Highlander 2: Die Rückkehr – The Quickening (Filmkritik)

Viele Jahre ist es her, dass Connor MacLeod (Christopher Lambert), der mittlerweile unter seinem richtigen Namen lebt, seinen letzten Gegenspieler besiegt hat. Die Erde hat währenddessen gelitten – die Ozonschicht wurde zerstört und Connor (ein auch äußerlich sehr alter Mann) hat ein Schild entworfen, dass die gesamte Welt mit einem Mantel umgibt, der die tödliche Strahlung abhält.

Aber – und das wusste niemand von uns – Connor und die anderen Unsterblichen sind eigentlich Außerirdische, die als Rebellenführer von ihrem Heimatplaneten auf die Erde verbannt wurden und dort im Exil leben müssen. Dazu verdammt sich gegenseitig zu bekämpfen bis nur noch einer von ihnen übrig ist.

Aber General Katana (Michael Ironside) will nicht warten bis sein Erzfeind MacLeod an Alterschwäche stirbt. Darum schickt er zwei Attentäter, die leider Vollpfosten sind und nicht mal mit Schusswaffen einen alten Mann erledigen können – und plötzlich ist Connor wieder jung, hat ungefähr vier Sekunden darauf Sex und rettet die Welt – indem der das verdammt Schild, dass er gebaut hat, wieder abschaltet. Nämlich.

Highlander 2 The Quickening Film

Vermutlich – hoffentlich – erkennt man es an meinen einführenden Worten: der zweite Teil von Highlander ist, trotz der Rückkehr des gleichen Regisseurs und Hauptcasts, der totalste Reinfall, den ich je gesehen habe.

Wie kann man es schaffen die gesamte im ersten Teil aufgebaute Mythologie zu zerstören und mit völligem Schwachsinn zu ersetzen? Seht euch diesen Teil hier an. Wie kann man Sean Connery verschenken? Vergesst „Die Liga der außergewöhnlichen Gentleman“ – hier könnt ihr es sehen. Wie schafft man es, dass eigentlich gute Schauspieler (Michael Ironside, Sean Connery, Christopher Lambert, …) die peinlichsten Performances ihrer Karriere abliefern? Ihr könnt es erraten, oder? Genau. Seht auch diesen Film hier an.

Der gesamte Plot ist völlig daneben – ich meine, vielleicht hätte man ja einen guten Sci-Fi-Film aus dieser „Ozon-Schild“-Sache machen können, hätte möglicherweise ein verdammt guter eigener(!) Thriller werden können. Aber es ist kein „Highlander“-Material! Da springt man vom fernen Schottland (im ersten Teil) auf einen anderen Planten (der ein wenig an Arrakis aus Dune erinnert) und meint, dass man damit durchkommt? Ach, das tut weh. Schießereien? Fluggleiter? Fast keine (und schlecht inszenierte) Schwertkämpfe? Das ist kein „Highlander“.

Dann kommt noch hinzu, dass – Überraschung – der Schnitt völlig in die Hose ging. Ich bin ja kein Freund davon, wenn Leute einen Film nicht mögen und deshalb automatisch alles (vom Schauspiel über den Schnitt über die Dialoge über die Musik) schlecht finden, da ich er Meinung bin, dass (fast) jeder Film etwas Gutes hat und oftmals nur Teile davon schlecht sind. So kann es gut sein, dass die Dialoge schlecht sind, aber die Schauspieler gut. Oder die Musik ist super, dafür ist der Schnitt mies. Die traurige Wahrheit hier ist, dass Russel Mulcahy das geschafft hat, was sich ein anderer Regisseur vermutlich nie getraut hätte – er hat einen Kultfilm inhaltlich wie (seinen Ruft) technisch ruiniert.

Tatsächlich hat er es hinbekommen, dass Lambert sehr lustlos agiert, Connery zwar seinen Spaß zu haben scheint, aber eher deshalb, weil er merkt, was für einen Stuss er da redet und alle anderen sind halt einfach da. Peinliche Szenen en masse (so bringt Michael Ironside (in einer der dümmsten Szenen des Films) eine U-Bahn dazu durch eine Hauswand zu schießen. Oder einer der Bösewichte am Anfang ruft „Time to say goodbye, MacLeod!“, der sich umdreht und ruft „Why? Are you going somewhere?“ Also richtig platt und peinlich) Und noch dazu echt schlecht gespielt.

Schade. Immerhin erklärt das sehr gut, warum alle weiteren Folgen den zweiten Teil ausblenden. Alle Fans sind sich einig, dass dieser Teil hier eigentlich offizielle überhaupt nicht existiert. Alle Highlander-Fans sollten diesen Teil (vorausgesetzt es würde ihn geben) auch meiden. Ich verstehe, dass man ihn aus „Komplettitäts“-Gründen im Regal zwischen 1 und 3 stehen haben will (erneut: Wenn ein Highlander 2 exisieren würde), aber bitte – tut euch selbst einen Gefallen: Seht ihn auch nicht an (selbst nicht, wenn ihr könntet).

Würde es einen Film namens „Highlander 2: Die Rückkehr – The Quickening“ mit Christopher Lambert und Sean Connery geben, dann würde er von mir 1,5 von 10 möglichen, die gesamte Story und alle Regeln der Filmkunst über den Haufen werfende, Punkte bekommen. Zum Glück gibt es diesen Film in meiner Realität nicht.

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One thought on “Highlander 2: Die Rückkehr – The Quickening (Filmkritik)

  1. Ja, der Film – würde es ihn geben – ist wohl mit einigem Abstand der schlimmste zweite Teil, den ein toller Original-Film jemals erhalten hat. Shame on (fast alle) Beteiligten!

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