Geostorm (Filmkritik)

Eigentlich sollte die Erde durch ein komplexes Satelliten-System gegen Wetter Katastrohen geschützt sein, doch es häufen sich immer mehr Vorfälle, die auf eine Fehlfunktion des Systems oder Sabotage zurück zu führen sein könnten. Um einen genaueren Blick darauf zu werfen, fliegt Jake Lawson (Gerard Butler) in den Weltraum…

Eines muss man „Geostorm“ lassen. Es wurde ein disproportionaler Teil seines Budgets für Special Effects ausgegeben. Zusätzlich muss ich eingestehen, dass die Special Effects eindeutig der beste Teil des Films sind. Ich weiß nicht, ob ich das schon einmal über einen Film sagen konnte, aber an dieser Stelle sei verraten, dass das keineswegs ein Kompliment ist. Leider machten die Effekte den Film aber auch so dermaßen teuer (Budget: 120 Millionen Dollar), dass man „Geostorm“ einen Verlust von 100 Millionen Dollar vorhersagt.

Wer sich bei dem lesen des Inhalts von „Geostorm“ sofort dachte, es wäre wieder einmal ein Roland Emmerich-Film, der seines Zeichens Meister des Zerstörens ist, ist an dieser Stelle nicht alleine. Emmerich mag Filme, in denen es Bumm macht (Independence Day, 2012, The Day after Tomorrow), daher hätte sein Name gut zu „Geostorm“ gepasst.

Dean Devlin führt hier das erste Mal bei einem Film Regie und ich muss sagen, dass er sich wohl einen Gefallen getan hätte, beim Schreiben von Drehbüchern oder beim Produzieren von Filmen zu bleiben. Warum man Regie-Neulingen immer wieder mal wirklich teure Filme anvertraut, kann ich nicht sagen.

Doch nach Testvorführungen ging den Studiobossen von Warner Bros wohl der Arsch auf Grundeis und sie holten Jerry Bruckheimer (Fluch der Karibik) ins Boot, der die Verantwortung für Nachdrehs übernahm und mit Danny Cannon wurde auch ein neuer Regisseur engagiert. Doch man kennt dem Film an, dass er durch so viele Hände gegangen ist.

Die Handlung wirkt sehr unausgegoren und unruhig. Leider gibt man der Verschwörung hinter den zahlreichen Fehlfunktionen, die die Wetter-Katastrophen auslösen viel zu viel Raum, wodurch weniger Platz für Explosionen ist. Da wird Rio auf Eis gelegt, Dubai gefrostet und Hong-Kong getröstet.

Neues findet man aber nicht. Wer einen der bereits erwähnten Emmerich-Filme gesehen hat, hat sehr ähnliches schon einmal gesehen. Nichts desto trotz machen die Katastrophen was her, weil sie gut gemacht sind. Was sie aber so unbedeutend wirken lässt, ist der mangelnde emotionale Impakt. Kurze Momentaufnahmen von Flüchtenden oder Überlebenden sind nicht genug um das Ausmaß dieser Katastrophen zu vermitteln.

Ein weiteres Problem ist Gerald Butler (London Has Fallen), der als Genie nicht glaubwürdig ist. Das gleiche Problem hatte ich mit Mark Wahlberg in „Transformers: Age of Extiction“. Warum man sich so auf seinen Konflikt mit seinem Bruder konzentrierte kann ich auch nicht verstehen. Den Mund beim Reden ordentlich zu öffnen wäre eigentlich auch kein Fehler.

Neben Butlers Charakter Jake erscheinen fast alle anderen Charaktere als purer Mittel zum Zweck. Die Freundin von Max (Abbie Cornish – RoboCop) ist zufällig Secret Service Agentin. Eine nicht sonderlich kompetente, die sich von ihrem Freund mir nichts, dir nichts dazu überreden lässt ihren Computer zu nutzen und mal ganz nebenbei den Präsidenten von Amerika zu entführen.

Meine Freude darüber, Alexandra Maria Lara (Rush) in diesem Film zu sehen löste sich sehr bald in Luft auf, denn ich habe von ihr noch keine dermaßen unmotiviert wirkende Performance gesehen. Es wirkt als ob sie nur erschienen wäre, um ihren Gehaltsscheck abzuholen.

Fazit: Selbst für einen Katastrophen-Film ist „Geostorm“ nicht wirklich gut. Ich hätte nie gedacht, dass es einmal passieren würde, dass ich jemanden „The Day after Tomorrow“ empfehlen würde. Aber gesetzt dem Fall, dass ihr einen besseren Katastrophen-Film sehen wollt, seht euch den an.

Dieser Film bekommt von mir 3,5/10 verwehten Punkten


One thought on “Geostorm (Filmkritik)

  1. Ich sehe es ganz ähnlich. Tolle Effekte und das war’s auch schon… Alles weitere kann leider nicht überzeugen. Empfehlenswert nur, wenn man kein Problem damit hat, dass der Film nur durch seine tollen Effekte hervorsticht. Wem der Rest außer den Effekten schnuppe ist, go. Ansonsten: Finger weg!

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