Ich schliesse mich „spideragent“ als bisher (leider) einziger Kommentator in meiner Auffassung des Films überwiegend an:
Auch wenn der Film mit vielen Rückblenden arbeitet (was in einigen Kommentarverläufen sich ebenso mit Film-Bewertungen/Kritiken befassenden Blogs/Seiten als bedauerlicherweise oft mehr/weniger direkt als unerwünscht empfunden herauslesbar ist), erhöht es – nach meinem persönlichen Empfinden – die Tragweite seiner Handlung: Eben das angesprochene Bedrückende.
Der Film verdeutlicht die unendliche Liebe der beiden Hauptdarsteller zum einen mit dieser, anders als so plötzlich und abrupt erfolgenden Situationswechseln kaum umsetzbaren Darstellung, und schafft gleichzeitig auch eine zunächst zur Besessenheit werdende Ungewissheit: Ab dem rätselhaften Verschwinden von Claire sind zwei grundsätzliche Gedankenwege möglich geworden von denen einer durchs Davids beginnende Recherchen als zunächst der Plausiblere erscheinen will: „Sie spielt ihm etwas vor“… Doch mäßig wechselt dieser Eindruck zu einem anderen… GANZ anderen…
Man beginnt sich selbst als Zuschauer auf die Suche, jedes Unerklärliche genauestens zu analysieren und zu hinterfragen, in wie weit es auf das bisherige passt und im Hinblick auf Davids Erkenntnisse und Wahrscheinlichkeit des Weiterverlaufs der Geschichte ebenso. Erst nach dem zweiten und dritten Mal Anschauen des Films, der Empfängliche Menschen wirklich aufwühlt, fügen sich nochmals Eindrücke hinzu, die man beim ersten Mal noch nicht fassen konnte. Denn Claire hat ihrem liebevollen Freund (und genau dies begrüsse ich in diesem Film so: Aaron Paul als David spielt den nicht überheblichen, eben NICHT den in beinahe jedem 2ten Film vorkommenden „ausgebufften Retter der Frau“ der just zum Erscheinen kommt, sobald seine Freundin verschwindet, sondern sind seine Reaktionen aber auch Aktionen für seine Rolle nachvollziehbar) ein paar Hinweise hinterlassen… Sogar bei der Einrichtung ihrer Wohnung… (!!)
Sie sah sich keinen Ausweg, als zu gehen. Denn sie glaubte, dass sie niemand verstehen würde, wollte, und könnte. Was wiederum eine Anspielung darauf ist, dass sich all dies auch tatsächlich zugetragen haben könnte…
Sie spielten aus Liebe ein paar Variationen ihres Kennenlernens nach… Doch sie mussten sich tatsächlich nocheinmal kennenlernen – um sich darüber noch mehr zu verlieben…
Dafür ist „eine 6 von 10“ als Bewertung bei weitem nicht ausreichend!! Mindestens 8 von 10 🙂
Aufgrund der Komplexität jedoch, in die der Film steuert, ist der Teil aber zum Schluss viel zu kurz gefasst. Ein offenes Ende hätte man auch vorsehen können, wenn mehr über die Hintergründe Claires noch klargestellt worden wären. Der Verbleib ihres Umfeldes…
Einen Dialog, wo sie ihm nocheinmal und dann ausführlicher von sich erzählt…
Am Ende erhält man das Gefühl als ob aus dem Film bekannte „Rückblenden“, die sich mit der „Gegenwart“ abwechseln die Rollen tauschen… Was eine Philosophie des Ausgangs begründete… Es fällt sehr schwer bis unmöglich, sich für die beiden, die man sich im richtigen Leben gerne als die besten Freunde wünschen würde, kein gutes Ende auch nur ansatzweise vorzustellen…
Wie gesagt: Der Film kann aufwühlen…
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