Mass Effect: Paragon Lost (Filmkritik)

„Mass Effect: Paragon Lost“ erzählt die Geschichte von James Vega, und seiner Einheit an Allinaz Marines, die auf einem abgelegenen Planeten stationiert wurden, um die Bewohner vor einer unbekannten Alienrasse zu beschützen, die schlicht „Kollektoren“ genannt wird.

Es dauert aber nicht lange, wird die Kolonie trotzdem überrannt und Vegas Vorgesetzter stirbt. Der junge Marine muss das Kommando übernehmen um die Kolonie zu retten, wichtige – für die gesamte Galaxis – Info bergen und wird letztlich dazu gezwungen die schwerste Entscheidung seines Lebens zu treffen. Denn seine Nichte und Schwester befinden sich ebenfalls auf dem Planeten.

Mass-Effect-Paragon-Lost

Zuerst ein paar Informationen, die man zu diesem Film einfach haben muss: Mass Effect ist eine Computer/Videospielreihe, die im Jahr 2007 begonnen hat. Der erste Teil hat ziemlich eingeschlagen – ein Rollenspiel mit vielen Actionanteilen, dass ein tolles, komplexes Universum involviert hat, Charaktere an die man sich erinnert (Wrex! Mordin! Tali Zorah! Garrus! Legion!) und vor allem schwere, moralische Entscheidungen, vor die man als Spieler gestellt wird, die sich von Teil zu Teil weiterzogen. Wer in Teil 1 eine Entscheidung getroffen hat, muss in Teil 2 damit leben. Und das gleiche gilt für Teil 3. Auch wenn das Ende der Serie im Jahr 2012 für viele Fans einen Aufschrei ausgelöst hat – sie waren mit den Auswirkungen ihrer Entscheidungen auf das Ende unzufrieden – so ist Mass Effect trotzdem eine DER Spieleserien der letzten zwanzig Jahre (und Schande über uns, dass wir da noch nie ein Wort drüber verloren haben).

Und hier kommt „Paragon Lost“ ins Spiel, denn in Teil 3 der Spieleserie wird ein neuer Charakter eingeführt – sein Name? Jamse Vega. Seines Zeichens ein harter Militärmann, der klar die neuen Spieler ansprechen sollte und – ehrlich gesagt – ein wenig blass blieb. Zwar gibt es einen Moment im Spiel, der Vega Tiefe geben soll, aber dieser Moment ist so kurz gehalten, dass er eigentlich keine Rolle spielt und nie wieder erwähnt wird. „Paragon Lost“ soll das ändern und erzählt die Vorgeschichte von James Vega.

Es kommen also ein paar Dinge zusammen, die – in meinen Augen – „Mass Effect: Paragon Lost“ zwar an sich sehenswert machen, aber auch gut die Hälte hätte kürzer ausfallen können. Alle, die das Spiel gespielt haben, wissen, wie die Sache ausgeht und langweilen sich eine lange Zeit, da die Action-Sequzenzen zwar ein paar gute Ideen unterbringen, aber alles in allem ein Zeichenstil verwendet wird, der nur als „hingeschleudert“ bezeichnet werden kann. All die Liebe der Entwickler die ich in den Mass Effect-Spielen zu den Figuren und dem Universum gespürt habe fehtlt hier. Und das von einem Animationsstudio, dass sich für „den“ Animefilm überhaupt (Ghost In The Shell) verantwortlich zeichnet. Enttäuschend.

Schlimmer noch – wer Mass Effect 2 gespielt hat – und wer hat das nicht? – kommt nicht umhin, sich ein wenig auf den Arm genommen zu fühlen: Die Attacke der Kollektoren im zweiten Teil, die man miterlebt? Das Innere des Kollektorenraumschiffs aus Teil 2? Alles auch in diesem Film, nur nicht zum selber spielen und auf einem anderen Planeten mit anderen Marines – und dadurch leider langweilig. Weil alles schon bekannt ist.

Einzig die große Entscheidung die Vega am Ende treffen muss hat es in sich – aber auch die kennen ja die Spieler von ME3 bereits, sie wissen sogar WOFÜR sich Vega entscheidet. Und zwar noch bevor der Film anfängt. Also? Genau. Kein Grund sich die Sache anzusehen, weil NICHTS Neues zu finden ist. Ein kurzer Auftritt von Liara T’Soni ist zwar nett, reißt das ganze aber nicht raus. Immerhin witzig, dass Shepard (der Held der Spieleserie) ein paar Mal erwähnt wird.

Der vorwurf des „Ausverkaufs“ wurde BioWare (die Spielehersteller) und Electronic Arts (welche die Spiele vertreiben und produzieren lassen) ja bereits des Öfteren gemacht, ich habe das aber nie so eng gesehen. In diesem Fall stimme ich leider zu: „Mass Effect: Paragon Lost“ ist ein schlechter Witz, der – in meinen Augen – nicht mal gut gezeichnet ist, also weder eine storytechnische Lücke schließt, nicht mehr Charaktertiefe für den Protagonisten bringt und auch vom visuellen her am unteren Ende mitspielt. Schade. Wirklich schade. Auch da die Entwickler sich die Zeit genommen haben, Vegas Verzweiflung an seiner Tat filmisch einzubauen und mit ein paar Minuten Laufzeit zu würdigen – was aber dermaßen peinlich aussieht(!), dass ich mehr Lachen musste als emotional berührt zu sein. Tragisch sowas.

„Mass Effect: Paragon Lost“ bekommt von mir als Fan der Serie glatte 4 von 10 möglichen Punkten, weil alles im Film nur wiedergekaut ist – Leute, die mit den Spielen nicht bekannt sind, werden sowieso nicht reinblicken und alle anderen kennen die Inhalte schon. Ein Film also, für den es meiner Meinung nach kein Publikum gibt. Und nochmals: Schade.


One thought on “Mass Effect: Paragon Lost (Filmkritik)

  1. Hallo,
    er heisst nicht Jamse sondern James 😀
    Naja davon ab stimm ich dir grossteils sehr zu der Film war einfach Überflüssig.
    Auch wenn ich mir Vegas so ansehe hat er Null ähnlichkeit zur Spiele-Figur aber wirklich Glatt 0 % ausser der Frisur.

    Naja aber dennoch es sind wirklich viele Ungereihmtheiten vorhanden wie z.b. Shepard kommt in den Kampf sozusagen geflogen eher noch springt vom Schiff ab. Ergo kennen sie sich nicht und kann ihn auch nicht erwähnen genauso wie Liara Die stadt leitet bei der man kurz zuvor war wie kann sie also obwohl sie ja so bschäftigt war und nichtmal zu schepard ins team zurückkonnte die zeitfinden Zu Vegas zu Reisen ? merkwürdig ..

    Es ist eine einzige Beleidigung für Alle Mass Effect Veteranen und ich fühle mich extremst verarscht

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