Thriller | Darkagent http://darkagent.blogsit.net We love being entertained! Tue, 19 Nov 2024 13:07:42 +0000 de hourly 1 https://wordpress.org/?v=6.4.5 Passenger 57 aka Passagier 57 (Filmkritik) http://darkagent.blogsit.net/2024/11/21/passenger-57-aka-passagier-57-filmkritik/ http://darkagent.blogsit.net/2024/11/21/passenger-57-aka-passagier-57-filmkritik/#respond Thu, 21 Nov 2024 06:00:23 +0000 http://darkagent.blogsit.net/?p=37064 John Cutter (Wesley Snipes) hatte schon viele Berufe, doch alle hatten immer etwas mit der Bekämpfung von Verbrechen zu tun. Soldat, Polizist, Secret Service Agent, doch diese Zeit liegt hinter ihm, da er sich nach einer persönlichen Tragödie, aus den … Weiterlesen

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John Cutter (Wesley Snipes) hatte schon viele Berufe, doch alle hatten immer etwas mit der Bekämpfung von Verbrechen zu tun. Soldat, Polizist, Secret Service Agent, doch diese Zeit liegt hinter ihm, da er sich nach einer persönlichen Tragödie, aus den gefährlicheren Jobs zurück gezogen hat.

Als ihn sein alter Freund Sly (Tom Sizemore) dazu überredet, aus der Versenkung aufzutauchen und einen neuen Job in einer Führungsposition anzunehmen, lässt er sich überreden und sitzt kurz darauf in einem Flieger nach Los Angeles. Im selben Flugzeug wird kurzfristig der Terrorist Charles Rane (Bruce Payne) unter Begleitung des FBI untergebracht, der diesen Flug für seine Flucht nützen möchte. Er hat dabei aber nicht mit Cutter gerechnet…

Oh ja, die guten alten 90er Jahre. Inspiriert dadurch, dass ich Wesley Snipes in Deadpool und Wolverine wieder in seiner Paraderolle des Daywalkers Blade sehen durfte, habe ich mir wieder mal einen meiner Lieblinge von damals mit ihm angesehen, die ihm mit zu einer erfolgreichen Karriere als Action-Star verholfen haben. Regie führte Kevin Hooks (Fled: Flucht nach Plan) und neben dem unverkennbaren Flair dieser Zeit, in der er entstanden ist, lebt er vor allem von dem Charisma der beiden Hauptfiguren.

Ist der Bösewicht gut gecastet, ist das bereits die halbe Miete. In diesem Fall ist dies Bruce Payne als Charles Rane und auch wenn ihn sein Casting-Agent scheinbar gerne immer wieder in eher schwache Filme steckt (wie etwa Highlander 4 oder Warlock 3), er ist – wenn er einen Schurken spielt – einfach immer ein Highlight. Als Rane wirkt er einschüchternd, weil er seine gewählte Ausdrucksweise mit explosiven Ausbrüchen von Gewalt kombiniert und immer ein Ass im Ärmel zu haben scheint.

Zusätzlich hat er eine böse Art von Humor gepaart mit einem spitzbübischen Grinsen, egal ob er gerade Jemanden getötet hat oder eine Dame belästigt. Wesley Snipes (Mord im Weißen Haus) spielt seinen Cutter – John Cutter – so, dass er genau weiß, dass er der Beste ist in dem was er tut und ja, das sagt er natürlich auch genau so. Dennoch wirkt er nie arrogant, trägt übercool beim Meeting eine Sonnenbrille, ist immer zielstrebig, macht aber dennoch Fehler wie jeder andere Mensch auch.

Die Action was die Choreographie betrifft, ist typisch für Snipes mit vielen Kicks und schnellen Bewegungen der Hände versehen, also nach heutigen Standards ist das doch ziemlich lächerlich, aber wow ich weiß noch genau wie cool ich es damals gefunden habe. Gut für die Zeitepoche, in der es entstanden ist eben. Dass Cutter über seine Frau schwärmend „was für ein Hintern“ sagen darf und über eine hübsche Terroristin, die er gerade unschädlich gemacht hat das Kommentar „was für eine Verschwendung“ abgibt, wäre heutzutage wohl auch nicht mehr politisch korrekt.

Ebenso verlernt (neben der Lockerheit) haben viele Filme diese Art, Sprüche einzubauen, die in Erinnerung bleiben bzw. Szenen, die man als Zuschauer/Fan sich merkt und zitieren kann. Beispiele? Der „immer auf Schwarz setzen“ Spruch von Cutter oder Szenen wie die, als Rane ins Cockpit stürmt. Rane: „Wer hat hier das Sagen“? Captain: „Ich“. Rane: (erschießt den Captain und zielt auf den ersten Offizier) „Noch einmal, wer hat hier das Sagen“? Offizier: „Sie“. Rane: „Exzellent“.

Wie immer bei diesen Filmen sollte man dabei nicht den Maßstab des Realismus auf die Geschehnisse anwenden oder nach Logiklöchern suchen, denn das würde sonst den halben Tag dauern. Natürlich ist das für den Unterhaltungswert hier aber sowieso völlig egal. Kernige Typen, starke Ladys, lockere Sprüche und schnelle Action, warum man dass heutzutage kaum mehr mit Charme hinbekommt, ich habe keine Ahnung, aber in den 90er Jahren, da hatten sie das eindeutig noch drauf.

Zum Anschluss noch eine kleine Info am Rande: ursprünglich sah das Drehbuch von Stewart Raffill hier einen Helden der Marke Clint Eastwood vor, der zur Beerdigung seines Sohnes einen Flieger nehmen wollte, der dann von iranischen Terroristen entführt wird. Im Laufe der Handlung hätte er Held dann muslimische Anführer als Geisel genommen, um sie gegen amerikanische Geiseln einzutauschen. Aus Angst vor Anschlägen auf die Kinos, hat das Studio zwei weitere Drehbuchautoren die Story umschreiben lassen und einen Typen der Marke Wesley Snipes zum Helden gemacht.

„Passenger 57“ bekommt von mir 7,5/10 das nächste Mal lieber wieder den Zug nehmende Empfehlungspunkte.

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Time Cut (Filmkritik) http://darkagent.blogsit.net/2024/11/12/time-cut-filmkritik/ http://darkagent.blogsit.net/2024/11/12/time-cut-filmkritik/#respond Tue, 12 Nov 2024 05:00:33 +0000 http://darkagent.blogsit.net/?p=37072 Lucy (Madison Bailey) leidet unter ihren übervorsorglichen Eltern, die sie am Liebsten ständig in ihrer Nähe hätten. Das wiederum liegt daran, dass ihre Schwester Summer (Antonia Gentry) vor 20 Jahren ermordet wurde. Als Lucy eines Tages ein Licht in einer … Weiterlesen

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Lucy (Madison Bailey) leidet unter ihren übervorsorglichen Eltern, die sie am Liebsten ständig in ihrer Nähe hätten. Das wiederum liegt daran, dass ihre Schwester Summer (Antonia Gentry) vor 20 Jahren ermordet wurde. Als Lucy eines Tages ein Licht in einer Scheune sieht und an einer Maschine einen Knopf drückt, geschieht etwas Unglaubliches.

Sie befindet sich plötzlich im Jahr 2003 und zwar zu einem Zeitpunkt, an dem ihre Schwester noch am Leben ist. So bekommt sie zwar die Chance, sie endlich kennenlernen zu dürfen, doch was soll sie gegen ihren Killer unternehmen und wie ist sie überhaupt hier hergekommen und wie kommt sie wieder zurück ins Jahr 2024?

Was Regisseurin Hannah Macpherson (Sickhouse) hier genau für eine Art Film machen wollte und was die Aussage sein soll (am Drehbuch war sie auch beteiligt), ich habe ehrlich keine Ahnung. Ich werde euch nun auf jeden Fall beim Versuch es zu verstehen teilhaben lassen und dabei auch spoilern. Der Film läuft seit Ende Oktober 2024 auf Netflix und ist von der Story her ähnlich angelegt wie Totally Killer, der Halloween 2023 rauskam, obwohl die Dreharbeiten zu Time Cut schon im Jahr 2021 abgeschlossen waren.

Zunächst mal wird dies als Slasher deklariert und es läuft auch ein Killer mit Maske herum, der Menschen mit dem Messer absticht und das immer brav abseits der Kamera. Als Gegenbewegung zu den immer brutaleren Morden bei Terrifier ist dies grundsätzlich eine begrüßungswerte Idee, doch eine gewisse Härte muss angesichts dieses Horror-Subgenres doch sein. Das fühlt sich aber leider dann so an, als hätte man den Borderlands-Film PG13 Filter über das Geschehen drüber geklatscht.

Dann das ganze (bekannte) Gerede über Dinge, die man in der Vergangenheit nicht ändern darf, weil sonst im schlimmsten Fall die Welt untergehen würde. Außer diesen Worten haben die Taten von Lucy dann genau null Auswirkung. Das bringt mich zur Aussage und dem am Papier spannendsten Teil der Story. Lucy wurde nur geboren, weil ihre Schwester vor 20 Jahren ermordet wurde und ihre Eltern eben deshalb noch ein (genau ein) Kind wollten.

Die Überlegung ist also, ob Lucy überhaupt existiert, wenn sie ihrer Schwester in der Vergangenheit das Leben rettet. Was sich nach einer starken Idee anhört, die sich bei zu langem Nachdenken mit einem Knoten im Hirn auswirken könnte, ist dann ebenfalls ohne Konsequenz. Der Film endet im Jahr 2003, in das Lucy dann freiwillig zurückkehrt und in dem sie ihr Leben gemeinsam mit ihrer Schwester führt. Was lernen wir also daraus?

Früher war alles besser? In der Vergangenheit zu leben, ist erfüllender als in der Gegenwart? Ich habe wirklich keine Ahnung, aber wahrscheinlich ist es wie alles hier einfach egal. Wobei es Dinge gibt, die funktionieren. Vor allem der nostalgische Soundtrack etwa mit Avril Lavigne, Vanessa Carlton oder Michelle Branch hat bei mir schöne Erinnerungen ausgelöst, auch ein paar der optischen Eindrücke. 2003 grundsätzlich als Datum für eine Reise zurück, da kam ich mir doch dann ziemlich alt vor (nur so als wertfreier Zusatz).

Was auch passt ist der Cast, allen voran Madison Bailey (Outer Banks) als Lucy. Die mag man einfach, da man sie als nachdenkliche, mutige junge Dame mit Tatendrang wahrnimmt. Griffin Gluck (Lock and Key) als Quinn ist der perfekte Nerd und ein fast noch besseres Opfer um gemobbt zu werden von den Jungs seiner Schule und um ausgenutzt zu werden von den Mädchen für Schularbeiten und ähnliches.

Dies ist in Summe wohl dann am ehesten ein Coming of Age Drama, mit „Slasher light“ Rahmenhandlung und Zeitreise als Gimmick. Außer dass ich Bailey sympathisch finde, kann ich mir sonst aber nichts mitnehmen, außer dass man doch beim Drehbuchschreiben auch wissen sollte, was man für eine Art von Film machen will und welche Botschaften darin vorkommen sollen. Klingt logisch? Nun erzählt das doch bitte Hannah Macpherson, für sie scheint dies unbekanntes Wissen zu sein.

„Time Cut“ bekommt von mir 4/10 die Zunahme der Verwirrtheit in Hollywood weiter bestätigende Empfehlungspunkte.

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The Casting of Frank Stone (Game-Review) http://darkagent.blogsit.net/2024/11/05/the-casting-of-frank-stone-game-review/ http://darkagent.blogsit.net/2024/11/05/the-casting-of-frank-stone-game-review/#respond Tue, 05 Nov 2024 05:00:14 +0000 http://darkagent.blogsit.net/?p=37080 Lucy ist Regisseurin. Zumindest will sie das mal werden. Deshalb dreht sie mit ihren Freunden einen Horrorfilm, denn – so viel ist richtig – Horrorfilme sind ja im Regelfall leichter zu drehen, weil das Publikum da ja auch den Trashfaktor … Weiterlesen

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Lucy ist Regisseurin. Zumindest will sie das mal werden. Deshalb dreht sie mit ihren Freunden einen Horrorfilm, denn – so viel ist richtig – Horrorfilme sind ja im Regelfall leichter zu drehen, weil das Publikum da ja auch den Trashfaktor verzeiht. Und in diesem Fall hat man auch eine coole Kulisse gefunden, denn in Cedar Hills hat vor Jahren der Serienmörder Frank Stone sein Unwesen getrieben und die Mühle in welcher die jungen Leute drehen, nun, die war Schauplatz dieser Morde.

Irgendwann, irgendwo anders: Eine Einladung in ein dubioses Anwesen führt dazu, dass sich drei sehr verschiedene Charaktere treffen. Der Grund: Augustine hat sie eingeladen, da sie weiß, dass sie alle drei im Besitz von einem Teil der Filmrolle sind, die in Summe den Film „Murder Mill“ darstellt. Und dieser Film hat einen sehr sonderbaren Ruf, denn bei den Vorführungen sind immer wieder gewaltvolle Ausschreitungen passiert.

Aber Augustine hat etwas ganz Besonderes vor. Und die Ereignisse, in die Lucy und ihre Freunde verstrickt werden, sind Teil eines ganz besonderen Plans …

Gleich vorweg muss ich anmerken, dass ich mit „Dead By Daylight“ nichts am Hut habe. Ich weiß quasi nichts über das Spiel, außer, dass es existiert und man immer wieder gefühlt 100 DLCs kaufen kann mit verschiedenen ikonischen Figuren der Filmgeschichte. Deshalb ist die Info, dass „The Casting Of Frank Stone“ in diesem Universum spielt für mich zwar eine nette Randnotiz, mehr aber schon nicht. Ein paar der Anspielungen auf das Spiel habe ich zwar verstanden (ich denke, wenn man die seltsamen Mörderpuppen findet, dann ist es nicht schwer zu erraten, woher man die eventuell kennen sollte), aber es ging sicher auch einiges an mir vorbei.

Nach dieser kurzen Vorinfo kann ich allerdings für alle, denen es geht wie mir, Entwarnung geben: Um die Story von „The Casting Of Frank Stone“ zu verstehen, braucht es genau null Vorwissen. Ich konnte alles. nachvollziehen, alles verstehen und es blieben für mich keine Fragen offen.

So weit, so gut.

Wieso spielt man ein Spiel dessen Universum man nicht kennt? Nun, das liegt daran, dass Supermassive Games das Spiel entwickelt hat und ich trotz der – wenn man es freundlich formuliert – eher rudimentären Spielelemente mit allen Spielen von ihnen (die „Dark Pictures“-Reihe, zB „Men Of Medan“ oder „Little Hope“ oder „Until Dawn“ oder „The Quarry„) doch meinen Spaß hatte. Vor allem im Koop-Spiel über das Internet.

Und „The Casting Of Frank Stone“ bietet das gleiche Gameplay. Man wandert herum, sucht Punkte mit denen man interagieren kann, trifft in Gesprächen oder Situationen Entscheidungen und hofft darauf, dass alle überleben. Oder nicht. Wie man es halt anlegt. Hin und wieder gibt es minimale Minispiele, etwa wenn man (gefühlt ein bisschen zu oft) Generatoren starten muss, aber in Summe läuft es darauf hinaus, dass man halt bestimmte Momenten triggert und dann Entscheidungen trifft.

Die Story ist streng linear. Ein paar Möglichkeiten habt ihr zwar, um bestimmte Charaktere zu retten und natürlich kann ein Teil (oder alle) eurer Truppe sterben. Es gibt allerdings auch Charaktere im Spiel, die fix von der Story her sterben und das könnt ihr auch nicht verhindern. Auch das Ende ist tatsächlich fix vorgegeben und ihr könnte nur bestimmen bzw. mit Glück entscheiden, wer es erreicht. An der Handlung per se ändert das wenig bis nichts.

Das war auch der Punkt, an welchem ich gemerkt habe, dass ich kein Interesse habe, das Spiel ein zweites Mal durchzuspielen. Es gibt zwar ein cooles Feature, dank dessen man irgendwo im Spiel wieder einsteigen kann, aber wie gesagt: Nachdem klar war, dass ich das generelle Ende nicht verändern kann, war für mich die Luft raus.

Ja, bis dahin hat die Sache Spaß gemacht. Optisch, also grafisch, ist das Spiel 1A, die Figuren mochte ich und vor allem Lucy hat sich im Laufe des Spiels nach anfänglicher Nervigkeit zu meiner heimlichen Heldin gemaustert und ich finde es auch toll, dass sich tatsächlich so etwas wie ein echtes Rätsel ins Gameplay verirrt hat (naja, nennen wir es mal „Rätsel“). Die Inszenierung braucht sich auch nicht zu verstecken und die Story an sich IST ja auch cool und die Hintergründe sind spannend und interessant. Irre und schräg, definitiv, aber auch unterhaltsam und spannend.

Zwischendurch gibt es ein, zwei Kapitel, in denen nicht viel passiert, außer Geplänkel zwischen den Figuren, aber da ich die ja mochte, hat das gepasst für mich. Wenn die Story dann anzieht, dann zieht sie heftig an. Und wer ein Problem mit Multiversen oder parallelen Zeitlinien hat, der oder die sollte hier einen Bogen machen.

Kurz gefasst: Man kann gut beeinflussen, wie Figuren bzw. die Geschichte zu ihren Eckpunkten kommt, aber das sie zu diesen kommt, ist absolut fix.

„The Casting Of Frank Stone“ (Casting als Beschwörung zu verstehen, wie „to cast a spell“ und nicht wie „Casting“ für einen Film) bekommt von mir 7,5 von 10 möglichen, für einmal spielen durchaus Spaß machende, Punkte.

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Don’t Move (2024 Filmkritik) http://darkagent.blogsit.net/2024/11/02/dont-move-2024-filmkritik/ http://darkagent.blogsit.net/2024/11/02/dont-move-2024-filmkritik/#respond Sat, 02 Nov 2024 06:00:04 +0000 http://darkagent.blogsit.net/?p=37060 Iris (Kelsey Asbille) hat ein Problem. Von persönlichen Problemen getrieben und ohne Handy, ist sie alleine im Wald unterwegs. Dabei trifft sie auf einen zunächst freundlich wirkenden Mann namens Richard (Finn Wittrock), der sich jedoch schnell als Psychopath entpuppt. Er … Weiterlesen

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Iris (Kelsey Asbille) hat ein Problem. Von persönlichen Problemen getrieben und ohne Handy, ist sie alleine im Wald unterwegs. Dabei trifft sie auf einen zunächst freundlich wirkenden Mann namens Richard (Finn Wittrock), der sich jedoch schnell als Psychopath entpuppt.

Er betäubt sie kurzfristig und injiziert ihr ein Mittel, das nach 20 Minuten zur völligen Lähmung sämtlicher Gliedmaßen und auch des Sprachzentrums führt. Nun ist sie auf der Flucht, doch kann sie sich kaum mehr rühren und ihr Verfolger, kommt ihr immer näher…

Die beiden Regisseure Brian Netto und Adam Schindler haben in unterschiedlichen Funktionen schon bei mehreren Projekten zusammen gearbeitet, zuletzt etwa beim Kurzfilm „Sundown“ aus dem Jahr 2022. Mit ihrem von Sam Raimi produzierten Thriller Don´t Move, der seit Ende Oktober 2024 auf Netflix läuft, werden sie nun wohl einem breiteren Publikum bekannt werden, zumindest haben sie und Hauptdarstellerin Kelsey Asbille (Yellowstone), dies durchaus verdient.

Dies ist ein kleiner, gemeiner und feiner Film, der für mich gleich auf mehreren Ebenen funktioniert hat. Beginnen möchte ich mit der Optik. Wunderschöne Landschaftsaufnahmen und ein Wald, der dich förmlich verschluckt ist der wunderschöne Rahmen, doch die Sicht von Iris, wenn sie sich nicht mehr bewegen kann, das wirkt dann lähmend in mehrerer Hinsicht und wie in Trance, man kann mitfühlen und wünscht sich, sie könnte aus diesem Alptraum wieder aufwachen.

Dann wäre da das Schauspiel. Wie Kelsey Asbille (Wind River) den Übergang von emotional gelähmt hin zur körperlichen Lähmung und dem danach neu erweckten Kampfgeist findet, das ist spannend und man ist beim Zuschauen vom Fokus völlig bei ihr. Auch wie sie Schmerz, Trauer, Angst, Widerstand oder Hoffnung nur mit den Augen vermittelt, da kennt man sich immer aus, was gerade läuft in ihrem Kopf.

Finn Wittrock (Luckiest Girl Alive) als Richard ist ein starker Gegenspieler, einfach weil er offensichtlich ein Soziopath ist. Er benutzt die Gefühle anderer nur dazu, um diese zu manipulieren und er sieht seine Wochenendausflüge – man kann spüren, dass Iris nicht sein erstes Opfer ist – als für ihn nötigen Ausgleich zu seinem Familien- und Alltagsleben. Wie und ob Iris dann dennoch auch an seinen Fäden ziehen kann bzw. ihn zurück manipulieren kann, ist dabei eines der involvierenden Motive.

Um den Kern bzw. was ich hier am Besten finde zu beschreiben, folgen ab jetzt SPOILER. Zu Beginn des Filmes will Iris sich ja umbringen, weil ihr kleiner Sohn gestorben ist. Als dann Richard auftaucht und sie (unter anderem) am Ende sicher umbringen will, wächst in ihr der Wille, wieder leben zu wollen. In einer Szene ist sie versteckt und man hofft, dass Richard sie nicht findet, kurz darauf zündet er die Umgebung rund um sie an und plötzlich wünscht man sich, dass er sie doch wahrnimmt.

Diese – ich nenne es einfach Dualität (klingt clever, ich weiß) – finde ich hier richtig spannend. Die Überlegung, die dir als Zuseher unterkommt, wenn eine Person sich umbringen wollte, dass es dann egal ist, ob dies ein Anderer für sie tut, habe ich denke ich noch nie bei einem Film präsentiert bekommen. Natürlich ist die Antwort nein, so funktioniert das nicht, aber als Einblick in ein krankes Hirn durchaus interessant.

Direkter unangenehm sind Szenen wie Iris bewegungsunfähig in der Wiese liegt und der Rasenmäher kommt. Es gibt Momente, da bin ich unbewusst aufgestanden aus meinem Sessel, sozusagen stellvertretend für Iris, weil sie es gerade nicht konnte. Somit ist die Sache hier in Summe optisch bestechend, psychologisch und von der Inszenierung her spannend und von den Darstellern großartig vermittelt. Als Bonus wird das Gimmick mit dem „nicht bewegen können“ nie übertrieben oder verliert nie durch redundante Szenen an Kraft.

„Don´t Move“ bekommt von mir 8/10 aus etwas Schlechtem, etwas Gutes entstehen lassende Empfehlungspunkte.

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Slotherhouse (Filmkritik) http://darkagent.blogsit.net/2024/10/31/slotherhouse-filmkritik/ http://darkagent.blogsit.net/2024/10/31/slotherhouse-filmkritik/#respond Thu, 31 Oct 2024 05:00:46 +0000 http://darkagent.blogsit.net/?p=37026 Emily (Lisa Ambalavanar) kommt auf ein wenig dubiose Weise in den Besitz eines Faultiers und bringt es mit ins Wohnheim ihrer Studentinnenverbindung. Das passt insofern super, weil alle das Tier putzig finden und lieben und Emily sich ohnehin gerade als … Weiterlesen

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Emily (Lisa Ambalavanar) kommt auf ein wenig dubiose Weise in den Besitz eines Faultiers und bringt es mit ins Wohnheim ihrer Studentinnenverbindung. Das passt insofern super, weil alle das Tier putzig finden und lieben und Emily sich ohnehin gerade als neue Präsidentin bewerben will.

Ihre Gegenspielerin findet das nicht so toll und beauftragt eine ihrer Handlangerinnen, das Tier loszuwerden. Und das gefällt dem (vielleicht gar nicht so faulen) Faultier überhaupt nicht.

Es wird Tote geben …

Bei einem Film wie diesen kann man als Filmemacher:in ja wirklich richtig viel falsch machen. Die Idee ist irre genug, aber wie soll man ein Faultier, welches ja per Definition faul und langsam ist, zu einer Killermaschine werden lassen und wie soll das in Summe denn bedrohlich wirken?

Nun, die Drehbuchautor:innen Bradley Fowler und Cady Lanigan umschiffen die Sache insofern, als dass sie ziemlich am Anfang eine Szene einbauen, die verdeutlicht was der wahre Grund für den Horror ist und vor allem: Warum das Faultier so lange damit durchkommt …

„What if the sloth plays us all for fools and they are not slow, but fast as lightning?“

So oder zumindest sinngemäß so wird die Frage gestellt. Allerdings leider so rasch im Vorbeigehen, dass man niemanden vorwerfen kann, dass er/sie das vielleicht überhört hat (was, wenn ich diverse Kommentare auf der IMDB lese, durchaus viele Leute waren). Aber das ist ja der Witz an der Sache: Wer würde vermuten, dass es ein Faultier ist, welches hier mordet (und mit Computern umgehen und Kung Fu kann)? Wo es doch so niedlich ist? Niemand.

Der größte Trick des Teufels oder so, nicht wahr?

Jedenfalls wird das im Vorbeigehen erklärt und dann geht es schon zur Sache und die holpert in ihrer Logik auf so ziemlich allen Ebenen. Und ja, ich meine buchstäblich ziemlich alle Ebenen. Das Faultier ist zuckersüß, aber eines sicher nicht: echt wirkend. Die Mädels sind hübsch, aber eines sicher nicht: Studentinnen. Es werden reihenweise Mädchen über den sprichwörtlichen Jordan geschickt, aber merkt das jemand? Nö, wie auch? Liegen ja nur tot in ihren Zimmern rum (riechen die nicht irgendwann?).

Also … wenn man diesen Film zerpflücken will, dann braucht man sich noch nicht mal anstrengen, ehrlich nicht.

Tatsächlich jedoch hatte ich richtig viel Spaß mit „Slotherhouse“. Vor allem weil der Film sich keine Sekunde lang ernst nimmt, die Figuren witzig sind (und weit weniger nervig als sie es hätten sein können), alles gut gemacht ist und ein paar der Einfälle wirklich großartig sind.

Ein Zweikampf mit Samuraischwert gegen das Faultier, welches á la Neo in der Matrix ausweicht? Immer her damit. Ein Faultier, welches seine Kills auf Instagram festhält? Bitte, ja! Ein Faultier, dass auch mal ein Auto klaut und damit zum Krankenhaus düst, um eine Zeugin zu beseitigen? Nehm ich.

Auch die Figuren mochte ich zum großen Teil. Das hat schon alles gepasst. Dazu die bunte, süße Optik, ein paar unerwartete Handlungen seitens Faultier und auch anderer Akteur:innen. Auch wer bis zum Ende hin überlebt fand ich gut – und auch die Reaktionen von manchen Personen in bestimmten Situationen fand ich überraschend frisch.

Es bleibt dabei: All das kann man schrecklich belanglos, dumm oder unkreativ finden – ich für meinen Teil tue das nicht. Auch dass es eine Nebenfigur gibt, die in jedem anderen Film vermutlich die Hauptfigur gewesen wäre fand ich absolut erfrischend.

Man merkt schon – ich hatte wirklich meinen Spaß und ich habe schon lange keine Horrorkomödie gesehen, die mich – trotz aller objektiven Schwächen – so gut unterhalten hat. Der Cast macht seine Sache über den Großteil des Films hervorragend (für diese Art von Film wohlgemerkt), die Dialoge sind frech und – wie ich vermute – absichtlich seicht gehalten, was für die eine oder andere dumme Entscheidung herhalten muss. Auch die Machart, wie zB Emojis und ähnliche Dinge im Film eingeblendet werden (siehe Trailer) hat für mich super funktioniert.

Einzig während des Showdowns am Ende leistet man sich meiner Ansicht nach einen gewaltigen Schnitzer. Zum einen verstehe ich nicht, warum das Faultier eine Weile von der Bildfläche verschwindet und seinen Mordzug nicht fortsetzt. Gerade wo es doch vorher alles in Sicht- und Reichweite metzelt. Und der daraus folgende, lange Monolog der Heimleitung … Ich verstehe was der Witz hätte sein sollen, aber das war mir einfach viel zu lange um noch irgendwie im Bereich des argumentierbaren zu sein.

Aber alles in allem fand ich den Film wirklich, wirklich gut – witzig, schräg, ein paar neue Ideen, ein wieselflinkes Faultier und dazu Figuren und Personen, denen man gern zusieht.

Ja, das passt alles.

„Slotherhouse“ bekommt von mir 8 von 10 möglichen, rein subjektiv so gut wie alles richtig machende, Punkte.

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Rippy: Das Killerkänguru aka The Red (Filmkritik) http://darkagent.blogsit.net/2024/10/29/rippy-das-killerkaenguru-aka-the-red-filmkritik/ http://darkagent.blogsit.net/2024/10/29/rippy-das-killerkaenguru-aka-the-red-filmkritik/#respond Tue, 29 Oct 2024 06:00:27 +0000 http://darkagent.blogsit.net/?p=37022 Als Sheriff in einem kleinen, australischen Örtchen, ist Maddy (Tess Haubrich) einiges gewöhnt, von ihren nicht immer nüchternen Mitmenschen. Auch ihr Onkel Schmitty (Michael Biehn) gehört zu der Kategorie Mensch, die man nicht durchgehend ernst nehmen sollte. Vor allem natürlich, … Weiterlesen

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Als Sheriff in einem kleinen, australischen Örtchen, ist Maddy (Tess Haubrich) einiges gewöhnt, von ihren nicht immer nüchternen Mitmenschen. Auch ihr Onkel Schmitty (Michael Biehn) gehört zu der Kategorie Mensch, die man nicht durchgehend ernst nehmen sollte.

Vor allem natürlich, wenn er anfängt von einem riesigen Känguru zu erzählen, das ihn anfallen wollte und das nicht gestorben ist, nachdem er auf es geschossen hatte. Als immer mehr Leichen von Einheimischen auftauchen, beginnt Maddy zu recherchieren. Sie wird sich dabei schon bald wieder an Schmittys Worte erinnern…

Im Jahr 2014 inszenierte der australische Regisseur und Drehbuchautor Ryan Coonan den nicht einmal zehn Minuten langen Kurzfilm „Waterborne“. Zehn Jahre später hat er sich nun an die knapp 80 Minuten lange Spielfilmversion seiner Idee gewagt und dafür Michael Biehn (The Terminator, Aliens) als Hauptdarsteller und Produzent aufgetrieben. Leider hat er dabei auf einen Mix gesetzt, der hier so gar nicht funktionieren will.

Wenn man die Handlung so ließt denkt man sich sofort, dass dies ein klarer Fall für die „Best of Worst Case“ Reihe meines Kollegen Fireagent ist, ein Creature Feature Trashfilm eben. Was es aber im Kern ist, ist eine Drama. Es geht darum sich zwischen Pflicht und der Freiheit selbst wählen zu können zu entscheiden. Es geht darum zu erkennen, was man selbst wert ist. Es geht um Verlust und Lügen die wir uns einreden, um schöne Erinnerungen aufrecht erhalten zu können.

Tess Haubrich (Alien: Covenant) spielt die Sheriff-Dame, die sich mit diesen Dingen beschäftigt, kämpferisch und mit Humor, einfach richtig sympathisch. Sie ist das Zentrum des Filmes und auch die restlichen zwischenmenschlichen Beziehungen und die Inszenierung an sich, nimmt sich fruchtbar ernst. Dass als Rahmen dieses Kerns dann jedoch ein Zombie-Killer-Känguru sein Unwesen treibt, nimmt sämtlichen ernstgemeinten, tiefgründigen Überlegungen, völlig die Basis.

Natürlich kann (auch auf Grund der nicht durchgehend gelungenen Effekte, die jedoch noch viel schlimmer hätten sein können) und soll man das Vieh nicht ernst nehmen, das Geschehen zwischen der Heldin und ihren Vaterfiguren jedoch schon. Statt einem schizophrenen Gefühl oder gar dem Eindruck eines homogenen Ganzen, hat sich bei mir eher das Gefühl der Apathie eingestellt. Wenn der Film nämlich schlecht ist, ist er dies nie, in einer lustigen Form.

Ich muss noch mal drauf zurück kommen: das hätte kultig sein können, nein, sogar müssen. Ein spaßiger Trashfilm – optional auch mit Botschaft – der sich selbst so gar nicht ernst nimmt, wie es übrigens auch Poster wie „Rippy´s Gone Rogue“ vermitteln. So ernst nämlich der menschliche Teil ist, so richtig überhaupt nie gruselig, sind die Szenen mit dem Känguru. Einer der Attacken des Tiers ist dabei ziemlich brutal, ansonsten gibt es auch hier kaum kreatives oder blutiges Treiben zu bewundern.

Übrigens – und jetzt folgt ein Spoiler, obwohl es für diesen Film egal ist – sieht man nach dem Finale, dass dies wohl der Anfang einer Zombie-Epidemie sein soll, denn vom Zombie-Tier gebissene Menschen, werden (logischerweise) selbst zu Zombies. Also der Anfang vom Ende geht von einem Känguru aus, das an sich, ist wohl der beste Witz des gesamten Filmes, der sich mit freiwilligem Humor, sehr zurückhält.

In Summe also eine vergebene Chance, etwas richtig Witziges zu schaffen. Oder einfach ein gescheiterter Versuch, ein Trash-Drama zu inszenieren. Tess Haubrich ist zu gut für das hier und zumindest Michael Biehn hatte als Comedic Relief offensichtlich seinen Spaß, der sich aber nur wenig auf den Zuschauer überträgt. Abgesehen von Fans der Hauptdarstellerin, kann ich den Film somit leider keinem empfehlen, denn auch der bessere Drama-Anteil, bleibt klar nur an der Oberfläche.

„Rippy“ bekommt von mir 4/10 null Konkurrenz für Skippy darstellende Empfehlungspunkte.

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Im Wasser der Seine aka „Sous la Seine“ (Filmkritik) http://darkagent.blogsit.net/2024/10/26/im-wasser-der-seine-aka-sous-la-seine-filmkritik/ http://darkagent.blogsit.net/2024/10/26/im-wasser-der-seine-aka-sous-la-seine-filmkritik/#respond Sat, 26 Oct 2024 05:00:23 +0000 http://darkagent.blogsit.net/?p=36988 Sophia (Bérénice Bejo) ist Tiefseetaucherin und Forscherin. Aktuell erforscht sie Haifische. Als sie und ihre Freunde aber einen riesengroßen Hai markieren, der unter einer Mülldecke im Meer existiert – und vielleicht von dieser negativ beeinflusst wurde -, da geht etwas … Weiterlesen

The post Im Wasser der Seine aka „Sous la Seine“ (Filmkritik) first appeared on Darkagent.]]>
Sophia (Bérénice Bejo) ist Tiefseetaucherin und Forscherin. Aktuell erforscht sie Haifische. Als sie und ihre Freunde aber einen riesengroßen Hai markieren, der unter einer Mülldecke im Meer existiert – und vielleicht von dieser negativ beeinflusst wurde -, da geht etwas schief und nicht alle kommen lebendig nach Hause.

Lange Zeit später wird Sophia von einer Studentin angesprochen, die für eine Art Amateur-Greenpeace arbeitet und ihr sagt, dass sie sich in die Signale gehakt haben mit denen sie und ihre Forscherfreunde die Haie markiert haben und der Hai, der ihre Freunde getötet hat … der befindet sich in Paris. Irgendwo in der Seine.

Warum er hier ist und was er will ist die Frage. Denn es tauchen Toten auf und natürlich glaubt niemand an den Hai. Selbst die Wasserwacht glaubt nicht an den Hai, wird dann aber eines Besseren belehrt … und da ist ja auch noch ein Festival in der Stadt und das wird … richtig: Am Wasser gefeiert …

Xavier Gens. Der Name ist vielen mit seinem „Frontier(s)“ das erste Mal zu Ohren gekommen und in Zeiten in denen „Hostel“ damals die Grenzen des Zeigbaren nach oben korrigiert hat, da kam der Franzose und zeigte mal allen so gefühlsmäßig im Vorbeigehen, wie Spannung und Horror geht. Danach hat er „Hitman“ (den ersten mit Timothy Olyphant) gedreht und dann … andere Sachen („Cold Skin“ steht noch immer auf meiner To-Watch-Liste).

Unlängst habe ich gelesen, dass „Under Paris“ oder „Im Wasser der Seine“ oder „Sous La Seines“ ein ziemlich gelungener Hai-Film sein soll. Und war überrascht, dass er von Xavier Gens stammt. Aber doch, tut er. Er hat auch am Drehbuch mitgeschrieben (interessanterweise habe ich Gens eine zeitlang mit „Silent Hill“ Christophe Gans verwechselt).

Ich stimme zu was den Haifilm-Part betrifft.

„Sous La Seine“ ist ein ziemlich cooler Film mit ein paar coolen Ideen und einem ziemlich schwarzhumorigen Ende. Ich mochte den Film. Man sollte zwar wissen, dass der Film – je länger er dauert – immer abgehobener wird und gerade gegen Ende wird es dann wirklich, wirklich schräg und … ich will nicht spoilern, aber … hm, wie sage ich das: Suspension Of Disbelief ist hier wichtig. Ganz wichtig. Einfach Hirn ausschalten und den Ritt genießen.

Ich fand einige der Set-Pieces richtig cool und außerdem haben mir die typischen französischen, absolut trocken präsentierten Seitenhiebe richtig gut gefallen.

Beispiel: Wenn Umweltschützer:innen zum Haifischretten aufrufen, weil „wenn wir diesen Hai retten, dann retten wir die Welt!“, dann müsst ihr aus Reflex den Kopf schütteln aus Unglauben über diese jung-naive Weltsicht? Okay – guckt euch diesen Film an. Es gibt da eine Szene, die ihr euch öfter ansehen wollen werdet. (Und die ist heftig und ziemlich lange)

Ich muss auch anführen, dass der Film jederzeit(!) absolut leicht angreifbar ist und auf Logik braucht man keine Rücksicht nehmen. Alle erfüllen ihre typischen und schon x Mal getesteten Stereotypen und ja, sie machen ihre Sache gut. Absolut. Die Effekte pendeln zwischen sehr gut und … okay. Gerade, wenn ein Hai blitzschnell zuschnappt, dann wirkt das schon mal wie aus einem anderen Film. Aber man gewöhnt sich daran und es macht Laune.

Und auch wenn die Figuren Klischees sind – man wünscht ihnen nichts Böses und drückt ihnen die Daumen, dass sie einerseits überleben und andererseits auch möglichst viele Menschen gleichzeitig retten. Was natürlich in beiden Fällen nicht immer klappt. Und es fließt Blut. Viel Blut.

Dass der Film sich zu einhundert Prozent ernst nimmt, hat mir in diesem Fall wirklich gut gefallen, denn um mit Humor zu punkten, da ist er zu hart – nicht vom Gore-Faktor, sondern in seiner Erzählung – und bodenständig. Es ist ein Trashfilm, ich meine: Lest mal die Handlung. Aber es ist ein verdammt gut gemachter und ziemilch cooler Trashfilm, der in meinen Augen einen Film wie „The Meg“ (von „The Meg 2“ nicht mal zu reden) meilenweit abhängt.

„Im Wasser der Seine“ bekommt 7 von 10 möglichen, absolut angreifbare, aber einfach Spaß machende, Punkte.

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Blink Twice (Filmkritik) http://darkagent.blogsit.net/2024/10/15/blink-twice-filmkritik/ http://darkagent.blogsit.net/2024/10/15/blink-twice-filmkritik/#respond Tue, 15 Oct 2024 05:00:46 +0000 http://darkagent.blogsit.net/?p=36997 Nägel Künstlerin und Cocktail Kellnerin Frida (Naomi Ackie), arbeitet zusammen mit ihrer Freundin Jess (Alia Shawkat) bei exklusiven Events. Bei einem aktuellen Anlass treffen sie dabei – nicht in der Funktion als Kellnerinnen, sondern in Abendkleidern – den Milliardär Slater … Weiterlesen

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Nägel Künstlerin und Cocktail Kellnerin Frida (Naomi Ackie), arbeitet zusammen mit ihrer Freundin Jess (Alia Shawkat) bei exklusiven Events. Bei einem aktuellen Anlass treffen sie dabei – nicht in der Funktion als Kellnerinnen, sondern in Abendkleidern – den Milliardär Slater King (Channing Tatum), der sie schließlich auf seine private Insel einlädt.

Damit beginnt für die beiden Damen eine zeitlose Phase, wo jeder Tag mit Entspannung beginnt und mit einer Party endet. Bei all den bewusstseinsverändernden Substanzen ist es dabei zwar schwer klar zu denken, doch langsam beginnt Frida, hinter die Fassade dieses „Paradises“ zu blicken. Ein wenig Schlangengift, erweist sich dabei durchaus als hilfreich…

Schauspielerin Zoë Kravitz (The Batman) begann bereits im Jahr 2017 an dem Drehbuch ihres Regiedebüts zu schreiben (zusammen mit E.T. Feigenbaum), damals noch unter dem Titel „Pussy Island“, den sie auch beibehalten wollte. Nach negativen Reaktionen von Frauen, der MPAA (Motion Picture Association) und Kinos, hat sie den Titel schließlich auf Blink Twice geändert. Dafür hat sie wenigstens ihren Verlobten Channing Tatum in einer Hauptrolle unterbringen können.

Um diesen Film zu beschreiben, werden ab nun Spoiler vorkommen. Blink Twice gehört für mich zu der Art von Film, bei dem man die Intention dahinter klar verstehen kann, aber keine neuen Facetten präsentiert bekommt. Wie der provokante ursprüngliche Titel versprochen hat, ist die Botschaft hier plakativ und bleibt an der Oberfläche. Es geht um die Macht, die reiche, weiße Männer haben und wie sie Damen nur als eines ihrer Spielzeuge betrachten und dementsprechend benutzen.

Das weiße Männer böse sind weiß man und besonders Hollywood teilt uns dies in letzter Zeit öfters mit und die Lösung ist am Ende übrigens, den Spieß einfach umzudrehen. Also als schwarze Frau genau so schlecht zu sein, wie die weißen Männer, es anders zu versuchen, geht scheinbar nicht. Wenn die Botschaft aber sein soll, dass Damen in Machtpositionen nicht besser sind als Männer, sondern nur seltener in diese Situationen kommen, dann habe ich diesen Hinweis durchaus genau so verstanden.

Um zu diesem Finale zu kommen, sieht man eine Stunde lang den Charakteren zu, wie sie schwimmen, essen, trinken, Drogen konsumieren, ja einfach feiern und Party machen. Auch wenn man ein gewisses „das ist zu schön um wahr zu sein“ Gefühl, beim Betrachten nie wirklich abschütteln kann, ist dies doch auf die Dauer etwas langweilig und man hat genug Zeit um darüber nachzudenken, was hier genau gespielt wird, was sicherlich einfallsreichere Szenarien ergibt, als die eigentliche Auflösung.

Die in gewisser Weise ein Slasher-Szenario bietet, wo es die Männer mit der explosiven Rache der Frauen zu tun bekommen, sozusagen zum Wachrütteln oder so. Sehr gelungen ist dafür durchgehend die Optik, die Schnitte und Einstellungen, wobei sich Kravitz hier klar von Filmen von Jordan Peele (Get Out) inspirieren hat lassen. Schauspielerisch finde ich nicht die Hauptfiguren am Besten, sondern Adria Arjona (Morbius) als Sarah.

Wie unterschiedlich sie ihre Rolle spielt, wenn man den Beginn und dann ihre weitere Entwicklungen betrachtet, die Nuancen in ihrem Gesicht und was sie mit ihren Augen aussagt, das ist schon richtig gut. Channing Tatum (Logan Lucky) ist als Slater bis auf eine leicht manische „Entschuldigungs-Sequenz“ am Ende zwar charismatisch, aber zu nett für den Bad Guy und Naomi Ackie (Star Wars – Episode 9: The Rise Of Skywalker) als Hauptfigur Frida gibt zwar Alles, sympathisch habe ich sie dabei aber nie gefunden.

In Summe also ein langer Drogenrausch, bei dem es ein böses Erwachen gibt, also business as usual sozusagen. Was den Damen hier passiert, wäre schon schrecklich – danke übrigens für die lächerliche Trigger Warning zu Beginn des Filmes – aber man bekommt die Wucht davon nicht richtig zu spüren, durch die langgezogenen Party-Szenen, ist man emotional irgendwie distanziert/gelähmt von der ganzen Sache. Von der Auflösung, die lautet „selber zum Täter zu werden“, fange ich lieber gar nicht erst an.

„Blink Twice“ bekommt von mir 5/10 verarbeiten durch vergessen machen ersetzende Empfehlungspunkte.

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ANNO: Mutationem (Game-Review) http://darkagent.blogsit.net/2024/10/12/anno-mutationem-game-review/ http://darkagent.blogsit.net/2024/10/12/anno-mutationem-game-review/#respond Sat, 12 Oct 2024 05:00:14 +0000 http://darkagent.blogsit.net/?p=36952 Ann ist eine Kriegerin. Eigentlich ein Mensch aber aufgrund einer seltsamen Krankheit, die keiner so richtig zu verstehen scheint, in einen Anzug gesteckt, der ihre Krankheit im Zaum halten soll und ihr auch übermenschliche Fähigkeiten verleiht. Diese nutzt sie um … Weiterlesen

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Ann ist eine Kriegerin. Eigentlich ein Mensch aber aufgrund einer seltsamen Krankheit, die keiner so richtig zu verstehen scheint, in einen Anzug gesteckt, der ihre Krankheit im Zaum halten soll und ihr auch übermenschliche Fähigkeiten verleiht. Diese nutzt sie um Verbrechen zu bekämpfen.

Gleichzeitig leidet die technosierte Welt an einer noch seltsameren Krankheit: Dem Mecha-Virus. Menschen verwandeln sich aus bis jetzt unerklärlichen Gründen in Roboter. Anns Vater ist einer, der die Krankheit hat.

Aber es scheint eine Heilung zu geben. Zumindest für Ann. Ihr Bruder hat sich auf der Suche nach einer scheinbaren Wunderdroge gemacht, die dies tun kann und nun ist er vermisst.

Zeit für Ann, sich mit ihrer Freundin Ayane, die sie die gesamte Zeit über in Form einer fliegenden Drohne begleitet, auf, um ihren Bruder zu finden. Und rasch stellt sich heraus, dass es da eine groß angelegte Verschwörung geben könnte …

„ANNO: Mutationem“ war wieder ein Spiel, welches ich mir aufgrund des Trailers gekauft habe. Nicht aufgrund der Story, sondern aufgrund der Optik, denn die ist … genial.

Das Spiel besteht aus 2,5-D Pixelart. Das sieht im Standbild schon großartig aus, aber in Bewegung ist das einfach fantastisch. Dazu kommt ein Art-Design welches teilweise direkt aus Blade Runner kommen könnte, ein Kampfsystem, welches kommplex sein kann, wenn man sich drauf einlässt, aber auch mit den Basics ganz gut funktioniert und einer Welt, bei der man das Gefühl hat, die war schon da bevor man sie besucht hat und sie wird (je nachdem welches Ende ihr erreicht) auch danach noch da sein.

Das Gameplay hat zwei Elemente, die sich ganz gut abwechseln, wenn auch in Richtung Ende dann mal eine Weile richtig viel kämpfen angesagt ist – was dann aber auch gut ist, denn es kommt dann ein Zwischenboss für den man wirklich geübt haben sollte. Also vom Game-Design her eine gute Entscheidung vorher wirklich darauf zu achten, dass die Spieler:innen trainieren müssen, denn sonst wäre dieser Kampf eine richtig frustrierende Übung.

Das erste Element ist der Adventure-Teil. Ihr durchstreift (mehrere Städte), löst Rätsel, helft der Polizei oder anderen Bürger:innen und sammelt Erfahrungspunkte genauso wie Hinweise, die nach und nach weitere Orte freischalten. Das funktioniert gut – ihr redet mit Leuten, nutzt euer (geringes) Inventar hin und wieder, ihr kauft Sachen ein, levelt eure Waffen und eure Rüstung auf und verteilt eure Erfahrungspunkte in den (eigentlich nur für die Kämpfe wichtigen) Skill-Tree, der zwei Teile hat: Der eine ist die Gesundheit und die Basiswerte von Ann. Der andere Teil schaltet neue Attacken und Angriffe frei.

Diese beiden Elemente greifen insofern super ineinander, weil ihr im Adventure-Teil notwendige Punkte für den Kampfteil sammelt (und wenn ihr nie auflevelt, dann werdet ihr spätestens aber der Hälfte halbwegs hängen …).

Die Story selbst ist spannend inszeniert und schlägt ein paar Ecken und Haken, bleibt aber spannend, denn nach und nach wird mehr und mehr aufgedeckt, man bekommt in Zwischensequenzen (scheinbare?) Bösewichter zu Gesicht, die kryptische Dinge von sich geben und nach und nach ergibt es ein großes Ganzes.

Das ist gut gemacht und gut erzählt, nur geht der Story bis zum Ende hin die Luft aus. Die letzten Auflösungen oder Twists sind entweder dann schon lange klar oder so unterwältigend, dass ich mir wirklich dachte: „Ist das jetzt euer Ernst?“ Die Macher:innen haben eine coole, tolle Welt erschaffen, mit unglaublich vielen Details, einem coolen Art-Design, ein feines Kampfsystem, coole Figuren und Fragen (Der Mecha-Virus, als eine davon!) und dann bekommt man ein Ende wie in hundert anderen schlechten Sci-Fi-Filmen bzw. Spielen?

Schade. Wirklich schade.

Naja, immerhin gilt hier besonders, dass der Weg das Ziel ist. Denn ich habe jede Minute in de Welt von ANNO: Mutationem genossen und auch wenn einige Level bzw. Areale für meinen Geschmack ein wenig zu sehr in die Länge gezogen waren oder man den einen oder anderen Laufweg kürzer hätte gestalten können, so hat es in Summe doch gepasst.

Immerhin kann man Abkürzungen freischalten, die einem das Leben leichter machen und wenn man erst einmal die Scan-Funktion und die Landkarte verstanden hat, dann flutsch die Sache noch viel mehr.

Was auch gut gelingt ist, den Spieler:innen im Verlauf immer wieder neue Spielzeuge (lies: Waffen) in die Hand zu drücken und damit experimentieren zu lassen. Ein paar coole Bosskämpfe sind dabei und bei dem einen oder anderen dachte ich mir schon: „Wie soll ich das denn jemals schaffen?“, aber mit Köpfchen, flinken Fingern und dem Einsatz der Utensilien, die man hat, ist das alles absolut machbar.

„ANNO: Mutationem“ ist sicher kein perfektes Spiel, es hat seine Ecken und Kanten, aber das was es richtig macht macht es richtig, richtig gut. Wer also auf eine durchdachte Sci-Fi-Welt Lust hat, die noch dazu richtig gut aussieht und mit einer Story leben kann, die eigentlich spannende Plot-Elemente gegen Ende auch mal links liegen lässt, der oder die kann hier ohne Bedenken zugreifen.

„ANNO: Mutationem“ bekommt von mir 9 von 10 möglichen, leider gegen Ende bei der Story schwächelnde, aber sonst alles richtig machende, Punkte.

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Longlegs (Filmkritik) http://darkagent.blogsit.net/2024/10/05/longlegs-filmkritik/ http://darkagent.blogsit.net/2024/10/05/longlegs-filmkritik/#respond Sat, 05 Oct 2024 05:00:10 +0000 http://darkagent.blogsit.net/?p=36960 FBI Agentin Lee Harker (Maika Monroe) wird mit einem neuen Fall betreut, der es in sich hat. Dabei geht es um Familien, bei denen der Vater seine Frau und die Kinder tötet und sich danach selbst richtet. Würde man dabei … Weiterlesen

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FBI Agentin Lee Harker (Maika Monroe) wird mit einem neuen Fall betreut, der es in sich hat. Dabei geht es um Familien, bei denen der Vater seine Frau und die Kinder tötet und sich danach selbst richtet. Würde man dabei nicht Botschaften finden, die allesamt mit Longlegs unterschrieben wurden, würde man auf Grund der fehlenden Spuren, keine weitere anwesende Person vermuten und die Taten als Familiendramen abtun.

Bei den FBI-Nachforschungen kommen immer mehr unheimliche Details ans Licht und eine Konfrontation mit Longlegs (Nicolas Cage) scheint unausweichlich. Dann kann Lee ihm endlich die Fragen nach dem Warum stellen, doch ob das wirklich Antworten sind, die sie zufrieden stellen, ist eine ganz andere Sache…

Regisseur Osgood Perkins habe ich im Jahr 2017 kennengelernt mit seinen beiden Filmen The Blackcoat´s Daughter und I Am the Pretty Thing That Lives in the House. Seine Weise Filme zu machen, ist eindeutig nicht für Jedermann aber wer ihn mag, der wird Longlegs sicherlich als seinen bisher effektivsten Film erleben, denn hiermit hat er seine Art perfektioniert. Trostlos, unheimlich und klaustrophobisch.

Die Grundatmosphäre fühlt sich wie ein unangenehmes Gefühl im Körper an, dass ständig wandert und man daher unter der Angst leidet, die Kontrolle zu verlieren. Zusätzlich fühlt man sich auch noch ständig beobachtet. Bildformate, Kamerafahrten, Soundeffekte, Farbfilter, alles ist auf eine gewisse übernatürliche Andersartigkeit zugeschnitten und wirkt dabei dennoch genau so trostlos real, wie das Leben eben manchmal sein kann.

Dabei liefert eine lange Zeit über immer wieder die Erwartungshaltung die Spannung, die der Film von Beginn an mit seiner Stimmung aufbaut. Jederzeit könnte hier etwas Schlimmes passieren, man wartet darauf, sehnt es förmlich herbei und möchte dann flüchten, wenn es wirklich passiert. Ist schon eine interessante Sache, was man hier alles auch an manipulativen Gefühlen erleben kann, wenn man sich auf das Erlebnis einlässt.

Dann wäre da natürlich der Elefant im Raum und das ist Nicolas Cage (The Unbearable Weight of Massive Talent). OK, was sie mit seinem Gesicht mittels Maske aufgeführt haben, wird manchen Menschen sicherlich weniger zusagen. Wie er Longlegs jedoch spielt, ist großartig, der ist völlig in seiner eigenen Welt. Die säuselnde Stimme, wie er Sätze singt, dazu die Hände bewegt und die Kamera dabei öfter auch seine obere Gesichtshälfte nicht zeigt, da ist „creepy“ die einzig wahre Bezeichnung dafür.

Maika Monroe (Significant Other) als Agent Harker bewegt sich ebenfalls außerhalb der Norm, aber während Longlegs ein sehr explosives Verhalten seiner Umwelt gegenüber an den Tag legt, ist sie das genaue Gegenteil, extrem zurückgenommen, unnahbar, beobachtend, blinzle und du vergisst, dass sie auch da ist. Für manche wird es daher schwer sein, zu ihrer Figur eine Bindung zu finden und mit ihr mitzufiebern, doch nicht nur wenn man Außenseiter mag, liefert sie eine starke Projektionsfläche für die eigenen Ängste.

Wenn es zu blutigen Szenen kommt, dann passieren diese oft abseits der Kamera oder in der Vergangenheit, was nahtlos in das bereits vorhandene Gefühl beim Zuschauen passt, eben die Vorstellung, dass hier alles möglich ist (man muss diese Sachen hier eben nicht genau sehen, damit sie ihre Wirkung entfalten). Somit ergibt sich der Übergang zur übernatürlichen Ebene fast schon von alleine, was hier sehr stimmig aufgelöst wurde und zusätzlich abstossende Emotionen erzeugt.

Für mich in Summe ein beengender Trip-Film, den ich sehr gerne gesehen habe und auch gerne mit anderen Menschen über ihn diskutiere. Zum öfter Ansehen – was ich öfters mache mit meinen Lieblingen – finde ich ihn weniger geeignet, aber „einmalig gut“, ist sehr viel besser als zahlreiche andere Genre-Vertreter. Sicherlich einer der eigenständigsten und besten Horrorfilme dieses Jahres und Cage hat man so auch noch nie erlebt. Oder man wird nicht abgeholt und findet ihn als Ganzes furchtbar langweilig, was bei dieser Art den Film durchzuziehen, auch sicherlich möglich ist.

„Longlegs“ bekommt von mir 8/10 unerwartete Geschenke der Kirche niemals annehmende Empfehlungspunkte.

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