, obwohl es auch im Trailer vorkommt, aber man kann es sich auch so sofort denken.

Die Action ist schnell und wuchtig und bei den Martial Arts Szenen kommt immer die Ebene hinzu, dass man immer an den gegnerischen Sniper denken muss, der jederzeit schussbereit ist. Adkins darf hier wieder mal zeigen, was er kann und durch die Erfahrung des Regisseurs in diesem Metier, ist die Energie dahinter klar zu spüren im Sinne von man spürt den Aufprall. Dabei schafft man es, dass die für längere Zeit auf ein Hotelzimmer beschränkte Handlung, niemals langweilig wird.

Für diese Art von Film wirklich unerwartet gut gespielt (Bellariu merke ich mir), souverän von der Action her, mit dem richtigen Mix aus Unsinn und Tiefe und ja, ich unterstelle Regisseur McKinless die nötige Intelligenz viele der angreifbaren Szenen, als Referenz/Hommage an die Action-Filme seiner Jugend eingebaut zu haben, was er in gewissem Sinne, ja auch so gesagt hat. Scott Adkins bleibt eine sichere Bank, was Genre-Unterhaltung betrifft und in seinen nächsten Filmen, sind Leute wie Marko Zaror, Alain Moussi und Iko Uwais mit dabei, es bleibt also unterhaltsam.

„Take Cover“ bekommt von mir 7,5/10 aus der Dunkelheit der Deckung ins Licht der Freiheit tretende Empfehlungspunkte.

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Fog City (Filmkritik) http://darkagent.blogsit.net/2025/02/13/fog-city-filmkritik/ http://darkagent.blogsit.net/2025/02/13/fog-city-filmkritik/#respond Thu, 13 Feb 2025 05:00:26 +0000 http://darkagent.blogsit.net/?p=37369 Georgia (Victoria Konefal) ist reich, ihre Eltern haben eine eigene Insel und darauf eine Fabrik. Außerdem fährt sie teure Autos. Dabei ist sie gerade mal Studentin. Ihre Freundin Reegan (Cody Kennedy) hat das alles nicht. Trotzdem fahren sie gemeinsam mit … Weiterlesen

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Georgia (Victoria Konefal) ist reich, ihre Eltern haben eine eigene Insel und darauf eine Fabrik. Außerdem fährt sie teure Autos. Dabei ist sie gerade mal Studentin. Ihre Freundin Reegan (Cody Kennedy) hat das alles nicht. Trotzdem fahren sie gemeinsam mit ein paar anderen Freunden auf Abenteuer-Wochenende. Was nichts anderes heißt, als dass sie in eine Hütte bzw. mehr schon in ein Haus auf besagter Insel fahren, um zu feiern – Sex, Alkohol und Musik. Nicht mehr und nicht weniger. Auch Georgias Freund ist dabei.

Als sich Georgia und Reegan in einer Kneipe außerhalb der Stadt treffen, geht ein Feueralarm los und die Küche scheint zu brennen – sie fliehen nach draußen, nur um von zwei Bekannten empfangen zu werden, die sich krumm lachen. Das war nur ein Trick. Die beiden haben sie reingelegt um ihnen einen Schreck einzujagen. Was dazu führt, dass Georgia beiden ein paar auf’s Maul haut (bzw. in die Weichteile tritt) und der Tag nun nicht so gut beginnt.

Nachdem alle am Zielort angekommen sind, bricht langsam die Nacht herein – und dann gehen sie Sirenen los. Nebel taucht auf und umschließt das Haus. Niemand weiß genau, was da vor sich geht, aber alle vermuten, dass in der Fabrik von Georgias Eltern etwas schief gelaufen und möglicherweise sogar chemischer Kampfstoff ausgetreten ist. Draußen scheint es also nicht mehr sicher. Noch dazu sind die Telefonnetze ausgefallen.

Ist die Apokalypse angebrochen, während hier Party angesagt gewesen wäre?

Steve Wolsh ist jetzt kein Name, den man meiner Ansicht nach kennt. Umso spannender, dass sein Name riesengroß über dem Titel des Films prangt. Andererseits gibt es im Film ohnehin keinen Namen, den man kennt – so gesehen macht die Sache keinen großen Unterschied. Der gute Mann hat bereits drei Filme gedreht und auch von denen ist mir, außer „Muck“ (von dem hab ich schon mal den Namen gehört), keiner bekannt. Auf „Fog City“ bin ich durch den Trailer gestoßen und durch – man glaubt es kaum – das Filmplakat, dass ich irgendwie cool fand. Farbgebung, Motivwahl – sah spannend aus.

Und dann habe ich den Film gesehen.

Was jetzt wieder einmal so ein Fall ist, bei dem ich nicht zu einhundert Prozent nachvollziehen kann, warum der Film in manchen Kritiken so richtig schlecht wegkommt. Er stellt sicher kein Highlight in der Filmgeschichte dar, aber er ist auch keineswegs schlecht. Er hat seine (vermeidbaren) Mängel, aber im Großen und Ganzen fand ich ihn eigentlich sehr gelungen. Die Kameraführung, die Effekte (alle praktischer Natur), die Beleuchtung – fand ich wunderbar anzusehen.

Apropos – vielleicht ein Wort zum Einstieg: Der Film beginnt mit zwei sehr hübschen, relativ jungen Frauen, die in einer Bar sitzen und sich unterhalten. Die Kamera macht bereits am Anfang klar, woran sie interessiert ist: Ausschnitte bzw. Dekolleté von Blusen und kurzen Röcken. Dass dann noch Kamerafahrten und seltsame Perspektiven in diese Szene geschnitten werden, ist ein wenig verwirrend. Ich dachte mir noch, wenn das so weitergeht, dann packe ich den Film in Summe sicher nicht. Aber Entwarnung: Komische Regieentscheidungen werden später deutlich weniger und irgendwann werden sie von seltsamen Schnitt- und Drehbuchentscheidungen abgelöst. Fortschritt? Vermutlich.

Beim Schauspiel gibt es naturgemäß mehrere Mängel, je nach Szene und je nach Figur. Es geht tatsächlich, dass Menschen in Szene A völlig authentisch rüberkommen, nur um in Szene C absolut hölzern und seltsam zu wirken. Lag vielleicht an manchen Dialogzeilen und ich könnte das sogar gut nachvollziehen. Was auf jeden Fall positiv auffällt ist das Eye Candy bei beiden Geschlechtern. Hier sieht niemand schlecht aus, wenn auch die Damen durch die Kleidungswahl klar im Vorteil sind, was optische Vorzüge betrifft. Ich kann mich jetzt auch an keinen Oben-Ohne-Auftritt eines Mannes mit Sixpack erinnern. Und – oh – wir haben hier eine Szene in der zwei Menschen Sex haben (nein, zwei davon, die erste ist aber okay geraten), denen das sowas von offensichtlich unangenehm ist, dass man ihnen die Sache so gar nicht abkauft. Sicher – vom Drehbuch her ist die Sachlage ja auch … schräg. Aber es hat nicht so gewirkt als ob das gespielt wäre.

Wie dem auch sei – das Drehbuch hat seine starken Momente, aber man muss sich schon drauf einlassen. Spätestens als der Nebel auftaucht und alle sofort einig sind, dass das Zeug aus der Fabrik von Georgias Eltern kommen muss und eine Verschwörungs- und Weltuntergangstheorie nach der anderen raushauen, nun, das muss man (genau wie Georgia) durchstehen. Ja, es ist klar, was der Drehbuchautor und Regisseur hier sagen bzw. zeigen wollte – konkret: Wie skeptisch eigentlich alle gegenüber der reichen, verwöhnten Georgia sind -, aber nach einer Weile biegt die Szene in eine Richtung ab, die man nur … wirklich, wirklich seltsam und seltsam konkret nennen kann. Weil: Reegan fällt verbal über Georgia her, weil sie nicht mit ihrem Freund mit dem sie seit Monaten beisammen ist, schlafen will. Trotz Weltende und so. Welche Freundin würde denn da nein sagen? Und Reegan hält ihr vor allen anderen im Raum (und ihm) einen gefühlt ewigen Monolog darüber, dass das einfach falsch ist. Ich weiß nicht, wie oft die Zeile „and you still won’t f**k him!“ vorkommt. Bis nach x Runden die Sache klar ist: Reegan sagt nämlich „I would.“ Was sie dann – siehe peinliche Szene oben beschrieben – dann auch … tun … oder versuchen zu tun … oder … was weiß ich.

Jedenfalls nimmt dann das Drama seinen Lauf, es gibt eine peinliche (gefühlt ebenso in die Länge gezogene) Entschuldigungsrede, die mit Mord- und Totschlag endet und dazu führt, dass jemand gefesselt und geknebelt im Keller gefangen gehalten wird. Außerdem gibt es noch ein Pärchen, welches beim Auftauchen des Nebels mit dem Auto wegfahren und Hilfe holen will, einen Unfall baut und dann zurück zum Haus läuft, aber nicht reingelassen wird, weil sie ja „ansteckend“ sein könnten.

Was dann alles passiert – nun: Paranoia, Waffen und Gewalt, sag ich nur. Und ein Ende, welches man zwar erahnt und zu 50 Prozent billig und zu 50% cool ist. Ergibt alles Sinn im Film? Nun, nein. Oder, ja. Mehr oder weniger. Je nach Laune kann man sich das Verhalten der Leute schon erklären, auch wenn das hier wieder mal so ein Fall ist, bei dem sich so genannte Freunde treffen, nur um dann übereinander herzufallen. Kann ich und werde ich nie verstehen. Immerhin ist das Drehbuch bzw. der Autor schlau genug beim Zusammentreffen zu zeigen, dass hier nicht alles eitel Wonne ist und so die Sache eine Spur nachvollziehbarer macht. Eine Spur(!) nachvollziehbarer. Mit viel gutem Willen.

Was ich nicht toll fand sind manche Schnitte und Sequenzen, in denen zB jemand eine kaputte Flasche in den Hals gerammt bekommt und diese Aufnahmen mehrere Male aus mehreren Perspektiven zeitversetzt wiederholt werden. Das hat mich gestört. Oder als jemand vom Balkon fällt. Die Person landet im Moor. Und dann sieht man das Ganze nochmals, nur aus einer andere Perspektive. Also wirklich: Szene vorbei – und nochmal das Ganze. Wozu? Da muss jemand noch ein wenig lernen, was Schnitt betrifft. Und manche Szenen – einmal soll jemand im WC ertränkt werden und was anfangs spannend und brutal wirkt, ist dann nach drei Minuten irritierend und nach fünf Minuten langweilig. Weil es innerhalb der Szene keinen Fortschritt gibt. Weder A noch B gewinnt die Oberhand. Sie werken einfach herum. Das ist nicht spannend. Die Lösung passt dann. Aber es dauert halt zu lange. Hätte man fünf oder sechs Minuten aus dem Film geschnitten, hätte das dem Film sicher gut getan. Was in Zeiten in denen man teilweise 45 Minuten aus einem Film schneiden könnte, damit man ihn gut macht ja fast schon ein Lob ist.

Sollte sich jemand fragen, warum ich ein Beitragsbild gewählt habe, auf dem keine Gesichter zu sehen sind, dann hier die Antwort: Wenn ihr euch beim Ansehen des Bildes denkt: Cool. Oder nett. Oder von mir aus auch: Scharf. Dann guckt euch den Film an. Er wird euch gefallen und ihr denkt ohnehin gerade nicht mit dem Hirn. Und sind wir ehrlich: Männer, die sexy Frauen in knapper Kleidung sehen, die vielleicht sogar eine Axt in der Hand haben und mit Blut beschmiert sind? Ihr wisst, ihr seid das Zielpublikum.

Und für das, was der Film sein will, ist er gut gemacht und unterhaltsam. Nicht auf einem „So schlecht, dass er gut ist“-Niveau, sondern tatsächlich gut. Die eine oder andere Aufnahme (siehe Plakat) fand ich von der Farbgebung, der Stimmung und der Optik her tatsächlich ziemlich großartig.

In Summe für mich also sicher kein Reinfall und auch wenn man durch den Schnitt (sei des bei zwei bestimmten Dialogen oder bei sich wiederholenden Sequenzen) mehr aus dem Film hätte rausholen können, so war er auch so absolut unterhaltsam – und auch mit ein wenig schwarzem Humor gefüllt. Und- bevor ich es vergesse: Die Musik und deren Einsatz: Die sind Hammer. Richtig gut getroffen und super gewählt und/oder geschrieben. Respekt!

Und wenn ihr bis hierhin gelesen habt: Auch wenn ich ihn hier unten einbaue: Meidet den Trailer, wenn ihr den Film wirklich genießen und euch überraschen lassen wollt. Der verrät euch nämlich (bis auf die Auflösung, was los ist) eigentlich alles.

„Fog City“ (keine Ahnung, wo das City herkommt) bekommt von mir 6 von 10 möglichen, durchwegs auf eine Hirn-Aus-Art unterhaltsame, Punkte.

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The Well (Filmkritik) http://darkagent.blogsit.net/2025/01/25/the-well-filmkritik/ http://darkagent.blogsit.net/2025/01/25/the-well-filmkritik/#respond Sat, 25 Jan 2025 05:00:55 +0000 http://darkagent.blogsit.net/?p=37283 Lisa (Lauren LaVera) wird von ihrem Vater in ein abgelegenes, spanisches Dorf geschickt, um dort ein uraltes Gemälde zu restaurieren. Dort angekommen stellt sie fest, dass das Ding wirklich uralt ist und die Gräfin, der es gehört, will, dass es … Weiterlesen

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Lisa (Lauren LaVera) wird von ihrem Vater in ein abgelegenes, spanisches Dorf geschickt, um dort ein uraltes Gemälde zu restaurieren. Dort angekommen stellt sie fest, dass das Ding wirklich uralt ist und die Gräfin, der es gehört, will, dass es bis zu einem bestimmten Datum fertig restauriert ist. Also macht Lisa sich an die Arbeit.

Nebenbei bemerkt sie, dass die Tochter der Gräfin ein wenig seltsam ist, weshalb diese auch von der Schule genommen wurde.

Zeitgleich befinden sich drei Forscher:innen in der Gegend, welche die Vegetation im Sumpf begutachten wollen, aber es dauert nicht lange und die drei werden entführt und wachen in einem Kerker auf. In der Mitte des Raums in dem auch ihre Zellen sind, befindet sich ein trockener Brunnen. Wir sich herausstellt ist er aber nicht leer, denn dort drin scheint ein uraltes Wesen zu leben, welches Unsterblichkeit geben kann, aber dafür fordert es Opfer …

Natürlich ist der Hauptgrund zur Sichtung von „The Well“ die Hauptrolle Lauren LaVera gewesen. Ich wollte wissen, ob die gute Dame ausschließlich in Filmen wie „Terrifier 2“ mitspielt oder ob sie auch was anderes macht. Und ja, sicher wusste ich, dass „The Well“ ein Horrorfilm ist, aber das heißt ja nicht, dass es das gleiche Gore-und-Splatter-Gemetzel ist wie der oben genannte Film. Hätte ja sein können, dass es sich hier mehr um psychologischen Horror handelt und die Menschen im Film auch wirklich schauspielen müssen.

Nun, ja, es wird geschauspielt, wenn auch nur in bestimmten Momenten und von bestimmten Personen, denn – damit hatte ich wirklich nicht gerechnet – „The Well“ spielt, was den Härtegrad betrifft, ziemlich in einer Liga mit dem anderen erwähnten Film. Also – ganz so heftig ist er nicht, aber er ist auch nicht ohne.

Die nächste Parallele ist, dass es im Kern um nicht viel geht. Also – theoretisch schon, denn die Story ist im Grunde (keine Spoilerwarnung, weil das sofort klar ist) eine Dorian-Gray-Geschichte auf eine Familie umgelegt und einer Verbindung von dem Gemälde mit dem Wesen im Brunnen. Das hätte Potential, wird aber im Grunde auf Schockmomente und brutale und grausame Bilder runtergebrochen. Die paar Momente, in denen so etwas wie Charakterentwicklung aufkommt, werden sofort vom nächsten brutalen (oder ekligen) Szenario erschlagen.

Die haben es teilweise in sich und haben mich völlig kalt erwischt. Ich meine – dass man sieht, wie jemanden die Hände abgehackt werden ist ja fast schon normal in diesen Filmen, aber die anderen Sachen die man sieht, nun, da ist mit tatsächlich ein oder zwei Mal leicht übel geworden. Beispiele? Haut bei lebendigem Leib vom Gesicht reißen. Mit einer Harke das Gesicht so tief zerkratzen, dass da ein Auge dran hängen bleibt. Und andere unschöne Dinge. Wer auf sowas steht: Viel Spaß. Ich brauche das nicht.

Aber – und das muss ich einfach anmerken – der Kerl, der den „Schlächter“ für das Wesen im Brunnen spielt, der hat es schon drauf. Seine Bewegungen, Blicke, Geräusche und die Ausstrahlung – Hammer. Der macht seine Sache richtig, richtig gut. Unheimlich ohne Ende und auch halbwegs brutal (die oben erwähnten Beispiele kommen alle aus seinen Szenen), aber der Kerl ist allein schon durch seine Art von Bewegungen und Geräusche unheimlich und er braucht nur durch das Bild zu gehen und die Atmosphäre ist bereits angespannt und top. Großes Lob!

Ansonsten hat der Film jetzt nicht viel zu bieten. Laura LaVera ist eine sehr hübsche Frau, das kann man nicht anders sagen und ihre Rolle hier verlangt jetzt auch keine Meisterleistung der Schauspielkunst, aber sie bringt alles gut rüber. Die anderen (siehe oben „Schlächter“) spielen auch gut, auch wenn es wieder mal so ist, dass ein Großteil vom Cast einfach panisch schreien oder verzweifelt heulen muss. Nennen wir es mal Schauspiel.

Schade halt, dass es so etwas wie Charakterzeichnung nicht gibt. Die drei Forscher:innen, die gefangen werden, nun – deren Charakterzeichnung ist im Grund genommen ein Wort: „Opfer“. Mehr ist da nicht dahinter. Nämlich gar nicht. Und der ein wenig als Love-Interest aufgebaut Bar-Besitzer, der Lauren am Anfang des Films vom Bahnhof abholt … nun, der hat auch nicht mehr Tiefe als „hübscher Mann = Love-Interest“. Und natürlich – braucht keinen Spoiler – stellt sich später heraus, dass er zu den Bösen gehört. Das ist die Charakterzeichnung. Bösewicht, der nett tut. Punktum.

Alles in allem also ein handwerklich absolut gut gemachter Film mit passabler bis toller schauspielerischer Leistung und einem richtig schwachen Drehbuch. Wer auch nur irgendwie Interesse an interessanten Figuren und Entwicklungen hat, der oder die kann das hier einfach ignorieren. Wer auf Gore steht – guckt mal rein. Vielleicht weniger als ihr euch wünschen würdet, aber wenn, dann kracht es.

Und wenn mir jetzt jemand vorhalten will, dass die „Tochter“ der Familie eine Charakterzeichnung hat, dann krieg ich einen Lachkrampf. Und die Auflösung ihrer „Story“ … was soll ich sagen? Hat das irgendjemand nicht kommen sehen/gewusst? Eben. Und ein einziger Wunsch bzw. eine einzige Eigenschaft bedeuten noch keine Charakterzeichnung.

Alles in allem, nicht meine Tasse Tee, aber ich kann nicht abstreiten, dass das Ganze gut gemacht ist.

„The Well“ bekommt von mir 5 von 10 möglichen, nichts besonders gut aber auch nichts – vom Drehbuch abgesehen – besonders schlecht machende, Punkte.

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Wir befinden uns 300 Jahre in der Zukunft. Tally (Joey King) kann es kaum erwarten: bald feiert sie ihren 16ten Geburtstag und dann wird sie einer Prozedur unterzogen, die körperliche Unterschiede ausmerzt und dich einfach schön macht. Eigentlich ist dies der Traum aller Jugendlichen, das glaubt Tally zumindest.

Bis sie Shay (Brianne Tju) kennenlernt und sich damit schon bald eine neue Welt eröffnet, ohne Gleichmacherei und ohne Überwachung durch den Staat. Dafür wäre es ein Leben auf der Flucht, denn der Staat sieht diese Lebensart als Stil der Rebellen an und möchte diese Menschen unbedingt einfangen und der Prozedur unterziehen…

Der Hype rund um die Verfilmungen von Young Adult Romanen, ist abgesehen von kleinen (finanziell nicht erfolgreichen) Ausnahmen wie etwa The Darkest Minds, nun schon seit circa 10 Jahren wieder vorbei. Da dabei die vier zwischen 2005 und 2007 erschienenen Bücher des Uglies Franchise von Autor Scott Westerfeld nicht dabei waren, dachte niemand mehr an eine Verfilmung des Stoffes. Nun für was gibt es Streaming Dienste, denn auf Netflix läuft seit September 2024, der erste Teil in filmischer Form.

Ich muss ja zugeben ich als mittelalterlicher Mann, hätte ich mir diesen von Regisseur McG (The Babysitter: Killer Queen) inszenierten Film nicht angesehen (hab auch die Bücher nicht gelesen), hätte ihn meine zwölf jährige Nichte nicht sehen wollen, die gerade auf Besuch war. Es ist auch ein Film, den man total leicht angreifen kann, aber wenn man ihn mit Jemandem aus der Zielgruppe ansieht, dann ist das noch einmal ein anderes Gefühl (was mich bei der Kritik nur leicht beeinflussen wird, versprochen).

Aber ich komme gleich auf das Grundthema hier, dass ja nicht aktueller sein könnte (obwohl das erste Buch auch schon wieder 20 Jahre alt ist). Schönheitsstandards etabliert durch Instagram oder TikTok, wo die Filter anfangen und die KI aufhört, weiß dabei keiner so genau. Hauptsache ist man fühlt sich schlecht, weil man diesen Idealen nicht entsprechen kann. Was ist da die Lösung? Richtig, alle werden mittels Schönheitschirurgie zu ihrem idealen Selbst, dann gibt es keine Konflikte und schon gar keine Kriege mehr.

Die Individualität aufgeben und dafür makellose Schönheit erlangen, es gäbe sicher einige Menschen, die diesen Tausch durchziehen würden. Was dabei aber fast logisch ist, ist die zusätzliche Kontrolle durch den Staat. Nicht zuletzt deswegen gibt es auch die Rebellen, die sich gegen dieses Leben entschieden haben und auf der Flucht vor dem Staat in der Wildnis wohnen. Mit dem richtigen Alter oder einer gewissen Naivität, findet man dies sicherlich weit weniger vorhersehbar, das Konzept an sich ist aber an sich leicht zu durchschauen.

Die obligatorische Dreiecksbeziehung darf natürlich (wenn auch großteils nur angedeutet) genau wie Verrat und anschließende Reue auch nicht fehlen, aber richtig schlimm sind teilweise die Effekte und dabei beziehe ich mich eigentlich ausschließlich auf die Hoverboard Szenen. Wie die Figuren hier damit über den Boden schweben sieht manchmal nur künstlich aus, aber teilweise auch einfach nur billig und ja, durchaus auch sehr trashig.

Richtig gut ist dafür Joey King (Bullet Train) als Hauptfigur Tally, immer menschlich, neugierig, mit Idealen versehen aber wegen ihres Altes dennoch gut manipulierbar. Brianne Tju (Unhuman) ist sympathisch als Shay, ein rebellischer Freigeist bei der es nur eine Frage der Zeit ist, bis es Ärger gibt und Laverne Cox (Jolt) versprüht gekonnt den eiskalten Charme einer skrupellosen Politikerin in einer Machtposition.

Das „Ende“ ist dann zu hundert Prozent erkennbar als erster Teil einer längeren Geschichte, da viel zu viele Fragen offen sind und die Sache eigentlich gerade erst richtig losgegangen ist. Wer im YA-Genre erfahren ist, der bekommt daher genau das, was bereits bekannt und etabliert ist. Trotz der Schwächen würde ich durchaus wissen wollen, wie es weitergeht. In Summe lebt der Film von seinem sympathischen Cast, der immer aktuellen Schönheits-Thematik und der künstlichen Stimmung der Stadt, die als starker Kontrast zu den weiten Wäldern präsentiert wird.

„Uglies“ bekommt von mir 5/10 außen hässlich zu sein, der inneren Hässlichkeit immer vorziehende Empfehlungspunkte.

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